KlimaCascada Seit der letzten Eiszeit: Die Ozeane bedecken 71% der Oberfläche der Erde. Sie sind an manchen Stellen tiefer, als die höchsten Berge hoch sind. Darin verbirgt sich eine enorme Menge an Wasser: 96,5% allen Wassers auf der Erde. Vor etwa 21.000 Jahren – also nach der letzten Eiszeit – setzte das große Schmelzen ein. Seitdem ist der Meeresspiegel um etwa 120 m gestiegen. Vor etwa 2000 bis 3000 Jahren fand der Anstieg ein Ende und die Menschen der Neuzeit bauten ihre Städte ans Wasser, das bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts nicht mehr gestiegen ist. Unser heutiges Weltklima läuft klar und deutlich aus den Schwankungen, die es in dieser recht stabilen Warmzeit der letzten 10.000 Jahre gab, heraus. Klimawandel: Die Realität zeigt, dass der Klimawandel stattfindet. Nebst vielen verschiedenen Anzeichen, ist der klarste Hinweis das beobachtete Schmelzen der Arktis. Immer mehr Eis bricht, driftet ab und schmilzt weg. Und die Arktis wird immer kleiner und kleiner. Gleichzeitig ziehen sich auf der ganzen Welt auch die Berg- und Landgletscher zurück. Und auch in Gebieten, wo der Boden ständig gefroren sein sollte (Permafrost), schmilzt das Eis – es gibt immer weniger solche Permafrost-Gebiete. Wir leben im Klimawandel. Die Rolle des Menschen: Diese oben erwähnten Phänomene zeigen seit den 1950er Jahren einen deutlichen Trend. Aus wissenschaftlicher Sicht ist dieser Trend im Wesentlichen auf die Zunahme von Treibhausgasen zurückzuführen, denn er kann nicht auf natürliche Ursachen zurückgeführt werden. Deshalb ist dieses Phänomen zu grösster Wahrscheinlichkeit von uns Menschen verursacht. In all unseren Aktivitäten steckt jeweils eine gewisse Menge an Energie, die bei der Herstellung oder dem Verbrauch Treibhausgase ausstossen – in der Mobilität (Verkehrsmittel für Arbeit, Ferien und Transport), dem Haushalt (Heizen, Warmwasser und elektrische Geräte) und dem Konsum (Gewinnung von Rohmaterialien, Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung von Produkten). Leider nehmen unsere Aktivitäten und Bedürfnisse nach Waren und Dienstleistungen immer mehr zu. Also werden leider auch immer mehr Treibhausgase produziert. Der Treibhauseffekt: Sonnenstrahlen sind kurzwellige Lichtstrahlen, die an der Erdoberfläche in langwellige Wärmestrahlen umgewandelt werden. Diese Umwandlung spüren wir, wenn wir uns zwischen Schatten und Sonne hin und her bewegen. Treibhausgase haben einen unterschiedlichen Einfluss auf diese kurz- oder langwellige Strahlung. Während die meisten kurzwelligen Strahlen ungehindert durch die Atmosphäre gelangen, werden die langwelligen Strahlen von den Treibhausgasen zurückgehalten und wieder zur Erde reflektiert. Dieses Phänomen ist sehr wichtig. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre es auf der Erde durchschnittlich -18°C kalt, mit natürlichem Treibhauseffekt angenehme +15°C. Werden es aber immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre, werden auch immer mehr Wärmestrahlen zurück gehalten und erwärmen die Erde zusätzlich. Das Meer: Die grössten Auswirkungen, die der Klimawandel für die Erde haben wird, hängen direkt oder indirekt mit der Erwärmung zusammen. Ozeane reagieren dabei besonders empfindlich. Warmes Wasser hat eine niedrigere Dichte als kaltes und benötigt dadurch mehr Volumen. Die Ozeane dehnen sich aus und der Meeresspiegel steigt. Durch abschmelzende Gletscher und Eisschilde auf den Landmassen wird dieser Effekt verstärkt – ebenfalls auf Grund der Klimaerwärmung. So stieg der Meeresspiegel im Zeitraum von 1961 – 2003 mit einer Rate von ca. 1,8 mm pro Jahr. Diese Rate hat sich über die letzten zehn Jahre gesehen im Durchschnitt auf ca. 3,1 mm pro Jahr erhöht. Folgen: Eine der bekanntesten Auswirkungen des Klimawandels ist wie oben erwähnt der Anstieg des Meeresspiegels. Viele Küsten der Erde und sogar ganze Inselstaaten sind langfristig durch ihn bedroht. Mit der Ausdehnung der Ozeane durch den Klimawandel verlieren wir für uns wertvollen Lebensraum. Wirbelstürme (Hurrikane, Taifune, Zyklone) benötigen für ihre Bildung eine bestimmte Temperatur an der Wasseroberfläche und gewinnen umso mehr an Energie, je wärmer das Wasser ist. Die Risikozonen für solche Stürme dehnen sich aus und die Intensität der Stürme nimmt zu. KlimaCascada Der zunehmende Kohlendioxid-Gehalt in der Luft und der Übergang des Gases in den Ozean führen zur Bildung von Kohlensäure. Das Meerwasser wird saurer, womit die Korallenriffe angegriffen werden, die aufgrund ihres Artenreichtums als Regenwälder der Ozeane gelten. Änderungen in Stoffwechselvorgängen und der Verbreitung von Algen sind ebenfalls vorhersehbar. Sie stehen am Anfang der ozeanischen Nahrungskette – Folgewirkungen in der Nahrungskette sind vorprogrammiert. Nebst den Auswirkungen des Klimawandels auf die Weltmeere sind weitere Auswirkungen auf die Erderwärmung zurückzuführen. Von wirtschaftlich und gesellschaftlich grosser Bedeutung sind die mit der Klimaerwärmung erwarteten, schleichenden Veränderungen wie veränderte Niederschlagsmengen, die Ausbreitung von Wüsten und neue Ausbreitungsgebiete für temperaturabhängige Krankheitsüberträger und -erreger. Die weltweite Zunahme von klimatischen Extremereignissen und Folgeerscheinungen wie Starkniederschläge, Dürren, Hitzewellen, Stürme, Überschwemmungen oder Erdrutschen sind bereits heute spürbar. KlimaCascada: KlimaCascada ist ein Wort aus zwei Bestandteilen – Klima und Cascada. Cascada heisst übersetzt „Wasserfall“. Beim Wasserfall schwemmt eine bestimmte Wassermenge weg. Und da gibt es einen Zusammenhang mit dem Klima: wir Menschen konsumieren, und wir beeinflussen so unser Klima. Je verschwenderischer wir handeln, desto mehr belasten wir das Klima – bis vielleicht zum Überlaufen. Wenn wir dem Klima also nicht Sorge tragen, wird es uns auch in Realität wie ein Wasserfall wegschwemmen. Das konntet ihr ja auch mit dem Pfaditopf erleben. Deshalb heisst das Spiel KlimaCascada. Impressum: Entwickelt haben das Spiel Nadine Engel von der Pfadibewegung Schweiz und Patrick Jaeger von myclimate – The Climate Protection Partnership. Nadine Engel [email protected] Patrick Jaeger [email protected] Einen besonderen Dank widmen wir der Pfadi Friesen, Zürich, Schweiz, die einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung beigetragen hat.