Korrosions-Klimawechseltests

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Korrosions-Klimawechseltests
Eine Herausforderung für Anwender
und Gerätetechnik
Hans-Ulrich Vogler
VLM GmbH,
Innovative KorrosionsPrüftechnik, Labortechnik &
Dienstleistungen, 33689 Bielefeld, Heideblümchenweg 50
E-Mail: [email protected] , www.vlm-labtec.com
Das Unternehmen VLM
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Gegründet : 1992 / 1999
Firmensitz: 33689 Bielefeld, Heideblümchenweg 50
Rechtsform: GmbH
Ges. Geschäftsführer: Josef Schubert (50%) Hans-Ulrich Vogler (50%)
Geschäftsbereiche: Korrosionsprüfgeräte (70 %)
Metallblock-Thermostate (11 %)
Laborfachhandel (19 %)
Exportquote:
ca. 40 %, Vertretungen in ca. 40 Ländern
Unternehmenszweck: Entwicklung und Fertigung von Korrosionsprüfgeräten
mit optimaler Reproduzierbarkeit der Prüfbedingungen
Die 1. Herausforderung
Der Salzsprühnebeltest ist sicher heute noch der weltweit am meisten durchgeführte Korrosionsprüftest.
Salzsprühnebeltestgeräte stehen deshalb als Synonym
für Korrosionsprüfgeräte.
Allen voran die Automobilindustrie prägt den Trend zu
Klima-Wechseltestgeräten und hat sehr unterschiedliche Korrosionsprüfverfahren entwickelt.
Die erste Herausforderung besteht deshalb darin, sich
mit der Vielfalt der Klima-Wechsel-Prüfverfahren
eingehend zu befassen, vor allem, wenn es um die
Beschaffung oder Entwicklung solcher Geräte geht.
Korrosionsprüfung im Wandel
„Wer heute nicht an übermorgen denkt,
ist morgen vielleicht schon von gestern“
Eine Herausforderung für den Anwender ergibt sich bereits in der Auswahl
eines Korrosionsprüfgerätes, das sowohl für seine aktuellen wie auch
zukünftigen Bedürfnisse geeignet ist. Dies erfordert kompetente Fachberatung durch der Hersteller.
Korrosion = Chemie
Quelle: Surtec GmbH,
Die nächste Herausforderung: Nachdenken
Frage: Was geschieht auf der Oberfläche?
„Klassische Korrosionsprüftests“
• Salzsprühnebeltest
• Kondenswassertests
• (Kesternichtests)
Diese (anscheinend) relativ einfachen
Verfahren stellen keine besonderen
Anforderungen an Anwender und Technik.
Man muss nur den Normen entsprechend
„sauber“ arbeiten.
Ein wichtiger Einflussfaktor: Trocknung der Proben
°
 Der dünnste Flüssigkeitsfilm auf einer Metalloberfläche bietet die beste Diffusion für
Sauerstoffmoleküle.
H₂O Film
02
02
 Korrosionsreaktionen finden solange statt wie die
Ionen an der Oberfläche hydratisiert sind.
Cl‾
02
 Deshalb hat die gleichmäßige reproduzierbare
Trocknung von Proben hohe Bedeutung, findet in
der Praxis häufig aber zu wenig Beachtung.
Cl‾
02
Cl‾
 Die Raumluft darf weder durch Salznebel noch
durch Schadgase kontaminiert sein.
02
Cl‾
Probenoberfläche
02
02
VW PV 1210
VDA 621-415
Zyklusbeginn: Montag 8.00 Uhr
Salzsprühnebeltest 35 C
DIN EN ISO 9227 NSS
24 h
Salzsprühnebeltest 35 C
DIN EN ISO 9227 NSS
4h
Kondenswassertest 40 C
DIN EN ISO 6270-2 CH
16 h
Belüftung Raumluft 23 C
ISO 554 23 C/50% rF
4h
4x
4x
Belüftung Raumluft 23 C
(ISO 554 23 C/50% rF)
8h
Kondenswassertest 40 C
DIN EN ISO 6270-2 CH
16 h
Lagerung bei Raumluft
(ISO 554 23 C/50% rF)
2 x 24 h
Lagerung bei 23 C/50% r.F
ISO 554 23 C/50% rF
2 x 24 h
Zyklusende: Montag 7.59 Uhr
Klimagerät für
Raumluft gemäß
ISO 554
Trends in der Korrosionsprüfung
• kurze Entwicklungszeiten in der Automobilindustrie
verlangen schnellere Prüfergebnisse
• Besserer Korrosionsschutz führt zu längeren Prüfzeiten
• Bessere Vergleichbarkeit von Prüfergebnissen
• Simulation der Klimabelastung in der späteren
Gebrauchsumgebung
• Einsatz neuer Werkstoffe
• Neue Beschichtungsverfahren
• Neue Verfahren in der Oberflächentechnik
• Neue Gebrauchsumgebungen (Offshore
Windkraftanlagen)
• Höhere Anforderungen aufgrund verschärfter
Produkthaftung
Massnahmen zum „Testdesign“
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Aggressivere Chemikalien
Verschiebung des pH-Wertes
Erhöhung der Temperatur
Einfrierphasen
Wechselnde Feuchtklimate
Direktsprühen von Testlösung
Forcierte Trocknung nach Salzbelastung
Verkürzung der Testzyklen
Schnelle definierte Wechsel der Testphasen
Beispiel: Nissan Tests
GMW 14872
• 4.3.5 Test Acceleration (GMW 14872)
• Temperature and humidity ramp times between the
ambient stage and humid stage, and between the
humid stage and dry stage, can have a signifcant effect
on test acceleration. (This is because corrosion rates
are highest during these transition periods.)
• Typically, the time from the ambient stage to the humid
stage should be approximately 1 h and the transition
time between humid stage and dry stage should be
approximately 3 h.
• These ramp times can be adjusted to increase or
decrease test acceleration in order to meet targeted
mass loss. ….
Ein Beispiel für die Verschmelzung von Klima- und Korrosionsprüfung
VDA 233-102
Porsche PPV 4017
Daimler KWT-DC PA PP PWT 3101
ClimaCORR® Truhe 40 °C bis + 80°C
Herausanforderung an die Gerätetechnik
Nur die Vorgaben an Temperaturen, Feuchtklimaten und Zeiten in
Normen zu erreichen, reicht nicht aus, um die für den Anwender
wichtige optimale Reproduzierbarkeit der Prüfbedingungen zu
gewährleisten.
Es ist erforderlich, sich mit den Vorgaben in der Norm intensiv zu
befassen und zu prüfen, welche Testphasen haben welchen
Einfluss auf die Korrosion.
Eine wichtige Frage ist z.B., ob das Prüfklima im Prüfraum erzeugt
wird, oder von außen mit einem Klimamodul.
Herausforderungen für die Gerätetechnik
Einfache, sichere
Bedienung,
Datendokumentation,
Multi-Using,
Eignung für
möglichst viele
verschiedene
Prüfverfahren
Optimales
Preis-Leistungsverhältnis,
zukunftssichere
Investition
Technologische
und
wirtschaftliche
Zielvorgaben
Günstige
Betriebs- und
Wartungskosten
hohe
Energieeffizienz
Präzise Feuchte/Temperatur(Rampen)
Intelligente
Prozessregelung,
Robuste
Konstruktion,
störungsunempfl.
Betrieb,
recyclinggünstige
Werkstoffe
Verantwortung des Anwenders
• Nur der Anwender selbst ist verantwortlich für die Ergebnisse
der von ihm durchgeführten Prüfung.
• Falsche Prüfergebnisse können fatale wirtschaftliche Folgen
haben.
• Diese Verantwortung müssen Gerätehersteller bei der
Konzeption und Entwicklung von Korrosionsprüfgeräten stets
beachten.
• Ebenso müssen Kaufentscheider die Bedürfnisse und Verantwortung des Anwenders respektieren, damit dieser die von
ihm erwarteten Leistungen mit hoher Verläßlichkeit erbringen
kann.
Zusammenfassung
Die Vielfalt der ISO- und Werksnormen stellt hohe
Anforderungen an Anwender und Gerätetechnik.
Die Prüfvorschriften sind im Detail genau zu lesen,
um das für heutige und zukünftige Aufgaben
geeignete Gerät zu wählen.
Dabei ist stets zu beachten „Korrosion = Chemie“
und „Was geschieht auf der Oberfläche“
Der Anwender ist verantwortlich für die von ihm
ermittelten Testergebnisse. Diese Verantwortung
ist von Entscheidern und Herstellern bei der
Beschaffung, bzw. bei der Entwicklung von Geräten
zu respektieren.
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