1 Gendersensible Krebsforschung an der IMC FH Krems

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PRESSE-INFORMATION
Gendersensible Krebsforschung an der IMC FH Krems
Ein zentraler Schritt in der Weiterentwicklung der Forschungsaktivitäten ist der IMC FH Krems
gelungen. Die junge Biotechnologin DI(FH) Rita Seeböck, PhD erhielt den Zuschlag für ein FEMtechProjekt, das auf geschlechtsspezifische Unterschiede, die für die Entwicklung von Lungenkrebs
relevant sind, fokussiert ist. Bei gleichem Rauchverhalten haben Frauen ein höheres Risiko ein
Lungenkarzinom zu entwickeln als Männer. Die Forschungsarbeit von Rita Seeböck soll die
Auswirkungen des Geschlechts auf das DNA-Methylierungsmuster des Tumors und auf die
Wirksamkeit moderner epigenetischer Therapien erforschen und durch eine bessere
Differenzierung eine personalisierte sowie gendersensible Therapie möglich machen.
Forschungspartner ist das Pathologielabor Dr. Obrist & Dr. Brunhuber OG in Zams, Tirol.
Krems, 19. Oktober 2015 – Lungenkrebs ist in Österreich die zweithäufigste Krebserkrankung bei
Männern und die dritthäufigste bei Frauen. „Auffallend ist, dass die Sterberate der an Lungenkrebs
erkrankten Männer im letzten Jahrzehnt um knapp 20 % gesunken ist. Gleichzeitig stieg jedoch die
Rate der Frauen um fast 30 % an. Lungenkrebs ist die einzige Tumorentität, bei der dieser
Unterschied auftritt. Unsere Forschung versucht nun diagnostische Parameter festzumachen, die
eine gendersensible Therapie ermöglichen.“ Da Männer nach wie vor die größere Patientengruppe
ausmachen, wurden bisherige Therapien eher auf eine männliche Kohorte abgestimmt. Frauen
reagieren jedoch wesentlich schneller und intensiver auf das Rauchen und entwickeln eher Tumore –
unter anderem bedingt durch das Östrogen, das den zellulären Schädigungsprozess beschleunigen
kann. „Ziel des Projekts ist es, diagnostische Marker zu finden, durch die Männer und Frauen die
jeweils beste Therapie erhalten können“, erklärt Rita Seeböck.
Vorarbeit für personalisierte Gender-Medizin
FEMtech ist eine Initiative des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT),
die Chancengleichheit, Bewusstseinsbildung und Sichtbarmachung von Frauen in Forschung und
Technologie fördert. Unter zahlreichen Bewerbungen ging das vielversprechende Forschungsprojekt
von DI(FH) Rita Seeböck, PhD, Projektleiterin im Department Life Sciences an der IMC FH Krems, als
förderwürdig hervor und wird nun über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützt. Die junge
Forscherin leitet das Projekt „DNA Methylierung im Lungenkrebs und ihre geschlechtsspezifische
Auswirkung auf die Effizienz epigenetischer Therapien“ und stellt sich mit viel Elan den
Herausforderungen. Der Forschungsschwerpunkt auf Biomarker wird an der Fachhochschule somit
verstärkt und will von Rita Seeböck auch noch über dieses Projekt hinaus intensiviert werden.
FEMtech ist an der IMC FH Krems nicht neu, denn schon seit 2012 ist mit Dr.in Elisabeth Hofmann
eine Genderexpertin vor Ort, die auch ein eigenes FEMtech-Projekt leitet. „Das Genderbewusstsein
wird durch FEMtech-Projekte gestärkt und kann so auch besser an die Studenten weitergegeben
werden“, freut sich Seeböck für die Fachhochschule, an der sie im Bereich „Medizinische und
Pharmazeutische Biotechnologie“ tätig ist. Mit dem Projekt gewinnt die FH auch einen wertvollen
Forschungspartner im Pathologielabor Dr. Obrist & Dr. Brunhuber OG in Zams, Tirol, dazu. „Diese
Nähe zur Klinik und den Patienten ermöglicht eine optimale Interaktion, und zwar in dem Sinne, dass
wir umsetzbare Diagnostika etablieren und an tatsächlichen Patientenproben entwickeln können. All
das macht das Projekt zu einer Win-win-Situation für alle Beteiligten: uns Forscherinnen und
Forscher, die Fachhochschule und das Labor – und letztlich natürlich auch die Patientinnen und
Patienten.“
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Hohes Potenzial für die Zukunft
Das FEMtech-Projekt wird keine neuen Therapiestrategien gegen Lungenkrebs erstellen, aber
bestehende Therapien können dadurch besser zugewiesen werden. „Wir möchten ein diagnostisches
Tool entwickeln, das in der Routine leicht umsetzbar ist“, meint dazu Rita Seeböck. Jeder Tumor hat
unterschiedliche Veränderungen in der DNA, die das Ansprechen auf eine Therapie beeinflussen
können. Die Analyse „klassischer“ Tumormarker beeinflusst die prädiktive Diagnostik heute schon
intensiv. Darüber hinaus werden epigenetische Veränderungen, vor allem für
Lungenkrebspatientinnen und -patienten, in Zukunft eine wichtige Ebene der
Tumorcharakterisierung und -diagnostik darstellen. Diese epigenetischen Veränderungen analysiert
das Forscherteam rund um Rita Seeböck, um daraus neue Diagnostikmethoden zu entwickeln. Der
gendersensible Einsatz bestehender Therapeutika ermöglicht dadurch eine effizientere Behandlung
und eine reduzierte Belastung der Patienten.
„Wir wollen die heutige State-of-the-art Diagnostik an Komplexität erweitern, indem wir
epigenetische Biomarker analysieren und uns das Patientengeschlecht als sehr einflussreich bewusst
machen.“ Projektleiterin DI(FH) Rita Seeböck, PhD
IMC FH Krems – die internationale Dimension des Studierens
Die IMC FH Krems im Herzen Niederösterreichs gilt mit 113 Partneruniversitäten, weltweit über
1.000 Partnerunternehmen und rund 2.500 Studierenden aus über 50 Ländern als eine der
internationalsten und weltweit vernetzten Fachhochschulen Österreichs. Derzeit werden 27 Vollzeitbzw. berufsbegleitende Studiengänge (Bachelor & Master) in den Bereichen
Gesundheitswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Life Sciences angeboten. Die IMC FH
Krems arbeitet eng mit Forschung und Wirtschaft zusammen – aktuell laufen an der Fachhochschule
30 Forschungsprojekte mit einem Gesamtvolumen von über 7,5 Millionen Euro. Mit den
Vorlesungssprachen Englisch und Deutsch, Berufspraktika im In- und Ausland, internationalen
Austauschprogrammen und Auslandssemestern werden Studierende bestens auf eine internationale
Karriere vorbereitet. Auch die Partnerunternehmen der IMC FH Krems schätzen die Kompetenzen
der Studierenden: Eine Umfrage unter 200 Betrieben ergab, dass rund 97 Prozent wieder einen
Studierenden der Kremser Hochschule für ein Berufspraktikum einstellen würden. Die IMC FH Krems
ist sich ihrer Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Natur insbesondere im schonenden und
nachhaltigen Umgang mit Ressourcen bewusst. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung setzt die
IMC FH Krems auf gezielte Förderung des Zusammenwirkens ökologischer, sozialer und
ökonomischer Faktoren in Lehre und Forschung wie auch im Unternehmen selbst.
www.fh-krems.at
Bildtext: DI (FH) Rita Seeböck, PhD
Fotocredit: Michael Parak, frei für die redaktionelle Verwendung
Download Presse-Informationen unter www.fh-krems.ac.at/de/presse/presseinformationen/
Ansprechperson
DI (FH) Rita Seeböck, PhD
PostDoc IMC FH Krems, Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie
E-Mail: [email protected]
Presserückfragen:
Michaela Sabathiel
Leiterin Marketing & Öffentlichkeitsarbeit, IMC FH Krems
Tel.: +43 (0)2732 802 – 530 oder 540, E-Mail: [email protected]
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