Die sechs größten Mythen der Finanzwelt

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27.11. | 2013
Die sechs größten Mythen der Finanzwelt
Nicholas Colas vom New Yorker Brokerhaus Convergex Group hat in seiner Laufbahn eine
Vielzahl an "Finanz-Mythen" zusammengetragen. Um zu erfahren, welche die größten sind,
klicken Sie einfach weiter!
"Es sind nicht die Dinge, die du als gefährlich erkannt hast, die dich umbringen, sondern
diejenigen, die du für sicher hältst." Was der US-amerikanische Schriftsteller Mark Twain schon
vor rund 150 Jahren erkannte, gilt heute in der Finanzwelt mehr denn je. Denn nach zwei großen
Finanzmarkt-Crashes in etwas mehr als zehn Jahren, einer schweren Staatsschuldenkrise, die
eine Vielzahl an westlichen Industriestaaten heimsucht, negativen realen Erträgen auf viele
festverzinsliche Anlagen sowie immer volatiler verlaufenden Märkten, scheinen unzählige "Regeln"
außer Kraft gesetzt.
Viele dieser so gefühlten Regeln haben zwar durchaus ihre Legitimation, werden aber häufig
missverstanden. Nicholas Colas von der Convergex Group in New York hat in seiner 20-jährigen
Laufbahn als Finanzmarktanalyst eine Reihe von solchen unter Anlegern weit verbreiteten
Irrtümern bzw. Mythen gesammelt, die fragwürdig sind oder im schlimmsten Fall sogar gefährliche
Folgen haben können. Dazu zählen etwa Preis-Gewinn-Multiplikatoren, der Goldpreis oder die
Angst vor Spekulationsblasen. (dw)
Die Überbewertung des
KGVs
Ist eine Aktie, die mit dem
zehnfachen ihrer erwarteten
Gewinne gehandelt wird,
besser als eine Aktie mit
einem KGV von 100? Nicht
notwendigerweise,
Aktienbewertung ist ein
extrem komplexes Problem,
die Konzentration auf KGVs
führt in die Irre.
Irreführende Wertentwicklungsdarstellung
Ein Preisanstieg von zehn auf 20 ist nicht dasselbe wie ein Preisanstieg von 90 auf 100. In der
üblichen linearen Preisdarstellung in Chartform erscheinen beide Anstiege trotzdem gleich. Um
die prozentuelle Veränderung mathematisch korrekt darzustellen, empfiehlt sich die
logarithmische Skalierung von Charts.
Überbewertung negativer Nachrichten
Auf lange Sicht steigen die Aktienindizes, sagt Colas. Leute, die Aktien leer verkaufen, müssen
sich also viel einfallen lassen, um Anleger von ihren Ideen zu überzeugen. Weil sich bad news
besser verkaufen, erhalten sie im Normalfall mehr mediale Resonanz als positive Nachrichten.
Von wegen Growth und Value Investment
Lange Zeit unterschied man Value- und Growth-Investoren. Die einen waren strikt auf der Suche
nach günstigen Titeln, die anderen wollten in Wachstum investieren. Heute ist das schon lange
nicht mehr sauber unterscheidbar. Anleger wollen einfach nur Aktien, die steigen.
Warum zweifelt jedermann am Wert von Gold?
Gold dient der Menschheit seit 5000 Jahren als Werterhalter bzw. als Währung. Bis 1971 war der
Goldstandard eine Selbstverständlichkeit. Aktuell glaubt man hingegen nicht mehr an diese
Funktion des Metalls – dabei hat sich nichts geändert.
Angst vor Spekulationsblasen
Spekulationsblasen gehören ebenso zum menschlichen Verhalten wie das Atmen. Derzeit werden
aber die Preisübertreibungen der jüngeren Vergangenheit viel mehr beachtet als zukünftige
Chancen. Colas: Nicht jeder Preisanstieg ist auch ein Blase.
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