Faltblatt_Migrationshintergru... - Bayerisches Landesamt für Statistik

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Fazit
Als Konsequenz der
dargelegten Entwicklungen wird der Anteil
der Perso nen mit
M i g r a t i o n s h i n t e rgrund an der bayerischen Bevölkerung
von knapp 20 % im
Jahr 2011 auf voraussichtlich rund 25 % im Jahr 2024 ansteigen. Dagegen
verlieren die Personen ohne Migrationshintergrund entsprechende Bevölkerungsanteile: Von 80 % im Jahr
2011 auf knapp 75 % im Jahr 2024.
Das bis 2024 zu erwartende geringe Bevölkerungsplus
Bayerns wird weitgehend durch die Bevölkerung mit
Migrationshintergrund getragen. Aufgrund des deutlich
jüngeren Durchschnittsalters und der höheren Fertilität
werden die Personen mit Migrationshintergrund – anders
als die ohne Migrationshintergrund – nicht nur Wanderungsgewinne, sondern auch
deutliche Geburten überschüsse verzeichnen und
damit die weitere Entwicklung der bayerischen
Bevölkerung nachhaltig
beeinflussen.
Altersstrukturen
Veröffentlichung
Auch die Alterstruktur der bayerischen Bevölkerung
wird sich bis 2024 verändern. Aktuell weisen die
Personen mit Migrationshintergrund ein deutlich
jüngeres Durchschnittsalter auf als die Bevölkerung
ohne Migrationshintergrund. Bis 2024 werden beide
Gruppen altern: Der Anteil
der jungen Menschen unter
25 Jahren wird sinken, der
der 65-Jährigen oder Älteren
steigen. Diese Entwicklungen treten in der ohnehin
älteren Bevölkerungsgruppe
ohne Migrationshintergrund
etwas stärker zu Tage. Deren
durchschnittliches Alter wird
voraussichtlich um drei Jahre auf 48 Jahre ansteigen.
Dagegen wird sich das durchschnittliche Alter der Personen mit Migrationshintergrund bis 2024 um knapp ein
Jahr auf lediglich 36,2 Jahre erhöhen. Die Unterschiede
in der Altersstruktur verfestigen sich damit und werden
über dadurch beeinflusste Geburten-, Sterbefall- und
Wanderungszahlen die weitere Entwicklung beider
Bevölkerungsgruppen auch über das Jahr 2024 hinweg
prägen.
Ausführliche Ergebnisse enthält das Heft 545
der Beiträge zur Statistik Bayerns.
Bestellnummer A19002 201451
Preis der Druckausgabe 16,60 €
Das Heft kann im Internet kostenlos unter
www.statistik.bayern.de/demographie
heruntergeladen werden. Gedruckte Ausgaben können
per E-Mail, Fax oder Post bestellt werden.
Kontakt
Anschrift
Bayerisches Landesamt für
Statistik und Datenverarbeitung
St.-Martin-Str. 47
81541 München
Pressestelle Telefon 089 2119-3255 /-3517, Fax -3607
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E-Mail [email protected]
Internet
www.statistik.bayern.de/demographie
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München, März 2014
Demographischer
Wandel in Bayern
Bildnachweis: Fotolia, Shutterstock
Bevölkerungsanteile
Vorausberechnung
der Bevölkerung
mit Migrationshintergrund
in Bayern bis 2024
Ergebnisse
Ausgangssituation
Bereits heute verfügt knapp jeder fünfte bayerische
Staatsbürger über einen Migrationshintergrund. Wie wird
sich dieser Anteil in Zukunft verändern? Aus welchen
Personengruppen wird sich die Bevölkerung mit Migrationshintergrund zukünftig zusammensetzen?
Mit diesen
und weiteren
Fragen hat
sich das
Bayerische
Lan desamt
für Statistik
und Datenverarbeitung
im Auftrag
des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, für Bau und
Verkehr auseinandergesetzt und eine differenzierte
Vorausberechnung der Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Bayern bis 2024 durchgeführt.
Migrationshintergrund
Nach der Definition des Mikrozensus zählen zu den Personen
mit Migrationshintergrund Ausländer, Spätaussiedler und
Eingebürgerte sowie die direkten Nachkommen dieser Gruppen. Neben den eigentlichen
Migranten – sprich den Zugewanderten – werden also auch
Personen betrachtet, die bereits
in Deutschland geboren wurden, aber eine familiäre Migrationsgeschichte aufweisen. Für
integrationspolitische Fragestellungen sind Personen
mit Migrationshintergrund eine Bevölkerungsgruppe von
besonderem Interesse,wenngleich zu beachten ist, dass
Migrationshintergrund und Integrationsbedarf nicht
gleichzusetzen sind: Viele der nach Deutschland zugewanderten Personen und ihrer Nachkommen sind sehr
gut integriert, für andere stellt sich die Frage nach
Integration gar nicht mehr. Um der Vielfältigkeit innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe gerecht zu werden,
sind die Personen mit Migrationshintergrund hier differenziert nach ihrem Migrationsstatus (z.B. selbst zugewandert/nicht selbst zugewandert) bzw. differenziert
nach ihrer Herkunft betrachtet worden.
Vorausberechnung
Die im Folgenden vorgestellten Ergebnisse spiegeln die unter aktuellen
Be din gungen für die
Zukunft zu erwartende
Bevölkerungsentwicklung
der Personen mit und
ohne Migrati onshintergrund wider.
Die Entwicklung einer Bevölkerung wird bestimmt durch
die Geburten, die Sterbefälle sowie die Zu- und Fortzüge
in das und aus dem betrachteten Gebiet.
Bevölkerungsentwicklung in Bayern
bis 2024
Eine Bevölkerungsausberechnung legt im Sinne einer
Wenn-dann-Betrachtung
modellhaft dar, wie sich
eine Bevölkerung entwickeln wird, wenn bestimmte Annahmen
zum künftigen Geburten-, Sterbe- und Wanderungsverhalten eintreten
sollten. Die Güte einer
Vorausberechnung ist immer abhängig von der Plausibilität dieser Annahmen. Daher
sind sämtliche der hier gesetzten Annahmen mit
Vertretern der Wissenschaft sowie beteiligter Ministerien
abgestimmt worden.
Ziel der Vorausberechnung war es nicht allein zu
ermitteln, wie sich die Personen mit Migrationshintergrund in ihrer Gesamtzahl und im Vergleich zur sonstigen Bevölkerung in Bayern entwickeln werden, sondern
auch, wie sich die Gruppe in ihrer Zusammensetzung
(z.B. nach Alter oder Art des Migrationshintergrunds) bis
zum Jahr 2024 hin verändern wird. Datenbasis der
Vorausberechnung waren die Ergebnisse der 1-ProzentStichprobe des Mikrozensus 2011.
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung, München, März 2014
Die bayerische Bevölkerung wird bis 2024 voraussichtlich um knapp 1 % auf 12,64 Millionen Einwohner
wachsen. Die positive Entwicklung wird weitgehend von
den Personen mit Migrationshintergrund getragen, für
die ein Anstieg um rund 28 % auf 3,17 Millionen berechnet wird. Für die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund wird dagegen im Saldo ein Rückgang um etwa 6 %
auf 9,48 Millionen erwartet.
Die gegenläufige Entwicklung beider Bevölkerungsgruppen liegt, neben
unterschiedlich hohen
Wanderungsgewinnen, in
der natürlichen Bevölkerungsbewegung begründet. Die Personen mit Migrationshintergrund werden wegen ihres relativ jungen Alters und der etwas
höheren Geburtenrate bis 2024 vergleichsweise viele
Geburten bei gleichzeitig wenigen Sterbefällen zu verzeichnen haben. Auch ohne Wanderungsgewinne würde
diese Gruppe bis 2024 daher deutlich wachsen.
In der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund werden
dagegen wegen des hohen durchschnittlichen Alters in
Kombination mit einer niedrigen Geburtenrate bis 2024
mehr Verstorbene als Neugeborene zu verzeichnen sein.
Dieses natürliche Bevölkerungsdefizit kann auch durch
die zu erwartenden Wanderungsgewinne aller Voraussicht nach nicht ausgeglichen werden.
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