Geschäftsbericht 2010 Inhalt Vorwort 3 Was wir wollen 4 Der Vorstand und seine Ressorts 5 Wo bleibt die Nationale Diabetes-Strategie? 6 Der Vorstandsvorsitzende im Gespräch 8 diabetesDE nimmt Fahrt auf! diabetesDE 2010 auf einen Blick ❙ 101 Pressemitteilungen ❙ 183 Hintergrundgespräche mit Journalisten ❙ 5 Pressekonferenzen diabetesDE – National und international vernetzt 10 Diabetesvorbeugung und Ernährung 12 Öffentlichkeitsarbeit 14 Weltdiabetestag 2010 16 Kooperationen und „Community” 18 ❙ 5 000 Teilnehmer beim Weltdiabetestag Spendenprojekte 20 Menschen: Horst L. und Christiane S. 22 ❙ Teilnahme an 21 Gesundheits­ veranstaltungen Zahlen und Fakten zu Diabetes in Deutschland 24 Jahresabschluss 2010 26 ❙ 14 persönliche Treffen mit Politikern und Parlamentariern aller Fraktionen Geschäftszahlen diabetesDE 28 ❙ Vielfache Gespräche mit Ministerialbeamten Starke Basis: DDG 32 Fort- und Weiterbildung 33 Zertifizierung von Einrichtungen 34 Leitlinien sichern Qualität 35 Forschungsförderung und Preise 36 Starke Basis: VDBD 38 Ressorts diabetesDE 40 Delegierte diabetesDE 42 Vorstände DDG und VDBD 43 Arbeitsgemeinschaften VDBD 44 ❙A ufbau und Weiterentwicklung von Spendenprojekten Gremien DDG 45 ❙ Positionspapiere und Zeitungsartikel Impressum 47 ❙ S teigerung der Medienpräsenz um 11 % auf 103,1 Mio. Leser ❙ Steigerung der Website-Aufrufe um 50 % auf 88 493 pro Monat ❙ Kooperationen mit 5 Marketing­partnern ❙ 26 Treffen mit anderen Organisationen ❙ 10 Treffen mit dem DDB ❙ Teilnahme an Parlamentarischen Frühstücken ❙2 Demonstrationen vor dem Bundesgesundheitsministerium und dem Gemeinsamen Bundesausschuss ❙ 9 fachliche Stellungnahmen ❙P ublikation des Gesundheitsberichts Diabetes 2011 ❙ Präsenz auf internationalen Kongressen ❙ Zusammenarbeit mit vielen Prominenten Titelfoto: Matthias Steiner besucht die diabetesDE-Erlebniswoche für Kinder mit Typ-1-Diabetes 2 Vorwort Auftritte vor Politikern und in den Medien gezeigt. Es Im Jahr 1960 hatten in Deutschland weniger als 1 % gab viele Gespräche mit den verantwortlichen Parder Menschen Diabetes; heute ist Diabetes eine Volkslamentariern, dem Bundesgesundheitsminister, der krankheit geworden, die sich epidemisch ausbreitet. parlamentarischen Staatssekretärin und anderen. DaIn Deutschland sind etwa 7 Millionen Menschen an bei wurde deutlich, dass eine komplexe Krankheit wie Diabetes erkrankt, es besteht eine hohe Dunkelziffer, Diabetes eine nationale Strategie erfordert. Diese muss und jedes Jahr erkranken zusätzlich rund 300 000 Menvon der Gesundheitspolitik initiiert werden, aber weit schen. Auch wenn man diese Zahlen kontrovers diskudarüber hinaus reichen. Für eine ernsthafte Präventitieren kann, da es für Deutschland keine repräsentationspolitik brauchen wir eine gesamtgesellschaftliche ven epidemiologischen Zahlen gibt, besteht doch kein Anstrengung erster Ordnung. Sie wird nicht Zweifel, dass es noch nie so wichtig war, die „Trägheit der anders zustande kommen als durch eine Kräfte im Kampf gegen diese Volkskrankheit besser zu koordinieren und zu bün- Gesundheitspolitik, öffentliche Debatte über die Dringlichkeit Lethargie des gesundheitlicher Prävention vom frühen deln. Darüber hinaus wird deutlich, dass Kindesalter an. Die bisherige Trägheit der das Gesundheitssystem allein die DiabetesFöderalismus” Gesundheitspolitik und die Lethargie des epidemie nicht bewältigen kann. Neben eideutschen Föderalismus sollten uns nicht daran hinner optimalen Behandlung brauchen wir eine bessere dern. Nur mit einem Nationalen Diabetes-Plan wird der Prävention und Früherkennung des Diabetes. Immergesundheitsökonomische Kollaps verhindert werden hin können rechtzeitiges Vorbeugen und gesunder können. Lebensstil einen Großteil der Erkrankungen verhindern, und ein frühzeitiges Erkennen der Krankheit kann helNur wenn es uns gelingt, das Anschwellen von Diabefen, die schweren Folgeerkrankungen zu vermeiden. tes und anderen chronischen Erkrankungen langfristig zu bremsen, werden wir die Kosten für eine gute VerZu lange war es den Akteuren im Gesundheitswesen sorgung der Kranken auf Dauer aufbringen können. möglich, sich mit Verweis auf die vielstimmigen und Eine erfolgreiche Präventionspolitik liegt also gleicher­ kontroversen Forderungen dieser Herausforderung maßen im Interesse der Gesunden wie auch derjenigen, zu entziehen. Nicht ohne Grund gibt es bereits einen die auf medizinische Versorgung angewiesen sind. Natio­nalen Krebs-Plan, ein Bereich, der sich früh organisiert hat. Darum hat diabetesDE 2009 seine Arbeit aufge­nommen, um die Interessen von Patienten, Ärzten, Forschern, Diabetesberaterinnen und anderen zu bündeln. Um die Gesundheitspolitik zum Handeln zu veranlassen, genügt es nicht, die Fachszene und Fachpolitiker zu überzeugen; Anliegen und Ziele müssen auch einer breiten Öffentlichkeit zugängig gemacht werden. Anders als Aids oder Krebs ist Diabetes nach wie vor kein „Gesellschaftsthema“. Das will diabetesDE ändern, um Gehör bei Politikern und Meinungsmachern zu finden. Dass dies funktioniert, wurde bereits in den ersten zwei Jahren nach Gründung durch diverse öffentliche Prof. Dr. Thomas Danne Vorstandsvorsitzender Dr. Dietrich Garlichs Geschäftsführer 3 Was wir wollen Leitbild Ziele diabetesDE vereint Menschen mit Diabetes und Berufsgruppen wie Ärzte, Diabetesberaterinnen und Wissenschaftler, um sich für eine bessere Prävention, Versorgung und Forschung im Kampf gegen Diabetes einzusetzen. An oberster Stelle steht die Interessenvertretung für die Menschen, die von dieser Volkskrankheit betroffen sind. Ziel von diabetesDE ist es, die zahlreichen Aktivitäten im Kampf gegen Diabetes zu vereinen und gemeinsam die Voraussetzungen für einen Nationalen DiabetesPlan zu schaffen. Die Organisation vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Konkrete Ziele sind: Vorbilder von diabetesDE sind die großen DiabetesOrganisationen in den USA und Großbritannien:Die American Diabetes Association (ADA) und die britische Diabetes-Gesellschaft (Diabetes UK) bündeln die Kräfte von Profis und Patienten unter einem Dach. Nur eine große, geschlossene Diabetes-Gemeinschaft kann politisch und gesellschaftlich das erreichen, was sinnvoll und notwendig ist. •Vorbeugen durch Aufklärung und Information •Früherkennung fördern •Bestmögliche Versorgung bereitstellen •Lebensqualität der Betroffenen verbessern •Folgeschäden verringern •Alle in der Diabetologie Tätigen qualifizieren •Interessen gegenüber der Politik vertreten •Nationale Diabetes-Strategie entwickeln diabetesDE ist gemeinnützig und unabhängig. diabetesDE: Gemeinsam stark Ärzte, Forscher 4 Beratungs- und Schulungsberufe Menschen mit Diabetes & Angehörige Der Vorstand und seine Ressorts Der Vorstand von diabetesDE besteht aus sieben ehrenamtlichen Mitgliedern, die jeweils ein Ressort leiten, in denen weitere ehrenamtliche Mitglieder tätig sind.* Hierzu gehören die Bereiche „Politik und Öffentlichkeitsarbeit“ (Thomas Danne), „Finanzen, Recht und Mitgliederangelegenheiten“ (Thomas Haak), „Prävention und Versorgung“ (Hans-Martin Reuter), „Wissenschaft“ (Hans-Georg Joost), „Qualität und Qualifizierung“ (Elisabeth Schnellbächer), „Interne Koordination und Kommunikation“ (Michaela Berger) und „Selbst­ hilfe“ (Albert Pollack). Alle Vorstands- und Ressortmitglieder sind durch ihre Tätigkeiten als Forscher, Ärzte, Diabetesberaterinnen oder Patientenvertreter hervorragend in der Diabetes-Szene vernetzt, sodass Ideen und Kampagnen auf bundesweiter wie regionaler Ebene professionell vorangetrieben werden können. Regelmäßige Vorstandstreffen und Telefonkonferenzen ermöglichen schnelle Problemlösungen und fördern den Austausch untereinander. Auf diese Weise versucht diabetesDE, seinem Anspruch gerecht zu werden, das Ohr immer am Puls der Zeit zu haben und nach außen mit einer Stimme zu sprechen. Unterstützt wird der Vorstand in seiner Arbeit durch die Bundesgeschäftsstelle in Berlin, in der neben dem hauptamtlichen Geschäftsführer vier festangestellte Mitarbeiter tätig sind. Die Geschäftsstelle berät den Vorstand, gibt Impulse, organisiert, „netzwerkt” und unterstützt alle sieben Ressorts bei der Umsetzung der in den Ressorts entstandenen Ideen sowie mit strategischer Planung. Die Geschäftsstelle sitzt in Berlin-Mitte in unmittelbarer Nähe von Politik und Medien. In den ersten zwei Jahren des Bestehens konnten wichtige Kontakte zu anderen Organisationen, zu gesundheitspolitischen Entscheidern, zu großen Marken und zu Meinungsbildnern aus Presse und Öffentlichkeit aufgebaut werden. (v.l.n.r.) vorne: Albert Pollack; Mitte: Thomas Danne, Thomas Haak, Michaela Berger, Hans-Martin Reuter; hinten: Hans-Georg Joost, Elisabeth Schnellbächer, Dietrich Garlichs * Mitglieder der Ressorts auf Seite 40/41 5 Wo bleibt die Nationale Diabetes-Strategie? Bereits vor mehr als zehn Jahren hat die Bundesregierung die Bekämpfung von Diabetes Typ 2 zum „Nationalen Gesundheitsziel“ erklärt. Das Erkrankungsrisiko sollte gesenkt werden (Prävention), Erkrankungen früher erkannt und besser behandelt werden (Sekundärprävention). Trotzdem hat die Zahl der Menschen mit Diabetes seither weiter zugenommen. Die wichtigsten Ursachen für die Diabetesepidemie sind neben dem Älterwerden der Bevölkerung vor allem zu wenig Bewegung und falsche Ernährung. Massenmotorisierung, sitzende Tätigkeiten und Computer haben uns immobil werden lassen. Wir essen heute zu viel, zu süß, zu salzig, zu fett und zu wenig Ballaststoffe. Dieser ungesunde Lebensstil wird dadurch gefördert, dass weniger zu Hause gekocht und immer mehr industriell hergestellte Lebensmittel und Fast Food konsumiert werden. Diese Faktoren führen zu einer Übergewichtswelle auch in Deutschland: Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen sind übergewichtig. Was hat die Bundesregierung bisher getan, und warum brauchen wir mehr denn je einen Nationalen DiabetesPlan? Gesundheit fördern Um das Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2 zu senken, verfolgt die Bundesregierung das Ziel, das Bewusstsein der Bevölkerung über ernährungs- und verhaltensbedingte Risiken zu schärfen und ein ge­ sund­heitsbewusstes Verhalten zu fördern. Außerdem sollen gesundheitsfördernde Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dazu hat die Bundesregierung 2005 die „Plattform Ernährung und Bewegung” (peb) ins Leben gerufen. Sie setzt auf freiwilliges Engagement und Selbstverpflichtung der Industrie und anderer gesellschaftlicher Gruppen. Im Bereich Ernährung und Bewegung hat die Plattform die Bildung von Kooperationen zur Durchführung gesund- heitsfördernder Projekte unterstützt. Sie sollte auch als Diskussionsforum für innovative Ansätze im Bereich Lebensmittelkennzeichnung und -werbung dienen. 2008 starteten das Gesundheits- und das Ernährungsministerium die Kampagne „In Form“. Dieser Aktionsplan gegen Übergewicht in Deutschland sollte Kindergärten, Schulen, Betriebe und Altenheime gesund­heitsfördernder gestalten. Insgesamt muss man feststellen, dass die Bemühungen um eine Veränderung unseres gesundheitsabträglichen Lebensstils gescheitert sind. Das weitere Ansteigen von Diabetes und Übergewicht spricht eine deutliche Sprache. Einer der wenigen Lichtblicke ist der langsame Rückgang des Rauchens, v.a. bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen, nach jahrzehntelangen, allerdings vielfach halbherzigen Bemühungen. Erkrankungen früh erkennen Die Dunkelziffer des Diabetes Typ 2 wird auf ca. 3 Mio. beziffert. In der Früherkennung haben die Haus- und Betriebsärzte eine Schlüsselfunktion: Rund 44 % der Bevölkerung sind in ärztlicher Behandlung, also der Früherkennung theoretisch zugänglich. Nahezu 80 % der Personen, die selten einen Arzt aufsuchen, könnten durch betriebsärztliche Maßnahmen erreicht werden. en Selbsthilfe – ein Leitfad 1 Selbsthilfe etes-Selbsthilfegruppen Headline Ein Leitfaden für Diab 2 Fließtext 3 4 5 6 eit • Freiwilligkeit • Verant nsamk Verschwiegenheit • Gemei it wortung • Regelmäßigke 7 6 8 Herausgeber diabetesDE 1 9 Die Blutzuckermessung gehört bislang aber noch nicht zum Routine-Gesundheitscheck. Erkrankte behandeln Seit 2003 gibt es in Deutschland strukturierte Behandlungsprogramme (Disease Management Programme DMP); ihre Finanzierung ist an den Risikostrukturausgleich gekoppelt. Seit 2007 werden Ergebnisse der DMPs ausgewertet; bisher waren diese überwiegend positiv: So konnten wissenschaftliche Studien nachweisen, dass Schlaganfälle und Amputationen unter Versicherten in DMPs signifikant abgenommen hatten und dass die Sterberate von älteren Diabetikern im Vergleich zur Regelversorgung geringer war. Laut amt­ licher Statistik des Bundesgesundheitsministeriums waren im Jahr 2009 3,24 Mio. Menschen in das DMP Diabetes Typ 2 eingeschrieben. Bundesgesundheitsminister Rösler spricht zum Weltdiabetestag Dennoch muss nachgebessert werden: Alle in der Diabetestherapie Tätigen müssen zukünftig besser Hand in Hand arbeiten. Die Versorgungsaufträge von Hausärzten, diabetologischen Schwerpunktpraxen und Kliniken müssen klarer definiert und an den Schnitt­stellen müssen die Informationen lückenlos an den nach­folgenden Behandler weitergegeben werden. Im Interesse der Patienten und einer kosten­ bewussten Versorgung muss darauf geachtet werden, dass die Behandlung qualitätsgesichert erfolgt. Was ist nun zu tun? In strukturierten Behandlungsprogrammen und in der Regelversorgung sollten die Patientendaten nach aktuellem wissenschaftlichen Erkenntnisstand erhoben, auf wenige wichtige Daten begrenzt und konsequenter ausgewertet werden. So werden Erfolge von Therapieformen mess- und vergleichbar. Dieses Wissen wird dazu beitragen, die Versorgung kontinuierlich zu verbessern. Die einzige Chance, systematisch an Kinder und Jugendliche außerhalb der Familie „heranzukommen“, ist der Kindergarten und die Schule. Nur hier können wir Kindern flächendeckend die Freude an der Bewegung erhalten und das Bewusstsein für Ernährung und Gesundheit fördern. Die bisherige „Projektitis“ und Symbolpolitik hilft nicht weiter. Jeden Tag eine Stunde Sport für jedes Kind und Unterricht in Gesundheit und Ernährung wäre eine systematische Gesundheitsprävention, die ihren Namen auch verdient. Insgesamt ist ein Durchbruch auch gut zehn Jahre nach Erklärung des nationalen Gesundheitsziels Diabetes mellitus durch die Bundesregierung nicht zu erkennen. Im Gegenteil: Mit wachsendem Kostendruck und steigenden Patientenzahlen ist die Qualität der Versorgung gefährdet. Die Verordnungsfähigkeit bestimmter Insuline und von Harn- und Blutzuckerteststreifen ist neuerdings eingeschränkt, und es wird diskutiert, ob strukturierte Behandlungsprogramme ihr Geld wert sind oder ob sie nicht besser eingestellt werden sollten. Der Falle von steigenden Patientenzahlen und begrenztem Gesundheitsbudget werden wir nur entgehen, wenn wir endlich zu einer ernst zu nehmenden vorbeugenden Gesundheitspolitik kommen. Der Lebensstil, der zu den modernen Krankheiten wie Dia­ betes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs führt, wird in jungen Jahren geprägt und ist später nur schwer zu korrigieren. Nur wenn es uns gelingt, die Zahl der Neuerkrankungen zu senken, werden wir die Kosten für eine bestmögliche Versorgung der Erkrankten auf Dauer aufbringen können. Mehr denn je gilt: Wir brauchen einen Nationalen Diabetes-Plan. 7 Der Vorstandsvorsitzende im Gespräch Prof. Danne, Sie sind Chefarzt eines Kinderkrankenhauses, Präsident der Deutschen DiabetesGesellschaft und Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Was treibt Sie an? denen ich eingeladen bin, aber auch in vielen Einzel­ gesprächen wird mir immer wieder klar, wie groß das Informations- und Aufklärungsdefizit über die Krankheit Diabetes nach wie vor ist. Das wollen wir ändern. Leidenschaft, Neugier und Verantwortung. Diabetes ist eine chronische Krankheit, als Diabetologe betreue ich meine Patienten in den meisten Fällen über viele Jahre hinweg. Dabei baue ich eine ganz andere Beziehung zu ihnen auf, als wenn ich beispielsweise eine akute Sportverletzung therapieren würde. Deshalb fühle ich mich meinen Patienten in besonderer Weise verpflichtet. Die Diabetologie ist noch lange nicht „ausgeforscht“. Sie ist für mich durch die interdisziplinäre Herausforderung ein hochspannendes Fachgebiet und bietet ein unglaubliches breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern. Wie weit sind Sie bislang gekommen? Das mag in der täglichen Praxis eine Herausforderung als Arzt sein, warum aber ist es für Sie wichtig, diabetesDE voranzubringen ? Diabetologe ist mein Beruf, diabetesDE ist meine Berufung. Dafür brenne ich, und nicht nur ich – es engagieren sich ja ganz viel Kolleginnen und Kollegen für diabetesDE. Wir haben erkannt, dass wir nur etwas bewegen können, wenn wir gemeinsam kämpfen. Wir müssen das Thema Diabetes mehr in die Öffentlichkeit bringen, um die Politik zum Handeln aufzufordern. Mit mehr als sieben Millionen Menschen mit Diabetes in Deutschland stehen wir an der Spitze Europas. Das ist ein Armutszeugnis für unser Land. Was tut diabetesDE, damit sich dieser Zustand in absehbarer Zeit ändert? Wir sind als Gesamtorganisation breit aufgestellt und arbeiten dank der Regionalgesellschaften der DDG und den AGs des VDBD flächendeckend auch an der Basis. Meine Vorstandskollegen und ich bilden mit ihren Ressorts das Dach dieser schlagkräftigen Organisation. Wir halten Kontakt zu allen relevanten Akteuren des Gesundheitssystems. In öffentlichen Talkrunden, zu 8 Ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft über Diabetes erreichen wir nicht von heute auf morgen. Bislang bestimmt noch die gefährliche Fehleinschätzung „das bisschen Zucker“ das Bild der Bevölkerung über Diabetes. Und auch viele unserer Politiker wissen nicht, wie gefährlich diese Krankheit ist. Um einerseits die bestmögliche Versorgung der Betroffenen zu erreichen, andererseits aber die Primärprävention anzugehen und den Ausbau der Forschung voranzutreiben, bedarf es seine Zeit. Wir können daher unser Vorhaben von diabetesDE mit einem Marathon vergleichen, wir brauchen einen langen Atem und sind noch lange nicht im Ziel. Gibt es denn schon konkrete Erfolge? Ja, durchaus – eine Menge. Wir haben im letzten Jahr viele Politiker aller Fraktionen persönlich getroffen und konnten die Dringlichkeit nach einer gesamtgesellschaftlichen Veränderung deutlich machen. Gerade erst waren wir bei der First Lady Bettina Wulff in Schloss Bellevue, die uns ihre Unterstützung für öffentlichkeitswirksame Aktionen in den nächsten Jahren zugesagt hat. Zu den konkreten Erfolgen, für die wir lange gekämpft haben, gehört die Abschaffung der unnützen und völlig überteuerten DiabetikerLebensmittel – sie verschwinden spätestens 2012 endlich aus den Regalen. Kinder mit Typ-1-Diabetes erhalten weiterhin kurzwirksame Insulinanaloga, die Notwendigkeit, die strukturierten Behandlungsprogramme für Typ 2 beizubehalten und zu optimieren, konnte verdeutlicht werden, und der Schwerbehindertenstatus wurde überarbeitet. Den Kampf um die Erstattung von Blutzuckerteststreifen für Typ-2-Diabetiker ohne Insulin haben wir in Teilen verloren, aber hier gehen wir mit unseren Forderungen nun in die nächsthöhere Ebene. Was ist mit Ihrer Forderung nach einem Nationalen Diabetes-Plan? Wir arbeiten daran. Mit verschiedenen Akteuren haben wir bereits Gespräche aufgenommen. Die Diabetologie in Deutschland zu einen, ist uns vom Bundesgesundheitsminister als Hausaufgabe mit auf den Weg gegeben worden. Das braucht seine Zeit, und die müssen wir investieren. Auch wenn wir uns einig sind und den ersten Grundstein gelegt haben, wartet noch viel Arbeit auf uns, wir werden gute Nerven und robuste Strategien benötigen. Dabei können wir von den Akteuren des Nationalen Krebs-Plans lernen, mit denen wir in engem Kontakt stehen. diabetesDE ist ein lernender Organismus. Wichtige Partner sind die Hausärzte, denn sie versorgen das Gros der Diabetespatienten. Hier sind wir auf einem guten Weg. Aber Sie haben auch Misserfolge zu verzeichnen. Ihr Vorhaben, das britische Zweikammermodell, in dem Diabetesprofis auf der einen und Patienten auf der anderen Seite unter einem Dach vereint sind, für Deutschland zu kopieren, ist zunächst gescheitert. Das ist richtig. Offenbar war für eine solche Struktur die Zeit noch nicht reif. Das ist in der „Politik“ ja keine Seltenheit. Es ist nicht gelungen, den Deutschen Diabetiker Bund als Mitglied bei diabetesDE aufzunehmen. Es ist aber eine intensive Kooperation entstanden, die uns alle Möglichkeiten der gemeinsamen politischen Einflussnahme lässt. Denn eines in klar: Unser Handeln und Tun richtet sich am Wohle des Patienten aus, und da ziehen wir mit dem DDB auch in Zukunft an einem Strang. Wie sieht die internationale Zusammenarbeit aus? Als Mitgliedsgesellschaft der Internationalen DiabetesFöderation (IDF) sind wir auf europäischer und auch auf internationaler Ebene hervorragend vernetzt. Im Hinblick auf die internationale Forschungslandschaft genießen viele Experten aus Deutschland einen exzellenten Ruf. Es gibt einen intensiven fachlichen Austausch mit Kollegen bei europäischen und internationalen Thomas Danne und Michaela Berger im Gespräch mit First Lady Bettina Wulff in Schloss Bellevue Kongressen. Wir beobachten und vergleichen sehr genau, wo unsere eigene Wissenschaft und Forschung, wo Versorgung und Prävention im internationalen Vergleich stehen. Wir können diesen Vergleichen sehr gut standhalten, aber wir können uns mit den Rahmenbedingungen für die Forschung und Lehre in Deutschland nicht zufrieden geben, solange wir es noch nicht geschafft haben, dass Lehrstühle für Diabetologie in Deutschland eine Selbstverständlichkeit sind. Sie erwähnten den internationalen Austausch. Was können wir von anderen lernen? Wir werden auf dem ersten UN-Gipfel im September in New York zum Thema „Nichtübertragbare Krankheiten“ sicher viele Einblicke in die Handlungsfelder anderer Länder erhalten und mehr über deren gesellschaftspolitische Akzeptanz erfahren. Insbesondere im Bereich der Primärprävention, für die sich bei uns in der Politik keiner zuständig fühlt, hinken wir im internationalen Vergleich hinterher. Wenn Rumänien schon ein Vorbild ist, wo bereits eine „Junk-Food-Steuer“ auf Süßigkeiten und Fast Food erhoben wird, wissen wir, dass wir mit unseren Bemühungen noch lange nicht am Ziel sind. Solange wir in der Primärprävention keine Erfolge erzielt haben, ist unser Auftrag, weiterhin mit Leidenschaft, Neugier und Verantwortung zu agieren. Ich tue dies gern. 9 ­ iabetesDE – National d und international vernetzt 10 Insulinanaloga Teststreifen Schwerbehindertenrecht diabetesDE geht für die bessere Versorgung der Patienten auch auf die Straße: Mit einem Protestmarsch zum Bundesgesundheitsministerium setzten sich Ärzte, Diabetesberaterinnen, Selbsthilfegruppen und Eltern dafür ein, dass Kinder und Jugend­liche mit Diabetes Typ 1 auch weiterhin kurz wirksame Insu­lin­analoga von den Ge­setz­­lichen Krankenkassen erstattet be­kom­men. Im Bun­des­ge­ sund­heitsministerium wurde eine Petition mit 5000 Unterschriften übergeben. Anlass für die Aktion war ein Stellungnahmeverfahren des Gemein­samen Bundesausschusses. Mehr als die Hälfte der 25 000 Kinder mit Typ-1-Diabetes nutzen kurz wirksame Insulinanaloga, mit denen sie ihren Tagesablauf genauso flexibel gestalten können wie Kinder ohne Diabetes. Durch den schnelleren Wirkungsbeginn und die kürzere Wirkdauer können Aktivitäten wie Sport und Spiel spontan wahrgenommen werden. Für die Rechte der Typ-2-Diabe­ tiker ohne Insulintherapie zog diabetesDE zusammen mit dem Deutschen Diabetiker Bund vor den Gemeinsamen Bundesausschuss. Grund für die Aktion war die Empfehlung des IQWiG, die Verordnungsfähigkeit von Blut­ zuckerteststreifen auf Kosten der Krankenversicherungen erheblich einzuschränken. Von diesen Einschränkungen wären die rund 4,7 Mio. Typ-2-Diabetiker mit oraler Therapie betroffen, bei denen Insulin kein Bestandteil ihrer Therapie ist. Ohne Blutzuckermessungen haben Menschen mit Diabetes und ihr behandelnder Arzt keine Kontrolle mehr. Der Verlust der Sicherheit bedeutet eine extrem eingeschränkte Lebensqualität. Ohne Blutzuckermessungen steigt die Gefahr der Hypoglykämien. Die konkrete Forderung von diabetesDE lautete daher: 50 Teststreifen pro Quartal müssen erstattungsfähig bleiben. Der Bundesrat hat im Sommer 2010 eine Neuregelung der Ver­ sorgungsmedizin-Verordnung be­ schlossen. Darin sind die Voraussetzungen geändert, nach denen Diabetiker zukünftig einen Schwer­behindertenausweis erhalten können. Danach gelten Menschen mit Diabetes jetzt als schwerbehindert, wenn sie täglich mindestens vier Insulininjektionen benötigen, deren Dosis sie je nach Ernährung, Bewegung und Blutzucker selbst anpassen. Außerdem müssen sie durch erheb­ liche Einschnitte gravierend in ihrer Lebensführung beeinträchtigt sein. diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) begrüßten einerseits die neuen Einstufungskriterien zum Grad der Behinderung (GdB), kritisierten aber andererseits, dass die Formulierung „erhebliche Einschnitte“ einen großen Interpretationsspielraum offenlässt. Bündnisse national EASD UN-Gipfel New York 2010 wurde die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheits­orga­ nisa­tio­nen, mit Verbraucherverbänden, Fach­­­ver­bänden und Kran­kenkassen weiter intensiviert. Gemeinsame Forderungen, Pres­ se­mitteilungen oder Veranstaltungen führten wir mit folgenden Partnern durch: Bundesverband Verbraucherzentrale, Foodwatch, Deutsche Gesellschaft für Angiologie, VdK – Deutscher Sozialverband, Deutsche AdipositasGesellschaft, Plattform Ernährung und Bewegung (peb), Deutscher Olympischer Sportbund, AOK Bundesverband, Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (adba) u.v.m. In Stockholm präsentierte sich diabetesDE Ende September erstmals mit einem Stand auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Diabetesforschung (EASD). Die Tagung gilt als die größte internationale Veranstaltung für Diabetesforscher. 17 000 Wissenschaftler und Ärzte aus aller Welt nahmen teil, wobei Deutschland mit 1 469 Vertretern die größte Teilnehmerzahl stellte. Am Rande der Tagung traf Prof. Danne den EASD-Präsidenten Prof. Ulf Smith. Eine besondere Ehrung erhielt Prof. Dan Ziegler vom Deutschen Diabetes-Zentrum, dem für seine Arbeiten zur Erforschung von Ursachen, Verlauf und Behandlung der Nervenschädigung bei Diabetes der „Camillo-Golgi-Preis“ der EASD für besondere Verdienste um die Erforschung von Komplikationen verliehen wurde. diabetesDE hat anlässlich des im September 2011 bevorstehenden UN-Gipfels in New York zum Thema „Nichtübertragbare Krankheiten“ (Diabetes, Krebs, HerzKreislauf- und Lungenerkrankungen) ein deutsches Bündnis mit den entsprechenden nationalen Organisationen gegründet (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebs­hilfe, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Deutsche Herzstiftung und Westdeutsches Tumorzen­ trum). Ziel ist, die deutschen Poli­ tiker zu veranlassen, sich stärker auf dem Gebiet der nichtübertragbaren Krankheiten zu engagieren, die inzwischen mehr als 60 % der Todesursachen weltweit ausmachen. 11 Diabetesvorbeugung und Ernährung Ursachen für die Verbreitung der modernen Lebensstilkrankheiten sind neben dem Älterwerden der Bevölkerung im Wesentlichen zwei Faktoren: zu wenig Bewegung und falsche Ernährung. Dieser ungesunde Lebensstil wird dadurch gefördert, dass viele Menschen heutzutage ihre Nahrung nicht mehr aus frischen Lebensmitteln selbst kochen, sondern Fertig­ produkte nutzen oder auf Fast Food zurückgreifen. Als Folge erleben wir auch in Deutschland eine Übergewichtswelle: Zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen sind übergewichtig. Der Lebensstil, der zu diesem Problem führt, wird in jungen Jahren geprägt und ist später nur schwer zu korrigieren. Deshalb ist es besorgniserregend, dass Übergewicht heute vermehrt auch junge Menschen trifft. Die Zahl übergewichtiger junger Erwachsener hat sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt. Die Zahl übergewichtiger Kinder hat sich in der gleichen Zeit um die Hälfte erhöht auf 1,9 Millionen Kinder. Während der Grundschulzeit steigt die Zahl übergewichtiger Kinder von etwa 12 % auf 18 % an. Die Hälfte der behandlungsbedürftig übergewichtigen Kinder leidet bereits an Folgeerkrankungen des Übergewichts. Bemühungen der Politik auf nationaler und europäischer Ebene und die freiwilligen Ansätze zur Selbstbeschränkung der Lebensmittel- und Werbeindustrie haben nicht zu entscheidenden Verbesserungen geführt. Vorbeugende Gesundheitspolitik fehlt Hier macht sich das Fehlen einer systematisch vorbeugenden Gesundheitspolitik in Deutschland bemerkbar. Im deutschen Gesundheitssystem fehlt eine klare Zuständigkeit für die gesundheitliche Primärprävention. Die an vielen Orten durchgeführten Projekte haben nicht genügend Breitenwirkung. Sie schaffen keine nachhaltigen strukturellen Veränderungen und erreichen die Menschen nicht systematisch. Das Gesund- 12 heitssystem greift im Allgemeinen erst, wenn Folgekrankheiten schon da sind – also zu spät. Dabei könnten viele chronische Erkrankungen vermieden werden, wenn es gelingt, das Problem Übergewicht in den Griff zu bekommen. Lebensstil wird früh geprägt Da der Lebensstil im frühen Kindesalter geprägt wird, bestehen für Maßnahmen in Kindergärten und Schulen die besten Chancen, den Lebensstil günstig zu beeinflussen. Je früher die Präventionsmaßnahmen beginnen, desto besser. Ernährungsverhalten zu prägen, ist bei Fünfjährigen schon nicht mehr so wirksam wie bei Vierjährigen. Kinder wachsen in einem Umfeld auf, in dem industrielle Lebensmittel und Fast Food zu jeder Zeit schnell, in großen Mengen und in großer Auswahl verfügbar sind. Die größte Rolle für das Entstehen von Übergewicht bei Kindern spielt das familiäre Umfeld – Übergewicht der Eltern, niedriges Bildungsniveau, Migrationshintergrund oder Alleinerziehen. Da diese familiären Faktoren kurzfristig kaum beeinflusst werden können, sind Maßnahmen in Kindergarten und Schule besonders wichtig. Nur hier kann auf eine systematische Weise für alle Kinder ein gesunder Lebensstil gefördert werden, wenn dieser nicht in der Familie vorgelebt und so an die Kinder weitergegeben wird. Ernährungsfachleute sind sich seit Langem darin einig, dass Kinder keine speziellen Kinderlebensmittel be­ nötigen, um gesund groß zu werden. Kinderlebens­ mittel gehören überwiegend in die Kategorie Süßig­ keiten oder Snacks: Sie verleiten zum Übergewicht för­dern­den Zwischendurch-Essen. Von ungesunden Lebensmitteln dieser Art essen 6- bis 11-jährige Kinder nahezu zweieinhalbmal soviel, wie es einer kindgerechten Ernährung entsprechen würde. Gesüßte Getränke fördern Übergewicht Als besonders ungünstig erweist sich, dass Kinder und Jugendliche zu viel und mit zunehmendem Alter immer mehr zuckergesüßte Getränke wie Cola und Limonaden, Fruchtsaftgetränke und Eistee trinken. Diese Getränke erhöhen das Risiko für starkes Übergewicht und Diabetes, vermutlich weil sie nicht satt machen, obwohl sie viele Kalorien enthalten, und weil das Zuviel oft nicht durch weniger Essen oder mehr Bewegung ausgeglichen wird. Vor allem Lebensmittel mit hohem Fett-, Zuckeroder Salzgehalt werden massiv, über vielfältige und kinderbezogene Kanäle beworben. Ausgeklügelte Marketingstrategien unterlaufen die Bemühungen von Eltern, Pädagogen und Gesundheitskampagnen, Kinder für gesunde Lebensmittel und Getränke zu begeistern. Anders als Erwachsene sind Kinder Werbebotschaften ungeschützter ausgeliefert. Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisa­ tion WHO, Margaret Chan, stellte kürzlich auf einer internationalen Konferenz an die Vertreter der Lebens­ mittelindustrie die Frage: „Does it really serve your interests to produce, market, globally distribute, and aggressively advertise, especially to children, products that damage the health of your customers? Does this make sense in any mission statement with a social purpose?” Damit steht die Frage eines verantwortlichen Marketings und der gesundheitsdienlichen Veränderung der Produkte der Lebensmittelindustrie auf der Tagesordnung. verhalten der Familien eingreifen. Sie ist allerdings verantwortlich dafür, wenigstens in der Schule und in den Kindergärten eine gesundheitsfördernde Umgebung zu gestalten. Deshalb sollten Süßigkeiten und zuckerhaltige Erfrischungs­getränke in Schulen nicht verkauft werden, um die Entwicklung gesundheitsförderlicher Gewohnheiten bei Kindern zu unterstützen. Als Ausgleich für den Wegfall zuckergesüßter Erfrischungsgetränke sollten die Schulen und Kindergärten kostenlos Mineral- und Trinkwasser zur Verfügung stellen. Pilotprojekte an deutschen Grundschulen mit sozial benachteiligten Schülern zeigen eindrucksvoll, dass das Adipositas-Risiko durch Aufstellen von Trinkwasserstationen deutlich gesenkt werden konnte. Ähnliche Ergebnisse zeigen englische Studien. Nährwertkennzeichnung auf Fast Food Junge Menschen gehen besonders gerne in Fast-FoodRestaurants. Damit sie sich (und die Erwachsenen ebenso) ein Bild davon machen können, was und wie viele Kalorien sie zu sich nehmen, sollten sie allgemeinverständliche Informationen darüber erhalten, wie viel Energie und Nährstoffe in den Produkten enthalten sind. Wer mit dem Kaloriengehalt einer hoch­kalori­ schen Kaffeevariante unmittelbar an der Theke konfrontiert wird, kann sich eher für eine fett- oder zuckerärmere Variante oder eine kleinere Portionsgröße entscheiden. Deshalb sollten sich Nährwertkennzeichnungen nicht nur auf verpackter Ware befinden, sondern auch auf Fast-Food-Mahlzeiten von Ketten­restaurants und auf Snacks, wie positive Erfahrungen aus den USA zeigen. Die Gesundheitspolitik kann richtigerweise nicht in das ErnährungsKinder in Deutschland essen durchschnittlich mehr als doppelt so viele Süßigkeiten und Snacks, wie gut für sie ist 13 Öffentlichkeitsarbeit Um die Bevölkerung aufzuklären und die Politik zum Handeln zu bewegen, bedarf es einer breiten Öffentlichkeitsarbeit. Hierzu zählt aktive Medienarbeit genauso wie das Inszenieren von medienwirksamen Aktionen. Dabei gilt es stets zu berücksichtigen, dass diabetesDE mit all seinen Aktivitäten eine sehr heterogene Zielgruppe anspricht. Auf der einen Seite das Fachpublikum, auf der anderen Seite die politischen Entscheider und – über allem – die Gruppe der Betroffenen. Auch diese ist in sich sehr heterogen – vom Erwachsenen mit Diabetes Typ 1, dem Kind mit Typ-1-Diabetes bzw. dessen Eltern, Typ-2-Diabetikern, Frauen, die einen Gestationsdiabetes haben, und, nicht zu vergessen, Menschen, die Risiko- bzw. Dunkelzifferpatienten sind. Das bedeutet, dass diabetesDE neben der Fachpresse vor allem die breite Publikumspresse ansprechen muss und die Präsenz in den Zielmedien immer weiter ausbaut. 2010 konnte die Reichweite der publi­zierten Artikel über diabetesDE auf 100 Mio. Leser gesteigert werden. Hinzu kommen die Reichweiten in den Onlinemedien sowie die TV- und Hörfunkberichterstattung. •101 Pressemitteilungen 2010 •Interviewvermittlung von Experten im TV •Medienkooperationen •Feste Kooperationen mit der Fachpresse Zur professionellen Öffentlichkeitsarbeit gehört auch das bewusste Einsetzen moderner Kommunikationsmittel. Flagschiff von diabetesDE ist die täglich aktualisierte Website www.diabetesde.org, die stets aktuelle Informationen für Patienten und Profis enthält, wie beispielsweise im Falle „Lantus“ und „Avandia“. Außerdem liefert sie ratgeber- und serviceorientierte Informationen rund um die Krankheit Diabetes für Betroffene. Eine tägliche Presseschau und viele interaktive Tools machen die Seite für Angehörige, Interessierte und Diabetesprofis attraktiv. So bietet diabetesDE alle zwei Wochen einen Expertenchat an, der sich inzwischen als Servicehighlight für Betroffene und Angehörige etabliert hat. Eckart von Hirschhausen misst den Blutzucker bei Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz 14 Alle Aktivitäten in der Presse- und Öffentlichkeits­ arbeit haben eines gemeinsam: Die Bekanntheit von diabetesDE muss erhöht werden, damit die Organisa­ tion als Interessenvertretung wahrgenommen wird. Aufklärung und Information über die chronische Krankheit stehen hier im Vordergrund. Denn Diabetes ist nach wie vor eine unterschätzte Gefahr, die jeden treffen kann. Trotzdem ist Diabetes kein Gesellschaftsthema. Blutzucker-Messaktion mit Eckart von Hirschhausen Um aus der Vielzahl der Medienaktivitäten herauszuragen, die der Presse tagtäglich insbesondere im politischen Berlin geboten werden, beschreitet diabetesDE auch ungewöhnliche und neue Wege: Im Sommer 2010 veranstaltete diabetesDE am Pariser Platz in Berlin eine Blutzucker-Messaktion für Politiker und Passanten mit dem beliebten Arzt, Moderator, Autor und Comedian Dr. Eckart von Hirschhausen. 20 Politiker, darunter die parlamentarische Staatssekretärin Annette WidmannMauz, ließen es sich nicht nehmen, den Gesundheitsausschuss für einen kurzen Moment zu verlassen, um mit einem kleinen Piks und der Beantwortung von acht Fragen des Findrisk-Tests ihr Diabetesrisiko zu bestimmen. Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Wolfgang Zöller schaute vorbei. Die Aktion ließ genügend Spielraum, in ungezwungener Atmosphäre in den Dialog mit den Politikern zu treten und Kontakte zu knüpfen. Mehrere Kamerateams, etliche Fotografen und diverse Pressevertreter verfolgten die Szenerie, das Medienecho war entsprechend groß. (v.l.n.r.) Dietrich Garlichs, Michaela Berger, Eva-Maria Fach, Baptist Gallwitz, Eckart von Hirschhausen, Andreas Fritsche, Thomas Danne, Thomas Haak 15 Weltdiabetestag 2010 Ein wichtiges Instrument, mit Betroffenen und der Öffentlichkeit in den Dialog zu treten, ist der Weltdiabetestag am 14. November. Seit 1991 wird am Geburtstag des Insulin-Entdeckers Frederick Banting weltweit an die Betroffenen gedacht. Der von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene Tag dient der allgemeinen Aufklärung der Öffentlichkeit. In Deutschland hat das Bundesgesundheitsministerium auch 2010 die Förderung und die Schirmherrschaft des Weltdiabetestags übernommen. Die zentrale Patienten-Veranstaltung am 14. November in Berlin mit über 40 Referenten, vielen Prominenten sowie einer Ausstellung mit vielen Anbietern im Gesundheitswesen, Fachverbänden und Krankenkassen war ein großer Erfolg. Damit hat diabetesDE in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Diabetiker Bund (DDB) verdeutlicht, was es heißt, die Interessen aller zu vertreten: Neben vielen Fachvorträgen von Wissenschaftlern und Ärzten kamen zum Thema Ernährungsberatung vor allem die Diabetesberaterinnen zu Wort. Stets umlagert: der diabetesDE-Stand •Über 40 Referenten •Viele Prominente •Großer Ausstellerbereich •Schirmherrschaft: Bundesgesundheitsministerium •5 000 Besucher Aber auch Betroffene selbst, wie Weltumsegler Bastian Hauck, berichteten von ihren Erfahrungen. Highlights im Programm waren die Auftritte der Prominenten: Olympiasieger Matthias Steiner stand im Talk Rede und Antwort zu seiner Diabetes-Erkrankung, Sterne-Koch Tim Raue und Bestsellerautor Hans Lauber boten im Team eine fulminante Koch-Show, und Olympialegende Heide Ecker-Rosendahl forderte alle Interessierten zum 1. Weltdiabetestag-Walk auf. Bei allen Vorträgen waren Kinder und deren Eltern genauso eingeladen wie Freunde und Verwandte und alle diejenigen, die der Krankheit vorbeugen wollen. Es wurde über den praktischen und rechtlichen Umgang mit Diabetes informiert und Fachleute gaben Tipps zur richtigen Bewegung und ausgewogenen Ernährung. Moderiert wurde die Veranstaltung von TV-Journalistin Gaby Papenburg (Sat1). Bewegungsparcours luden Groß und Klein zu Aktivität ein. Die beiden TV-Puppen „Peb Der DDB-Vorsitzende Dieter Möhler auf dem Weltdiabetestag 16 und Pebber“ von Super RTL turnten zusammen mit Kids und gaben Tipps zur gesunden Ernährung. Für die Bewerbung der Veranstaltung konnte diabetesDE die weltweit renommierte Werbeagentur McCann HumanCare gewinnen. Pro bono entwickelte sie eine Diabetes-Infokampagne, die sich an diejenigen wendet, die meinen, niemals zur Risikogruppe zu gehören. Hierdurch sollte auf die unterschätzte Gefahr aufmerksam gemacht werden, die durch hohen Fast-Food-Konsum entsteht. Entworfen wurden zwei Motive mit einer Person, die sich im „Gefängnis” eines Barcodes ungesunder Produkte befindet. Aus­sage: „Diabetes kann jeden gefangen nehmen.“ Die Kampagne hing drei Wochen lang auf Großplakaten in Berlin. 2011 tourt ein Lastwagen bundesweit mit dem Motiv durch Deutschland. tagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft vorgesehen. Schon jetzt haben viele Referenten und Aussteller ihr Kommen angekündigt. Um in der Zukunft noch mehr Menschen in der Bundesrepublik mit Patienteninformationen zu erreichen, wird ab 2013 die zentrale Veranstaltung zum Weltdiabetestag immer in einer anderen Stadt stattfinden. Gesundheitsbericht 2011 Pünktlich zum Weltdiabetestag 2010 erschien auch der neue „Gesundheitsbericht Diabetes 2011“, eine umfassende Bestandsaufnahme aller Fakten und Zahlen zu der Volkskrankheit Diabetes, herausgegeben von diabetesDE im Kirchheim-Verlag. Über 30 Autoren beleuchten hier die Dimension der Diabetes-Epidemie unter medizinischen, wissenschaftlichen, soziodemografischen und sozialen Aspekten. Der Weltdiabetestag 2011 ist für Sonntag, den 13. November, im Berliner ICC im Anschluss an die Herbst­ 400 Großplakate werben für den Weltdiabetestag 17 Kooperationen und „Community” 2011010_diabetesDE_Flyer_ako:Flyer 17.02.2011 13:12 Seite 1 Erleben & Entspannen ... ... Reisen – auch mit Diabetes! Auch mit Diabetes können Sie entspannt Ihren Urlaub genießen: TUI bietet in Zusammenarbeit mit diabetesDE attraktive Reisen an, die speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind! diabetesDE Mitglieder erhalten auf unsere Angebote einen Preisvorteil in Höhe von € 20. Unser spezielles Angebot für Diabetiker: M Reisebegleitung durch zertifizierte Diabetesberaterin DDG M Vorträge und Informationen rund um den Diabetes, tägl. ca. 30 Min. - Hilfe bei zu hohem o. zu niedrigem Blutzucker - Praktische Unterstützung bei Blutzuckermessen und Spritzen M tägliche Beratung am Buffet M Kühlmöglichkeit im Hotelzimmer M Bewegungsprogramm durch zertifizierte/n Sporttherapeut/in M deutschspachiger Arzt und Apotheke in Hotelnähe M Reiserücktrittskostenversicherung M Reiseführer Mallorca – Ankerplatz für Urlaubsträume Andalusien – Urlaub an der Küste des Lichts 12.– 19.09.2011 1 Woche Flugreise 12.– 19.10.2011 1 Woche Flugreise Grupotel Gran Vista & Spa 4 im Doppelzimmer zum Sonderpreis ab TUI Verlängerungswoche zubuchbar. º 599 Beratung und Buchung Hotel Isla Cristina Palace 5 im Doppelzimmer zum Sonderpreis ab º 699 Überreicht durch: Mrs. Sporty Gesundheitsportale Die Frauen-Fitnesskette Mrs. Sporty, gegründet von Tennis-Legende Steffi Graf, führt zusammen mit diabetesDE in ausgewählten Clubs eine Studie zu Risikopatientinnen durch. Im Mai wird die Aktion durch eine Aufklärungs­ woche, „Diabetes – nicht mit mir“, ergänzt. U.a. wird ein Informa­ tionsabend von einer Diabetes­­ beraterin oder -assistentin des VDBD durchgeführt werden. Patin der Aktion ist die Fernsehmoderatorin Andrea Ballschuh („Medizintalk“, ZDF). Das Informationsportal von diabetesDE hat sich in der Online-Gesundheitsszene schnell etabliert. Es konnten Kooperationen mit einigen der größten Anbieter eingegangen werden, wie z.B. netdoktor.de, stern.de und diabetes-ratgeber.net. So werden gemeinsam Umfragen gestartet, Experten-Chats angekündigt und übertragen oder auch Gewinnspiele ausgelobt. Auf die Statistik der Seitenaufrufe der diabetesDEWebsite wirken sich OnlineKooperationen besonders positiv aus. Die Reichweite konnte auf 90 000 Aufrufe pro Monat gesteigert werden. Montags bis freitags 9.00 bis 17.00 Uhr über das Experten-Telefon: 01805/1 03 51 51* oder im TUI Reisebüro *0,14 EUR/Min. aus dem dt. Festnetz (Mobilfunk max. € 0,42/Min). Bitte halten Sie ggf. Ihre diabetesDE-Mitgliedsnummer bereit! Sorglos in Urlaub fahren und wissen, dass man gut versorgt ist: Das ist etwas, was sich viele Menschen mit Diabetes wünschen. Um ein solches Reiseangebot zu schaffen, kooperieren diabetesDE und TUI. Ab Herbst 2011 werden z.B. einwöchige Reisen nach Mallorca und nach Andalusien angeboten. Während der Reisen vermitteln erfahrene Dia­betesberaterinnen Wis­sen über die Erkrankung und über gesunde Ernährung. Eine individuelle Beratung am Hotel­ buffet gehört ebenso zum Angebot wie ein Bewegungsprogramm mit Walking, Aqua-Fitness und Gymnastik unter Anleitung von qualifizierten Sporttherapeuten. 18 Gütesiegel Diabetestraining Ullstein-Verlag Facebook & Co. Die AG „Diabetes & Sport“ der DDG hat Leitlinien für ein spezielles Training für Menschen mit Diabetes in Fitness-Studios en­t­wickelt (vgl. www.diabetessport.de). Durch eine Kooperation mit dem TÜV Rheinland können sich Fitness-Studios zertifizieren lassen und das Gütesiegel „Diabetes­training geeignet“ erwerben. Das erste Sportstudio mit Gütesiegel wur­de im April 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt. Typ-2-Diabetiker Hans Lauber führte unter Anleitung Kraftübungen vor. Erstmalig kooperiert diabetesDE mit einem renommierten Buchverlag. Im März erschien das Sachbuch „Das egoistische Gehirn“ von Prof. Dr. Achim Peters, das beschreibt, wie unser Körper vom Gehirn gesteuert wird und unser Kopf Diäten sabotiert. Das Buch wurde auf einer Podiumsdis­kus­ sion mit Prof. Thomas Danne und dem Autor Prof. Peters in der Hörsaalruine der Charité in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt. Es moderierte die TV-Journalistin Sybille Seitz. Zahlreiche interessierte Zuhörer kamen und erlebten eine lebendige Diskus­sion. diabetesDE fördert den Austausch von Betroffenen und Angehörigen auch in der Social Commu­ nity: Die Organisation ist mit eigenen Seiten bei den führenden sozialen Netzwerken Facebook, Twitter und Xing vertreten, regelmäßig werden Videos zu Aktionen von diabetesDE auf YouTube hoch­geladen. Fans und Followers nehmen kontinuierlich zu. Und die User sagen online sehr deutlich, welche Versorgungsverbesserungen sie sich wünschen oder wo das Gesundheitssystem Mängel hat. Die Bedürfnisse der Betroffenen können somit tagesaktuell verfolgt und analysiert werden. Der kleine innere Schweinehund „Fauli” führt durch die diabetesDE-Website 19 ­Spendenprojekte Die diabetesDE-Erlebniswoche Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 werden immer noch von sozialen Aktivitäten wie Wandertagen oder Klassenfahrt ausgeschlossen. Viele Lehrer fühlen sich überfordert, da ihnen Hintergrundwissen über die Krankheit fehlt. Zu Hause sind die Familien der betroffenen Kinder stark belastet: Sie berechnen die Kohlenhydrate jeder Mahlzeit, kümmern sich mehrmals am Tag – auch nachts – um Insulininjektionen und passen diese z.B. bei Krankheiten an. Hilfe vom Staat gibt es hierbei nur selten. Diesen Familien zu helfen ist das Ziel der diabetesDE-Erlebniswoche. 2010 hatte sie auf Burg Rabenstein 70 km südlich von Berlin vom 17. bis 22. Oktober Premiere. 19 Kinder mit Diabetes Typ 1 im Alter von sieben bis 12 Jahren, ihre sechs Betreuer und die medizinische Leiterin Frau Dr. Deiss verbrachten eine Woche voll Spiel, Spaß und Sport, aber auch eine Woche des gemeinsamen Lernens über Diabetes auf der Burg. Zum Programm gehörten neben den Schulungsstunden ein Kickbox-Training im Rittersaal mit Weltmeisterin Anja Renfordt und Breakdance, aber auch ein Besuch in den Thermen und gemeinsames Brotbacken im Backhaus der Burg. Höhepunkt der Woche war der Besuch vom Olympiasieger im Gewichtheben, Matthias Steiner, der selbst an Typ-1-Diabetes erkrankt ist. Er führte mit den Kindern ein Wissensquiz durch und stand ihnen zu Fragen rund um den Diabetes geduldig Rede und Antwort. Und Kinder fragen sehr direkt: „Wie viele Freundinnen hatten Sie schon?” Die kleinen Teilnehmer waren restlos begeistert und auch die Eltern waren froh, mal eine Woche „Auszeit” vom Diabetes zu haben. Das Ziel der Woche, die kleinen Patienten mit anderen betroffenen Kindern zusammenzubringen und so ihre Selbstständigkeit zu fördern, wurde erreicht: Nach der Rückkehr der Kinder staunten die Eltern nicht schlecht, wie viel selbstbewusster die Kinder mit ihrer Krankheit umgingen. Für eine Teilnehmerin war die Erlebniswoche auch Anlass, zum ersten Mal den Katheder ihrer Pumpe selbst zu wechseln. Die Erlebniswoche 2011 Auch 2011 wird diabetesDE wieder eine Erlebniswoche für Kinder mit Diabetes Typ 1 anbieten. Diesmal geht die Reise vom 09. bis zum 14. Oktober 2011 auf das Ponyschloss Gadow, das in den Elbtalauen nordwestlich von Berlin gelegen ist. In diesem Jahr fahren 25 Kinder im Alter zwischen sieben und 13 Jahren mit, die von sechs Betreuern begleitet werden. Auf dem Programm steht auch 2011 wieder eine bunte Mischung aus sportlichen Aktivitäten, gemeinsamem Erleben und altersgerechten Schulungen. Doch was für viele Kinder das Wichtigste ist: Bei der Erlebniswoche erleben die Kinder oft zum ersten Mal, dass sie nicht die Einzigen sind, die Blutzucker messen, Kohlenhydrate berechnen und Insulin spritzen müssen. Denn hier sind alle Kinder und viele der betreuenden Erwachsenen an Diabetes erkrankt. So lernen die Kinder, selbstbewusst mir ihrem Diabetes umzugehen. Kickboxen unter Anleitung einer Weltmeisterin 20 Blutzuckermessen auch beim Spielen nicht vergessen! Friedrich scherzt mit Matthias Steiner Mobile Diabetesschulung Die mobile Diabetesschulung Schleswig-Holstein (MDSH) wurde 1999 eingerichtet, um die Versorgung der Kinder und Jugendlichen mit Diabetes zu verbessern. Seitdem findet in der Region für Kinder mit Diabetes Typ 1 alle zwei bis drei Jahre eine wohnortnahe Gruppenschulung statt. Die Schulungen selbst und die Personalkosten werden von den Krankenkassen getragen. Dennoch fehlen notwendige Dinge, z.B. Schulungsmaterial oder Ausstattung für die Kliniken. Auch die Mittel für schulungsbegleitende Freizeitaktivitäten mit dem Ziel, den Umgang mit Diabetes, etwas das Spritzen von Insulin in der Öffentlichkeit – also im Kino, auf der Eisbahn oder im Restaurant –, zu üben, sind knapp. Wichtig ist auch die Einzelfallhilfe für Kinder aus sozial schwachen Familien, denn bei der Arbeit der MSDH wird auch viel soziale Not sichtbar. Durch das Projekt „Mobil agil“ unterstützt diabetesDE die MDSH und trägt die Kosten für dringend notwendige Anschaffungen. Spenden Sie für Kinder mit Diabetes Um den kleinen Betroffenen das Leben mit Diabetes zu erleichtern, unterstützt diabetesDE Projekte wie die Erlebniswoche und das Projekt „Mobil agil“ der Mobilen Diabetesschulung Schleswig-Holstein (MSDH). Auch Sie können dazu beitragen, dass Kinder mit Diabetes neues Selbstbewusstsein gewinnen und Sicherheit im Umgang mit ihrer Krankheit erlangen. Spenden Sie online unter www.diabetesde.org/spenden oder per Überweisung: Spendenkonto 60 60 Bank für Sozialwirtschaft BLZ 100 20 500 Stichwort „Erlebniswoche“ oder „Mobil agil“ Besonders freuen wir uns über dauerhafte Unterstützung durch eine Fördermitgliedschaft. 21 Horst L. (70) – Der Paradiesvogel Auf die Frage, ob er seine Ernährung umgestellt habe, antwortet Horst immer: „Natürlich – die Butter steht jetzt links und der Honig rechts.“ Man kann ihm alles nehmen, nur nicht seinen Humor. Einen Typ-2-Diabetiker, der seit 25 Jahren Diabetes hat und so gut wie keine Folgeerkrankung ausgelassen hat, stellt man sich irgendwie anders vor. schlüpft. Dem lebenslustigen Paradiesvogel geht es rundum gut. Als 89 die Mauer fällt, hält ihn nichts mehr: Er stürzt sich ins Travestie-Nachtleben rund um den Kurfürstendamm und kreiert seine eigene Figur: „Lady Man“. Der „Tuntenball“ im ICC findet nie ohne ihn statt. Aber das ungesunde Leben fordert seinen Tribut: Horst arbeitet schon einige Jahre Mit schweren Herz­rhythmusstörungen „Ich war noch nicht dran“, im „Gästebüro“ des Kulturministeund Vorhof-Flimmern wird er ins Kranlacht er tatsächlich“ riums der DDR in Berlin, zuständig kenhaus eingeliefert. Die koronare für das Unterhaltungsprogramm der Herz­krankheit ist Folge des zuvor nicht internationalen VIP-Gäste, als im Westteil der Stadt entdeckten Diabetes. Er erhält Metformin und kommt in den 1980ern das Travestieduo „Mary & Gordy“ damit ganz gut zurecht, aber die Ernährungsberatung Karriere macht. Zu einem Faschingsball geht er in Fraunimmt er nicht so genau. Horst isst weiter wie eh und enkleidern. Als ihn keiner seiner Kollegen erkennt, weiß je: deftige Sachen, vor allem viel Fleisch. Bewegung hat er, dass die Travestie seine Berufung ist. Es fällt ihm er nur auf der Bühne. leicht, Menschen zu unterhalten, wenn er in Kostüme 1997 folgt der totale Zusammenbruch: Er hat ein Blutgerinsel im Herzen und 7 kg Wasser im Körper, es steht schlecht um ihn. „Aber ich war noch nicht dran“, lacht er tatsächlich. Es kommen weitere Folgeerkrankungen hinzu, die diabetische Retinopathie. Für die Ärzte ist die medikamentöse Therapie nicht leicht, das Mittel, das sein Herzleiden mildert, schlägt auf die Augen, es könnte Erblindung drohen. 50 Tage ist er in der Klinik, dann muss er zur Reha, wo er eine intensive Ernährungsberatung mit Essensplänen erhält. Wieder zu Hause in Berlin fällt es ihm schwer, weniger und vor allem das Richtige zu essen. Seit 2000 nun spritzt er Insulin und hat seinen Diabetes dank eines guten Diabetologen im Griff, auch wenn er manchmal nachts wegen einer Unterzuckerung aufwacht. Aber es gibt etwas, was ihn am Leben und am Lachen hält – „Lady Man“: 1 ½ Stunden Maske, 8 Rollen, 1 Stunde Programm. Seine Lieblingsrolle ist die von Nana Mouskouri: „Guten Morgen Sonnenschein.“ Spätestens da ist sein Humor auch bei seinem Publikum angekommen. 22 Christiane S. (22) – Auf der Suche nach Seelenverwandten Mit 14 stieg ihr HbA1c auf über 14, Alarmstufe Rot, in zeptiere, weil sie ja wisse, dass sie bis ans Ende ihres letzter Sekunde Einlieferung in die Klinik. Bis dahin hatLebens zu ihr gehören werde, dass sie neuen Antrieb te Christiane über ein Jahr lang ihre Eltern und ihren gefunden habe. Ihr wahres Leben sah anders aus. Weil Arzt belogen und immer wieder behauptet, richtig gesie keine Kraft hatte, aus dem Haus zu gehen, vernachmessen und Insulin gespritzt zu haben. Das Gegenteil lässigte sie Freunde, selbst für ihre Hobbys war keine war der Fall: Christiane, bei der mit zwölf Jahren bei Energie mehr da. einer Blutentnahme nach einer Grippeerkrankung zufällig Diabetes Typ 1 Erst als sie in einer Diabetes-Spezialklinik auf Gleichgesinnte und einen dia­gnostiziert wurde, war felsenfest „Sei doch froh, Psychologen trifft, der ihr wirklich zuder Meinung, dass die Ärzte bei ihr dass es nur Diabetes ist!“ hört, geht es für sie bergauf. Hier hat eine Fehldiagnose gestellt hatten. sie erstmals das Gefühl, nicht allein zu sein und Menschen zu treffen, die sie verstehen. Die Sonderstellung, die ihr der Diabetes im Schul- und Freundeskreis bescherte und die sie zu Beginn richtig Christiane ist heute in psychosomatischer Behandlung. cool fand, wurde mehr und mehr der Feind ihrer Seele. Sie kann wieder lachen, und sie möchte ihre Erfahrung Sie wollte nicht vom Sportunterricht ausgeschlossen an andere Betroffene weitergeben. Ihr dunkles Loch sein, weil ihre Lehrer die Gefahr der Unterzuckerung möchte sie nie wiedersehen. fürchteten. Sie wollte keine Außenseiterrolle und sie wollte schon gar keine Kommentare hören wie: „Sei doch froh, dass es nur Diabetes ist, es gibt schlimmere Krankheiten.“ Christianes Seele begann, sich gegen ihren Körper zu wehren: Sie ignorierte die Krankheit, verweigerte täglich nötige Insulingaben, jeder Stich mit der Spritze wurde zur Qual. Sie saß vor dem Messgerät und starrte auf den Pen mit dem einzigen Wunsch, der Diabetes möge für sie selbstverständlich werden. Aber er wurde es nicht. Er zog sie in ein tiefes dunkles Loch der Traurigkeit und Antriebslosigkeit. Es mehrten sich die Phasen, in denen selbst das Aufräumen ihres Zimmers als unüberwindbare Hürde erschien. Manchmal blieb sie einfach morgens liegen und schaffte es nicht in die Schule, manchmal wünschte sie sich, gar nicht mehr aufzuwachen. Symptome einer schweren Depression. Natürlich wollten die Eltern helfen. Sie schickten sie zur Psychotherapie, erst zur einen, dann zur nächsten, am Ende waren es acht Therapeuten, die alle auf die gleiche Masche von Christiane reinfielen: Sie erzählte ihnen einfach das, was sie hören wollten. Dass es ihr schon viel besser gehe, dass sie jetzt die Krankheit ak- 23 Zahlen und Fakten zu Diabetes in Deutschland Verbreitung Begleit- und Folgeerkrankungen •In Deutschland leben ca. 7,5 Mio. Menschen mit Diabetes, ca. 10 % der Bevölkerung.* •Rund 90 % davon leiden an Typ 2, ca. 5 % an Typ 1. •Die Dunkelziffer ist hoch: In der Altersgruppe der 55- bis 74-Jährigen kommen auf 8,7 % Menschen mit Diabetes weitere 8,2 % mit unentdecktem Diabetes. Fast 40 % dieser Altersgruppe haben Vorstufen des Diabetes (Prädiabetes). •Jeder 4. Bewohner in Pflegeheimen hat Diabetes. •Ca. 3 % der Schwan­geren haben Schwangerschaftsdiabetes. •In Deutschland leben mehr als 600 000 an Diabetes erkrankte Menschen mit Migrationshintergrund. •Ca. 5 000 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren leiden an Typ-2-Diabetes, bedingt durch starkes Über­gewicht. •Das Herzinfarktrisiko ist 4- bis 6-fach, das Schlag­ anfallrisiko 2- bis 3-fach erhöht. •Nierenerkrankungen betreffen 30 bis 40 % der Menschen mit Diabetes. • Knapp 15 000 Menschen mit Diabetes sind ange­ wiesen auf eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Transplantation). •Das Erblindungsrisiko ist 5-fach erhöht. •Nervenschädigungen, die zu Empfindungs-, Fun­k­tions- und Wundheilungsstörungen führen, betreffen 12 % der Menschen mit Diabetes. •12 % der Menschen mit Diabetes haben Depres­ sionen, weitere 18 % sind psychisch belastet. •Das Risiko einer Fußamputation ist 22-fach erhöht (mehr als 30 000 Amputationen im Jahr). •Nur ein Viertel der diabetesabhängigen Kosten entstehen durch die Grunderkrankung Diabetes selbst – drei Viertel werden durch Folge­erkrankungen verur­ sacht. Ursachen •Familiäre Veranlagung, zu wenig Bewegung und Übergewicht sind die wichtigsten Risikofaktoren für Typ 2. •Rund 90 % der Menschen haben Übergewicht, rund 44 % haben starkes Über­gewicht und 74 % haben Bluthochdruck. •„Metabolisches Syndrom“ (Übergewicht am Bauch + Fettstoffwechselstörungen + Bluthochdruck oder erhöhter Nüchternblutzucker) betrifft 83 % der Menschen mit Diabetes Typ 2. •Rauchen verdoppelt das Risiko (z.B. bei Männern mit mehr als 20 Zigaretten pro Tag). Therapie •Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft hat 11 evidenzbasierte S3-Leitlinien und dazugehörige Praxis- und Patientenleitlinien entwickelt. •Schulung ist wichtiger Therapiebestandteil. •Etwa ein Viertel der Patienten werden ohne Medikamente behandelt (Ernährungsumstellung und mehr Bewegung mit dem Ziel der Gewichtsabnahme). •Schulung ist wichtiger Therapiebestandteil. •Knapp die Hälfte der Diabetespatienten erhalten ausschließlich orale Antidiabetika (rund 40 % er­hal­ ten Metformin, knapp 30 % Sulfonyl­harnstoffe, unter 10 % Glinide und Glita­zone). •Rund 30 % der Diabetespatienten werden mit Insulin behandelt. Die Tendenz ist steigend. Drei Viertel dieser Patienten sind über 60 Jahre. * Verlässliche repräsentative Zahlen stehen noch aus. Die Schätzung der Internationalen Diabetes-Föderation (2009) für Deutschland, auch im OECD-Bericht 2010 zitiert, liegt bei einer 12 % Diabetesrate unter den 20- bis 79-Jährigen, wird aber angezweifelt (Schulze et al., 2010). 24 •Nach Diagnosestellung vergehen in Europa durch­ schnittlich 9 bis 10 Jahre, bis von oralen Anti­diabetika auf Insulintherapie umgestellt wird. •Der Verbrauch von Antidiabetika hat sich in 12 Jahren fast verdoppelt (von 1,1 Mrd. Tagesdosen 1996 auf fast 2 Mrd. 2008). •Bei geschulten Patienten, die selbst Blutzucker messen und ihren Lebensstil ihrer Erkrankung anpassen, ist die Sterblichkeit geringer, und es treten weniger Folgeerkrankungen auf. Versorgung •Die Teilnahme von Diabetespatienten an strukturierten Behandlungsprogrammen (DMPs) steigt kontinuierlich (2009 mehr als 3,2 Mio. Patienten). •Diabetespatienten werden zu 90 % hausärztlich und zu 10 % in Diabetes-Schwerpunktpraxen und Krankenhausambulanzen versorgt: – Ein Hausarzt betreut ca. 100 Diabetespatienten. – Eine Diabetologische Schwerpunktpraxis betreut rund 600 Diabetespatienten. – Stationär wurden ca. 127 000 Patienten Typ 2, 35 000 Patienten Typ 1 versorgt (2007). •Zertifizierte Behandlungseinrichtungen: – mit Basisanerkennung DDG: 338 (davon 71 % stationär). – Diabetologikum DDG: 97 (davon 49 % stationär). – Fußbehandlungseinrichtungen DDG: 305 (davon 28 % stationär). •Qualifizierte Diabetesbehandler: – Diabetologen DDG: mehr als 3 600. – Fachärzte mit diabetologisch/endokrinologischer Zusatzbezeichnung: 211. – Diabetesberaterinnen DDG: mehr als 2 800. – Diabetesassistentinnen DDG: mehr als 6 000. Kinder und Jugendliche •Verbreitung: – Typ-1-Diabetes ist bei Kindern und Jugendlichen die häufigste Stoffwechselerkrankung und betrifft 25 000 Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. – Jedes Jahr erkranken 2100-2300 Kinder unter 15 Jahren neu an Typ-1-Diabetes. Bis 2020 wird eine Verdoppelung bei Kindern unter 5 Jahren erwartet. •Vermutliche Ursachen (Typ 1): – Genetische Veranlagung und Umweltfaktoren. – Virusinfektionen. – Psychosozialer Stress. •Therapie: – Betreuung mehrheitlich durch spezialisierte Kinderkliniken und pädiatrische Diabetes-Ambulanzen. – T herapie der Wahl ist die intensivierte Insulin­ therapie, 15 % verwenden eine Insulinpumpe. •Versorgung: – Rund 60 von der DDG anerkannte Einrichtungen stehen zur Verfügung, es gibt erhebliche regionale Unterschiede in der Versorgungsdichte. – 64 % der Typ-1-Patienten werden leitliniengerecht behandelt, 62 % haben Zugang zu einem Diät­ assistenten, 72 % zu einem Psychologen, 58 % zu einem Sozialarbeiter. Quellen: Gesundheitsbericht Diabetes 2011 Weißbuch Diabetes in Deutschland (2., vollst.überarb. Aufl. 2010) IDF-Atlas (2009) OECD-Bericht: Health at a Glance, 2010 Schulze, M.B.; Rathmann, W.; Giani, G.; Joost, H-G: Deutsches Ärztebatt 107(36): A1694-6, A4-5 (2010) Danne, T.: Diabetes-Forum 11:15 (2010) Die Aufklärungskampagne auf Tour durch Deutschland 25 Jahresabschluss 2010 diabetesDE ist eine unabhängige Organisation in der Rechtsform des eingetragenen Vereins, der ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolgt. Mittel dürfen nur satzungsgemäß verwendet werden. Der Verein verfügt über vier hauptamtliche Mitarbeiter sowie einen Geschäftsführer und darf gemäß Freistellungsbescheid des Finanzamts für Körperschaften I,14057 Berlin, StNr. 27/658/51882 vom 29. 06. 2010 Spendenbescheinigungen ausstellen. diabetesDE erstellt den Jahresabschluss gemäß den strengen Vorschriften des Handelsgesetzbuchs. Der Jahresabschluss, bestehend aus Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung, wurde durch einen Wirtschaftsprüfer einer freiwilligen Prüfung unterzogen und hat den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Darüber hinaus wird im Folgenden eine Einnahmen- und Ausgabenrechnung veröffentlicht mit detaillierten Angaben zu einzelnen Kosten- und Einnahmepositionen. Für die Erfüllung der Aufgaben steht diabetesDE ein Jahresbudget zur Verfügung. Die wesentliche Finanzierung erfolgt durch die beiden Gründungsorganisationen DDG und VDBD, die über die jährlichen Förderbeiträge entscheiden. Weitere Finanzierungsquellen sind Mitgliederbeiträge, Spenden und Zuwendungen des Bundesministeriums für Gesundheit für die Ausrichtung des Weltdiabetestages. Sponsorenbeiträge von Wirtschaftsunternehmen werden nur für klar definierte Projekte angenommen, die als solche gekennzeichnet werden. 26 Finanzielle Transparenz Um die Transparenz der Finanzen zu gewährleisten, wird dem Vorstand durch die Geschäftsführung ein jährlicher Haushaltsplan mit klar definierten einzelnen Budgetposten vorgelegt. Bevor Projekte seitens des Vorstands genehmigt und umgesetzt werden, müssen folgende Prämissen erfüllt sein: 1. Das Projekt ist im Sinne der satzungsgemäßen Aufgaben der Organisation sinnvoll und geeignet. 2. Für das Projekt stehen die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung. Nur wenn diese Prämissen erfüllt sind, wird dem Projekt, beispielsweise dem Aufbau des Spendenprojektes Erlebniswoche oder der Durchführung des Weltdiabetestages, ein Budget zugewiesen, das von der eingesetzten Geldmenge her und zeitlich limitiert ist. So wird sichergestellt, dass die Ausgaben von diabetesDE im Rahmen der Budgetvorgaben bleiben und die Organisation finanziell stabil ist. Überwachung der Einnahmen und Ausgaben Das für das Ressort „Finanzen, Recht und Mitgliederangelegenheiten“ zuständige Vorstandsmitglied von diabetesDE hat die Aufgabe, kontinuierlich über das Budget, die erzielten Einnahmen und die anfallenden Ausgaben zu wachen. Dazu erhält es von der Geschäftsstelle einen monatlichen Soll-Ist-Vergleich. Dieser wird regelmäßig in der Ressortkonferenz und der Vorstandssitzung vorgestellt und die detaillierte Finanz­situation erörtert. Förderbeiträge der Gründungsorganisationen Die DDG hat aktuell 600 000 Euro pro Jahr für diabetesDE budgetiert, der VDBD 50 000 Euro pro Jahr. Die Einnahmen der DDG setzen sich aus Mitglieds­ beiträgen, Gebühren für Zertifizierungen und Fortbildungsmaßnahmen und Lizenzgebühren für die Kongressvergabe zusammen. Im Jahr 2010 haben diese Einnahmen rund 2,5 Millionen Euro betragen. Die DDG investiert also knapp 25 % ihrer Einnahmen in diabetesDE. Dadurch werden Satzungsaufgaben, die seitens der DDG nicht angemessen umgesetzt werden können, von diabetesDE durchgeführt. Diese beziehen sich konkret auf fünf von zehn Satzungszielen der DDG: Kontrollorgan Delegiertenversammlung Oberstes Kontrollorgan von diabetesDE ist die Delegiertenversammlung. Damit wollten die Gründer von diabetesDE ein Organ schaffen, das die Interessen von unterschiedlichen Mitgliedergruppen angemessen vertritt. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind in der Delegiertenversammlung 20 Delegierte der Gruppe Ärzte und Wissenschaftler vertreten, 20 Delegierte der Gruppe Berater und Behandler und 10 Delegierte der Gruppe Betroffene und Interessierte. Bei den nächsten Delegiertenwahlen im Herbst 2011 wird die letztgenannte Gruppe ihre satzungsgemäße Stärke von 34 Mitgliedern erreichen. •Pflege internationaler Beziehungen zu Diabetes­ gesellschaften •Intensive Kontakte zu Verbänden der Betroffenen •Förderung sozialmedizinischer Aktivitäten •Öffentlichkeitsarbeit •Einflussnahme auf Diabetiker betreffende Ent­ scheidungen Die Einnahmen des VDBD bestehen im Wesentlichen aus den Mitgliedsbeiträgen. Im Jahr 2010 haben die Einnahmen des VDBD rund 340 000 Euro betragen, davon rund 250 000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen. Der VDBD setzt also rund 20 % seiner Mitgliedsbeiträge für diabetesDE ein. 27 Geschäftszahlen diabetesDE Bilanz zum 31. Dezember 2010 Aktiva 2010 Euro 2009 Euro 1.104,00 630,00 38.649,00 51.836,00 0,00 2.100,00 Summe Anlagevermögen 39.753,00 54.566,00 B. Umlaufvermögen I. Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Sonstige Vermögensgegenstände II. K assenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kredit­ instituten und Schecks 60,00 36.989,98 0,00 36.232,24 51.320,57 47.275,23 Summe Umlaufvermögen 88.370,55 83.507,47 1.504,96 233,33 129.628,51 138.306,80 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. K onzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten II. Sachanlagen 1. A ndere Anlagen, Betriebs- und Geschäfts­ausstattung III. Finanzanlagen 1. Sonstige Ausleihungen C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva Passiva 2009 Euro A. Eigenkapital I. Gewinnrücklagen 1. Andere Gewinnrücklagen II. Jahresüberschuss 40.562,87 0,00 3.907,81 0,00 Summe Eigenkapital 40.562,87 3.907,81 B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 39.753,00 52.466,00 C. Rückstellungen 1. Sonstige Rückstellungen 17.054,33 17.312,82 D. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Sonstige Verbindlichkeiten 25.181,16 7.077,15 46.832,14 17.788,03 Summe Verbindlichkeiten 32.258,31 64.620,17 129.628,51 138.306,80 Summe Passiva 28 2010 Euro Gewinn- und Verlustrechnung vom 01. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 2010 Euro 1. Umsatzerlöse 2. Sonstige betriebliche Erträge 3. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung Summe Personalaufwand 4. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen sowie auf aktivierte Aufwendungen für die Ingangsetzung und Erweiterung des Geschäftsbetrieb Summe Abschreibungen 2009 Euro 715.026,70 618.037,02 9.257,23 9.300,00 -339.831,76 -43.405,81 -262.767,14 -28.971,49 -383.237,57 -291.738,63 0,00 6.264,00 0,00 6.264,00 5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -304.243,53 -339.650,54 6. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 58,54 1,07 -206,31 -6,80 8. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 36.655,06 2.206,12 9. Jahresüberschuss 36.655,06 2.206,12 7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 29 Einnahmen-Ausgaben-Rechnung Ausgaben 2009 2010 / 2009 Euro Euro Differenz 1 Marketing / Mitgliederwerbung 1 Drucksachen 2 Diabetesmärkte / Stände / Ausstellungen 3 Honorare 4 24h-Telefon 5 Marktforschung 6 Sonstige Werbemaßnahmen 7 Fundraising 8 Mitgliederbetreuung 9 WDT / Veranstaltungen Summe Marketing / Mitgliederwerbung 18.789,78 0,00 6.842,42 20.667,92 0,00 2.634,26 0,00 764,00 49.307,84 99.006,22 45.116,94 1.801,44 190,00 31.380,20 12.495,00 42.777,10 0,00 60.478,33 0,00 194.239,01 -58 % -100 % 3501 % -34 % -100 % -94 % 2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 1 Thieme PR 2 Internet 3 Honorare 4 Sonstiges Summe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 75.651,13 8.729,33 0,00 0,00 84.380,46 37.843,32 6.244,89 2.707,60 0,00 46.795,81 100 % 40 % -100 % 3 Verwaltung 1 Büromiete 2 Büroausstattung / -material 3 Kommunikation / IT 4 Reisekosten / Bewirtung / Telefonkonferenzen 5 (Rechts-) Beratung 6 Sonstiges Summe Verwaltung 17.731,22 10.725,37 20.917,16 30.370,67 18.168,81 11.956,85 109.870,08 13.728,70 7.894,12 13.548,15 28.652,25 22.248,34 6.045,21 92.116,77 29 % 36 % 54 % 6 % -18 % 98 % 19 % 4 Personal 1 Gehälter 2 Personalnebenkosten 3 Sonstiges Summe Personal 330.744,21 43.305,06 9.087,55 383.136,82 226.806,48 34.952,91 29.979,24 291.738,63 46 % 24 % -70 % 31 % 3.988,28 3.988,28 52.466,00 52.466,00 -92 % -92 % 960,00 10.233,08 11.193,08 0,00 0,00 0,00 691.574,94 677.356,22 5 Investitionen Investitionen Summe Investitionen 6 Projektausgaben 1 Haiti Erdbeben 2 Projektausgaben Erlebniswoche Summe Projektausgaben Ausgaben gesamt Einnahmen 9 Einnahmen 1 Mitgliedsbeiträge 2 Spenden 3 Sponsoring / Zuwendungen 4 sonst. Einnahmen ideeller Bereich 5 Förderbeiträge der Gründungsorganisatoren 6 Projekteinnahmen Erlebniswoche Einnahmen gesamt Überschuss/Unterdeckung 30 2010 -99 % -49 % 80 % 2 % 2010 2009 2010 / 2009 Euro Euro Differenz 12.278,00 10.599,19 40.000,00 4.455,06 648.701,61 3.447,90 3.122,00 4.383,13 38.315,60 9.300,00 572.216,29 0,00 293 % 142 % 4 % -52 % 13 % 719.481,76 627.337,02 15 % 27.906,82 -50.019,20 -156 % Bescheinigung des Wirtschaftsprüfers zum Jahresabschluss 2010 Grundlage der Erstellung waren die von uns geführten Bücher und die uns darüber hinaus vorgelegten Belege und Bestandsnachweise, die wir auftragsgemäß nicht geprüft, wohl aber auf Plausibilität beurteilt haben, sowie die uns erteilten Auskünfte. Die vorstehende zusammengefasste Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung und die als Anlage beigefügte Einnahmen-Ausgaben-Rechnung zeigen die Entwicklung des Vereins im Geschäftsjahr 2010. Der Verein konnte die Planwerte der Ausgaben trotz des Umzuges der Geschäftsstelle in neue Räume und der Einstellung qualifizierten Personals weitgehend einhalten. Im Verhältnis zum vorhergehenden Geschäftsjahr sind die Gesamtkosten um etwa 2,1 % gestiegen. Die Buchführung sowie die Aufstellung des Inventars und des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Wir haben unseren Auftrag unter Beachtung des IDWStandards: Grundsätze für die Erstellung von Jahresabschlüssen (IDW S 7) durchgeführt. Dieser umfasst die Entwicklung der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung auf Grundlage der Buchführung und des Inventars sowie der Vorgaben zu den anzuwendenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden. Zur Würdigung der Plausibilität der uns vorgelegten Belege und Bestandsnachweise, an deren Zustandekommen wir nicht mitgewirkt haben, haben wir Befragungen und analytische Beurteilungen vorgenommen, um mit einer gewissen Sicherheit auszuschließen, dass diese nicht ordnungsgemäß sind. Hierbei sind uns keine Umstände bekannt geworden, die gegen die Ordnungsmäßigkeit der uns vorgelegten Unterlagen und des auf dieser Grundlage von uns erstellten Jahresabschlusses sprechen. Die Einnahmen werden weiterhin im Wesentlichen aus den Förderbeiträgen der Gründungsorganisationen, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft e.V. und dem Verband der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V., erzielt. Der Verein konnte das Aufkommen an Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sponsoringeinnahmen weiter steigern, die Förderbeiträge sind aber zur Erfüllung der Aufgaben weiterhin notwendig. Die Einnahmen- und Ausgabenrechnung enthält eine Überleitungsrechnung zum Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung, die den Einnahmenüberschuss um nicht liquiditätswirksame, im Rahmen der Buchführung zu buchenden Geschäftsvorfälle, ergänzt. Dem Jahresabschluss haben wir die folgende Bescheinigung erteilt: Bochum, den 31. März 2011 An den diabetesDE e.V.: Wir haben auftragsgemäß den vorstehenden Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung – des diabetesDE e.V. für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010 unter Beachtung der deutschen handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Überleitung zum Ergebnis der GuV 2010 2009 Euro Euro Überschuss/Unterdeckung 27.906,82 -50.019,20 abzügl. AfA zuzügl. Verrechnung Zuschüsse zuzügl. Investitionen abzügl. Anlagenabgänge/Restbuchwerte Verbrauch Urlaubsrückstellung zuzügl. Zinsen (Vermögensverwaltung) abzügl. Kontogeb. (Vermögensverwaltung) -21.081,30 21.081,30 3.988,28 0,00 4.701,42 58,54 0,00 -18.399,10 24.663,10 52.466,00 -6.264,00 0,00 1,07 -241,75 Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung 36.655,06 2.206,12 31 Starke Basis: DDG Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) ist seit 1964 eine der renommiertesten medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften und widmet sich der Erforschung und Behandlung des Diabetes mellitus. Mittlerweile hat die Deutsche Diabetes-Gesellschaft mehr als 8 000 Mitglieder. Jährlich werden einige Hundert Ärzte und Diabetesberaterinnen zum Diabetologen, respektive zur Diabetesberaterin und Diabetesassistentin DDG, weitergebildet. Des Weiteren werden jedes Jahr zahlreiche Praxen und Kliniken nach den Richtlinien der DDG als Behandlungseinrichtung mit Basisanerkennung oder als Diabetologikum zertifiziert. Die Geschäftsstelle in Berlin hat fünf hauptamtliche Mitarbeiter, die die Vorgaben und Ziele der Gesellschaft umsetzen, die vom neunköpfigen ehrenamtlichen Vorstand bestimmt werden. Der Vorstand wird durch sechs Ausschüsse und eine Kommission unterstützt. 17 Arbeitsgemeinschaften befassen sich – teilweise fachübergreifend – mit weiteren Themen, die im Zusammenhang mit Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus stehen. 15 Landesgruppen sorgen dafür, dass Erkenntnisse und Empfehlungen im diabetologischen Alltag in der jeweiligen Region verbreitet werden. 32 Um die Behandlung von Menschen mit Diabetes weiter zu verbessern, entwickelt die DDG evidenzbasierte Leitlinien zur Diagnostik und Therapie des Diabetes mellitus (siehe S. 35). Außerdem gibt die DDG den Gesundheits-Pass Diabetes heraus, in den Arzt und Patient für eine bessere Kontrolle die diabetesrelevanten Daten eintragen. 2010 ist der Diabetes-Pass erneuert und durch einen Kinder-Diabetes-Pass ergänzt worden. Eine Innova­tion ist der bilinguale Deutsch-Türkische Diabetes-Pass, der Migranten und Ärzten eine bessere Verständigung ermöglicht. Dieser Pass entstand in der Federführung des Ressorts „QQ“ von diabetesDE. Gesundheits-Pass Diabetes Gesundheits-Pass Diabetes Sağlık Pasaportu ss Kinder- und Jugend-Pa Diabetes Diyabet Fort- und Weiterbildung Erfolg mit Fachkongressen Weiterbildungen/Anerkennungen der DDG 2010 Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) veranstaltet einen wissenschaftlichen Jahreskongress im Frühjahr und eine mehr praxisorientierte Tagung im Herbst. Das Interesse an den Fachkongressen steigt kontinuierlich, hier werden die neuesten Entwicklungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse in diabetologischen Fachkreisen diskutiert. Auf beiden Tagungen haben Ärzte und Diabetesberaterinnen die Möglichkeit, zertifizierte Fortbildungspunkte zu sammeln. ❙ 275 Diabetesassistentinnen DDG (20 Kurse) ❙ 225 Diabetesberaterinnen DDG (9 Kurse) ❙ 277 Wundassistentinnen DDG (16 Kurse) ❙ 11 Fachpsychologen DDG ❙ 244 Weiterbildungen Klinische Diabetologie ❙ 115 Anerkannte Diabetologen DDG 2010 nahmen 5 515 Teilnehmer an der Frühjahrs­ tagung in Stuttgart teil und 3 272 Teilnehmer an der Herbsttagung in Berlin. Das entsprach einer erneuten Steigerung gegenüber den Vorjahren. Ab 2014 wird die Frühjahrstagung immer in Berlin stattfinden, während die Herbsttagung und die daran anschließende Patientenveranstaltung zum Weltdiabetestag ab 2013 durch Deutschland touren wird. Fort- und Weiterbildungen Daneben veranstaltet die DDG Fortbildungskurse und unterstützt eine Vielzahl kleinerer Arbeitstagungen und Fortbildungsveranstaltungen, die sich mit Fragen des Diabetes mellitus befassen. Die ärztliche Quali­fi­kation des „Diabetologen DDG“ wurde 1995 zur Verbesserung der Diabetikerbetreuung durch die DDG eingeführt. Auch Diabetesberaterinnen, Diabe­tes­assistentinnen und Wundassistentinnen werden von der DDG weitergebildet, ebenso wie Fachpsychologen. Entwicklung der Besucherzahlen 10.000 8.000 6.000 4.000 2.000 0 2005 2006 2007 DDG Frühjahrstagung 2008 2009 2010 DDG Herbsttagung Seit 1995 ist die DDG Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fach­gesellschaften (AWMF), deren Aufgabe es ist, die Interessen der medizinischen Wissenschaft verstärkt zur Geltung zu bringen. 33 Zertifizierung von Einrichtungen Neben der Qualifizierung der Behandler ist ein hoher medizinischer Standard von Behandlungseinrichtungen eine wichtige Voraussetzung für eine gute Versorgung. Für die Anerkennung von Einrichtungen zur Versorgung von Personen mit Diabetes hat die DDG klar definierte Qualitätsrichtlinien festgelegt: Die Anerkennung erfolgt nach einem Stufenmodell, bei dem zwei Qualitätsstufen vorgesehen sind. Diabetologikum DDG mit diabetes­ spezifischem Qualitätsmanagement Basisanerkennung DDG Fußbehandlungseinrichtungen Die Kriterien für eine „Basisanerkennung“ gelten für Kliniken, Polikliniken oder Arztpraxen, die ein gutes diabetologisches Qualitätsniveau für eine flächendeckende Versorgung von Personen mit Diabetes mellitus nachweisen können. In Zusammenarbeit mit der AG „Diabetischer Fuß“ zertifiziert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft außerdem Einrichtungen zur Behandlung des diabetischen Fußsyndroms, einer der häufigsten Folgeerkrankungen des Diabetes. Eingeschränkte Durchblutung und durch längerfristig hohen Blutzucker geschwächte Abwehrkräfte verzögern oder verhindern die Wundheilung. So können sich banale Hautschäden durch Druckstellen, Risse, kleinste Verletzungen oder Fußpilz ungestört infizieren und ausbreiten. Gelingt es nicht, diesen Prozess aufzuhalten, kann die Amputation von Zehen, Fuß, Unterschenkel oder des ganzen Beins erforderlich werden. Mehr als 30 000 Amputationen als Folge des diabetischen Fußsyndroms werden jährlich in Deutschland vorgenommen. Die Kriterien für ein „Diabetologikum DDG“ gelten für Kliniken, Polikliniken oder Arztpraxen, die ein erweitertes Qualitätsniveau mit diabetesspezifischem Qualitätsmanagement für die Versorgung von Personen mit Diabetes mellitus nachweisen können. Anerkannte Behandlungseinrichtungen 2010 ❙ Basisanerkennung: 69 Einrichtungen ❙ Diabetologikum: 30 Einrichtungen ❙ 37 ambulante Fußbehandlungseinrichtungen ❙ 5 stationäre Fußbehandlungseinrichtungen 34 Leitlinien sichern Qualität Leitlinien sind heute entscheidend, um die Qualität der medizinischen Versorgung auf Basis der evidenzbasierten Medizin zu sichern. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren. Die DDG erarbeitet kontinuierlich neue Leitlinien, um die Versorgungsqualität von Menschen mit Diabetes Typ 1 oder Typ 2 zu verbessern. Häufig arbeitet sie hierfür interdisziplinär mit anderen Fachgesellschaften zusammen. Sie kooperiert außerdem mit dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), um gemeinsam nationale Versorgungsleitlinien zu entwickeln. Diese dienen als ärztliche Entscheidungshilfe für die medizinische Versorgung im Rahmen von Disease-Management-Programmen (DMPs) oder der Integrierten Versorgung. Handlungsempfehlungen für Klinik und Praxis Für die Diabetologie liegen derzeit elf Leitlinien der höchsten Entwicklungsstufe S 3* vor. Damit hat die DDG mehr hoch evaluierte Leitlinien erarbeitet als andere medizinische Fächer und als andere Schwerpunkte der Inneren Medizin. Der Transfer des LeitlinienWissens in den Alltag von Klinik und Praxis ist der DDG ein besonderes Anliegen. Deswegen bereitet sie Leitlinien eigens für die Bedürfnisse niedergelassener Ärzte und auch für Patienten auf. Evidenzbasierte Leitlinien der DDG ❙ Medikamentöse antihyperglykämische Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 ❙ Nationale Versorgungs-Leitlinie zu Nierenerkrankungen bei Diabetes ❙ Behandlung des Diabetes mellitus Typ 1 ❙ Adipositas und Diabetes mellitus ❙ Diabetes, Sport und Bewegung ❙ Diabetes und Schwangerschaft ❙ Diabetische Retinopathie und Makulopathie ❙ Diabetisches Fußsyndrom ❙ Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle des Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter ❙ Diabetes mellitus im Alter ❙ Psychosoziales und Diabetes mellitus Die Leitlinien können abgerufen werden unter profi.diabetes.org/leitlinien * S 3-Leitlinien sind die nach der Klassifikation der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) qualitativ hochwertigsten evidenzbasierten Leitlinien mit einer systematischen Entwicklung (Logik-, Entscheidungs- und „Outcome“-Analyse, Bewertung der klinischen Relevanz wissenschaftlicher Studien und regelmäßige Überprüfung). 35 Forschungsförderung und Preise Allgemeine Projektförderungen Mit Projektförderungen und Preisen unterstützt die Deutsche Diabetes-Gesellschaft wissenschaftliche Arbeiten in der Diabetologie. Die Mittel stammen aus Spenden und dem Vermögen der Gesellschaft. Über deren Verteilung entscheidet die vom Vorstand der Deutschen Diabetes-Gesellschaft eingesetzte „Jury zur Förderung wissenschaftlicher Projekte“. 2010 wurden zahlreiche Projekte in Höhe von insgesamt 214 630 € durch die DDG gefördert (siehe Fußzeilen S. 36/37). Forschungspreise 2010 Ferdinand-Bertram-Preis 2010 Preisträger: PD Dr. Norbert Stefan vom Universitätsklinikum Tübingen für „Bedeutung der genotypischen und phänotypischen Biomarker für die hepatische Insulinresistenz und die Entstehung des Typ-2-Diabetes” 10 000 € Ernst-Friedrich-Pfeiffer-Preis 2010 Preisträgerin: Dr. Tanja Arndt von der Medizinischen Hochschule Hannover für „Immungenetische Charakterisierung der LEW.1AR1iddm Ratte – ein Tiermodell des insulinpflichtigen Typ-1-Diabetes mellitus“ 10 000 € Förderpreis der DDG 2010 Preisträger: Dr. Stephan Scherneck vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke für „Identifizierung eines diabetogenen Allels im Suszeptibilitätslocus Nidd/SJL der Maus“ 10 000 € Werner-Creutzfeldt-Preis 2010 Preisträger: Prof. Dr. Burkhard Göke Direktor der Medizininschen Klinik II, LudwigMaxi­milians-Universität München für seine umfassenden Arbeiten auf dem Gebiet der „Sekretion und Rezeptor-vermittelten Wirkung von GLP-1 und ihrer Bedeutung für den Typ-2-Diabetes“ 10 000 € Silvia-King-Preis 2010 Preisträgerin: Dr. Johanna Klement vom Univer­sitätsklinikum Schleswig-Holstein für „Blocking AMPA receptor signalling by caroverine infusion does not affect counter-regulation of hypoglycaemia in healthy men” 2 600 € Gestational diabetes mellitus and adiposity in early adipose tissue development (GESA-Study): A role for epigenetic modulations? 10.000,00 € ❙ Variabilität der Magenentleerungs-Ges € ❙ Autonome Funktionsdiagnostik zur Bestimmung der Aktivität von Sympathikus und Parasympathikus bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas zur Prävention und Früherken übergewichtigen Probanden mit Typ-2-Diabetes 10.000,00 € ❙ Das Adipokin Angptl4 als neuartige Verbindung zwischen Adipositas, Insulinresistenz und endothelialer Dysfun Methylglyoxal in der Entstehung einer Insulinresistenz 7.500,00 € ❙ The effect of long-term hyperoxia on angiogenesis in developing mouse retina 8.000,00 € ❙ Untersuchungen zur zu Cytokinspiegeln des Liquors normalgewichtiger, übergewichtiger und zu Insulinresistenz prädisponierter Patienten. 10.000,00 € ❙ Die Protein Tyrosin Phosphatase DEP-1 als Zie Adipozyten durch das Adipokin Fibroblast growth factor 10 7.500,00 € ❙ Einfluss einer hochkalorisch-fettreichen Nahrung während der Schwangerschaft auf die Expression zirkadian subkutanen Fettgewebe mit Parametern der Fettverteilung und Glukosehomöostase 9.800,00 € ❙ Unterschiede in der Durchführung einer intensivierten Insulintherapie bei Patiente bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen mit dem Ziel der Erstellung eines Kooperations-Konzeptes der Kinder-Register in Deutschland im Rahmen der AG Epidemiologie der DDG 7.500,00 € ❙ Systemische Konzentrationen des regulatorischen Zytokins Transforming Growth Faktor beta (TGF-β) und des anti-inflammatorischen Interleukin-1 Rezeptorantagois Entstehung eines Diabetes mellitus Typ 2 10.000,00 € ❙ Endoplasmatischer Retikulum (ER)-Stress im Rahmen der humanen nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD) 7.500,00 36 Besondere Projektförderung 2010 Besondere Auszeichnung Hans-Christian-Hagedorn-Projektförderung 2010 Preisträger: Arbeitsgruppe Prof. Dr. Hans-Peter Hammes vom Universitätsklinikum Mannheim für „Microglia und diabetische Retinopathie“ 25 000 € Paul-Langerhans-Medaille 2010 Die höchste Auszeichnung der DDG ging 2010 an Professor Dr. Dr. Hans-Georg Joost. Er ist seit 2002 wissenschaftlicher Direktor des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE). Zurzeit erforschen Joost und sein Team Gene, die das Risiko erhöhen, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Menarini-Projektförderung 2010 Preisträger: PD Dr. Stephan Schneider vom Universitätsklinikum Bochum für „Single-ChainAntikörper (SCA-Antikörper) zum hoch-selektiven Transport von Positronen-Emissions-Tomographie (PET) – Liganden zu den pankreatischen Inselzellen in vivo“ 15 000 € Tagungspräsident 2010 Prof. Nauck (l.) und DDG-Präsident Prof. Danne (r.) ehren Prof. Joost schwindigkeit bei Patienten mit langjährigem Typ-1-Diabetes 7.500,00 € ❙ Wirkung des INDY Gens und von Glukagon auf die mitochondriale Biogenese in humanen Zelllinien 5.500,00 nnung von Komplikationen eines Typ-2-Diabetes mellitus 7.500,00 € ❙ Untersuchung der Genexpression in Muskelbiopsien von schlanken und übergewichtigen Probanden und von nktion 10.000,00 € ❙ Charakterisierung der Veränderungen im Metabolit-Profil bei der Entstehung von Adipositas und Insulinresistenz in Kindern. 7.500,00 € ❙ Bedeutung von regulatorischen Wirkung von Stressproteinen auf primäre, humane Adipozyten aus dem viszeralen Fettgewebe 6.760,00 € ❙ Untersuchungen zur Fettsäure-Zusammensetzung und elstruktur bei der Insulinresistenz 7.070,00 € ❙ Untersuchung von Autophagiegenen in humanen gepaarten Fettgewebsproben 10.000,00 € ❙ Beeinflussung der Funktion humaner ner Gene in der Nachkommenschaft im Mausmodell 7.500,00 € ❙ Untersuchung des Zusammenhanges zwischen der ADCY5, CRY2 und FADS1 Expression im humanen viszeralen und en mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes 7.500,00 € ❙ Differenzierung humaner embryonaler Stammzellen in insulinproduzierende Zellen 10.000,00 € ❙ Epidemiologie des Diabetes mellitus 10.000,00 € ❙ Depolarisationsunabhängige Wirkungen von KATP Kanalöffnern auf die Insulinsekretion 10.000,00 € ❙ Expression und Funktion von Selenoprotein P in den Betazellen sten (IL1RA) bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (T1D), LADA und Typ-2-Diabetes (T2D) 10.000,00 € ❙ Einfluss der mitochondrialen Heterogenität in Beta-Zellen des Pankreas auf die 0 € ❙ „OPTISTART DM” – Familienintervention für Kinder und Jugendliche bei Manifestation eines Diabetes mellitus Typ 1 10.000,00 € ❙ 37 Starke Basis: VDBD Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland e.V. (VDBD) ist eine Solidar- und Interessengemeinschaft von Diabetesberaterinnen DDG, Diabetesssistentinnen DDG und weiteren qualifizierten Fachkräften, die sich gezielt für Menschen mit Diabetes mellitus und assoziierten Erkrankungen engagieren. Die mehr als 3 500 Mitglieder des Verbandes sind erfahrene Schulungs- und Beratungsprofis, deren Angebote sich an den aktuellen wissenschaftlichen Standards der Diabetologie und Pädagogik orientieren. In enger Abstimmung mit Patienten- und Medizinerverbänden arbeitet der VDBD im Sinne einer frühzeitigen Prävention sowie der Vorbeugung von Akut- und Fo­lgeerkrankungen des Diabetes. Der Verband will durch sein Engagement mehr Lebensqualität, eine bessere Lebensperspektive und eine höhere Lebenserwartung für Menschen mit Diabetes ermöglichen. Diabetesberatung vor Ort Vor diesem Hintergrund startete der VDBD im Frühjahr 2010 ein Kooperationsprojekt mit der Forschungsstelle für Customer Insight der renommierten Universität St. Gallen. Bei diesem Projekt handelt es sich um eine gemeinsame Studie zur Optimierung von Behandlungserfolgen. Inzwischen liegen die Ergebnisse der Untersuchung vor und erste Umsetzungsempfehlungen der Schweizer Forscher zum Transfer in den Praxis­ alltag sind formuliert. Ziel ist es, Hemmnisse in der Beratung zu identifizieren und zu analysieren, um die Rahmenbedingungen von Beratern und Patienten nachhaltig zu verbessern. AG-Sprecher-Treffen 38 Die umfangreiche Verbandstätigkeit im Jahr 2010 bezog sich auch auf die Durchführung zahlreicher Seminare in ganz Deutschland und VDBD-Symposien im Rahmen von Großveranstaltungen, wie der DDGJahres- und Herbsttagung, der Kirchheim-Foren und der Diabetes Messe Münster. Darüber hinaus betreute der VDBD wieder mehrere ambitionierte Projekte. Exemplarisch sei das Präventionsprojekt „Lernen, schmecken, mit allen Sinnen genießen“ genannt. Im Rahmen des Projekts sollen Grundschulkinder bewusst und behutsam an richtiges Ernährungsverhalten herangeführt werden. Eine Schulklasse an der Gemeinschaftsgrundschule Schwalmtal-Amern wurde hierfür über die gesamte vierjährige Grundschulzeit von Projektleiterin Rita Jörgenshaus begleitet. Das Projekt wird derzeit evaluiert. den Jahren zuvor war der VDBD wieder mit seiner deutschlandweiten Aktion vor Ort. Zeitnah zum 14. November besuchten Schulungs- und Beratungsprofis des Verbandes Kindergärten und Grundschulen, um ein 90-minütiges Programm zu präsentieren, in dem altersgerecht über gesunde Ernährung informiert wurde. Rund 10 000 Kinder wurden mit der VDBD-­ Aktion erreicht, die erneut von zahlreichen Kultus­ ministerien auf vielfältige Weise unterstützt wurde. Ganz im Zeichen der Diabetesprävention im Kindesalter stand auch der Weltdiabetestag 2010. Wie schon in „Lecker essen lernen in der Grundschule“ mit Projektleiterin Rita Jörgenshaus 39 Ressorts diabetesDE Der Vorstand von diabetesDE besteht aus sieben ehrenamtlichen Mitgliedern. Jedes Mitglied ist für ein Ressort verantwortlich, in dem sich weitere diabetesDE-Mitglieder ehrenamtlich engagieren. Jedem Einzelnen gilt der Dank des Vorstands. Ressort Politik und Öffentlichkeitsarbeit Ressort Selbsthilfe Prof. Dr. Thomas Danne Albert Pollack „Eine breite Öffentlichkeitsarbeit trägt maßgeblich dazu bei, die Bekanntheit unserer Organisation stetig zu steigern. Je mehr über unsere Ziele und Forderungen bekannt ist, umso mehr gelingt es, wichtige Partner an unsere Seite zu holen, um gemeinsam die Politik von der Dringlichkeit einer Nationalen Diabetes-Strategie zu überzeugen.“ Anne-Katrin Döbler, Dr. Dietrich Garlichs, Dr. Volker Hammen, Claudia Leippert, PD Dr. Rainer Lunders­ hausen, Prof. Dr. Stefan Matthaei, Nicole MattigFabian, Dr. Eric Risch, Beate Souranis Ressort Finanzen, Recht und Mitglieder­ angelegenheiten Prof. Dr. Thomas Haak „Effektives Kostenmanagement zur Bewäl­tigung der Aufgaben von diabetesDE in enger Zusammen­arbeit mit den Gründungsorgani­sation VDBD und DDG, das ist die vorrang­ige Auf­gabe in diesem Ressort.“ Dr. Gaby Allrath, Anne-Katrin Döbler, Angelika Ellinghaus, Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Dr. Dietrich Garlichs, Harald Stäblein 40 „Selbsthilfe bei Diabetes heißt: Wissen verständlich vermitteln und Eigen­ verantwortung stärken. Der Austausch unter Betroffenen fördert den positiven Blick in die Zukunft und stärkt das Selbst­bewusstsein des Einzelnen.“ Dr. Gaby Allrath, Michaela Berger, Marga Bielefeld, Reinhold Gruninger, Gabriele Kohlos, Dr. Karsten Milek, Manuela Schuster, Dr. Elke Slomma, Nigel Trewartha Ressort Interne Kommunikation und Koordination Michaela Berger „Ohne eine stabile Basis ist ein Dach nichts wert. Angesichts unseres föde­ralen Systems ist es für diabetesDE von großer Wichtigkeit, über die regionalen Entwicklungen der DDG, des VDBD und auch des DDB informiert zu sein.“ Prof. Dr. Baptist Gallwitz, Dr. Jens Kröger, Dr. Andreas Lueg, Nicole Mattig-Fabian, Hortense Pietsch, PD Dr. Ulrike Rothe Ressort Qualität und Qualifizierung Ressort Prävention und Versorgung Elisabeth Schnellbächer Dr. Hans-Martin Reuter „Transparenz und Vertrauen sind unverzichtbar für eine gemeinsame und starke Interessenvertretung. Wir bauen klare Kommunikationsund Entscheidungsstrukturen auf – so fördern wir das Vertrauen innerhalb unserer Organisation und unserer Partner zu uns.“ „Um eine bestmögliche, qualitäts­ gesicherte Versorgung von Menschen mit Diabetes zu gewähr­leisten, müssen wir bei steigenden Erkrankungs­zahlen über neue Strategien und Versorgungs­ modelle nach­denken. Im Bereich der Prävention hingegen bedarf es grundsätzlicher Änderun­gen in unserem Gesundheits­system.“ Barbara Altmann, Dr. Peter Beyer, Birgit Cureu, Dr. Susanne Eberl, Angelika Ellinghaus, Dr. Eva-Maria Fach, Renate Fisch, Dr. Stefanie Gerlach, Prof. Dr. Olga Kordonouri, Dipl.-Psych. Berthold Maier, Dr. U. A. Müller, Dr. Brigitte Osterbrink, Prof. Dr. Klaus-Dieter Palitzsch, Doris Schöningh, Dr. Annemarie Voll Prävention Prof. Dr. Andreas Fritsche, Dr. Dietrich Garlichs, Dr. Stefanie Gerlach, Nicole Glöckner, Reinhart Hoffmann, Rita Jörgenshaus, Manfred Krüger, PD Dr. Bernd Kulzer, Prof. Dr. Peter Schwarz Ressort Wissenschaft Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Joost „Diabetes ist noch nicht heilbar. Doch wir Forscher setzen alles daran, Therapien zu entwickeln, die die lebensverkürzenden Komplika­ tionen verhindern und den Umgang mit der Krankheit erträglicher machen. Ohne die Wissenschaft gäbe es diese Fortschritte nicht.“ Versorgung Dr. Ralph Achim Bierwirth, Dr. Martin Füchtenbusch, Dr. Dietrich Garlichs, Dr. Stefanie Gerlach, Lars Hecht, Dr. Matthias Kaltheuner, Manfred Krüger, PD Dr. Rainer Lundershausen, Prof. Dr. Petra-Maria SchummDraeger, Prof. Dr. Erhard Siegel, Dr. Monika Toeller Dr. Stefanie Gerlach, Harald Hecht, Prof. Dr. Monika Kellerer, Prof. Dr. Harald Klein, Prof. Dr. Michael A. Nauck, PD Dr. Thomas Rein­ehr, Prof. Dr. AnetteGabriele Ziegler 41 Delegierte diabetesDE Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium von diabetesDE. Sie ist Kontrollorgan des Vorstandes und tritt in der Regel einmal im Jahr zusammen. 42 1 Waltraud Beer 18 Wolf-Rüdiger Klare 35 Helmut Rochlitz 2 Michaela Berger 19 Gabriele Kohlos 36 Dieter Rohden 3 Marga Bielefeld 20 Rüdiger Landgraf 37 Nikolaus Scheper 4 Bettina Brandner 21 Karin Lange 38 Richard Schlomann 5 Nils Burow 22 Susanne Läritz 39 Elisabeth Schnellbächer 6 Thomas Danne 23 Claudia Leippert 40 Bernhard Schröder 7 Albrecht Dapp 24 Rainer Lundershausen 41 Silvia Schuler (verst.) 8 Evelyn Drobinski 25 Cora Lutz 42 Petra-Maria Schumm-Draeger 9 Eva-Maria Fach 26 Helmut Müller 43 Maximilian Spraul 10 Baptist Gallwitz 27 Oliver Müller 44 Harald Stäblein 11 Nicole Glöckner 28 Ulrich A. Müller 45 Gunda Staib 12 Thomas Haak 29 Michael A. Nauck 46 Werner Uthe 13 Annegret Hellenkamp 30 Katja Oertel 47 Heike Weber 14 Alexander Hemmann 31 Albert Pollack 48 Marita Wernsing 15 Reinhold Walter Hoehl 32 Dorothea Reichert 49 Manfred Wölfert 16 Matthias Kaltheuner 33 Andrea Renner 50 Anette-Gabriele Ziegler 17 Monika Kellerer 34 Hans-Martin Reuter Vorstände DDG und VDBD 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Vorstand DDG 1 Prof. Dr. Thomas Danne Präsident 4 Prof. Dr. Andreas Fritsche 8 PD Dr. habil. Rainer Lundershausen 5 Prof. Dr. Thomas Haak 2 Prof. Dr. Stephan Matthaei Vizepräsident 6 Prof. Dr. Monika Kellerer 3 Dr. Eva-Maria Fach 7 Prof. Dr. Olga Kordonouri 9 Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler Geschäftsführung DDG 10 Dr. Dietrich Garlichs seit 09. 06. 2010 11 Assessor Gerd-Peter Buyken bis 03. 11. 2010 12 Rainer Weichbrodt (Stellv.) bis 03. 11. 2010 15 Michaela Berger 17 Elisabeth Rentel Vorstand VDBD 13 Evelyn Drobinski Vorsitzende 16 Claudia Leippert 14 Elisabeth Schnellbächer Stellv. Vorsitzende Ohne Abbildung: Bernhard Schröder, Harald Stäblein Geschäftsführung VDBD 18 Angelika Ellinghaus 43 Arbeitsgemeinschaften VDBD 1 2 9 10 3 4 5 6 7 8 Arbeitsgemeinschaften 1 Angelika Bongen AG Bayern Ost 5 Susanne Läritz AG Sachsen Ost 9 Gabriele Schulze AG Mecklenburg-Vorpommern 2 Christa Burgard AG Westpfalz 6 Elke Lingenfelder AG Main-Kinzig-Kreis 10 Beate Souranis AG Bayern Süd 3 Gerlinde Hones AG Sachsen-Anhalt 7 Maria Schad AG Rhön-Vogelsberg 4 Christina Kuntze-Meinel AG Bayern Ost 8 Elisabeth Schnellbächer AG Südwest Ohne Abbildung: Sybille Balonier-Werner (AG Bayern Nord), Waltraud Beer (AG Baden-Württemberg Süd), Angela Ehlich (AG Berlin-Brandenburg), Sabine Endrulat (AG Rhein-Main-Gebiet), Ilona Fischer (AG Thüringen), Regine Gulitz (AG Ost-Westfalen), Gabi Heimes (AG Saarland), Nicole Jahn (AG Mittelrhein), Ruth Kauer (AG PfalzSaarland), Christina Kuntze-Meinel (AG Bayern Ost), Andrea Witt (AG Schleswig-Holstein) 44 Gremien DDG 1 2 3 4 5 9 10 11 12 13 6 7 8 Ausschüsse und Kommissionen 1 Dr. Hermann Finck Vorsitzender Ausschuss Soziales 5 Prof. Dr. Michael Nauck Vorsitzender Jury zur Förderung wissenschaftlicher Projekte 2 PD Dr. Martin Füchtenbusch Vorsitzender Ausschuss Diabetologe DDG 6 Prof. Dr. Klaus-Dieter Palitzsch Vorsitzender Ausschuss Qualitäts­sicherung, Schulung und Weiterbildung 3 PD Dr. Michael Hummel Vorsitzender Ausschuss Diabetologe DDG 8 Dr. Alexander Risse Vorsitzender Kommission Einbindung der Apotheker in die Diabetikerversorgung 9 Dr. Markus Tiedge Vorsitzender Ausschuss „Conflict of Interest“ 7 Prof. Dr. Andreas Pfeiffer Vorsitzender Ausschuss Ernährung 4 Prof. Dr. Harald Klein Vorsitzender Ausschuss Pharmakotherapie Diabetes Arbeitsgemeinschaften 10 Prof. Dr. Klaus Badenhoop Sprecher AG Molekularbio­logie und Genetik des Diabetes 12 Prof. Dr. Stephan Jacob Vorsitzender AG Diabetes und Herz 11 Prof. Dr. Helmut R. Henrichs Vorsitzender AG Diabetologische Technologie 13 PD Dr. Dipl.-Psych. Bernhard Kulzer Vorsitzender AG Psychologie und Verhaltensmedizin 45 Gremien DDG 1 2 3 4 9 10 11 12 5 6 7 8 Arbeitsgemeinschaften 1 Prof. Dr. Rüdiger Landgraf Vorsitzender AG Prävention des Diabetes mellitus Typ 2 der DDG 2 PD Dr. K.D. Lemmen Vorsitzender AG Diabetes und Auge 3 PD Dr. Ralf Lobmann Vorsitzender AG Diabetischer Fuß 4 PD Dr. Andreas Neu Vorsitzender AG pädiatrische Diabetologie 5 Dr. Batuhan Parmakerli Vorsitzender AG Diabetes und Migranten 9 Marianne Sorger Sprecherin AG Diabetes und Schwangerschaft 6 PD Dr. Ulrike Rothe Vorsitzende AG Epidemiologie 10 Dr. Dr. Andrej Zeyfang Vorsitzender AG Diabetes und Geriatrie 7 Dr. Heinz Rüßmann Vorsitzender AG niedergelassener diabetologisch tätiger Ärzte 8 PD Dr. Ute Schäfer-Graf Sprecherin AG Diabetes und Schwangerschaft 11 Prof. Dr. Dan Ziegler, FRCPE Vorsitzender AG Diabetes und Nervensystem 12 Dr. Peter Zimmer Vorsitzender AG Diabetes und Sport Ohne Abbildung: Dr. Christof Kloos (Sprecher AG für strukturierte Diabetestherapie), Dr. Dieter Teßmann (Sprecher AG Klinische Diabetologie), Prof. Gunter Wolf (Vorsitzender AG Diabetes und Niere) 46 1 2 3 4 5 9 10 11 12 13 6 7 8 Regionalgesellschaften / Landesgruppen 1 Dr. Silke Haschen Vorsitzende Thüringer Gesellschaft für Diabetes und Stoffwechselkrankheiten e. V. 2 Dr. Bärbel Hirschhäuser Vorsitzende Arbeitskreis „Diabetes“ im Saarländischen Ärzteverband 3 Prof. Dr. Reinhard Holl Vorsitzender Arbeitsgemein­ schaft Diabetologie BadenWürttemberg 4 Prof. Dr. W. Kerner Vorsitzender Verein der Diabetologen MecklenburgVorpommern e. V. 5 Prof. Dr. Harald Klein Vorsitzender Nordrhein-West­ fälische Gesellschaft für Endo­ krinologie & Dia­betologie e. V. 6 Dr. Jens Kröger Vorsitzender Hamburger Gesellschaft für Diabetes e. V. 7 Prof. Dr. T. Lohmann Vorsitzender Sächsische Gesellschaft für Stoffwechsel­ krank­heiten und Endokrinopathien e. V. 8 Dr. Hans-Joachim Lüddeke Vorsitzender Fachkommission Diabetes in Bayern (FKDB) e. V. 11 PD Dr. Morten Schütt Vorsitzender SchleswigHolsteinische Gesellschaft für Diabetes 12 PD Dr. Erhard G. Siegel Vorsitzender Hessische Fachvereinigung für Diabetes 13 Prof. Dr. Matthias M. Weber Vorsitzender Arbeitsgemein­ schaft Diabetologie und Endo­ krinologie Rheinland-Pfalz e. V. 9 Prof. Dr. Michael Nauck Vorsitzender Regionalgesell­ schaft Niedersachsen/Bremen der DDG 10 Dr. Thea Schirop Vorsitzende Berliner DiabetesGesellschaft e. V. Ohne Abbildung: Dipl.-Med. Marlies Brun (Vorsitzende Brandenburger Diabetes-Gesellschaft e. V.), Prof. Dr. Roland Willenbrock (Vorsitzender Diabetesgesellschaft Sachsen-Anhalt e. V.) Impressum Herausgeber: diabetesDE Redaktion: Nicole Mattig-Fabian (Leitung), Gaby Allrath, Anne-Katrin Döbler, Dietrich Garlichs, Stephanie Gerlach, Eric Risch Fotos: diabetesDE und privat, Dorothee Deiss, Dirk Michael Deckbar, Pegra – Fotolia.com Layout & Satz: Petra Pfänder 47 ­ iabetesDE d Reinhardtstr. 31 10117 Berlin Tel.: + 49 (0) 30 201 677 – 0 Fax: + 49 (0) 30 201 677 – 20 E-Mail: info@­diabetesde.org Internet:www.­diabetesde.org 24h-Diabetestelefon 01802 505 205 (6 Cent/Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent/Minute) Spendenkonto 60 60 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00) Auch die Kleinsten demonstrierten für die kurzwirksamen Insulinanaloga