Fachinformation Dreisavit® N Filmtabletten – Blutarmut infolge einer MegaloblastenAnämie – Kinder unter 12 Jahren 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS ® Dreisavit N Filmtabletten 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Filmtablette enthält: Folsäure 160 μg Biotin 30 μg Ascorbinsäure (Vitamin C) 100 mg Thiaminchloridhydrochlorid (Ph.Eur.) (Vitamin B1-chloridhydrochlorid) 8 mg Riboflavin (Vitamin B2) 8 mg Pyridoxinhydrochlorid (Vitamin B6-hydrochlorid) 10 mg Nicotinamid 50 mg Calciumpantothenat 10,87 mg (entspr. Pantothensäure 10 mg) 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Dreisavit® N enthält keine fettlöslichen Vitamine (Vitamine A, D, E, K) und ist daher nicht geeignet zur Vorbeugung eines Mangels an fettlöslichen Vitaminen. Bei einem länger dauernden kombinierten Vitaminmangel sollte daher stets ein Mangel an fettlöslichen Vitaminen ausgeschlossen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Bei gleichzeitiger Einnahme von Phosphatbindern kann die Resorption von wasserlöslichen Vitaminen gehemmt werden. Dreisavit® N sollte deshalb im zeitlichen Abstand von mindestens 2 Stunden, am besten nach Gabe von Phosphatbindern, eingenommen werden. Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Filmtablette Runde, braunrote und bikonvexe Filmtabletten Vitamin B6 in Tagesdosen ab 5 mg kann die Wirkung von L-Dopa herabsetzen. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Zur Vorbeugung eines kombinierten Mangels an B-Vitaminen und Vitamin C (wasserlösliche Vitamine). 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Bisher sind in dem angegebenen Dosisbereich für Vitamin B2, Folsäure, Nicotinamid, Ascorbinsäure, Biotin und Calciumpantothenat keine Risiken bekannt. Hinweise: Dreisavit® N enthält kein Vitamin B12. Dreisavit® N ist nicht geeignet zur Vorbeu- In der Schwangerschaft und Stillzeit beträgt die empfohlene tägliche Zufuhr für Vitamin B1 1,5 – 1,7 mg und von Vitamin B6 2,4 – 2,6 mg. Systematische Untersuchungen zur Anwendung von Vitamin B1 und Vitamin B6 in Dosierungen oberhalb des angegebenen Tagesbedarfs liegen nicht vor. Tierexperimentelle Studien haben bei Anwendung sehr hoher Dosen von Vitamin B6 Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Vitamin B1 und Vitamin B6 gehen in die Muttermilch über. gung von Vitaminmangelerscheinungen, die mit einer gestörten Aufnahme von Vitaminen aus dem Darm einhergehen. 4.2 Dosierung und Art der Anwendung Dosierung 1-mal täglich 1 Filmtablette. Obwohl Vitamine zu den lebensnotwendigen Nahrungsbestandteilen gehören, sollte die angegebene Tagesdosis nicht überschritten werden, da einige Vitamine bei einer erhöhten Dosierung, insbesondere bei langfristiger Anwendung, Nebenwirkungen hervorrufen können. Eine Anwendung dieses Präparates während der Schwangerschaft und Stillzeit soll wegen einer Überschreitung des empfohlenen Tagesbedarfs einzelner Vitamine nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Dreisavit® N ist kontraindiziert bei Kindern unter 12 Jahren (siehe Abschnitt 4.3). 4.3 Gegenanzeigen – Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile Sehr häufig Häufig (≥ 1/10) (≥ 1/100, < 1/10) 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Nicht zutreffend. Gelegentlich (≥ 1/1.000, < 1/100) 4.8 Nebenwirkungen Siehe Tabelle unten Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen. 4.9 Überdosierung Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Vitamine; Vitamin-B-Komplex mit Vitamin C ATC-Code: A11EB01 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die meisten wasserlöslichen Vitamine werden im niedrigen Dosisbereich an einen Träger gebunden, im oberen Magen-DarmTrakt aktiv resorbiert. Die B-Vitamine werden bei enteraler Aufnahme z. T. bereits während der Resorption in die entsprechenden Coenzyme umgewandelt. Zwischen den verschiedenen Vitaminen bestehen vielfältige pharmakokinetische und biochemische Wechselwirkungen. Eine ausgeglichene Zufuhr ist für einen regulären Stoffwechselablauf notwendig. Dosierungen und Dosierungsintervalle beruhen auf den ermittelten Erfahrungswerten bzw. Schätzungen von Ernährungswissenschaftlern (z. B. der Deutschen Gesellschaft für Ernährung). Diese Empfehlungen sichern die Nährstoffzufuhr des täglichen Bedarfs und tragen den unterschiedlichen Umsatzraten und Speichermöglichkeiten Rechnung. Durchschnittlicher Tagesbedarf an Vitaminen gemäß der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) im Vergleich zum Vitamingehalt in Dreisavit® N: Siehe Tabelle auf Seite 2 Sehr selten Selten (≥ 1/10.000, (< 1/10.000) < 1/1.000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) Erkrankungen des Immunsystems Allergische Reaktionen gegen einzelne Wirkstoffe. Juni 2016 Im Falle einer allergischen Reaktion ist das Präparat abzusetzen. Erkrankungen der Nieren und Harnwege Gelbfärbung des Urins ist harmlos und durch den Gehalt an Vitamin B2 bedingt. 000664-22747 1 Fachinformation Dreisavit® N Filmtabletten Tagesbedarf nach DGE (Erwachsene) Gehalt an Dreisavit® N Prozent des Tagesbedarfs in Dreisavit® N Vitamin B1 1,2 mg 7,1 mg 592 % Vitamin B2 1,3 mg 8,0 mg 615 % Vitamin B6 1,4 mg 8,2 mg 586 % Vitamin B12 3 μg nicht enthalten 0% Folsäure 400 μg 160 μg 40 % Nicotinamid 15 mg 50 mg 333 % Pantothensäure 6 mg 10 mg 167 % Vitamin 50 μg 30 μg 60 % Vitamin C 100 mg 100 mg 100 % Vitamin A 3.000 IE nicht enthalten 0% Vitamin D3 200 IE nicht enthalten 0% Vitamin E 13 mg nicht enthalten 0% Vitamin K1 70 μg nicht enthalten 0% Biotin 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Pharmakologische Eigenschaften Vitamine sind lebenswichtige Nahrungsbestandteile, auf die der Organismus zur Erhaltung von Stoffwechsel und Organfunktionen angewiesen ist. Jede Komponente leistet einen essentiellen Beitrag zur Gesamtwirkung. Für eine ausreichende Zufuhr ist eine qualitativ ausgeglichene und abwechslungsreiche Ernährung notwendig. Mangelzustände können die Folge verschiedener Ursachen sein, z. B. bei längerfristiger Mangel- oder Fehlernährung (Reduktionsdiät, Null-Diät), einseitiger oder parenteraler Ernährung, Resorptionsstörungen im Magen-Darmtrakt. Ein erhöhter Bedarf kann auftreten z. B. im Wachstumsalter, während der Schwangerschaft oder Stillzeit oder bei kataboler Stoffwechsellage. Toxikologische Eigenschaften Die orale Verabreichung von 150 – 200 mg Vitamin B6/kg KG/Tag über einen Zeitraum von 100 – 107 Tagen verursachte bei Hunden Ataxien, Muskelschwäche, Gleichgewichtsstörungen sowie degenerative Veränderungen der Axone und Myelinscheiden. Ferner sind im Tierversuch nach hohen Vitamin-B6-Dosen Konvulsionen und Koordinationsstörungen aufgetreten. 2 10. STAND DER INFORMATION Juni 2016 11. VERKAUFSABGRENZUNG Apothekenpflichtig 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Calciumhydrogenphosphat Croscarmellose-Natrium Magnesiumstearat (Ph.Eur.) Talkum Mikrokristalline Cellulose Sepifilm LP 010 (Mischung aus 70 – 90 % Hypromellose 5 – 15 % Stearinsäure und 5 – 15 % Mikrokristalliner Cellulose) Titandioxid Hypromellose Eisen(III)-hydroxid-oxid × H2O Eisen(III)-oxid Carnaubawachs 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Vitamin B1 wird aktiv in den Fetus transportiert. Die Konzentrationen im Feten und Neugeborenen liegen über den maternalen Vitamin-B1-Konzentrationen. Hohe Dosen von Vitamin B1 wurden im Tierversuch unzureichend untersucht. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Vitamin B6 ist plazentagängig und die fetalen Konzentrationen sind höher als die maternalen. Vitamin B6 ist im Tierversuch unzureichend geprüft. In einer Embryotoxizitäts- Datum der Erteilung der Zulassung: 5. April 2004 studie an der Ratte ergaben sich keine Hinweise auf ein teratogenes Potential. Bei männlichen Ratten führte die Gabe von hohen Dosen von Vitamin B6 zu Spermatogeneseschäden. Unter den Bedingungen der klinischen Anwendung sind mutagene und tumorerzeugende Effekte von Dreisavit® N nicht zu erwarten. Vitamin B2: Eine Überdosierung (6 – 8 mg/ kg/Tag) beeinträchtigte das fetale Wachstum und die postnatale Lebensfähigkeit der Jungtiere. Bei Ratten und Mäusen führte ein schwerer Vitamin-B2-Mangel während der Trächtigkeit zu Skelettmissbildungen. 9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG Nicht über 30 °C lagern. Packung mit 50 Filmtabletten Packung mit 100 Filmtabletten 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen. 7. INHABER DER ZULASSUNG TEVA GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm 8. ZULASSUNGSNUMMER 6263047.00.00 Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH Fachinfo-Service Mainzer Landstraße 55 60329 Frankfurt 000664-22747