Mar k t Der richtige Käse für jeden D er Mar k t f ü r K ä s e z u r Weiter v er w e n d u n g i n der L e b e n s m itteli n d u s trie w ä c h s t . I n ei n ige n E U - L ä n der n h at er b ereit s ei n e n A n teil v o n m e h r al s 2 0 % a m ge s a m te n K ä s e - Ver b ra u c h errei c h t . I m m er m e h r Mol k erei b etrie b e s telle n s i c h a u f die s e s Seg m e n t ei n . w Zusätzliche n unter Informatione ckwaren.de ww.brotundba © Nordmilch 28 ++ Bild 1 ++ Bild 1 Käse aus Europa erfüllt hohe Qualitätsstandards + Die Produktion von Käse spielt in der Europäischen Union eine wichtige Rolle. Rund 38 % der Milch wird zu Käse verarbeitet. Das entsprach 2007 bis 2009 immer einer Menge von jährlich rund 9 Mio. t. Der Käsemarkt hatte mit stagnierenden Umsätzen oder sogar leichten Umsatzeinbußen zu kämpfen. Lediglich ein Segment konnte auch in diesen schwierigen Zeiten stetig wachsen: Käse zur Weiterverarbeitung in der Lebensmittelindustrie und im Foodservice – von den Fachleuten Ingredient-Käse genannt. Ingredient-Käse wird in und auf Pizzen und anderem Fastfood verwendet, dazu zählen auch mit Käse überbackene oder gefüllte Backwaren. Diese Produkte werden entweder im Foodservice frisch verkauft, oder tiefgekühlt über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben. Der Marktanalyst GIRA aus Ferney-Voltaire, Frankreich, beschreibt diesen Markt als sehr interessant für Molkereien. Nach seinen Angaben beträgt der Verbrauch von Ingredient-Käse in brot+backwaren 1/2011 den sechs größten europäischen AbnehmerLändern (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Spanien) im Schnitt inzwischen 22 % vom gesamten Käse-Verbrauch. Das waren rund 1,4 Mio. t im Jahr 2008. Und Gira betont, dass dieses Segment in allen europäischen Ländern noch wächst. Für die Herstellung von Pizzen (gefroren oder frisch für den Foodservice) wird die größte Menge Ingredient-Käse gebraucht. Er liegt bei 41 % des gesamten Verbrauchs von Ingredient-Käse. Käse für Sandwiches (industriell hergestellt) nimmt mit 22.0000 t den geringsten Anteil am Verbrauch ein. Doch prognostiziert der französische Marktanalyst Gira für dieses Segment mit 3,5 % die größte Wachstumsrate bis 2013. Die in der weiterverarbeitenden Lebensmittelindustrie am meisten verwandte Sorte ist der Mozzarella. Er wird ebenso auf Pizzen verarbeitet wie als Füllung in Backwaren genutzt. Hart- und Schnittkäse wird in den EU-Ländern 29 Mar k t unterschiedlich bevorzugt. So verwenden die Briten den Cheddar zum Überbacken, während in Deutschland Edamer oder Gouda auf der Verarbeitungsliste ganz oben stehen. Die Franzosen nutzen am liebsten den Emmentaler. Insgesamt macht der Mozzarella 27 % des gesamten Ingredient-Käses aus. Danach folgen Edamer/Gouda und Cheddar mit jeweils 13 % und Emmentaler mit 12 %. Weitere 11 % macht der Schmelzkäse aus. Danach folgen mit 10 % andere Hart- und Schnittkäse. Das größte Abnehmer-Land für Ingredient-Käse ist Deutschland. Dort wurden laut Gira 710.000 t in 2008 verarbeitet. Diese Mengen kommen dadurch zustande, dass Deutschland der größte Produzent von TK-Pizzen in der EU ist. Danach folgt Frankreich, das im selben Jahr knapp 410.000 t abgenommen hat, in Großbritannien waren es rund 370.000 t, in Italien fast 300.000 t, in Spanien 120.000 t und in Polen 100.000 t. Deutschland ist auch einer der größten Produzenten von Ingredient-Käse. Von 22 wichtigen Anbietern in Europa kommen gleich sechs Großkonzerne von dort: ++ Unternehmensgruppe Theo Müller GmbH & Co. KG ++ Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH ++ Nordmilch AG ++ Humana Milchindustrie GmbH ++ Goldsteig Käsereien Bayerwald GmbH ++ Hochland Deutschland GmbH Sie produzieren sowohl für den Lebensmitteleinzelhandel als auch für die Industrie. Es gibt inzwischen in Europa auch Konzerne, die sich komplett auf die Produktion von Ingredient-Käse spezialisiert haben und gar nicht für den Einzelhandel produzieren. Das ist beispielsweise der Hersteller von Käse und Nutritional Ingredients aus Irland, Glanbia plc. Hinzu kommen kleinere Unternehmen wie SCSF – Sté Comtoise de Spécialités Fromagères und AB Technologies Alimentaires aus Frankreich sowie St Paul N.V. aus Belgien. Weitere Anbieter, die sowohl für den Einzelhandel als auch die Industrie produzieren, sind: ++ Dairygold Co-Operative Society Limited (Irland) ++ Carbery Group (Irland) ++ Lactalis Group (France) ++ Bel Group (Frankreich) ++ Bongrain SA (Frankreich) ++ Entremont Alliance (Frankreich) ++ Eurial (Frankreich) ++ Granarolo Group (Italien) ++ Lat Bri Latticini Brianza SpA (Italien) ++ Friesland/Campina N.V. (Niederlande) ++ DOC Kaas (Niederlande) ++ Arla Foods Amba (Dänemark) Alle diese Unternehmen liefern eine vielfältige Auswahl von Käse. Damit wird inzwischen eine große Palette an speziellen Bedürfnissen befriedigt. Einige der Konzerne haben darüber hinaus extra Forschungszentren eingerichtet, in denen sie die Eigenschaften des Käses ganz individuell für die Bedürfnisse des Kunden maßschneidern können. Parameter wie Schmelzpunkt, Geschmack, Ziehfähigkeit oder Bräunung werden nach Kundenwunsch verändert. Dabei ist der Unternehmenszweig Ingredient-Käse noch ein recht junger. Keine zehn Jahre ist es her, dass in Europa das Ingredient-Geschäft immer mehr in den Fokus der Molkereien rückte. Heute streben immer noch Molkereien in diesen wachsenden Markt. Das ist gut für die Kunden. Für sie wird sich das Angebot noch erweitern und die Preise könnten noch sinken. +++ ++ Bild 2 Käse kann heute sehr genau auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Kunden hin produziert werden © Nordmilch ++ Bild 2 brot+backwaren 1/2011 Dies ist ein Artikel aus der Fachzeitschrift brot+backwaren, die 6-mal jährlich erscheint. Als Abonnent erhalten Sie die Fachzeitschrift mit Praxisreportagen, Berichten aus Forschung und Entwicklung, Marktanalysen und Firmenportraits sofort nach Erscheinen. Damit haben Sie einen fundierten und umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Technik sowie der Backbranche. Interessierte können die Zeitschrift unter www.brotundbackwaren.de zum Kennenlernen kostenlos und unverbindlich zum Probelesen bestellen. In unserem Archiv auf dieser Homepage finden Sie sämtliche Berichte auch als PDF-Datei. Die Fachartikel finden Sie dort nach Jahrgängen sortiert; sie können per Volltextsuche durchsucht werden. ++ Copyrights, Texte zitieren und nutzen Bitte beachten Sie, dass das einfache Zitieren unserer Texte erlaubt ist, solange sich die Länge des Zitats im Rahmen hält. Dabei halten wir drei Sätze für eine gute Grenze. Verlinken Sie bitte auf unseren Text. Nur wenn Sie mit dem Zitat Werbung machen oder es gewerbsmäßig an Dritte weitergeben wollen, fragen Sie uns bitte erst unter [email protected]. Längeres Zitieren oder Übernehmen unserer Texte ist nur nach Übereinkunft mit f2m erlaubt. Bilder aus unseren Texten sowie Videos dürfen nur nach Lizenzierung mit den Rechte­ inhabern weiterverwendet werden. Ansonsten gilt das übliche Copyright: Wir, die f2m food multimedia gmbh, behalten uns alle Rechte an den Beiträgen auf unserer Seite vor. ++ Haben Sie noch Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an uns.