Projektmanagementprozessgruppen

Werbung
Projektmanagement
Vorlesung an der FSU Jena
Sommersemester 2011
Manfred Roux - [email protected]
1
Organisatorisches & Persönliches
ALLGEMEINES
2
Argumente für Projektmanagement
1. PROJEKTMANAGEMENT:
WARUM?
4
Was ist ein Projekt?
•
„Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer
Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle,
personelle und andere Begrenzungen; Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben;
projektspezifische Organisation.“
DIN 69901 DES DEUTSCHEN INSTITUTS FÜR NORMUNG E.V.
•
„Ein Projekt ist ein zeitlich begrenztes Unternehmen, das unternommen wird, um
ein einmaliges Produkt, eine Dienstleistung oder ein Ergebnis zu erzeugen.“
PROJECT MANAGEMENT BODY OF KNOWLEDGE DES PROJECT MANAGEMENT INSTITUTE
•
„ein zeit- und kostenbeschränktes Vorhaben zur Realisierung einer Menge
definierter Ergebnisse entsprechend vereinbarter Qualitätsstandards und
Anforderungen (Erfüllung der Projektziele) …“
IPMA COMPETENCE BASELINE DER INTERNATIONAL PROJECT MANAGEMENT ASSOCIATION
•
„sachlich und zeitlich begrenzte Aufgabe, die interdisziplinär angegangen wird.“
BLAZEK, 1991
PROJECT MANAGEMENT I - 5
Was ist gemeinsam?
• Zeitliche Befristung: Projekte sind zeitlich
begrenzt.
• Zielvorgabe: Für Projekte existieren bestimmte
Zielvorgaben
• Neuartigkeit: Projekte umfassen neuartige
Aufgaben
• Risiko: Der Grad der Ungewißheit, der mit einem
Projekt verbunden ist, ist höher als der einer
Routinetätigkeit.
• Komplexität: Ein Projekt besteht aus einer
Mehrzahl von Einzelaufgaben.
PROJECT MANAGEMENT I - 6
Was sind typische Projekte?
Bau eines Bürokomplexes
Entwicklung eines neuen Produkts
Entwicklung eines Softwareprogramms
Unternehmensweite Umstellung auf Linux
Unternehmensweiter Roll-Out einer neuen
Version von Windows
• Durchführung einer Tagung/eines Jubiläums
• …
•
•
•
•
•
PROJECT MANAGEMENT I - 7
Was ist Projektmanagement?
• „Gesamtheit von Führungsaufgaben, -organisation, techniken und -mitteln für die Initiierung, Definition,
Planung, Steuerung und den Abschluss von Projekten“.
DIN-Norm (DIN 69901-5:2009-01)
• “Projektmanagement ist die Anwendung von Wissen,
Fertigkeiten, Werkzeugen und Methoden auf
Projektvorgänge, um die Projektanforderungen zu
erfüllen.“
Project Management Institute (PMI)
• „Das Projekt führen, koordinieren, steuern und
kontrollieren.“
Gesellschaft für Informatik
PROJECT MANAGEMENT I - 8
Projekte in den Medien
PROJECT MANAGEMENT I - 9
Welchen Bezug gibt es zur IT?
• IT Projekte sind häufig nicht erfolgreich
• Studien der Standish Group (CHAOS Studie)
zeigen auf
– Eine Minderheit der Projekte führten zum Erfolg
– Etwa 1/3 der Projekte wurden abgebrochen
– Der Rest überschritt Kostenrahmen, erfüllte die
Anforderungen nicht, führte zu Unzufriedenheit
PROJECT MANAGEMENT I - 10
IT Projekt:
MediaMarkt / Saturn Online Shop
Media Markt kann's nicht online
Überschrift in der FAZ vom 27. Februar 2011
Media Markt hat immer noch keinen Online-Shop. … Der Online-Handel ist für
die erfolgsverwöhnte Media-Saturn-Holding … eine Folge von Niederlagen. ...
Berater wurden geheuert und wieder gefeuert, Manager ausgewechselt - mit
einem einzigen Erfolg: Der Start in Deutschland verschiebt sich immer
weiter….
"Lieber einfach und schnell als kompliziert und vielleicht nie„
PROJEKTMANAGEMENT I - 11
Erfolgsfaktoren des
IT-Projektmanagements
Was schadet
–
–
–
–
–
Unklare Ziele, unklare Anforderungen
Fehlende Management-Unterstützung
Mangelnde Projektmanagementmethodik und –technik
Ressourcenmangel
Mangelnde Qualifikation, Flexibilität, Engagement
Was hilft
– Einbeziehung der Anwender/Nutzer
– Standardisierte Software-Infrastruktur
– Angemessenes Vorgehensmodell einschließlich
Qualitätssicherung für den gesamten Software-Life-Cycle
– Projektumfang - mit der Projektgröße sinkt die Termintreue
PROJEKTMANAGEMENT I - 12
IT Projekte in der Verwaltung
Ref.: P. Mertens, „Schwierigkeiten mit IT-Projekten der öffentlichen Verwaltung“ in Informatik Spektrum 32, 1 2009
Projekt
FISCUS
Ziel
Vereinheitlichung der
IT-Systeme der
Steuerverwaltung
Nürnberger
U-Bahn
Fahrerlose 3. U-Bahn
Linie, die alte Gleis &
Signale mitbenutzt
TollCollect
Mautsystem für
deutsche
Autobahnen
Probleme








Elektronische
Gesundheitskarte



PROJECT MANAGEMENT I - 13
Veränderte Anforderungen
Stakeholder nicht engagiert
Projektverantwortung
dezentral
Resultate
Gescheitert
 500 Mio € Schaden
Komplexität unterschätzt
Komplexe Organisation des
Auftragnehmers
Eröffnung mit 2 Jahren
Verspätung
Konflikte zwischen
Stakeholdern
Unklarheit über Lösungsweg
Technische Komplexität
Starke Verspätung
 Entgangene Maut
 Rechtsstreit
Größtes IT-Projekt Europas
Spezifikationsänderungen
Konflikte zwischen
Stakeholdern
Mehr als 3 Jahre
Verspätung
 Nicht voll einsetzbar
AM BEISPIEL : IBM
14
IBM‘s Hardware Problem ... 1992
Slow time to market
PROJECT MANAGEMENT I - 15
High development cost
Was waren die Probleme?
(in den frühen 1990ern)
• Konflikte in der Geschäftsverantwortung beteiligter
Organisationen
• Stakeholder kaum oder spät involviert
• Entwicklung nicht am Markt orientiert
• Fehlende Kriterien zu Priorisierung der Entwicklung
• Schwache Beziehung zu Markt- und
Kundenanforderungen
• Nicht einhaltbare Projektzusagen
• Mangelnde Disziplin beim vorzeitigen Beendigen von
Fehlentwicklungen
PROJECT MANAGEMENT I - 16
Einführung Formaler
Entscheidungspunkte
PROJECT MANAGEMENT I - 17
Definitionen & Terminologie
2. PROJEKTMANAGEMENT –
GRUNDLAGEN
20
Definitionen
•
•
•
•
•
•
•
Projekt
Teil-/Unterprojekt
Projektmanagement
Programm
Programmmanagement
Portfolio
Portfoliomanagement
PROJEKTMANAGEMENT I - 21
Definition : Projekt
… ist ein Mittel zur Organisation von Aktivitäten, die
innerhalb der Betriebsgrenzen einer Organisation
nicht durchgeführt werden können.
•
•
•
•
•
Interdisziplinär
Eingeschränkt durch begrenzte Einsatzmittel
Einmalig
Zeitlich begrenzt
Geplant, durchgeführt, gesteuert
PROJECT MANAGEMENT I - 22
Definition : Teilprojekt
• Projekte werden häufig in einfacher steuerbare
Komponenten oder Teilprojekte aufgeteilt, die
auch als Projekt bezeichnet und gemanagt
werden können.
• Teilprojekte, die z.B. eine bestimmte Phase im
Projekt-Lebenszyklus abdecken
• Teilprojekt, die bestimmte Anforderungen an
Fähigkeiten des ausführenden Personals stellen
• Teilprojekte, die spezialisierte Technologie
erfordern
PROJECT MANAGEMENT I - 23
Definition: Projektmanagement
• Projektmanagement ist die Anwendung von Wissen,
Fertigkeiten, Werkzeugen und Methoden auf
Projektvorgänge, um die Projektanforderungen zu
erfüllen.
• Identifizieren von Anforderungen
• Formulieren klarer, erreichbarer Ziele
• Ausgleichen konkurrierender Bedürfnisse von Qualität,
Inhalt und Umfang, Zeit und Kosten
• Anpassen der Spezifikationen, Pläne,
Herangehensweisen an unterschiedliche Bedürfnisse
und Erwartungen der Stakeholder
PROJECT MANAGEMENT I - 24
Definition : Stakeholder
• Stakeholder eines Projektes sind Personen oder
Organisationen, die ein Interesse am Projekt haben
oder von ihm in irgendeiner Weise betroffen sind.
–
–
–
–
–
–
–
Projektleiter
Kunden / Benutzer
Projektmitarbeiter
Trägerorganisation
Sponsor
Einflussnehmer
Lieferanten
PROJEKTMANAGEMENT I - 25
Weitere Definitionen
• Ein Programm ist eine Gruppe verwandter
Projekte
• Das Programmmanagement ist das
koordinierte Management einer Gruppe
verwandter Projekte, um die strategischen
Ziele und Leistungen des Programms zu
erreichen
PROJECT MANAGEMENT I - 26
Weitere Definitionen
• Portfolio ist eine Sammlung von Projekten,
Programmen und anderer Aktivitäten, die in
Gruppen zusammengefasst, dem Erreichen
strategischer Unternehmensziele dienen.
• Portfoliomanagement dient der
Wertmaximierung eines Portfolios durch
sorgfältige Untersuchung und Priorisierung
von Programmen und Projekten.
PROJEKTMANAGEMENT I - 27
Projektlebenszyklus
PROJECT MANAGEMENT I - 28
Projektlebenszyklus
PROJECT MANAGEMENT I - 29
Projektlebenszyklus bestimmt
• Welche Arbeiten sind in welcher Phase auszuführen
• Was wird erzeugt und wie wird Fortschritt überprüft und
genehmigt
• Welche Personen sind an welchen Phasen beteiligt
• Wie werden die Phasen gesteuert & genehmigt
• Die Phasen sind häufig sequentiell
• Kosten- und Personalausstattung variieren über die Zeit
• Grad der Unsicherheit und Risiko sind anfänglich am
höchsten, nehmen normalerweise ab
• Einflussmöglichkeiten der Stakeholder sind anfänglich hoch,
nehmen aber ab
PROJECT MANAGEMENT I - 30
Projektmanagementprozesse
• Ein Prozess besteht aus einer Folge von
Tätigkeiten, die schrittweise ausgeführt
werden, um ein Ziel zu erreichen
• Projektmanagementprozesse beschreiben,
organisieren die Arbeitsschritte in einem
Projekt
• Prozesse eines Projekts können zu
Projektmanagementprozessgruppen
zusammengefasst werden
PROJECT MANAGEMENT I - 31
Der Prozesszyklus
Do
Plan
Check
Act
PROJECT MANAGEMENT I - 32
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 33
Wechselwirkung von Prozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 34
Definition: Projektmanager
• Verantwortlich für:
– Planung und Organisation der Arbeitsschritte
– Management der täglichen Aktivitäten im Projekt
– Identifikation und Beteiligung aller Stakeholder
– Auslieferung des fertigen Produkts an den Kunden
• Projektmanager = Zentrale Anlaufstelle
innerhalb des Projektteams
PROJECT MANAGEMENT I - 35
Konkurrierende Anforderungen
• Das “Magische Dreieck” oder der “Triple
Constraint”
• Projektinhalt und -umfang (Scope)
• Zeit (Time/Schedule)
• Kosten (Budget/Cost)
PROJECT MANAGEMENT I - 36
Triple Constraint
Scope
Effektivität
Produktivität
Quality
Budget
Time
Projektgrösse
PROJECT MANAGEMENT I - 37
Welchen Wert hat ein Projektmanager?
• Der Projektmanager stellt sicher, dass das
Projekt
– Anforderungsgerecht
– Termingerecht
– Innerhalb des vereinbarten Kostenrahmens
abgeschlossen wird, d.h. erfolgreich ist
PROJECT MANAGEMENT I - 38
Anforderungen an Projektmanager
• Technische Kompetenz –
Entscheidungsfähigkeit
• Kenntnis der Projektumgebung
• Politische Sensibilität - Umfeld
• Problemorientierung - Problemlösung
• Zielorientierung – Fokus auf Resultate
• Selbstsicherheit – Fähigkeit Fehler zuzugeben
PROJEKTMANAGEMENT I - 39
Anforderungen an Projektmanager
Zwischenmenschliche Fähigkeiten
• Effektive Kommunikation
• Einfluss auf die Organisation
– „Dinge zum Laufen bringen“
• Führung
– Vision & Strategie
• Mitarbeitermotivation
• Verhandlung & Konfliktmanagement
• Problemlösung
– Problemdefinition, Analyse von Alternativen,
Entscheidungsfindung
PROJEKTMANAGEMENT I - 40
Was nehmen Sie mit?
• Sie kennen die grundlegenden Definitionen
des Projektmanagements
• Sie können den Lebenszyklus eines Projekts
beschreiben
• Sie können die Rolle und die Verantwortung
eines Projektmanagers beschreiben
• Sie wissen, welche Eigenschaften ein guter
Projektmanager mitbringen muss
PROJEKTMANAGEMENT I - 42
Wo kommen Projekte her?
3. PROJEKTAUSWAHL
43
Projektdefinition und -auswahl
• Wo kommen Projekte her?
– Definition und Auswahl als Teil eines strategischen
Planungszyklus
• Projektmanagementorganisation sind häufig
NICHT an der Projektdefinition/-auswahl
beteiligt
PROJECT MANAGEMENT I - 44
Verantwortung für Projektauswahl
• Verantwortung liegt beim höheren
Management
• Organisiert als “Steering Committee”,
“Investment Review Board”, o.Ä.
– Verantwortlich für Umsetzung der
Unternehmensvision und -ziele
– Interdisziplinäre Zusammensetzung, z.B.
Entwicklung, Vertrieb, Marketing, Finanz
PROJECT MANAGEMENT I - 45
Auswahlmodelle
• Nicht-numerische Modelle
– Die „Heilige Kuh“
• „W12“
– Notwendig
• Um weiter operationsfähig zu bleiben (Renovierung)
• Um weiter wettbewerbsfähig zu bleiben
– Erweiterung einer bestehenden Produktlinie
• Release N+1, „midlife kicker“
– Relativer Wert eines Investments
• Einschätzung der relativen „Wertigkeit“ einer Sammlung von
Projekten
PROJEKTMANAGEMENT I - 46
Auswahlmodelle
• Numerische Modelle : Profitabilität
– Pay-Back Periode oder Amortisationszeit
– Renditebetrachtung
– Discounted Cash Flow Verfahren
–…
• Numerische Modelle : Scoring
– z.B. Entscheidungstabelle
PROJEKTMANAGEMENT I - 47
Bewertung der Investitionskandidaten
• Kosten/Nutzen Betrachtung
– Bewertung des Beitrag zu Unternehmenszielen
• Verbesserung der strategischen Positionierung
• Verbesserung der Effizienz/Produktivität
• Notwendig um weiterhin “in business” zu bleiben
• Kosten-/Größenbetrachtung
– Passt der Aufwand zur Organisationsgrösse? Oder werden
zuviele Ressourcen gebunden?
• Weitere Aspekte
–
–
–
–
Aufwand
Komplexität
Interne Widerstände
…
PROJECT MANAGEMENT I - 48
Mögliche nächste Schritte
• Bereitstellung begrenzter Mittel für eine
Machbarkeitsstudie
– Beherrschbarkeit der Technologie
– Sind Kosten/Nutzen Daten realistisch
– Grobe Abschätzung von Aufwand und Kosten
– Risikobetrachtung und Betrachtung von
Alternativen
• Ziel : Go-Ahead für das Projekt
PROJECT MANAGEMENT I - 49
Was nehmen Sie mit?
• Projekte orientieren sich typischerweise an
Unternehmensprioritäten
• Sie können unterschiedliche Verfahren zur
Projektauswahl und –bewertung beispielhaft
benennen
PROJEKTMANAGEMENT I - 50
Wie werden Projekte gestarted?
Welches sind die Iniitierungsprozesse?
4. DEFINITION & START DES
PROJEKTS
51
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 52
Ziele der Initiierungsprozesse
• Definition des Projektauftrags – spezifisch und
messbar
• Definition der vorläufigen Projektleistungsbeschreibung
PROJECT MANAGEMENT I - 53
Die Initiierungsprozessgruppe
• Entwickeln des Projektauftrags (Project Charter)
– Formale Autorisierung des Projekts
– Beinhaltet Benennung des Projektmanagers
• Erstellen der vorläufigen Projektleistungsbeschreibung
(Preliminary Scope Statement)
– Vorläufige Beschreibung von Projektinhalt und –umfang
– Grundlagen
• Für interne Projekte: Betriebliche Anforderungen
• Für externe Projekte: Leistungsbeschreibung des Kunden
– Sollte strategischen Plan der Organisation unterstützen
PROJECT MANAGEMENT I - 54
Inhalte des Projektauftrags
• Anforderungen von Sponsor, Kunden,
Stakeholdern
• Projektbeschreibung auf hoher Ebene
• Grund für die Notwendigkeit des Projekts
• Nennung des Projektleiters und seiner Befugnisse
• Einfluss der Stakeholder
• Annahmen im Hinblick auf Organisation &
externe Faktoren
• Zusammenfassendes Budget
PROJECT MANAGEMENT I - 55
Inhalt der Projektleistungsbeschreibung
(Project Definition Document)
• Beschreibung des Projekts aus Sicht der
ausführenden Organisation/des Projektleiters
• Beschreibt den Gesamtrahmen des Projekts
• Beschreibt Randbedingungen, Organisation,
Stakeholder, …
• Fasst die grundlegenden Charakteristika des
Projekt in einem Dokument zusammen
• Stellt die Grundlage für die weitere Planungsund Definitionsphase dar
PROJECT MANAGEMENT I - 56
Projektinhalts- und Umfangsbeschreibung
1/2
•
•
•
•
•
•
•
Projekt- und Produktziele
Produkt- oder Dienstleistungsanforderungen
Produktabnahmekriterien
Projektgrenzen
Projektanforderungen und Liefergegenstände
Projektbeschränkungen
Projektannahmen
PROJEKTMANAGEMENT I - 57
Projektinhalts- und Umfangsbeschreibung
2/2
Anfängliche Projektorganisation
Anfänglich definierte Risiken
Terminmeilensteine
Anfänglicher Projektstrukturplan
Grobschätzung der Kosten
Anforderungen an das
Konfigurationsmanagement
• Anforderungen an die Genehmigung
•
•
•
•
•
•
PROJEKTMANAGEMENT I - 58
Was nehmen Sie mit?
• Sie können die Prozesse der
Initiierungsprozessgruppe benennen
• Sie verstehen die Ziele dieser Prozesse
• Sie können Projektauftrag von
Projektleistungsbeschreibung unterscheiden
PROJEKTMANAGEMENT I - 60
Wie werden Projektorganisationen aufgesetzt?
5. PROJEKTORGANISATION
61
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 62
Formen der Projektorganisation
Stab-Projektorganisation
Matrix-Projektorganisation
Reine Projektorganisation
http://www.enzyklopaedie-der-wirtschaftsinformatik.de/wi-enzyklopaedie
PROJECT MANAGEMENT I - 63
Einfluss der Organisationsstruktur
PROJEKTMANAGEMENT I - 64
Projekttyp und Organisationsform
Kriterien
Bedeutung für das Unternehmen
Projektumfang
Unsicherheit der Zielerreichung
Technologie
Zeitdruck
Projektdauer
Komplexität
Bedürfnis nach zentraler
Steuerung
Projektleiterpersönlichkeit
PROJECT MANAGEMENT I - 65
Stab-PO
gering
gering
gering
Standard
gering
kurz
gering
Matrix-PO
groß
groß
groß
komplex
mittel
mittel
mittel
Reine PO
sehr groß
sehr groß
sehr groß
neu
hoch
lang
hoch
mittel
groß
sehr groß
wenig
relevant
qualifizierte
PL
professionelle
PL
Projektmanagement in der Matrix
• Matrixorganisationen sind komplex und
herausfordernd für Projektmanager und
Linienmanager
• Autorität & Verantwortlichkeiten
• Kommunikation innerhalb des Projektteams und
mit anderen Gruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 66
Wir kann eine Matrixorganisation
funktionieren?
• Formaler Projektauftrag – Project Charter
• Gute Arbeitsbeziehung zwischen Projektleiter
und Linienmanager
• Führungskompetenz des Projektleiters
• Umgang mit einer “Zwei-Boss” Situation für
das Projektteam
PROJECT MANAGEMENT I - 67
Was nehmen Sie mit?
• Sie können die verschiedenen
Organisationsformen beschreiben
• Sie kennen die relativen Vor- und Nachteile
der verschiedenen Organisationsformen
PROJEKTMANAGEMENT I - 68
Was passiert während der Planungsphase?
6. PLANUNGSPROZESSE
69
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 70
Planungsaktivitäten
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Entwickeln ein Projektmananagementplans
Definieren und Verfeinern von Projektumfang und Projektkosten
Festlegung des zeitlichen Ablaufs von Aktivitäten
Abschätzung von Personal- und Zeitbedarf für alle Aktivitäten
Definition der Projektrisiken und Planung wie mit ihnen
umgegangen wird
Definition von Qualitätstandards
Identifikation und Dokumentation von Verantwortlichkeiten
Festlegung von Informations- und Dokumentationbedarf der
Stakeholder
Festlegung von Beschaffungsmassnahmen: was wird zu welchem
Zeitpunkt eingekauft
PROJECT MANAGEMENT I - 71
Die Planungsprozessgruppe
1/3
• Integrationsmanagement
 Entwickeln des Projektmanagementplans
• Inhalts- und Umfangsmanagement
 Planung des Inhalts und Umfangs
 Definition des Inhalts und Umfangs
 Erstellen eines Projektstrukturplans (WBS)
• Terminmanagement





Definition der Vorgänge
Festlegung der Vorgangsfolgen
Einsatzmittelbedarfsschätzung
Schätzung der Vorgangsdauer
Entwicklung des Terminplans
PROJECT MANAGEMENT I - 72
Die Planungsprozessgruppe
2/3
• Kostenmanagement
– Kostenschätzung
– Kostenplanung
• Qualitätsmanagement
– Qualitätsplanung
• Personalmanagement
– Personalbedarfsplanung
• Kommunikationsmanagement
– Kommunikationsplanung
PROJECT MANAGEMENT I - 73
Die Planungsprozessgruppe
2/2
• Risikomanagement
–
–
–
–
Risikomanagementplanung
Risikoidentifikation
Risikoanalyse
Risikobewätigungsplanung
• Beschaffungsmanagement
– Planung von Einkäufen und Beschaffungen
– Planung des Vertragswesens
PROJEKTMANAGEMENT I - 74
Was nehmen Sie mit?
• Sie kennen die Elemente der Planungsprozessgruppe
PROJEKTMANAGEMENT I - 75
Wie stellt man ein Team zusammen und motiviert es?
7. TEAMORGANISATION
76
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 77
Was ist ein Team?
• Zusammenschluss von mehreren Personen zur
Lösung einer bestimmten Aufgabe oder zur
Erreichung eines bestimmten Zieles
PROJEKTMANAGEMENT I - 78
Was ist ein Team?
•
•
•
•
•
•
Alle Mitglieder stehen miteinander im Kontakt
Zielorientiert
Kooperatives interagieren
Kollektive Verantwortung
Ausgeprägter Gemeinschaftsgeist (team spirit)
Gruppenkohäsion
PROJEKTMANAGEMENT I - 79
Ein typisches Projektteam
Sponsor
Lieferanten
Kunden
Projektmanager
Leute aus
fremder
Organisation
PROJEKTMANAGEMENT I - 80
Leute aus
eigener
Organisation
Teamentwicklung
• Dient der Verbesserung von
• Kooperationsbereitschaft
• Teamgeist („Team Spirit“)
• Zur Steigerung der Arbeitseffizienz des
Teams
PROJECT MANAGEMENT I - 81
Wie entwickelt sich ein Team
nach B. Tuckman
• Orientierungsphase - forming
– Abwartend, reserviert
• Konfrontationsphase - storming
– Konflikt und Eskalation. Ausloten von Grenzen
• Kooperationsphase - norming
– Abstimmung über Prozesse & Kommunikation
• Wachstumsphase - performing
– High-Performance Team
PROJEKTMANAGEMENT I - 82
Teamentwicklung im Sport
„Ich muss als Trainer der Mannschaft klarmachen,
was ich von ihr erwarte. Jeder Spieler muss sich in
persönlichen Gesprächen verpflichten, was er von
nun an beisteuern will und sich auch daran messen
lassen.“
Der Psychologe Ulrich Kuhl über peinliche Trainer und egoistische Spieler, FAZ vom 27. Februar 2011
PROJEKTMANAGEMENT I - 83
Team Charta
• Mission Statement: Was soll erreicht werden?
• Beschreibt Rollen und Verantwortlichkeiten
innerhalb des Teams
• Definiert Regeln der Zusammenarbeit im Team
– Respekt, Offenheit, Pünktlichkeit, …
• Definiert Regeln & Richtlinien, nach denen
gearbeitet wird
– Besprechungen, Diskussionen, Zusagen, …
PROJEKTMANAGEMENT I - 84
Was behindert Teams
• Mangelnde Glaubwürdigkeit des Team Leaders
• Unklare oder wechselnde Ziele und Prioritäten
• Unklarheit über Rollen und
Verantwortlichkeiten
• Fehlender “Buy-In” der Teammitglieder
• Fehlende Anerkennung
• Mangelnde Unterstützung durch Management
• …
Adapted from Managing the Project Team, Vijay Verma, 1997
PROJEKTMANAGEMENT I - 85
Was nehmen Sie mit?
• Sie verstehen was ein Team und was
„Teamentwicklung“ ist
• Sie kennen die Bedeutung der „Team Charta“
PROJEKTMANAGEMENT I - 86
Was wird wie häufig an wen kommuniziert?
8. KOMMUNIKATIONSMANAGEMENT
PROJECT MANAGEMENT I - 87
Was ist Kommunikationsmanagement?
• Das Management der Prozesse, mit denen
Projektinformationen generiert, erfasst,
verteilt, gespeichert, verwendet… werden
• Erfordert einen Planungsprozess, in dem
– Kommunikationsbedürnisse der unterschiedlichen
Stakeholder erfasst werden
– Geeigneten Methoden geplant werden, um diese
Bedürfnisse zu befriedigen
PROJEKTMANAGEMENT I - 88
Kommunikationsfluß in Projekten
Sponsor
PM
PM
Anderes Projekt
Selber Sponsor
PM
Teilprojekt
ProjektTeam
Teilprojekt
Team
PROJEKTMANAGEMENT I - 89
Der Kommunikationsplan
• Wer kommuniziert mit wem, was, wie häufig,
in welcher Form
– Statusmeetings
– Fortschrittsberichte
– Finanzielle Parameter
– Besprechungen mit dem Lenkungsausschuss, dem
Sponsor, anderen Stakeholdern
–…
PROJEKTMANAGEMENT I - 90
Der Kommunikationsplan
• Wer muß informiert werden?
– Sponsor
– Entscheider
– Beteiligte Parteien
– Andere Stakeholder (z.B. Functional Manager)
• Wie muß informiert werden?
– Analyse der Kommunikationsbedürfnisse
PROJEKTMANAGEMENT I - 91
Kommunikationsstrategie
Wie wird kommuniziert
•
•
•
•
•
Weitergabe von Informationen zeitnah
Persönlich besser als schriftlich
Einfach & klar
„Keine Überraschungen“
Bei anstehenden Entscheidungen
– Optionen aufzeigen, an Entscheidung beteiligen
PROJEKTMANAGEMENT I - 92
Was nehmen Sie mit?
• Sie kennen die Bedeutung und den Wert
geplanter Kommunikation
• Sie verstehen was, wem und wie
kommuniziert werden muss
PROJEKTMANAGEMENT I - 93
Wie kommt der Projektumfang zustande
9. ANFORDERUNGEN ERFASSEN
UND VALIDIEREN
94
Projektmanagementprozessgruppen
PROJECT MANAGEMENT I - 95
Der Projekt-Basis-Plan
Project Baseline
• Drei Projekt-Basis-Pläne
– Inhaltsplan (Scope)
– Terminplan (Schedule)
– Kostenplan (Budget)
• Basispläne ändern sich nur gelegentlich
– Als Antwort auf eine genehmigte Inhaltsänderung
PROJECT MANAGEMENT I - 96
Definitionen
Betriebliche
Notwendigkeiten
Spezifikationen
PROJEKTMANAGEMENT I - 97
Anforderungen
Basisplan
Ausschlüsse
„Exclusions“
Liefergegenstand
Betriebliche Notwendigkeiten
- Wünsche • Erfassen durch:
– Lektüre alle Projekt-relevanten Informationen
• Projektvorschlag
• Projektleistungsbeschreibung (SOW)
– Befragung des Sponsors oder des Kunden
• Priorisierung durch Analyse der Ergebnisse
PROJEKTMANAGEMENT I - 98
Anforderungen
• Leiten sich ab aus betrieblichen
Notwendigkeiten
• Müssen klar und präzise definiert sein
• Drei Optionen:
– Werden alle implementiert
– Werden teilweise implementiert
– Werden gar nicht implementiert
PROJEKTMANAGEMENT I - 99
Umgang mit Ausschliessungen
• Dokumentation, welche Bedürfnisse /
Anforderungen nicht realisiert werden
– „was ist drin, was ist nicht drin“
• Schriftliche Zustimmung des Sponsors
einholen
• „Was ist drin“ = Basis für Spezifikation
PROJEKTMANAGEMENT I - 100
Anforderungen
Identifizieren & Validieren
• In der Start-Phase des Projekts
• Übernahme eines laufenden Projekts
• Bei Bedarf
• Anforderung adressiert ursprüngliche Ziele
des Projekts?
• Kosten in der ursprünglichen Abschätzung
beinhaltet?
PROJEKTMANAGEMENT I - 101
Was nehmen Sie mit?
• Sie kennen drei Projektbasispläne
• Sie wissen, wie ein Basisplan zustande kommt
• Sie wissen, warum Anforderungsanalyse und
Validierung wichtig sind
• Sie wissen, was „scope creep“ ist und warum
der zu vermeiden ist
PROJEKTMANAGEMENT I - 102
Wie managen wir Inhalt und Umfang eines Projekts?
9. ENTWICKELN EINES
PROJEKTSTRUKTURPLANS (PSP)
Project Management I 103
Projektmanagementprozessgruppens
PROJECT MANAGEMENT I - 104
Projektstrukturplan (PSP)
Work Breakdown Structure (WBS)
• Entsteht als Teil der Projektplanung
• Vollständige hierarchische Anordnung aller
Teilaufgaben eines Projekts.
• Beschreibt gesamten Projektumfang und –
inhalt
• Basis für Ablauf- und Terminplanung
PROJEKTMANAGEMENT I - 105
Projektstrukturplan
PROJEKTMANAGEMENT I - 106
Formate
PROJECT MANAGEMENT I - 107
PSP entsteht während der Planungsphase
• Projektteam versteht Inhalt & Umfang
– Kann Liefergegenstände identifizeren
• Sponsor/Kunde bestätigt Lieferumfang
• Änderungen am Inhalt & Umfang bedingen
Änderungen am Projektstrukturplan
• „Living Document“
PROJEKTMANAGEMENT I - 108
Arbeitspakete
Work Packages
• Unterste Ebene des PSP
• Erlaubt
– Kostenabschätzung
– Terminplanung
– Überwachung von Terminen
– Überwachung von Kosten
• Empfehlung für Granularität: Aufwand nicht
grösser als zwei Personenwochen
PROJEKTMANAGEMENT I - 109
Beziehungen zum Strukturplan
PROJECT MANAGEMENT I - 110
Projektstrukturplanverzeichnis
(WBS Dictionary)
• Detaillierte Beschreibung der Komponenten /
Arbeitspakete des PSP
– Leistungsbeschreibung
– Zuständige Organisation
– Meilensteine
– Qualitätsanforderungen
– Kostenabschätzung
–…
PROJEKTMANAGEMENT I - 111
Was nehmen Sie mit?
• Sie wissen, was der Projektstrukturplan/Work
Breakdown Structure (PSP oder WBS) ist und
welche Bedeutung er hat
• Sie wissen, was Arbeitspakete/Work Packages
und das Projektstrukturplaverzeichnis/WBS
Dictionnary sind
PROJEKTMANAGEMENT I - 112
Projekte beinhalten Risiken. Diese müssen bewältigt werden.
10. RISKIKOMANAGEMENT
Projektmanagementprozessgruppen
Definition: Projektrisiko
• Ein unsicheres Ereignis oder eine Bedingung,
dessen/deren Eintreten eine positive oder
negative Auswirkung auf mindestens ein
Projektziel hat
• Charakterisiert durch drei Komponenten
– Ereignis
– Wahrscheinlichkeit des Auftretens
– Auswirkungen
PROJEKTMANAGEMENT I - 115
Warum Risikomanagement?
• Versuch, das Auftreten von Problemen zu
vermeiden, oder deren Auswirkungen zu
minimieren
– Absicherung des Projekterfolgs
– Ausnutzen positiver Ereignisse
– Schadensbegrenzung negativer Ereignisse
– Keine Überraschungen - No Surprises!
– Vermeidung von Krisenmanagement
PROJEKTMANAGEMENT I - 116
Risikomanagement in Projekten
Beinhaltet
• Risikomanagementplanung
• Risikoidentifikation
• Qualitative Risikoanalyse
• Quantitative Risikoanalyse
• Risikobewältigungsplanung
• Risikoüberwachung und - steuerung
Risikomanagementplan
• Wie wird Risikomanagement für das Projekt
strukturiert und durchgeführt
• Beschreibt
– Methodologie
– Rollen und Verantwortlichkeiten
– Budgetierung
– Zeitliche Planung
– Risikokategorien
– Definition der Risikowahrscheinlichkeit und
-auswirkung
Beispiel: Risikokategorien
• Technisch
– Anforderungen, Technologie, Komplexität, …
• Extern
– Auftragnehmer, Lieferanten, Markt, Kunde, …
• Organisationsorientiert
– Priorisierung, Abhängigkeiten, Finanzierung, …
• Projektmanagement
– Schätzung, Planung, Steuerung, …
PROJEKTMANAGEMENT I - 119
Risikoidentifikation
• Welche Risiken beinhaltet das Projekt
– Quelle und Auswirkungen
– Kategorisierung nach Risikomanagementplan
• Technisch, Extern, Organisation, Projektmanagement
– Ergebnis wird im Risikoregister dokumentiert
• Risikoidentifikation als iterativer Prozess
– Neue Risiken manifestieren sich u.U. (mit
Sicherheit) im Projektverlauf
Risikoidentifikation:
Methoden & Werkzeuge
• Dokumentationsüberprüfung
• Informationssammlung
– Befragungen, Brainstorming, DELPHI-Methode, …
• Analysen von Checklisten
– Frühere Projekte, historische Daten, …
• Annahmenanalyse
• Diagrammmethoden
– Ursache-Wirkung, Prozessablauf, …
PROJEKTMANAGEMENT I - 121
Risikoregister
• Liste identifizierter Risiken
• Grundursache von Risiken
• Liste der möglichen Bewältigungsmassnahmen
• Aktualisierte Risikokategorien
PROJEKTMANAGEMENT I - 122
Qualitative Risikoanalyse
Dient der Priorisierung identifizierter Risiken
• Eintrittswahrscheinlichkeit des Ereignisses
• Auswirkungen auf Projektziele
– Kosten/Termin/Inhalt & Umfang/Qualität
• Eintrittswahrscheinlichkeit & Auswirkung
bestimmen Priorität
• Welche Risiken müssen bewältigt (mitigated)
werden?
PROJEKTMANAGEMENT I - 123
Beispiel:
Risikoauswirkung
PROJEKTMANAGEMENT I - 124
Beispiel: Risikowahrscheinlichkeit
PROJEKTMANAGEMENT I - 125
Priorisierung von Risiken
• Welche Risiken müssen vorrangig bewältigt
werden?
– U.U. Aufteilung nach Auswirkungen auf Kosten,
Zeit, Inhalt & Umfang, Qualität
– Welches Risikoniveau ist die Organisation bereit zu
tragen?
• Was sind die „Top 10“ Risiken, die bewältigt
werden müssen?
– Gehören auf die Agenda jedes Status Meetings
PROJEKTMANAGEMENT I - 126
Quantitative Risikoanalyse
• Zuweisung einer numerischen Einstufung
• Ziel z.B.:
– Wie wahrscheinlich werden Projektziele erreicht?
– Was sind realistische und erreichbare Projektziele
– Wie muss im Angesicht von Unsicherheit optimal
entschieden werden?
• Methodik z.B.:
– Monte-Carlo-Simulation
– Entscheidungsbaumanalyse
PROJEKTMANAGEMENT I - 127
Monte-Carlo-Simulation : Beispiel
PROJEKTMANAGEMENT I - 128
Entscheidungsbaum: Beispiel
Zu Herstellung eines Produkts muss entweder eine existierende
Fabrik für 50 Mio erweitert oder eine neue Fabrik für 120 Mio
gebaut werden.
Mit einer neuen Fabrik kann mehr produziert werden, so dass
bei hoher Nachfrage (65% Wahrscheinlichkeit) 200 Mio Umsatz
generiert werden kann. Für die erweiterte Fabrik kann nur 120
Mio generiert werden.
Bei niedriger Nachfrage (35% Wahrscheinlichkeit) generiert die
neue Fabrik immer noch 90 Mio Umsatz gegenüber 60 Mio für
die erweiterte Fabrik.
Soll eine neue Fabrik gebaut, oder die bestehende erweitert
werden?
PROJEKTMANAGEMENT I - 130
Risikobewältigungsplanung
• Entwicklung von Optionen und Bestimmen
von Massnahmen zur
– Erreichung der Projektziele
– Reduzierung von Bedrohungen
• Zuweisung von Verantwortung („Wer ist
verantwortlich?“)
• Budgetierung der erforderlichen Mittel
• Festlegung der Bewältigungsstrategie
PROJEKTMANAGEMENT I - 132
Risikobewältigungsplanung: Strategien
• Negative Risiken / Bedrohungen
– Vermeidung
– Übertragung
– Minderung
• Positive Risiken / Chancen
– Ausnutzung
– Teilung
– Verbesserung
• Für beide
– Akzeptanz inkl. Contingency Planung
PROJEKTMANAGEMENT I - 133
Risikobewältigungsplanung
Das Risikoregister
Beschreibung der identifizierten Risiken
Risikoeigner und Verantwortlichkeiten
Ergebnisse der Risikoanalysen (qualitativ/quantitativ)
Vereinbarte Bewältigungsstrategie
Massnahmen deren Umsetzung
Symptome/Warnsignale des Eintretens (Trigger)
Budget- und Terminplanvorgänge zur Umsetzung der
Massnahmen
• Sicherheitsreserven (Zeit/Kosten)
• …
•
•
•
•
•
•
•
PROJEKTMANAGEMENT I - 134
Risikoüberwachung & -steuerung
• Kontinuierliche Teil des Risikomanagements
– Verfolgen von identifizierten Risiken
– Neueinstufung von Risiken
– Identifizieren von neuen Risiken
• Methoden
– Messung der technischen Leistung
– Abweichungs- und Trendanalyse
– Analyse von Reserven
– Status Meetings
PROJEKTMANAGEMENT I - 135
Verantwortung des Projektmanagers
• Stellt sicher, dass Risikomanagement
durchgeführt wird
• Beteiligt Projektteam und Stakeholder
• Entwickelt Risikomanagementstrategien
• Sorgt für kontinuierliche Risikoüberwachung
und –steuerung (z.B. in Status Meetings)
• Kommuniziert mit den Stakeholdern
PROJEKTMANAGEMENT I - 136
Was nehmen Sie mit?
• Sie können ein Risiko charakterisieren
• Sie verstehen die Bedeutung des
Risikomanagements im Projektmanagement
PROJEKTMANAGEMENT I - 137
Herunterladen