Detektion spezifischer T-Zellantworten gegen die Mitose

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Universitätsklinikum Ulm
Zentrum für Innere Medizin
Klinik für Innere Medizin III
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. H. Döhner
Detektion spezifischer T-Zellantworten gegen die
Mitose-assoziierten Antigene Survivin und
Aurorakinase bei der AML
Dissertation
zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin
der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm
vorgelegt von
Stephanie Egenrieder
Schwäbisch Gmünd
2011
Amtierender Dekan: Prof. Dr. Thomas Wirth
1. Berichterstatter: Prof. Dr. Greiner
2. Berichterstatter: PD Dr. Zimmermann
Tag der Promotion: 15.06.2012
Für
Philipp T. Egenrieder
INHALTSVERZEICHNIS
INHALTSVERZEICHNIS
I
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
III
1.
EINLEITUNG
1
1.1
Akute myeloische Leukämie
1
1.1.1 Epidemiologie und Ätiologie
1
1.1.2 Diagnostik und Klassifikation der Akuten myeloischen Leukämie
2
1.1.3 Symptomatik und klinischer Verlauf
6
1.1.4 Therapie der Akuten myeloischen Leukämie
7
Immunologische Grundlagen
9
1.2.1 Der Haupthistokompatibilitätskomplex
9
1.2.2 Antigenerkennung und Aktivierung von T-Lymphozyten
10
1.2.3 Reaktionen des Immunsystems auf neoplastisches Gewebe
11
1.3
Identifizierung Leukämie-Assoziierter Antigene
13
1.4
Immuntherapien bei malignen hämatologischen Erkrankungen
17
1.5
Zielsetzung
19
2.
MATERIAL UND METHODEN
20
2.1
Grundausstattungen
20
2.1.1 Allgemeine Laborgeräte
20
2.1.2 Plastikwaren
21
2.2
Chemikalien
22
2.3
Puffer
23
2.4
Zelllinie, Antikörper und Zytokine
24
2.5
Kulturmedien
26
2.6
Peptide
27
2.7
Patienten
27
2.8
Probengewinnung, Zellisolation- und archivierung
28
2.8.1 Probengewinnung
28
2.8.2 Zellisolation und –archivierung
29
HLA-Typisierung der Patientenproben mittels FACS-Analyse
30
1.2
2.9
2.10 Zellseparation und Anlegen einer MLPC
32
I
2.11 ELISPOT- Assay
35
2.12 Statistische Methoden
40
3.
ERGEBNISSE
41
3.1
Bestimmung des Oberflächenantigens HLA-A2 mittels
FACS-Analyse
41
3.2
Auswahl der verwendeten Peptide
42
3.3
Zelluläre Immunantworten gegen Survivin, Aurorakinase A und B bei
3.4
gesunden Probanden
43
3.3.1 IFN-γ-ELISPOT
44
3.3.2 Granzyme B-ELISPOT
47
Zelluläre Immunantworten gegen Survivin, Aurorakinase A und
Aurorakinase B bei AML-Patienten
50
3.4.1 IFN-γ-ELISPOT
51
3.4.2 Granzyme B-ELISPOT
53
4.
DISKUSSION
56
4.1
Nachweis einer zellulären Immunantwort gegen die Mitose
assoziierten Antigene Survivin, Aurorakinase A und B
56
4.1.1 Detektion spezifischer T-Zellantworten mittels ELISPOT-Assay
57
4.1.2 Unterschiede in der Immunogenität der Epitope bei gesunden
Probanden und AML-Patienten
4.2
59
Immuntherapien und Vakzinierungen bei malignen hämatologischen
Erkrankungen
60
4.2.1 Peptidvakzinierungsstudien in der klinischen Prüfung
62
4.3
Ausblick
63
5.
ZUSAMMENFASSUNG
64
6.
LITERATURVERZEICHNIS
65
II
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
°C
Grad Celsius
A. dest.
Aqua destillata
AB/ AK
Antikörper
Abb.
Abbildung
Ag
Antigen
AML
Akute myeloische Leukämie
APC
Antigenpräsentierende Zelle
APL
Akute Promyelozyten Leukämie
Ara-C
Cytarabin
ATRA
all-trans-retinoic acid
BCIP
5-Brom-4-Chlor-3-Indolyl-Phosphat
bzw.
beziehungsweise
CBF
Core binding factor
CD
Cluster of differentiation
CML
Chronisch myeloische Leukämie
CMV
Cytomegalie Virus
CPC
chromosome passenger complex
CR
Komplette Remission
CT/CG
cancer testis/-germline
CTL
Zytotoxischer T-Lymphozyt
DC
Dentritische Zelle
d.h.
das heisst
DMSO
Dimethylsulfoxid
EDTA
Ethylendiamintetraessigsäure
ELISPOT
Enzyme Linked ImmunoSPOT
et al.
und Mitarbeiter
Fa.
Firma
FAB
French-American-British Group Klassifikation
FACS
Durchflusszytometer/ fluorescence activated cell sorter
FCS
fötales Kälberserum/ fetal calf serum
FITC
Fluoresceinisothiocyanat
FLT3
fms-related tyrosine kinase 3
III
GvHD
Graft versus Host disease
GvL-Effekt
Graft versus Leukemia- Effekt
Gy
Gray (Einheit)
h
Stunde
HAM
Hochdosis Ara-C plus Mitoxantrone
HiDAC
high dose Ara-C
HLA
Humanes Leukozyten Antigen/ human leucocyte
antigen
IAP
inhibitor of apoptosis
IFN
Interferon
Ig
Immunglobulin
IL
Interleukin
IMP
Influenza Matrix Protein
INCENP
inner centrosome protein
inv
Inversion
ITAM
immunoreceptor tyrosine-based activation motifs
ITD
internal tandem duplication
i.v.
intravenös
KIR
killer cell immunoglobulin passenger complex
KM
Knochenmark
KMT
Knochenmarktransplantation
LAA
Leukämie assoziiertes Antigen
LAK-Zellen
Lymphokin aktivierte Killerzellen
MHC
Major Histocompatibility Complex/
Haupthistokompatibilitätskomplex
µg
Mikrogramm
µl
Mikroliter
mg
Milligramm
ml
Milliliter
min
Minute
MDR
multi drug resistance
MDS
Myelodysplastisches Syndrom
MLPC
Gemischte Lymphozyten-Peptid-Kultur/
Mixed lymphocyte peptide culture
IV
MRD
minimal residual disease
NBT
Nitro- blue- tetrazoliumchloride
NK
Natürliche Killer-Zelle
NOS
not otherwise specified
NPM
Nukleophosmin
PB
peripheres Blut
PBMC
periphere Blutmonozyten/ peripheral blood monoclonal
cell
PBS
Phosphat gepufferte Kochsalzlösung
pH
Potentia hydrogenii
PR
partielle Remission
P/S
Penicillin/ Streptomycin
RHAMM
receptor for hyaluronan-mediated motility
RIT
radioimmunotherapy
RT
Raumtemperatur
sAML
sekundäre AML
SEREX
serological analysis of recombinat cDNA expression
libraries
SZT
Stammzelltransplantation
t
Translokation
TAA
Tumor-Assoziiertes Antigen
Tab.
Tabelle
t-AML
therapieassoziierte AML
TBI
total body irradiation
TCR
T- Zell- Rezeptor
TH
T-Helferzelle
u.a.
unter anderem
U/min
Umdrehungen pro Minute
WHO
World Health Organisation
WT1-Gen
Wilms-Tumor-Gen
z.T.
zum Teil
V
1. EINLEITUNG
1.
EINLEITUNG
1.1
Akute myeloische Leukämie
1.1.1 Epidemiologie und Ätiologie
Die
heterogene
Gruppe
der
myeloischen
Erkrankungen
zeigt
ein
Malignitätsspektrum, das von langsam fortschreitenden bis hin zu foudroyant
tödlichen Verläufen reicht. Dabei werden Leukämien entsprechend ihrem
Spontanverlauf als chronisch oder akut bezeichnet. Die akute myeloische
Leukämie (AML) ist dadurch charakterisiert, dass die Differenzierung, die
Selbsterneuerung und die Proliferation der myeloischen Progenitorzellen im
Knochenmark durch somatisch erworbene Aberrationen gestört ist, und folgend
durch das Wachstum einer klonalen Population neoplastischer Zellen relativ rasch
eine hämatopoetischen Insuffizienz entsteht [19,76,106]. Der AML kommt zudem
eine besondere Bedeutung zu, da sie den größten Anteil an akuten Leukämien im
Erwachsenenalter ausmacht [42], insgesamt 25% [15,46, 129] und gleichzeitig die
geringste Überlebensrate aller Leukämien vorzuweisen hat [15]. Das größte
Krebsregister Amerikas, das Surveillance Epidemiology and End Results des
National Cancer Institutes, gibt für die Jahre 2003-2007 eine altersadjustierte
Inzidenz der AML von insgesamt 3,5/100.000 Einwohnern an. Dabei liegt die
Inzidenz in der männlichen Bevölkerung bei 4,3 und in der weiblichen Bevölkerung
bei 2,9 [113]. In Deutschland kann die AML-Inzidenz bisher nur abgeschätzt
werden, da noch kein einheitliches Krebsregister für Leukämien bei Erwachsenen
vorliegt. Die Anzahl der Neuerkrankungen und die Sterblichkeit nehmen mit
steigendem Alter zu [15,76], so liegt die Inzidenz bei 30-jährigen noch bei 1,2
Fällen pro 100.000 und bei den 80-jährigen bei über 20 Fällen pro 100.000
Einwohnern. Das mediane Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren [114].
In den meisten Fällen ist die Ätiologie der Erkrankung unklar. Jedoch sind einige
Risikofaktoren bekannt, die mit der Entstehung der AML assoziiert sein können
(Tabelle 1) [15]. Bei der chemotherapiebedingten AML sind die zwei häufigsten
Formen mit der Therapie von Alkylantien und der Therapie von Topoisomerase-IIInhibitoren assoziiert, wobei die sAML (sekundäre AML) nach Alkylantientherapie
1
1. EINLEITUNG
nach 5-7 Jahren und die nach Topoisomerase-II-Inhibitoren-Therapie bereits nach
2-3 Jahren auftreten kann [50].
Keiner der aufgeführten Risikofaktoren kann alleine als Ursache für die
Entstehung der AML verantwortlich gemacht werden. Vielmehr muss bei der
Leukämogenese von einer multifaktoriellen Genese in dafür suszeptiblen
hämatopoetischen Progenitorzellen ausgegangen werden.
Tabelle 1: Mit AML assoziierte Risikofaktoren [15].
Genetische Störungen:
Physikalische und Chemische
Expositionen:

Down-Syndrom

Benzole

Klinefelter-Syndrom

Pestizide

Ataxia teleangiectasia

Herbizide

Kostman-Syndrom

Einbalsamierungsmittel

Neurofibromatose

Tabakrauch

Fanconi Anämie

Li-Fraumeni-Syndrom
Chemotherapie:
Strahlenexposition:

Alkylantien

Topoisomerase-II-Inhibitoren

Nichttherapeutisch

Anthrazykline

Therapeutisch

Taxane
1.1.2 Diagnostik und Klassifikation der Akuten myeloischen Leukämie
Es gibt diagnostische Methoden, die bei Verdacht auf eine AML standardmäßig
vor Therapiebeginn durchgeführt werden sollten. Dazu gehört an erster Stelle die
zytomorphologische Untersuchung von Ausstrichpräparaten des peripheren Blutes
und des Knochenmarks. Für die Diagnose der AML müssen mindestens 20%
Blasten in den Ausstrichen vorliegen [18].
Bei
jeder
neu
zu
Immunphänotypisierung
diagnostizierenden
vorgenommen
AML
sollte
werden.
des
Dazu
Weiteren
werden
eine
mittels
Multiparameter-Flowzytometrie, d.h. mit mindestens 3-4 farbiger Markierung, die
Oberflächenantigene der Zellen bestimmt, um eine Zelllinienzugehörigkeit
auszumachen.
Besonderen
Stellenwert
bekommt
diese
Methode
bei
undifferenzierten Leukämien, die anhand ihrer Morphologie oder ihrer Zytochemie
keiner Zelllinie zugeordnet werden können. Einen weiteren wichtigen Stellenwert
hat dieser diagnostische Schritt bei der Überwachung einer MRD (minimal residual
2
1. EINLEITUNG
disease), da auch bei geringen Blastenzahlen die neoplastischen Zellen anhand
ihrer charakteristischen Oberflächenantigene identifiziert werden können.
Bei ungefähr 55% der Leukämien im Erwachsenenalter liegen chromosomale
Aberrationen vor.
Da diese Veränderungen die Prognose der AML mit am
stärksten beeinflussen (Tabelle 2), ist auch die zytogenetische Untersuchung ein
obligatorischer Bestandteil der AML-Diagnostik. Für diese Untersuchungen
werden mindestens 20 Metaphasezellen benötigt.
Tabelle 2: Prognose der AML in Abhängigkeit des zytogenetischen Befundes für Patienten unter
55-60 Jahren [22,23,30]. t=Translokation, inv=Inversion
Prognostisch günstige
Gruppe

beinhaltet ~20% der
Fälle ≤60 Jahre

leukämische Blasten
mit t(15;17), t(8;21)
oder inv(16)

t(15;17) hat ein
Heilungsrate von
85%, t(8;21) und
inv(16) von 50%;

bei älteren Patienten
kommen diese
günstigen
Aberrationen
seltener vor
Prognostisch intermediäre
Gruppe
Prognostisch ungünstige
Gruppe

mittleres Rezidivrisiko

~15% der 15- bis 60-jährigen

leukämische Blasten
haben normalen Karyotyp
oder zytogenetische
Aberrationen, welche nicht
in den anderen beiden
Gruppen definiert sind

leukämische Blasten mit den
zytogenetischen
Aberrationen: >2
Chromosomen betroffen,
Monosomie 5 oder 7,
del5q, Aberrration in 3q
→ die Aberrationen kommen
bei älteren Patienten oder
sAML häufiger vor
→ unter den jüngeren
Patienten liegt die 5-Jahres
Überlebswahrscheinlichkeit
<5%
Innerhalb einer solchen Gruppe verschlechtert sich die Prognose eines AMLPatienten unter Standardtherapie mit zunehmendem Alter [25,106].
Die enormen Fortschritte im Bereich der molekulargenetischen Diagnostik haben
zu einem besseren Verständnis der molekularen Pathogenese der Leukämien
geführt, so wie auch zur Beschreibung zahlreicher, den Krankheitsverlauf
bestimmenden
spezifischen
Mutationen. Dies veranlasste
die WHO
zur
Überarbeitung der AML-Klassifikation. In der Version von 2008 (Tabelle 3) werden
die Subtypen dieser Leukämie nicht nur durch klinische Merkmale und ihre
Zytogenetik
definiert,
sondern
auch
durch
ihre
molekulargenetischen
Aberrationen.
3
1. EINLEITUNG
Tabelle 3: Kategorien der AML mit zugehörigen Vorläuferneoplasien und akute Leukämien
unklarer Abstammung (modifiziert nach der WHO-Klassifikation von 2008) [18]. AML=akute
myeloische Leukämie, APL= Akute Promyelozyten Leukämie, t=Translokation, inv=Inversion,
NPM= Nukleophosmin, CEBPA= CCAAT/enhancer-binding protein alpha
AML mit regelmäßig auftretenden genetischen Aberrationen
● AML mit t(8;21)(q22;q22)
● AML mit inv(16)(p13.1q22) oder t(16;16)(p13.1;q22)
● APL (Akute Promyelozyten Leukämie) mit t(15;17)(q22;q12)
● AML mit t(15;17)(p22;q23)
● AML mit t(6;9)(p23;q34)
● AML mit inv(3)(q21q26,2)
● AML (megaloblastär) mit t(1;22)(p13;q13)
● Vorläufige Entität: AML mit NPM1-Mutation
● Vorläufige Entität: AML mit CEBPA-Mutation
AML mit Myelodysplastischem Syndrom assoziierten Veränderungen
Therapie assoziierte myeloische Neoplasien
Nicht anders klassifizierte AML
Die Anzeichen sprechen immer mehr dafür, dass die beiden NPM1- und CEBPAMutationen zu den so genannten Klasse-II-Mutationen gehören, d.h. es sind
primäre genetische Läsionen, die die hämatopoetische Differenzierung direkt
beeinträchtigen. Mutationen im FLT3-Gen kommen dagegen in unterschiedlichen
AML-Subtypen vor und stellen deshalb keine eigene Subgruppe dar. Es handelt
sich bei diesen Mutationen um Klasse-I-Mutationen. Mutationen dieser Art
verschaffen ihren Zellen einen Proliferations- oder Überlebensvorteil.
NPM1 (Nukleophosmin)-Mutationen stellen die genetische Veränderung dar, die
bei
erwachsenen
AML-Patienten
am häufigsten
vorkommt.
In
normalen
Karyotypen kommt sie in 45-64% vor, in allen Fällen der AML zu 25-35%. Durch
Mutationen kommt es zum Verlust der Bindungsfähigkeit von NPM1 an die
Nucleoli der Zellen, wodurch es zu einer übermäßigen Translokation des
Phosphoproteins in das Zytoplasma kommt. NPM1-Mutationen sind generell mit
einem guten Ansprechen auf die Induktionschemotherapie verbunden. "NPM1
4
1. EINLEITUNG
ohne
FLT3-ITD"
Genotypen
sind
zudem
mit
gutem Rezidivfreien-
und
Gesamtüberleben assoziiert [19,99].
FLT3 (fms-related tyrosine kinase 3)-Mutationen können zu einer konstitutionellen
Aktivierung dieses Rezeptors führen. Üblicherweise ist dabei eine der beiden
funktionellen Domänen des Rezeptors betroffen, der juxtamembranöse (JM) Teil
oder die Tyrosinkinase (TKD). Durch "internal tandem duplications" (ITD) in der
JM-Domäne verliert der Rezeptor seine Fähigkeit zur Autoinhibition, eine Mutation
die in 28-34% der Fälle mit normalem Karyotyp vorkommt. Studien haben gezeigt,
dass eine AML mit normalem Karyotyp und FLT3-ITD Mutation schlechtere
Chancen hat, als eine AML ohne diese Mutation.
Somatisch erworbene Mutationen wie NPM1 oder FLT3 haben eine höhere
Prävalenz in normalen Karyotypen, kommen aber auch in AML-Erkrankungen mit
abnormalem Karyotyp vor (Abbildung 1) [19].
Abbildung 1: Zytogenetische Subgruppen der AML und damit auftretende molekulargenetische
Aberrationen, aus: Döhner, K. et al. Haematologica 2008;93:976-982 [19].NPM=
Nukleophosmin, CEBPA= CCAAT/enhancer-binding protein alpha, RAS= Rat
sarcoma, FLT= fms-related tyrosine kinase
Neben den zytogenetischen und molekulargenetischen Veränderungen, die die
Prognose einer AML beeinflussen, gibt es noch andere Sachverhalte, die den
Verlauf einer solchen Leukämie bestimmen können. So gelten einer AML
vorangegangene
Chemotherapien
oder
vorangegangene
hämatologische
5
1. EINLEITUNG
Störungen, wie z.B. ein MDS (Myelodysplastisches Syndrom) oder ein länger als
drei Monate andauerndes Intervall einer Zytopenie, als prognostisch ungünstige
Faktoren
[76,106].
Gleiches
gilt
für
erhöhte
Leukozytenzahlen
bei
Diagnosestellung, so ist die Leukozytenzahl bzw. die Anzahl zirkulierender Blasten
umgekehrt proportional zur Remissionsrate. Erhöhte Lactatdehydrogenase-Werte
im Serum werden bei Diagnosestellung ebenfalls als ungünstiger Faktor
angesehen [106]. Das Alter des Patienten zum Zeitpunkt der Diagnosestellung gilt
als einer der wichtigsten prognostischen Faktoren zur Erlangung einer
vollständigen Remission bzw. dem Überleben [30]. Ein Grund hierfür ist unter
anderem das schlechtere Ansprechen der leukämischen Blasten älterer Patienten
gegenüber
bestimmten
Chemotherapeutika.
Die
Leukämiezellen
dieser
Patientengruppe exprimieren häufiger das MDR1 (multi drug resistance)-Gen,
welches für ein Protein kodiert, das zahlreiche lipophile Komponenten aktiv aus
dem Zellinneren schafft, so auch chemotherapeutische Medikamente wie
Anthrazykline [25].
1.1.3 Symptomatik und klinischer Verlauf
Das klinische Bild und die Symptome der AML werden durch den Grad der
Verdrängung der Hämatopoese im Knochenmark bestimmt. Diese kann zum
Beispiel schleichend oder akut zu einer normochromen, normozytären Anämie,
einer Leukozytose, einer Leukopenie, Leukozytenfehlfunktionen und einer
Thrombopenie führen. Dementsprechend klagen die Patienten zunächst häufig
über
unspezifische
Symptome
wie
Müdigkeit,
Dyspnoe,
Appetitlosigkeit,
Gewichtsverlust, Fieber und Zeichen einer gestörten Hämatopoese, wie etwa
Petechien oder einer gestörten Blutstillung [15,76]. Hierbei kann es auch zu
klinisch manifesten gastrointestinalen, intrapulmonalen oder intracerebralen
Blutungen kommen. Eine leukämische Infiltration des extramedullären Gewebes
mit leukämischen Blasten kann zur Hepato- und Splenomegalie führen, aber auch
eine Infiltration der Haut ist möglich [76]. Diese Manifestationsformen sind typisch
für monozytäre Subtypen der AML [16]. Initialsymptome wie Knochenschmerzen,
Lymphknotenschwellung, unspezifischer Hustenreiz oder Kopfschmerzen treten
seltener auf. Eine unbehandelte AML nimmt ausnahmslos einen tödlichen Verlauf.
6
1. EINLEITUNG
Bei entsprechender Supportivtherapie können die Patienten zwischen 11-20
Wochen überleben, sterben letztendlich aber an den Komplikationen des
Versagens des hämatopoetischen Systems [15].
Eine möglichst rasche diagnostische Abklärung und die anschließende adäquate
Therapie sind daher unerlässlich.
1.1.4 Therapie der Akuten myeloischen Leukämie
Patienten mit neu diagnostizierter AML werden in aller Regel einem zweiphasigen
Therapieplan zugeführt. Das Ziel der ersten Phase, der Induktionsphase, ist es,
eine komplette Remission (CR) zu erreichen. In der zweiten Phase, der
Konsolidierungsphase, soll die Überlebenszeit der Patienten verlängert werden,
indem alle noch vorhandenen leukämischen Zellen vernichtet werden und somit
das Risiko eines Rezidivs minimiert wird [76]. 60-80% der jungen Patienten
erreichen mit einer gängigen Standardtherapie eine vollständige Remission.
Allerdings haben nur 20-30% eine längerfristige krankheitsfreie Überlebenszeit.
Die meisten Patienten versterben innerhalb der ersten zwei Jahre nach Erreichen
einer CR. Über 60-jährige erreichen nur zu 40-55% eine komplette Remission
[106].
In den letzten Jahren bestand die Induktionstherapie aus dem üblichen "3+7"
Regime. Dieses setzt sich zusammen aus 3 Tagen an denen ein Anthrazyklin, z.B.
Daunorubicin oder Idarubicin verabreicht wird, und 7 Tagen an denen dem
Patienten kontinuierlich und intravenös Cytarabin (AraC) verabreicht wird. Für
Cytarabin gelten die Standarddosen
zwischen 100-200 mg/m² [18] und für
Daunorubicin mindestens 60mg/m²/d. Mit zunehmendem Wissen über die
molekulare Pathogenese der AML und ihrer Prognose, wächst das Bestreben
nach
gezielten,
neuen
individuellen
Behandlungsansätzen.
Diese
genotypspezifischen Therapiekonzepte werden derzeit in mehreren klinischen
Studien untersucht.
Ein Beispiel für eine solch gezielte Therapie ist die Therapie von Patienten mit
FLT3 Mutation. Patienten, die jünger als 60 Jahre sind werden im Rahmen der
CALGB 10603-Studie behandelt. Das Therapiekonzept dieser randomisierten
7
1. EINLEITUNG
Doppelblindstudie besteht in einer Induktionstherapie mit Daunorubicin (DNR),
Ara-C und Midostaurin, bzw. aus DNR, Ara-C und einem Placebopräparat.
Midostaurin hemmt unter anderem die FLT3-Tyrosinkinase. Es folgen vier Zyklen
der Konsolidierung mit HiDAC (High Dose Ara-C) und Midostaurin bzw. dem
Placebopräparat.
Zur
Erhaltungstherapie
bekommen
die
Patienten
der
Placebogruppe weiterhin das Placebo, sowie die Patienten der anderen Gruppe
weiterhin Midostaurin erhalten. Die Therapie für über 60-jährige wird in der
AMLSG10-07 Studie erprobt. Hierbei erhalten die Patienten zur Induktion DNR,
Ara-C und Sutent. Sutent (Sunitinib)
inhibiert ebenfalls u.a. die Rezeptor-
Tyrosinkinase. Zur Konsolidierung verwendet man HiDAC und Sutent, zur
Erhaltungstherapie Sutent.
Patienten mit NPM1 Mutation werden im Rahmen der AMLSG 09-09 Studie
therapiert. Die Induktionstherapie besteht hierbei aus 2 Zyklen ATRA (all-transretinoic acid) und ICE (Idarubicin, Cytarabin und Etoposid) +/- GO (Gemtuzumab
Ozogamicin). Es folgt 1 Zyklus ATRA und Ara-C +/- GO und weitere 2 Zyklen
ATRA plus Ara-C für beide Gruppen. Im Rahmen der AML HD98-B Studie konnte
gezeigt werden, dass Patienten mit einer NPM1-Mutation ohne FLT3-ITD unter
der Therapie mit ATRA ein signifikant besseres Outcome hatten, als die Patienten,
die kein ATRA erhielten [100]. GO ist ein humanisierter anti-CD33 Antikörper, der
mit dem zytotoxischen Calicheamicin konjugiert ist. Nachdem der Antikörper an
das CD33-Antigen CD33-positiver leukämischer Zellen gebunden hat, wird das
Toxin internalisiert und führt zum Untergang der CD33-tragenden Zellen. Die hohe
CD33-Expression ist ein Kennzeichen der NPM1-mutierten leukämischen Zellen
[75].
Die hier aufgeführten Studienprotokolle spiegeln die Tatsache wider, dass die
Entstehung einer Leukämie ein mehrstufiger Prozess ist, und die Therapie
deshalb auf mehreren Ebenen ablaufen sollte. So wird das Ausschalten einer
einzelnen Mutation in aller Regel nicht zum gewünschten Therapieerfolg führen,
kann jedoch in Kombination mit adäquater zytostatischer Therapie den
Therapieverlauf positiv beeinflussen. Es muss daher von großem Interesse sein,
neue Strukturen zu identifizieren, gegen die gezielte Therapien entwickelt werden
können. Ein viel versprechendes Feld stellen hierfür die Immuntherapien dar.
8
1. EINLEITUNG
1.2
Immunologische Grundlagen
1.2.1 Der Haupthistokompatibilitätskomplex
Bei der zellulären Immunantwort gegen autologe und allogene Körperzellen
spielen CD8+ T-Lymphozyten eine zentrale Rolle. Sie erkennen und reagieren auf
Antigene die ihnen auf MHC (Major Histocompatibility Complex)-I-Molekülen von
entsprechenden Körperzellen präsentiert werden. Diese MHCs, synonym auch
HLA (Humanes Leukozyten Antigen) oder Haupthistokompatibilitätskomplex
dienen in diesem Zusammenhang der Antigenpräsentation intrazellulärer,
zytoplasmatischer Antigene [21,34].
In den 1950er Jahren gelang Jean Dausset durch serologische Untersuchungen
die Identifizierung des MHC. Er konnte zeigen, dass es beim Menschen
mindestens sechs verschiedene Alloantigene gibt, die alle im selben Genlokus auf
Chromosom 6 kodiert sind und für die Abstoßung von Spenderleukozyten
verantwortlich waren. Ende der 60er Jahre immunisierte McDevitt kongene
Mausstämme mit einfachen unterschiedlichen Antigenen. Das Resultat seiner
Versuche war, dass der Haplotyp im MHC bestimmt ob ein antigenes Epitop
immunogen wirkt oder nicht bzw. ob das entsprechende Antigen überhaupt stabil
präsentiert werden kann.
MHC-I-Moleküle kommen auf der Zelloberfläche von praktisch allen kernhaltigen
Körperzellen vor [34], die man auch als herkömmliche antigenpräsentierende
Zellen bezeichnen könnte. Antigene, die auf den Klasse-I-Molekülen präsentiert
werden, können nur von CD8+T-Zellen, sogenannten zytotoxischen T-Zellen
(CTL), erkannt werden. Ein MHC-I besteht aus drei zusammenhängenden
Domänen in Kombination mit dem β2-Mikroglobulin. Die Gensequenzen für diese
drei Domänen liegen in der Klasse-I-Region auf Chromosom 6. Es liegen immer
drei Hauptantigene vor: HLA-A, HLA-B und HLA-C, die en-bloc einmal von der
Mutter und einmal vom Vater auf die Nachkommen vererbt werden. Jedes
Individuum
hat
folglich
sechs
Allele
für
seine
MHC-I-Moleküle.
Die
Wahrscheinlichkeit unter Geschwistern einen identischen MHC-I-Haplotyp zu
besitzen, beträgt 25%. Neben den MHC-I-Molekülen gibt es auch die MHC-IIMoleküle. Diese Moleküle werden auf spezialisierten antigenpräsentierenden
9
1. EINLEITUNG
Zellen wie B-Zellen, Makrophagen und dendritischen Zellen exprimiert. Die den
Molekülen zu Grunde liegende Gensequenzen befinden sich ebenfalls auf
Chromosom 6 in der Klasse-II-Region. Die auf MHC-II-Molekülen präsentierten
Antigene können nur von CD4+ T-Zellen, sogenannten T-Helferzellen (TH), erkannt
werden [20].
1.2.2 Antigenerkennung und Aktivierung von T-Lymphozyten
Die T-Zelle gilt als einer der Hauptakteure in der Immunantwort des Menschen.
Durch die Rezeptoren der T-Zelle werden Peptidantigene, welche von MHCs auf
antigenpräsentierenden Zellen dargeboten werden, spezifisch erkannt. Durch den
Kontakt MHC-assoziierter Peptide und T-Zell-Rezeptoren (TCR) kommt es zu
einer Aktivierung der T-Zelle [49].
Ein TCR-Komplex kann aber nur dann optimale Signale weiterleiten, wenn er an
seine Co-Rezeptoren CD4 oder CD8 bindet. TH-Zellen, die auf MHC-II beschränkt
sind, exprimieren CD4. T-Lymphozyten, die auf MHC-I beschränkt sind,
exprimieren CD8 als Corezeptor. Corezeptoren binden wie der TCR selbst den
MHC/Peptid-Komplex, und ermöglichen damit eine leichtere und schnellere
Aktivierung der T-Zelle. Der TCR besteht aus zwei antigenbindenden Anteilen, der
TCRα- und der TCRβ- Kette. Zusätzlich zu diesen hochvariablen Heterodimeren
wird der TCR durch mehrere unterschiedliche akzessorische Ketten ergänzt.
Diese werden benötigt, um den TCR an die Zelloberfläche zu transportieren und
um die Signaltransduktion auszulösen, sobald die Rezeptoren an einen
MHC/Peptid-Komplex binden. Die invarianten Anteile werden immer aus dem
CD3-Komplex sowie der ζ-Kette, welche als Homodimer zytoplasmatisch
lokalisiert ist, gebildet.
Die CD3-Proteine besitzen in ihren zytoplasmatischen Anteilen eine einzelne
ITAM (immunoreceptor tyrosine-based activation motifs). Die ζ-Kette weist nur
einen kurzen extrazellulären Anteil auf, beinhaltet in ihrem zytoplasmatischen
Anteil jedoch drei ITAMs [54]. Hat ein Lymphozyt sein spezifisches Antigen
erkannt, kommt es als erstes zu einer Phosphorylierung der Tyrosinreste in den
ITAMs. Bindet z.B. CD8 an MHC-I, assoziiert die Kinase Lck, welche konstitutiv
10
1. EINLEITUNG
mit der zytoplasmatischen Domäne der Corezeptoren CD4 und CD8 verbunden
ist, zytoplasmatisch mit den ITAMs und phosphoryliert diese. Erst wenn die ITAMs
der ζ-Kette phosphoryliert sind, bindet daran die ZAP-70-Kinase, welche ebenfalls
von der CD8 assoziierten Lck phosphoryliert wird. Die nun aktivierte ZAP-70Tyrosinkinase phosphoryliert wiederum zwei weitere Proteine, LAT und SLP-76.
In den sich anschließenden Schritten wird das Antigen-Signal von der
Zellmembran so dem Zellkern übermittelt. Hier induzieren die aktivierten
Transkriptionsfaktoren NFκB, NFAT und Ap-1 eine spezifische Gentranskription,
die zur Proliferation und Differenzierung der T-Zelle führt [108].
1.2.3 Reaktionen des Immunsystems auf neoplastisches Gewebe
Die
Rolle
des
Immunsystems
bei
der
Tumorentstehung
bzw.
des
Tumorwachstums konnte erstmals an immundefizienten Mäusen beschrieben
werden. Es wurde beobachtet, dass diese Tiere eine höhere Inzidenz an spontan
entstandene oder durch Chemikalien induzierte Neoplasien aufwiesen [89]. Für
ein funktionierendes Immunsystem gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, auf
neoplastische Zellen zu reagieren. Es kann eine Abwehr gegen Tumorspezifische-Antigene, d.h. Antigene die nur in neoplastischen Zellen vorkommen
ablaufen, oder die Abwehr kann sich gegen Tumor-assoziierte-Antigene richten.
Tumor-assoziierte- Antigene sind Antigene, die in normalen und in neoplastischen
Zellen auf unterschiedliche Art und Weise exprimiert werden [39]. So wird z.B. die
Aurorakinase A, ein Mitglied der Serin/Threonin Kinasen-Familie, u.a. bei AMLErkrankungen überexprimiert, ist jedoch im gesunden Menschen nur in den Testes
und im Thymus nachweisbar [87]. Solch überexprimierten Proteine werden
genauso wie Proteine gesunder Zellen durch Proteasomen gespalten und
präsentiert. Der Untergang neoplastischer Zellen ermöglicht es, dass APCs diese
Proteine aufnehmen, und sie neben MHC-I auch auf MHC-II-Molekülen
präsentieren [27].
Die Präsentation auf MHC-I führt so zu einer Ausreifung von CD8+ CTLs, die in der
Lage sind neoplastische Zellen, welche ebenfalls das entsprechende Antigen auf
MHC-I darbieten, zu lysieren. Antigene, die auf MHC-II präsentiert werden, führen
letztendlich zu einer Aktivierung CD4+ Zellen. Die so aktivierten TH-Zellen können
11
1. EINLEITUNG
sowohl die Proliferation und Differenzierung von CTLs, als auch die von B-Zellen
stimulieren. Dies ermöglicht neben einer zytotoxischen Lyse neoplastischer Zellen
auch eine antikörpervermittelte Lyse (siehe Abbildung 2).
Das Ziel der Immuntherapie ist es daher, durch eine Vakzinierung mit einem
entsprechenden Antigen eine tumorspezifische Immunantwort auszulösen oder sie
zu verstärken [118].
Freisetzung der TAAs
durch die Tumorzelle
Phagozytose der TAAs,
proteasomale Spaltung
und MHC-Präsentation
Aktivierung
+
der CD8
Zelle über
TCR
+
Aktivierung der CD4
Zelle über TCR
Aktivierung der
B-Zelle und AKProduktion
Direkte Lyse
durch CTL
AK-vermittelte Zelllyse
_________________________________________________________________
Abbildung 2: Schematische Übersicht der Immunabwehr gegen eine neoplastische Zelle. Die
antigenpräsentierende Zelle (APC) kann die TAAs (Tumor-assoziierte Antigene) phagozytieren und
auf MHC(Major Histocompatibility Complex)-I und MHC-II präsentieren. Über MHC-I werden naive
+
CD(Cluster of differentiation)8
T-Zellen zur CTL(zytotoxischer T-Lymphozyt)-Differenzierung
+
stimuliert. Über MHC-II werden CD4 Zellen aktiviert, so können
auch ausdifferenzierte B-
Lymphozyten über den indirekten Weg neoplastische Zellen lysieren.
12
1. EINLEITUNG
1.3
Identifizierung Leukämie-Assoziierter Antigene
Kommt es zu einer malignen Transformation auf zellulärer Ebene, so führt dies zu
einem veränderten Expressionsmuster der betroffenen Zelle. Neben einem Verlust
von Oberflächenantigenen, kann es auch zu einer Überexpression von Proteinen
bzw. Antigenen kommen. Diese proteinogenen Strukturen, die in neoplastischen
Zellen exprimiert bzw. präsentiert werden, bezeichnet man als Tumor- assoziierte
Antigene (TAA). Handelt es sich um TAAs im Rahmen einer leukämischen
Erkrankung, so spricht man von Leukämie- assoziierten Antigenen (LAA). Eine viel
versprechende Gruppe solcher LAAs sind die Cancer-Testis/-Germline (CT/CG)Antigene. Hierbei handelt es sich um Antigene, welche in diversen Tumorentitäten
exprimiert werden, jedoch in gesunden Zellen mit der Ausnahme von
Trophoblasten und Keimzellen testikulären Ursprungs nicht zu finden sind. Da
diese letztgenannten Zellen jedoch keine MHC-I Moleküle auf ihrer Zelloberfläche
tragen, führt die CT/CG-Antigenexpression auch in Tumorpatienten nicht zu einer
Immunreaktion gegen die Trophoblasten und Keimzellen testikulären Ursprungs.
Diese Tatsache verleiht den CT/CG- Proteinen die Eigenschaft tumorspezifisch
und damit ein geeignetes Ziel einer Immuntherapie zu sein [45].
Um eine antigenspezifische Immuntherapie entwickeln zu können, hat man bereits
Anfang der 70er Jahre begonnen, TAAs von Melanom- und NierenzellkarzinomPatienten mittels CTL- Klonierungstechniken zu identifizieren [120,93,41]. Es
gelang hierbei, mittels TAAs spezifische cytotoxische T-Lymphozyten zu
aktivieren, welche dann die TAA- exprimierenden Tumorzellen in vitro und in vivo
erkennen und lysieren konnten [60,112]. Die Existenz von Leukämie- assoziierten
Antigenen sah man darin begründet, dass im Therapieverlauf nach allogener
Stammzelltransplantation eine gesteigerte spezifische T-Zell-Antwort gegen
leukämische Blasten nachgewiesen werden konnte [85]. Die Identifizierung
Leukämie- assoziierter Antigene läuft nach wie vor über die Klonierung von
spezifischen cytotoxischen T-Lymphozyten ab. Weitere Verfahren stellen die
Massenspektrometrie und die SEREX- Methode dar [47]. Die SEREX- Methode,
serological analysis of recombinat cDNA expression libraries, wurde 1995 von
Sahin et al. etabliert, und beruht darauf, dass IgGs aus autologen Patientenseren
spezifische Tumorantigene erkennen. Mithilfe dieser Methode konnten bereits
13
1. EINLEITUNG
mehr als 2000 unterschiedliche Tumorantigene aus über 15 verschiedenen
Tumorentitäten entdeckt werden [70]. Unter den identifizierten Antigenen sind
Leukämie- assoziierte Antigene zu nennen, welche in AML- Patienten spezifische
T-Zellantworten induzieren können. Diverse Epitope dieser Antigene sind in der
Lage, eine Zelllyse der autologen leukämischen Blasten durch spezifische
cytotoxische T-Lymphozyten zu induzieren [43,46, 63,122,123]. So wurde zum
Beispiel
mit
RHAMM
ein
LAA
identifiziert,
welches
als
Rezeptor
der
Hyaluronsäure- vermittelten Motilität eine grundlegende Rolle im Ablauf der Mitose
spielt und dadurch entscheidend Einfluss auf die Zellproliferation der Tumorzelle
nimmt [42]. Es ist in 70% aller AML- Patienten zu detektieren [41]. Die TumorImmunology-Group der Universität Ulm konnte für dieses LAA die Induktion
sowohl von CD4-Zellen als auch von CD8-Zellen nachweisen [43]. Mit dem
PRAME- Antigen gelang die Identifikation eines LAAs, welches bedeutenden
Einfluss auf die Differenzierung einer Zelle nimmt. Prame bindet an den
Retinsäure-Rezeptor in Anwesenheit der Retinsäure und unterbindet so die
Transkription der Gene, welche die Differenzierung einer Zelle und den
Zellzyklusarrest induzieren würden [42]. Dieses LAA ist in etwa 64% der AMLPatienten zu detektieren [44,63]. Für WT-1, ein LAA das die Zelldifferenzierung
von gesunden hämatopoetischen Stammzellen und auch von leukämischen
Blasten inhibiert [107], werden Expressionfrequenzen in AML- Patienten von 67%,
77% und 89% beschrieben [4,44, 88]. Die LAAs Proteinase 3, welches in 67%
[44] der AML-Patienten zu finden ist und das in 100% [13] der AML-Patienten
vorkommende Survivin werden zu den Apoptose assoziierten LAAs gerechnet.
Letztgenanntes ist das kleinste Mitglied der IAP (inhibitor of apoptosis)-Familie
[116], und auf Chromosom 17q25 lokalisiert. In adulten Zellen gesunder
Menschen wird Survivin ausschließlich im Thymus, in der Plazenta, in CD34+
Stammzellen und in basalen Epithelzellen exprimiert. Survivin fungiert als eines
der Schlüsselmoleküle der Mitoseregulation und des programmierten Zelltods.
Man weiß, dass das Protein sowohl die Caspase-9 inhibieren kann, als auch den
Checkpoint der Mitosespindeln reguliert, Angiogenese fördert und eine gewisse
Chemoresistenz vermittelt. Die Survivin Expression, die ihren Höhepunkt während
der G2/M-Phase findet, wird durch den p53-Wildtyp unterdrückt [84], in AMLZellen jedoch wird sie z.B. durch hämatopoetische Zytokine hochreguliert [11]. Die
Deletion von Survivin reduziert Wachstumsfaktor-unabhängige Zellproliferation
14
1. EINLEITUNG
und erhöht die Apoptoserate [33]. Damit stellt dieses Antigen ein potentielles Ziel
einer Immuntherapie dar. Wobser et al. gelang 2005 erstmalig durch Vakzinierung
mit einem von Survivin abstammenden Epitop eine komplette Remission
hepatischer Filiae bei einem Patienten mit Pankreaskarzinom [125].
Die
Aurorakinasen
Threoninkinasen.
A und
Die
B sind
katalytischen
während
Domänen
der
Mitose
dieser
aktive
Serin-/
Proteine
haben
untereinander eine Homologie von 70% [77]. Die Aurorakinase A wurde 1997
von Sen et al. entdeckt [102]. Ihr Gen liegt auf Chromosom 20q13.2 [77], und wird
in sich häufig teilenden Geweben verstärkt exprimiert, so z.B. in Thymus- oder in
testikulärem Gewebe [38]. Der Gipfel der Aurora A mRNA-Expression, sowie die
höchste nachzuweisende Kinasenaktivität, ist typischerweise am Übergang von
der G2- zur M-Phase der Mitose zu detektieren [38]. Von der frühen Prophase bis
zur Telophase befindet sich Aurora A am Centrosom, für dessen Reifung sie
zuständig ist, sowie von der Pro- bis zur Anaphase an den Mikrotubuli der
Spindelpole [38,64,128], um hier für eine korrekte Ausbildung des bipolaren
Spindelapparates zu sorgen (Abbildung 3) [8,87]. Durch Injektionen von
blockierenden Antikörpern gegen Aurora A in synchronisierte Zellen die bereits die
G2-Phase passiert hatten, konnte eine Vielfalt an mitotischen Defekten ausgelöst
werden, wie z.B. falsch ausgerichtete Chromosomen, fehlerhafte Zytokinese oder
multipolare Spindelapparate [37,81]. Nach der Entdeckung von Aurora A konnte
Sen et al. zeigen, dass die Kinase in maligne verändertem Mammagewebe häufig
überexprimiert wird [102]. In den folgenden Jahren gelang es mehreren
Arbeitsgruppen die Überexpression von Aurora A in diversen weiteren
Tumorentitäten nachzuweisen [,55,73,126]. Ochi et al. konnten durch ihre Studien
nachweisen, dass Aurora A auch in leukämischen Zellen, v.a. der CML,
überexprimiert wird. Aurora A-spezifische CTLs konnten leukämische Zellen, HLA
A2-abhängig, jedoch keine gesunden Zellen lysieren [87].
Aurora B liegt als katalytische Komponente in einem Komplex mit Survivin [124],
Borealin [35] und INCENP (inner centromere protein) [6] vor. Gemeinsam bilden
sie den CPC (chromosome passenger complex). Fehlt eines der Bausteine, so
führt dies zu einer Dislokation der übrigen Bestandteile [7]. Die jeweilige
Lokalisation des Komplexes korreliert mit seiner Funktion. So liegt er zu Beginn
der Mitose entlang der DNA, wo er durch die Phosphorylierung spezifischer
Histone für die Kondensations des Chromatins sorgt [8]. Während der
15
1. EINLEITUNG
Prometaphase wandert der Komplex von den Armen der Chromosomen zu den
centromeren Regionen. Hier sorgt er für die korrekte Anlage der Mikrotubuli an die
Kinetochoren. Während der Meta- und Anaphase nimmt der CPC Einfluss auf die
Zytokinese, wo er am Aufbau der Zellteilungsspindeln beteiligt ist (Abbildung 3)
[117]. Eine Überexpression des auf Chromosom 17p13.1 lokalisierten Proteins
findet
man
in
verschiedenen
Tumoren,
häufig
auch
mit
gleichzeitiger
Überexpression der Aurora A [36].
A.
Pro-
Prometa-
Meta-
Ana-
Telophase
Zytokinese
B.
Reifung des
Zentrosoms
und Trennung,
Eintritt in Mitose
Ausbildung bipolarer
Spindelapparat
C.
Kondensation der
Chromosomen
Korrektur fehlerhafter
Anlagerungen
Lokalisation im Zentrum
des Spindelapparates
Abbildung 3: Lokalisation und Funktion der Aurorakinasen A und B während der Mitose. A.:
Schema der Mitosephasen, B.: Lokalisation und Funktion der Aurorakinase A, C: Lokalisation und
Funktion der Aurorakinase B. In blau dargestellt ist die DNA, in rot die jeweilige Aurorakinase und
in grün α-Tubulin. Modifiziert nach: Boss et al., The Oncologist 2009; 14: 780-793 [8]
16
1. EINLEITUNG
1.4
Immuntherapien bei malignen hämatologischen Erkrankungen
Kommt es unter der Standardtherapie bestehend aus Chemotherapie mit oder
ohne
Stammzelltransplantation
zu
einem
Rezidiv,
oder
liegt
eine
therapierefraktäre Erkrankung vor, verringern sich die Überlebenschancen der
AML-Patienten drastisch. Deshalb bedarf es zusätzlicher Therapieoptionen, v.a.
zur Behandlung der MRD. Mit der Entdeckung der LAAs konnte der Grundstein zu
einer aktiven Immuntherapie gelegt werden. Ihr Ziel ist die Immunisierung der
Patienten mit LAA-Epitopen, und eine dadurch gerichtete zytotoxische Abwehr der
Patienten gegen ihre, die spezifischen Epitope präsentierenden Tumorzellen. Eine
zweite Form der Immuntherapie stellt die passive Immunisierung dar. Sie basiert
auf der Gabe von Antikörpern, T- oder NK-Zellen. Der Patient erhält so eine
bereits in vitro erzeugte Immunität, die dann in vivo spezifisch und effektiv
leukämische Zellen vernichten kann [109].
Eine der passiven Immuntherapien stellt die Behandlung mit monoklonalen
Antikörpern dar. Ziel dieser Therapie ist es, die Antikörper spezifisch an die
Oberfläche leukämischer Zellen zu binden. Daraufhin folgt eine AK-abhängige
Zytotoxizität oder eine Aktivierung des Komplementsystems. Solche Antikörper
können nativ oder mit radioaktiven Substanzen oder Medikamenten gekoppelt,
verabreicht werden [86]. Anfang der 90er Jahre wurde von Porter et al. eine
weitere Methode der passiven Immuntherapie eingeführt: die Infusion von
Spenderlymphozyten für die Behandlung von AML-Patienten nach stattgehabter
KMT, die ein Rezidiv erlitten haben [92]. Die Spenderlymphozyten sollen für eine
Verstärkung des graft-versus-leukemia Effekt sorgen. Einer der Hauptnachteile
dieses Verfahrens ist eine mögliche Reaktion der Spenderleukozyten gegen
gesunde Zellen des Empfängers, d.h. der Entwicklung einer graft-versus-hostdisease (GvHD). Ziel muss es daher sein, nur solche Lymphozyten zu
transfundieren, welche spezifisch gegen ein bestimmtes LAA gerichtet sind, und
somit das Risiko einer GvHD zu minimieren. Eine Möglichkeit hierfür ist die
Identifikation und Infusion von spezifischen allogenen oder autologen T-Zellen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, für hochaffine TCRs kodierende Gene aus
entsprechenden T-Zellen zu isolieren. Die so gewonnene DNA kann folgend für
Transfektionen von T-Zellen und anschließender Infusion in den Patienten dienen
17
1. EINLEITUNG
[111]. Die Transfusion von alloreaktiven NK-Zellen stellt eine weitere Methode
zur passiven Immunisierung dar. Das Wirkprinzip dieser Methode besteht darin,
dass NK-Zellen eines Donors über einen Mismatch ihrer KIRs (killer cell
immunoglobulin like receptors) und der fehlenden MHC I-Molekülen des Spenders
auf Zellen des Patienten, aktiviert werden [97]. Diese Aktivität der NKs wurde in
klinischen Studien mit AML Patienten erprobt. Es zeigte sich, dass dadurch bei
Empfängern eines haploidentischen Knochenmarktransplantats das Risiko eines
Rezidivs reduziert werden kann [71].
Im Gegensatz zur passiven Immuntherapie steht die aktive Therapie. Mit
Interleukin-2 hat man ein Zytokin gefunden, welches sowohl die Proliferation als
auch die Aktivierung von T- und NK-Zellen induzieren kann. Das Zytokin wurde als
nichtspezifisches, aktives Immuntherapeutikum in diversen Studien auf seine
antileukämische Wirksamkeit getestet. Unter hochdosierter IL-2 Therapie konnte
ein signifikanter Anstieg aktivierter T- und NK-Zellen bei Patienten mit rezidivierter
oder therapierefraktärer AML nachgewiesen werden [29]. Nachteil dieser
Behandlung ist die Toxizität des IL-2, die z.B. zu schweren Thrombozytopenien
führen kann [80]. Jedoch gab es auch eine Studie in der IL-2 im Rahmen der
Konsolidierungstherapie eingesetzt wurde, und ein positives Outcome bewirken
konnten [10]. Eine andere Methode zur aktiven Immunisierung ist die
Vakzinierung mit kompletten Tumorzellen. Hierunter gibt es unterschiedliche
Ansätze. Einer davon ist die Verabreichung inaktivierter leukämischer Zellen. Der
Vorteil dieser Methode liegt darin, dass gegen mehrere LAAs eine gleichzeitige
Immunantwort
generiert
werden
Verabreichung
von
vitro
in
kann. Eine
veränderten
andere
Möglichkeit
Leukämiezellen,
welche
ist
die
durch
Gentransfektion verändert wurden, und so z.B. vermehrt Immunmodulatoren
exprimieren, die die Differenzierung von AML-Zellen zu effektiven APCs fördern
[112]. Die derzeit am häufigsten untersuchte Möglichkeit der aktiven und gezielten
Immuntherapie ist die Vakzinierung mit Peptiden. Sie führen als Epitope von
LAAs zu einer Differenzierung von CTLs, welche dann wiederum gezielt die LAA
exprimierende Tumorzellen lysieren können. Maslak et al. konnten im Rahmen
ihrer Studie mit AML-Patienten in kompletter Remission, durch die sichere
Verabreichung eines polyvalenten WT-1 Impfstoffes, eine Immunantwort dieser
Patienten induzieren [82]. Ebenso gelang es Schmitt et al. sowohl eine
18
1. EINLEITUNG
immunologische als auch eine klinische Antwort auf eine Vakzinierung mit einem
von RHAMM abstammenden LAA in AML-Patienten zu bewirken [101].
1.5
Zielsetzung
Trotz guter Remissionsraten unter Standardtherapie bei AML-Patienten, ist der
Verlauf unter einer MRD, einer therapierefraktären AML oder einem Rezidiv
problematisch. Vor allem für die Therapie der Patienten, die sich aufgrund
verschiedener Komorbiditäten nicht der Standardtherapie unterziehen können, ist
die Entwicklung von neuen Therapiekonzepten unerlässlich.
Eines dieser Konzepte stellt die Immuntherapie dar. Sowohl bei der passiven, als
auch bei der aktiven Immunisierung versucht man, in vivo antileukämische Effekte
zu erzielen oder bereits vorhandene Kapazitäten zu augmentieren.
Für die AML wurden in den letzten Jahren mehrere LAAs identifiziert, die sich als
Ziel einer entsprechenden Therapie eignen könnten. Ebenso wurde die
Immunogenität
mehrerer
dieser
Strukturen
bereits in
klinischen
Studien
nachgewiesen [82,101]. Es gilt nun, deren klinische Wirksamkeit weiter zu
untersuchen, und weitere geeignete Impfstoffe zu entwickeln. Von besonderem
Interesse sind hierbei LAAs, die durch ihre mitoseassoziierten Funktionen eine
zentrale Rolle in der Aufrechterhaltung des Krankheitsstatus spielen. Ziel dieser
Arbeit war es deshalb solche Strukturen, Epitope der Antigene Survivin,
Aurorakinase A und B, auf ihre Immunogenität bei AML Patienten und damit
einer eventuellen Eignung als Target einer Immuntherapie zu untersuchen. Hierzu
wurden IFN-γ und Granzyme B ELISPOT-Assays sowohl bei gesunden
Probanden als auch bei AML-Patienten durchgeführt.
19
2. MATERIAL UND METHODEN
2.
MATERIAL UND METHODEN
2.1
Grundausstattungen
2.1.1 Allgemeine Laborgeräte
 Brutschrank
B5042E, CO2-Auto-Zero,
Heraeus Instruments, Hanau

Digitalwaage
Sartorius BP110S,
Sartorius Mechatronics, Göttingen

ELISPOT-Reader
Immuno Spot, C.T.L. Europe, Reutlingen

FACS-Gerät
FACScan, Fa. Becton Dickinson, Heidelberg

Gefrierschrank
-20°C: Superfrost, Liebherr, Ochsenhausen
-80°C: Ultra Low, Sanyo Fisher, München

Kühlschrank
+4°C: Liebherr, Ochsenhausen

Laminar Flow
Hera- Safe HS- 18, Heraeus Instruments, Hanau

Magnetständer
MACS MultiStand, Milteny Biotec,
Bergisch Gladbach

Mikroskop
Carl Zeiss, 10-, 16-, 25- und 100-fache
Vergrößerung, Jena

Neubauer Zählkammer
Zeiss, Oberkochen

pH-Messgerät
827pH lab, Metrohm, Filderstadt

Pipettboy
pipettboy acu, IBS Integra Biosciences, Fernwald

Pipetten
0,5-10 µl
10-100 µl
50-250 µl
200-1000 µl
Eppendorf Reference, Eppendorf AG, Hamburg

Stickstofftank
Taylor Wharton Type M280, Mildstedt

Vortexer
Vortex Genie 2, Scientific Industries,
New York, USA

Wasserbad
Julabo GFL Typ 1003, Julabo Labortechnik
GmbH Seelbach/West
20
2. MATERIAL UND METHODEN

Zentrifuge
Beckmann-Coulter, CL-GS6R,
Beckman-Coulter Instruments, Fullerton, USA
2.1.2 Plastikwaren
Alle Plastikwaren wurden von den jeweiligen Firmen steril bezogen:

Einfrier-Röhrchen
Nunc Cryo TubeTM Vials 1,8 ml
Nalge Nunc International, Roskilde, Dänemark

Einmalspritzen
1 ml, Terumo Syringe, Terumo Europe N.V.,
Leuven, Belgien

ELISPOT- Platten
MultiScreen-IP, MultiScreen 96-well filtration
Assay Plate, Millipore, Bedford, USA

Injektionskanüle
Gr. 1, Braun AG, Melsungen

Pipettenspitzen
0,1 – 10 µl
2 – 200 µl
50 – 1000 µl
Eppendorf AG, Hamburg

Platten
FALCON multiwell 12-, 24-wells
FALCON microtest™ U-Bottom 96 wells
BD Labware, Franklin Lakes, USA

Pre-separation Filter
MACS Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach

Eppendorfgefäße
Safe-Lock Tube 1,5 ml und 2 ml
Eppendorf AG, Hamburg

Röhrchen
FALCON® Polypropylen Tubes,
15 ml und 50 ml
Becton Dickinson, Franklin Lakes, USA

Sterilfilter
Minisart RC 15 Sartorius, Hannover

Stripetten
2 ml
5 ml
10 ml
25 ml
50 ml
Costar Stripette, Corning Inc., New York, USA
21
2. MATERIAL UND METHODEN

Trennsäulen
MACS MS+ Separation Columns,
Miltenyi Biotec, Bergisch Gladbach

Zellkulturflaschen
NUNCLONTM Surface, 400 ml
Nalge Nunc International, Roskilde, Dänemark
2.2
Chemikalien
Sämtliche Laborchemikalien wurden in höchstmöglicher Reinheit von den
jeweiligen Firmen bezogen:

AB-Serum
Deutsches Rotes Kreuz, Ulm

AEC-Substratset
Fa. BD Biosciences,
San Jose, USA

Aqua destillata Spüllösung 1000 ml
Fa. Fresenius Kabi, Bad Homburg

β2-Mikroglobulin
Fa. Calbiochem, La Jolla, USA

DMSO
Dimethylsulfoxid, Fa. Merck,
Darmstadt

Färbetabletten
5-Bromo-4-chloro-3-indolylphosphate und
Nitroblue tetrazolium chloride,
Fa. Sigma-Aldrich, San Louis,
USA

Fetales Kälberserum
Sera Plus Fa. Pan Biotech GmbH,
Aidenbach

Ficoll Separating Solution
Fa. Biochrom AG, Berlin

Granzyme B-Antikörper
Fa. BD Biosciences,
San Jose, USA

IFN-γ-Antikörper
Fa. Mabtech, Hamburg

IL-7
Fa. Miltenyi Biotec,
Bergisch Gladbach

IL-2
Fa. Sigma-Aldrich,
San Louis, USA
22
2. MATERIAL UND METHODEN

L-Glutamin
Fa. Biochrom AG, Berlin

MicroBeads CD8
Fa. Miltenyi Biotec,
Bergisch Gladbach

DPBS 10x
Fa. Gibco, Invitrogen
Auckland, NZ

Penicillin/ Streptomycin
Fa. Gibco BRL, Eggenstein

RPMI 1640
Fa. Biochrom AG

Trypanblau-Lösung 0,4%
Fa. Sigma-Aldrich, Deisenhofen

Tween20
Fa. Sigma-Aldrich, Deisenhofen

Zelllinien
Deutsche Sammlung von Zellen
und Mikroorganismen,
Braunschweig;
American Type Culture Collection,
Manassas, USA
2.3
Puffer
Coating-Puffer
In 100 ml Aqua bidest. wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:

318 mg Natriumcarbonat

580 mg Natriumhydrogencarbonat

49 mg Natrium-Azid
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 9,6 eingestellt und steril filtriert.
Substrat-Puffer
In 500 ml Aqua bidest. wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:

0,1 M TRIS (6,05 g/500 ml)

0,1 M NaCl (2,9 g/500 ml)

5 mM MgCl2 (237 g/500 ml)
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 9,5 eingestellt und steril filtriert.
23
2. MATERIAL UND METHODEN
Dilution- Puffer
In 500 ml PBS wurden 50 ml FCS gelöst. Der Dilution-Puffer enthält so 10% FCS.
PBS, phosphate buffered saline
In 1 l Aqua bidest. wurden folgende Salze gelöst:

8,0 g Natriumchlorid

0,2 g Kaliumchlorid

1,44 g Natriumhydrogenphosphat

0,24 g Kaliumhydrogenphosphat
Die Lösung wurde auf einen pH-Wert von 7,2 eingestellt und steril filtriert.
PBStween- Puffer
In 1 l PBS-Puffer wurden 0,5 ml Tween20 gelöst.
Separations-Puffer
500 ml PBS enthalten:

2 mM EDTA

0,5% hitzeinaktiviertes FCS
Blocklösung Granzyme B-ELISPOT
500 ml 1640 RPMI- Medium enthalten folgende Inhaltsstoffe:

50 ml hitzeinaktiviertes FCS

5 ml Penicillin/ Streptomycin

5 ml L-Glutamin
Blocklösung IFN- γ- ELISPOT
In 500 ml PBS wurden 5 ml hitzeinaktiviertes AB-Serum gelöst.
2.4
Zelllinien, Antikörper und Zytokine
Die American Type Culture Collection (ATCC) ist ein 1925 gegründetes, global
agierendes und nicht profitorientiertes Unternehmen mit Sitz in Manassa, VA.
Die ATCC bietet unter anderem humane Zelllinien an.
24
2. MATERIAL UND METHODEN
Die deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSMZ)
stellt das deutsche Pendant zur ATCC dar.
Folgende, in den beiden Unternehmen verzeichnete Zelllinien wurden verwendet:
T2:
ATCC-Nummer: CRL-1992
Die T2-Zelllinie ist eine Variante der T1-Zelllinie die unter Auswahl
des
monoklonalen
Antikörpers
SFR1-MI.3
(gegen
eine
monomorphe Determinante auf HLA-DR) hergestellt wird. Die
humanen Lymphoblasten synthetisieren HLA-B5, aber exprimieren
es nicht. Die Zelllinie exprimiert HLA-A2 und ist CD7+.
Sowohl die T2- als auch die T1-Zelllinie sind hilfreich in der
Erforschung der Antigenprozessierung und der Erkennung von
MHC-I-Antigenen durch T-Zellen.
K562:
DSMZ-Nummer: ACC 10
Die Zellen dieser Zelllinie wurden 1970 aus dem Pleuraerguss
einer 53-jährigen CML- Patientin im Stadium der Blastenkrise
gewonnen.
K-562 Blasten sind multipotente, hämatopoetische, maligne Zellen,
die sich spontan in Progenitorzellen der erythrozytären,
granulozytären und monozytären Reihe differenzieren können.
Die Zellen exprimieren keine HLA Antigene.
FACS-Antikörper (Fa. Becton-Dickinson)

FITC konjugierter Maus-IgG1-Antikörper (Isotypenkontrolle)

FITC konjugierter α-Human HLA-A2 Antikörper
Interleukin-2 (IL-2):
Die Sekretion von IL-2, sowie auch die Expression seines Rezeptors, werden
durch die Bindung eines Antigens an den T-Zellrezeptor stimuliert. Die IL-2/ IL-2Rezeptor
Interaktion
stimuliert
auf
diese
Weise
das
Wachstum,
die
Differenzierung und das Überleben der antigenspezifischen cytotoxischen T-Zelle
(CTL). IL-2 ist damit unter anderem auch für die Bildung von T-Gedächtniszellen
zuständig. IL-2 wurde zur Kultivierung von T-Zellen eingesetzt.
25
2. MATERIAL UND METHODEN
Interleukin-7 (IL-7):
IL-7 ist ein hämatopoetischer Wachstumsfaktor, der von Stromazellen des
Knochenmarks
und
von
Thymozyten
gebildet
wird.
Er
stimuliert
die
Differenzierung von pluripotenten Stammzellen zu lymphoiden Progenitorzellen,
B-, T- und NK-Zellen. Desweiteren ist das Zytokin ein Cofaktor im V(D)JRearrangement des T-Zellrezeptors.
IL-7 schützt zudem humane CD4+ Effektor- und Gedächtnis-T-Zellen vor
Apoptose bei mangelnder Stimulation und fehlender Zytokine [14]. Aufgrund
dieser Eigenschaften, wurde IL-7 zur Kultivierung von T-Zellen eingesetzt.
2.5
Zellkulturmedien
Medium zur T-Zell-Kultivierung
T-Zellen wurden in 1640 RPMI-Medium kultiviert.
In 500 ml 1640 RPMI-Medium wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:

1% Penicillin/ Streptomycin

1% L-Glutamin

10% hitzeinaktiviertes und steril filtriertes, humanes AB-Serum
Medium zur K562-Zell-Kultivierung
K562-Zellen wurden in 1640 RPMI-Medium kultiviert.
In 500 ml RPMI-Medium wurden folgende Inhaltsstoffe gelöst:

1% Penicillin/ Streptomycin

1% L-Glutamin

10% hitzeinaktiviertes FCS
Einfriermedium
Als Einfriermedium wurde RPMI-Medium mit 20% AB-Serum, 1% L-Glutamin,
1% Penicillin/Streptomycin und 10% DMSO (Dimethylsulfoxid) verwendet.
26
2. MATERIAL UND METHODEN
Seruminaktivierung
Die für die Zellkultivierung verwendeten Seren wurden in einem Wasserbad bei
56°C
für
30
min
hitzeinaktiviert.
Auf
diese
Weise
sollten
hitzelabile
Komplementfaktoren zerstört werden. Das hitzeinaktivierte Serum wurde
portioniert und bei -20°C bis zur Verwendung gelagert.
2.6
Peptide
Peptidepitope der Mitose-assoziierten Antigene Survivin, Aurorakinase A und B
wurden mit Hilfe der im Internet zugänglichen Datenbank SYFPEITHI
ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Datenbank, welche es einem
ermöglicht Peptidmotive zu analysieren und letztendlich diverse, auf ein
bestimmtes HLA-Motiv kompatible Peptidsequenzen liefert. Dabei wird jeder
Sequenz ein Score zugeteilt, welcher mit der Wahrscheinlichkeit korreliert, dass
die entsprechende Sequenz immunogen wirkt. Zum Nachweis spezifischer TZell-Antworten wurden die in Tabelle 5 aufgeführten Peptide verwendet.
Die Peptide wurden von GL Biochem Ltd., Shanghai, China bezogen.
2.7
Patienten
Alle Proben wurden ausschließlich von AML-Patienten entnommen, welche
hierfür eine Einverständnisserklärung unterzeichnet hatten. Diese war zuvor von
der Ethikkommission der Universität Ulm approbiert worden.
Die Materialgewinnung erfolgte zum Zeitpunkt der Diagnosestellung (Anteil der
Blasten >90%) sowie zum Zeitpunkt des Erreichens einer kompletten
hämatologischen (CR) und/oder zytogenetischen Remission. Die Patienten
wurden zur Therapie ihrer Erkrankung mit einer Polychemotherapie behandelt.
Bei manchen der Patienten wurde zur Behandlung ihrer akuten myeloischen
Leukämie eine allogene Stammzelltransplantation durchgeführt. Alle AMLPatienten, ihre Therapiebehandlung und der Grad ihrer Erkrankung zum
Zeitpunkt der Probenentnahme wurden in Tabelle 4 aufgelistet:
27
2. MATERIAL UND METHODEN
Tabelle 4: Die verwendeten Patientenproben und Charakteristika. RARS=refraktäre Anämie mit
Ringsideroblasten;
TBI=total
body
irradiation,
Cy=Cyclophosphamid,
CR=complete
remission,
t-
AML=Therapieassoziierte AML, HAM=Hochdosis AraC plus Mitoxantrone, PR= partial remission,
Patient
Geschlecht
Alter
WHOKlassifikation
Zytogenetik
Therapie
MDS=Myelodysplastisches Syndrom, NOS=not otherwise specified RIT=radioimmunotherapy
1
m
58
MDS, RARS
46XY
alloPBSCT (TBI,Cy)/CR
2
m
59
m
52
AML Intergroup/CR
4
m
58
45X,Y,inv(16)
(p13q22)
46XY ,
inv(16)
(p13q22)
45X,-Y
AMLSG 07-04/CR
3
AML mit regelm.
auftretenden genet.
Aberraionen
AML mit regelm.
auftretenden genet.
Aberrationen
t-AML
5
m
57
AML mit
regelm.auftretenden
genet. Aberrationen
6
m
70
AML mit
regelm.auftretenden
genet. Aberrationen
AMLSG 06-04, Dasatinib, BI1230.4Studie/refractory disease
7
w
44
AML NOS
47XY,+8,
t(9;16)
(p22q22),
t(9;11)
48XY,+8,+3,
+13,inv(16)
(p13.1q22),
del(7)
(q22q32)
46XX
8
w
40
AML NOS
45XX,-7
haploPBSCT (RIT,TBI,Cy)/CR
9
w
42
AML NOS
46XX
alloPBSCT (TBI,Cy)/CR
2.8
Azacitidine, AMLSG 08-07,
Mitoxantrone,Etoposide,Cytarabine/re
fractory disease
AMLSG 07-04 + Redinduktion
HAM/PR
alloPBSCT in 2nd CR(TBI,Cy)/CR
Probengewinnung, Zellisolation und -archivierung
2.8.1 Probengewinnung
Die Gewinnung von peripheren Blutmonozyten, PBMCs, erfolgte aus HLA-A2+
typisiertem, mit EDTA versetztem Buffy Coat-Blut. Dieses wurde uns von der
Blutbank
des
Deutschen
Roten
Kreuzes,
Universität
Ulm,
Abteilung
Transfusionsmedizin, zur Verfügung gestellt. Aus heparinisierten Vollblutproben
der AML-Patienten, Patienten der Universitätsklinik Ulm, Klinik für Innere Medizin
III, wurden deren PBMCs gewonnen.
28
2. MATERIAL UND METHODEN
Buffy Coat-Blutproben sind auf die zellulären Bestandteile der gesunden Spender
aufkonzentrierte Proben. Dabei entsprechen 90 ml davon einem Äquivalent von
450 ml einer Vollblutspende. Den AML-Patienten wurde peripheres Blut (PB)
mittels venöser Punktion abgenommen. Unmittelbar nach Entnahme wurde
dieses Material heparinisiert (10:1 mit Natrium-Heparin).
2.8.2 Zellisolation und –archivierung
Blut besteht etwa zu 55% aus Blutplasma und zu 45% aus korpuskulären
Bestandteilen, welche in Erythrozyten, Thrombozyten und Leukozyten zu
unterteilen sind. Aufgrund der unterschiedlichen Größe und des spezifischen
Gewichts dieser zellulären Bestandteile, kann zur Gewinnung der Monozyten die
Dichtegradientenzentrifugation herangezogen werden. Hierzu wurde ein Teil des
Buffy-Coat-Blutes mit einem Teil PBS gemischt und in einem Verhältnis von 1:2
über eine Ficoll-Lösung mit einem spezifischen Gewicht von 1,077 g/ml
geschichtet und dann bei 2000 U/min für 20 min bei Raumtemperatur (RT) und
mit gelöster Bremse zentrifugiert. Das heparinisierte Patientenblut wurde zu zwei
Teilen mit einem Teil PBS gemischt, und dann ebenfalls in einem Verhältnis von
1:2 über die Ficoll-Lösung geschichtet. Im weiteren Verfahren wurden beide
Probenarten analog behandelt.
Während Erythrozyten und Granulozyten aufgrund ihres größeren spezifischen
Gewichts den Gradienten passieren können, sammeln sich Lymphozyten,
Monozyten, welche zusammen die PBMCs ausmachen, und Thrombozyten
aufgrund
ihres
geringeren
spezifischen
Gewichtes
an
der
Plasma-
Gradientengrenze an. Nach der Zentrifugation befanden sich die mononukleären
Zellen zwischen der Plasma- und der Ficollschicht und wurden mit Hilfe einer
sterilen Stripette abpipettiert. Um die in der PBMC-Fraktion noch enthaltenen
Thrombozyten zu entfernen, wurden die PBMCs zweimal mit EDTA gewaschen,
d.h. Zentrifugation mit EDTA bei 1200 U/min für 10 min bei Raumtemperatur.
Nach diesem Verfahren wurde die in den Proben enthaltene Zellzahl mittels
Trypanblau in einer Neubauer-Zählkammer bestimmt. Der Farbstoff Trypanblau
dringt umgehend in tote Zellen ein und lässt diese unter dem Mikroskop deutlich
blau erscheinen. Im Gegensatz dazu nehmen viable Zellen Trypanblau nur sehr
langsam auf, und erscheinen unter dem Mikroskop zunächst leuchtend
29
2. MATERIAL UND METHODEN
transparent. Zur Ermittlung der Zellzahl wurde ein Teil der zu bestimmenden
Zellsuspension mit der Farbstofflösung in definiertem Verhältnis gemischt und in
eine Neubauer-Zählkammer überführt. Nach dem Auszählen der viablen Zellen in
den vier Großquadraten erfolgte die Berechnung der Zellzahl pro 1 ml nach
folgender Formel:
N V
 10 4
n
N = Zahl der insgesamt gezählten Zellen
n = Zahl der ausgezählten Großquadrate
V = Verdünnungsfaktor
104 = Kammerfaktor
Zur Kryokonservierung der Zellen wurde das Einfriermedium verwendet.
Die Archivierung der Monozyten erfolgte jeweils als Zellpellet mit 1x106 bis
maximal 5x107 Zellen in 1,5 ml Einfriermedium in Kryoröhrchen. Diese wurden im
-80°C Gefrierschrank zwischengelagert
und
am nächsten
Tag
in
den
Flüssigstickstofftank überführt.
2.9
HLA-Typisierung der Patientenproben mittels FACS-Analyse
Mit Hilfe der Durchflusszytometrie/FACS (fluorescence-activated-cell-sorter)
lassen sich Informationen über die Zellgröße, die Granularität und das
Vorhandensein spezifischer Fluoreszenzen von einzelnen Zellpopulationen
gewinnen. Die HLA-Typisierung setzt so voraus, dass beim Vorhandensein z.B.
des HLA-A2 auf der Zelloberfläche, FITC (Fluorescein-Isothiocyanat) gekoppelte
spezifische, monoklonale Antikörper an dieses Oberflächenantigen binden und
uns so ein spezifisches Signal liefern: die entsprechenden Zellen sind damit als
HLA-A2+ typisiert.
Diese Messung der Zellen beruht darauf, dass die entsprechend markierten
Zellen von einem Argonionenlaser in der Messküvette erfasst werden. Es kommt
30
2. MATERIAL UND METHODEN
dadurch zu einer Anregung der AK-gekoppelten Fluoreszenzfarbstoffe, die
daraufhin Licht einer bestimmten Wellenlänge emittieren. Diese Emission liefert
uns das spezifische Signal. Die Größe der Zellen (FSC, Forwardscatter) und ihre
Granularität (SSC, Sidescatter) werden unabhängig des Fluoreszenzfarbstoffes
erfasst.
Damit dieser Prozess möglichst genau ablaufen kann, wird das ganze
Flüssigkeitsversorgungssystem des FACS-Geräts vor Beginn der Zytometrie
unter Druck gesetzt. Dies garantiert uns den feinen, laminaren Probenfluss durch
die Messküvette. Im Idealfall werden so einzelne Zellen von dem Laser erfasst,
die
dann
je
nach
gebundenem
Farbstoff
und
damit
spezifischer
Oberflächenantigene Licht emittieren.
Sowohl die HLA-A2-AK, als auch die Mouse-IgG1-AK sind FITC konjugiert. FITC
ist
ein
gängiger
Farbstoff
mit
niedriger
Molekularmasse.
Seine
Anregungswellenlänge liegt bei 488 nm, sein Absorptionsmaximum bei 495 nm
und sein Emissionsmaximum bei 519 nm.
Zur Typisierung der HLAs der AML-Patienten wurden für die FACS-Analyse die
jeweiligen kryokonservierten Zellen getaut, in AB-Medium aufgenommen und für
etwa 10 min bei 1200 U/min zentrifugiert. Pro Messung und pro FACS-Röhrchen
wurden mindestens 2 x105 Zellen benötigt. Nach der Zentrifugation wurden diese
in 2 ml PBS mit 1% FCS aufgenommen. Pro Patient wurden in 2 FACS-Röhrchen
je 1 ml dieser Zellsuspension gegeben und nochmals zentrifugiert. Der Überstand
wurde jeweils verworfen und zu den in den FACS-Röhrchen verbliebenen Zellen
wurde in das erste Röhrchen 10 µl des FITC-gekoppelten Maus-IgG-AK pipettiert
und in das zweite Röhrchen wurden 2 µl des FITC-gekoppelten HLA-A2-AK
pipettiert. Der Mouse-IgG-AK bindet nicht an Oberflächenantigene humaner
Zellen und dient so dem Ausschluss unspezifischer FITC-Bindungen.
Die beiden Proben mussten daraufhin für 20 min im Dunkeln und bei RT inkubiert
werden. Nach der Inkubation wurden die Zellen noch zweimal in PBS gewaschen
um ungebundene Antikörper loszuwerden. Abschließend erfolgte die Aufnahme
der Zellen in mindestens 200 µl PBS. Dieses Volumen wurde von der Zellzahl
abhängig gemacht, sodass die Durchflusszahl der Zellen am FACS-Gerät bei der
Messung bei etwa 300 Zellen/Sekunde lag.
31
2. MATERIAL UND METHODEN
Unter Verwendung der Software „CellQuestTM“ wurden die Zellen auf die
Intensität der Fluoreszenz hin analysiert.
2.10 Zellseparation und Anlegen einer MLPC
Um eine MLPC (Mixed Lymphocyte Peptide Culture) anlegen zu können, müssen
die aus peripherem Blut gewonnenen Blutmonozyten (PBMCs) zunächst in CD8+
und CD8- Zellfraktionen separiert werden. Dies ist nötig, da man die CD8antigenpräsentierenden Zellen mit dem entsprechenden Antigen beimpfen
möchte, damit diese das Antigen präsentieren und später in Kultur die CD8+
Zellen darauf spezifisch stimulieren.
Zur Separation der Zellfraktionen wurden MACS MicroBeads verwendet. Dies
sind kleine Magnetpartikel, die an monoklonale Maus-AK gebunden sind. Die
Maus-AK binden wiederum spezifisch an humane CD8+-Oberflächenantigene.
MLPC Tag 0
Im ersten Arbeitsschritt dieses Verfahrens wurden die kryokonservierten Zellen
zunächst im 37°C warmem Wasserbad getaut, in 20 ml Plain-Medium
aufgenommen und für 10min bei 1200 U/min zentrifugiert. Der Überstand wurde
verworfen und das Zellpellet wurde in 5 ml Separationspuffer überführt. Während
einer zweiten Zentrifugation wurde von dieser Zellsuspension die Zellzahl
bestimmt.
Im Weiteren folgte die Inkubation der Zellen mit den MicroBeads. Pro 1 x107
ausgezählter Zellen wurden auf das Zellpellet 80 µl Separationspuffer und 20 µl
MicroBeads gegeben. Diese Suspension wurde nun für 15 min bei +4°C
inkubiert. Nach abgelaufener Inkubationszeit wurden 5 ml Separationspuffer auf
die Suspension gegeben, es folgte eine erneute Zentrifugation mit 1200 U/min für
10 min, um die nichtgebundenen MicroBeads-konjugierten AKs loszuwerden. Der
Überstand wurde nach Zentrifugation wieder verworfen. Das gereinigte Zellpellet
wurde im nächsten Arbeitsschritt in 500 µl Separationspuffer resuspendiert.
Bereits während der Inkubationszeit wurden die Trennsäulen vorbereitet. Dazu
wurde für jede Probe eine Trennsäule mit aufgesetztem Prä-Separationsfilter am
Magnetständer befestigt. Der Prä-Separationsfilter hatte die Funktion, eventuell
32
2. MATERIAL UND METHODEN
nicht vollständig resuspendierte Zellklümpchen zurückzuhalten, damit diese die
Magnetsäulen nicht verstopfen. Die Säule samt Prä-Separationsfilter musste
dann mit 500 µl Separationspuffer befeuchtet werden. Der Puffer wurde unter der
Säule aufgefangen und verworfen.
Nun wurde das in 500 µl Separationspuffer resuspendierte, gereinigte Zellpellet
auf die Säule gegeben, und mit 3 x 500 µl Separationspuffer nachgespült. Durch
die MicroBeads blieben die CD8+ Zellen in der magnetisierten Säule hängen,
wohingegen die CD8- Zellen in einem Röhrchen unter der Säule aufgefangen
werden konnten. Nachdem alle Zellen die Säule passiert hatten, wurde diese
vom Magnetständer entfernt und auf ein kleines Falcon-Röhrchen gesetzt. Auf
die Säule wurden 1000 µl Separationspuffer gegeben. Der Puffer wurde dann mit
einem Stempel durch die Säule gepresst, was bewirkte, dass sich die CD8+
Zellen aus der Säule lösten und in einem weiteren Röhrchen aufgefangen
werden konnten. Die CD8- Zellen wurden in 10 ml, die CD8+ in 4 ml AB-Medium
überführt. Die Zellzahlen der beiden Zellfraktionen wurden bestimmt.
Die CD8+ Zellen wurden
nach Zentrifugation mit AB-Medium auf eine
5
Konzentration von 5 x10 Zellen pro 500 µl gebracht.
Die CD8- antigenpräsentierenden Zellen (APCs) wurden mit 30 Gy einer
Caesium-37-Quelle bestrahlt, um zu verhindern, dass die mononukleären Zellen
als Reaktion auf die T-Zellen aktiviert werden und proliferieren. Nach der
Bestrahlung wurden die CD8- Zellen zuerst zentrifugiert und dann auf eine
Konzentration von 2x106 Zellen pro 500 µl AB-Medium gebracht. Zu den CD8Zellen wurde pro 500 µl 1,25 µg β2-Mikroglobulin dazugegeben. Dies bewirkte
eine stabile Bindung und damit Präsentation der Antigene.
Für jedes zu testende Peptid, einschließlich Negativprobe und Positivprobe/-n,
wurde ein 15 ml Falcon vorbereitet. In jedes dieser Falcons wurden 500 µl der β2MG haltigen CD8- Zellsuspension pipettiert. Dazu kam in eines der Falcons
nichts,
da
dieses
als
Negativprobe
diente.
In
Versuchsansätzen
mit
Patientenproben, wurde als Positivprobe das IMP-Peptid (10 µg) verwendet, in
Ansätzen mit Proben von gesunden Spendern ein Falcon mit IMP-Peptid (10 µg)
und ein zweites mit CMV-Peptid (10 µg)
In jedes weitere Falcon wurden zu der Zellsuspension jeweils 10 µg des
entsprechenden Peptids dazu pipettiert:
33
2. MATERIAL UND METHODEN
2x106 CD8- Zellen in 500 µl AB-Medium
1,25 µg β2-Mikroglobulin
10 µg des entsprechenden Peptids
FALCON
500 µl



-
Abbildung 4: Übersicht über das peptide-pulsing der CD8 APCs(=antigenpräsentierende Zellen).
Die Peptid-gepulsten APCs sowie die Negativprobe wurden nun alle für 1,5
Stunden bei 37°C und 5% CO2 inkubiert.
Die CD8+ Zellen mit einer Konzentration von 5 x105 Zellen pro 500 µl AB-Medium
wurden zu 500 µl pro Well auf eine 24-Well Platte gegeben. Dabei wurden für die
Negativ- und Positivprobe/-n, und für jedes zu testende Peptid ein Well
bereitgestellt. Die nicht genutzten Wells wurden mit 1 ml PBS aufgefüllt, um eine
Verdunstung der Zellsuspension möglichst zu vermeiden.
Nach Ablauf der Inkubationszeit der CD8- Zellen wurden die APCs alle
zentrifugiert, der Überstand verworfen und das Zellpellet wieder in 500 µl des ABMediums überführt. So wurden die nicht internalisierten Peptide aus der
Suspension entfernt. Zu jedem CD8+ Zellen enthaltenden Well wurden nun die
500 µl der gepulsten CD8- Zellsuspension dazugegeben und bei +37°C und 5%
CO2 über Nacht inkubiert:

WELL
1000 µl

2x106 CD8- Zellen in 500 µl AB-Medium
+ 1,25 µg β2-Mikroglobulin
+ 10 µg des entsprechenden Peptids
5
+
5 x10 CD8 Zellen in 500 µl AB-Medium
Abbildund 5: Übersicht über die angelegte MLPC(= mixed lymphoctye peptide culture).
MLPC Tag 1
Nach der Coinkubation der gepulsten CD8- und den CD8+ Zellen über Nacht
wurde jedes Well der MLPC mit 100 µl AB-Medium und 2,5 ng IL-2 und
20 ng IL-7 stimuliert und für weitere 7 Tage bei 37°C und 5 % CO2 inkubiert.
34
2. MATERIAL UND METHODEN
MLPC Tag 8 (am ELISPOT Tag 2)
Die stimulierten Lymphozyten wurden an diesem Tag aus der Kultur entnommen.
Dazu wurde jedes Well in ein neues Falcon abpipettiert. Die Wells wurden
anschließend nochmals mit 1000 µl AB-Medium nachgespült. Diese Lösung
wurde in das entsprechende Falcon gegeben. Der Zellverlust konnte so möglichst
gering gehalten werden.
Jedes Falcon wurde bei 1200 U/min für 10 min zentrifugiert, und anschließend in
einer Konzentration von 10x104 Zellen in 500 µl AB-Medium gebracht.
Die Falcons wurden bei Raumtemperatur solange ins Dunkel gestellt, bis sie für
den nächsten Schritt des ELISPOT-Assays verwendet werden konnten.
2.11 Nachweis spezifischer T-Zellantworten gegen Mitose-assoziierte
Antigene mithilfe des ELISPOT-Assays
Im Rahmen dieser Arbeit wurde zum Nachweis spezifischer zellulärer
Immunantworten gegen die Mitose-assoziierten Antigene Survivin, AurorakinaseA und -B der Enzyme Linked ImmunoSPOT-Assay angewandt.
Der ELISPOT ist ein hoch sensitiver Test zur Analyse von Zellaktivierung auf der
Ebene der einzelnen Zelle. Das Prinzip dieses Verfahrens beruht letztendlich im
Nachweis von IFN-γ und Granzyme B, welche von spezifisch aktivierten TLymphozyten sezerniert werden.
Die ELISPOT–Assays wurden auf Nitrozelluloseplatten vom Typ „MultiScreen
Assay System 96–well Filtration Plate“ der Firma Milipore durchgeführt. Die
Böden der Platten bestehen aus einer Nitrozellulosemischung, die Proteine und
Nukleinsäuren bindet. In den durchgeführten Versuchen wurde die Nitrozellulose
mit zytokinspezifischen Antikörpern (AK1) beschichtet. Ein zweiter AK (AK2)
band an die sezernierten Zytokine. Ein enzymkonjugierter Farbstoff band an AK2.
Jeder Spot ist somit ein „Fingerabdruck“ von Zytokin produzierenden T-Zellen, so
genannte "spot forming units". Die Anzahl der Spots lässt auf die Frequenz von
spezifischen T-Zellen schließen. Im ELISPOT-Assay wurden für jedes Peptid 3
Wells auf der ELISPOT-Platte angelegt.
Die Auswertung der fertigen ELISPOT–Platten erfolgte automatisiert mit dem KS
ELISPOT–System Version 4.2.0 der Firma Zeiss. Das System besteht aus einem
35
2. MATERIAL UND METHODEN
Auflichtmikroskop mit Motortisch und Autofokus. Jedes einzelne Well der
ELISPOT-Platte kann vom Motortisch präzise angesteuert werden. Eine
angeschlossene Farbkamera nimmt die Zytokinspots auf, die digitalisiert und
anschließend durch die Software bezüglich Größe und Anzahl ausgewertet
werden. Es wurden die Mittelwerte berechnet.
ELISPOT Tag 1 (am MLPC Tag 7)
- Coating IFN-γ
Die ELISPOT-Platte für den IFN-γ-Nachweis wurde über Nacht und bei +4°C mit
dem ersten Antikörper, einem monoklonalen, antihumanen IFN-γ-Antikörper
inkubiert. Der Antikörper (AK1), Coating antibody 1-D1K, mit einer Konzentration
von 1 µg/µl, wurde mit ELISPOT Coating-Puffer auf eine Konzentration von 15
µg/ml verdünnt. 70 µl der Antikörperlösung wurden in jedes der 3 Wells eines
jeden Peptids pipettiert. Der Antikörper bindet mit seinem Fc-Teil an die
Nitrocellulose-Membran, der Fab Teil ist frei für die Bindung des IFN-γ.
- Coating Gr.B
Die ELISPOT-Platte für den Granzyme B-Nachweis wurde bei +4°C über Nacht
mit dem ersten Antikörper, einem monoklonalen, antihumanen Granzyme BAntikörper inkubiert. Dieser Capture Antikörper, mit der Konzentration von 1 µg/µl
wurde im Verhältnis von 1:200 in PBS verdünnt. In jedes der 3 Wells eines jeden
Peptids wurden 100 µl der Antikörperlösung pipettiert. Der Antikörper bindet mit
seinem Fc-Teil an die Nitrocellulose-Membran, der Fab Teil ist frei für die
Bindung des sezernierten Granzyme B.
ELISPOT Tag 2 (am MLPC Tag 8)
- Pulsen der antigenpräsentierenden T2-Zellen IFN-γ und Gr. B
Aus der Zellkulturflasche der T2-Zellen wurden 25 ml der Zellsuspension
entnommen und für 10 min bei 1200 U/min zentrifugiert. Der Überstand wurde
verworfen und das Zellpellet in 2 ml AB-Medium resuspendiert. Hieraus wurde
die Zellzahl bestimmt, und die Zellen anschließend auf eine Konzentration von
0,4x106 T2-Zellen pro 500 µl gebracht. Es folgte die Zugabe von 1,25 µg β2-MG.
Aus dieser fertigen Zellsuspension wurde nun für die Negativ- und Positivprobe/n und für jedes zu testende Peptid 500 µl entnommen und in ein kleines Falcon
36
2. MATERIAL UND METHODEN
pipettiert. Die Zellen wurden daraufhin mit 10 µg des entsprechenden Peptids
gepulst, zur Negativprobe wurde kein Peptid hinzugefügt. Die gepulsten T2Zellen wurden für 2 h bei 37°C inkubiert. Nach abgelaufener Inkubation wurden
alle Falcons zentrifugiert und die Pelletts wieder in 500 µl frischen AB-Mediums
aufgenommen.
- Blocken der Platten IFN-γ
Die über Nacht mit dem Coating-Anitkörper (AK1) inkubierten ELISPOT-Platten
wurden zweimal mit jeweils 200 µl PBS pro Well gewaschen. Anschließend
wurden unspezifische Bindungsstellen auf der Nitrocellulose-Membran mit 100 µl
PBS + 10% humanen AB-Serum pro Well für 2 h bei Raumtemperatur geblockt.
Danach wurden die Wells erneut sechsmal mit 200 µl PBS pro Well gewaschen.
- Blocken der Platten Gr. B
Die über Nacht mit dem Capture-Anitkörper (AK1) inkubierten ELISPOT-Platten
wurden einmal mit
10%FCS)
pro
Well
jeweils 200 µl Granzyme B-Blocklösung (RPMI1640/
gewaschen.
Anschließend
wurden
unspezifische
Bindungsstellen auf der Nitrocellulose-Membran mit 100 µl pro Well eben dieser
Blocklösung für 2 h bei Raumtemperatur geblockt. Danach wurden die Wells
einmal mit 200 µl PBS pro Well gewaschen.
- Aufbringen der Zellen auf die Platte IFN-γ und Gr. B
Die für 8 Tage mit einem spezifischen Peptid stimulierten CD8+ Lymphozyten aus
der MLPC (MLPC am Tag 8), in einer Konzentration von 10x104 Zellen in 500 µl
wurden zusammen mit den, mit entsprechendem Peptid gepulsten T2-Zellen, in
einer Konzentration von 0,4x104 Zellen in 500 µl gemischt.
In jedes der drei für ein bestimmtes Peptid vorgesehenen Wells, sowohl auf der
IFN-γ-Platte als auch auf der Granzyme B-Platte,
wurden von dieser
Zellsuspension 100 µl pipettiert.
Die ELISPOT-Platten wurden über Nacht bei 37°C und 5% CO2 inkubiert.
37
2. MATERIAL UND METHODEN
ELISPOT Tag 3
- Detektion der sezernierten Zytokine IFN-γ
Nach der Inkubation über Nacht wurden die Zellen von der ELISPOT-Platte
gewaschen. Dies geschah fünfmal mit 200 µl PBS pro Well und fünfmal mit 200
µl 0,05%-igem PBStween pro Well.
In den nun folgenden Arbeitsschritten sollte das IFN-γ nachgewiesen werden,
welches von den peptidspezifischen T-Zellen nach erneuter Stimulation durch die
gepulsten T2-Zellen sezerniert wurde. Dafür wurde ein zweiter, monoklonaler
anti-humaner IFN-γ-Antikörper verwendet. Dieser bindet mit seinem FabFragment an ein weiteres Epitop von IFN-γ. An seinem Fc-Teil ist der Antikörper
mit Biotin markiert. Die ELISPOT-Platte wurde mit dem monoklonalen,
biotinylierten antihumanen IFN-γ-Antikörper in einer Konzentration von 1 µg pro 1
ml PBStween für zwei Stunden bei RT inkubiert. Dazu wurden von der AK-Lösung
100 µl in jedes Well gegeben. Nach erfolgter Inkubation wurde die Platte
sechsmal mit je 200 µl PBStween gewaschen. Im Anschluss wurden in jedes Well
100 µl einer Streptavidin-Peroxidase-Lösung, in einem Verhältnis von 1:1000 in
PBStween gegeben. Die Platte musste so für eine Stunde bei RT inkubieren. Nach
abgelaufener Zeit wurde die Platte sechsmal mit 200 µl PBStween gewaschen, und
zweimal mit 200 µl Substratpuffer pro Well. Die Platte konnte nun entwickelt
werden.
- Detektion der sezernierten Zytokine Gr.B
Die Platte wurde zweimal mit 100 µl Aqua dest. pro Well gewaschen, wobei das
Aqua dest. jeweils 2-3 min einwirken konnte. Anschließend wurde die Platte
dreimal mit 100 µl PBStween pro Well gewaschen. Als Antwort auf die Präsentation
der Peptide durch die T2-Zellen, sollten Peptid-spezifische T-Zellen aktiviert
werden und Granzyme B sezernieren. Zu diesem Zwecke wurde ein zweiter,
monoklonaler anti-humaner Granzyme B-Antikörper verwendet. Dieser Capture
Antikörper (AK2) bindet mit seinem Fab-Fragment an Granzyme B. Die
ELISPOT-Platte wurde mit dem monoklonalen, antihumanen Granzyme BAntikörper, mit der Konzentration von 0,5 µg/µl im Verhältnis von 1:250 in
Dilution-Puffer verdünnt. In jedes Well wurden von dieser Antikörper-Lösung 100
µl pipettiert. Die Platte wurde für zwei Stunden bei RT inkubiert.
38
2. MATERIAL UND METHODEN
Nach Ablauf der Inkubation wurde die Platte dreimal mit je 200 µl PBStween pro
Well gewaschen. Die ELISPOT-Platte wurde dann mit 100 µl pro Well einer
Avidin-Peroxidase-Lösung (Avidin-HRP), in einem Verhältnis von 1:100 mit
Dilution-Puffer verdünnt, beladen und bei Raumtemperatur für eine Stunde
inkubiert. Nach der einstündigen Inkubationszeit wurde die Platte viermal mit 100
µl PBStween pro Well und dann noch zweimal mit 100 µl PBS pro Well gewaschen.
Die Platte konnte nun entwickelt werden.
- Färbung IFN-γ
Zur Sichtbarmachung der Spots wurde im Dunkeln eine Substrat-Lösung
angesetzt:
Für diese Lösung wurde eine Tablette BCIP (5-Bromo-4-chloro-3-indolylphosphat) in 500 µl DMF (Dimethylformamid) gelöst, sowie eine Tablette NBT
(nitroblue tetrazolium chloride) in 1 ml Aqua dest. gelöst. Beide Lösungen wurden
mit Hilfe eines 0,45 µm Filters filtriert. Die gebrauchsfertige Substrat-Lösung
wurde dann aus 10 ml Substratpuffer, 330 µl der NBT-Lösung und 33 µl der
BCIP-Lösung zusammengestellt. Von dieser Lösung wurden rasch 100 µl in
jedes Well pipettiert. Durch Streptavidin-Peroxidase und die Substrat-Lösung
erfolgte eine Farbreaktion und das sezernierte Zytokinmolekül wurde indirekt als
blauer, regelmäßig begrenzter Spot sichtbar. Die Substratlösung durfte nicht
länger als 2min einwirken, da sonst der Hintergrund auf der NitrocelluloseMembran zu kräftig geworden wäre, und das Auswerten der Spots nicht mehr
möglich gewesen wäre. Aus diesem Grund wurde die Färbung durch dreimaliges
Waschen der Platte mit je 100 µl Aqua dest. pro Well gestoppt. Die Platte musste
nun noch über Nacht trocknen, ehe sie mittels des ELISPOT-Readers
ausgewertet werden konnten.
-Färbung Gr.B
Zur Spotentwicklung musste zunächst eine Entwicklungslösung hergestellt
werden. Dafür wurden pro 1 ml einer AEC-Substratlösung 20 µl einer AECChromogen-Lösung miteinander gemischt. 100 µl dieser Lösung wurden in jedes
Well der Platte pipettiert. Die chromogene Substratlösung konnte bis zum
Sichtbarwerden der roten Spots einwirken, jedoch nicht länger als 15 min. Die
Farbreaktion wurde durch dreimaliges Waschen der Platte mit jeweils 100 µl
39
2. MATERIAL UND METHODEN
Aqua dest. abgestoppt. Auch diese Platte musste erst trocknen, ehe sie mit dem
ELISPOT-Reader ausgewertet werden konnte.
Enzyme-Linked ImmunoSPOT - Assay
Coating der ELISPOT-Platte mit dem
Anti-Gr.B-AK (AK1) über Nacht
Waschen und Blocking mit RPMI / 10% FCS
Inkubation mit den T-Zellen und den
peptidgepulsten T2-Zellen
Nach dem Waschvorgang wird monoklonaler,
Anti-Gr.B-AK (AK2) und anschließend AvidinPeroxidase auf die Platte gebracht.
Entwicklung der roten Spots erfolgt
durch die chromogene
Substratlösung
Antigenpräsentierende T2-Zelle
T-Zelle, die Granzyme B sezerniert
Granzyme B
Komplex aus Farbstoff konjugiertem Granzyme B Antikörper (AK2)
Abbildung 6: Schematische Darstellung der Durchführung des ELISPOT–Assay am Beispiel des
Granzyme B-ELISPOT.
2.12 Statistische Methoden
Die
Ergebnisse
aller
Versuchansätze,
die
unter
gleichen
Bedingungen
abgelaufen waren, wurden durch Berechnung von
Mittelwerten (arithmetischer Mittelwert
n
1
x    xi
n
i 1
) berechnet.
40
3. ERGEBNISSE
3.
ERGEBNISSE
3.1
Bestimmung des Oberflächenantigens HLA-A2 mittels FACS-Analyse
Für die MLPC und den folgenden ELISPOT-Assay wurden Zellproben von zwölf
gesunden Probanden und von neun AML-Patienten verwendet. Es wurden nur
HLA-A2 exprimierende Zellen verwendet, da das Vorkommen dieses Allels in der
westeuropäischen, kaukasischen Bevölkerung besonders hoch ist, und somit
ausreichend Probenmaterial gewonnen werden konnte. Nach der Datenbank
www.allelefrequencies.net beträgt die Expressionsfrequenz für den Phänotyp
HLA-A2 in Westeuropa 49,9% [2]. Aus diesem Grund wurden die peripheren
mononukleären Zellen aller Proben vor Versuchsbeginn mittels FACS-Analyse in
entsprechender Weise auf ihre HLA-A2-Expression hin untersucht.
Abbildung 7 zeigt die Darstellung einer Patientenprobe, bei der die untersuchten
Zellen HLA-A2 exprimieren.
A.
Abbildung
B.
7:
FACS-Analyse
Gesamtpopulation
bestehend
von
aus
C.
PBMCs
Mono-
(peripheral
und
blood
monoclonal
Lymphozyten,
B.:
cells).
A.:
Mouse-FITC
(Fluoresceinisothiocyanat) inkubierte Zellen, zum Ausschluß unspezifischer Bindungsstellen, C.:
HLA-A2-FITC
inkubierte
Zellen,
mit
dem
Nachweis
des
HLA-A2-Oberflächenantigens
(HLA=humanes Leukozytenantigen).
Im Vergleich hierzu zeigt Abbildung 8 die Ergebnisse der FACS- Analyse einer
Zellprobe, deren Zellen kein HLA-A2 exprimieren. Diese Probe konnte nicht als
Versuchsprobe verwendet werden. Mit Hilfe dieser Methode konnten zwölf
geeignete gesunde Probanden (HV I-XII), und neun geeignete AML-Patienten
(Pat. I-IX) für die MLPCs und anschließenden ELISPOT-Assays rekrutiert werden.
41
3. ERGEBNISSE
A.
B.
C.
Abbildung 8: FACS(fluorescence activated cell sorter)-Analyse von PBMCs(peripheral blood
monoclonal cells). A.: Gesamtpopulation bestehend aus Mono- und Lymphozyten, B.: MouseFITC(Fluoresceinisothiocyanat)) inkubierte Zellen, zum Ausschluß unspezifischer Bindungsstellen,
C.: HLA(humanes Leukozytenantigen)-A2-FITC inkubierte Zellen, mit fehlendem Nachweis des
HLA-A2-Oberflächenantigens.
3.2
Auswahl der verwendeten Peptide
Folgende HLA A*0201 kompatiblen Peptide wurden zur Stimulation der hierfür
geeigneten Zellproben verwendet.
Tabelle 5: Die verwendeten, mittels SYFPEITHI ermittelten, HLA*0201 spezifischen Peptide.
PEPTID
PEPTIDSEQUENZ
PEPTIDPOSITION
SCORE
Survivin 1
LTLGEFLKL
96
23
Survivin 2
ELTLGEFLKL
95
19
Aurorakinase A1
TLCGTLDYL
288
26
Aurorakinase A2
YLILEYAPL
207
26
Aurorakinase B1
KIADFGWSV
215
25
Aurorakinase B2
LLLGLKGEL
206
29
Aurorakinase B3
LMYCHGKKV
188
22
Aurorakinase B4
TMCGTLDYL
232
24
Aurorakinase B5
VLPPSALQSV
334
29
Aurorakinase B6
ALMYCHGKKV
187
23
42
3. ERGEBNISSE
3.3
Zelluläre Immunantworten gegen Survivin, Aurorakinase A und B bei
gesunden Probanden
Der Nachweis, ob eines der Epitope der LAAs Survivin, Aurorakinase A oder B
eine spezifische zelluläre Immunantwort auslösen konnte, erfolgte über die
Durchführung eines ELISPOT-Assays. Als Positivkontrollen für die CMV-positiven,
gesunden Probanden dienten das CMV-Peptid und das Influenza-Matrix Peptid
(IMP). Gegen letztgenanntes, intravirales Peptid liegt aufgrund einer sehr hohen
Durchseuchungsrate, mit 5-20% Betroffenen in der Bevölkerung pro Grippewelle
[3], in den meisten Probanden eine Population von Gedächtnis-T-Zellen vor, deren
Existenz in vitro durch einmalige Stimulation und anschließendem ELISPOTAssay nachweisbar war. Das CMV-Peptid ist Teil des Matrixproteins pp65 des
humanen Zytomegalieviruses. Auch gegen dieses Protein liegt aufgrund einer
hohen Durchseuchungsrate von ungefähr 60% in entwickelten Ländern [24], in
vielen Probanden eine stimulierbare Population von Gedächtnis-T-Zellen vor.
43
3. ERGEBNISSE
3.3.1 IFN-γ-ELISPOT
Abbildung 9 zeigt die Ergebnisse der IFN-γ Freisetzung durch CD8+ T-Zellen eines
gesunden Probanden (HV XI).
well1
well2
well3
MW
Spotanzahl 250
200
150
100
50
0
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IM
P
no
pe
pt id
e
CM
V
Peptid
Abbildung 9: IFN(Interferon)-γ-ELISPOT-Messwerte einer MLPC (mixed lymphocyte peptide
culture) eines gesunden Probanden (HV XI) nach Stimulation mit CMV (Zytomegalievirus), IMP
(Influenza Matrix Protein), Survivin 1, Survivin 2, Aurorakinase A1-A2 und Aurorakinase B1-B6. Es
wurden die Mittelwerte (MW) aus den dreifachen Messwerten (well1-3) ermittelt und dargestellt.
Die Anzahl der IFN-γ Spots wurde standardisiert durch einen ELISPOT-Reader
ausgelesen. Auswertbar sind alle Versuche, bei denen die Negativprobe negativ
ist, und die Positivprobe positiv. Dies ist der Fall, wenn
für IMP oder CMV
mindestens doppelt so viele Spots gezählt wurden als in der no-peptide-Fraktion.
Eine positive Immunantwort durch CD8+ T-Zellen konnte in diesem Sinne bei HV
XI für die Peptide Survivin 2 (Mittelwert = 132 Spots), Aurorakinase A1 (Mittelwert
= 115 Spots) und für Aurorakinase B3 (Mittelwert = 123 Spots) nachgewiesen
werden. Der Nachweis einer IFN-γ Sekretion in der Negativprobe, sowie bei
Stimulation durch CMV, S1, A2, B1, B2 und B4-6 wurde als unspezifische TZellaktivität gedeutet.
In Abbildung 10 erfolgt die Darstellung der korrespondierenden Spots auf der
ELISPOT-Platte, die ebenfalls mittels ELISPOT-Reader eingelesen wurde.
44
3. ERGEBNISSE
well 3
well 2
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IMP
CMV
no peptide
well 1
Abbildung 10: IFN(Interferon)-γ ELISPOT der MLPC(mixed lymphocyte peptide culture) von HV XI
nach Stimulation mit entsprechenden Peptiden. Das Einlesen der Platte erfolgte mittels ELISPOTReader.
Auf diese Weise konnten 12 gesunde Probanden (HV I-XII) mittels IFN-γ
ELISPOT-Assay auf ihre Immunantwort gegen die von Survivin abstammenden
Peptide S1 und S2, die Peptide A1 und A2 der Aurorakinase A, sowie die sechs
von der Aurorakinase B abstammenden Peptide B1-B6 untersucht werden. Die
Versuche zeigten keine spezifische T-Zellantwort gegen S1, B5 und B6. Hingegen
war eine geringe Stimulation der Lymphozyten durch das Epitop B2 möglich, 10%
der HVs zeigten hierfür eine positive Immunantwort. Die Epitope B3 und 4 konnten
in 30% der Probanden eine Immunantwort auslösen. Mit 50% positiver
Immunantworten wurden die Epitope S2 und B2, sowie mit 60% das Epitop A2
getestet. Die höchste Frequenz an positiven Immunantworten konnten mit 70%
durch das von der Aurorakinase A abstammende Peptid A1 erzielt werden.
Für die HVs VII und VIII war eine Auswertung durch den ELISPOT-Reader nicht
möglich, da der Hintergrund der Platten so stark gefärbt war, dass eine
reproduzierbare Auszählung der Spots nicht gewährleistet werden konnte.
Tabelle 6 gibt einen Überblick über die Ergebnisse der IFN-γ ELISPOT-Assays.
45
3. ERGEBNISSE
Tabelle 6: Übersicht über die positiven IFN(Interferon)-γ ELISPOT-Assay-Ergebnisse (= +) bei
zehn auswertbaren gesunden Probanden (HV I-VI und IX-XII).
S1
HV
S2
A1
I
A2
B1
+
+
B2
II
+
+
+
+
III
+
+
+
+
+
+
IV
V
+
+
+
+
VI
+
+
+
+
B3
B4
+
B5
B6
+
+
IX
X
+
XI
+
+
+
+
XII
positiv
0
50
70
60
50
+
+
10
30
30
0
0
in %
46
3. ERGEBNISSE
3.3.2 Granzyme B-ELISPOT
Parallel zu den IFN-γ Assays wurden die entsprechenden Assays für die
Granzyme B-Färbung durchgeführt. Abbildung 11 zeigt die Ergebnisse der
Granzyme
B-Freisetzung
CD8+T-Zellen
durch
nach
Stimulation
mit
den
entsprechenden Peptiden bei HV XI.
well1
well2
well3
MW
Spot- 120
anzahl
100
80
60
40
20
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IM
P
CM
V
Peptid
no
pe
pti
de
0
Abbildung 11: Granzyme B-ELISPOT-Messwerte einer MLPC (mixed lymphocyte peptide culture)
eines gesunden Probanden (HV XI) nach Stimulation mit CMV(Zytomegalievirus), IMP(Influeza
Matrix Protein), Survivin 1, Survivin 2, Aurorakinase A1-A2 und Aurorakinase B1-B6. Es wurden
die Mittelwerte (MW) aus den dreifachen Messwerten (well1-3) ermittelt und dargestellt.
Wie auch in der IFN-γ-Färbung für HV XI, sind auch in dieser Färbung die
Ergebnisse für S2 (Mittelwert=43), A1 (Mittelwert=18) und B3 als positive
Immunantworten zu werten. Der Nachweis einer Granzyme B-Sekretion in der
Negativprobe, sowie bei Stimulation durch CMV, S1, A2, B1, B2 und B4-6 wurde
als unspezifische T-Zellaktivität gedeutet. In Abbildung 12 erfolgt die Darstellung
der korrespondierenden Spots auf der ELISPOT-Platte, die mittels ELISPOTReader eingelesen und dargestellt wurde.
47
3. ERGEBNISSE
well 3
well 2
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IMP
CMV
no peptide
well 1
Abbildung 12: Granzyme B ELISPOT der MLPC (mixed lymphocyte peptide culture) von HV XI
nach Stimulation mit entsprechenden Peptiden. Das Einlesen der Platte erfolgte ebenfalls mittels
ELISPOT-Reader.
Es wurden die Versuche mit den Zellen zwölf gesunder Probanden (HV I-XII)
durchgeführt. Davon konnten die Ergebnisse dreier (HV I, III und X) nicht
ausgewertet werden. Bei den Ergebnissen zu HV I wies die Negativprobe eine
gleich starke Aktivität auf wie die Positivprobe. Bei HV III war die Reaktivität der
"no peptide"-Fraktion gleich der der Peptid-gepulsten Zellen, und bei HV X war die
Färbung so stark, dass die genaue Anzahl der Spots nicht vom ELISPOT-Reader
ausgewertet werden konnte.
Unter den insgesamt neun auswertbaren Versuchsergebnissen der HVs in der
Granzyme B-Färbung wurde für die Epitope B5 und B6 keine Immunantwort
detektiert. Allein bei HV XII, d.h. in 11% der auswertbaren Fälle konnte durch S1
eine Immunantwort induziert werden. Die Peptide B2, B3 und B4 konnten jeweils
in 22% der Fälle eine Granzyme B-Sekretion und damit eine positive
Immunantwort auslösen. Wie auch in den Interferon-γ Färbungen, konnte auch in
den Granzyme B-Färbungen mit 33% am häufigsten durch die Peptide S2, A1, A2
und B1 eine positive Immunantwort ausgelöst und nachgewiesen werden.
Tabelle 7 gibt eine Übersicht über alle Ergebnisse der Granzyme B-Färbung.
48
3. ERGEBNISSE
Tabelle 7: Übersicht über die positiven Granzyme B ELISPOT-Assay-Ergebnisse (= +)bei neun
von zwölf gesunden Probanden (HV I-XII).
S1
HV
S2
A1
A2
II
B1
B2
B3
B4
B5
+
B6
+
IV
V
+
+
+
+
VI
+
+
+
+
VII
+
+
VIII
IX
XI
+
XII
+
positiv
11
+
33
+
33
33
+
+
+
33
22
22
22
0
0
in %
Abbildung 13 gibt eine Übersicht über alle Ergebnisse der Zellstimulation durch die
verwendeten Peptide. Wie anhand des Kurvenverlaufs ersichtlich ist, korreliert die
Häufigkeit einer positiven Immunantwort auf eines der Peptide in beiden
Färbungen.
% der
positiven
Immunantworten
IFN-γ in %
Gr.B in %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
S1
S2
A1
A2
B1
B2
B3
B4
B5
B6
Peptid
Abbildung 13: Übersicht der positiven Immunantworten durch Stimulation mit den verwendeten
Peptiden. Die blaue Kurve gibt die Frequenz der positiven Ergebnisse in der IFN(Interferon)-γFärbung wieder, die rote Kurve die der Granzyme B-Färbung.
49
3. ERGEBNISSE
Dies führte zu dem Ergebnis, dass unter den gesunden Probanden in unserem
Testsystem das Peptid A1 die höchste Immunogenität besitzt, gefolgt von den
beiden Peptiden A2 und S2.
3.4
Zelluläre Immunantworten gegen Survivin, Aurorakinase A und
Aurorakinase B bei AML-Patienten
Der Nachweis von spezifischen zellulären Immunantworten gegen ausgewählte
Epitope der LAAs Survivin, Aurorakinase A und B bei AML-Patienten (klinische
Charakteristika siehe Tabelle 4) erfolgte wie bei den gesunden Probanden, HV IXII, mittels MLPC und ELISPOT-Assay. In den Versuchen mit Zellmaterial von
AML-Patienten wurde als Positivkontrolle nur das IMP-Peptid verwendet, da sich
hierdurch in den HV-Versuchen eine verlässlichere Immunantwort auslösen ließ
als durch das CMV-Peptid, und die verfügbare Zellzahlen für eine Testung mit
beiden Positivproben nicht ausgereicht hätten. Aus einigen der Patientenproben
ließen sich ebenfalls nicht genügend CD8+ Zellen gewinnen, dass eine MLPC mit
allen Peptiden möglich gewesen wäre. Deshalb haben wir, entsprechend den
Ergebnissen aus den zuvor durchgeführten HV-Versuchen, eine Rangfolge der
Epitope nach Immunogenitätsgrad erstellt (Abb. 14).
A1
A2
B1
S2
B4
S1
B2
B3
B5
B6
Abbildung 14: Rangfolge der Epitope nach Immunogenität in den HV(healthy volunteer)Versuchen. Je nach Vorhandensein von CD(cluster of differentiation)8+ Zellen wurden
Patientenproben mit Peptiden dieser Rangfolge entsprechend in MLPC(mixed lymphocyte peptide
culture) gebracht.
50
3. ERGEBNISSE
3.4.1 IFN-γ-ELISPOT
In Abbildung 15 erfolgt die Darstellung der Ergebnisse des ELISPOTs eines
Patienten für die IFN-γ-Freisetzung durch CD8+ Zellen. Patient 3 befand sich zum
Zeitpunkt der Probenentnahme in kompletter Remission (siehe auch Tabelle 4).
well2
well3
MW
Sur
vivi
n1
Sur
vivi
n2
Aur
aA1
Aur
aA2
Aur
aB1
Aur
aB2
Aur
aB3
Aur
aB4
Aur
aB5
Aur
aB6
200
180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
no
pep
tide
Spotanzahl
IMP
well1
Peptid
Abbildung 15: IFN (Interferon)-γ-ELISPOT-Messwerte einer MLPC (mixed lymphocyte peptide
culture) eines AML-Patienten (Pat.3) nach Stimulation mit IMP (Influenza Matrix Protein), Survivin
1, Survivin 2, Aurorakinase A1-A2 und Aurorakinase B1-B6. Es wurden die Mittelwerte (MW) aus
den dreifachen Messwerten (well1-3) ermittelt und dargestellt.
Nach standardisierter Auswertung konnten für diesen Patienten die Epitope
Survivin 1 (MW = 18Spots), Aurorakinase A2 (MW = 48Spots), B2 (MW =
15Spots), B3 (MW = 21Spots) und B5 (MW = 21Spots) als positiv, d.h.
immunogen gewertet werden. Die geringe Interferonsekretion in der Negativprobe
sowie in den S2-, A1-, B1-, B4- und B6-gepulsten Proben wurde als unspezifische
T-Zellaktivität gewertet. In Abbildung 16 folgt die zu diesem Patienten
korrespondierende Darstellung der Spots auf der ELISPOT-Platte.
51
3. ERGEBNISSE
well 1
well 2
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IMP
no peptide
well 3
Abbildung 16: IFN Interferon)-γ ELISPOT der MLPC (mixed lymphocyte peptide culture) von
Patient 3 nach Stimulation mit entsprechenden Peptiden. Das Einlesen der Platte erfolgte mittels
ELISPOT-Reader.
Auf diese Weise wurden insgesamt neun AML-Patienten (Patient 1-9) mittels
IFN-γ ELISPOT-Assay auf ihre Immunantworten gegen die oben aufgeführten
Epitope untersucht. Unter den auswertbaren Versuchen zeigte sich eine fehlende
Immunogenität für die Epitope S2, A1 und B6. S2 und A1 wurden für alle neun
Patienten getestet, B6 für vier Patienten.
Das Peptid A2 konnte in einem von sieben Patientenmaterialien, d.h. in 14% der
Fälle eine Immunantwort hervorrufen. Die Epitope S1, B1, B2 und B4 -jeweils ein
positives Testergebnis in jeweils sechs durchgeführten Versuchen- konnten in
17% der Fälle eine IFN-γ-Sekretion induzieren. Das Epitop B5 induzierte in einem
von vier Versuchsansätzen, d.h. in 25% der Fälle, eine positive Immunantwort.
Ebenfalls eine positive Immunantwort und in diesem Fall in 33% der untersuchten
Proben, vermochte das Epitop B3 eine IFN-γ-Sekretion zu bewirken.
Da letztendlich für jedes Epitop nur jeweils einmal eine spezifische T-Zellantwort
ausgelöst werden konnte, ist eine Interpretation über die mehr oder weniger
immunogenen,
abgeleiteten
Peptide
nur
in
Zusammenschau
mit
den
Testergebnissen der Granzyme B-ELISPOTs sinnvoll.
52
3. ERGEBNISSE
3.4.2 Granzyme B-ELISPOT
Die folgende Abbildung (Abb. 17) zeigt die Ergebnisse der Granzyme B-Sekretion
durch spezifische T-Zellen in Patient 3.
well1
well2
well3
MW
Spot- 200
anzahl 180
160
140
120
100
80
60
40
20
0
Aur
a B6
Aur
a B5
Aur
aB 4
Aur
aB 3
Aur
aB 2
Aur
a B1
Aur
a A2
2
S ur
vivin
Aur
a A1
1
Su r
vivin
IMP
no p
e
ptid
e
Peptid
Abbildung 17: Gr. B-ELISPOT-Messwerte einer MLPC (mixed lymphocyte peptide culture) eines
AML-Patienten (Pat.3) nach Stimulation mit IMP (Influenza Matrix Protein), Survivin 1, Survivin 2,
Aurorakinase A1-A2 und Aurorakinase B1-B6. Es wurden die Mittelwerte (MW) aus den dreifachen
Messwerten (well1-3) ermittelt und dargestellt.
Die Epitope A2 und B3 wurden wegen des positiven Testergebnisses als
immunogen bewertet. So erzielte A2 einen Mittelwert von 112 Spots und B3 einen
Mittelwert von 14 Spots. Die hierzu korrespondierende Darstellung der Spots auf
der ELISPOT-Platte folgt in Abbildung 18.
Entsprechend der IFN-γ Versuche, wurden auch für die Gr.B Versuche das
Zellmaterial von neun AML-Patienten verwendet. Unter diesen durchgeführten und
auswertbaren Versuchen konnte für die Peptide S1 und B6 keine Immunogenität
nachgewiesen werden.
53
3. ERGEBNISSE
well 1
well 2
B6
B5
B4
B3
B2
B1
A2
A1
S2
S1
IMP
no peptide
well 3
Abbildung 18: Granzyme B ELISPOT der MLPC (mixed lymphocyte peptide culture) von Patient 3
nach Stimulation mit entsprechenden Peptiden. Das Einlesen der Platte erfolgte mittels ELISPOTReader.
A1 zeigte in einem von zehn Ansätzen und damit in 10% eine positive Gr.BSekretion. In einem von neun Ansätzen, d.h. in 11% der Fälle, konnte für S2 eine
Gr.B-Sekretion nachgewiesen werden. Mit dem Epitop B2 gelang in einem von
acht Ansätzen, d.h. in 13% der Fälle die Induktion einer Immunantwort. Durch B1
gelang in zwei von zehn Versuchen und damit in 20% der Fälle die Induktion einer
spezifischen Immunantwort. Für B3 gelang in einem von vier Versuchen (25%)
eine Immunstimulation, B4 in drei von neun Ansätzen (33%). Für die beiden
Epitope A2 und B5 konnte in jeweils 40% der Fälle eine positive Immunantwort
induziert werden. A2 gelang dies in vier von zehn Versuchen, B5 in zwei von fünf
Fällen. Tabelle 8 gibt einen Überblick über alle IFN-γ und Gr.B-Versuche. Sie zeigt
welche Versuchsansätze auswertbar waren und welche nicht. Diese Tabelle zeigt
auch, welche Peptide in Abhängigkeit des verfügbaren Zellmaterials getestet
werden konnten, und ob die getesteten Epitope eine Immunantwort auslösen
konnten oder nicht. Da nicht alle Patienten mit allen Peptiden getestet wurden,
wurde die Immunogenität dahingehend bewertet, in wie vielen Patienten eine
positive Immunantwort -egal ob im IFN-γ, Gr.B oder in beiden Versuchsteilen- pro
getesteter Patienten nachgewiesen werden konnte. Nach dieser Vorgehensweise
stellt das Epitop B5 das immunogenste Peptid dar. Es wurde in fünf Patienten
getestet, und konnte in dreien davon eine spezifische Immunantwort induzieren,
d.h. in 60% der Fälle. Die Epitope B4 und B1 konnten in 38% der Fälle eine
solche
Immunantwort
induzieren.
Beide
Peptide
wurden
in
acht
54
3. ERGEBNISSE
Patientenmaterialien getestet, davon in dreien positiv. B4 konnte in einer der
Proben sowohl im IFN-γ-Ansatz, als auch im Gr.B-Ansatz eine Immunantwort
auslösen. A2 wurde in drei von neun Patientenproben, und damit in 33% der Fälle
positiv getestet. B2 konnte in 29% der Fälle, d.h. in zwei von sieben getesteten
Patientenproben eine Immunantwort auslösen. Mit B3 konnte in einem von vier
(25%) getesteten Patientenmaterialien eine positive Reaktion nachgewiesen
werden. S1 kam auf 14% positive Immunantworten (1/7), S2 auf 13% (1/8) und A1
auf 6% (1/9). Durch das Peptid B6 konnte keine Immunantwort nachgewiesen
werden. Die potentesten, immunogen wirkenden Epitope unter den AML-Patienten
sind hiermit die von der Aurorakinase B abgeleiteten Peptide B5, B1 und B4,
gefolgt von dem von der Aurorakinase A abgeleiteten Peptid A2.
Tabelle 8: Übersicht über alle mit Patientenmaterial durchgeführten Versuche. Konnten bei einem
Patienten Peptide aufgrund des zur Verfügung stehenden Zellmaterials nicht getestet werden, so
sind die entsprechenden Zellen mit n.d. = not done gekennzeichnet. Für ein positives Ergebnis
steht ein +, für ein negatives Ergebnis steht ein -. IFN= Interferon, Gr.= Granzyme
auswertbar
S1
S2
A1
A2
B1
B2
B3
B4
B5
B6
1 IFN
nein
1 Gr.B
ja
-
-
-
+
-
+
-
-
-
-
2 IFN
ja
-
-
-
-
-
-
-
+
-
-
2 Gr.B
ja
-
+
-
+
+
-
-
+
+
-
3 IFN
ja
+
-
-
+
-
+
+
-
+
-
3 Gr.B
ja
-
-
-
+
-
-
+
-
-
-
4 IFN
ja
-
-
-
-
+
-
-
-
-
-
4 Gr.B
ja
-
-
+
-
-
-
-
+
+
-
5 IFN
nein
5 Gr.B
ja
n.d.
n.d.
-
-
+
n.d.
n.d.
+
n.d.
n.d.
6 IFN
ja
n.d.
-
-
-
-
n.d.
n.d.
-
n.d.
n.d.
6 Gr.B
ja
n.d.
-
-
-
-
n.d.
n.d.
-
n.d.
n.d.
7 IFN
ja
-
-
-
-
n.d.
-
n.d.
-
n.d.
n.d.
7 Gr.B
ja
-
-
-
-
n.d.
-
n.d.
-
n.d.
n.d.
8 IFN
ja
-
-
-
-
-
-
n.d.
-
-
-
8 Gr.B
ja
-
-
-
-
-
-
n.d.
-
-
-
9 IFN
ja
-
-
-
-
-
-
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
9 Gr.B
ja
-
-
-
-
-
-
n.d.
n.d.
n.d.
n.d.
14
13
33
38
29 25
positiv in % der
Patienten (in mind.
einer Färbung)
6
38
60
0
55
4. DISKUSSION
4.
DISKUSSION
Eine effiziente Immuntherapie bei Patienten mit hämatologischen Erkrankungen
setzt die Identifikation spezifischer Leukämie assoziierter Antigene (LAA) und
deren immunologische Charakterisierung voraus. In der hier vorgestellten Arbeit
wurden zytotoxische T-Zell-Antworten gegen die LAAs Survivin, Aurorakinase A
und B bei der akuten myeloischen Leukämie untersucht.
4.1
Nachweis einer zellulären Immunantwort gegen die Mitoseassoziierten Antigene Survivin, sowie Aurorakinase A und B
Das LAA Survivin ist das kleinste Mitglied der IAP (inhibitor of apoptosis)-Familie
[116]. In adulten Zellen gesunder Menschen wird dieses Protein ausschließlich im
Thymus, in der Plazenta, in CD34+ Stammzellen und in basalen Epithelzellen
exprimiert. In leukämischen Zellen von AML-Patienten, ist es in 100% der Fälle
nachweisbar [13]. Als IAP kann Survivin sowohl die Caspase-9 inhibieren, als
auch den Checkpoint der Mitosespindeln regulieren. Die Cystein-AspartylProtease Caspase-9 spielt eine tragende Rolle für die intrinsische, d.h. die
mitochondriale Apoptose. Erfährt die Zelle einen apoptotischen Stimulus, wird von
den Mitochondrien Cytochrom C freigesetzt. Dies führt zur Formation des
multimeren Apoptosomen-Komplexes, welcher wiederum die Caspase-9 aktiviert.
Die aktivierte Protease spaltet und aktiviert in Folge die Caspasen-3 und -7 und
führt so letztendlich zum Untergang der Zelle [1]. Auf diese Weise kann Survivin
durch Inhibition der Caspase-9 den programmierten Zelltod verhindern. Ebenso
fördert Survivin die Angiogenese und vermittelt eine gewisse Chemoresistenz.
Entsprechend seiner Funktion, findet Survivin den Höhepunkt seiner Expression in
der G2/M-Phase des Mitosezyklus, und wird in gesunden Menschen durch den
p53-Wildtyp supprimiert [84]. In AML-Patienten sind Zytokine jedoch dafür
verantwortlich, dass die Survivinexpression gesteigert wird [11], und damit die
wachstumsfaktorunabhängige Zellproliferation erhöht und die Apoptoserate
reduziert wird [33]. Survivin stellt ein geeignetes Ziel für eine Immuntherapie dar,
da es zum einen in gesunden Zellen supprimiert wird und damit die Gefahr einer
Schädigung gesunder Zellen gering sein müsste. Zum anderen wäre eine
56
4. DISKUSSION
wiedergewonnene Kontrolle der erhöhten Zellproliferation und eine gesteigerte
Apoptoserate in den leukämischen Zellen durch eine gezielte Immuntherapie
gegen Survivin ein Schlüssel in der Therapie der AML.
Die Aurorakinase A ist eine Serin-/Threoninkinase, welche vor allem während der
Mitose aktiv ist. So findet man ihren Expressionspeak während der G2/M-Phase
[38]. Blockiert man Aurorakinase A in dieser Phase, kommt es zu zahlreichen
mitotischen Defekten [81]. In gesunden Personen lässt sich in hochproliferativen
Geweben, wie Thymus oder Testes, eine verstärkte Expression der Kinase
nachweisen [38]. Aufgrund der Blut-Thymus/-Hoden Schranke dieser Organe kann
die Immuntherapie gegen Aurorakinase A daher zielgerichtet gegen tumoröse
Zellen eingesetzt werden. Die zweite hier untersuchte Serin-/Threoninkinase ist
die Aurorakinase B. Sie bildet das katalytische Zentrum des CPC (chromosome
passenger complex). Auch hier korreliert die Lokalisation des Komplexes mit
seiner Funktion. So nimmt er Einfluss auf die Kondensation des Chromatins [8],
die korrekte Anlage der Mikrotubuli und den Aufbau der Zellspindeln [117]. Neben
weiteren Tumorentitäten, findet sich auch in der AML eine Überexpression des
Proteins [49].
4.1.1 Detektion spezifischer T-Zellantworten mittels ELISPOT-Assay
Um spezifische T-Zell-Antworten gegen LAAs nachzuweisen, wurde der
ELISPOT-Assay durchgeführt. Das Prinzip des Assays beruht darauf, dass
sezernierte
Zytokinmoleküle in
direkter Umgebung
der
aktivierten
CD8+
zytotoxischen T-Lymphozyten durch Färbung sichtbar gemacht werden. Es
können bereits geringe Frequenzen von sezernierenden Zellen detektiert werden
[57].
Die Differenzierung von einer naiven T-Zelle in einen CTL erfordert die Hilfe von
CD4+ TH1-Zellen. Diese Zellen werden von APCs aktiviert, die den TH-Zellen über
MHC-II ihre Antigene präsentieren. Die aktivierte TH1-Zelle sezerniert daraufhin
unter anderem das Zytokin IL-2, welches die Differenzierung einer CD8+ T-Zelle
fördert [70]. Für die MLPC wurden neben bestrahlten, antigenpräsentierenden
CD8- Zellen, CD8+ T-Zellen in die Kultur gegeben. Zur Stimulation der
Differenzierung der CD8+ T-Zellen wurde an Tag 1 der MLPC IL-2 und IL-7 in die
57
4. DISKUSSION
Zellkultur pipettiert. Somit gelang es auch ohne das Vorliegen von TH-Zellen,
immunkompetente, d.h. zytokinsezernierende T-Lymphozyten zu kultivieren.
Damit waren die Rahmenbedingungen für die Aktivierung und Proliferation
spezifischer
T-Zellen
gegeben.
Die
zytotoxischen
T-Zellen
können
bei
Antigenkontakt verschiedene Effektormechanismen ausführen. Als die wichtigsten
antiviralen und antitumoralen Antworten werden die durch IFN-γ- und Granzyme
B-Freisetzung vermittelten Antworten angesehen [91]. IFN-γ und Granzyme B
können unabhängig voneinander oder in Zusammenarbeit Tumorwachstum und
Infektionen kontrollieren [16,88].
In den ELISPOT-Assays wiesen wir als Surrogatmarker für die CTL-Aktivierung
die Interferon-γ-Sekretion nach. Als Zeichen der ex vivo erzeugten zytolytischen
Kapazität der CTLs, wiesen wir die Granzyme B-Sekretion nach [103]. Granzyme
B ist als zytolytisches Protein in den Granulae von CD8+ T-Zellen und NK-Zellen
gespeichert [78,85,103], und ist massgeblich an der Lyse von virusinfizierten und
tumorösen Zellen beteiligt [28,35,107]. Granzyme B wird nicht von naiven CTLs
sezerniert [45,62,95].
Shafer-Weaver et al. beschrieb erstmals die Granzyme B-Sekretion durch CTLs,
neben
der
IFN-γ-Sekretion
als
Surrogatmarker
für
die
spezifische
T-
Zellaktivierung, als Maß der zytotoxischen Kompetenz von CTLs und NK-Zellen
festzulegen [104]. Die Granzyme B-Sekretion gilt hierbei als der spezifischere
Nachweis, da sie direkt mit der Zytotoxizität des T-Lymphozyten korreliert. Der
IFN-γ ELISPOT-Assay ist einer der meist verwendeten Assays um entsprechende
Immunantworten nach Tumorvakzinierung nachzuweisen [48]. Dennoch korreliert
er weniger stark mit der zytotoxischen Kompetenz der CD8+ T-Zellen [78]. Der
Grund hierfür liegt darin, dass IFN-γ, im Gegensatz zu Granzyme B, nicht nur in
aktivierten, zytolytischen Zellen exprimiert wird [12], sondern z.B. bereits bei einer
Vermehrung von T-Lymphozyten [104], eine der Grenzen des IFN-γ-Assays [127].
Eine Schwäche beider ELISPOT-Assays ist die unspezifische T-Zellaktivität, d.h.
die Hintergrundaktivität, die interindividuell mehr oder weniger stark ausgeprägt
sein kann. Ein Grund für das Vorhandensein der Hintergrund-Spots kann in den
Eigenschaften des verwendeten Zellmediums, bzw. dem darin enthaltenen Serum
liegen. Man geht davon aus, dass sowohl mitogene als auch suppressorische
Moleküle in den Sera vorliegen können [53]. Man könnte daher eventuell allein
aufgrund der Eigenschaften des Serums eine T-Zellvermehrung detektieren.
58
4. DISKUSSION
Mander et al. konnten zeigen, dass die Hintergrundaktivität nicht signifikant von
der Art des verwendeten Serums abhängt, dass es jedoch je nach Protokoll mit
Serum enthaltendem Medium zu einer leicht erhöhten Spotanzahl des
Hintergrunds kommen kann [79]. Da die Viabilität der Zellen des ELISPOTs nicht
geringer ist, wenn serumfreie Medien verwendet werden, ist es daher zu
überlegen standardisierte, serumfreie Medien für den Assay zu verwenden
[53,79].
4.1.2 Unterschiede in der Immunogenität der Epitope bei gesunden
Probanden und AML-Patienten
Um eine immunologische Charakterisierung treffen zu können, haben wir zwei
Survivin-Epitope, sowie zwei Aurorakinase A und sechs Aurorakinase B-Epitope
getestet (siehe Tabelle 5). Die Immunogenität dieser Epitope haben wir zunächst
in gesunden Probanden getestet. Davon ausgehend, dass die immunogensten
Epitope aus diesen Versuchen auch in den Versuchen mit Zellen aus AMLPatienten die stärksten Immunantworten auslösen können, sind die Epitope
entsprechend dem Ranking der Top-Peptide (siehe Abbildung 13) mit AML-Zellen
getestet worden.
Es fällt bei Betrachtung der Testergebnisse auf, dass innerhalb einer MLPC
unterschiedliche Ergebnisse für den IFN-γ- und Granzyme B-Assay beobachtet
werden können. Im Rahmen der HV-Testung fällt auf fast jedes positive Gr.BErgebnis ein positives IFN-γ-Ergebnis. Wohingegen für manche Peptide nur
positive IFN-γ-Ergebnisse vorliegen. Der Grund hierfür könnte die unspezifischere
Sekretion des Interferons sein. Im Gegensatz zu Granzyme B wird es bereits bei
Vermehrung von T-Zellen sezerniert, ohne dass diese bereits zytotoxisch sein
müssten. Diese Beobachtungen treffen nicht auf die Versuche mit AML-Zellen zu.
Möglicherweise hängt deren Aktivierung und Differenzierung weniger stark von
IFN-γ ab, was einen Nachweis desselben schwieriger macht.
Die Immunogenität der einzelnen Peptide scheint davon abzuhängen, ob das
Peptid gesunden T-Lymphozyten präsentiert wird, oder leukämischen TLymphozyten. So konnte in den HV-Versuchen mit den Epitopen A1, A2 und S2
59
4. DISKUSSION
die stärksten spezifischen Immunantworten induziert werden, in den AMLVersuchen jedoch durch die Peptide B5, B1, B4, und A2.
Diese unterschiedlich anmutende Immunogenität ist zu diskutieren. Die CD8Zellen wurden vor dem Pulsen mit Peptid und dem Hinzufügen zur MLPC als
APCs bestrahlt, so dass man eine unterschiedliche proteasomale Spaltung der
Peptide in gesunden oder in leukämischen APCs ausschließen kann. Ein
Erklärungsansatz für die unterschiedliche Immunogenität, d.h. der Stärke der
Immunantwort liegt in der Herunterregulation von MHC I Molekülen auf
leukämischen Blasten [119]. Immunantworten gegen tumorassoziierte Antigene
können so in AML-Patienten generell schwächer ausfallen. Eine Erklärung für die
antigenbezogene unterschiedliche Immuninduktion zwischen gesunden und
leukämischen Zellen kann durchaus darin liegen, dass in unserem Fall die Epitope
B1, B4, B5 und A2 bereits in vivo bei AML-Patienten präsentiert wurden, und für
diese Epitope bereits immunkompetente Gedächtnis-T-Zellen vorlagen.
Um die Wertigkeit der Aurorakinase B mit den Epitopen B5, B1 und B4 als
mögliches Immuntherapeutikum zu charakterisieren, müssen die Daten an einem
größeren Patientenkollektiv -auch unter Beachtung des Krankheitsstatus- validiert
werden. Außerdem muss im Weiteren eine spezifische Zytolyse nachgewiesen
werden, z.B. mithilfe eines Chrom-Release-Assays.
4.2
Immuntherapien und Vakzinierungen bei malignen hämatologischen
Erkrankungen
Der nach allogener Stammzelltransplantation und der Spenderlymphozytengabe
beobachtete Graft-versus-leukemia (GvL) -Effekt festigt die Annahme, dass TLymphozyten in der Bekämpfung von leukämischen Zellen eine bedeutende Rolle
spielen [41,43]. Kolb et al. konnten 1988 die Effektivität des GvL-Effekts erstmals
beim
Menschen
zeigen.
Einem
CML-Patienten
mit
Rezidiv
wurden
Spenderlymphozyten verabreicht, woraufhin der Patient in eine langanhaltende
Remission überführt werden konnte [66]. Bestärkt wird diese Erkenntnis auch
durch die erhöhten Rezidivraten, die bei dem Versuch die GvHD zu umgehen,
unter T-Zell depletierten Knochenmarktransplantationen auftraten [67,96]. Die
höchste Rezidivrate war unter einer solchen Lymphozytendepletion bei CML60
4. DISKUSSION
Patienten zu beobachten, eine etwas geringere Rezidivrate unter AML-Patienten
[51,65]. Das Ziel einer Vakzinierung mit Tumor assoziierten Antigenen ist daher,
eine aktive Immunantwort des Patienten zu induzieren, die einen systemischen,
lang währenden T-Zell vermittelten Schutz vor residualen Tumorzellen und
Mikrometastasen bietet. Einschränkend muss an dieser Stelle darauf hingewiesen
werden, dass eine Therapie die auf einer T-Zell vermittelten Tumorzellkontrolle
beruht, beispielsweise nicht vor einem Befall der Gewebe schützt, die unter
normalen Umständen für das Immunsystem unzugänglich sind, wie etwa das ZNS
[65]. Entsprechende Verlaufskontrollen sind unerlässlich.
Mittlerweile gibt es eine Reihe bekannter Leukämie assoziierter Antigene, die für
Immuntherapien eingesetzt werden können. Die Antigene werden dem MHC IPräsentationsweg des Patienten in Form von ganzen Zellen, Proteinen, Peptiden
oder DNA, d.h. im Rahmen einer Gentransfektion zugeführt. Da die daraus
hervorgehenden antigenen Epitope nur auf bestimmten MHC I, und damit nur in
entsprechenden Patienten präsentiert werden können, ist die Anzahl der Patienten
für eine solch spezifische Immuntherapie begrenzt. In einem Großteil der bislang
durchgeführten Studien beschränkt man sich auf Antigene, die auf einem sehr
häufig exprimierten MHC I, dem HLA-A2, präsentiert werden. Neben den aktiven
Immunisierungen stehen die passiven Immunisierungen. Hierunter gibt es
durchaus Möglichkeiten, den MHC-I Präsentationsweg zu umgehen. Eine davon
ist die Therapie mit monoklonalen Antikörpern. Hierbei binden AKs spezifisch an
die Oberflächenmoleküle leukämischer Zellen, beispielsweise an CD33. Es folgt
eine AK-abhängige Zytotoxizität oder eine Aktivierung des Komplementsystems
[86]. Eine weitere Möglichkeit, den MHC-I Weg zu umgehen, ist die Verabreichung
von alloreaktiven NK-Zellen. Das Wirkprinzip dieser Methode besteht darin, dass
natürliche Killerzellen eines Spenders über einen Mismatch ihrer KIRs (killer cell
immunoglobulin like receptors) und der fehlenden MHC I-Molekülen des Spenders
auf Zellen des Patienten, aktiviert werden [97]. Diese Methode würde sich
besonders dann als wirksam erweisen, wenn die MHC-I Expression durch die
Tumorzellen herunter reguliert wurde.
Voraussetzung
für
die
Eignung
eines
Antigens
als
Zielstruktur
einer
Immuntherapie ist seine konstante Expression im Tumorgewebe, d.h. in
leukämischen Zellen, und einer damit verbundenen tumorfördernden Wirkung. Die
von uns untersuchten Antigene erfüllen durchaus diese Anforderung. Alle von uns
61
4. DISKUSSION
getesteten Mitose-assoziierten-Antigene werden auch in Zellen gesunder
Menschen exprimiert. Jedoch entkommen sie hier durch ihre streng regulierte
Expression weitestgehend einer gegen sie gerichteten Immunantwort. Das ideale
LAA könnte eines sein, welches in dieser Form in gesunden Zellen gar nicht
exprimiert wird. Es müsste zudem in hohen Konzentrationen vorliegen um mit
einer hohen Wahrscheinlichkeit mit dem Immunsystem in Kontakt zu geraten, und
es müsste zuverlässig auf den MHC-I Molekülen präsentiert werden. Das
Hauptkriterium, das auch unsere LAAs erfüllen, ist die tumorfördernde Wirkung
des vorliegenden Antigens. So konnte in 100% [13] der AML-Patienten eine
Expression des apoptoseassoziierten Proteins Survivin in leukämischen Zellen
nachgewiesen werden [72]. Die in 25-30% der AML-Patienten vorkommende ITDFlt3 Mutation ist mit einer erhöhten Survivin-Expression verbunden und mit einer
schlechteren Prognose assoziiert [32,33,121]. Survivin ist das Antigen, das in
Tumoren am vierthäufigsten exprimiert wird [59], und mit einem höheren
Proliferationsindex und einer reduzierten Apoptoserate verbunden ist. Ebenso sind
Assoziationen zwischen Survivin und erhöhter Chemoresistenz, sowie einer
höheren Rezidivrate bekannt. Umstände, die Survivin als Ziel einer Immuntherapie
äußerst attraktiv machen [61].
Eine Überexpression der ebenfalls von uns getesteten Aurorakinase A findet
man neben der AML [87], auch in diversen weiteren Tumorentitäten [55,73,126].
Gleiches gilt für die Aurorakinase B [36]. Die Überexpression der Aurorakinasen
führt zu genetischer Instabilität und einer Deregulation von Tumorsuppressor- und
Onkoprotein-regulierten Abläufen [95], und ist mit einer schlechteren Prognose für
die Patienten verbunden [8]. Ebenfalls Umstände, die sowohl die Auroakinase A,
als auch
die
Aurorakinase
B zu
einem vielversprechenden
Ziel einer
Immuntherapie machen.
4.2.1 Peptidvakzinierungsstudien in der klinischen Prüfung
Veröffentlicht wurden bisher Ergebnisse zu Peptidvakzinierungsstudien mit den
LAAs Proteinase-3, Wilms Tumor Gen 1 und RHAMM/CD168 [61,95,101]. Das
von Proteinase-3 abstammende Epitop PR1 konnte in einer Phase I/II Studie in
50% der Patienten eine spezifische Immunantwort, sowie klinische Antworten
62
4. DISKUSSION
darauf auslösen. WT-1 Vakzinierungen wurden ebenfalls in einer Phase I/II Studie
getestet und zeigten eindeutige klinische Effekte. So erlangte hierunter ein Patient
mit partieller Remission, in eine komplette Remission. Zwei weitere Patienten
konnten im Status der kompletten Remission gehalten werden [61]. Mittels
RHAMM/CD168 Vakzinierungen konnte im Rahmen einer Phase I/II Studie in
einem von drei AML-Patienten eine komplette Remission erreicht werden, einer
konnte seinen Krankheitsverlauf stabilisieren und bei einem Patienten konnte ein
Progress der Erkrankung nicht aufgehalten werden [101]. In allen drei
Vakzinierungsstudien
konnten
die
subkutanen
Impfungen
sicher
und
nebenwirkungsarm appliziert werden [41].
Aktuelle Studien testen die klinische Wirksamkeit einer polyvalenten Impfung, d.h.
einer Peptidvakzinierung mit mehreren LAAs. So wurde in einer Phase ISicherheitsstudie bereits die Anwendung einer Vakzine aus PR1 und WT1 erprobt.
Es wurden hierbei keine hämatopoetischen oder autoimmunen Nebenwirkungen
beobachtet [95].
4.3
Ausblick
Die bisherigen Erfolge der Vakzinierungen mit Leukämie assoziierten Antigenen
erscheinen erfolgversprechend. Allen bislang durchgeführten klinischen Studien
ging eine Phase der Suche nach geeigneten LAA-Epitopen voraus. Gefolgt wurde
diese Suche von klinischen Sicherheitsstudien und diese wiederum von der
Erprobung der klinischen Wirksamkeit der Impfstoffe.
Diese Arbeit zeigt zwei mögliche neue Kandidaten, die eine Rolle in der
Immuntherapie erlangen könnten. Jedoch müssen weitere Untersuchungen an
einem
größeren
Patientenkollektiv
angeschlossen
werden.
Auch
sollte
systematisch untersucht werden, welchen Einfluss die Krankheitsaktivität auf eine
Immunantwort hat. Die in dieser Arbeit dargestellten Ergebnisse liefern in jedem
Fall die Grundlage für eine weitere Charakterisierung und folgende Erprobung
vielversprechender LAAs.
63
5. ZUSAMMENFASSUNG
5.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Prognose für Patienten der Akuten myeloischen Leukämie (AML) ist trotz der
aktuell
angewandten
genotypspezifischen
Therapie
mit
unterschiedlichen
Regimes der Polychemotherapie und/oder Stammzelltransplantation weiterhin
ungünstig. Für Patienten die unter einer minimalen Resterkrankung (MRD), einer
Chemotherapie-refraktären Erkrankung oder einem Rezidiv leiden, könnte eine
spezifische Immuntherapie eine zusätzliche therapeutische Option darstellen. Bei
Patienten die bereits eine komplette Remission erreicht haben, könnte eine
spezifische Immuntherapie das Risiko eines Rezidivs reduzieren.
Für die Leukämie assoziierten Antigene Proteinase 3, WT-1 und RHAMM wurden
bereits Peptidvakzinierungsstudien für AML-Patienten initiiert, die sowohl positive
immunologische als auch klinische Effekte zeigten.
Die Antigene Survivin, Aurorakinase A und Aurorakinase B sind ebenfalls
interessante Zielstrukturen für eine spezifische Immuntherapie, da diese Antigene
ein tumorassoziiertes Expressionsmuster zeigen, in leukämischen Zellen von AML
Patienten exprimiert werden und spezifische, CD8+ T-Lymphozyten vermittelte
Immunantworten
auslösen
können.
Von
diesen
Antigenen
induzierte
Immunantworten wurden in dieser Arbeit immunologisch charakterisiert. Dazu
wurden sowohl Epitope untersucht über die bereits publiziert wurde, als auch
Epitope, die mittels des Computerprogramms SYFPEITHI ausgewählt wurden. Der
ELISPOT konnte durch die Induktion einer spezifischen Immunantwort für die in
dieser Arbeit untersuchten antigenen Peptide etabliert werden, wobei bei zwölf
gesunden Probanden (HVs) und neun AML Patienten Interferon-γ- und Granzyme
B- Enzyme-linked immunospot (ELISPOT)-Assays durchgeführt wurden.
In den hierfür durchgeführten Assays konnten die von der Aurorakinase B
abstammenden Epitope B5, B1 und B4 als die immunogensten Epitope in AMLZellen
identifiziert
werden.
Es
gilt
daher,
diese
Epitope
in
weiteren
Untersuchungen auf ihren möglichen Einsatz als sichere und wirksame PeptidImpfstoffe, und damit als Zielstruktur einer CTL-vermittelten Immunantwort zu
untersuchen.
64
6. LITERATURVERZEICHNIS
6.
LITERATURVERZEICHNIS
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80
DANKSAGUNG
Großer Dank gilt meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. med. Jochen Greiner.
Er
hat mir das Thema dieser Dissertation überlassen und mich auf dem Weg zur
Fertigstellung der Arbeit stets geduldig, hilfsbereit und zuverlässig in allen
Belangen und Fragen unterstützt.
Frau Dr. med. Susanne Hofmann danke ich für die vielen wertvollen Ratschläge
und Hilfestellungen, die zur Erstellung dieser Arbeit ebenfalls bedeutend
beigetragen haben.
Dem Laborteam um Frau Marlies Götz gilt ebenfalls besonderer Dank.
Durch sie wurde ich schnell in das Team integriert und in die Durchführung der
Versuchsreihen eingearbeitet.
Auch hier war die Zusammenarbeit sowohl fachlich, als auch menschlich eine
Bereicherung.
Herrn Prof. Dr. med. Hartmut Döhner, dem Ärztlichen Direktor der Klinik für Innere
Medizin III des Universitätsklinikums Ulm, danke ich für die Möglichkeit, die
Versuche zu meiner Dissertation in den Laboratorien der Medizinischen Klinik III
durchgeführt haben zu können.
Für die bedingungslose Unterstützung, Forderung und Förderung meines Seins
danke ich zu guter Letzt meinen Eltern.
Danke.
LEBENSLAUF
PERSÖNLICHE DATEN
Name:
Stephanie Egenrieder
Geburtsdatum:
20.07.1985
Geburtsort:
Schwäbisch Gmünd
SCHULBILDUNG
1992-1996:
Grundschule Großdeinbach
1996-2005:
Parler-Gymnasium Schwäbisch Gmünd, Allgemeine
Hochschulreife
AKADEMISCHE AUSBILDUNG
10/2005-10/2011: Universität Ulm, Studium der Humanmedizin
09/2007:
Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
11/2011:
Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung
PRAKTISCHES JAHR
08/2010-12/2010:
Bundeswehrkrankenhaus Ulm:
Innere Medizin, Abteilung Kardiologie und
Hämatologie und Onkologie
12/2010-04/2011:
Bundeswehrkrankenhaus Ulm:
Neurologie
04/2011-07/2011:
Bundeswehrkrankenhaus Ulm:
Chirurgie, Abteilung für Gefäßchirurgie und
endovaskuläre Chirurgie und Thorax- und
Viszeralchirurgie
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