Diagnose Diabetes – Was nun?

Werbung
Diagnose Diabetes – Was nun?
Fachtagung „Mit Diabetes leben “
29.04.2014 Chemnitz
Was ist Diabetes mellitus?
• Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die sich
auszeichnet durch einen zu hohen Blutzucker, in
der Fachsprache wird von Hyperglykämie*
gesprochen.
Glukosespiegel im
Blut
zu hoch
7,8 mmol/l
(140 mg/dl)
normal
4,4 mmol/l
(80 mg/dl)
Mensch ohne Diabetes
Diabetiker
• Im Volksmund Zuckerkrankheit genannt, bedeutet
Diabetes mellitus: „honigsüßer Fluss“.
* Hyper - zu viel
glyk - Zucker
ämie - im Blut
Was ist Diabetes mellitus?
• Damit beschrieben bereits die alten Griechen die
Beobachtung, dass bei den Betroffenen süßer Urin in
erheblichen Mengen ausgeschieden wurde.
• Ursache für diese Beobachtung ist, dass die Niere,
deren wichtigste Funktion die Reinigung des Blutes ist,
Glukose über den Urin ausscheidet, wenn davon zu viel
im Blut ist. Der Wert, ab welchem das geschieht wird als
„Nierenschwelle“ bezeichnet.
• Bei Menschen mit gesunden Nieren liegt die
Nierenschwelle bei ca. 8,9-10 mmol/l
(160-180 mg/dl).
Welche Diabetes-Typen gibt es?
Es gibt verschiedene Typen von Diabetes:
• Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass der Blutzucker
zu hoch ist.
• Wesentliche Unterschiede bestehen bezüglich:
- der Ursachen der Erkrankung
- der Art und Weise, wie der Diabetes zunächst
bemerkt wird (Manifestation)
- dem Alter, wann er festgestellt wird (in der Regel)
• In jedem Fall liegen entweder ein Insulinmangel oder
eine ungenügende Wirkung des Insulins vor.
Welche Diabetes-Typen gibt es?
Die Typen des Diabetes werden derzeit eingeteilt
nach den Ursachen ihrer Entstehung:
• Typ-1Diabetes (früher
.
als jugendlicher
Diabetes
bezeichnet)
• Typ-2-
• Schwangerschaftsdiabet
Diabetes (früher
es
als Altersdiabetes
.
bezeichnet)
(Gestationsdiabetes)
• Andere Diabetestypen
(z.B. Diabetes nach operativer Entfernung der Bauchspeicheldrüse)
Wodurch ist der Typ-2-Diabetes charakterisiert?
.
Problematik der Diabeteserkrankung
• Ein hoher Blutzucker ist bedingt durch die Diabeteserkrankung. Das besondere Problem: Es tut nicht weh!
• Ein hoher Blutzucker tritt auf, wenn der Diabetes nicht
ausreichend gut behandelt wird oder wenn der Betroffene
von seinem Diabetes gar nichts weiß.
• Ist der Blutzucker über eine längere Zeit zu hoch oder steigt
er nach jedem Essen zu hoch an, so kommt es zur
Schädigung der Blutgefäße.
• Diese Schädigung führt zur Einschränkung der Funktion von
Körperteilen und Organen wie den Augen, den Nieren und
den Nerven. Man bezeichnet das als diabetische
Folgeerkrankungen.
Problematik der Diabeteserkrankung
Diabetische Folgeerkrankungen treten auf an den
kleinen Gefäßen
• in der Netzhaut der Augen
Retinopathie
• in den Nieren
Nephropathie
• an den Nerven
Neuropathie, als häufigste
Ursache für die diabetische
Fußerkrankung
Diese Schädigung der kleinen Gefäße ist typisch für die
Diabeteserkrankung, d.h. sie tritt bei Menschen ohne
Diabetes in dieser Weise nicht auf.
Problematik der Diabeteserkrankung
Diabetische Folgeerkrankungen treten auch auf
an den großen Gefäßen
• im Herzen
Herzinfarkt
• im Hirn
Schlaganfall
Ursache für die Schäden an den großen Gefäßen sind
insbesondere zu hohe Blutzuckerwerte nach dem Essen.
Die Schädigung der großen Gefäße tritt nicht nur bei
Menschen mit Diabetes auf, weil auch andere Risikofaktoren
(z.B. hohe Blutfettwerte) dazu beitragen.
Diabetische Folgeerkrankungen in Deutschland
Fälle pro Jahr:
(5,2 fach erhöhtes Risiko
gegenüber
Nichtdiabetikern); Anteil
gegenüber allen daran
Erkrankten: ca. 42%)
Blutwäsche
(Dialyse): 8.300
(Anteil von Diabetikern
gegenüber allen daran
Erkrankten: ca. 66% )
Fußverletzungen:
ca. 240.000
Amputation von
Zehen, Füßen, Beinen:
Fußgeschwüre:
28.000 (Anteil von
57800
Diabetikern gegenüber allen
daran Erkrankten: ca. 93%!)
große
Blutgefäße
kleine Blutgefäße
Erblindungen: 6.000
Herzinfarkte:
Schlaganfälle:
27.000 (Anteil von
44.400 (Anteil von
Diabetikern gegenüber allen
daran Erkrankten: ca. 20%)
Diabetikern gegenüber allen
daran Erkrankten: ca. 18% )
(das Risiko ist gegenüber Nichtdiabetikern ca. 4 –fach erhöht)
Problematik der Diabeteserkrankung
Neben den diabetischen Folgeerkrankungen kann es zu
akuten Problemen bei der Diabetesbehandlung kommen.
• Ist der Blutzucker niedriger als normal, so tritt im Gehirn ein
Zuckermangel auf. Der Diabetiker merkt das an Symptomen
wie Unruhe, Schwitzen, Zittern u.a. Im Extremfall kann es sogar
zur Bewusstlosigkeit kommen.
• Diese Erscheinung wird als Unterzuckerung oder
Hypoglykämie* bezeichnet. Sie kann nur auftreten bei
Diabetikern, die sich Insulin spritzen oder die mit
Tabletten behandelt werden, welche die Bauchspeicheldrüse zu
einer verstärkten Insulinausschüttung anregen.
• Bei Patienten ohne eigene Insulinproduktion kann es bei
Insulinmangel zu sehr hohen Blutzuckerwerten und infolge
dessen zu einer Stoffwechselentgleisung kommen.
* Hypo - zu wenig; glyk - Zucker; ämie - im Blut
Diabetes ist eine nicht zu
unterschätzende Erkrankung. Durch
moderne, den Lebensbedürfnissen
angepasste Behandlungsmaßnahmen
lässt sich aber die Lebensqualität der
Diabetiker sichern.
Die Verantwortung dafür liegt bei Arzt
und Diabetiker gleichermaßen.
Das Risiko für die Entwicklung
diabetischer Folgeerkrankungen ist
umso geringer
• je niedriger der HbA1c–Wert ist,
• je kleiner die Blutzuckerschwankungen im
Tagesverlauf sind (möglichst im natürlichen
Bereich zwischen 3,8 – 8,0 mmol/l
(68-144 mg/dl)),
• je geringer die Anstiege des Blutzuckers
nach dem Essen sind (d.h. sie sollten
ebenfalls im natürlichen Bereich bleiben),
• je besser der Blutdruck eingestellt ist
(geringer als 130/85 mmHg).
Was können Sie selbst tun?
• Wissen
 90 Tage im Quartal ohne Arzt
Werden Sie Ihr eigener Arzt
• Bewegung
 jede Bewegung tut Ihrem Diabetes gut
Schrittzähler
Sportgruppe
Gartenarbeit
Spaziergang
Was können Sie selbst tun?
• Organisation
 Schulungen beim Arzt oder Krankenkasse
- DMP: alle 3 Jahre eine Schulung ist zu wenig
 Austausch in der Selbsthilfegruppe
- SHG trifft sich monatlich: 10 – 12 Schulungen
im Jahr
Was können Sie selbst tun?
• Organisation
Mitglied im Diabetiker Bund der
„Gewerkschaft der Diabetiker“
Interessenvertretung, Lobbyarbeit
Rechtsberatung
Sozialrecht, GdB, Führerschein, etc.
Versicherungsberatung
Berufsunfähigkeit, Pflege, Rente, etc.
Psychologische Beratung
Depression!, Compliance, etc.
Was können Sie selbst tun?
„Wissen ist Macht“
Norm nahe Stoffwechselführung
 verhindert bei Diabetes
Folgeschäden
bringt Lebensqualität
 ermöglicht ein langes Leben mit Diabetes
Diagnose Diabetes – Was nun?
• Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Matthias Böhmer
Beauftragter das Landesvorstandes
DDB, Landesverband Sachsen e.V.
Striesener Str. 39, 01307 Dresden
Tel.: 0351-4 52 66 52 E-Mail: [email protected]
Folien: DiaReal „Diabeteseinführung“
Herunterladen