Geschäftsjahr 2008 Es gilt das gesprochene Wort Starke operative Ertragskraft – tieferer Reingewinn Referat von Beat Grossenbacher, Leiter Finanzen und Dienste, anlässlich der Jahresmedienkonferenz vom 19. März 2009 Starke operative Ertragskraft Zuerst möchte ich Ihnen einen Überblick über das Geschäftsjahr 2008 geben. Die BKW-Gruppe erhöhte im Jahr 2008 die konsolidierte Gesamtleistung im Vergleich zur Vorjahresperiode um 24.2% von 2’813.9 Mio. CHF auf 3’496.2 Mio. CHF. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen, der EBITDA, erhöhte sich um 14.2% auf 471.3 Mio. CHF. Das Jahresergebnis der BKW-Gruppe reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 38.9% auf 138.7 Mio. CHF. Das Ergebnis 2008 ist durch drei Einflussfaktoren geprägt: 1. Die positive Entwicklung des Energiegeschäfts: Im Geschäftsjahr 2008 erzielte die BKW-Gruppe erneut einen höheren Umsatz und ein höheres Betriebsergebnis. 2. Die vermehrten Aufwendungen für strategische Projekte zur künftigen Stärkung der Marktstellung. 3. Der dritte Einflussfaktor ist die schwierige Entwicklung an den Finanzmärkten: Der Einbruch an den Aktienmärkten führte zu einem Verlust beim Finanzergebnis und einem entsprechenden Gewinnrückgang. Zuwachs in allen Geschäftsbereichen Die BKW-Gruppe hat im Jahr 2008 einen Nettoumsatz von 3'391.5 Mio. CHF erzielt. Dieser Wert ist 658.0 Mio. CHF bzw. 24.1 % höher als im Vorjahr. 2 Diese Zunahme ist auf leicht höhere Preise und den Ausbau der Marktposition im Heimmarkt, und auf eine volumen- und preisbedingte Umsatzsteigerung bei der Elektrizitätsabgabe im Vertrieb International und im Handelsgeschäft zurückzuführen. Gerne möchte ich Ihnen kurz die Entwicklungen in den einzelnen Geschäftsbereichen erläutern: Der Vertrieb Schweiz weist eine preis- und volumenbedingte Zunahme von 5.3% auf 1’007.2 Mio. CHF aus. Im Vertrieb International verbesserte sich der Umsatz um 27.0% auf 668.4 Mio. CHF. Dazu haben sowohl höhere Durchschnittspreise in Deutschland und Italien wie auch der gestiegene Absatz in Italien beigetragen. Der Handel steigerte den Umsatz bei der Elektrizitätsabgabe um 50.9% auf 1’350.2 Mio. CHF markant. Diese Erhöhung ist mehrheitlich die Folge der stark gestiegenen Marktpreise. Einen zusätzlichen Effekt hatte die marktbedingte Volumensteigerung. Im Energiederivatehandel erhöhte sich das Ergebnis um 5.0 Mio. CHF auf 23.2 Mio. CHF. Diese Zunahme ist mit der volatilen Marktentwicklung und einem höheren gehandelten Volumen zu erklären. Entwicklung der Aufwandseite Der Aufwand für Energiebeschaffung erhöhte sich um 35.0% auf 2’332.9 Mio. CHF. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf eine volumen- und preisbedingte Steigerung der Elektrizitätsbeschaffung von Dritten von 523.0 Mio. CHF zurückzuführen. Der Personalaufwand hat sich von 328.4 Mio auf 322.2 Mio CHF reduziert. Der Vorjahreswert wurde wegen einer Anpassung der Rechnungslegung (Restatement) für Pensionskosten, der Erstanwendung von IFRIC 14, um 23.4 Mio CHF nach oben angepasst, bzw. restated. Ohne diese Anpassung hat sich der Personalaufwand um 17.2 Mio CHF erhöht. Ein höherer Mitarbeiterbestand - BKW hat im Jahr 2008 166 zusätzliche Stellen geschaffen - und höhere Lohnkosten führten hauptsächlich zu dieser Zunahme. Der übrige Betriebsaufwand erhöhte sich um 9.5 Mio. CHF auf 203.7 Mio. CHF. D iese Steigerung ist hauptsächlich durch vermehrte Aufwendungen für strategische Projekte 3 zur künftigen Stärkung der Marktstellung der BKW begründet. Dabei handelt es sich vorallem um Aufwendungen : o für den weiteren Ausbau der Kooperations- und Vertriebsplattformen, o für die Anpassung von Prozessen und Systemen als Vorbereitung der BKW auf die Marktöffnung in der Schweiz und o für den Ausbau der Produktion in der Schweiz, in Italien und in Deutschland. Höherer EBITDA, tieferer Reingewinn Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Wertminderungen, das EBITDA, erhöhte sich um 14.2% auf 471.3 Mio. CHF. Die Zunahme begründet sich einerseits in der positiven Entwicklung des Energiegeschäftes und anderseits durch die Effekte des Restatements des Geschäftsjahres 2007 von +23.4 Mio. CHF. Der Abschreibungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um 6.8 Mio. CHF auf 132.4 Mio. CHF leicht gestiegen. Das Betriebsergebnis, EBIT erhöhte sich um 18.1% auf 338.9 Mio. CHF. Das Finanzergebnis war im Geschäftsjahr 2008 von der schwierigen Entwicklung an den Finanzmärkten geprägt und verzeichnete einen markanten Rückgang um 154. 2 Mio. CHF auf – 167.3 Mio. CHF. Die grössten Einflussfaktoren waren kursbedingte Verluste bei den Aktien auf den zu Marktwerten bewerteten Wertschriften im Stilllegungs /Entsorgungsfonds. Weitere Faktoren für das negative Finanzergebnis sind Kursverluste auf zu Handelszwecken gehaltenen Wertschriften. Der Ertragssteueraufwand sank wegen des tieferen Ergebnisses um 14.1 Mio. CHF auf 32.9 Mio. CHF. Das Jahresergebnis der BKW-Gruppe reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 38.9% auf 138.7 Mio. CHF. Der gute Geschäftsgang des Energiegeschäftes wurde durch das negative Finanzergebnis mehr als kompensiert. Leichte Zunahme der Bilanzsumme Die Bilanzsumme ist mit einem Total von 5’989.3 Mio. CHF im Jahr 2008 erneut leicht gewachsen. Gegenüber Ende 2007 beträgt die Zunahme 2.1%. Auf der Aktivseite nahmen sowohl das Anlagevermögen wie auch das Umlaufvermögen zu. 4 Auf der Passivseite reduzierte sich das Eigenkapital gegenüber Ende 2007 um 1.1% auf 3’069.8 Mio. CHF. Die Eigenkapitalquote sank leicht von 52.9% auf 51.3%. Tieferer betrieblicher Cashflow Der Cashflow vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens und vor bezahlten Steuern erhöhte sich um 36.6 Mio. CHF auf 419.8 Mio. CHF. Dies aufgrund des starken operativen Geschäfts. Das Nettoumlaufvermögen nahm unter anderem wegen der höheren Forderung zu. Deshalb ist der betriebliche Cash Flow gesunken. Er liegt mit 242.5 Mio. CHF um 119.6 Mio. CHF unter dem Vorjahrswert. Der Mittelabfluss für Investitionstätigkeit betrug 562.9 Mio. CHF gegenüber einem Mittelzufluss von 1.7 Mio. CHF in der Vorjahresperiode. Er erhöhte sich wegen einer Zunahme der Finanzanlagen und höheren Investitionen in Sachanlagen um 564.6. Die Zunahme der Finanzanlagen resultiert aus der Umschichtung von Festgeldern mit einer Laufzeit kleiner als 90 Tage, welche unter den flüssigen Mitteln ausgewiesen werden, zu Festgeldern mit Laufzeiten grösser 90 Tage. Die Investitionen in Sachanlagen betrugen 270.3 Mio.CHF. Der Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit reduzierte sich leicht um 5.5 Mio. CHF auf 121.3 Mio. CHF. Die Umschichtung von Festgeldern und der hohe Mittelabfluss für Investitionstätigkeit führte zu einer Nettoveränderung der flüssigen Mittel von -455.9 Mio. CHF. Dividende Der markante Einbruch der internationalen Finanzmärkte führte zu einem negativen Finanzergebnis und zu einem Gewinnrückgang. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 138.7 Mio. CHF. Aufgrund dieses Ergebnisses wird der Generalversammlung vom 30. April 2009 eine Dividende von 2.30 CHF pro Aktie beantragt, gegenüber 2.70 CHF im Vorjahr. Entwicklung der BKW-Aktie Gerne möchte ich Ihnen noch eine Aussage zur Entwicklung der BKW-Aktie machen und aufzeigen wie sich unsere Aktie im Vergleich zum SPI entwickelt hat. Das Börsenjahr 2008 war geprägt durch die Finanzkrise und die markanten Einbruch an den Aktienmärkte. Auch die BKW-Aktie konnte sich dieser Entwicklung nicht entziehen. Im 5 Jahr 2008 reduzierte sich der BKW-Aktienkurs um 29%. Dies ist leicht besser als der SPI, welcher um 34% zurückging. Fazit Geschäftsjahr 2008 Das Geschäftsjahr 2008 lässt sich wie folgt zusammenfassen: Der markante Einbruch der internationalen Finanzmärkte führte zu einem negativen Finanzergebnis und zu einem Gewinnrückgang. Die BKW konnte aber aufgrund der soliden Marktposition und der starken operativen Ertragskraft den Umsatz und das Betriebsergebnis steigern.