Theoretische Physik I Hausübung, Blatt 11 WS 03/04 Abgabetermin: 13.1.04 [H31] Geladenes Teilchen im elektromagnetischen Feld (2 Punkte) Die relativistische Wirkung für ein Punktteilchen der Ladung e und der Masse m im elektromagnetischen Feld ist gegeben durch: Z τ2 Z τ2 √ e µ 2 dτ L(x, ẋ) . dτ {−mc ẋ − c A (x)ẋµ } = Sm [x] = τ1 τ1 µ Hierbei ist τ die Eigenzeit des Teilchens und ẋµ = dx dessen Vierergeschwindτ µ digkeit. Aus dem Viererpotential A ergibt sich der Feldstärke-Tensor als F µν = ∂ µ Aν −∂ ν Aµ . Leiten Sie aus den zugehörigen Lagrange-Gleichungen die Viererkraft .. µ F µ = mx als Funktion von F µν und ẋν ab. Drücken Sie die räumliche Kompo~ und das magnenente der Viererkraft, F i (i = 1, 2, 3), durch das elektrische Feld E ~ aus. Identifizieren Sie somit die Lorentzkraft K ~ = d~p = 1 d~p = 1 F~ . tische Feld B dt γ dτ √γ Hinweis: Nachdem Sie alle Differentiationen ausgeführt haben, können Sie ẋ2 = c verwenden1 . [H32] Massive Photonen (2+3 Punkte) Wenn Photonen eine nichtverschwindende Ruhemasse m hätten, würde bei vorgegebener divergenzfreier Quelldichte j µ (∂µ j µ = 0) die Lagrange-Dichte des elektromagnetischen Feldes folgende Form haben: L = − 41 Fµν F µν + 21 m2 Aµ Aµ − 1c jµ Aµ , wobei Fµν = ∂µ Aν − ∂ν Aµ ist. (a) Zeigen Sie, daß die Lagrange-Gleichungen ∂µ ∂L ∂L − =0 ∂(∂µ Aν ) ∂Aν auf folgende Gleichungen führen: ∂µ Aµ = 0 und (¤ + m2 )Aµ = 1c j µ Hinweis: ∂(∂α Aβ ) ∂(∂µ Aν ) = δαµ δβν . ~ einer im Ursprung (b) Zeigen Sie, daß sich damit für das Potential Aµ = (φ, A) ruhenden Punktladung q statt des Coulomb-Potentials das Yukawa-Potential ergibt: q e−mr ~ r) = 0 . φ(~r) = , A(~ 4π r 1 Dies ist die selbe Situation wie bei den Lagrange-Gleichungen 1. Art für Systeme mit Zwangsbedin√ gungen. Vergleichen Sie dazu das entsprechende Kapitel der Vorlesung. Die Gleichung ẋ2 = c erscheint hier als Zwangsbedingung, die eine bestimmte Parametrisierung der Weltlinie, nämlich durch die Eigenzeit τ , festlegt. Was ist der qualitative Unterschied zwischen Yukawa- und Coulomb-Potential bezüglich der Reichweite der Potentiale? Hinweise: Die Viererstromdichte j µ für eine Punktladung hat die Anteile j 0 = cq δ 3 (~r) und ~j = 0. Lösen die statische Differentialgleichung für φ mittels Fourier-Transformation. Die Fourier-Darstellung der δ-Funktion lautet R d3 k i~k·~r 3 δ (~r) = (2π)3 e . Verwenden Sie Z ∞ dk 0 π −mr k sin(kr) = e . k 2 + m2 2 [H33] Feldstärken und Eichinvarianz (1+1+1 Punkte) Gegeben sei die Lorentz-invariante Wirkung S0 + S1 mit (c = 1) Z θ µνρλ S0 = d4 x {− 14 Fµν F µν + 32π ε Fµν Fρλ } , Z S1 = d4 x {−jµ Aµ } . ~ und das magnetische (a) Drücken Sie die Wirkung S0 durch das elektrische Feld E ~ aus. Feld B (b) Zeigen Sie, daß die Feldstärke Fµν und somit die Wirkung S0 invariant unter den Eichtransformationen Aµ → A µ + ∂µ λ sind, wobei λ eine beliebige (differenzierbare) Funktion ist. Welche Bedingung ergibt sich für die Viererstromdichte j µ , wenn man auch für die Wirkung S1 Eichinvarianz fordert? Hinweis: Vernachlässigen Sie Oberflächenterme. (c) Zeigen Sie, daß der θ-Term in S0 nicht zu den Lagrange-Gleichungen (siehe [H32]) beiträgt. Vorlesung: O. Lechtenfeld - Übungen: R. Wimmer