Mappe 1_KHTZ_UMR - Onkologisches Zentrum

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Information für unsere Patienten
Kopf-Hals-Tumorzentrum
Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Fotos: D. Gohlke
Liebe Patientin, lieber Patient,
liebe Angehörige,
eine Krebserkrankung stellt ein einschneidendes Ereignis im Leben eines Menschen dar. Wir möchten
Ihnen mit dieser Broschüre zeigen, dass Sie in
dieser schweren Situation nicht alleine sind.
Von der Diagnose über Therapie bis hin zur Nachsorge stehen zahlreiche Kooperationspartner aus
der Klinik und dem niedergelassenen Bereich mit
fachlicher Kompetenz und langjähriger Erfahrung an
Ihrer Seite.
Prof. Dr. Dr. Bernhard Frerich
Um optimale Abläufe und eine leitliniengerechte Behandlung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu garantieren, haben sich alle diese
Fachleute zum Kopf-Hals-Tumorzentrum Rostock
zusammengeschlossen. Es ist Bestandteil des Onkologischen Zentrums an der Universitätsmedizin
Rostock. Dadurch ist die Teilnahme aller für Ihre Erkrankung relevanten Bereiche an der Diagnostik,
Therapie und Nachsorge sichergestellt.
Im Folgenden möchten wir uns und unsere Leistungen kurz vorstellen und uns bereits jetzt im Namen
aller Kooperationspartner für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken
Ihre
Prof. Dr. Dr. B. Frerich
Prof. Dr. H.-W. Pau
Sprecher
Direktor Mund-,Kiefer- und
Plast. Gesichtschirurgie
Stellv. Sprecher
Direktor Hals-NasenOhrenheilkunde,
Kopf-Hals-Chirurgie
2 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Pau
Foto: D. Gohlke
Wir sind für Sie da
In unserem Kopf-Hals-Tumorzentrum (KHTZ) behandeln wir in interdisziplinären und spezialisierten
Teams die Tumoren von Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Nasen- und Nasennebenhöhle, einschließlich
der Tumoren der Speicheldrüsen sowie der Tumoren der Lippen und der Gesichts- und Halshaut.
Weltweit stehen Kopf-Hals-Tumoren (im engeren
Sinne als die Plattenepithelkrebse der oberen Atemwege) in der Häufigkeit der Krebserkrankungen an
sechster Stelle und machen etwa 6 Prozent aller
bösartigen Neubildungen aus. Die Anzahl der Neuerkrankungen in Deutschland pro Jahr liegt geschätzt bei etwa 50 von 100.000 Einwohnern, die
einen Krebs im Kopf-Halsbereich entwickeln. Die
häufigste einzelne Krebsart im Kopf-Halsbereich ist
nach Angaben des Robert Koch-Instituts Kehlkopfkrebs (und damit der zweithäufigste Tumor der
Atemwege nach dem Lungenkarzinom). Jedes Jahr
sind in Deutschland rund 3.600 Männer und 500
Frauen davon betroffen.
Steigende Lebenserwartung und demographischer
Wandel tragen zur Häufung dieser Tumorerkrankungen bei.
Unser Anspruch ist es, Ihnen eine umfassende und
leitliniengerechte medizinische Versorgung auf
hohem Niveau zukommen zu lassen. Diese lässt
sich nur in der interdisziplinären Zusammenarbeit
aller Fachgebiete erzielen, die sich mit Diagnostik
und Therapie der Kopf-Hals-Tumoren befassen.
Seit November 2009 besprechen wir jeden Fall
eines Kopf-Hals-Tumors in einer wöchentlichen interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorkonferenz unter
kontinuierlicher Beteiligung der Fachgebiete HalsNasen-Ohrenheilkunde (HNO), Mund-, Kiefer-,
Gesichtschirurgie(MKG), Strahlentherapie, Hämatologie und Onkologie, Radiologie, Pathologie und
Nuklearmedizin. Darauf aufbauend wurde das KopfHals-Tumorzentrum gegründet. Es ist Bestandteil
des interdisziplinären onkologischen Zentrums an
der Universitätsmedizin Rostock. Dadurch ist die
Teilnahme aller Bereiche an der Diagnostik, Therapie und Nachsorge sichergestellt.
Seit Ende 2011 ist unser Zentrum nach den Richtlinien der deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Es entspricht also höchsten fachlichen Anforderungen.
3 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Fotos: D. Gohlke
Ihre Partner im Kampf gegen den Krebs
Prof. Dr. Dr.
Bernhard Frerich
Klinikdirektor MKG
Sprecher
Prof. Dr.
Hans-Wilhelm Pau
Klinikdirektor HNO
stellv. Sprecher
Jan Liese
Koordinator, MKG
Dr. Christoph Punke
stellv. Koordinator
Oberarzt HNO
Priv.-Doz. Dr. Tino Just
kommissarischer leitender
Oberarzt HNO
Priv.-Doz. Dr. Dr.
Bassam Saka
leitender Oberarzt, MKG
Dr. Dr.
Jan-Hendrik Lenz
Oberarzt, MKG
Dr. Gabriele Witt
Oberärztin HNO
Leiterin Abteilung
Phoniatrie und
Pädaudologie
Prof. Dr.
Guido Hildebrandt
Klinikdirektor
Strahlentherapie
Priv.-Doz. Dr.
Thomas Kuhnt
leitender Oberarzt
Strahlentherapie
Prof. Dr.
Christian Junghanß
Klinikdirektor Hämatologie
und Onkologie,
Palliativmedizin
Prof. Dr.
Bernd-Joachim Krause
Klinikdirektor
Nuklearmedizin
Prof. Dr.
Andreas Erbersdobler
Institutsdirektor
Pathologie
Prof. Dr.
Karl-Heinz Hauenstein
Institutsdirektor
Radiologie
Dr. Volker Hingst
Oberarzt, Radiologie
4 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Vorbeugung
Vorsorge
Als bedeutendster Risikofaktor wird das Rauchen –
auch das Passivrauchen – angesehen. Gerade in
Kombination mit Alkoholkonsum erhöht sich das Erkrankungsrisiko weiter. Die Tumorerkrankungen
können aber auch bei Nichtrauchern und Menschen
ohne regelmäßigen Alkoholkonsum auftreten. Hier
werden aktuell – ähnlich wie beim Gebärmutterhalskrebs – Virusinfektionen (z. B. Humane Papilloma
Viren) als Risikofaktoren vermutet.
Hier können wir alle Formen der Früherkennung
(inklusive nicht invasiver Techniken) anbieten.
Gerne können Sie die speziellen Vorsorgeangebote,
z.B. unsere Mundschleimhaut-Sprechstunde (MKG)
oder die HNO-Tumorsprechstunde nutzen (siehe
Abschnitt Sprechstunden).
Zur Verhinderung von Tumorerkrankungen im KopfHals-Bereich stellt damit der Rauchverzicht den entscheidenden Baustein dar. Darüber hinaus ist eine
Vermeidung der chronischen Reizung der Mundschleimhaut mit zu heißen Speisen, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung und eine regelmäßige Zahnpflege (ggf. auch Zahnsanierung) von
großer Wichtigkeit.
Mundschleimhautsprechstunde:
montags von 13:00 bis 15:00 Uhr
in der Kieferchirurgischen Ambulanz (ZMK)
Strempelstraße 13, 18057 Rostock
Terminvereinbarung unter Tel.: 0381 494-6692
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Ein großes Problem stellt das meist erst späte Erkennen der bösartigen Erkrankungen (in fortgeschrittenem Stadium) dar, was die Heilungschance
verschlechtert. Daher ist es dringend angezeigt,
eine anhaltende Lymphknotenschwellung am Hals,
unklare Schluckbeschwerden und insbesondere
jede über drei Wochen anhaltende Heiserkeit abzuklären.
Wegen der früh bemerkbaren Heiserkeit können
gerade Kehlkopftumoren früh erkannt werden –
sie haben in Frühstadien exzellente Behandlungsmöglichkeiten und eine gute Prognose.
Diagnostik und Therapie von Mundschleimhauterkrankungen
Untersuchungen zur Früherkennung
prämaligner Mundschleimhautläsionen
Langzeitkontrolle und -betreuung von Patienten
mit prämalignen Mundschleimhautläsionen
Ihre Ansprechpartner:
Jan Liese, Arzt/Zahnarzt
Tel.: 0381 494-6088
Dr. med. Dr. med. dent. Michael Dau
Tel.: 0381 494-6688
Arzt/Fachzahnarzt für Oralchirurgie
Dr. Christoph Punke, Oberarzt
Tel.: 0381 494-8352
HNO-Facharzt
5 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Foto: D. Gohlke
Diagnostik
Bevor mit einer Therapieplanung begonnen werden
kann, muss im Rahmen der Voruntersuchungen
(Tumorstaging) die Ausdehnung des Tumors bestimmt und kontrolliert werden, ob bereits Absiedlungen in Lymphknoten, Fernmetastasen oder aber
auch ein Zweitkarzinom an anderer Stelle vorliegen.
Dazu erfolgen in der Regel verschiedene Untersuchungen:
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Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie der Kopf-/Halsregion
Ultraschalluntersuchung der Halslymphknoten
und Bauchorgane
Röntgenbild oder CT des Brustkorbs
Endoskopie des Rachens einschließlich
Kehlkopf
Ultraschall des Bauchraums
Zusätzlich werden in einem kleinem Eingriff Proben
aus dem Tumor entnommen, um dessen Bösartigkeit zweifelsfrei nachzuweisen und seine lokale Ausdehnung zu bestimmen.
Die Behandlung von bösartigen Erkrankungen der
Mundhöhle und der Speicheldrüsen richtet sich
nach den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der
Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF). Sie ist abhängig von der Art, Lokalisation und Größe des Tumors, dem Befall der Lymphknoten und anderer Organe (Metastasen) sowie
Ihrem Allgemeinzustand.
Erst wenn all diese Ergebnisse vorliegen, können
dann im Detail der Befund und die individuellen, auf
diesen Fall zugeschnittenen Behandlungsoptionen
mit Ihnen besprochen werden.
6 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Die Tumorbehandlung
Kopf-Hals-Tumore erfordern häufig eine kombinierte
Behandlung unterschiedlicher Therapiemodalitäten.
Die chirurgische Tumorbehandlung einschließlich
der rekonstruktiven Schritte erfolgt in der HalsNasen-Ohren-Klinik (HNO)- und der Klinik für
Mund-, Kiefer- und Gesichts-Chirurgie (MKG).
Je nach Ausdehnung und Lage des Tumors kann
sich eine Strahlentherapie oder kombinierte Strahlen-Chemotherapie in der Klinik für Strahlentherapie
anschließen bzw. eine primär organerhaltende
Strahlen-Chemotherapie, eine präoperative Chemotherapie oder eine alleinige medikamentöse Behandlung erfolgen.
Operation
Der entscheidende Parameter ist die vollständige
operative Entfernung des Tumors. Durch die Tumoroperation entstehen im ehemaligen Tumorbereich
Gewebedefekte, die anschließend verschlossen
werden müssen. Wir können dabei auf eine breite
Palette von Möglichkeiten zurückgreifen, mit denen
auch funktional optimale Ergebnisse erzielt werden.
So kann der Defekt mittels Schwenklappen aus der
unmittelbaren Umgebung als auch durch gefäßgestielte Fernlappen aufgefüllt werden.
Zusätzlich werden je nach Tumorausdehnungsstadium die sicher befallenen bzw. tumorverdächtigen
Halslymphknotengruppen mit dem umgebenden
Fettbindegewebe ebenfalls entfernt (Neck dissection). Soweit es die Ausdehnung des Tumors erlaubt, sollen dabei die für die Funktion wichtigen
Nerven, Gefäße und Muskeln erhalten werden.
Es erfolgt also eine sogenannte funktionelle Halslymphknotenausräumung im Gegensatz zu der
früher üblichen radikalen Halslymphknotenausräumung.
Fortgeschrittene Kehlkopftumoren können auch die
vollständige Entfernung des Organs erfordern. In
solchen Fällen muss eine Ersatzstimme über
Stimmprothesen oder über die Speiseröhre erlernt
werden. Neben der Betreuung durch Logopäden
wird der Patient, wenn er es wünscht, durch die
Selbsthilfegruppe der Kehlkopfoperierten vor und
nach dem Eingriff begleitet.
Nach größeren rekonstruktiven Maßnahmen ist darüber hinaus mit Einschränkungen der Beweglichkeit, ggf. auch der Schluck- oder Sprechfunktion zu
rechnen, die durch logopädische und physiotherapeutische Maßnahmen kompensiert werden.
Klinik und Poliklinik für Mund-Kieferund Plastische Gesichtschirurgie
Schillingallee 35
18057 Rostock
Patientenanmeldung:
Tel.: 0381 494-6667
Klinik und Poliklinik
für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
Kopf- und Halschirurgie „Otto Körner“
Doberaner Straße 137-139
18057 Rostock
Patientenanmeldung:
Tel.: 0381 494-8346
7 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Je nach Tumorausdehnungsstadium – vor allem bei
weit fortgeschrittenen Karzinomen – ist eine postoperative Strahlenbehandlung, ggf. in Kombination
mit einer Chemotherapie sinnvoll. Dies ist vor allem
dann der Fall, wenn der Tumor bereits in Nachbarorgane eingewachsen ist oder Lymphknotenmetastasen vorliegen. Die Entscheidung, ob eine
Behandlung notwendig ist, wird dazu immer im jeweiligen Einzelfall in enger Kooperation mit den Kollegen der Strahlenklinik in der wöchentlichen Interdisziplinären Kopf-Hals-Tumorkonferenz besprochen. Hier erfolgt generell die individuelle Fallbesprechung einer jeden Tumorerkrankung – sowohl
vor Therapie als auch nach Therapie – mit den Kollegen der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, MundKiefer-Gesichtschirurgie, Strahlentherapie, Hämatologie und Onkologie, Pathologie und Radiologie.
In Abhängigkeit von der Lokalisation und Tumorausbreitung, oder wenn sich der Tumor nicht mehr vollständig entfernen lässt, ohne die Lebensqualität unzumutbar zu beeinträchtigen, kommt als Behandlungsalternative die primäre Radio-Chemotherapie
(eine Kombination von Strahlentherapie und medikamentöser Behandlung) in Frage. Auch hiermit ist
es möglich, eine vollständige Heilung zu erreichen.
Die Prognose ist allerdings naturgemäß weniger
günstig, als bei einer chirurgischen Tumorentfernung. Es fehlt der pathologische Nachweis, dass
der Tumor wirklich vollständig entfernt wurde.
18059 Rostock
Chemotherapie und Immuntherapie
Bei Tumoren, die nicht mehr geheilt werden können,
besteht die Möglichkeit mit Hilfe einer Chemotherapie oder mit anderen neuen Medikamenten auf Antikörperbasis das weitere Wachstum des Tumors
aufzuhalten oder zu verlangsamen. Dazu kann es
erforderlich sein, dass zur Sicherung der Atmung ein
permanenter Luftröhrenschnitt (Tracheotomie)
durchgeführt wird oder zur Ernährung eine Magensonde durch die Bauchwand (PEG) gelegt wird.
Klinik für Hämatologie, Onkologie,
Palliativmedizin
Ernst-Heydemann-Straße 6
18057 Rostock
Onkologische Tagesklinik:
Tel.: 0381 494-7431
24-Stunden-Notrufnummer:
Tel.: 0381 494-7426
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
Südring 75
18059 Rostock
Patientenanmeldung:
Tel.: 0381 494-5288
Medizinisches Versorgungszentrum
der Universitätsmedizin Rostock
am Standort Südstadt gGmbH
Südring 75
18059 Rostock
8 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Foto: D. Gohlke
Strahlentherapie und Radio-Chemotherapie
Schluck-, Sprach- und Stimmrehabilitation
Die Tumorbehandlung im Kopf-Hals-Bereich ist mit
einem mehr oder weniger großen Verlust von Strukturen verbunden, die dem Sprechen, Atmen und
Schlucken dienen. Es ist deshalb am Therapiebeginn zur Aufrechterhaltung der lebensnotwendigen
Funktionen oft notwendig, die Atmung über ein Tracheostoma (Luftröhrenschnitt) und die Ernährung
über eine Magensonde bzw. PEG sicherzustellen.
Die Kommunikationsfähigkeit ist zunächst häufig
stark beeinträchtigt oder nur auf schriftlichem Wege
möglich.
Ein wesentliches rehabilitatives Ziel ist es, diese
Veränderungen, die den Lebensalltag stark beeinträchtigen, zum frühestmöglichen Zeitpunkt zu minimieren und die ursprünglichen Funktionsabläufe
weitestgehend wiederherzustellen.
Nach Operationen im Bereich des Kehlkopfes steht
die stimmliche Rehabilitation im Vordergrund. Bei
Teilentfernungen des Kehlkopfes kann durch spezielle Übungen eine Stimmgebung durch die verbliebenen Strukturen trainiert werden. Nach vollständiger Entfernung des Kehlkopfs besteht die Möglichkeit, mit Hilfe einer Stimmventilprothese, einer
externen Sprechhilfe oder durch die Nutzung der
eigenen Speiseröhre wieder sprechen zu lernen.
Die Vielgestaltigkeit der Tumoren hinsichtlich ihrer
Lokalisation und Ausdehnung erfordert auch im rehabilitativen Bereich eine individuelle Therapieplanung, die von ärztlicher und logopädischer Seite gemeinsam erfolgt. Die Behandlung der Stimme, des
Schluckens und der Sprache beginnt zum frühestmöglichen Zeitpunkt nach der Tumoroperation, sobald der Heilungsverlauf eine ausreichende Belastbarkeit des Gewebes zulässt. In der Regel setzt die
logopädische Therapie innerhalb der ersten Woche
nach der Operation unter stationären Bedingungen
ein und wird ggf. im Rahmen der Anschlussheilbehandlung oder ambulant fortgeführt.
Ihre Ansprechpartnerin:
Dr. med. Gabriele Witt, Oberärztin
Leiterin der Abteilung Phoniatrie-Pädaudiologie
HNO-Klinik
Doberaner Straße
18057 Rostock
Phoniatrische Sprechstunde/Logopädie (HNO):
Tel.: 0381 494-8393
Sprachheiltherapie/Logopädie (MKG):
Tel.: 0381 494-6699
Nach Tumoroperationen im Mund- und Rachenbereich sind vor allem Maßnahmen zur Wiederherstellung der Schluckfunktion und der Aussprache notwendig. Dazu werden die Patienten bereits wenige
Tage nach der Operation endoskopisch untersucht,
um zu klären, wie unter den veränderten Bedingungen eine funktionelle Kompensation der entstandenen Defizite möglich ist.
9 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Kaufunktionelle Rehabilitation
Die kaufunktionelle Rehabilitation, d.h. die Wiederherstellung der Kaufähigkeit, stellt einen wesentlichen Anteil in der Gesamtrehabilitation von Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren dar. Durch den Tumor
und die Tumortherapie können die Kaufähigkeit und
das Zahnsystem erheblich beeinträchtigt werden.
Nach Operation und/oder Bestrahlung im Kieferbereich ist es häufig nicht möglich, mit einer konventionellen, schleimhautgetragenen Prothese eine
zufriedenstellende Kaufunktion zu erreichen. Die
Belastung der Schleimhäute kann zu Druckstellen
führen, die nach Bestrahlung den Kieferknochen gefährden. In diesen Fällen ist die Versorgung mit
zahnärztlichen Implantaten die Methode der Wahl,
um den Prothesenhalt zuverlässig zu verbessern
und die Schleimhaut zu entlasten.
Nach operativer Tumorbehandlung ist es heute vor
allem durch den Einsatz der rekonstruktiven Mikrochirurgie möglich, auch große Tumordefekte gut
plastisch-rekonstruktiv zu versorgen. Allerdings ist
das Prothesenlager in der Mundhöhle dadurch häufig verändert, so dass ein zuverlässiger Prothesenhalt nur über die Vermittlung von Zahnimplantaten
gelingt. Aus diesem Grunde ist die Versorgung mit
Implantaten (normalerweise eine privatärztliche Behandlung) als Ausnahmeindikation bei den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt. Im Rahmen der
Nachsorgetermine sprechen wir mit Ihnen die für
Sie günstigste Versorgung zusammen mit den Kollegen der zahnärztlichen Prothetik ab und organisieren die Beantragung bei der Krankenkasse. In
der Regel handelt es sich um eine mehrschrittige
Behandlung, die je nach Aufwand ein halbes bis ein
Jahr in Anspruch nehmen kann.
Falls durch die Tumoroperation Kieferdefekte bestehen, werden diese zunächst mit Knochentransplantaten versorgt, sofern dies nicht bereits im Rahmen
der Erstoperation erfolgt ist. Nach wenigen Monaten
können dann Implantate gesetzt werden, die zunächst für drei bis vier Monate im Knochen gedeckt
einheilen. In der Regel ist dann noch eine Schleimhautplastik erforderlich. Danach kann die Implantat
getragene prothetische Versorgung, also der eigentliche Zahnersatz angefertigt werden.
Ihre Ansprechpartner:
Klinik und Poliklinik für Mund-, Kieferund Plastische Gesichtschirurgie
Schillingallee 35, 18057 Rostock
Direktor
Prof. Dr. Dr. B. Frerich
Tel.: 0381 494-6550
Dr. med. Ferenc Öri
Arzt/Fachzahnarzt
Tel.: 0381 494-6683
Poliklink für Zahnärztliche Prothetik
und Werkstoffkunde
Strempelstraße 13, 18057 Rostock
Direktor
Prof. Dr. Peter Ottl
Tel.: 0381 494-6501
Dr. Waltraud Buchmann
Fachzahnärztin
Tel.: 0381 494-6515
10 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Nachsorge
Eine gründliche Nachsorge dient dazu, ein Wiederauftreten der Erkrankung (Rezidiv) oder das Auftreten eines sogenannten Zweittumors frühzeitig zu erkennen. Deshalb sollten Sie regelmäßig unsere
MKG- und HNO-Tumorsprechstunden besuchen.
Für die Tumornachsorge werden die folgenden
Termine empfohlen.
Patienten, die bereits einmal ein Karzinom im KopfHals-Bereich entwickelt hatten, weisen nicht nur das
Risiko eines Tumorrezidives auf, sondern zeigen
insgesamt auch eine überdurchschnittlich größere
Wahrscheinlichkeit der Entwicklung eines zweiten
Tumors. Dies gilt besonders, wenn die ursächlichen
Risikofaktoren – wie das Rauchen – nicht abgestellt
werden. Bei all unseren Patienten führen wir im
Rahmen der Tumornachsorge anfangs engmaschige Nachkontrollen durch. Die Intervalle der
Nachsorgeuntersuchungen nehmen nach zwei Jahren kontinuierlich zu. Eine jede Nachsorgeuntersuchung besteht aus einer Untersuchung der ehemaligen Tumorregion, einer Ultraschalluntersuchung
des Halses und in definierten Zeitabständen auch
bildgebenden Untersuchung (z. B. CT/MRT-Untersuchung Hals oder Röntgenbild des Brustkorbs).
Eine gründliche, engmaschige Tumornachsorge
stellt für uns einen elementaren Baustein zur rechtzeitigen Erkennung von Rezidiven dar. Nur so ist
eine frühzeitige Intervention in Ihrem Sinne möglich.
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1. bis 3. Jahr: mindestens vierteljährlich
4. und 5. Jahr: halbjährlich
danach: jährlich
Es kann aber auch sein, dass Ihr Arzt Ihnen
zusätzliche Termine empfiehlt.
Foto: D. Gohlke
Sprechzeiten im Abschnitt
„Spezielle Sprechstunden“
11 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Tumorsprechstunde
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie:
mittwochs von 9:00 bis 14:30 Uhr
in der MKG-Ambulanz im POZ
Schillingallee 35
18057 Rostock
Terminvereinbarung unter Tel.: 0381 494-6667
Tumorsprechstunde
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde:
mittwochs von 8:00 bis 12:30 Uhr
in der Poliklinik der HNO-Klinik
Doberaner Straße 137-139
18057 Rostock
Terminvereinbarung unter Tel.: 0381 494-8346
Bitte bringen Sie mit:
• Überweisung vom Facharzt, Hausarzt
oder Zahnarzt (für MKG-Sprechstunde)
bzw. HNO-Facharzt (für HNO-Sprechstunde)
• Röntgenbilder und CT/MRT, falls vorhanden
• wichtige medizinische Unterlagen
und Befunde
• Versicherungskarte
12 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Foto: B. Hagedorn
Spezielle Sprechstunden
Schmerztherapie
Die Schmerztherapie umfasst die Betreuung von
Patienten mit akuten und chronischen tumorbedingten Schmerzen und anderer Beschwerden, sowie
die Behandlung akuter Schmerzen nach einer Operation.
Wir stehen dabei gerne jederzeit auch Ihrem behandelnden Hausarzt oder Onkologen beratend zur
Verfügung! Sprechzeiten nach telefonischer Vereinbarung.
Akutschmerzdienst
Schmerzambulanz
In unserer Schmerzambulanz haben wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Behandlung Ihrer
Schmerzen und anderer körperlicher Beschwerden
gelegt.
Im Verlauf einer Tumorerkrankung können verschiedenen Symptome Ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Häufig sind es Schmerzen. Es können aber
auch andere körperliche Beschwerden wie zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen oder Luftnot auftreten. Die
Schmerzen werden durch den Tumor selbst oder indirekt durch Operationen, Bestrahlung oder andere
Therapiemaßnahmen verursacht.
Schmerzen können und müssen behandelt werden.
Wir versuchen, den Schmerz und die damit verbundene Beeinträchtigung Ihrer Lebensgewohnheiten
so gut es möglich ist, zu behandeln. Oft lässt sich
der Schmerz nicht gänzlich beseitigen. Aber schon
eine deutliche Reduktion der Schmerzen kann
Ihnen einen beträchtlichen Gewinn an Lebensqualität schenken.
Es ist nicht von der Stärke Ihrer Schmerzen abhängig, wann Sie zu uns überwiesen werden können.
Wenn ein Schmerz nicht ausreichend behandelt ist
und Sie dadurch in Ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sind, sollten Sie den Weg zu uns suchen.
Für die Schmerztherapie nach Ihrer Operation können spezielle Verfahren Anwendung finden. In diesen Fällen werden Sie durch unseren Akutschmerzdienst (ASD) betreut. Er führt regelmäßige Visiten
durch und ist 24 Stunden, auch an Sonn- und Feiertagen, erreichbar.
Schmerzkonsil
Auch ein schmerztherapeutischer Konsiliardienst
steht in unseren Kliniken zur Verfügung. Ein
Schmerztherapeut erstellt gemeinsam mit Ihrem
behandelnden Stationsteam die für Sie beste
Schmerzbehandlung.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. med. Ronald Siems, Oberarzt
Facharzt für Anästhesiologie,
Spezielle Schmerztherapie,
Palliativmedizin und Chirotherapie
Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie
und Intensivtherapie
Schillingallee 35, 18057 Rostock
Tel.: 0381 494-6450
13 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Psychoonkologie
Wir möchten Ihnen in dieser schwierigen Lebenssituation zur Seite stehen und Halt geben, damit Sie
wieder Ruhe und Kraft zurückgewinnen und ihren
Weg finden, mit der Erkrankung und den sich daraus ergebenden Veränderungen umzugehen. Wir
unterstützen Sie dabei, Stimmungsschwankungen
und belastende Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit
zu reduzieren und wieder Selbstvertrauen und Lebensmut aufzubauen, um sich neuen Zielen zu widmen. Unser Gesprächsangebot richtet sich an alle
Patienten des Onkologischen Zentrums der Univer-
sitätsmedizin Rostock und ihre Angehörigen, sowohl
während des stationären Aufenthaltes als auch in
Phasen ambulanter Behandlung. Je nach Bedarf
bieten wir Ihnen Einzel-, Paar- oder auch Familiengespräche an. Die Gespräche sind inhaltlich offen
und orientieren sich an Ihren momentanen Bedürfnissen und Belastungen. Wir vermitteln auch Techniken zur Entspannung.
Sie können uns über das Ärzte- und Pflegeteam
kontaktieren oder sich persönlich bei uns melden.
Dipl.-Psych.
Bernd Wunderlich
Psychologischer
Psychotherapeut
Psychoonkologe (WPO)
Sprechzeiten in Klinik für Strahlentherapie:
Rostock-Südstadt
Südring 75 (Zimmer 104)
montags, dienstags und freitags
von 13.00 bis 14.00 Uhr
mittwochs von 8.00 bis 9.00 Uhr
Tel.: 0381 494-9136
[email protected]
Zuständigkeitsbereiche:
Strahlentherapie, Urologie, Mund- KieferGesichtschirurgie, Neurochirurgie
Palliativstation
Dipl.-Psych.
Kristina Reichel
Psychoonkologin (WPO)
Tel.: 0381 494-9139, Mobil: 0151-16143954
[email protected]
Standort: Kinder- und Jugendklinik, 18057 Rostock
Ernst-Heydemann-Straße 8 (Raum 3.044)
Sprechzeiten in der Kinder- und Jugendklinik:
montags und donnerstags von 9.00 bis 10.00 Uhr
und nach Vereinbarung
Sprechzeiten in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik:
mittwochs von 9.30 bis 12.00 Uhr
Zuständigkeitsbereiche:
Hämatologie und Onkologie, Gastroenterologie,
Allgemeine Chirurgie, HNO, Nuklearmedizin,
Dermatologie
14 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Foto: Route16/Fotolia.com
Sozialdienst
Ihr Klinikaufenthalt bringt vielleicht Sorgen und Probleme mit sich, die Sie alleine nicht bearbeiten und
lösen können. Der Sozialdienst der Universitätsmedizin Rostock bietet Ihnen in persönlichen Gesprächen Beratung und Unterstützung an.
Sprechen Sie uns an, wir beraten und unterstützen
Sie gern. Wenn Sie Fragen oder Probleme haben,
vereinbaren Sie telefonisch ein Gesprächstermin
oder hinterlassen Sie auf der Station eine Nachricht.
Wir setzen uns dann mit Ihnen in Verbindung.
Wir beraten und informieren Sie
in folgenden Bereichen:
• Maßnahmen zur medizinischen Rehabilitation
und Wiedereingliederung ins Erwerbsleben
• Vorbereitung Ihrer Entlassung und Vermittlung
von ambulanter Hilfe (z.B. häusliche Krankenpflege, Hauswirtschaftshilfe etc.)
• Betreuung im Anschluss an den Klinikaufenthalt (Senioren- und Pflegeheime, betreute
Wohngruppe, Tagespflege)
• Hilfs- und Pflegemittel (Auswahl und
Versorgung)
• Rechtliche Fragen: Betreuungsrecht, Rente,
Pflegegeld und Schwerbehindertengesetz
• Konfliktbearbeitung/Problembewältigung,
Erarbeitung von Perspektiven für die Zeit nach
der stationären Behandlung
Ihre Ansprechpartner:
MKG:
Frau Petra Beelich
Dipl.-Sozialpädagogin
Tel.: 0381 494-5257
HNO:
Frau Jana Schawaller
Dipl.-Sozialpädagogin
Tel.: 0381 494-5250
Strahlenklinik:
Christine Schnell
Dipl.-Sozialarbeiterin
Tel.: 0381 494-5256
15 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Ernährungsberatung
Während und nach der Therapie können durch die
Eingriffe in Ihren Organismus vielfältige Begleiterscheinungen auftreten, die das Lebensgefühl beeinträchtigen können.
Die Ernährung spielt eine nicht zu unterschätzende
Rolle für die Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte und somit für den weiteren Verlauf Ihrer Genesung. Nicht selten leiden Patienten an einer Mangelernährung, zum einen durch den Tumor selbst
zum anderen durch die Therapien.
Ihre Ansprechpartnerin:
Angela Eutin, Diätassistentin
Universitätsmedizin Rostock
Service GmbH (UMS)
Campus Schillingallee
Tel.: 0381 494-5323
Sowohl die Verträglichkeit einer Chemo- oder Strahlentherapie als auch der Allgemeinzustand nach
Operationen kann durch eine gezielte Ernährungstherapie positiv beeinflusst werden. Allen Patienten
des Onkologischen Zentrums der Universitätsmedizin steht deshalb bei entsprechender Indikation die
Möglichkeit einer Ernährungsberatung (EB) zur Verfügung. Ob eine solche Beratung für Sie sinnvoll
und hilfreich ist, entscheidet Ihr behandelnder Stationsarzt. Ihr Stationsteam wird dann alles Notwendige in die Wege leiten, damit sich die Ernährungsberaterin der Universitätsmedizin Rostock Service
GmbH (UMS) mit Ihnen in Verbindung setzt und die
gezielte auf Sie abgestimmte Beratung durchführen
kann.
16 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Seelsorge
Während Ihres Aufenthaltes werden Sie sehr unterschiedliche Gedanken, Hoffnungen und Fragen bewegen. Damit müssen Sie nicht allein fertig werden.
Seelsorger stehen zu Ihrer Verfügung und sind
bereit zu persönlichen Gesprächen und seelsorgerischer Begleitung.
Evangelische Krankenhausseelsorge
in den Kliniken Doberaner Straße, Klinik für
Strahlentherapie, Klinik für Nuklearmedizin,
POZ in der Schillingallee:
Sie können sich direkt mit uns in Verbindung setzen
oder sich an das Pflegepersonal wenden, um einen
Gesprächstermin zu vereinbaren.
Pastor
Martin Kühn
Tel.: 0381 494-8255
martin.kuehn@
med.uni-rostock.de
Katholische Krankenhausseelsorge
in allen Kliniken der Universitätsmedizin:
Evangelische Krankenhausseelsorge
Am Campus Schillingallee (ohne POZ):
Pfarrer
Michael Sobania
Tel.: 0381 494-7398
michael.sobania@
med.uni-rostock.de
17 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Pastor
Dr. Dietmar Schicketanz
Tel.: 0381 494-7399
dietmar.schicketanz@
med.uni-rostock.de
Sollte es trotz aller Bemühungen nicht möglich sein,
eine Heilung zu erreichen, steht ein Team speziell
geschulter Ärzte verschiedener Disziplinen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter und Psychologen für Sie zur
Verfügung (Interdisziplinäres Palliativteam, Leiter
Prof. Dr. C. Junghanß). So können Ihre Bedürfnisse
sowie die Bedürfnisse Ihrer Angehörigen in Ruhe
besprochen werden, um dann in der Folge gemeinsam umfassende Konzepte zu entwickeln, die für
Sie eine bestmögliche Lebensqualität zum Ziel
haben. Oft besprochene Themen sind dabei die Patientenverfügung, der Umgang mit lebensverlängernden Maßnahmen, spezielle Versorgungssituationen (z. B. Kinder, Belastung der Lebenspartner)
und Umgang sowie Therapie von Schmerz, Angst,
etc.
Der Erstkontakt erfolgt auf Ihren Wunsch und ist in
der Regel ambulant. Die palliativmedizinische Betreuung kann in der Folge stationär in einem eigenen, neu geschaffenen Bereich erfolgen (Palliativstation, die über 10 Betten verfügt). Diese Station
kann gerne auch von Ihnen oder Ihren Angehörigen
besichtigt werden. Für die Betreuung zu Hause
haben wir zusammen mit anderen Ärzten der Region ein eigenes Netzwerk aufgebaut, welches die
optimale palliativmedizinische Versorgung auch in
der Häuslichkeit ermöglicht (Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV).
Foto: D. Gohlke
Palliativmedizin
Ihr Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Christian Junghanß
Klinik für Hämatologie, Onkologie,
Palliativmedizin
Ernst-Heydemann-Straße 6
18057 Rostock
Tel.: 0381 494-7421
Palliativstation:
Tel.: 0381 494-7462
18 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Rehabilitation
Zum Leistungsspektrum der gesetzlichen Rentenversicherung gehört auch die onkologische Rehabilitation. Dabei stehen medizinische Leistungen nach
einer Erstbehandlung einer Krebserkrankung im
Vordergrund.
Sie umfassen gezielte diagnostische und therapeutische Leistungen, die sowohl körperliche als auch
seelische Folgen Ihrer Erkrankung mildern bzw. beseitigen helfen. Je nach Art der Erkrankung oder
Therapieform können die Folgestörungen sehr unterschiedlich sein. Deshalb wird die onkologische
Rehabilitation genau auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Die Kur kann sich als Anschlussheilbehandlung
unmittelbar an den Krankenhausaufenthalt anschließen.
Folgende medizinische Voraussetzungen müssen
erfüllt sein:
• Vorliegen einer entsprechenden Diagnose
• Die ambulante oder stationäre Erstbehandlung
ist abgeschlossen.
• Die körperlichen, seelischen, sozialen oder
beruflichen Beeinträchtigungen durch die
Erkrankung sind therapierbar, bzw. positiv
zu beeinflussen.
• Sie sind für eine Rehabilitationskur
ausreichend belastbar.
Die Prüfung des Antrages und Entscheidung über
die jeweilige Kurklinik erfolgt durch den zuständigen
Rentenversicherungsträger. Die Mitarbeiterinnen
unseres Sozialdienstes beraten und unterstützen
Sie gern bei der Antragstellung.
Ihre Ansprechpartner:
MKG:
Frau Petra Beelich
Dipl.-Sozialpädagogin
Tel.: 0381 494-5257
[email protected]
HNO:
Frau Jana Schawaller
Dipl.-Sozialpädagogin
Tel.: 0381 494-5250
[email protected]
Strahlenklinik:
Christine Schnell
Dipl.-Sozialarbeiterin
Tel.: 0381 494-5256
[email protected]
19 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
Selbsthilfegruppen
Nach dem Schock der Diagnose fühlen Sie sich vielleicht allein und sind zunächst nur begrenzt in der
Lage, die nächsten Schritte zu finden und zu
gehen? Sie haben Angst vor Untersuchungen und
Behandlungen und Fragen zur Alltagsbewältigung
in dieser neuen Situation? Sie wissen nicht, wie Sie
mit Angst, Schmerz und Zorn umgehen sollen?
Die Erfahrung zeigt: Glaubwürdige Experten für alle
Fragen und Probleme, aber auch Hoffnungen, die
Ihre Krebserkrankung mit sich bringt, sind Gleichbetroffene. In Gesprächen auf Augenhöhe, im Austausch mit Gleichgesinnten können Sie Kraft schöpfen. In Selbsthilfegruppen treffen sich freiwillig und
zwanglos Menschen, die ein gemeinsames Problem
haben oder sich in einer ähnlichen Lage befinden.
Sie kommen regelmäßig zusammen um sich
• auszusprechen,
• gemeinsame Wege der Problembewältigung
zu finden,
• Informationen und Erfahrungen
auszutauschen,
• ihre Isolation zu überwinden,
• gemeinsame Vorhaben zu planen und
durchzuführen.
Alles, was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in
der Gruppe!
Die Selbsthilfekontaktstelle informiert persönlich
oder telefonisch, an Informationsständen, auf Messen und Aktionstagen, im Internet, mit Broschüren
und Faltblättern über Selbsthilfegruppen in und um
Rostock. Die Selbsthilfekontaktstelle Rostock unterstützte von Anfang an die Gründung von Selbsthilfegruppen. Seit 2012 kommen dabei auch In-GangSetzerInnen zum Einsatz.
In-Gang-SetzerInnen sind ehrenamtliche MitarbeiterInnen der örtlichen Selbsthilfekontaktstelle. Sie
stehen – gemeinsam mit der Kontaktstelle – den
Selbsthilfegruppen in der Startphase zur Seite. Sie
unterstützen die TeilnehmerInnen dabei, miteinander zu reden und sich vertraut zu fühlen. In-GangSetzerInnen begleiten die Gruppen, leiten die ersten
Treffen und achten auf die Rahmenbedingungen.
Unsere Sprechzeiten:
montags bis donnerstags von 9.00 bis 12.00 Uhr
mittwochs von 14.00 bis 16.30 Uhr
Sie erreichen uns während der Sprechzeiten
und nach Vereinbarung.
Kuphalstraße 77 (Rostocker Freizeitzentrum)
18069 Rostock
Tel.: 0381 490-4925
Fax: 0381 490-4925
[email protected]
Die Selbsthilfekontaktstelle unterstützt gesundheitliche und soziale Selbsthilfe und Eigeninitiative und
ist Anlaufpunkt für ca. 140 Selbsthilfegruppen in und
um Rostock, darunter auch verschiedene für Krebserkrankte. Auch die Angehörigen tauschen sich in
Selbsthilfegruppen aus.
20 | Kopf-Hals-Tumorzentrum | Onkologisches Zentrum der Universitätsmedizin Rostock
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