Proliferationstherapie – Ursachenbehandlung bei Wirbelsäulen

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Proliferationstherapie – Ursachenbehandlung bei
Wirbelsäulen- und Gelenkschmerzen
Dr. med. Reinhard Ohnesorge, Praxiszentrum Meinradsberg
Herr L. aus H., 53 Jahre, Gymnasiallehrer, leidet seit drei Jahren an Nackenschmerzen, die teilweise in den rechten Arm ausstrahlen. Die üblichen Therapien, Injektionen, Massagen, Krankengymnastik, hatten, wenn überhaupt nur kurzfristigen Erfolg. Morgens beim Aufwachen plagen
ihn die Schmerzen, immer wieder schießen die Schmerzen in den Arm. Auch Chirotherapie und
Chiropraktik haben ihm nicht weitergeholfen. Die Röntgenaufnahmen und auch die mittlerweile
zweite Kernspin-Untersuchung (MRT) haben nur altersentsprechende Veränderungen an der
Halswirbelsäule gezeigt und sein Neurologe kann auch keine Nervenschädigung feststellen.
Schließlich hat Herr L. das Glück, in die Hände eines erfahrenen Proliferationstherapeuten zu
gelangen. Nach sechs Behandlungen im Abstand von je einer Woche ist Herr L. beschwerdefrei
und kann ungehindert seinem Beruf wie auch seinem Hobby, Tennisspielen, wieder nachgehen.
Die Ursache der Beschwerden von Herrn L. bestand in einer Lockerung der Kapsel und Bänder
eines Zwischenwirbelgelenkes der Halswirbelsäule. Diese Instabilität führt bei Bewegungen des
Gelenkes zu Reizungen, die Schmerzen nicht nur am Ort des Geschehens, sondern auch mit Ausstrahlung z.B. in die Arme verursachen. Solche Instabilitäten sind schwer zu diagnostizieren, da
sie mit keinem bildgebenden Verfahren (Röntgen, CT, MRI etc.) darstellbar sind. Sie lassen sich
nur durch spezielle Untersuchungstechniken erkennen, wobei der Arzt Unterschiede von teilweise nur dem Bruchteil eines Millimeters durch die Haut und das Bindegewebe erspüren muss.
Ist die Diagnose erst einmal gestellt, wird zur weiteren Absicherung eine Probebehandlung mit
einem örtlichen Betäubungsmittel durchgeführt, das an die betroffenen Gelenke injiziert wird. Ist
der Patient dann für ein paar Stunden schmerzfrei, hat die Proliferationstherapie Aussicht auf
Erfolg. Über Heilungsraten von gut 80% wird berichtet. Dabei wird mit einer speziellen Technik
ein Präparat in die Kapselbandstrukturen gespritzt, welches die Kollagenbildung anregt und die
Bänder dadurch verstärkt. So wird ursächlich die Instabilität beseitigt und Schmerzfreiheit erzielt. Wichtig ist, dass der Patient während des Behandlungszeitraums regelmäßig einfache
Übungen durchführt, die zu einer korrekten Ausrichtung der neu gebildeten Kollagenfasern
führt. Kollagen besteht aus einer sog. Doppel-Helix, zwei ineinander verschlungenen spiralförmigen Molekül-Ketten, die durch ihre Struktur eine hohe Stabilität und gewisse Elastizität
bewirken.
Auch an den großen Gelenken (Kniegelenk, Sprunggelenk etc.) kann es zu solchen Beschwerden
kommen. Frau M., 57 Jahre, etwas übergewichtig, hat seit einiger Zeit Schmerzen an der Innenseite ihres linken Knies, vor allem bei Belastung, aber auch morgens beim Aufstehen. Diagnosen
wie beginnende oder leichte Kniegelenksarthrose, Reizknie, Innenbandreiz wurden gestellt. Physikalische Anwendungen und eine Kniegelenksbandage wurden ihr bereits verordnet, außerdem
kam natürlich die Empfehlung zur Gewichtsreduktion, die sich aber aufgrund der eingeschränkten Belastbarkeit des Knies und der daraus resultierenden verringerten Bewegungsmöglichkeit
als schwierig erweist. Auch ihr konnte mit der Proliferationstherapie geholfen werden. Die Ursache der Beschwerden lag in einer leichten Instabilität der Seitenbänder des Knies, die die
Schmerzen verursachte und über einen längeren Zeitraum auch zu einer schweren Arthrose
führen können. Umgekehrt sind arthrotische Gelenke häufig ausgelockert, sodass auch hier, gerade wenn eine Hyaluronsäuretherapie nicht den gewünschten Effekt mehr zeigt, die Proliferationstherapie helfen kann.
Nicht immer lässt es sich in Erfahrung bringen, wie es zu den Instabilitäten kommt. Häufig sind
Fehlhaltungen dafür verantwortlich, aber auch die Veranlagung scheint eine Rolle zu spielen. So
litt zum Beispiel die 23jährige Studentin, Frau B., unter ständig wiederkehrenden Ischiasbeschwerden. Ein Bandscheibenvorfall konnte ausgeschlossen werden, das MRI war unauffällig.
Die präzise Diagnostik ergab eine Instabilität im Kreuzdarmbeingelenk (ISG). Wiederum half
die Proliferationstherapie.
Jetzt fragt sich natürlich, warum die Proliferationstherapie in Europa so wenig verbreitet ist.
Hierfür gibt es einige Gründe.
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Die Proliferationstherapie wurde maßgeblich in Amerika entwickelt. Dort gibt es Ärzte,
die sich komplett auf dieses Gebiet spezialisiert haben und nur noch so behandeln. Für
die Ausbildung muss ein Arzt ca. 7.000 – 8.000 US$ pro Tag bezahlen. Die Dauer der
Ausbildung hängt von den Vorkenntnissen ab.
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Die Voruntersuchung des Patienten ist wesentlich aufwendiger als eine normale ausführliche körperliche Untersuchung. Die Patientenbefragung kann zwar Hinweise ergeben,
jedoch kann die spezielle Untersuchung durchaus eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.
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Die Injektionen an der Wirbelsäule müssen sehr präzise vorgenommen werden, um keine
Nerven zu verletzen. Dies setzt ein sehr hohes Maß an Erfahrung voraus, um teilweise
7cm unter der Haut noch punktgenau zu treffen.
Dies alles macht die Proliferationstherapie zeitaufwendig und relativ teuer. In den USA muss ein
Patient mit über 2000 US$ pro Behandlungsserie rechnen, hier zu Lande sind die Behandlungen
deutlich billiger. Bedenkt man allerdings die Kosten für nicht erfolgreiche Therapien, so lohnt
sich die Behandlung bei gegebener Indikation allemal.
Weitere Informationen bei, Dr. med. Reinhard Ohnesorge ([email protected])
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