Thema des Monats Mai 2012 Hantavirus-Erkrankungen Die Zahl der Hantavirus-Erkrankungen ist vor allem im Südwesten Deutschlands auf dem Vormarsch. Wie können sich Mitarbeiter im privaten Bereich und im Beruf vor einer Infektion schützen? Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg meldet einen starken Anstieg der nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtigen Infektionen. Bildquelle: ITC Graf GmbH In der Kalenderwoche 17 (Woche vom 23.04.2012) berichtet das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg von 87 neu gemeldeten Fällen von HantavirusInfektionen. Seit Jahresbeginn, also vom 01.01.2012 bis zum 29.04.2012 wurden 523 Erkrankungen gemeldet. Im Vergleichszeitraum von 2010 waren es 277 Fälle, im letzten Jahr nur 7 Fälle. Wie wird das Hantavirus übertragen und was sind typische Symptome? Virusträger sind Nagetiere, in Deutschland vor allem die Rötelmaus. Die Krankheitserreger werden von den Mäusen mit dem Kot, Urin und Speichel ausgeschieden. Der Mensch infiziert sich in der Regel, wenn er den erregerhaltigen trockenen Staub der Ausscheidungen einatmet. Nach ungefähr 2 bis 4 Wochen setzt hohes Fieber ein, das von grippeähnlichen Beschwerden wie KopfBildquelle: ITC Graf GmbH und/oder Rückenschmerzen begleitet wird. Die Krankheit kann allerdings auch zu Blutdruckabfall, Nierenfunktionsstörungen und dialysepflichtigem Nierenversagen fortschreiten. Bei den in Mitteleuropa vorkommenden Hantavirus-Typen treten seltener Blutungen auf oder wird die Lunge befallen. Die Infektion von Mensch zu Mensch ist bei den hiesigen Hantavirus-Varianten bisher nicht beobachtet worden. ITC Graf GmbH, In den Tieräckern 13, 89520 Heidenheim - Tel.: 07321 - 2783 – 0 / Internet: www.itc-graf.de Seite 1 von 2 Thema des Monats Mai 2012 Welches sind die Tätigkeiten mit erhöhtem Infektionsrisiko? Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht bei privaten wie bei beruflichen Tätigkeiten, wenn man dabei Kontakt mit Mäusen und/oder deren Ausscheidungen hat. Zu diesen Tätigkeiten gehören beispielsweise Arbeiten in verseuchten Gebäuden, Räumen und Lagern (z. B. Reinigung von Dachboden, Schuppen, Stall) oder Bereichen im Freien, in denen Mäuse sind oder waren. Zu den Risiko-Berufsgruppen zählen beispielsweise Tierärzte, Tierpfleger, Landwirte, Personal in der Tier- und Pflanzenproduktion und in der Forstwirtschaft. Wie kann man sich vor der Infektion schützen? Bildquelle: ITC Graf GmbH Bisher gibt es keine Impfung gegen das Hantavirus. Das Risiko, infiziert zu werden, lässt sich verringern, indem der Kontakt zu Nagetieren und deren Ausscheidungen mit geeigneten Maßnahmen vermieden wird. Im privaten Bereich sollte Ihr Haus, Ihre Wohnung und die Umgebung frei von Mäusen gehalten werden, indem z.B. Essensreste und tierische Abfälle nicht im Hauskompost gegeben werden. Tote Mäuse müssen sicher beseitigt werden und der Bereich muss sorgfältig gereinigt werden. Dabei sollten Gummihandschuhe und bei Staubentwicklung eine Mund-Nasen-Schutzmaske (RKI-Empfehlung: FFP3-Maske). Bei beruflichen Tätigkeiten sind einige der geeigneten Maßnahmen unter anderem: Nicht staubende Reinigungsmethoden Bei Vorkommen von Nagetieren im Arbeitsbereich sollte eine regelmäßige Schädlingsbekämpfung durchgeführt werden Geeignete persönliche Schutzausrüstung Getrennte Aufbewahrung von Straßen- und Schutzkleidung Ess- und Trinkverbot in verseuchten oder gefährdeten Arbeitsbereichen Strenge Einhaltung von Hygieneregeln Weitere Informationen zu Hantavirus-Erkrankungen finden Sie auf der Internet-Seite des Robert Koch-Instituts. ITC Graf GmbH, In den Tieräckern 13, 89520 Heidenheim - Tel.: 07321 - 2783 – 0 / Internet: www.itc-graf.de Seite 2 von 2