P R E S S E M I T T E I L U N G DDG plädiert für Aufnahme ins

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PRESSEMITTEILUNG
DDG plädiert für Aufnahme ins Vorsorgeprogramm
Lebensstil-Beratung verhindert Schwangerschaftsdiabetes
Berlin – Regelmäßige Bewegung und eine Umstellung der Ernährung können
fettleibige Frauen während der Schwangerschaft vor einem Diabetes schützen,
der die Gesundheit von Mutter und Kind langfristig schädigen kann. Die
Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) nimmt die ermutigenden Ergebnisse
einer Studie aus Finnland zum Anlass, um sich für die Integration einer
Lebensstil-Beratung in die Schwangerschaftsvorsorge einzusetzen. Maßnahmen,
die sich an persönlichen Vorlieben orientieren, können bei 39 Prozent der
besonders gefährdeten Schwangeren einen Gestationsdiabetes (GDM)
verhindern.
Immer mehr Schwangere sind übergewichtig oder fettleibig, wodurch bereits eine hohe
Belastung des Glukosestoffwechsels vorliegt. Einige entwickeln aus diesem Grund
während der Schwangerschaft vorübergehend einen Diabetes. „Dieser Gestationsdiabetes
erhöht die Schwangerschaftsrisiken und führt nicht selten zu einer komplizierten Geburt,
weil die Kinder oft sehr groß sind“, erläutert DDG Präsident Professor Dr. med. Baptist
Gallwitz, Stellvertretender Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Tübingen.
Zwar normalisiert sich der Blutzucker nach der Geburt zunächst häufig wieder. Allerdings
erkrankt rund die Hälfte der Frauen nach einem GDM innerhalb der folgenden zehn Jahre
dauerhaft an einem Typ-2-Diabetes. Auch die Kinder bleiben nach der Geburt häufig
übergewichtig. „Ihr Risiko, im späteren Leben an einem Typ-2-Diabetes zu erkranken, ist
ebenfalls erhöht“, sagt Gallwitz. „Dieser Teufelskreis droht die derzeitige DiabetesEpidemie zu verstärken. Es ist deshalb auch für die Gesellschaft wichtig, Maßnahmen zur
Vermeidung eines Schwangerschaftsdiabetes zu unterstützen.“
Eine gute Gelegenheit dazu bietet die Schwangerschaftsvorsorge. Denn die meisten
Frauen wenden sich unmittelbar nach der Entdeckung ihrer Schwangerschaft an einen
Frauenarzt, später betreut sie auch eine Hebamme. Ob eine Beratung in der
Frühschwangerschaft helfen kann, einen Gestationsdiabetes zu vermeiden, hat nun ein
finnisches Ärzteteam untersucht.
An der Studie nahmen 293 Frauen teil, die mit einem Body-Mass-Index über 30 kg/m2
fettleibig waren oder in einer früheren Schwangerschaft bereits an einem
Gestationsdiabetes gelitten hatten. „Beide Kriterien zählen zu den Hochrisiko-Faktoren
für Schwangerschaftsdiabetes“, erläutert Professor Dr. med. Ute Schäfer-Graf, die am St.
Joseph Krankenhaus das Berliner Diabeteszentrum für Schwangere leitet, zugleich
Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft der DDG.
Die eine Hälfte der Teilnehmerinnen erhielt schriftliche Informationsmaterialien über
einen gesunden Lebensstil, die andere Hälfte eine persönliche Lebensstilberatung. Die
Beratung wurde vor der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) begonnen – im Schnitt fand
der erste Termin etwa in der 13. SSW statt – und mit zwei weiteren Gesprächen bis in
die Spätschwangerschaft fortgesetzt. Hinzu kam eine Gruppensitzung mit einer
Diätassistentin, die über ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Beeren in
Maßen sowie die Vermeidung von kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln aufklärte. Die
Frauen wurden angehalten, 150 Minuten Sport pro Woche zu treiben. Eine Trainerin half,
die Lebensstilmodifikation umzusetzen. Sie nahm Rücksicht auf Vorlieben und reagierte
auf Probleme.
Das lebensnahe Beratungskonzept, das im Rahmen der üblichen
Schwangerschaftsvorsorge stattfand, zeigte Wirkung: Nur 13,9 Prozent der Frauen, die
ein persönliches Lebensstil-Coaching erhalten hatten, entwickelten einen
Gestationsdiabetes – in der Vergleichsgruppe waren es mit 21,6 Prozent fast doppelt so
viele. Die Ergebnisse belegen, dass eine Lifestyle-Intervention die Häufigkeit von
Schwangerschaftsdiabetes um 39 Prozent senken kann.
„Der Aufwand für die Lebensstilberatung war insgesamt gering, die Motivation der
Schwangeren erfreulich hoch“, sagt Ute Schäfer-Graf. „Zusammen ergibt dies einen
hervorragenden Wirkungsgrad.“ Ein solches Programm könne in Deutschland problemlos
in die Schwangerenvorsorge durch Frauenärzte und Hebammen integriert werden, betont
DDG-Expertin Schäfer-Graf.
Zur Zeit steht ein europäisches Forschungsvorhaben vor dem Abschluss, dass in neun
europäischen Zentren den Effekt einer Lebensstilintervention bei adipösen Schwangeren
untersucht (DALI-Study).
Quellen:
Literatur: Koivusalo SB et al. Gestational Diabetes Mellitus Can Be Prevented by Lifestyle
Intervention: The Finnish Gestational Diabetes Prevention Study (RADIEL): A
Randomized Controlled Trial. Diabetes Care. 2015; doi: 10.2337/dc15-0511
http://care.diabetesjournals.org/content/early/2015/07/08/dc15-0511.abstract
Über die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG):
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) ist mit fast 9.000 Mitgliedern eine der großen
medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften in Deutschland. Sie unterstützt
Wissenschaft und Forschung, engagiert sich in Fort- und Weiterbildung, zertifiziert
Behandlungseinrichtungen und entwickelt Leitlinien. Ziel ist eine wirksamere Prävention
und Behandlung der Volkskrankheit Diabetes, von der mehr als sechs Millionen Menschen
in Deutschland betroffen sind. Zu diesem Zweck unternimmt sie auch umfangreiche
gesundheitspolitische Aktivitäten.
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