GRUNDWISSEN GESCHICHTE JAHRGANGSSTUFE 6 Altsteinzeit Erste und längste Epoche der Geschichte der Menschheit, die vor etwa 2. Mio. Jahren in Afrika beginnt. Die Menschen leben als Jäger und Sammler, fertigen einfache Werkzeuge (vorwiegend aus Stein, Knochen und Holz) an. Metall war noch unbekannt. Die Altsteinzeit wird von der Jungsteinzeit abgelöst. Demokratie (griech. demos = Volk; kratein = herrschen): Im antiken Athen entstandene Herrschaft des Volkes über sich selbst. Im 5. Jh. konnten sich alle einheimischen und wehrfähigen männlichen Bürger an Entsche<<idungen der Volksversammlung, der Regierung und der Rechtsprechung beteiligen: Bei Abstimmungen entschied die Mehrzahl der Stimmen. Hieroglyphen (griech. hieros = heilig) Schriftzeichen (Bilder und Symbole) der alten Ägypter, die Laute, Buchstaben und Zeichen wiedergeben. Kaiserzeit mit Augustus beginnende Zeit, in der das Römische Imperium nur von einem Herrscher regiert wurde. Im Weströmischen Reich dauert sie bis zu dessen Zerstörung im Jahr 476, im Osten bis zum Untergang des Byzantinischen Reichs im Jahr 1453. Antike (lat. antiquus = alt): In der europäischen Geschichte die Zeit von ca. 1000 v. Chr. bis ins 5. Jh. n. Chr., in der Griechen und Römer den Mittelmeerraum beherrschten und durch ihre kulturellen Leistungen (z.B. Literatur und Philosophie) prägten. Christentum Sammelbegriff für alle (monotheistischen) Konfessionen , die sich auf Jesus Christus als Religionsstifter berufen. „Ilias“ und „Odyssee“ Die ältesten griechischen und auch europäischen Dichtungen in Versform (=Epen, Sing. Epos). In der Ilias erzählt der Dichter und Sänger Homer, der in der Zeit zwischen 750 und 650 v. Chr. in Kleinasien lebte, vom Kampf der Griechen gegen die Stadt Troja. Die Odyssee behandelt die Irrfahrten des Odysseus nach dem trojanischen Krieg. Senat (von lat. senatus: „alter Mann“) „Ältestenrat“ in Rom; Versammlung der Oberhäupter der Patrizierfamilien, später auch von Plebejern, die hohe Ämter bekleidet hatten. Da er – im Gegensatz zu den anderen Ämtern der Regierung – nicht jährlich neu besetzt wurde, hatte der Senat den größten Einfluss auf die Regierungsgeschäfte im Römischen Reich. Aristokratie (griech. aristokratia = Herrschaft der Besten): Die Bezeichnung für eine Ordnung des gesellschaftlichen Zusammenlebens, in der die Herrschaft in einem Staat von einer adeligen Oberschicht ausgeübt wird. Hellenismus Epoche der griechischen Geschichte zwischen dem 4. und 1. Jh. v. Chr., die durch die Regierung Alexanders des Großen und seine Eroberungszüge eingeleitet wurde. In dieser Zeit verbreiteten die Griechen ihre Politik, Kunst und Sprache über den Mittelmeerraum und Vorderasien. Islam (arab.: Hingabe an Gott): Anfang des 7.Jh. von dem Propheten Mohammed gegründete monotheistische Religion. Seine Gläubigen, die Muslime, betrachten den Koran (Verkündigung) als Glaubens- und Lebensgrundlage, der die Mohammed verkündeten Offenbarungen Allahs enthält. Staatsreligion Eine von den Herrschern für ihre Untertanen festgelegte Form des Glaubens. Z.B. wurde am Ende des 4. Jahrhunderts das Christentum im römischen Reich zur Staatsreligion erklärt. Konsul (Sing.), Konsuln (Pl.) Inhaber (zwei) des höchsten Staatsamtes in der römischen Republik. Sie wurden für ein Jahr gewählt, waren für die Regierungsgeschäfte verantwortlich und waren in Kriegszeiten oberste Befehlshaber für das Heer. Jungsteinzeit Abschnitt in der Geschichte, in dem sich die Menschen von wandernden Jägern und Sammlern (Nomaden) zu sesshaften Ackerbauern und Viehzüchtern entwickelten. Die Epoche beginnt im Vorderen Orient um 10000 v. Chr., in Mitteleuropa um 5500 v. Chr.. Judentum alle Religionen des „Volkes Israel” und alle Menschen, die der jüdischen Gemeinschaft durch Glauben oder Geburt angehören. Der jüdische Glaube ist der älteste monotheistische Glaube und beeinflusste Christentum und Islam. Mittelalter Bezeichnung für die Zeitspanne zwischen dem Ende der Antike (ca. 500 n. Chr.) und dem Beginn der Neuzeit (ca. 1500 n. Chr.). Den Anfang und das Ende des Mittelalters markiert man jeweils durch bedeutende Ereignisse: Beginn: Untergang des Weströmischen Reiches (476 n.Chr,); Ende: Entdeckung Amerikas (1492). In der Realität sind die Übergänge zwischen den Epochen fließend. Limes (lat.: limes = Grenze, Grenzweg): Befestigung der Römer, die durch Palisaden, Mauern, Gräben, Wachtürme und Kastelle (militärische Befestigungsanlagen) gesichert war und die Grenze des Römischen Reiches bildete. Mönchtum (griech.: monachós = allein lebend): Menschen, die ein ausschließlich religiös bestimmtes Leben führen wollen werden Mönche oder Nonnen und gehen in ein Kloster. Grundlage des abendländischen Mönchtums wurde die seit dem 7.Jhd. überlieferte Benediktsregel (lat. ora et labora = bete und arbeite). Monotheismus (griech.: monos = allein, theos = Gott): verkündet den Glauben an einen einzigen Gott, der als höchstes Wesen die Welt erschaffen hat und sie erhält. Judentum, Christentum und Islam sind monotheistische Religionen. Im Gegensatz dazu steht der Polytheismus. Olympische Spiele In Olympia fanden alle vier Jahre Feiern zu Ehren des Zeus statt, zu denen auch sportliche Wettkämpfe gehörten. Seit 776 v. Chr. sind die Olympischen Spiele schriftlich bezeugt. 394 n.Chr. wurden die Spiele als heidnischer Brauch vom römischen Kaiser Theodosius I. verboten. 1896 fanden in Athen erstmals wieder Olympische Spiele statt. Patrizier (lat.: patres = Väter): Adelige im antiken Rom. In der Frühzeit der römischen Republik wurden die Mitglieder alter Adelsfamilien, welche die politische Führungsschicht stellten und den Senat bildeten, als Patrizier bezeichnet. Gegen ihre Macht kämpften seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. die Plebejer in den sogenannten Ständekämpfen. In deren Ergebnis verloren die Patrizier ihren großen politischen Einfluss und wurden Ende des 2. Jh. v. Chr. mit den Plebejern rechtlich gleichgestellt. Pharao (hebr./altägypt.: = großes Haus): Titel der ägyptischen Könige. Der Pharao galt als göttlich (Pharao = Gottkönig) und ihm gehörte das ganze Land, er war Herr über Leben und Tod. Reichsbildung der Franken Die Siege der Franken über die römischen Statthalter in Gallien, die Taufe des fränkischen Königs Chlodwig und dessen Bindung an den Papst in Rom bildeten um 500 n.Chr. die Voraussetzungen zur Bildung des Reiches der Franken, in welchem germanische (z.B. Gemeineigentum), römische (z.B Verwaltung) und christliche (z.B. Organisation der Kirche) Traditionen aufgenommen wurden. Polis (Sing.), Poleis (Pl.) Bezeichnung für eine Ansiedlung im antiken Griechenland, die aus einem Stadtkern (Zentrum) mit dem dazugehörigen Umland bestand. Polytheismus (griech.: poly = viel, theos = Gott): Vielgötterglaube. Beispiele für eine solche Religion, in der eine Vielzahl von Gottheiten verehrt wird, die nach Vorstellung der Menschen jeweils verschiedene Aufgaben- und Wirkungsbereiche haben, finden sich z. B. bei den alten Ägyptern, Griechen und Römern. Das Gegenteil ist der Monotheismus. Pyramide Begräbnisstätte für und Ort der Verehrung von Pharaonen. Bei Pyramiden handelt es sich um technische und architektonische Meisterleistungen: über einer quadratischen Grundfläche wurden dreieckige, spitz zulaufende Seiten errichtet. Grabanlagen dieser Art wurden seit etwa 2600 v. Chr. erbaut. Die berühmtesten Pyramiden sind die von Gizeh (bei Kairo). Völkerwanderung Nach dem Hunneneinfall 375 n.Chr. sowie auf Grund von Bevölkerungswachstum und einer Klimaverschlechterung drängten vor allem germanische Stämme in neue Wohngebiete, durchzogen plündernd vor allem das Römische Reich und bildeten dort teilweise Germanenreiche. Republik (lat.: res publica = „öffentliche Angelegenheit“): Staatsform, in der das ganze Volk oder ein Teil davon (z. B. Adlige) die Macht ausübt. Die Römische Republik dauerte von 500 v.Chr. (Vertreibung des letzten etruskischen Königs aus Rom) bis 27 v. Chr. (Errichtung des Kaisertums unter Augustus). seit etwa 10 000 v. Chr. Übergang des Menschen zur Sesshaftigkeit ab 3 000 v. Chr. Hochkultur Ägyptens 5. Jh. v. Chr. Blütezeit um Christi Geburt Zeitalter des Augustus 1. Jh. v. Chr. Übergang Roms von der Republik zum Prinzipat 753 v. Chr. Der sage nach Gründung Roms Athens Quellen In der Geschichtswissenschaft bezeichnet man absichtliche oder zufällige Überlieferungen, aus denen Kenntnisse über die Vergangenheit gewonnen werden können, als Quellen. Diese dienen als Grundlage der Geschichtsschreibung. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Quellenarten: • schriftliche Quellen (z.B. Verträge, Briefe), • mündliche Quellen (z.B. Augenzeugenberichte), • Sachquellen/ Überreste (z.B. Vasen, Schmuck), • bildliche Quellen (z.B. Gemälde, Karten)