Wenn Brot krank macht! Zoeliakie_Mydlak

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Wenn Brot krank
macht!
Labordiagnostik bei glutensensitiver Enteropathie
Dr. med. Karsten Mydlak
Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Zöliakie
Was ist Zöliakie?
Warum beschäftigen wir uns mit dieser Erkrankung?
Wie wird sie diagnostiziert?
Wie sieht die Therapie aus?
Was ist Zöliakie?
Autoimmunologisch bedingte Nahrungsmittelunverträglichkeit
Auto-Antikörper gegen Gewebstransglutaminase
Antikörper gegen Gliadin-Peptide
Lebenslange Unverträglichkeit
gegen Gluten = Weizenkleber-Eiweiß,
(Bestandteile der Getreidesorten Weizen, Roggen,
Gerste, Hafer)
Alternativer Begriff: Glutensensitive Enteropathie
Bei Erwachsenen früher auch „Sprue“ genannt
Pathomechanismus der Zöliakie
Chronische Schädigung der Dünndarmschleimhaut (Mucosa)
Zottenatrophie
Malabsorption von Nährstoffen
Mangelerscheinungen
Normale Darmschleimhaut
Endoskopie
Mikroskopie
Histologie
Starke Faltung, sehr große Oberfläche (ca. 32m²)
Geschädigte Darmschleimhaut bei Zöliakie
Endoskopie
Mikroskopie
Histologie
Flache Darmschleimhaut, reduzierte Faltung
Starke Reduktion der Oberfläche
Nährstoffaufnahme vermindert
Klinische Symptomatik
Gastrointestinaltrakt
Durchfall
Blähungen
Übelkeit und Erbrechen
Bauchschmerzen
Skelettmuskulatur
Knochenschmerzen
Rachitis
Minderwuchs
Defekte am Zahnschmelz
Allgemein
Unwohlsein
Schwäche
Gewichtsverlust
Müdigkeit
Metabolismus
Anzeichen von Anämie
Ödeme
Blutungen
Krämpfe
Warum beschäftigen wir uns mit dieser Erkrankung?
Es ist eine häufige Erkrankung – Inzidenzen:
Aktive Zöliakie:
1:2000
Screening-Studien: 1:100 bis 1:400
Weniger als 50% der Patienten zeigen typische MagenDarm-Beschwerden
Im Vordergrund stehen heute die oligosymptomatischen
und atypischen Manifestationen
Das „Eisberg“-Konzept
Aktive Zöliakie
Klassische Form der Zöliakie
Das „Eisberg“-Konzept
Aktive
Zöliakie
Oligosymptomatische und atypische
Zöliakie
Diagnostik der Zöliakie
Vortest: Gesamt-IgA-Bestimmung
Zum Ausschluss eines IgA-Mangels
dann wären die folgenden spezifischen IgA-Bestimmungen falsch negativ
Transglutaminase-IgA-Antikörper
Enzymimmunoassay, objektiver, automatisierbarer Test,
Sensitivität bis zu 99 %, Spezifität bis zu 99 %
Gliadin IgA und IgG Antikörper
Enzymimmunoassay mit gereinigtem Weizengliadin als Antigen
Sensitivität ca. 96/90 % (IgA/IgG), Spezifität ca. 90/97 % (IgA/IgG)
Endomysium-Antikörper (EMA) IgG und IgA
Identisches Antigen wie Transglutaminase-AK Immunofluoreszenztest
Sensitivität bis zu 99 %
Spezifität bis zu 99 %
Befundbeispiel
Weiblich, 13 Jahre
Möglichkeiten und Grenzen der Antikörperbestimmung
Unter Therapie (Diät) bietet die Messung von GliadinAnitkörpern die Möglichkeit die Diät-Compliance zu
„überprüfen“
Gliadin-Ak sprechen relativ schnell auf die Diät an
Gliadin-Ak zeigen den Kontakt zu Gliadin an
Das Monitoring der Transglutaminase-Antikörper gibt
Informationen zum Heilungsprozess der Darmschleimhaut
Kinder unter 18 Monate bilden oft keine TransglutaminaseAntikörper
Befundbeispiel
Weiblich, 11 Jahre
Therapie der Zöliakie durch Gluten-freie Diät
Nach gesicherter Diagnose
Lebenslange glutenfreie Ernährung
Diätcompliance ist das größtes Problem
Wo wird‘s schwieriger?
Glutenfreie Nahrungsmittel
Mais
Reis
Kartoffeln
Milch
Eier
Fleisch
Fisch
Obst
Gemüse
Hirse
Buchweizen
Sesam
Soja
Fette/Öle
Tee/Säfte
HLA-DQ2/DQ8
NEU - Seit wenigen Jahren erst verfügbar
Zöliakie-Erkrankte sind HLA-DQ2/DQ8 POSITIV
Nutzen:
Bei unklaren Fällen Hilfe bei Diagnosefindung
Finden von Anlageträgern und Überwachung dieser
z. B. Geschwisterkinder von Erkrankten
auch Primärprävention möglich
Durch glutenfreie Ernährung kann die Krankheitsentstehung
verhindert werden (?)
Befundbeispiel
Männlich, 51 Jahre
Befundbeispiel
Gleicher Patient, männlich, 51 Jahre
Zusammenfassung
Zöliakie ist eine Volkserkrankung, aber unterdiagnostiziert
Kleine Kinder zeigen meist die aktive Form der Zöliakie
Ältere Kinder und Erwachsene meist mit oligosymptomatischer
oder atypischer Zöliakie
Antikörper-Diagnostik erlaubt heute ein sicheres Screening
Antikörper-Nachweise ermöglichen Monitoring der Diät
Durch gute serologische Tests sind weniger Biopsien
erforderlich
Screening von Anlageträgern bei Erstgradig Verwandten durch
HLA-DQ2/DQ8
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Fragen?
Dr. med. Karsten Mydlak
[email protected]
T: 0355-58402-11
F: 0355-541734
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