Technologiepraktikum Labor-Physik Brechzahlbestimmung Inhalt: Einleitung Aufgabenstellung - Bestimmung des Krümmungsradius - Brennweitenermittlung nach der Besselmethode - Berechnung der Brechzahl Fehlerdiskussion Zusammenfassung Anlage Einleitung/Aufbau Linsenformen Ein Brennglas heißt Sammellinse. Es sammelt das einfallende Licht in einem Punkt. Optische Linsen sind durchsichtige Körper mit gekrümmten Flächen. Sie bestehen meist aus Glas, und die Oberflächen sind meist Teile von Kugelflächen; man nennt die Linsen dann sphärisch. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen von Linsen: Konvexlinsen sind in der Mitte dicker und wirken als Sammellinsen. Konkavlinsen sind in der Mitte dünner und wirken als Zerstreungslinsen. Sammellinsen vereinigen achsenparallel einfallende Strahlen in einem Punkt der Achse, den Brennpunkt. Aufgabe Von einer unbekannten Sammellinse soll die Brechzahl (n) über den Krümmungsradius (r) und die Brennweite (f) mathematisch und mit Hilfe eines Versuches errechnet werden. Die Brennweite einer Linse ist abhängig vom Glasmaterial und von der Wölbung. Für den Aufbau des Versuches wurden folgende Geräte/Teile benötigt: - Richtleuchte max. 6V Netzgerät Firma Leybold-Heraeus Metrix analog Voltmeter Optische Bank mit Skalierung in cm , Messlatte Sammellinse Gegenstand in unserem Fall; Karton in den ein Pfeil ausgeschnitten war Linse mit unbekannter Brechzahl Schirm Sphärometer der Firma PHYWE Taschenrechner und Schreibmaterial Aufbau Beim Aufbau der Teile auf die optische Bank ist darauf zu achten, daß alle Bauteile die gleiche Höhe haben, d.h. das die Richtleuchte sich auf der gleichen Höhe befindet wie die Sammellinse und der Gegenstand, sowie die unbekannte Linse. Der Schirm wird auch in der Mitte zentriert. Wichtig ist das die Lampe in der Richtleuchte genau in der Mitte justiert ist und der Glühwendel genau senkrecht und mittig steht, einzustellen mit den drei Einstellschrauben an dem Gehäuse der Leuchte. 2 Skizze des Versuchsaufbaus: Aufgabenstellung: 1. Messen des Krümmradius der Linse Mit Hilfe eines Spärometers wird der Krümmradius der Linse erarbeitet Die drei Füße des Spärometers können auf vier Stufen, je nach dem Durchmesser der Linse, eingestellt werden. Bei unserer Messung wurden die Füße in der zweiten Position eingerastet. Mit dieser Einstellung beträgt der Abstand vom Mittelpunkt zum Zentrum (a) = 40 mm der in der Anleitung zum Spärometer angegeben ist. Jetzt kann der Nullpunkt des Meßgeätes gesetzt werden, in dem man das Spärometer auf eine ebene Glasplatte stellt und die sich drehende Skala bei Null gesetzt wird. Nun setzt man den Spärometer auf die Linse, der kleine Zeiger zählt die Umdrehungen des großen Zeigers. Mit Hilfe des Großen läßt sich die Kommastelle genau ablesen. Diese Messung wird auf allen beiden Seiten durchgeführt. In unserem Fall ist die eine Seite der Linse plan; unsere Linse ist eine Plankonvex-Linse. Die bei uns gefundene Niveudifferenz (h) beträgt 8,058 auf der konvex-Seite. Der Krümmungsradius läßt sich durch die folgende Formel berechnen: a = 40 mm; h = 8,058 r 1 a2 h * * 2 h 2 r 1 40 2 8,058 * * 2 8,058 2 r 103,3 2. Die Mittendicke der Linse läßt sich mit dem Meßschieber ermitteln Sie beträgt 2,5 cm. Für die Berechnung in unserem Versuch vernachlässigbar. 3 3. Die Brennweite (f) der Linse wird nach der Besselmethode ermittelt Durch leichtes verschieben der Sammellinse auf der optischen Bank wird die Glühwindel auf dem Schirm scharf dargestellt. Der Gegenstand (Kartonage in der ein Pfeil ausgeschnitten wurde) wird so eingerichtet, daß soviel Licht wie möglich hindurch scheint. Für die Messung der Brennweite ist es wichtig, daß der Abstand Gegenstand -> Schirm (e) größer als die 4fache Brennweite der unbekannten Linse ist. Dabei wird die grobe Brennweite ermittelt indem wir an der einen Wand, das Bild vom Fenster durch die Linse scharf abbilden. Mit dem Zollstock wird die grobe Entfernung von Wand zu Linse gemessen. Der Abstand betrug 14 cm. Der Abstand Schirm und Gegenstand wird mit Hilfe der Skalierung auf der optischen Bank so eingestellt, daß e>4*f ist. An dem Abstand e darf während der Messung nichts geändert werden, es darf nur die unbekannte Linse die zwischen beiden Objekten steht verändert werden. Diese Linse wird nun so verschoben, daß einmal ein vergrößertes Bild des Gegenstandes auf dem Schirm scharf abgebildet wird. Je näher die Linse an den Gegenstand herangeführt wird, desto größer ist die Abbildung. Je weiter die Linse vom Gegenstand entfernt wird, umso größer ist die Abbildung. Für unsere Messung sind nun die Positionen der Linse vom großen und vom kleinen Bild von Bedeutung. In der Skizze als Position 1 und 2 zu erkennen. Die Differenz der beiden Positionen ergibt die Verschiebung der Linse (d). Es wurden drei unterschiedliche Messungen (Abstand Gegenstand zu Schirm varierte) a sechs Wiederholungen durchgeführt. Meßergebnisse der Brennweitebestimmung: Messung 1 in cm ---> Abstand Gegenstand Schirm = 80 cm Position 2 Position 1 D 1 36 81,8 45,8 2 36,1 82,1 46 3 36 82 46 4 35,9 81,7 45,8 5 35,9 81,8 45,9 6 35,8 81,8 46 Durchschnitt von 6 Wiederholungen: Messung 2 45,9 Abstand Gegenstand Schirm = 65 cm Position 2 Position 1 d 1 36,4 65,4 27,4 2 36,3 65,4 27,5 3 36 65,3 27,4 4 36 65 27,4 5 36 64,8 27,1 6 36,2 64,8 27,2 Durchschnitt von 6 Wiederholungen: 27,3 4 Messung 3 Abstand Gegenstand Schirm = 78 cm Position 2 Position 1 d 1 36,4 79,7 43,3 2 36,3 79,5 43,2 3 36 79,5 43,5 4 36 79,7 43,7 5 36 79,3 43,3 6 36,2 79,6 43,4 Durchschnitt von 6 Wiederholungen: 43,4 Formel zur Berechnung der Brennweite f: e = Abstand Gegenstand - Schirm d = Verschiebung der Linse 1 * e 4 f d2 e f1 = 13,42 cm f2 = 13,38 cm f3 = 13,46 cm Durchschnitt aller drei ermittelten Brennweiten fdurchs= 13,42 cm 4. Berechnung der Brechzahl (n) der unbekannten Linse Die Brechzahl (n) läßt sich berechnen, indem man die einfache Linsenform nach n umstellt. r = 103,3 f = 13,42 f r1 * r2 n 1 * r2 n r1 * r2 r1 r2 * f n 103,3 1 103,3 * 13,42 r1 1 n 1,075 Die Brechzahl beträgt 1,075 5 Fehlerdiskussion Bei der Messung sind folgende Fehler zu vermeiden: - - Randstrahlenabblendung; Licht sollte durch den Mittelpunkt der Linse gehen, der Gegenstand (Pfeil) lässt sich dadurch schärfer darstellen. Vermeidung von Spannungschwankungen, während der Messung und im Anlaufbereich/Offset. Ablesefehler der cm Angaben auf der optischen Bank vermeiden. Die Objekte dürfen auf der optischen Bank nicht bewegt werden, bis auf die Linse, während der Messung; auf feste Montage ist zu achten, mechanische Erschütterungen sind zu vermeiden. Während der Messung nach der Besselmethode möglichst keine Unterbrechung, da sonst auf Grund von Spannung/Streulicht die Messwert voneinander abweichen. Spärometer auf richtige Linsengröße einstellen und Nullstellen. Mindestens eine Doppelbestimmung mit mehreren Wiederholungen um genauere Meßergebnisse zu erreichen, systematische ausschließen. Zusammenfassung Der mit dem Spärometer ermittelt Radius der Sammelinse ist 103,3. Die Brechzahl der Linse beträgt 1,075. Die Brechzahl von Luft/Glas ist >1. Anlage Aufgabenblatt Mittschrift und Handgeschriebene Tabelle 6