05.07.2013 Vermeidung freiheitseinschränkender Maßnahmen in der Arbeit mit geistig behinderten Menschen Kevin, 19 Jahre alt Beschluss für den Einschluss im Zimmer Geistige Behinderung Autismusspektrumstörung Deutliche Verhaltensstörung Störung der Impulskontrolle 1 05.07.2013 Matthias, 21 Jahre alt Beschluss für den Einschluss im Zimmer Down Syndrom Deutliche Verhaltensstörung die Behandlung und Beobachtung erfordert Rainer, 53 Jahre alt Beschluss für den Einschluss im Zimmer oder 5 Punkt Fixierung Geistige Behinderung Deutliche Verhaltensstörung Störung der Impulskontrolle 2 05.07.2013 Paul, 25 Jahre alt Beschluss für den Einschluss im Zimmer und das Tragen eines Helms mit Beissschutz Geistige Behinderung Autismusspektrumstörung Deutliche Verhaltensstörung Störung der Impulskontrolle Grundsätzlich erforderliche Bedingungen und Maßnahmen in der täglichen Arbeit 3 05.07.2013 „Alle Verhaltensweisen haben einen subjektiv bedeutsamen Sinn.“ Georg Theunissen Niemand !! - Kein Mensch, unabhängig seines Alters, seiner Herkunft und seiner kognitiven Fähigkeiten macht etwas ohne Hintergrund, ohne persönlichen Sinn! Herausforderndes Verhalten ist eine Verhaltensreaktion!!!!! Eine Reaktion auf.... ...Wut, Ärger, Trauer, Schmerz, Verlust,.. ...Kontroll- und Autonomieverlust ...Reizüberflutung ...Über- Unterforderung ...Eingeschränktes Kommunikationsvermögen 4 05.07.2013 Herausfordernde Verhaltensweisen sind Mitteilungsversuche !!! Herausfordernde Verhaltensweisen sind missglückte und sozial nicht erwünschte Versuche einer Kommunikation. Daher sind sie unter professionellen Gesichtspunkten als Beziehungsversuch zu verstehen! Alle Teammitglieder müssen geschult sein !! Professionelles Deeskalationstraining - Gesprächsführung bei Menschen mit Psychose - Zwangsstörungen - Autismus - Einsatz/ Wirkungsweise von Neuroleptika - Was sind FEM? Sicherer Umgang mit Fixierungen - 5 05.07.2013 Beschreibung der Situation Handlungsanweisung Fremdgefährdung Maßnahme bei Fremdgefärhrdung Herr O. wird zunehmend motorisch und verbal unruhig. Er hüpft quer über die Flure, gegen die Wände und lautiert laut oder weint stark. Seine Gesichtfarbe und sein Blick verändert sich. Er wird leicht blass, der Blick ist starr. Herr O. greift in die Haare seiner Mitmenschen, reisst daran. Er schlägt mit der flachen Hand von oben, kneift oder schubst. Er läuft hierfür auf seine Mitmeschen zu oder auch hinterher. „Innere Not“ in der sich Herr O. befindet erkennen und verbalisieren. Lösungen anbieten: Rückzug im Zimmer, Duschen, Putzen, etwas Trinken, Karton zerreissen,.. Abstand halten! Klare Äußerungen mit dem Worten „Stop“. Bei einer Steigerung der Erregung Bedarfsmediaktion anbieten. Ggf. Hilfe holen und mit mehreren Personen festhalten. Bei Anspannung ist Herr O. unter ständiger Aufsicht zu halten. Eigengefährdung Maßnahme bei Eigengefährdung Sachbeschädigung: Maßnahme bei Sachbeschädigung Wann konnte das Verhalten erstmalig beobachtet werden? In welchem Zusammenhang? Welche Maßnahmen wurden bisher versucht? Lebensgeschichtliche Daten werden zusammengetragen! Nicht selten sind herausfordernde Verhaltensweisen eine Problembewältigung, deren Ursprung in der Geschichte des Bewohners zu finden ist. 6 05.07.2013 Häufigkeitsbögen mit klar definiertem Beobachtungsauftrag werden geführt. Wann tritt das Verhalten auf/Uhrzeit? Wer ist im Dienst? Evtl. kurz vorangegangene Situation beschreiben. Zu beobachtendes Verhalten: Herr R. versucht das Wohnhaus zu verlassen. Datum Frühdienst Uhrzeit? Wer im Dienst? Spätdienst Uhrzeit? Wer im Dienst? Nachtdienst Uhrzeit? Wer im Dienst? Erinnerung: „Alle Verhaltensweisen haben einen subjektiv bedeutsamen Sinn!“ Auswertung aller Informationen: Häufigkeitsbögen, Biographie, Beobachtungen, Vorlieben/Ressourcen, Abneigungen,... Thesen bilden! Prioritäten setzen! 7 05.07.2013 „Haben Sie schon einmal mit einem Lärmschutzkopfhörer tiefgefrorene Weingummis gelutscht?“ Maßnahmen ableiten !! Hier gilt es pädagogisch kreativ zu sein. Es gibt viele Alternativen zu FEM! Nur selten funktioniert die erste Wahl. Ausprobieren ! Ausreichend lange beobachten! Durchhalten! Neues versuchen! Nicht die Bewohner müssen sich der Institution anpassen, sondern die Institution den Bewohnern !!! - Räumliche Anpassung Bauliche Anpassung Zeitliche Anpassung Strukturelle Anpassung Für die Sicherheit der Mitarbeiter sorgen ! 8 05.07.2013 - Im Rahmen von Teamsitzungen Mit dem betroffenen Bewohner Mit den Angehörigen Mit dem gesetzlichen Betreuer Mit dem behandelnden Neurologen Mit sonstigen wichtigen Personen Ein einheitliches Vorgehen wird besprochen, unter Berücksichtigung der Risiken bei Verzicht auf FEM. Seien Sie kreativ und geben Sie nie auf !! 9