Am Institut für biologischen Pflanzenschutz der BBA in Darmstadt werden im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) Apfel und Birnensorten des Streuobstbaus auf ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Feuerbrand überprüft. Folgende Birnensorten können als besonders anfällig gelten: Nordhäuser Winterforelle, Oberösterreicher Weinbirne, Gelbmöstler, Große Rommelter, Grünmöstler, Wilde Eierbirne (5) Gering anfällig zeigten sich dagegen bisher die Sorten: Bayrische Weinbirne, Harrow Sweet und Karcherbirne. Äpfel sind weniger vom Feuerbrand betroffen als Birnen, folgende Sorten haben sich jedoch als anfällig erwiesen: Brettacher, Engelsberger Renette, Pilot (4a). Eine geringe Anfälligkeit zeigten dagegen bisher die Apfelsorten Rewena und Rheinischer Bohnapfel. Ziel des BÖL-Projektes „Nutzung der Widerstandsfähigkeit von Apfel- und Birnensorten im Streuobstbau gegenüber dem Feuerbrand“ ist die Identifizierung von weiteren Sorten, die sich auch für den Anbau in Lagen mit einem hohem FeuerbrandInfektionsrisiko eignen. Weitere Informationen Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft, Berlin und Braunschweig BBA Institut für biologischen Pflanzenschutz der BBA, Heinrichstr. 243, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151/407-232 E-mail: [email protected] Landwirtschaftsamt Kempten/Lindau Ludwig-Kick-Str. 12, 88131 Lindau, Tel.: 08382/9314-30, E-mail: [email protected] Amt für Landwirtschaft Ravensburg Frauenstr. 4, 88212 Ravensburg, Tel.: 0751/3625416 Landratsamt Ravensburg, Obstbauberatungsstelle Frauenstr. 4, 88212 Ravensburg, Tel.: 0751/85352 Amt für Landwirtschaft Markdorf Am Stadtgraben 25, 88677 Markdorf, Tel.: 07544/9503-0 a Landratsamt Bodenseekreis, Amt für Obst- und Gartenbau Am Stadtgraben 25, 88677 Markdorf, Tel.: 07544/951265 E-mail: [email protected] Resistenzprüfung: Die Apfelsorten Pilot (a) und Remo (b) 28 Tage nach künstlicher Infektion mit dem Feuerbranderreger (6) Eine Gefährdung für den Streuobstbau: Der Feuerbrand Eine Untersuchung im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau Text und Layout: Peter Laux, BBA In Zusammenarbeit mit: Markus Wipper, Karin Wudler, LWA Kempten/Lindau Hans-Jörg Luther, ALLB Ravensburg Erwin Mozer, Landratsamt Ravensburg Werner Baumann, Landratsamt Bodenseekreis Stand: August 2003 Herausgeber: Biologische Bundesanstalt für Land-und Forstwirtschaft Selbständige Bundesbehörde und Bundesforschungsanstalt im Geschäftsbereich des b Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Es ist kein Herbstbild - starker Feuerbrandbefall an Birnenbäumen der hochanfälligen Sorte Oberösterreicher Weinbirne (1) Der Feuerbrand, verursacht durch das Bakterium Erwinia amylovora, gehört zu den gefährlichsten Krankheiten von Apfel- und Birnenbäumen. Befallen werden auch Quitte (Cydonia), Nashi, Weiß-, und Rotdorn (Crateagus), Zwergmispel (Cotoneaster), Feuerdorn (Pyracantha), Mehlbeere (Sorbus) und Stranvaesie. Besonders stark betroffen ist der landschaftsprägende Streuobstbau in Süddeutschland, hier tritt die Krankheit vor allem an der Birnensorte Oberösterreicher Weinbirne auf (1, 2). Übertragung Insekten, Vögel, Wind, Regen, infiziertes kontaminierte Schnittwerkzeuge, Obstkisten u.a. Pflanzmaterial, Vorbeugung und Gegenmaßnahmen Krankheitsverlauf und Symptome - Verwendung gesunden Pflanzguts - Regelmäßige Kontrolle Feuerbrand-Befallslagen von Wirtspflanzen in - Infektion durch Blüten oder Wunden - Rodung stark befallener Pflanzen - Vermehrung im Gefäßsystem der Pflanze - - Behinderung des Wasser- und Nährstofftransportes durch Schleimbildung Bei Befall einzelner Triebe Rückschnitt befallener Pflanzenteile (mindestens 30 cm ins gesunde Holz, Desinfektion des Schnittwerkzeugs) - - Schleimtröpfchen an Trieben und jungen Früchten (3) Gerodetes Pflanzenmaterial abdecken und anschließend verbrennen - - Welkesymptome Keine Neupflanzung hochanfälliger Feuerbrand-Befallslagen - Braun- und Schwarzfärbung von Blüten, Blättern und Trieben (2, 5, 6a) - Überwinterung des Erregers in Cankern (vernarbte, aufgerissene Rindenbereiche, 4 - Neuinfektionen im Frühjahr durch Schleimbildung an Cankern Schleimtröpfchen an junger Apfelfrucht (3) Sorten Die Feuerbrand-Kontrollen und Gegenmaßnahmen sind in Absprache mit den örtlichen Pflanzenschutzdienststellen vorzunehmen. Die Krankheit ist meldepflichtig (Feuerbrandverordnung: Bundesgesetzblatt I, S. 251, 1985). a b Triebinfektion an der Birnensorte Oberösterreicher Weinbirne (2) in Cankerbildung an der Veredlungsstelle (a) der Birnensorte Nordhäuser Winterforelle mit Verbräunung des Rindengewebes (b) (4) Die Birnensorte Wilde Eierbirne ist sehr feuerbrandanfällig (5)