Universität Stuttgart 2. Übungsblatt Institut für Verbrennungstechnik der Luft- und Raumfahrt Einführung in die Verbrennung SS 2013 1. Aufgabe 250 mol Helium befinden sich in einem Zylinder mit variablem Volumen. Die Temperatur beträgt 26,85°C und der Druck 1 bar. Bekannt sind die molare Masse und die spezifische Wärmekapazität von Helium: 𝑀He = 4 kg J , 𝑐𝑝 = 5193 kg∙K kmol Über eine Heizspirale erfolgt eine isobare Wärmezufuhr von 1 MJ. a) Um welchen Betrag verändert sich die Enthalpie des Heliums im Zylinder und welche Temperatur hat das Helium nach der Wärmezufuhr? b) Um welchen Betrag verändert sich die innere Energie des Heliums? c) Die Wärmezufuhr und die Veränderung der inneren Energie sind nicht gleich. Wo ist der Rest der Energie geblieben? Nun erfolgt die Wärmezufuhr von 1 MJ isochor bei gleichen Startbedingungen (T 0 =26,85°C, p 0 =1 bar): d) Um welchen Betrag verändert sich die innere Energie des Heliums im Zylinder und welche Temperatur hat das Helium nach der Wärmezufuhr (universelle Gaskonstante: J )? 𝑅𝑚 = 8,314 molK e) Um welchen Betrag verändert sich die Enthalpie des Heliums? f) Die Wärmezufuhr und die Veränderung der Enthalpie sind nicht gleich. Was bedeutet das für die Energieerhaltung? 2. Aufgabe 250 mol Helium und 100 mol Argon befinden sich in einem Zylinder mit variablem Volumen. Die Temperatur beträgt 26,85°C und der Druck 1 bar. Bekannt ist die molare Wärmekapazität von Argon: 5 𝐶𝑝,m = 𝑅m 2 Über eine Heizspirale erfolgt eine isobare Wärmezufuhr von 1 MJ. Welche Temperatur hat das Gasgemisch nach der Wärmezufuhr? 3. Aufgabe In einem Behälter mit konstantem Volumen (V = 30 dm³) wird 1 mol Wasserstoff stöchiometrisch und vollständig mit Sauerstoff verbrannt. Hält man die Temperatur des Systems vor und nach der Reaktion auf 25°C, so ergibt sich eine freiwerdende Wärme von 57 kcal. Edukte und Produkte können als ideale Gase angesehen werden. a) Wie groß ist der Druck im System vor und nach der Verbrennung? b) Um wie viel Joule ändert sich die innere Energie des Systems? c) Statt des Volumens wird nun der Druck konstant gehalten. Welches Volumen stellt sich unter sonst gleichen Bedingungen ein? d) Welche Wärmemenge wird im Fall c) frei? Universität Stuttgart 2. Übungsblatt Institut für Verbrennungstechnik der Luft- und Raumfahrt Einführung in die Verbrennung SS 2013 4. Aufgabe Berechnen Sie für die vollständige, stöchiometrische, isobare und isotherme Verbrennung von Acetylen (C 2 H 2 ) in Sauerstoff unter Standardbedingungen a) die molare Reaktionsenthalpie, wenn sich Wasser als gasförmiges oder flüssiges Produkt ergibt, b) den oberen und unteren Heizwert des Acetylens bezogen auf die Molzahl, die Masse und das Volumen des Brennstoffs. Verwenden Sie dabei die folgenden molaren Standardbildungsenthalpien: 0 𝐻m,f,298 � Spezies kJ mol Acetylen (C 2 H 2 ) Sauerstoff (O 2 ) Kohlendioxid (CO 2 ) Wasser (H 2 O), fl Wasser (H 2 O), g 226,7 0,0 -393,5 -286,0 -241,8 � 5. Aufgabe Methan soll bei einer Luftzahl von λ = 1,575 isobar in Luft verbrannt werden. Das Volumenverhältnis von Sauerstoff zu Stickstoff in der Luft sei 21/79. Berechnen Sie die Temperatur nach der Verbrennung, wenn die Enthalpie konstant bleibt. Verwenden Sie hierzu die angegebenen Enthalpiedifferenzen. Die Temperatur ist daraus durch lineare Interpolation zu ermitteln. Die Temperatur zu Beginn des Verbrennungsvorgangs beträgt T = 298,15 K. Molare Enthalpiedifferenzen 𝐻m (𝑇) − 𝐻m (𝑇 0 ) in kJ/mol bei T = 1700 K und T = 2000 K: T = 1700 K T = 2000 K CO 2 73,600 91,681 H2O 57,508 72,260 N2 45,465 56,187 O2 48,002 59,224 6. Aufgabe Betrachtet wird die stöchiometrische und isobare Verbrennung von 1 mol Wasserstoff mit Sauerstoff, bei der eine Wärmemenge ΔQ von 200 kJ abgeführt wird. Zu Beginn liegen Standardbedingungen vor (T = 298,15 K, p = 1,01325 bar). Gegeben ist die Standardbildungsenthalpie für Wasserdampf 0 = −242 kJ/mol sowie Polynome, die den Verlauf von C p,m in einem Temperaturbereich von 𝐻m,f,H 2O 200 K bis 1500 K beschreiben: 𝐶𝑝,m,O2 1 1 = 0,3622 × 101 + 0,7362 × 10−3 𝑇 − 0,1965 × 10−6 2 𝑇 2 𝑅m K K 𝐶𝑝,m,H2 1 1 = 0,3100 × 101 + 0,5112 × 10−3 𝑇 − 0,5264 × 10−7 2 𝑇 2 𝑅m K K 𝐶𝑝,m,H2 O 1 1 = 0,2717 × 101 + 0,2945 × 10−2 𝑇 − 0,8022 × 10−6 2 𝑇 2 𝑅m K K a) Stellen Sie die entsprechenden Polynome zur Bestimmung der molaren Enthalpien auf. b) Stellen Sie die Polynome zur Bestimmung der Enthalpie des Gemisches vor und nach der Verbrennung auf. c) Skizzieren Sie die in b) bestimmten Polynome in einem H-T-Diagramm und tragen Sie einen möglichen Prozessweg ein.