Ohne Titel 81 - yoga

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Kapalabhati Feueratmung Zwerchfellatmung
Kapalabhati oder die Feueratmung wird als Pranayama oder auch als Kriya
bezeichnet. Kapala bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt Schädel und bhati Licht
oder Glanz.
Daher gilt die Feueratmung als Praxis, die einen Zustand von Licht oder
Klarheit im vorderen Bereich des Gehirns bewirkt.
Folglich kann diese Praxis mit dem Bhastrika (Blasebalgatmung: Man atmet
langsam durch die Nase ein und stößt die Luft kräftig heraus) verglichen
werden, unterscheidet sich jedoch vom Ablauf und die Auswirkung weitaus
zarter. Das Einatmen erfolgt bei bei der Blasebalgatmung langsam, das
Ausatmen hingegen recht dynamisch und kräftig, während nach jedem
Ausatmen der Atem eine Millisekunde zurückgehalten wird. Bei der
Feueratmung erfolgt die Einatmung eher passiv, automatisch, wie im folgenden
erläutert wird.
Technik:
Der Schlüssel zu einem perfekt ausgeführten und effektiven Kapalabhati oder
Feueratmung liegt – wie bei allen Pranayamapraktiken – darin, entspannt,
konzentriert und achtsam im Augenblick zu bleiben.
Man wählt einen bequeme Sitzhaltung, vorzugsweise den halben oder vollen
Lotussitz mit aufrechtem Rücken, Schultern entspannt und weit nach hinten,
das Brustbein weit geöffnet und sich hebend bei jeder Einatmung. Die Augen
sind geschlossen. Man nimmt einige tiefe Atemzüge um wahrzunehmen, wie
der Körper durch jede Ausatmung Spannung verliert und loslassen kann. Der
Bereich um den Kehlkopf herum sollte bewusst entspannt gehalten werden.
Man atmet kräftig und zügig durch die Nase aus und forciert zusätzlich die
Kontraktion der Bauchmuskulatur im Zwerchfellbereich. Das klingt beim ersten
Hören etwas kompliziert, doch mit einigen Probeatemzügen spürt man, dass das
eine natürliche Bewegung darstellt und mit der Zeit wird dieser Prozess immer
müheloser.
Das Einatmen geschieht PASSIV, im Grunde forciert durch das erneute
Entspannen der Bauchmuskulatur NACH dem Einatmen. Diese
Pranayamaübung muss so praktiziert werden, dass das Einatmen nicht
willentlich sondern automatisch erfolgt, erst dann ist der heilsame Effekt
gewährleistet. Der Fokus dieser Pranayamaübung liegt demnach auf der
AUSATMUNG, während die Einatmung hingegen passiv, automatisch, eher
zart erfolgt.
Anfänglich sollte die Übung sehr langsam wiederholt werden – so lange, bis
man erspüren kann, welche Veränderungen im Körper stattfinden und um
sicherzustellen, dass der Bauchraum nach der Kontraktion auch wieder
entspannt. Erst dann erfolgt eine erneute, kräftige Ausatmung – so lange, bis
man seinen eigenen, individuell als angenehm empfundenen Rhythmus findet.
Zunächst sollte man als Anfänger maximal 30 bis 40 Wiederholungen
praktizieren – erst ganz allmählich kann man sich auf 70 bis 100
Wiederholungen steigern. Sobald man eine gewisse Kurzatmigkeit spürt, muss
der Rhythmus sofort entschleunigt werden um mehr Raum für die Einatmung zu
gewähren.
Effekte der Kapalabhati oder Feueratmung:
Leber, Milz, Bauchspeicheldrüse und Bauchmuskulatur werden gestärkt und die
Verdauung verbessert. Bauchmuskulatur, Zwerchfell, Herz und die inneren
Organe werden tief massiert sowie im Verdauungstrakt die Ausscheidung von
Luft und Giftstoffen gefördert. Der gesamte Organismus wird mit Sauerstoff
praktisch überflutet und frisches Prana in die Körperzellen gepumpt. Das
zentrale Nervensystem wird angeregt, massiert und gereinigt, was bewirkt, dass
wir uns klar und wach fühlen.
Durch die Feueratmung werden die Nadis (subtile, feinstoffliche Energiekanäle)
Ida und Pingala gereinigt und somit die Konzentrationsfähigkeit gesteigert. In
der Akupunktur nennt man diese „Nadis“ „Meridiane“.
Vorsichtsmaßnahmen:
Falls Schmerzen oder Schwindelgefühle aufkommen, sollte die Übung
unterbrochen werden, indem man längere Zeit still sitzen bleibt, ruhig und tief
atmet.
Sobald man sich wieder gut fühlt kann die Praxis mit weniger Intensität und
Kraft fortgeführt werden. Bei Schwierigkeiten jeglicher Art ist es sinnvoll, die
Feueratmung über einen autorisierten Lehrer zu erlernen oder korrigierten zu
lassen.
Gegenanzeigen:
Kapalabhati darf nicht von Patienten mit Herzerkrankungen, Bluthochdruck,
Schwindel, Epilepsie, Schlaganfall, Leistenbruch, Magengeschwür, Colitis,
nach Operationen, Lungenemphysem oder während der Menstruation oder
Schwangerschaft praktiziert werden.
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