Famulatur Hue - Vietnam, Juli 2016 Vorbereitung Anfang des Studienjahres 2015/2016 haben wir uns dazu entschlossen im Sommer im Ausland zu famulieren. Wir haben uns daraufhin an mehreren Krankenhäusern im asiatischen Raum beworben. Unter anderem auch bei Mrs. Huong vom International Department vom Hue Central Hospital. Nach ca. zwei Wochen hatten wir dann die Zusage bekommen. Der anschließende Kontakt mit Mrs. Huong war unkompliziert, sie war immer sehr freundlich und schnell beim Antworten. Mit dem Buchen des Fluges haben wir uns relativ lange Zeit gelassen, aber trotzdem noch eine günstige Variante (620 € - Quatar Airlines, München-Ho Chi Minh City über Doha) gefunden. Weiters sind wir von Ho Chi Minh City (HCMC) nach Da Naang geflogen, von dort sind es dann ca. noch drei Stunden mit dem Zug oder Bus bis Hue. Mrs. Huong hat uns angeboten für uns eine Unterkunft in Hue zu buchen, direkt in Krankenhausnähe und sehr günstig. Wir haben uns jedoch dazu entschlossen uns ein Zimmer näher am Stadtzentrum bei einer Familie zu buchen (über AirBnB). Wie sich herausstellte war ist die Stadt jedoch nicht sehr groß und Krankenhause Nähe ist zugleich auch zentrumsnahe. Von anderen Famulanten haben wir gehört, dass die Unterkunft von Mrs. Hue sehr zu empfehlen ist (sauber, günstig und geräumig). Wir waren jedoch mit unserer Familie auch sehr glücklich, sie waren sehr zuvorkommend und außerordentlich freundlich (wie die Vietnamesen generell sind). Außerdem konnten wir so den typischen Alltag einer Familie miterleben. Anschließend haben wir uns um das Visum und die Impfungen gekümmert. Das Visum zu beantragen ging schnell und problemlos. Wir haben den Pass an die Vietnamesische Botschaft in Wien geschickt und innerhalb von einer Woche wieder zurückbekommen. Das Visum kostet ca. 90-120 Euro je nach Dauer des Aufenthaltes. Je nachdem welche Impfungen man sich verabreichen lässt, sollte man sich damit nicht zu lange Zeit lassen, falls eine zweite oder dritte Impfung notwendig ist. Aber für gewöhnlich wird man bei der Impfstelle der GKK ganz gut beraten. Wir haben uns gegen Meningokokken, Typhus und Japan-B- Enzephalitis impfen lassen. Famulatur Am ersten Tag haben wir uns bei Mrs. Huong gemeldet und erstmal das Organisatorische erledigt. Beworben hatten wir uns für Anästhesie und Neurochirurgie, was auch bestätigt wurde. Vor Ort hat sie uns allerdings das Department für Abdominal Surgery empfohlen, da dort zumindest der Chefarzt gut Englisch spricht. Mrs. Huong hat uns dann dem Chefarzt übergeben, der uns mit in den OP- Bereich genommen und ohne große Einführung in den ersten OP-Saal gebracht hat. Die eigentliche Einführung, wo wir unsere OP-Kleidung bekommen und einen Überblick über den OP- Bereich und den Tagesablauf, haben wir dann von anderen Famulanten bekommen. Man hat gleich gemerkt, dass der ganze Ablauf nicht so streng gehandhabt wird, sondern sie sich freuen und versuchen den Famulanten auf angenehme Weise etwas beizubringen. Der OP- Bereich besteht aus 7 OP-Räumen (in Trakt A), die jeweils Fachgebieten zugeordnet sind. Man kann sich also auch von anderen Fachgebieten spannende Operationen anschauen. Die Ärzte sind alle sehr freundlich und sofern sie Englisch können auch jederzeit bereit Fragen zu beantworten. In der zweiten Woche haben wir auf die Emergency Abteilung gewechselt, im Nachhinein nicht zu empfehlen. Auf der Abdominal Surgery war es interessant und die Ärzte haben sich um uns gekümmert. Auf der Emergency sprachen leider nur sehr wenige Ärzte Englisch, was das Ganze dann etwas schwierig gestaltete. Morgenbesprechung war jeweils um halb 8, zwar auf Vietnamesisch aber meistens wird einem dann zwischendurch oder anschließend kurz erklärt um was es gerade geht. Falls man selbst zusätzlich französisch spricht ist man klar im Vorteil, da einige Ärzte zwar kein Englisch aber dafür Französisch sprechen können. Ab halb 12 ist dann Mittagspause ca. 2 Stunden und danach beginnt die Nachmittagsschicht. Man hatte eigentlich durchwegs das Gefühl, dass sie sich über die Famulanten freuen und bemüht sind einem so viel als möglich zu zeigen. Von den Stationen her ist die Abdominal Surgery sicherlich zu empfehlen, von anderen Famulanten haben wir erfahren, dass man auch auf der Urologie und dem Department für Pediatrics und Abdominal Emergency Surgery in das Team integriert wird. Generell kann man immer Mrs. Huong um eine Empfehlung bitten, sie ist äußert bemüht und sehr hilfsbereit. Das Hue Central Hospital ist zudem ein großes modernes Krankenhaus und für vietnamesische Verhältnisse sehr fortschrittlich. Im Großen und Ganzen war es eine sehr interessante Famulatur, eine tolle Erfahrung und sicherlich eine Reise wert. Hue und Vietnam Hue Ist generell eher eine kleine Stadt, aber sehr schön. Die Distanzen sind nicht weit und alles zu Fuß gut machbar. Eine gute Alternative ist sich ein Fahrrad auszuleihen und die Stadt selbstständig zu erkunden. Es gibt viele nette kleine Cafes und Restaurants die sich alle im Zentrum befinden. An Sehenswürdigkeiten gibt es die Zitadelle, die Pagode und die ausgelagerten Kaisergräber. Die Kaisergräber sind sehr sehenswert und mit dem Roller gut zu erreichen. Die Vietnamesen sind sehr aufmerksam und freundlich, wenn man sich mal verfahren hat ist das auch kein Problem. Zum Teil stimmen die Stadtpläne nämlich nicht, dann bleibt nichts anderes als sich durchzufragen. Vietnam ist definitiv ein Land das fasziniert und überrascht. Immer wieder beeindrucken die verschiedenen Landschaften mit Küste und Hinterland, sowie den Unterschieden zwischen Nord und Süd (Hue liegt an der Grenze). Aber auch die Kultur und die Leute lernt man schnell zu schätzen und zu bewundern. Rückblickend kann ich es nur empfehlen, die Famulatur war interessant und die Leute sehr zuvorkommend. (Mrs. Huong, International Cooperation Department, Hue Central Hospital [email protected])