F I T N E S S -T R A I N I N G / D A N C E - / S T E P -A E R O B I C Unter Dance- oder Step Aerobic versteht man eine choreographierte Bewegungsfolge von Bewegungen zur Steigerung der Herz-Kreislauf-Funktion, der Muskelkraft und Muskelausdauer, der Flexibilität und Koordination = Cardiotraining Ziele des Cardiotrainings * Verbesserung der Ausdauerleistungsfahigkeit = Ermüdungswiderstand des Herz-Kreislaufsystems * Verbesserung der Fettverbrennung (Fett ist erst nach 20 Minuten an der Energiebereitstellung beteiligt, bei ca. 60% des Maximalpuls) * Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten (motorisches Gedächtnis) Puls Die Intensität des Trainings beträgt 60-85% der maximalen Pulszahl. Dazu ist es nötig während des Trainings durch Pulskontrolle sicherzustellen, dass die Teilnehmer nicht zu intensiv oder zu leicht arbeiten. Pulszahlen unter 60% oder über 85% der maximalen Pulsfrequenz erreichen keinen aerobenTrainingseffect. (d.h. Sauerstoffaufhahme =SauerstoffVerbrauch / anaerob: Sauerstoffverbrauch ist größer als Sauerstoffaufhahme). Zur Gewährleistung der erhöhten Arbeitsleistung benötigen die Muskeln Sauerstoff, das Herz schlägt schneller. Gleichzeitig kräftigt sich der Herzmuskel durch diese erhöhte Arbeitsleistung und ist in der Lage, mit einer einzigen Kontraktion mehr Blut auszustoßen. Das bedeutet, bei gleichbleibender Pulszahl kann der Körper mehr Arbeit leisten. Eine Verbesserung der Herzleistung ist auch daran zu erkennen, dass sich der Ruhepuls senkt, da das Herz effektiver arbeitet = Herzinfarkt-Prophylaxe. Der Trainingspuls für 10 Sekunden wird folgendermaßen berechnet Trainingspuls = Maximalpuls - Ruhepuls x Trainingsprozentsatz + Ruhepuls Beispiel: 220 - 58 x 60% + 58 = 155 Mit zunehmendem Alter muss der Trainingspuls niedriger sein! 1 Muskuläre Disbalancen Eine muskuläre Dysbalance entsteht als Kräfteungleichgewicht zwischen den eher zur Abschwächung und eher zur Verkürzung neigenden Muskeln. Ursache dieses Ungleichgewichtes kann eine Verletzung, eine falsch durchgeführte Gymnastik oder falsches Training, vor allem aber auch fortwährender Mangel an sportlicher Betätigung sein. Fehl- und Überbelastungen von Muskeln, Sehnen, Bändern, Bandscheiben und Gelenken bis hin zu schweren Krankheitsbildern können die Folge sein. Häufig auftretende muskuläre Dysbalancen sind Hohl- und Rundrücken. Phasische Muskeln (Agonisten), die zur Abschwächung neigen, sollten gekräftigt werden, tonische Muskeln (Antagonisten) müssen gedehnt werden. Stretching Nach häufigen Muskelkontraktionen wie zum Beispiel nach einem Aerobictraining verkürzt sich der Muskel, d.h. er hat nicht mehr die gleiche Länge wie vorher, ist aber härter und fester geworden (Muskeltonus erhöht). Das Stretching am Ende des Trainings dient dem Erhalt der Dehnfähigkeit der am stärksten belasteten Muskulatur und der Vorbeugung von muskulären Dysbalancen. Wird ein Muskel in die Dehnposition geführt, wird eine reflexartige Kontraktion des Muskels ausgelöst = Dehnreflex. Dieser Reflex ist ein Schutzmechanismus des Körpers, der vor Zerreißen des Muskels schützen soll. Deshalb muss eine Dehnposition langsam eingenommen und mindestens 20-30 Sekunden gehalten werden, da der Dehnreflex erst nach circa 12 Sekunden gelöst wird. Bei federndem Dehnen wird nur immer wieder dieser Reflex ausgelöst, d.h. der Muskel kann nicht effektiv gedehnt werden. Wird die Dehnpositon jedoch langsam intensiviert, wird die höhere Spannung registriert und es kommt zur autogenen Hemmung. Der Muskel erschlafft und gibt nach. 2 TANZ Arten des Tanz Tanz lässt sich in folgende Bereiche unterteilen: * Folkloretanz (z.B. Square-Dance, Israelische/Jugoslawische Tänze) * Ethnischer Tanz (Afrikanischer Tanz, Flamenco, Funk) * Gesellschaftstanz (Polka, Rock 'n Roll, Standart Lateinamerikanische Tänze) * Künstlerischer Tanz (Jazztanz, Modern Dance, Steptanz, Ballett) 1. Folkloretanz Tänze aus verschiedenen Ländern sind entsprechend ihrer regionalen Besonder-heiten, ihrer Musik, Tanzformen und Trachten also durch die Tradition festgelegt. Ein Teil dieser Tänze hat sich international fast über die ganze Welt verbreitet, wobei sie allerdings leicht abgewandelt wurden. * Square Dances (nordamerikanischer Mixerstil) Diese Tanzformen können in verschiedenen Partner- und Gruppenaufstellun-gen getanzt werden: als Circle, Contra oder Square Dances. Als Mixer werden sie mit ständigem Figuren- und Partnerwechsel getanzt. Eine dominierende Rolle spielt der Caller, der als Tanzleiter die Figuren ansagt. Grundlegende Tanzfiguren: -Allemande (Handtour re oder li) Grand Promenade Right and Left Through (Platzwechsel) (Stern) Dosado Chain (Kette) S t a r *Kolo – Stil Nicht partnergebundene Kreis - und Reihentänze (Kolo = Reihe) sind typisch für südosteuropäische Länder wie das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Griechenland und Israel. Der rhythmisch-dynamische Einfluss der dazugehörenden Folklore-Musik hat den Bewegungscharakter weitgehend beeinflusst. Die Grundformen Gehen, Laufen, Hüpfen und Springen haben ihre charakteristischen Rhythmen und werden entweder in freier Tanzweise oder überlieferten Tänzen angewendet. Von der Aufstellung her empfiehlt sich die geschlossene oder offene Kreisaufstellung, bzw. eine Reihenaufstellung von 4-8 Tänzern, die von einem Tanzführer in beliebigen Kurven durch den Raum geführt werden. 3 Fassungen: Hand-/ Oberarm-,/Schulter-,/eingehakt,/Kreuz-/,Hüftschulterfassung 2. Ethnischer Tanz Funk oder Hip Hop ist eine Kultur, zu der Bewegung und Lebensstil gehören. Wie der Breakdance ist auch diese Art des Tanzes eine Möglichkeit für unterpriviligierte Schwarzafrikaner sich auszudrücken und ihren Protest gegenüber den priviligierten Weißen zu manifestieren. Der Hip Hop Rhythmus wird beherrscht von dem offbeat, die Art zu tanzen von den betont lässigen flat-foot moves. Die Schritte können nicht konserviert werden, sondern der Stil ändert sich ständig. Alles was gefallt ist möglich, solange es cool und fresh ist. Das gilt auch für Sprache und Kleidung. Der Tanzstil lebt von Kontrasten betont lässig und spritzig, einfache Schritte aus dem Alltagsleben (Kästchenhüpfen) und schnelle, komplizierte Koordinationen. 3. Gesellschaftstanz Der Rock "n Roll hat sich aus den drei Musikrichtungen Country & Western, Jazz und Rhythm & Blues entwickelt. Diese neue Musik wurde zum Ausdruck einer Protestbewegung der Jugend und geriet durch Krawalle bei Konzerten in Verruf („Affentanz"). Die afro-merikanischen Tanztechniken und Hüftbewegungen wurden als Kultur-schande bezeichnet. Titel wie "Good Rocking Tonight" oder "Rocking and Rolling All Night" belegen den eindeutigen sexuellen Hintergrund des Begriffs Rock´n Roll. Viele Interpreten trugen zum Erfolg des Rock "n Roll bei: Bill Haley, Elvis Presley, Fats Domino, Chuck Berry. Inzwischen hat sich Rock´n Roll etabliert und gehört zu den Gesellschaftstänzen. *Tanzfiguren - Wechsel: Platzwechsel, Damen/Herrentor, mit Handwechsel erst vorwärtsgehen, dann drehen! - Spin: nur Dame, nur Herr, beide, Kleiner Wickler - Halbakrobatik: Durchzieher, Rückfaller, Teller, Kniesitz, grätsche, Hüftsprung - Akrobatik: Hüftwurf, Überschlag, Rückenwurf, Herrenwurf, Kehre (Kindersalto), Wickler 4. Künstlerischer Tanz * Klassisches Ballett 4 Die zugrundeliegende Technik ist im 17. Jahrhundert entstanden und wurde erweitert, verbessert und systematisiert. Die Technik des Balletts beruht auf einer Ganzkörperbewegung mit ausgeprägter Haltung und bei Tänzerinnen auf dem Spitzentanz. * Modern Dance In einer Gegenreaktion gegen das klassische Ballett entstand der Modern Dance zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit Martha Graham in den USA und Rudolf Laban in Europa. Typisch für diesen Tanzstil sind dynamische Bewegungsformen nach dem Prinzip von Spannung und Entspannung, wobei der Ausdruck eine grosse Rolle spielt. Im Unterschied zum Jazz Dance sind die Bewegungsabläufe weiter und fließender. Diese Tanzform ist nicht zum „Auspowern", sondern ein Tanzstil für Körper, Geist und Seele. * Steptanz - Tap Dance Tap Dance ist ein Schöpfung nordamerikanischer Neger, die von den Weissen weiterentwickelt wurde und in den dreissiger Jahren mit Fred Astair eine Blüte-zeit erlebte. Die Technik besteht aus Unterschenkelbewegungen mit hörbar rhythmischen Fußschlägen, der an den Schuhen befestigten Metallplättchen auf dem Boden. Diese Art des Tanzens findet man auch im Bluegrass Clogging Dance der amerikanischen Appallachenbewohner, die zu Fiedelmusik beim Square-dancen cloggen. Früher in Holzschuhen (clogs), heute in Stepschuhen. * Jazz Dance Die Ursprünge des Jazz Dance liegen fest verwurzelt in den afrikanischen Kulturen. Durch die Sklavenverschleppung von Afrika nach Süd- und Nordamerika entwickelte er sich in Amerika weiter, in der Auseinandersetzung von „weißer Tanz "und „schwarzer Tanz". Um 1920 entstand in Amerika die Jazzmusik und parallel dazu entwickelte sich der Jazz Dance zu einer eigenständigen Tanzform. Bewegungsprinzipien Das Bewegungsprinzip besteht darin, einzelne Körperzentren unabhängig voneinander (Isolation) oder gleichzeitig, rhythmisch und räumlich verschie-den (Polyzentrik) einzusetzen. Ein weiteres Prinzip ist der stetige Wechsel von Spannung und Entspannung (Contract und Release). Jazz Dance ist eine Ausdrucksform unserer Zeit, die sich nicht durch feste Regeln eingrenzen lässt. 1. Isolation/Polyzentrik = Grundlage des Jazztanz 5 Der Körper wird nicht als Einheit betrachtet, sondern wird in verschiedene Körperzentren aufgelöst, die unabhängig voneinander bewegt werden: Kopf, Schultergürtel, Hals, Brustkorb, Becken, Arme, Beine 2. Polyzentrik/Polyrhythmik Verschiedene Körperzentren werden gleichzeitig in unterschiedlichem Rhythmus zu Musik mit unterschiedlichem Metrum = Zeitmaß bewegt. Im afrikanischen Tanz wird oft jede einzelne Körperregion durch andere Trommel-rhythmen begleitet. 3. Contraction /Release (Spannung/Entspannung) Der Wechsel zwischen impulsiver Spannung und spontaner Lösung der Muskeln des Rumpfes (Bauchmuskeln). Beim Collapse (Zusammenknicken) entsteht eine leicht gebeugte, entspannte Grundhaltung; der Fuß wird ganz aufgesetzt. 4. Multiplication/Opposition Multiplication bedeutet die Vervielfachung einer einfachen Bewegung. Beim l. beat wird der Ballen aufgesetzt, beim 2. beat die Ferse = catwalk. Die Bewegungen werden multipliziert. Opposition bedeutet das Gegenüberstellen einzelner Körperteile durch Gegenbewegung und Verwringung. 5. Levels/Falls Levels sind Bodenformen und bedeuten das Tanzen im Liegen, Kriechen, Sitzen, Hocken und Übergänge vom Stand in verschiedene Lagen und umgekehrt. Mit Fall wird ein kontinuierlich-fließender Bewegungsablauf bezeichnet, bei dem der Körper aus dem Stand, dem Gehen, dem Laufen einem Sprung über den Kniestand, in den Sitz oder in eine Lage am Boden gelangt. Das Aufrichten geschieht über verschiedene Levels. 6