Mein Tier trinkt über den Durst

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Ausgabe 9 | November 2015
Kompetenz in Kleintiermedizin
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Mein Tier trinkt über den Durst
Wieviel trinken ist normal?
Was Sie zum Thema Wasseraufnahme bei Hund und Katze
wissen sollten, damit Sie allfällige Warnanzeichen früh erkennen.
Wir sollten alle mehr trinken, wird uns
immer wieder von Ärzten und Medien
vorgebetet. Dieses Problem haben die
­wenigsten unserer Haustiere. Vermehrtes Trinken ist im Gegenteil ein Alarm-
zeichen, dass etwas nicht stimmt, und
sollte immer abgeklärt werden.
Durst ist ein vom Gehirn gesteuerter Reiz,
der eintritt, wenn das Blut sozusagen zu
dickflüssig wird. Genauer: wenn der
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Beim Hund ist eine Wasseraufnahme von 50 ml/kg Körpergewicht normal. Bei einem 30 kg schweren Hund sind das ca. 1.5 dl ( mittelgrosser Napf = 5 – 7 dl ).
­ nteil der gelösten Teilchen im Blut, das
A
ist vor allem Kochsalz, ansteigt. In diesem Fall schickt das Gehirn den Befehl,
zu trinken und schränkt gleichzeitig über
Botenstoffe die Ausscheidung von Wasser über die Nieren und Schleimhäute
ein. Ein über längere Zeit erhöhter Durst
beim Tier weist auf eine krankhafte Veränderung des Organismus hin. Vorübergehend kann auch eine massiv erhöhte
Aufnahme von Salz zu einem abnormen
Durst führen, z. B. wenn Hunde gepökelte Fleischwaren fressen.
Wieviel Wasser sollte ein Hund
trinken?
Allgemein wird eine durchschnittliche
Trinkwassermenge von 50 ml/kg Körpergewicht angegeben. Ein Hund von 30 kg
sollte also nicht mehr als 1.5 Liter täglich trinken. Der tägliche Bedarf ist aber
stark von der Umgebungstemperatur und
dem Wassergehalt der Nahrung abhängig
(Büchsenfutter enthält viel mehr Wasser
als Trockenfutter).
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Hilfreich ist die Beobachtung über eine
längere Zeit. Wenn dabei klar wird, dass
die Flüssigkeitsaufnahme deutlich zunimmt, soll der Hund in einer Tierarztpraxis untersucht werden.
Was ist bei der Katze normal?
Die Katze als ursprüngliches Wüstentier
hat etwa die Hälfte des Wasserbedarfs
­eines Hundes. Allerdings ist die Messung
der Wasseraufnahme nur bei Wohnungshaltung möglich und dabei muss darauf
geachtet werden, dass keine unkontrol-
lierten Quellen zur Verfügung stehen
(Blumentopfuntersätze, WC-Schüsseln,
Zierbrunnen). Katzen, die mit Büchsennahrung ernährt werden, trinken oft sehr
wenig. Das erklärt sich aus dem hohen
Wassergehalt dieser Futter, der den Flüssigkeitsbedarf einer Katze in Stubenhaltung weitgehend decken kann. Leichter
erkennt man grosse Harnmengen in den
Kistchen. Bei freilaufenden Katzen ist
eine Kontrolle unmöglich.
Fett im
Nierensinus
Rinde
Nierenarterie
Nierenvene
Mark
Nierenbecken
Harnleiter
Kapsel
Die Nieren sind paarig angelegt und filtern über ein komplexes System der Nierenkörperchen und Nierenkanälchen
Abfallprodukte und Giftstoffe über den Harn aus dem Blut aus. Daneben balancieren und regulieren sie den Wasserund Elektrolyt­haushalts des Körpers.
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tit ab. Eine Untersuchung von Harn und
Blut auf erhöhten Zuckergehalt ist beweisend. Durch Insulingaben und mit einem
Diätfutter-Plan kann die Krankheit beherrscht werden. Unkastrierte Hündinnen und Kätzinnen müssen zudem kastriert werden.
Hormonelle Erkrankungen, z. B. Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze oder
Nebennierenüberfunktion beim Hund,
führen zu vielseitigen Störungen des
Stoffwechsels. Ein vermehrter Durst ist
häufig das erste Symptom bei sonst eher
unauffälligem Allgemeinbefinden. Je
früher die Diagnose gestellt wird, desto besser ist die Prognose und Spätfolgen
können vermieden werden.
Die Gebärmuttervereiterung (Pyometra)
kann weibliche Hunde und seltener Katzen in jedem Alter treffen. Die Tiere haben einige Wochen nach einer normalen
Läufigkeit plötzlich eitrigen Scheidenausfluss und fangen an, vermehrt zu trinken. Die schwere Erkrankung mit Fieber,
Fressunlust und Müdigkeit stellt sich erst
nach Tagen bis Wochen ein. Es handelt
sich um Notfälle, die rasch operativ behandelt werden müssen.
Was sind die wichtigsten
gesundheitlichen Probleme, die
zu abnormalem Durst führen?
1. Chronische Nierenschwäche
2. Zuckerkrankheit
3. Hormonelle Erkrankungen
4. Gebärmutterentzündung (Pyometra)
Da allen diesen Krankheiten der vermehrte Durst gemeinsam ist, ist eine Unterscheidung nur nach Untersuchung von
Blut und Harn sowie eventuell mittels
Röntgen und Ultraschall möglich. Nierenschwäche, Diabetes und Hormonstörungen sind Alterskrankheiten, die bei
einem periodischen Checkup oft vor dem
Auftreten von Symptomen erkannt werden können
Die chronische Nierenschwäche ist eine
langsam auftretende Erkrankung. Dabei
wird die Konzentrationsfähigkeit der Niere zunehmend gestört, so dass zu dünner,
auffällig heller Harn in grossen Mengen
ausgeschieden wird. Das führt zu einer
Eindickung des Blutes und zu vermehrtem Durst. Mit der Zeit wird die Ausscheidungsfunktion der Nieren so stark
geschädigt, dass es zu einer Anhäufung
von Abbauprodukten und zu einer Vergiftung kommt. Man spricht dann von einer Urämie, die mit Erbrechen, Verweigerung der Nahrungsaufnahme und einem
qualvollen Tod endet. Die Behandlung
besteht in einer Verbesserung des Blutflusses durch die Nieren und einer Diät,
die weniger Ausscheidungsprodukte produziert. Bei einigen Hunde- und Katzenrassen tritt die Nierenschwäche infolge
vererbter Fehlentwicklung schon in jugendlichem Alter auf, in aller Regel ist es
aber ein Leiden alter Hunde und Katzen.
Akute bakterielle Entzündungen der Niere und Harnblase können auch zu Durst
führen, der aber mit der Behandlung der
Infektion wieder verschwindet.
Die Zuckerkrankheit (Diabetes) wird
vor allem bei älteren Hunden und Katzen ­diagnostiziert. Sie tritt infolge einer
ungenügenden Produktion des Hormons
Insulin in der Bauchspeicheldrüse auf.
Katzen finden überraschende und ungewöhnliche Quellen,
um ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.
Häufig werden weibliche Tiere hormonbedingt im Anschluss an eine Läufigkeit
zuckerkrank, aber auch männliche Tiere können betroffen sein. Die Tiere trinken viel und magern trotz bestem Appe-
Katze
Wichtig zu
wissen!
Hund
Katze
Hund
● 25 ml/kg KG ist normal
● 50 ml / kg KG Wasseraufnahme ist normal
● Wasseraufnahme schwer kontrollierbar
● mehr über längere Zeit ist abnormal
● grosse Harnmengen = krank
● grosse Harnmengen = krank
● Nierenkrankheiten / Diabetes häufig
● Nierenkrankheiten / Diabetes häufig
● Schilddrüsenprobleme typisch
● Nebennierenprobleme typisch
● im Alter erhöhtes Risiko
● im Alter erhöhtes Risiko
● Gesundheits-Check vorbeugend wichtig
● Gesundheits-Check vorbeugend wichtig
● Gebärmutterentzündung = Notfall
● Gebärmutterentzündung = Notfall
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