Fachinformation - CT Arzneimittel

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Fachinformation
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Hydromorphonhydrochlorid-CT 2 mg
Hartkapseln, retardiert
Hydromorphonhydrochlorid-CT 4 mg
Hartkapseln, retardiert
Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg
Hartkapseln, retardiert
Hydromorphonhydrochlorid-CT 16 mg
Hartkapseln, retardiert
Hydromorphonhydrochlorid-CT 24 mg
Hartkapseln, retardiert
Kinder <12 Jahre
Kapsel bestehend aus einem weißen Unterteil und einem rotbraunen Oberteil.
Hydromorphonhydrochlorid-CT wird nicht
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von starken Schmerzen.
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
ZUSAMMENSETZUNG
Hydromorphonhydrochlorid-CT 2 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 2 mg
Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend
1,77 mg Hydromorphon).
Hydromorphonhydrochlorid-CT 4 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 4 mg
Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend
3,54 mg Hydromorphon).
Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 8 mg
Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend
7,09 mg Hydromorphon).
Hydromorphonhydrochlorid-CT 16 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 16 mg
Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend
14,18 mg Hydromorphon).
Hydromorphonhydrochlorid-CT 24 mg
Jede Hartkapsel, retardiert enthält 24 mg
Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend
21,28 mg Hydromorphon).
Sonstige Bestandteile:
Jede Hydromorphonhydrochlorid-CT
2 mg Hartkapsel, retardiert enthält
34,063 mg Sucrose.
Jede Hydromorphonhydrochlorid-CT
4 mg Hartkapsel, retardiert enthält
68,126 mg Sucrose.
Jede Hydromorphonhydrochlorid-CT
8 mg Hartkapsel, retardiert enthält
136,252 mg Sucrose.
Jede Hydromorphonhydrochlorid-CT
16 mg Hartkapsel, retardiert enthält
272,504 mg Sucrose.
Jede Hydromorphonhydrochlorid-CT
24 mg Hartkapsel, retardiert enthält
408,756 mg Sucrose.
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Hartkapsel, retardiert.
Die Kapsel enthält kugelförmige retardierte
Pellets.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 2 mg
Kapsel bestehend aus einem weißen Unterteil und einem weißen Oberteil.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 4 mg
Kapsel bestehend aus einem weißen Unterteil und einem elfenbeinfarbenen Oberteil.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg
Juni 2013
Hydromorphonhydrochlorid-CT 24 mg
Kapsel bestehend aus einem weißen Unterteil und einem dunkelgelben Oberteil.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 16 mg
Kapsel bestehend aus einem weißen Unterteil und einem lachsrosa Oberteil.
012970-F822 – Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert – n
Erwachsene und Jugendliche (>12 Jahre)
Die Anfangsdosis Hydromorphonhydrochlorid-CT beträgt im Allgemeinen 4 mg
alle 12 Stunden.
Die Dosierung von Hydromorphonhydrochlorid-CT muss an die Stärke der Schmerzen und an das individuelle Ansprechen des
Patienten angepasst werden.
Die Dosis sollte titriert werden, bis eine
optimale Schmerzlinderung erreicht ist.
Grundsätzlich sollte eine ausreichend hohe
Dosis gegeben und gleichzeitig die für den
Einzelfall niedrigste analgetisch wirksame
Dosis gewählt werden.
Hydromorphonhydrochlorid-CT
sollte
nicht länger als unbedingt notwendig eingenommen werden. Wenn eine Langzeitbehandlung erforderlich ist, sollte eine sorgfältige und regelmäßige Überprüfung sicherstellen, ob und in welchem Ausmaß eine
Weiterbehandlung notwendig ist. Wenn die
Therapie mit Hydromorphon nicht mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam sein, die
Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um
das Auftreten eines Entzugssyndroms zu
vermeiden.
Bei Patienten mit einer physischen Abhängigkeit von Opioiden kann ein abruptes
Absetzen der Hydromorphon-Therapie zu
Entzugserscheinungen führen. Ist eine Hydromorphon-Therapie nicht länger angezeigt, sollte die Hydromorphon-Dosis jeden
zweiten Tag um 50 % reduziert werden, bis
die niedrigste Dosis erreicht ist, die eine
sichere Beendigung der Therapie erlaubt.
Falls Entzugserscheinungen auftreten, ist die
Dosisreduktion abzubrechen.
Die Dosis sollte dann geringfügig erhöht
werden, bis die Anzeichen eines OpioidEntzugs verschwinden.
Danach ist die Dosisreduktion von Hydromorphon fortzusetzen, entweder mit längeren Zeitintervallen zwischen den einzelnen
Hydromorphon-Dosisreduktionen oder indem die Reduktion durch eine äquianalgetische Dosis eines anderen Opioids ersetzt
wird.
Spezielle Patientengruppen
Ältere Patienten
Ältere Patienten (in der Regel über 75 Jahren) benötigen unter Umständen eine geringere als die empfohlene Erwachsenen-Dosis um eine ausreichende Analgesie zu
erzielen.
Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
Diese Patienten benötigen möglicherweise
niedrigere Dosen als andere Patientengruppen, um eine ausreichende Analgesie zu
erzielen. Sie sollen vorsichtig entsprechend
der Wirkung eingestellt werden (siehe Abschnitt 5.2).
empfohlen für die Anwendung bei Kindern
unter 12 Jahren aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit.
Art der Anwendung
Die Kapseln sind unzerkaut mit ausreichend
Flüssigkeit einzunehmen.
4.3 Gegenanzeigen
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
oder einen der sonstigen Bestandteile
• Atemdepression mit Hypoxie und/oder
Hyperkapnie
• Schwere, chronisch obstruktive Lungen•
•
•
•
erkrankung
Koma
Akutes Abdomen
Paralytischer Ileus
Gleichzeitige Gabe von Monoaminoxidase-Hemmern oder wenn diese innerhalb
der letzten 2 Wochen abgesetzt wurden.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Eine Atemdepression ist das Hauptrisiko
einer Opioidüberdosierung. Vorsicht bei
der Anwendung ist geboten bei Patienten
mit bekannter Opioidabhängigkeit, bei
Patienten mit Kopfverletzungen (wegen
des Risikos eines erhöhten intrakranialen
Drucks), Krampfleiden, Alkoholismus, Delirium tremens, toxischer Psychose, Hypotonie in Verbindung mit Hypovolämie, Bewusstseinsstörungen, Gallenwegserkrankungen, Gallen- oder Nierenkolik, Pankreatitis, obstruktiven oder entzündlichen Darmerkrankungen, Prostatahypertrophie, Nebennierenrindeninsuffizienz (z. B. Morbus
Addison), Hypothyreose, chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung, verminderter
Atemreserve, bei älteren oder geschwächten Patienten und bei Patienten mit schwerer
Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2).
Die Langzeitanwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT kann zur Entwicklung einer Toleranz mit der Erfordernis höherer Dosen zur Erzielung des erwünschten
analgetischen Effekts führen. Eine Kreuztoleranz zu anderen Opioiden kann bestehen.
Die chronische Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT kann zu physischer
Abhängigkeit führen und bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome auftreten.
Wenn die Therapie mit Hydromorphon nicht
mehr länger erforderlich ist, kann es ratsam
sein, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um das Auftreten eines Entzugssyndroms zu vermeiden.
Das Missbrauchsprofil von Hydromorphon
ähnelt dem anderer starker Opioidagonisten
und kann von Personen mit latenten oder
manifesten Suchterkrankungen bewusst
missbraucht werden. Eine psychische Abhängigkeit kann sich infolge der Anwendung
opioidhaltiger Analgetika wie Hydromorphonhydrochlorid-CT entwickeln. Hydromorphonhydrochlorid-CT sollte daher bei
Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte mit besonderer
Vorsicht angewendet werden.
1
Fachinformation
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln
Bei Patienten mit chronischen Schmerzen
ist bei bestimmungsgemäßer Anwendung
das Risiko für die Entwicklung einer physischen oder psychischen Abhängigkeit jedoch deutlich vermindert. Über die tatsächliche Inzidenz einer psychischen Abhängigkeit bei Patienten mit chronischen Schmerzen stehen keine Daten zur Verfügung.
Eine angemessene Prophylaxe bekannter
opioid-bedingter Nebenwirkungen (wie
z. B. Verstopfung) sollte in Betracht gezogen
werden.
Hydromorphonhydrochlorid-CT
sollte
nicht eingesetzt werden, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein paralytischer Ileus
auftritt. Sollte ein paralytischer Ileus vermutet
werden oder während der Behandlung auftreten, muss die Behandlung mit Hydromorphon sofort abgebrochen werden.
Vor allem bei hohen Dosierungen kann in
seltenen Fällen eine Hyperalgesie auftreten,
die auf eine weitere Dosiserhöhung von
Hydromorphonhydrochlorid-CT nicht anspricht. Eine Dosisreduktion oder der Wechsel zu einem anderen Opioid kann erforderlich sein.
Hydromorphonhydrochlorid-CT wird präoperativ und in den ersten 24 Stunden postoperativ nicht empfohlen, aufgrund eines
erhöhten Risikos für das Auftreten eines
Ileus in der postoperativen Phase gegenüber Nichtoperierten. Nach diesem Zeitraum
sollte Hydromorphonhydrochlorid-CT mit
Vorsicht angewendet werden, insbesondere
nach abdominalen Eingriffen.
Patienten, die einer zusätzlichen Schmerztherapie unterzogen werden (z. B. Operation,
Plexusblockade), sollten 12 Stunden vor
dem Eingriff kein Hydromorphon erhalten.
Falls eine Weiterbehandlung mit Hydromorphonhydrochlorid-CT indiziert ist, sollte die
Dosierung den neuen Erfordernissen nach
der Operation entsprechend eingestellt werden.
Es ist zu betonen, dass Patienten, die einmal
auf eine wirksame Dosis eines bestimmten
Opioids eingestellt wurden, nicht ohne klinische Beurteilung und sorgfältige bedarfsorientierte Neueinstellung auf andere Opioid-Analgetika umgestellt werden sollten. Andernfalls ist eine kontinuierliche analgetische
Wirkung nicht gewährleistet.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg,
16 mg und 24 mg ist nicht für eine initiale Opioid-Therapie geeignet. Höhere Dosierungen von Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg, 16 mg und 24 mg sollten nur
bei Patienten angewendet werden, bei
denen trotz chronischer Schmerzbehandlung mit niedrigeren Hydromorphon-Dosen
(2 mg und 4 mg) oder anderen vergleichbar
starken Analgetika, keine ausreichende
Schmerzlinderung mehr erreicht werden
kann.
Bei bestehender Nebennierenrindeninsuffizienz sollten die Plasmakortisolkonzentration kontrolliert und ggf. Kortikoide zugeführt
werden.
Hydromorphonhydrochlorid-CT Kapseln
sind nur für die orale Anwendung bestimmt.
Bei missbräuchlicher parenteraler Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT
2
ist mit schwerwiegenden unerwünschten
Ereignissen zu rechnen, die tödlich verlaufen
können.
Um zu verhindern, dass die kontrollierte
Freisetzung aus den in den Kapseln enthaltenen Pellets beeinträchtigt wird, dürfen
die retardierten Hartkapseln nicht zerkaut
oder zerkleinert werden. Die Verabreichung
zerkauter oder zerkleinert Kapseln führt zu
einer schnellen Freisetzung und zur Resorption einer möglicherweise letalen Dosis von
Hydromorphon (siehe Abschnitt 4.9).
Bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol und
Hydromorphonhydrochlorid-CT können
vermehrt Nebenwirkungen von Hydromorphonhydrochlorid-CT auftreten. Die gleichzeitige Einnahme sollte vermieden werden.
Die Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT kann bei Dopingkontrollen zu
positiven Ergebnissen führen.
Patienten mit der seltenen hereditären
Fructose-Intoleranz,
Glucose-GalactoseMalabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Hydromorphonhydrochlorid-CT nicht einnehmen.
therapie erhalten haben, kann es zu Entzugserscheinungen kommen.
Stillzeit
Hydromorphonhydrochlorid wird in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Hydromorphonhydrochlorid-CT sollte deshalb während der Stillzeit nicht eingenommen werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Hydromorphonhydrochlorid-CT hat einen
geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist insbesondere zu Beginn einer Hydromorphon-Therapie, nach Dosiserhöhung oder Präparatewechsel sowie bei einer Kombination von
Hydromorphon mit Alkohol oder anderen
ZNS-dämpfenden Substanzen wahrscheinlich. Patienten, die stabil auf eine spezifische
Dosis eingestellt sind, sind nicht unbedingt
beeinträchtigt. Deshalb sollten Patienten mit
ihrem Arzt besprechen, ob sie ein Fahrzeug
führen oder Maschinen bedienen dürfen.
4.8 Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit (vor allem zu Beginn der Behandlung)
und Verstopfung.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von zentralwirksamen Arzneimitteln wie Tranquilizern,
Anästhetika (wie z. B. Barbiturate), Hypnotika
und Sedativa, Neuroleptika, Antidepressiva
und Antihistaminika/Antiemetika und anderer Opioide kann zu einer Verstärkung der
dämpfenden Wirkung beider Arzneimittel auf
das Zentralnervensystem (z. B. Sedierung
und Atemdepression) führen.
Alkohol kann die pharmakodynamischen
Effekte von HydromorphonhydrochloridCT verstärken. Die gleichzeitige Einnahme
sollte vermieden werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Monoaminoxidase-Hemmern (MAO-Hemmern)
und Opioiden kann eine stimulierende oder
hemmende Wirkung auf das Zentralnervensystem haben oder eine Hypotonie oder
Hypertonie auslösen. Die gleichzeitige Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT und MAO-Hemmern ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für
die Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Das potentielle Risiko für den Menschen
ist nicht bekannt. Hydromorphonhydrochlorid-CT darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn,
dies ist eindeutig erforderlich.
Die Anwendung von Hydromorphonhydrochlorid-CT während der Schwangerschaft
und während der Geburt wird aufgrund einer
verminderten Uteruskontraktilität und dem
Risiko einer Atemdepression beim Neugeborenen nicht empfohlen. Bei Neugeborenen, deren Mütter eine chronische Opioid-
Für die Definition der Häufigkeit der unten
aufgeführten Nebenwirkungen wird folgende
Einteilung zugrunde gelegt:
sehr häufig
häufig
gelegentlich
selten
sehr selten
nicht bekannt
≥ 1/10
≥ 1/100 bis <1/10
≥ 1/1.000 bis <1/100
≥ 1/10.000 bis <1/1.000
<1/10.000
Häufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich Schwellung im Bereich des Oropharynx)
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig:
Verwirrtheit
Gelegentlich: Dysphorie, Euphorie, Halluzinationen
Selten:
Abhängigkeit, Angst, Agitiertheit
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig:
Schwindel, Schläfrigkeit
Gelegentlich: Kopfschmerzen, Tremor oder
unwillkürliche Muskelkontraktionen, Parästhesie
Selten:
Krampfanfälle; Sedierung
Sehr selten: Hyperalgesie (siehe Abschnitt 4.4)
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Miosis, Sehstörungen wie
Verschwommensehen
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie
Selten:
Bradykardie, Palpitationen
Gefäßerkrankungen
Häufig:
Hypotonie
012970-F822 – Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert – n
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Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und des Mediastinums
Selten:
Atemdepression, Bronchospasmen
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Analgetika, Opioide, natürliche Opium-Alkaloide
ATC-Code: N02AA03
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:
Verstopfung, Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen
Gelegentlich: Bauchschmerzen, Dyspepsie
Sehr selten: Paralytischer Ileus
Hydromorphon ist ein μ-selektiver, reiner
Opioidagonist. Hydromorphon und verwandte Opioide wirken hauptsächlich auf
das zentrale Nervensystem und den Darm.
Die Wirkungen sind vorwiegend analgetisch,
anxiolytisch, antitussiv und sedativ. Darüber
hinaus können Stimmungsveränderungen,
Atemdepression, verminderte gastrointestinale Motilität, Übelkeit, Erbrechen und Veränderungen des endokrinen und autonomen Nervensystems auftreten.
Leber- und Gallenerkrankungen
Selten:
Gallenkolik, Erhöhung von
Pankreasenzymen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig:
Pruritus, Schwitzen
Gelegentlich: Hautausschlag, Urtikaria
Selten:
Rötung des Gesichts
Opioide können die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren- oder -Gonaden-Achse beeinflussen. Zu den Veränderungen, die
beobachtet werden können, zählen ein Anstieg des Serumprolaktins und eine Abnahme von Kortisol und Testosteron im Plasma.
Eine Manifestation klinischer Symptome aufgrund dieser Hormonveränderungen kann
möglich sein.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig:
Harnverhalt und verstärkter
Harndrang
Erkrankungen der Geschlechtsorgane
und der Brustdrüse
Gelegentlich: Verminderte Libido, Impotenz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:
Asthenie
Gelegentlich: Toleranz, Entzugserscheinungen*.
Sehr selten: Peripheres Ödem
* Entzugserscheinungen können auftreten
und Symptome wie Agitiertheit, Angst,
Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperkinese,
Tremor und gastrointestinale Symptome
beinhalten.
Präklinische Studien zeigen unterschiedliche Effekte von Opioiden auf Komponenten
des Immunsystems. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist nicht bekannt.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption und Verteilung
4.9 Überdosierung
Juni 2013
Symptome einer Überdosierung:
Anzeichen und Symptome einer Hydromorphon-Vergiftung und -überdosierung sind
durch Beschwerden wie „sich komisch fühlen“, Konzentrationsstörungen, Schläfrigkeit
und Schwindelgefühl im Stehen gekennzeichnet.
Weitere mögliche charakteristische Symptome einer Überdosierung sind Atemdepression (Verringerung der Atemfrequenz und/
oder des Atemzugvolumens, CheyneStokes-Atmung, Zyanose), extreme Schläfrigkeit bis hin zu Stupor oder Koma, Miosis,
Erschlaffung der Skelettmuskulatur, feuchtkalte Haut, Bradykardie und Hypotonie. Eine
exzessive Intoxikation kann zu Apnoe, Kreislaufversagen, Herzstillstand und Tod führen.
Behandlung einer Überdosierung:
Im Falle einer Überdosierung ist der zirkulatorische und respiratorische Zustand des
Patienten engmaschig zu überwachen und
es sind entsprechende unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Ein spezifischer Opioidantagonist wie Naloxon kann Hydromorphon-induzierte Effekte aufheben. Es ist zu
beachten, dass die Wirkungsdauer von
Opioiden länger sein kann als die von
Naloxon, und dass ein Wiederauftreten der
Atemdepression möglich ist. Bei Einnahme
großer Mengen Hydromorphonhydrochlorid-CT sollte eine Magenspülung in Erwägung gezogen werden.
012970-F822 – Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert – n
Hydromorphon wird im Gastrointestinaltrakt
resorbiert und unterliegt einer präsystemischen Elimination, was zu einer oralen Bioverfügbarkeit von etwa 32 % (Bereich
17 – 62 %) führt. Die relative Bioverfügbarkeit
der Retardformulierungen von Hydromorphon ist vergleichbar mit der von sofort
freisetzenden Formulierungen, jedoch mit
geringerer Fluktuation der Plasmaspiegel.
Die Proteinbindung von Hydromorphon ist
gering (5 – 10 %) und unabhängig von der
Konzentration. Es wird ein hohes Verteilungsvolumen beschrieben (1,22 ± 0,23 l/
kg), was auf eine umfangreiche Aufnahme
ins Gewebe hinweist.
Biotransformation und Elimination
Hydromorphon wird durch direkte Konjugation oder Reduktion der Ketogruppe mit
nachfolgender Konjugation metabolisiert.
Nach der Resorption wird Hydromorphon
hauptsächlich zu Hydromorphon-3-Glucuronid, Hydromorphon-3-Glucosid und Dihydroisomorphin-6-Glucuronid metabolisiert.
Zu einem kleineren Anteil wurden auch die
Metaboliten Dihydroisomorphin-6-Glucosid,
Dihydromorphin und Dihydroisomorphin
gefunden.
Hydromorphon wird in der Leber verstoffwechselt und nur ein geringer Teil der Hydromorphon-Dosis wird unverändert im Urin
ausgeschieden. Hydromorphonmetaboliten
wurden im Plasma, Urin und in humanen
Hepatozyten-Test-Systemen nachgewiesen.
Es gibt keine Hinweise, dass Hydromorphon
in vivo durch das Cytochrom-P450-Enzymsystem metabolisiert wird. In vitro hemmt
Hydromorphon mit einer IC50 >50 μM die
humanen rekombinanten CYP-Isoformen,
einschließlich CYP1A2, 2A6, 2C8, 2D6 und
3A4, nur geringfügig. Es ist deshalb nicht zu
erwarten, dass Hydromorphon den Metabolismus von anderen Wirkstoffen, die durch
diese CYP-Isoformen metabolisiert werden,
hemmt.
Spezielle Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Über die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Hydromorphon bei Kindern unter
12 Jahren liegen keine ausreichenden Daten
vor. Hydromorphonhydrochlorid-CT wird
daher für diese Patientengruppe nicht empfohlen.
Ältere Patienten
Altersabhängige Anstiege der Exposition
wurden in klinischen Studien bei älteren im
Vergleich zu jüngeren erwachsenen Patienten beobachtet. Eine höhere Empfindlichkeit
kann bei manchen älteren Patienten nicht
ausgeschlossen werden. Die Dosierung
sollte daher der klinischen Situation angepasst werden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit einer leicht bis mäßig stark
eingeschränkten Nierenfunktion (auf der
Grundlage der Kreatinin-Clearance berechnet) waren die Hydromorphon-Konzentrationen im Plasma geringfügig höher als bei
Patienten mit normaler Nierenfunktion. Die
Dosis sollte sorgfältig an das Ansprechen
auf die analgetische Behandlung angepasst
werden.
Eingeschränkte Leberfunktion
Die Anwendung von Hydromorphon bei
Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion wurde nicht untersucht. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion von
geringerem Ausmaß sind eine sorgfältige
Auswahl der Anfangsdosis und eine engmaschige Überwachung des Patienten erforderlich.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei
wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen
die präklinischen Daten keine besonderen
Gefahren für den Menschen erkennen.
Keine Auswirkungen auf die männliche oder
weibliche Fertilität oder die Spermienparameter wurden bei Ratten beobachtet, die
orale Hydromorphon-Dosen von bis zu
5 mg/kg/Tag erhielten (30 mg/m2/Tag bzw.
das 1,4-fache der nach Körperoberfläche
errechneten, erwarteten Dosis für den Menschen).
Hydromorphon erwies sich bei Dosierungen, die für das Muttertier toxisch waren,
weder bei Ratten noch bei Kaninchen als
teratogen. Eine eingeschränkte fetale Entwicklung war bei Kaninchen nach einer
Dosis von 50 mg/kg zu beobachten (der
No-Effect-Level für die Entwicklung lag bei
einer Dosis von 25 mg/kg oder 380 mg/m2
bei einer Wirkstoffexposition (AUC), die ungefähr um das 4-fache über der beim Menschen zu erwartenden lag). In Studien an
Ratten, die oral mit Hydromorphon in Dosen
von bis zu 10 mg/kg (308 mg/m2 mit einer
AUC, die ungefähr um das 1,8-fache über
der für den Menschen erwarteten liegt), behandelt wurden, ergaben sich keine Hinweise auf eine fetale Toxizität.
3
Fachinformation
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln
Peripartal und postpartal stieg die Mortalität
von Rattenjungen (F1) bei Dosierungen von
2 und 5 mg/kg/Tag an und das Körpergewicht blieb während der Stillperiode reduziert.
Hydromorphonhydrochlorid-CT 4 mg
Hartkapseln, retardiert
Langzeitstudien zur Kanzerogenität wurden
nicht durchgeführt.
78082.00.00
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Kapselinhalt:
Zucker-Stärke-Pellets
Ascorbinsäure
Hypromellose
Ethylcellulose
Hyprolose
Dibutyldecandioat
78081.00.00
Hydromorphonhydrochlorid-CT 8 mg
Hartkapseln, retardiert
Hydromorphonhydrochlorid-CT 16 mg
Hartkapseln, retardiert
78083.00.00
Hydromorphonhydrochlorid-CT 24 mg
Hartkapseln, retardiert
78084.00.00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
18. Januar 2011
Kapselhülle:
Hypromellose
Titandioxid (E 171)
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2013
Farbstoffe in der Kapselhülle:
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert 4 mg:
Eisen-(III)-hydroxid-oxid × H2O (E 172)
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert 8 mg:
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Betäubungsmittel
Verschreibungspflichtig entsprechend der
Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung
Eisen-(III)-hydroxid-oxid × H2O (E 172)
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert 16 mg:
Eisen-(III)-oxid (E 172)
Hydromorphonhydrochlorid-CT Hartkapseln, retardiert 24 mg:
Eisen-(III)-oxid (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Blisterpackung:
Nicht über 25 °C lagern.
Flasche:
Nicht über 30 °C lagern.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Kindergesicherte Aluminium/PVC-PVDCBlisterpackungen.
HDPE-Flaschen mit kindergesicherten PPSchraubdeckeln, die eine Kapsel mit Silicagel (Trocknungsmittel) enthalten.
Packungsgrößen:
20, 50 und 100 Hartkapseln, retardiert in
Blisterpackungen oder Flaschen.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
AbZ-Pharma GmbH
Graf-Arco-Str. 3
89079 Ulm
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Hydromorphonhydrochlorid-CT 2 mg
Hartkapseln, retardiert
78080.00.00
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FachInfo-Service
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10831 Berlin
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