Universität Potsdam, Institut für Physik und Astronomie Michael Rosenblum, Ralf Tönjes Sommersemester 2012 Nichtlineare Dynamik, WS12/13 Blatt 2 : Gedämpftes mathematisches Pendel 1. Eine Punktmasse m sei an einem masselosen Pendel der Länge l befestigt. Senkrecht unter der Aufhängung habe das Pendel den Auslenkungswinkel φ = 0 und die Position x = (0, 0). Am Massepunkt greifen an, die Gewichtskraft Fg = mg, die Reibungskraft Fγ = −γ ẋ, sowie ein konstantes Drehmoment µ = lFM , welches durch einen Motor in der Aufhängung erzeugt wird. Desweiteren besteht die Möglichkeit, eine zeitlich veränderliche Kraft FΩ = F0 cos Ωt parallel zur Gewichtskraft wirken zu lassen, zum Beispiel durch periodisches Schütteln der Apparatur oder mittels äußerer Felder. (a) Skizzieren Sie das System inklusive aller relavanten Kräfte und Kraftanteile, und finden Sie die Differentialgleichung zweiter Ordnung, welche die Dynamik des Auslenkungswinkels φ beschreibt. (b) Machen Sie die Gleichung dimmensionslos, indem Sie eine dimensionslose Zeit τ = t/T , mit zunächst unbestimmter Zeitskala T einführen, und die Gleichung so dividieren, dass der Koeffizient vor dem Gewichtskraftanteil gleich eins wird. d φ eins wird, und bestimmen Sie die (c) Wählen Sie T so, dass der Koeffizient vor dτ dimensionslosen Parameter der Gleichung ε d2 d φ − sin φ (1 + κ cos ω1 τ ) . φ = ω0 − 2 dτ dτ Unter welcher Bedingung kann man den Term d2 dτ 2 d2 φ dτ 2 (1) vernachlässigen? (d) Wenn φ vernachlässigt werden kann, so heißt das System überdämpft. Beschreiben Sie das Systemverhalten im ungetriebenen Fall (κ = 0). (e) Wir berachten nun den Grenzfall hoher Frequenzen ω0 , ω1 ≫ 1, geringer Frequenzverstimmung ∆ω = ω0 − ω1 ≪ 1 und schwachen Treibens κ ≪ 1. In diesem Fall kann man annehmen, dass die Phasendifferenz ϑ = φ − ω1 τ sich wärend einer Periode kaum ändert. Bestimmen Sie die mittlere Zeitableitung der Phasendifferenz, indem Sie die entsprechende Gleichung unter Annahme konsanter Phasendifferenz über eine Periode der treibenden Kraft mitteln. (f) Wird die Zeitableitung der Phasendifferenz durch diese mittlere Zeitableitung approximiert, so kann man das Verhalten der Phasendifferenz in Abhängigkeit von ∆ω und κ untersuchen. Zeichnen Sie die Region in der ∆ω-κ Ebene, in der die Phasendifferenz stationär wird. (g) Skizzieren Sie die mittlere Zeitableitung der Phasendifferenz als Funktion von r = ∆ω/κ. 1