Erfahrungsbericht ERASMUS

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Erfahrungsbericht ERASMUS-Auslandssemster SS 2010
von Kristina Obermüller
Vorbereitung
Eine rechtzeitige und gründliche Vorbereitung ist ratsam. Ich habe relativ früh
begonnen, um diverse Formulare und Unterlagen auszufüllen oder auszuarbeiten.
Außerdem rate ich euch, wenn ihr Auslands-Bafög beantragen wollt, es relativ
zeitig beim Studentenwerk Chemnitz/ Zwickau zu beantragen, auch wenn euch
zu diesem Zeitpunkt noch viele Unterlegen fehlen werden, die ihr aber dann ohne
Probleme nachsenden könnt.
Wohnungssuche
Eine Wohnung habe ich mir im Vorfeld über das Internet gesucht (www.srsbudapest.hu). Dies haben schon einige Studenten vor mir gemacht und auch
sehr gute Erfahrungen gehabt. Ich war auch sehr zufrieden, da ich eine schöne
Wohnung im wohl besten Bezirk von Budapest hatte. Zwar gibt man dafür dann
ein bisschen mehr Geld aus, hat dafür aber eine schöne und gepflegte Wohnung
mit kompletter Ausstattung. Außerdem wird man bei der Anreise von einem
Mitarbeiter der Agentur vom Flughafen abgeholt und direkt zur Wohnung
gefahren, was eine große Hilfe in einer unbekannten Großstadt ist. Einziges
Manko war, dass ich die Miete immer bar und in Euro zahlen musste und die
Vermieterin kaum Englisch konnte.
An- und Abreise
Das schnellste und meist auch günstige Verkehrsmittel ist das Flugzeug. Hier
bieten diverse Billigflieger Non-stop Flüge von Bremen/Berlin/Hannover nach
Budapest an. Natürlich kann am auch günstig mit der Bahn fahren, dies eignet
sich vor allem dann, wenn man sehr viel Gepäck dabei hat. Allerdings muss man
dann eine 12 Stundenfahrt oder mehr in Kauf nehmen. Ich persönlich bin
hingeflogen und zurück mit der Bahn gefahren. Über die Monate sammelt sich
dann doch viel Gepäck durch Besuch aus der Heimat oder durch Einkäufe an.
Davon mit eigenem Auto anzureisen würde ich abraten, da die Ungaren einen
aggressiveren Fahrstil im Vergleich zu den Deutschen haben.
Unileben
Speziell zur Obuda University Budapest ( ehemals Budapest Tech oder BMF) kann
ich sagen, dass sie den ERASMUS-Studenten eine tolle Betreuung und ein
umfangreiches Programm bietet. Dies erleichtert einem vor allem in der
Anfangsphase Kontakte zu knüpfen, sich zu orientieren und einzuleben. Sie
bieten u.a. Sightseeing-Touren, Ausflüge zu diversen Museen, International
Dinner, Trip nach Pécs und natürlich reichliches Abendprogramm an. Das schöne
an der Universität ist, dass viele ERASMUS-Studenten aus unterschiedlichen
Ländern dort studieren und viele ungarische Studenten als Betreuungspersonen
eingesetzt werden, die den ERASMUS-Studenten immer wieder ungarische
Traditionen nahelegen und einen das ganze Semester begleiten. Da die
Universität mehrere Gebäude hat, ist es sehr wahrscheinlich, dass ihr zwischen
den Vorlesungen zu einem anderem Gebäude fahren musst. Das Angebot der
Vorlesungen ist gut, die eine oder andere Vorlesung für Wirtschaftsstudenten
könnte aber noch ergänzt werden. Die Qualität der Vorlesungen ist sehr
unterschiedlich. Viele Dozenten sprechen gutes Englisch, einigen wiederrum
merkt man es an, dass Englisch nicht ihre Muttersprache ist. Um seine
Englischkenntnisse zu verbessern, ist es aber in jedem Fall sehr hilfreich. Nur
kann ich jedem raten, der Wert auf muttersprachliches Englisch legt, auch
dementsprechend ein Land auszuwählen, da es immer noch einen erheblichen
Unterschied ausmacht, ob Englisch die Amtssprache ist oder eben nicht. Des
Weiteren bietet die Obuda University einen Ungarischkurs an, der hilfreich aber
nicht zu unterschätzen ist. Dennoch ist es nützlich Basiswörter zu lernen, um sich
den Alltag ein wenig zu erleichtern. Erhofft euch aber nicht danach die
ungarische
Sprache
zu
beherrschen. Dafür ist es eine zu
schwierige Sprache. Geprüft wird
am
Ende
Klausuren,
des
Semesters
Hausarbeiten
Präsentationen.
mit
und
Budapest/Ungarn
Das Land Ungarn und vor allem deren Menschen kann ich nur jedem ans Herz
legen.
Wenn
man
Budapest
mit
seinen
atemberaubenden
Bauten,
wunderschönen Brücken, heißen Thermalbädern und vielen mehr erkundet hat –
vor allem bei Nacht- ist es in jedem Fall eine Reise wert andere ungarische
Städte, und somit auch das Leben abseits von der Großstadt, kennenzulernen.
Als Student kommt man in den Genuss günstig mit den Zügen durch Ungarn
reisen zu können (50 % Ermäßigung). Zudem kommt, dass die Menschen in
Ungarn sehr hilfsbereit, herzlich, lebensfroh und zuvorkommend sind.
Hier einige sehenswerte Städte in Ungarn:
-
Szentendre (unweit von Budapest, Halbtagsausflug, leckeres Langos und
Marzipanmuseum)
-
Tihany / Balaton ( im Sommer unbedingt ein Muss, tolles hellblaues
Wasser und wunderschöne Landschaft)
-
Eger ( Ein Muss für Weinfreunde)
Natürlich gibt es noch viele andere schöne Städte, aber die Zeit um alle Städte
zu besuchen ist sehr knapp. Außerdem bietet es sich noch an z.B. mit Orange
Ways günstig für einen Tag nach Wien, Bratislava oder andere Städte zu fahren.
Verkehrsmittel
Durch die Universität bekommt ihr einen Studentenausweis mit dem ihr eine
vergünstige Monatskarte bekommt. Sie kostet ungefähr 12 €, die sich auf jeden
Fall lohnen. Ihr könnt damit Busse, Straßenbahnen, O-Busse und U-Bahnen
benutzen. Das Verkehrsnetz ist in Budapest sehr gut ausgebaut. Tagsüber fahren
sie im Minutentakt und nachts übernehmen Nachtbusse die Beförderung, sodass
ihr nie nach Hause laufen oder ein Taxi nehmen müsst. Das würde ich euch auch
nicht raten, wenn ihr doch mal ein Taxi braucht, dann ruft euch eins, niemals in
ein am Straßenrand stehendes Taxi einstiegen, dies sind meistens illegale Fahrer,
welche überhöhte Preise verlangen.
Einkaufen
Im Vergleich zu deutschen Lebensmittelpreisen unterscheiden sich diese nicht
allzu sehr. Viele Lebensmittel kosten genauso viel, andere sind günstiger und
einige
Lebensmittel
sind
sogar
teurer
(Milchprodukte,
Markenprodukte,
Süßwaren). Ich empfehle Obst, Gemüse und Backwaren in der Markthalle an der
Vaci Utca einzukaufen. Hier bekommt man eine große Auswahl an Produkten
günstiger als im Supermarkt.
Nachtleben
Budapest ist eine lebhafte und unterhaltende Stadt, in der man eigentlich jeden
Abend ausgehen kann. Im Vergleich zu deutsche Preisen kann man hier richtig
günstig feiern gehen. Probiert es selber aus, für jeden ist denke ich das richtige
dabei.
Fazit
Für mich persönlich kann ich sagen, dass ein Auslandssemester in jedem Fall
eine Erfahrung und Bereicherung für das weitere Leben ist. Auch wenn der Erfolg
eines Auslandssemesters für den späteren Berufsweg und für bessere Chancen
bei der Berufsfindung umstritten ist, lohnt sich ein ERASMUS-Aufenthalt in jedem
Fall. Er fördert persönliche Erfahrungen und Entwicklung, Selbstständigkeit und
interkulturelle Kompetenzen. Nicht zu vernachlässigen ist das Entstehen neuer
Freundschaften und das es einfach riesengroßen Spaß gemacht hat.
Zugehörige Unterlagen
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