V28 - Speicheroszilloskop Christian Wagner, Michael Dieblich 5. Dezember 2007 Protokoll von und Datum, Uhrzeit: Betreuer: Michael Dieblich Christian Wagner 27.11.2007, 8:30 - 15:30 Uhr Dr. Marion Friedrich Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 2 Physikalische Grundlagen 2 3 2.1 Funktionsweise eines Oszilloskops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.2 Was ein Oszilloskop ermöglicht 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2.1 Messungen am Transformator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 2.2.2 Messungen am Kondensator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.3 Messung der Frequenz einer Stimmgabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.4 Signalauswertung einer IR-Fernbedienung 2.5 Fouriertransformierte eines Signals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Durchführung und Auswertung 7 3.1 Darstellung von Lissajous-Figuren 3.2 Bestimmung der Kapazitäten zweier Kondensatoren 3.3 Frequenzbestimmung einer Stimmgabel 3.4 Messung der Hysteresekurve eines Transformators 3.5 3.6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7 9 11 Auswertung des Signals einer Fernbedienung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 3.5.1 Ermittelung des Codes bei verschiedenen Befehlen . . . . . . . . . . . . . . 12 3.5.2 Detaillierte Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Durchführung einer Fouriertransfomation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 4 Diskussion 17 5 Anhang, letzte Angaben, Literaturverzeichnis 17 1 Einleitung Oszilloskop - ein vergleichsweise altes, aber dennoch modernes Messgerät, das in vielen Anwendungsbereichen kaum wegzudenken ist. Sei es bei der Präzissionsmessung von Strömen, der Analyse von Signalen, zur schnellen Aufnahme einer Kennlinie,. . . Manchmal möchte man die Bilder auch vermessen und direkt am Bildschirm ist das nicht immer so einfach möglich, weil sich das Bild zeitlich ändert,. . . . Dann ist der Einsatz eines sog. Speicheroszilloskopes sinnvoll. Dieses speichert die Bilder in digitalisierter Form ab und man kann sie anschlieÿend auslesen, vermessen, . . . 2 2.1 Physikalische Grundlagen Funktionsweise eines Oszilloskops Ein Oszilloskop funktioniert auf relativ einfache Weise: Ein Elektronenstrahl, der durch eine Glühkathode erzeugt und mit einer Beschleunigungsspannung (typ. 2 kV) beschleunigt wird, erfährt duch Kondensatorplatten eine Ablenkung in zwei verschiedene Richtungen. Je nachdem, welches Signal auf die Platten gegeben wird, wird der Elektronenstrahl in verschiedener Weise abgelenkt. In folgenden Abbildungen ist der Aufbau schematisch nachvollziehbar: Abbildung 1: Der Blockaufbau des Oszilloskops, entnommen aus [1] Bei einem Speicheroszilloskop kommt noch hinzu, dass das Signal vorher digitalisiert werden muss, d.h. es wird mit einer bestimmten Frequenz (der Abtastfrequenz) zeitlich abgetastet und die Spannung digitalisiert, d.h. aus dem analogen Signal wird ein digitales (d.h. zeit- und wertdiskretes) Signal gemacht. Das sog. Abtasttheorem besagt, dass die höchste zu messende Frequenz die halbe Abtastfrequenz ist (Beweise dafür ndet man in der Mathematik der Signalverarbeitung). In der Regel ist die Abtastfrequenz mind. 10x so hoch, damit man optisch einigermaÿen ein Bild erkennt. Je nachdem wie fein die Spannungswerte ausgelesen werden ist die Qualität der Signalwiedergabe unterschiedlich. Die Bandbreite gibt an, wie groÿ der messbare Spannungsbereich ist. Durch Vorschalten entsprechender Widerstände, etc. kann man verschiedene Bandbreiten einstellen, sodass verschiedene Messbereiche vernünftig (d.h. mit ausreichender Abtastgenauigkeit) ausgemessen werden können, da die Bandbreite in eine konstante Anzahl von Bits unterteilt ist. Bei Oszilloskop unterscheidet man grundsätzlich zwei Betriebsarten: den die zeitabhängige Darstellung eines Signals. Der X − Y −Betrieb X − Y −Betrieb und funktioniert so, dass man z.B. das Signal einer Schwingung auf eine Kondensatorplatte gibt und das Signal einer anderen auf 2 Abbildung 2: Der schematische Aufbau des Oszilloskops, entnommen aus [1] die andere. Durch die Beobachtung von sog. Lissajous-Figuren kann man erkennen, welche Frequenzverhältnisse dieser Schwingungen auftreten und wie die Phasenbeziehung der Schwingung aussieht. Ein wichtiger Bestandteil des Oszillokops stellt die Triggereinheit dar. Diese dient dazu, das Signal und den Bildaufbau, d.h. die Zeitablenkung (horizontal) und das Signal, zu synchronisieren. Sonst könnte man kein richtiges Bild sehen. Es gibt verschiedene Verfahren, um das Signal zu triggern: Man kann mit der Netzspannung triggern, mit einem externen Trigger und mit dem internen Trigger. Um ein stehendes Bild eines periodischen Signals zu erhalten, muss die Auslenkung des Elektronenstrahls am Ende mit der am Anfang übereinstimmen. Daher setzt der Trigger die horizontale Auslenkung zurück, wenn ein bestimmter Pegel erreicht wird, der sog. Triggerpegel. Die automatische Einstellung ist die Null. Je nachdem, wie kompliziert das Signal ist, muss man vorsichtig den Triggerpegel anheben oder absenken. Man kann auch die Flankenrichtung einstellen, d.h. ob der Trigger bei steigendem oder fallendem Signalpegel ausgelöst wird. Bei Einzelereignissen, wie z.B. bei dem Signal einer Fernbedienung, ist es ratsam, beide Flankenrichtungen einzustellen. 2.2 Was ein Oszilloskop ermöglicht Es gibt sehr viele Prozesse, die sich mit einem Osziloskop wesentlich besser messen lassen als mit herkömmlicher Messtechnik. Eine winzige Auswahl soll hier erfolgen: 2.2.1 Messungen am Transformator Ein Transformator besteht aus zwei Spulen mit gemeinsamen Eisenkern und unterschiedlichen Windungszahlen und wird mit einer Wechselspannung betrieben und transformiert die angelegte Spannung in eine andere. Durch die an der Feldspule angelegte Wechselspannung ieÿt ein Wechselstrom, der ein Magnetfeld erzeugt. Dieses durchdringt die zweite Spule, die Induktionsspule, aufgrund des gemeinsamen Eisenkerns annähernd vollständig. Die Änderung des Magnetfeldes in der Induktionsspule führt zu einer Spannung, der Induktionsspannung. 3 Formell dargestellt wird folgendes Magnetfeld erzeugt: B(t) = µ0 Dabei bedeuten N1 N1 I(t) N1 I0 sin(ωt) = µ0 ` ` die Windungszahl der Feldspule, ` des ieÿenden Stromes und µ0 (1) die Permeabilitätszahl, I0 die Amplitude die Länge der Spule. Dieses Magnetfeld erzeugt nach dem Indukti- onsgesetz I → − d E d~r = U = − dt → − → − BdA Z (2) A eine Wechselspannung in der zweiten Spule. Diese ergibt sich daraus zu Uind (t) = − N2 U (t) N1 (3) Aufgrund der Energieerhaltung (idealer Trafo) muss auch die umgesetzte Leistung in beiden Stromkreisen gleich sein, womit das umgekehrte Verhältnis der Windungszahlen zu den beiden Stromstärken in den einzelnen Stromkreisen gilt. In folgenden wollen wir genauer diskutieren, wie sich die Ströme und Spannungen in den beiden Stromkreisen in Abhängigkeit von den Widerständen in beiden Kreisen verhalten unter Vernachlässigung der ohm'schen Widerstände (Kupferverluste). Im ersten Stromkreis fällt die Spannung an beiden Spulen ab, weil beide gekoppelt sind. Ausgehend von der komplexen Schreibweise der Scheinwiderstände bzw. Ströme der Spulen bekommen wir für U1 = L1 I˙1 + L12 I˙2 = iω (L1 I1 + L12 I12 ) (4) N12 N22 ` die Induktivität der ersten Spule gemeint und mit L2 = µ0 µr A ` N N die Induktivität der zweiten. L12 = µ0 µr A 1 2 stellt die Induktivität der Kopplung der beiden ` Spulen dar. Dabei sind Ni (i = 1, 2) die Windungszahlen der beiden Spulen, Ii (i = 1, 2) die Ströme Dabei ist mit L1 = µ0 µr A in den beiden Stromkreisen, ` die Länge der Spulen, A der Spulenquerschnitt und µ0 bzw. µr die beiden bekannten magnetischen Konstanten. Schreibt man jetzt für den zweiten Stromkreis die Gleichung auf, erhält man U2 = ZI2 = iω (L12 I1 + L2 I2 ) Die Gleichungen (4) und (5) bilden ein Gleichungssystem. Z (5) ist der komplexe Gesamtwiderstand im zweiten Stromkreis (Wenn man genauer rechnen will, muss man Z1 auch im ersten Stromkreis einbauen). Löst man dieses, erhält man für N2 U 1 N2 ⇒ U2 = ZI2 = − U1 N1 Z N1 U1 L12 N2 I1 = − I2 = I10 − I2 iωL1 L1 N1 I2 = − (6) U1 iωL1 der reine (Schein-)Leerlaufstrom. Man kann dieses Modell noch weiter denken, indem man die auftretenden Verluste durch dabei ist I10 = 1. Wirbelströme im Eisenkern und in den Kupferdrähten (Eisen- und Kupferverluste) 2. Hystereseverhalten des Eisens bei der Ummagnetisierung (Eisenverluste) 3. Streufelder, die sich auÿerhalb des Eisenkerns aufbauen 4. und ohm'sche Widerstände (Kupferverluste) 4 berücksichtigt. Die Verluste kann man in einem Ersatzschaltbild unterbringen, indem man für die Wirbelströme und das Hystereseverhalten noch zusätzliche Induktivitäten einsetzt und zusätzliche Widerstände für die Kupfderverluste einbaut. Dieser Eekt ist im Rahmen dieses Praktikums vernachlässigbar, deshalb betrachten wir die Verluste auÿerhalb dieses Modells. Bei den Eisenverlusten gibt es die Hystereseverluste und die Wirbelstromverluste. Für die Hystereseverluste ergibt sich folgende Abhängigkeit: PH ∼ f I12 (7) Auch für die Wirbelstromverluste ergibt sich ähnlicher Zusammmenhang (sie wachsen jedoch mit dem Quadrat der Frequenz an): PW ∼ f 2 I12 (8) Bei den Kupferverlusten spielt vornehmlich der ohm'sche Widerstand des Kupferdrahtes eine Rolle, und zwar der Kupferdraht beider Spulen. Im Falle des Leerlaufs entstehen keine Wirbelströme in den Kupferleitungen, weil kein Strom ieÿt, der zur Induktion führt. Wir betrachten also den U 2 I und PV = U I folgt PV = I R (PV Verlustleistung). Setzt man den ohm'schen Widerstand beider Spulen ein, so erhält man Spannungsabfall an beiden Spulen. Aus R = N2 PV = I1 R12 + R22 12 N2 Bei einem Strom niszahl K I2 > 0 ist die (9) im Sekundärkreis sind die Verluste gröÿer. Man kann hier eine Verhält- einführen, die diese Verluste beinhaltet. Es gilt also 2 2 2 N1 PV = K · I1 R1 + R2 2 N2 (10) Streufelder sind nicht so einfach zu betrachten, denn sie hängen stark von der Geometrie der Transformatoren ab. Man müsste ermitteln, wie viel Prozent des Feldes sich auÿerhalb der Spule bendet. Das ist prinzipiell möglich, aber die meisten (ferromagnetischen) Transformatoren besit- B = µ0 µr H ist und im Auÿenraum 1 µr folgt 1 ~ µr Hi (Stetigkeit des B -Feldes). Bei paramagnetischen Trafos werden die Streuverluste wesentlich gröÿer sein, weil µr & 1. Da sie vornehmlich in der Hochfrequenztechnik eingesetzt zen ohnehin sehr geringe Feldverluste, denn aus für Ha = werden, gelten sowieso (aufgrund der hohen Frequenzen, nichtlinearer Eekte und anderem Hystereseverahlten) andere Gesetzmäÿigkeiten. Die gesamten Verluste werden durch Messung der Leistung in beiden Stromkreisen bestimmt. Im Leerlauall ieÿt im Sekundärkreis kein Strom, weshalb die gesamte im Primärkreis umgesetzte Leistung verloren geht. Dieser Fall ist daher interessant, weil man so die gesamten Verluste messen kann. Die unterschiedlichen Arten des Magnetismus (Dia-, Para- und Ferromagnetismus) unterscheiden sich makroskopisch in der sog. magnetischen Permeabilitätszahl. Bei Diamagnetismus ist sie etwas kleiner als 1, bei Paramagnetismus etwas gröÿer und bei Ferromagnetismus viel gröÿer als 1. Weitere Details sind für diesen Versuch uninteressant. Wir untersuchen hysterese bei Ferromagneten. 2.2.2 Messungen am Kondensator Beim Kondensator gibt es die typischen Verläufe der Lade- und Entladekennlinien, aus denen 0 = U (t) + Q(t) C (Kirchho 'scher Maschensatz, angewandt auf einen einfachen Kondensatorstromkreis) bzw. I = Q̇. Flieÿt ein Strom, dann erhält man für U = IR, d.h. man die Kapazität bestimmen kann. Es gelten am Kondensator folgende Gesetze: I(t) = −Q̇(t) = 5 Q(t) . RC (11) Die Lösung dieser Dierentialgleichung gibt uns den Stromverlauf mit der Anfangsbedingung I(0) = I0 mit I(t) = Die Kapazität C τ= (12) Q I(t) dt mit C = Uges oder aus der 1 RC , die man aus einer exponentiellen Regression bekommt. kann man folgendermaÿen ermitteln: Bestimmung der Zeitkonstanten 2.3 t d Q(t) = I0 · e− RC dt Qges = R Messung der Frequenz einer Stimmgabel Durch Anschlieÿen eines Mikrofons kann man auch Schall genauer analysieren, z.B. die Frequenz einer Stimmgabel ermitteln. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten. Man weiÿ, dass es sich in guter Näherung um ein periodisches Signal handelt und man kann aus der Periodendauer die Grundfrequenz folgern. Daraus erkennt man aber nur die Grundschwingung. Möchte man Details über die Zusammensetzung des Singals wissen, lässt man eine Fouriertransformation durchführen und erkennt am Frequenzspektrum genau, welche Oberwellen, etc. enthalten sind und kann bei Musikinstrumenten z.B. Aussagen bezüglich der Qualität des Tons/Instrumentes treen. 2.4 Signalauswertung einer IR-Fernbedienung Beim Auswerten des Signals einer IR-Fernbedienung verwendet man einen IR-Empfänger, der an das Oszilloskop angeschlossen wird. Es wird das Signal, das die Fernbedienung aussendet, untersucht. Man kann ermitteln, wie lange z.B. ein Puls (≡ 1 bit) dauert, wie die Pulse beschaen sind und wie lange das Startsignal dauert. Daraus kann man auch auf die Erzeugung der Pulse rückschlieÿen. 2.5 Fouriertransformierte eines Signals Hierbei interessieren wir uns für die Frequenzbestandteile eines Rechteck- und eines Dreiecksignals. Man kann dabei Theorie und Experiment gut miteinander vergleichen. Eine Fourierreihe besteht aus Cosinus- und Sinusanteil (Anmerkung: n=0 dient zu Berechnung des Gleichstromanteils). Dabei ist f (t) das ursprüngliche Signal, das in Sinus- und Cosinusanteile zerlegt wird. f (t) = ∞ X an sin (nωt) + bn cos (nωt) (13) n=0 Die an bzw. bn sind die sog. Fourierkoezienten, die man aus ZT an = ZT f (t) sin (nωt) dt bzw. 0 bn = f (t) cos (nωt) dt 0 ω die t die Zeit dar. Das kann man z.B. für ein Dreieckssignal oder ein Recktecksignal ermittelt. Sie geben an, wie stark die einzelnen Frequenzanteile vorhanden sind. Hier stellt Kreisfrequenz und recht gut machen. Wir werden in der Auswertung die theoretisch ermittelten Frequenzspektren mit den realen vergleichen. a nω (n ungerade, 0 bei n gerade) und bn = 0 ∀n ∈ N. Man erkennt sofort, dass die steigenden Frqueuenzen immer geringer eingehen und dass die Fourierreihe Für ein Rechtecksignal ergibt sich: an = konvergiert (wenn auch relativ schlecht). Beim Dreieckssignal ergibt sich Hierbei stellt a an = 2a n2 ω 2 (n ungerade, 0 bei n gerade) und bn = 0 ∀n ∈ N. die Amplitude des Signals dar. Die Signale wurden ohne Gleichpannungsanteil in das Koordinatensystem gelegt. (Rechteck und Dreieck jeweils von 6 − a2 bis a 2) 3 3.1 Durchführung und Auswertung Darstellung von Lissajous-Figuren Zwei Frequenzgeneratoren erzeugen jeweils ein Signal, das auf die verschiedenen Ablenkplatten gegeben wird. Die grasche Darstellung im x − y−Modus führt zu sog. Lissajousguren, die wie folgt aussehen: (a) Verhältnis 1:1 (b) Verhältnis 2:1 (c) Verhältnis 3:1 (d) Verhältnis 3:2 Abbildung 3: Die Lissajousguren mit verschiedenen Frequenzverhältnissen Wie man erkennt, sind die Figuren z.T. recht verwaschen, vor allem die Bilder a) und b). Das Analogbild auf dem Oszilloskop zeigte jedoch scharfe Linien. Dieses Verwackeln entsteht also durch die Digitalisierung des Bildes. 3.2 Bestimmung der Kapazitäten zweier Kondensatoren Wir bauten einen einfachen Stromkreis mit Umschalter auf, sodass der Kondensator in der einen Stellung geladen wurde und in der anderen Stellung entladen wurde. Die Kennlinie dieses Vorgangs wurde aufgenommen und sieht wie folgt aus: Die Bestimmung der Kapazitäten erfolgt über die Bestimmung der Zeitkonstanten, die man aus der exponentiellen Regression ermitteln kann. Weil die exponentielle Regression aus unbekannten Gründen fehl schlug, wurde der natürliche Logarithmus als 2. Messreihe aufgetragen und dort eine lineare Regression durchgeführt. Der Geradenanstieg entspricht dann genau der Zeitkonstanten τ= 1 RC , d.h. C= 1 Rτ . Aus obigen Regressionskoezienten erhalten wir also: 7 (a) C1 bei 1 kΩ (b) C2 bei 1 kΩ (c) C2 bei 2 kΩ Abbildung 4: Die Entladekennlinien zweier unbekannter Kondensatoren C1 und C2 8 Abbildung 5: C2 bei 3 kΩ C1 Wir wissen, dass C1 = 3, 25 mF C2 = 1, 21 mF C2 = 6, 1 mF bei 2kΩ bei 1kΩ C2 = 4, 1 mF bei 3kΩ aus 3 parallelgeschalteten Kondensatoren der Kapazität ist. Daher erscheint der erste, ermittelte Wert für C2 C2 zusammengebaut plausibel. Wieso die Werte so stark streuen, lässt sich nicht nachvollziehen. 3.3 Frequenzbestimmung einer Stimmgabel An das Oszilloskop wurde ein Mikrofon angeschlossen und dessen Signale wurden an das Oszilloskop weitergegeben. Wir erhielten folgende Kurven: Um die Frequenz zu bestimmen, werden lediglich die Periodendauern gemessen (die Nulldurchgänge der Schwingungen werden aus der Messwerttabelle entnommen, um grasche Ablesefehler 1 T die Frequenz bestimmt. Der entstehende Fehler wird mit 20 µs abgeschätzt. (Alle 10 µs wurde vom Oszilloskop ein Messwert genommen.) Es ergibt sich ein Fehler ∆T von ∆f = T f. zu vermeiden) und mit f= Je nachdem, ob die Zusatzmasse oben oder unten war, ergibt sich eine andere Frequenz. Zusatzmasse oben: Zusatzmasse oben: f = (417 ± 4)Hz f = (437 ± 4)Hz (T = (2, 40 ± 0, 02) ms) (T = (2, 29 ± 0, 02) ms) 9 (a) Amplitudengang einer Stimmgabel mit Zusatzmasse unten (b) Amplitudengang einer Stimmgabel mit Zusatzmasse oben Abbildung 6: Der Amplitudengang einer Stimmgabel 10 3.4 Messung der Hysteresekurve eines Transformators Zur Bestimmung der Hysteresekurve wurde nach vorgegebener Schaltung aufgebaut. An die Primärspule wird eine Wechselspannung angelegt. Der Strom in der Primär- und in der Sekundärspule wird durch den Spannungsabfall über einem Widerstand gemessen und beide sich ergebenden Spannungen im Zeitverlauf im (a) bei U = 20 V und X − Y −Modus aufgetragen. Wir erhielten folgende Bilder: f = 19 Hz (b) bei (c) bei U = 20 V und U = 20 V und f = 23 Hz f = 50 Hz Abbildung 7: Die magnetische Hysterese Man erkennt deutlich eine Schlaufe bei f = 19 Hz . Diese verschwindet jedoch bei höheren Fre- quenzen, denn je schneller ummagnetisiert wird, desto weniger Zeit bleibt dem Ferromagneten, seine Elementarmagnete vollständig auszurichten. Die Kurve wird also immer runder. Die magn. Remanenz und die Koerzitivfeldstärke lassen sich hier leider nicht bestimmen, weil über den Trafo wenige Daten bekannt sind. es geht hier eher um eine qualitative Messung. 11 3.5 Auswertung des Signals einer Fernbedienung An das Oszilloskop wurde nun ein IR-Empfänger angeschlossen, der die Signale einer IR-Fernbedienung in ein Spannungssignal umwandelt. Dieses wird mit dem Oszilloskop aufgenommen. 3.5.1 Ermittelung des Codes bei verschiedenen Befehlen (a) Taste open (b) Taste 1 Abbildung 8: Das Signal einer Fernbedienung, verschiedene Tasten Man erkennt folgende Bitfolgen: Taste 1: [01101111 11111111 01111111 10110110 11011111 01111111 11010101 10101101] Taste 2: [01101111 11111111 01111111 10110110 11011111 11110111 11011010 10101101] Taste open: [01101111 11111111 01111111 10110110 11011111 01111011 11010110 10101101] Mit etwas Mühe kann man auch nachvollziehen, welche Bitfolgen sich ändern, wenn man statt Taste 1 die 2 drückt und bestimmte Codierungen herausnden. Das soll an dieser Stelle nicht getan werden. 12 Abbildung 9: Taste 2 3.5.2 Detaillierte Bilder Man kann das Signal auch anhand seiner Beschaenheit auswerten: (a) Das Startsignal für die Elektronik (b) Ein einzelnes Bit Abbildung 10: Die Bits der Fernbedienung genauer untersucht Deutlich wird, dass bei jedem Start ein langes Bit gesendet wird. Das ist das Startsignal für die Elektronik in der Stereoanlage, zu der die Fernbedienung gehört. Es dauert Das einzelne Bit ist etwa (0, 473237 ± 0, 0002) ms (3, 51 ± 0, 05) ms. lang. Die Werte wurden aus der Wertetabelle abgelesen und es wurde in etwa die Halbwertsbreite ( 1 2 Flankenhöhe) verwendet. Es ist gut zu sehen, dass das Bit nicht glatt ist, sondern es gibt eine Art Übeschwinger bzw. Kurvenverläufe wie viele Teilentladungen eines Kondensators. Auf diese Art und Weise könnte man ein solches Signal erzeugen: Einen kleinen Kondensator laden und anschlieÿend entladen, bis er eine gewisse Spannung unterschreitet und wieder laden, bis ein Zähler dem Ganzen ein Ende bereitet. Damit kann man auch die vergleichsweise ach auslaufenden, rechten Flanken erklären. 13 3.6 Durchführung einer Fouriertransfomation Wir schlossen enen Frequenzgenerator an das Oszi an und führten eine Fouriertransformation durch. Im Folgenden eine Zusammenstellung der Signale und der entsprechenden Fouriertransformierten. Im Vergleich dazu die theoretischen Werte: (a) Das Sinussignal bei f = 1500 Hz (b) Die Frequenzanteile (c) Das Sinussignal bei f = 1000 Hz (d) Die Frequenzanteile Abbildung 11: Fourieranlayse einer Sinusschwingung Rein theoretisch wäre in Abb. 11 ein scharfer Peak zu beobachten, der auch hier im Experiment zu erkennen ist. Die leite Auächerung ergibt sich, weil der Rechner nur endlich viele Werte transformiert und dadurch Näherungen gemacht werden müssen. Zu zweiten kann man auch nur einen eingeschränkten Teilbereich integrieren und z.T. auch verschieden wichten, d.h. das Signal wird nicht einfach zerhackt, sondern in einem gewissen Intervall mit einer speziellen Funktion gewichtet. Damit entstehen weitere Ungenauigkeiten. 2a n2 ω 2 für n ungerade (alle anderen Fourierkoezienten sind 0). Das erkennt man auch hier wieder. Die Grundschwingung Bei der Dreiecksschwingung ermittelten wir die Fourierkoezienten zu an = ist als Peak vorhanden und dann erst die 3-fache, 5-fache, ... Frequenz. Es ist auch zu erkennen, dass die Koezienten mit zunehmernder Frequenz rasch absinken, stärker als beim Rechtecksignal. Damit wäre auch das n2 im Nenner gerechtfertigt. a nω für n ungerade (alle anderen Fourierkoezienten sind 0). Das ist auch an der Grak zu erkennen. Die Grund- Bei der Rechteckschwingung ermittelten wir die Fourierkoezienten zu an = schwingung ist als Peak vorhanden und anschlieÿend die 3-fache, 5-fache, ... Frequenz. Man erkennt auch, dass die Koezienten mit zunehmernder Frequenz schwächer absinken als beim Dreiecksignal. Damit wäre auch das n im Nenner zu erklären. 14 (a) Das Dreieckssignal bei (c) Das Dreiecksignal bei f = 1500 Hz (b) Die Frequenzanteile f = 1000 Hz (d) Die Frequenzanteile Abbildung 12: Fourieranlayse einer Dreiecksschwingung 15 (a) Das Rechtecksignal bei f = 1500 Hz (b) Die Frequenzanteile (c) Das Rechtecksignal bei f = 1000 Hz (d) Die Frequenzanteile Abbildung 13: Fourieranlayse einer Rechteckschwingung 16 4 Diskussion Die Bestimmung der Kapazitäten der Kondensatoren schlug etwas fehl. Was genau die Ursache war, wissen wir nicht und lässt sich im Nachhinein schlecht nachvollziehen. Rein theoretisch scheinen die Werte, die mit einer Impedanz von 1 kΩ ermittelt wurden, recht glaubhaft. Es kann sein, dass durch zwischenzeitliches Abbauen und wieder Aufbauen die Messungen mit 2 kΩ bzw. 3 kΩ fehlerhaft waren. Dennoch irritiert allein die Abweichung bei dieser Einstellung. Bei der Stimmgabel erkennt man gut, dass es sich um einen Sinus handelt und auch die Frequenz wurde in für Stimmgabeln typischen Bereichen gefunden. Eine Stimmgabel ohne Zusatzmasse hat eine Frequenz von 440 Hz. Damit liegen die Ergebnisse im brauchbaren Bereich. Bei der Messung der Hysteresekurven eines Trafos fanden wir Übereinstimmung mit der bisherigen Erfahrung. Es entstand ein typischer Verlauf eine Hysteresekurve. Eine interessante Möglichkeit erönet ein Speicheroszilloskop bei der Auswertung von Signalen einer Fernbedienung. Der Code ist gut zu lesen und auch unterscheidbar. Man kann sehr gut in die Details gehen und genauere Verläufe ansehen, z.B. den Kamm eines Bits. Zu guter letzt stellten wir fest, dass die Theorie und die Praxis bei der Fouriertransformation sehr gut übereinstimmen. Natürlich ermittelt ein Messgerät oder ein Computer das Spektrum auch nur über die Theorie, aber daran sieht man, dass die Signale des Frequenzgenerators als solche (trotz der komischen Oberwellen , die durch den Oszi verursacht wurden) recht hochwertig sind. Es wurde veranschaulicht, wie vielseitig ein Speicheroszilloskop eingesetzt werden kann. Bei diesem Speicheroszilloskop passiert es, dass Spannungssprünge zwischen den einzelnen Messpunkten auftreten, die zwischen 0,2 V und 1 V liegen. Das wurde bei vielen Graken dadurch eliminiert, indem zwei aufeinanderfolgende Messwerte gemittelt wurden. Damit lässt sich die Regression beim Kondensator viel besser ausführen (was vorher unmöglich war). Wir vermuten einen Gerätefehler. Gerade diese Messungen wurden dadurch wahrscheinlich erheblich gestört. 5 Anhang, letzte Angaben, Literaturverzeichnis Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5. Dezember 2007 (Christian Wagner) Unterschrift: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5. Dezember 2007 (Michael Dieblich) Literatur [1] Versuchsanleitung der TU Chemnitz, http://www.tu-chemnitz.de/physik/FPRAK/F- Praktikum/Versuche/HM1508-2 Bedienungsanleitung.pdf 17