PHYS3100 Grundkurs IIIb für Physiker Othmar Marti Experimentelle Physik Universität Ulm [email protected] Vorlesung nach Leisi, Tipler, Gerthsen, Känzig, Alonso-Finn Skript: http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 Übungsblätter und Lösungen: http://wwwex.physik.uni-ulm.de/lehre/gk3b-2002-2003/ueb/ue# 23. Januar 2003 Universität Ulm, Experimentelle Physik http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Selbstinduktivität φB = L · I (1) Die Einheit der Induktivität ist Wb T · m2 1H = 1Henry = 1 =1 A A Lange, dicht gewickelte Spule B = µ0 N I ` (2) Dabei ist N = n · ` die Anzahl Windungen auf der Länge `. Hat die Spule den Querschnitt A, so ist der Fluss N2 φB = N · B · A = µ0 I · A = µ0n2A`I ` Universität Ulm, Experimentelle Physik (3) 1 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Damit ist die Induktivität der Spule φB N2 L= = µ0 A = µ0n2A` I ` (4) Die magnetische Permeabilität µ0 kann also auch als µ0 = 10−7 Henry m (5) Die Änderung der Stromstärke bedingt eine Änderung des magnetischen Flusses. dφB d(LI) dI = =L (6) dt dt dt dφm dI (7) U =− = −L dt dt Universität Ulm, Experimentelle Physik 2 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Transformator Zwei gekoppelte Stromkreise Universität Ulm, Experimentelle Physik 3 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Der magnetische Fluss am Punkt P2 hängt sowohl vom Strom I2 wie auch vom Strom I1 ab: φB (P2) = L2 · I2 + M12 · I1 (8) Ebenso hängt der magnetische Fluss am Punkt P1 von beiden Strömen ab φB (P1) = L1 · I1 + M21 · I2 (9) Neben der Selbstinduktivität Li müssen bei realen Systemen auch die Gegeninduktivitäten Mij berücksichtigt werden. Wie bei den Induktivitäten hängt auch bei den Gegeninduktivitäten die Grösse allein von der Geometrie ab. Universität Ulm, Experimentelle Physik 4 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Transformator II Symbolische Darstellung eines Transformators Universität Ulm, Experimentelle Physik 5 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Behauptung: M12 = M21 B1 = µ0n1I1 (10) Ausserhalb der Spule 1 ist das Magnetfeld B1 = 0 (Annahme einer langen Spule). Deshalb ist der Fluss durch den Strom I1 für die Spule 2 gegeben durch φB2 = N2 · B1(πr12) = n2`B1(πr12) = µ0n1n2`(πr12)I1 (11) Die Gegeninduktivität M12 ist also M12 = φB2 = µ0n1n2`(πr12) I1 (12) Im entgegengesetzten Falle beginnen wir mit B2 = µ0n2I2 Universität Ulm, Experimentelle Physik (13) 6 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Der für die Spule 1 relevante Fluss ist durch die von der Spule 1 umschlossene Fläche, also N1(πr12) gegeben. φB1 = N1 · B2(πr12) = n1`µ0n2I2(πr12) = µ0n1n2`(πr12)I2 (14) Damit wird die Gegeninduktivität M21 φB1 = = µ0n1n2`(πr12) = M12 I2 (15) Diese Beziehung, die an einem Spezialfall gezeigt wurde, gilt auch allgemein (ohne Beweis). Universität Ulm, Experimentelle Physik 7 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Transformator III Schematischer Aufbau eines Transformators Universität Ulm, Experimentelle Physik 8 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 dφB (16) dt Diese Spannung muss durch die Wechselspannungsquelle U erzeugt werden UL,1 = N1 U = UL,1 = N1 dφB dt (17) Durch die Anordnung des Eisens wird erreicht, dass der gesamte durch die erste Spule erzeugte magnetische Fluss durch die zweite Spule fliesst. Dort haben wir die induzierte Spannung dφB U2 = −N2 dt N2 U2 = − U1 N1 N2/N1 heisst der Übersetzungsfaktor des Transformators. Universität Ulm, Experimentelle Physik (18) (19) 9 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Wird der Ausgang des Transformators mit dem Ohmschen Widerstand R belastet, fliesst der Strom I2, der zu U2 in Phase ist. Dieser Strom erzeugt einen magnetischen Fluss φ0B ∝ N2I2, der den ursprünglichen Fluss φB durch die Spule 2 schwächt. Da durch beide Spulen der gleiche magnetische Fluss fliesst, muss auch der Fluss durch die erste Spule geschwächt werden. Da die Spannung durch die Spannungsquelle U vorgegeben ist, muss der Strom I1 auf der Primärseite zusätzlich fliessen, so dass φ0B ∝ N1I1 gilt. I2 = − N1 I1 N2 Wenn wir die Effektivwerte betrachten haben wir damit · ¸· ¸ N2 N1 U2I2 = − U1 − I1 = U1I1 N1 N2 (20) (21) sofern man Verluste vernachlässigt. Ideale Transformatoren übertragen also verlustfrei Leistung. Universität Ulm, Experimentelle Physik 10 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Kirchhoffsche Gesetze Kirchhoffsche Gesetze: links die Maschenregel, rechts die Knotenregel. Universität Ulm, Experimentelle Physik 11 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 In einer komplizierten elektrischen Schaltung betrachtet man eine einzelne Masche. Nach der definition der EMK muss eine Probeladung langsam um die Masche herumgeführt werden. Dies führt auf die Maschenregel X ∀k X Uk = ∀j Quellen Uj (22) Verbraucher wobei die Vorzeichen entsprechend dem Umlaufsinn einzusetzen sind. In unserem Beispiel bedeutet dies: U1 − U2 = UR + UL Die Knotenregel ist ein Ausdruck für die Ladungserhaltung. An jedem Universität Ulm, Experimentelle Physik 12 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Knoten gilt X ∀k Ik = 0 (23) eines Knotens Mit diesen beiden Regeln sowie der Kenntnis der Charakteristika der Bauelemente kann jede statische oder quasistatische elektronische Schaltung berechnet werden. Universität Ulm, Experimentelle Physik 13 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Impedanzen In diesem Abschnitt betrachten wir die Wirkung von cosinusförmigen Wechselspannungen U ≡ U (t) = U0 cos (ωt − ϕ) (24) Die Zeitskala für die Wechselspannung wird so gewählt, dass ϕ = 0 ist. Weiter setzen wir voraus, dass die zeitliche Änderung aller Grössen so gering sind, dass wir wie im stationären Falle rechnen können. Wir dies den quasistationären Fall. Universität Ulm, Experimentelle Physik 14 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Definition von Strömen und Spannungen bei Wechselspannungen Da bei Wechselspannungen a priori keine Stromrichtung vorgegeben ist, definiert man, zum Beispiel wie in der Abbildung oben, die Stromrichtung zu einem bestimmten Zeitpunkt, hier für t = 0. Zu jedem Zeitpunkt muss Universität Ulm, Experimentelle Physik 15 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 die Spannung im Stromkreis insgesamt null sein. Also ist U − UR = 0 (25) und mit dem Ohmschen Gesetz U0 cos(ωt) − I · R = 0 (26) oder I(t) = U0 cos(ωt) = I0 cos(ωt) R (27) Der Strom und die Spannung erreichen immer dann einen Extremwert, wenn ωt ein ganzzahliges Vielfaches von π ist. Der durch einen Widerstand fliessende Strom ist in Phase mit der Spannung. Universität Ulm, Experimentelle Physik 16 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Die momentane Leistung am Widerstand ist U0 U02 P (t) = U (t) · I(t) = U0 cos(ωt) · cos(ωt) = cos2(ωt) = I02R cos2(ωt) R R (28) ­ 2 ® Der Mittelwert der Leistung ist ( cos ωt t = 1/2) 1 U02 1 2 hP (t)it = = I R 2R 2 (29) Unter dem Effektivwert der Spannung (des Stromes) versteht man diejenige Gleichspannung, die an einem Ohmschen Widerstand die gleiche Verlustleistung erzeugt. Also ist für sinusförmige Spannungen 1 Uef f = √ U0 2 Universität Ulm, Experimentelle Physik (30) 17 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 beziehungsweise 1 Ief f = √ I0 2 (31) Für beliebige Spannungsverläufe (Stromverläufe) ist der Effektivwert (auch rms-Wert von ”Root Mean Square”) Uef f = Urms v u t+T u Z u1 =t U 2(τ )dτ T (32) t wobei T eine Zeit ist, die bei periodischen Signalen der Periodendauer entspricht und bei zufälligen Signalen lang gegenüber der charakteristischen Universität Ulm, Experimentelle Physik 18 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Zeitdauer der Schwankungen sein muss. Für Ströme gilt die analoge Formel v u t+T u Z u1 Ief f = Irms = t I 2(τ )dτ (33) T t Spule mit Wechselspannung Die induzierte Spannung ist der Flussänderung entgegengesetzt. Sie wirkt so, dass die Zunahme des Stromes bei zunehmender Anregungsspannung Universität Ulm, Experimentelle Physik 19 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 gebremst wird. Deshalb ist U − UL = 0 = U − L dI dt (34) Setzen wir U = U0 cos(ωt) ein, erhalten wir dI U0 = cos(ωt) dt L (35) und damit U0 I(t) = L Zt 0 U0 U0 π cos(ωτ )dτ = sin(ωt) = cos(ωt − ) Lω Lω 2 Universität Ulm, Experimentelle Physik (36) 20 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Der Strom hat also den Scheitelwert I= U0 U0 = ωL XL (37) wobei XL = ωL die Impedanz oder der induktive Widerstand der Spule ist. Die Einheit der Impedanz ist gleich wie die Einheit des Widerstandes, das Ohm. Der Strom folgt der Spannung mit einer Phasenverschiebung von −π/2. Für die Effektivwerte gilt Ief f = Uef f /XL, da für sinusförmige Spannungen und Ströme der gleiche Faktor zur Umrechnung von Scheitelwerten zu Effektivwerten verwendet werden muss. Die momentan dissipierte Leistung an einer Spule ist π U02 U0 cos(ωt − ) = cos(ωt) sin(ωt) P (t) = U (t) · I(t) = U0 cos(ωt) · ωL 2 ωL (38) Universität Ulm, Experimentelle Physik 21 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Die dissipierte Leistung kann sowohl positiv wie auch negativ sein. Die mittlere dissipierte Leistung ist U02 hP it = hcos(ωt) sin(ωt)it = 0 ωL (39) Im Mittel wird also keine Leistung an einer Spule dissipiert. Kondensator mit Wechselspannung Beim Kondensator ist UC = q/C. Diese Spannung muss gleich der Universität Ulm, Experimentelle Physik 22 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 treibenden Spannung sein. q U − UC = 0 = U − C (40) Wir setzen U ein und erhalten q = C · U0 cos(ωt) (41) Der Strom ist dann für den Strom I= d π dq = C ·U0 cos(ωt) = −Cω ·U0 sin(ωt) = Cω ·U0 cos(ωt+ ) (42) dt dt 2 Wir nennen Universität Ulm, Experimentelle Physik 1 XC = ωC (43) 23 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 die Impedanz des Kondensators. Der Scheitelwert des Stromes ist I0 = ωCU0 (44) Analog wie bei der Spule gilt die Gleichung Ief f = Uef f /XC mit der gleichen Begründung auch für Kondensatoren. Die momentan dissipierte Leistung ist P (t) = ωCU02 cos(ωt) sin(ωt) (45) Sie ist, analog wie bei der Spule, positiv oder negativ. Deshalb ist die mittlere dissipierte Leistung hP (t)it = ωCU02 hcos(ωt) sin(ωt)it = 0 Universität Ulm, Experimentelle Physik (46) 24 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Schwingkreis Der Kondensator soll zur Zeit t = 0 auf die Spannung UC,0aufgeladen sein. Zur Zeit t = 0 wird der Schalter geschlossen. Die Differentialgleichung dieser Schaltung lautet: dI Q L + =0 (47) dt C Wir differenzieren einmal und bekommen 1 d2I + I=0 dt2 LC Universität Ulm, Experimentelle Physik (48) 25 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Dies ist die aus der Mechanik bekannte Schwingungsdifferentialgleichung. Durch Analogieschluss sieht man, dass die Resonanzfrequenz r ω0 = 1 LC (49) ist. Universität Ulm, Experimentelle Physik 26 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Schwingkreis mit Widerstand Der gedämpfte Schwingkreis enthält neben dem Kondensator und der Spule auch einen Widerstand. Die Differentialgleichung des gedämpften Schwingkreises ist dI Q L +R·I + =0 (50) dt C Wir differenzieren einmal und bekommen 1 d2I R dI + + I=0 dt2 L dt LC Universität Ulm, Experimentelle Physik (51) 27 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 R Analog zur Mechanik ist die C der Dämpfungsterm. Das in der Mechanik berechnete Verhalten eines schwingungsfähigen Systems gilt auch für den elektrischen Schwingkreis. Wenn der elektrische Schwingkreis von einer Wechselspannungsquelle getrieben wird, ergeben sich die gleichen Phänomene wie bei einem getriebenen Pendel, also auch eine Resonanz. Anwendungen • Schwingkreise zur Signalfilterung in Radioempfängern • Verhalten von langen Leitungen • Verhalten elektrischer Maschinen Universität Ulm, Experimentelle Physik 28 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Elektromotoren Prinzipbild eines Elektromotors Wir betrachten zuerst den Elektromotor als Generator. Der Fluss durch die Leiterschlaufe mit N Windungen und einer Fläche A ist φB = N BA cos Θ Universität Ulm, Experimentelle Physik (52) 29 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 wobei Θ der Winkel zwischen der Normalen der Fläche der Leiterschlaufe und der Richtung des Magnetfeldes ist. Mit Θ = ωt + δ wird der zeitabhängige Fluss durch eine sich mit ω drehende Leiterschlaufe φB (t) = N BA cos(ωt + δ) (53) Durch Ableiten erhält man die Induktionsspannung dφB (t) d U =− = −N BA cos(ωt + δ) = N BAω sin(ωt + δ) dt dt (54) Die induzierte effektive Spannung ist Uef f,i N BAω = √ 2 (55) Wenn die Leiterschlaufe mit Spannung versorgt wird, arbeitet sie als Motor. Universität Ulm, Experimentelle Physik 30 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Durch den Strom I wird ein Drehmoment M = N AB · I · sin Θ (56) erzeugt1. Das mittlere Drehmoment bei einem Motor, bei dem der Kommutator immer bei dem Winkel, bei dem das Drehmoment null wird, das Vorzeichen ändert, ist N AB (57) Mef f = √ I 2 Wenn der Widerstand des Ankers, der rotierenden Spule, R ist, kann man den mittleren Strom berechnen Ief f 1 U − Uef f,i U N BA = = − √ ω R R R 2 (58) Beachte die Phasenverschiebung zwischen Fluss und Drehmoment! Universität Ulm, Experimentelle Physik 31 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Damit hängt das Drehmoment von der Drehzahl ab N AB Mef f (ω) = √ 2 µ U N BA − √ ω R R 2 ¶ N ABU N 2A2B 2 √ − ω = 2R R 2 (59) Das Drehmoment des ruhenden Motors ist also Mef f (0) = Mmax = N ABU √ R 2 (60) und die maximale Drehzahl (da wo Mef f = 0) ist √ ωmax 2U = N AB (61) Diese Charakteristik hat man immer dann, wenn das erregende Feld B unabhängig von der Drehzahl ist, bei Permanentmagneten oder wenn die Universität Ulm, Experimentelle Physik 32 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Spule für die Erregerwicklung parallel zum Anker angeschlossen ist. Will man die Drehzahl erhöhen, muss man das Feld B schwächer machen. Ist die Erregerwicklung in Serie zur Ankerwicklung geschaltet, gibt es keine maximale Drehzahl. Eine lange Zylinderspule (Länge `, Windungszahl N ) hat das Magnetfeld BZ = µ0 N I ` (62) Für andere Geometrien gilt das gleiche Gesetz, aber mit einem geometrieabhängigen Vorfaktor K. Im statischen Falle ist der Strom nur vom Gleichstromwiderstand RE der Erregerspule abhängig. Wenn UE der Spannungsabfall an der Erregerspule ist, ist NE UE NE B(UE ) = Kµ0 == Kµ0 IE `E RE `E Universität Ulm, Experimentelle Physik (63) 33 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Der durch den Anker fliessende Strom ist dann durch Ief f U − UE − Uef f,i U UE N B(UE )A √ = − − ω = R R R R 2 (64) gegeben. Da Ief f = IE ist, gilt Ief f U RE µ0 · K · N · NE · A √ = − Ief f − Ief f ω R R `E R 2 oder Ief f = U R + RE + Damit wird das Drehmoment µ0 ·K·N√·NE ·A ω `E 2 U N AB √ Mef f (ω) = √·NE ·A ω 2 R + RE + µ0·K·N ` 2 (65) (66) (67) E Universität Ulm, Experimentelle Physik 34 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Dieser Motor hätte, ohne Lagerreibung, eine unendlich grosse maximale Drehzahl. Das Startdrehmoment für ω = 0 ist N AB U Mef f (0) = Mmax = √ 2 R + RE Universität Ulm, Experimentelle Physik (68) 35 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Betatron Die Idee hinter der Konstruktion des Betatrons ist, dass bei einem ~ ~ = −∂ B/∂t ~ zeitabhängigen B-Feld nach rot E auch ein zeitabhängiges ~ E-Feld existiert. Universität Ulm, Experimentelle Physik 36 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 ~ = −∂ B/∂t ~ Nach dem Induktionsgesetz rot E hat das durch ein in die z-Richtung zeigende Magnetfeld induzierte elektrische Feld keine z~ Komponente. Nehmen wir an, dass das E-Feld eine Radialkomponente hätte. Sie könnte zum Beispiel in die y-Richtung zeigen. Rotieren wir die ganze ~ Anordnung um π um die y-Achse und kehren die Richtung des B-Feldes um, haben wir wieder die Ausgangsanordnung. Mit der Richtungsumkehr ~ hat aber auch E ~ die Richtung geändert (Induktionsgesetz). Dies ist von B aber im Widerspruch zur Ausgangssituation. Deshalb kann es kein radiales ~ ~ E-Feld geben: das E-Feld ist tangential und beschleunigt die geladenen Teilchen. Damit die Teilchen auf der Kreisbahn bleiben, muss v2 m = e · v · B(t) R (69) mv(t) = p(t) = e · B · R (70) oder Universität Ulm, Experimentelle Physik 37 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Das zweite Newtonsche Axiom in tangentialer Richtung angewandt bedeutet dp(t) = eE(t) dt (71) Mit der Integralform des Induktionsgesetzes erhält man mit einer Kreisbahn S(R) mit dem Radius R I d ~ E(t) · d~s = E(t) · 2πR = − dt S(R) ZZ dB̄(t) ~ B(t) · d~a = · πR2 dt (72) A(R) ~ wobei B̄ das über die Fläche des Kreises gemittelte B-Feld ist. Durch Kombination der obigen Gleichungen und unter Berücksichtigung der Vorzeichen erhalten wir dp(t) e · R dB̄ = · (73) dt 2 dt Universität Ulm, Experimentelle Physik 38 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Die Integration mit den Anfangsbedingungen p(0) = 0 und B(0) = 0 liefert e·R p(t) = · B̄(t) 2 (74) Der Vergleich mit der Bedingung für die Zentripetalkraft liefert die WideroeBedingung B̄(t) = 2 · B(t) (75) Diese Bedingung kann durch eine geeignete Wahl der Form der Polschuhe erreicht werden. Universität Ulm, Experimentelle Physik 39 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Skin-Effekt Berechnung des Skin-Effektes Bei Gleichstrom in einem zylindrischen Leiter ist das elektrische Feld konstant über dem Querschnitt. Nach dem Ampèreschen Durchflutungsgesetz ist das Magnetfeld proportional zum Abstand. Universität Ulm, Experimentelle Physik 40 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Für den Fall eines Wechselstroms mit niedriger Frequenz müssen wir das Induktionsgesetz berücksichtigen. Nach dem Induktionsgesetz gilt für die Kurve S, die auf einer Ebene, in der auch die Zylinderachse liegt, liegt I ~ · d~s = − d E dt S ZZ ~ · d~a B (76) A(S) Für die eingezeichnete Schlaufe gilt dB̄ h [E(r − ∆r) − E(r)] = · h · ∆R dt (77) wobei wieder B̄ das über die Fläche ∆r · h gemittelte Magnetfeld ist. ~ ortsabhängig sein. Da der Strom zeitabhängig ist, muss auch das E-Feld Eine homogene Stromverteilung bei Wechselstrom ist bei einem Ohmschen Leiter nicht vereinbar mit dem Induktionsgesetz. Die Taylorentwicklung Universität Ulm, Experimentelle Physik 41 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 von Gleichung (76) liefert die betragsmässige Bedingung ∂E(r, t) ∂ B̄(r, t) = ∂r ∂t (78) Das elektrische Feld muss also bei Wechselstrom mit zunehmendem Abstand vom Radius zunehmen. Da der Gesamtstrom gegeben ist, ist die Stromdichte an der Oberfläche konzentriert. Dies ist der Skin-Effekt. Anwendung • Bei Überlandleitungen wird um ein Stahlseil Kupfer (Luxusausführung) oder Aluminium (das Übliche) gewickelt. Dies erhöht den Widerstand kaum, da der Skin-Effekt die Stromleitung bei 50Hz auf etwa 1cm Tiefe beschränkt. Universität Ulm, Experimentelle Physik 42 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Energie im Magnetfeld Berechnung der Energie im Magnetfeld Wir betrachten eine mit einer Wechselstromquelle U (t) = U0 sin(ωt) verbundene reale Spule. Diese Spule wird modelliert durch einen Widerstand R und eine ideale Spule L. Die Differentialgleichung dieses Kreises lautet ˙ + R · I(t) U (t) = L · I(t) Universität Ulm, Experimentelle Physik (79) 43 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Die stationäre Lösung dieser Gleichung hat die Form IS (t) = I0 cos(ωt − δ) (80) Für den Fall, dass R ¿ ωL ist, bekommt man U0 IS (t) = − · cos ωt ωL (81) Die momentane Leistung der Spannungsquelle ist U02 U02 1 PU (t) = U (t) · I(t) = − · sin ωt · cos ωt = − · sin(2ωt) ωL ωL 2 (82) ~ Die Leistung der Spannungsquelle kann nur die Energie des B-Feldes ändern, da wir keine dissipativen Elemente haben (R = 0). Wenn man Universität Ulm, Experimentelle Physik 44 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 die Differentialgleichung für den Fall mit I(t) multipliziert, bekommt man d ˙ PU = U (t) · I(t) = L · I · I = dt µ L 2 I 2 ¶ (83) Nun ist aber P = dE/dt. Damit ist die Energie des Magnetfeldes EL = L 2 I 2 (84) Um die Energiedichte eines Magnetfeldes zu berechnen betrachten wir eine Spule B = µ0nI (85) mit der Selbstinduktivität L = µ0n2A` (86) wobei A der Querschnitt der Spule und ` ihre Länge ist. Eingesetzt in die Universität Ulm, Experimentelle Physik 45 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Gleichung für die Energie EL bekommt man 1 EL = · µ0n2A` · 2 µ B µ0n ¶2 B2 = A` 2µ0 (87) ~ Deshalb ist die Energiedichte des B-Feldes B2 wB = 2µ0 Universität Ulm, Experimentelle Physik (88) 46 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Kugeln im inhomogenen Magnetfeld Diamagnetische (Bi), paramagnetische (Al) und ferromagnetische (Fe) Materialien im inhomogenen Magnetfeld. Universität Ulm, Experimentelle Physik 47 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Materie im Magnetfeld diamagnetisches Verhalten Die Materie wird aus dem starken magnetischen Feld herausgedrückt. paramagnetisches Verhalten Die Materie wird in das starke Feld hineingezogen. ferromagnetisches Verhalten Die Materie wird in das starke Feld hineingezogen, aber sehr viel stärker als bei paramagnetischen Substanzen. Zudem zeigen diese Substanzen ein remanentes Magnetfeld, auch wenn das äussere Magnetfeld wieder verschwunden ist. Universität Ulm, Experimentelle Physik 48 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Kreisströme als Ursache des Dia- und des Paramagnetismus Die Materie im inhomogenen Magnetfeld verhält sich wie wenn die Materie aus einem Kreisstrom bestände. Auf diesen Kreisstrom wirkt, je nach Umlaufsinn eine Kraft zum hohen oder zum niedrigen Feld. Das magnetische Universität Ulm, Experimentelle Physik 49 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 ~ Beim Moment der Kreisströme ist beim Diamagnetismus antiparallel zu B. Paramagnetismus und beim Ferromagnetismus zeigt das magnetische ~ Der Kreisstrom ist induziert, das heisst, Moment in die Richtung von B. ~ abhängt. Die resultierende Kraft ist dass seine Richtung von der von B ~ × d~`. Wenn die Biot-Savart-Kraft. Sie ist proportional zum Produkt B man die Richtung des Magnetfeldes umkehrt, wird auch d~` umgekehrt. Die ~ Richtung der Kraft ist als unabhängig von der Richtung von B. Wenn der Kreisstrom (die Materie) sich auf der Symmetrieachse eines rotationssymmetrischen inhomogenen Magnetfeldes befindet, ist ∂Bz (z, 0) Fz = mz · ∂z (89) wobei mz das induzierte magnetische Moment des Kreisstromes ist. Universität Ulm, Experimentelle Physik 50 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Satz von Larmor Illustration zum Satz von Larmor Universität Ulm, Experimentelle Physik 51 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Langsames Einschalten eines Magnetfeldes für ein Elektron in einem Atom. Im Linken Schaubild sind die positiven Richtungen definiert. Universität Ulm, Experimentelle Physik 52 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 Larmorwinkelgeschwindigkeit e ~ = ~ Ω B 2me 23. Januar 2003 (90) In einem mit der Winkelgeschwin~ rotierenden System sind digkeit Ω die Elektronenbahnen im Atom unverändert. Universität Ulm, Experimentelle Physik 53 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Berechnung der Larmorfrequenz mit einem Kreisel Universität Ulm, Experimentelle Physik 54 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Diamagnetismus Berechnung des Diamagnetismus Universität Ulm, Experimentelle Physik 55 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Im diamagnetischen Atom ist die Summe aller magnetischer Momente der Elektronen exakt null. m ~A= X m ~j=0 (91) j Man kann sich dies vereinfacht so vorstellen, dass jede Elektronenbahn von zwei gegenläufigen Elektronen besetzt ist. Ein diamagnetisches Atom hat ~ eine kugelsymmetrische Ladungsverteilung. deshalb, ohne äusseres B-Feld Diese entsteht, weil sich die einzelnen Elektronenbewegungen über die Zeit ausmitteln. ~ Wenn ein B-Feld eingeschaltet wird, beginnt diese kugelsymmetrische Ladungsverteilung mit der Larmorfrequenz zu präzedieren. Durch diese Präzession im Magnetfeld entsteht ein von null verschiedenes magnetisches Moment m ~ A, das zum Diamagnetismus führt. Zur vereinfachten Berechnung nimmt man an, dass das Atom eine homogen geladene Kugel ist mit der Universität Ulm, Experimentelle Physik 56 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Ladungsdichte ρel = − Ze (4/3)πR3 (92) wobei Z die Kernladungszahl und R der Radius der Elektronenwolke ist. Universität Ulm, Experimentelle Physik 57 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Ein einzelner Kreisstrom Universität Ulm, Experimentelle Physik 58 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Diese homogen geladene Kugel rotiert im äusseren Magnetfeld mit e Ω= B 2m (93) Durch ein raumfestes Flächenelement fliesst der Strom δI = ρel · r · dr · dϕ · v(r, ϕ) (94) v(r, ϕ) = Ω · r · sin ϕ (95) mit Da die Ladungen negativ sind, ist das magnetische Moment m ~ A entgegen~ und entgegengesetzt zu B, ~ hier also nach unten, gerichtet. gesetzt zu Ω Dieses magnetische Moment ist δmA(r, ϕ) = Fläche · Strom = πr2 sin2 ϕ · δI Universität Ulm, Experimentelle Physik (96) 59 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 oder δmA(r, ϕ) = πr2 sin2 ϕ · ρel · r · dr · dϕ · v(r, ϕ) (97) = πr2 sin2 ϕ · ρel · r · dr · dϕ · Ω · r · sin ϕ = πr4 sin3 ϕ · ρel · Ω · dr · dϕ Der Betrag des gesamten magnetischen Momentes erhält man durch Integration über r und ϕ Er ist ZR Zπ δmA(r, ϕ)drdϕ |m ~ A| = 0 (98) 0 Zπ ZR 0 Universität Ulm, Experimentelle Physik sin3 ϕ · dϕ r4 · dr · = π · ρel · Ω · 0 60 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 ZR 4 r · dr · 3 4 = π · ρel · Ω · 0 R5 4 = π · ρel · Ω · · 5 3 Z ·e R5 4 = π · 4π 3 · Ω · · 5 3 3 R Z · e eB R5 4 = π · 4π 3 · · · 2me 5 3 3 R = Z · e2 · B · R2 10me Universität Ulm, Experimentelle Physik 61 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Vektoriell geschrieben erhalten wir für das diamagnetische Moment Z · e2 · R 2 ~ m ~A=− B 10me (99) Diese diamagnetische Moment ist in allen Atomen vorhanden. Bei paramagnetischen und ferromagnetischen Substanzen wird es unterdrückt. Universität Ulm, Experimentelle Physik 62 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Magnetisierung Atomare Kreisströme Universität Ulm, Experimentelle Physik 63 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Elektronenspin Ne- Elektronenspin ben den von der Bahnbewegung herrührenden magnetischen Momenten hat zum Beispiel das Elektron ein magnetisches Moment, das von seinem DreUniversität Ulm, Experimentelle Physik 64 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 himpuls ~s (Spin) herrührt. Zu diesem Drehimpuls oder Spin gehört ein entsprechendes magnetisches Moment m ~ s. Aus der Quantenmechanik weiss man, dass die Projektion des Spins auf eine raumfeste Achse einen festen Betragswert 1h 1 sz = = h̄ (100) 2 2π 2 hat, wobei das Plancksche Wirkungsquantum durch h = 6.63 × 10−34Js (101) oder h̄ ≈ 10−34Js ist. Nach der Quantenmechanik gilt e m ~ s = − ~s m Universität Ulm, Experimentelle Physik (102) 65 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Nach der klassischen Mechanik (rotierende homogen geladene Kugel) wäre e m ~ s = −(1/2) m ~s. Die Grösse des magnetischen Momentes eines Elektrons ist e1 |ms,z | = (103) h̄ ≡ 1µB = 0.927 × 10−23A · m2 m2 auch bekannt unter dem Namen Bohrsches Magneton. Universität Ulm, Experimentelle Physik 66 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Paramagnetismus Curie-Gesetz Universität Ulm, Experimentelle Physik 67 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Ferromagnetismus Messung der Hysterese eines Ferromagneten. Rot ist der Primärkreis, grün der Sekundärkreis. Universität Ulm, Experimentelle Physik 68 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Unter Vernachlässigung der Selbstinduktion ist die Differentialgleichung für den Sekundärkreis dB(t) Q(t) −A · − = R · I2(t) dt C (104) Dabei ist Q(t) die Ladung am Kondensator. Wir schreiben den Strom als zeitliche Ableitung der Ladung. A dB(t) Q(t) dQ(t) − · = + R dt RC dt (105) Die Anregung in dieser Schaltung ist ein Strom I1(t), der die Frequenz ω hat. Also ist auch Q(t) eine periodische Funktion mit der gleichen Frequenz. Bei harmonischen Funktionen gilt, dass dQ(t)/dt ≈ ωQ(t) ist. Wenn 1/RC ¿ ω ist, kann der erste Term auf der rechten Seite vernachlässigt werden. Dann gilt Q(t) = const · B(t) (106) Universität Ulm, Experimentelle Physik 69 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 und damit für die Spannung am Kondensator UC (t) = Q(t)/C ∝ B(t) (107) Der Ausgangsstrom selber erzeugt das anregende Feld. Universität Ulm, Experimentelle Physik 70 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Hysteresekurve eines Ferromagneten Universität Ulm, Experimentelle Physik 71 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Ferromagnetische Domänen Universität Ulm, Experimentelle Physik 72 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Änderung der Domänenstruktur bei stärker werdendem äusserem Magnetfeld Universität Ulm, Experimentelle Physik 73 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Domänen ändern die Richtung ihrer Magnetisierung nicht, sie ändern nur ihre Grösse. Universität Ulm, Experimentelle Physik 74 http://wwwex.physik.uni-ulm.de/Lehre/gk3b-2002-2003 23. Januar 2003 Löschen des remanenten Magnetismus Universität Ulm, Experimentelle Physik 75