die werbesprache und die werbeübersetzungen

Werbung
DIE WERBESPRACHE UND DIE WERBEÜBERSETZUNGEN
Meda MUCUNDORFEAN
Keywords: advertising, language
Abstract
The article focusses on the language of advertising and its translation. It is a
theoretical approach towards what is important in the advertising language
starting from slogan, headline and claim.
Soziokultureller Kontext: der wachsende
Bedarf an Werbeübersetzungen
Revista Transilvană
de Ştiinţe ale Comunicării,
5/2007, pp. 29-37
Die Definition der Werbeübersetzung
hängt von der Bedeutung die dem Wort
„Werbung“ gegeben wird, ab. Dieses Wort
muß als eine generische Kennzeichnung
verstanden werden, die alle Formen der
kaufmännischen Kommunikation und der
Förderung verkörpert – von einer Broschüre
bis zu einer Fernsehkampagne die sich auf
einer internationalen Skala befinden, weil
der Übersetzer an allen Niveaus beteiligt
ist, solange sich der Auftraggeber einen
Auslandsmarkt zum Ziel setzt. Offensichtlich
soll die Übersetzung einer Werbebroschüre
nicht auf demselben Niveau wie eine
millionendollar Multimediakampagne gestellt werden, aber die praktischen Prin29
zipien und das Management des Übersetzungsprozesses sind vergleichbar.
Eigentlich ist Werbeübersetzung für eine
Gesellschaft die ihre Produkte exportiert,
das Kommunikationsmittel schlechthin.
Aber diese Übersetzung als ein bloßes
Werkzeug oder sogar als einen anderen
Typ des internationalen Marketings zu
definieren, ist etwas einschränkend, weil
eine wesentliche Tatsache vergessen wird:
Kommunikation tritt nur in Kraft, nachdem
die Nachricht übersetzt worden ist. Ohne
diese Übersetzung wird es kaum einen
Einfluß auf den Auslandsverbraucher geben.
Aber das bedeutet, dass eine Übersetzung an
jedem Land angepasst werden muß. Dieser
Begriff ermuntert Handelsgesellschaften
dazu, ihre Kommunikation systematisch
an den Verbrauchern anzupassen, und
sich keine echte Geschäftsstrategie zum
Ziel setzen. Übersetzung muss als eine
Geschäftsfunktion betrachtet werden,
deren Pflicht ist, sich anpassende Marketingstrategien für die jeweiligen Gruppen
von Marktländern, auszudenken.
Mehrere Aspekte müssen in Betracht gezogen
werden, darunter: welche Ziele werden dem
Übersetzer zugeteilt, d. h. wie wird die
Wirkung dieser neuen Geschäftsfunktion
sein? Man kann nur drei Typen von
Wirkungen erzielen. Die Fachliteratur bietet
drei Möglichkeiten an1:
Der erste Typ ist gar keine Wirkung. In
diesem Fall bringt die Übersetzung der
ursprünglichen Nachricht in die Sprachen
der Auslandsverbraucher keine Änderung
zum Status der Firma, und auch nicht in
Bezug auf Markenimage oder in Bezug auf
kommerziellen Rückprallen oder Zunahmen.
1
http://www.accurapid.com/journal/62prof.
htm (21. Okt. 2007).
30
Diese Wirkung ist bereits auf einigen
Europäischen Märkten (zum Beispiel, für
Renault in Spanien) beobachtet worden.
Der zweite Typ ist eine positive Wirkung. In
manchen Fällen bewirkt die Übersetzung fast
automatisch vergrößertes Markenbewußtsein
und eine Zunahme der Nachfrage auf dem
durch die übersetzte Kampagne zum Ziel
gesetzten Markt. Diese Wirkung ist auf
den arabischen und östlichen Märkten,
besonders auf dem Luxus, Parfümen, und
Kosmetik-Sektor nachzuweisen.
Die dritte Wirkung, immer unerwartet und
oft unbegreiflich, ist eine negative Wirkung,
in der die Übersetzung, die Stärken der Firma
auf dem internationalen Markt ungültig
macht. Diese Wirkung ist im Fall von
Sportartikeln und landspezifischen Produkte
beobachtet worden. Das erwartete Potential
ist durch die Übersetzung vernichtet worden,
diese kann die Produkte als gewöhnlich in
den Augen der ausländischen Verbraucher
erscheinen lassen.
All das bringt uns dazu, die Vielfalt der
hervorgehobenen Probleme bezüglich
des Einführens der Übersetzungsfunktion
oder Abteilung innerhalb einer Firma, zu
unterstreichen. Der Druck, der auf dem
Werbeübersetzer lastet, ist riesig, da von ihm
der Erfolg oder der Fehlschlag der Kampagne
abhängt. Da er die letzte Verbindung
der Kette darstellt, ist er für den ganzen
Kommunikationsprozess verantwortlich.
Die Werbeübersetzung ist Teil einer Gesamtheit von Elementen, die geklärt werden
müssen, um die Eigenschaften des Ganzen
ergreifen zu können. Die Werbebotschaft
hängt nicht nur von der Kreativität des
Übersetzers ab. Sie gehört zur Welt der
Werbung und unmittelbar zur größeren
Welt der Kommunikation. Es gibt Parameter,
die die Überstzungsweisen bestimmen.
Die Verbindung dieser verschiedenen
Parameter machen die Besonderheit der
Werbeübersetzung aus, und das Verstehen
dieser Parameter ermöglicht demjenigen,
die Natur und den Einsatz dieses Typs der
Übersetzung besser zu verstehen.
Einer dieser Parameter ist die Kulturbarriere.
Kultur darf nicht als Absolut betrachtet
werden; sie steht im engen Zusammenhang
mit den kaufmännischen Angelegenheiten
der Kommunikationswissenschaft. Nur
jene kulturellen Elemente deren Transfer
von einer Kultur zur anderen schwierig
zu gestalten ist, sind hier von höchster
Relevanz. Das bedeutet, dass es nicht
notwendig ist, die ganze Kultur mit einem
Feinzahnkamm durchzugehen; nur einige
Aspekte der verschieden Kulturen können
sich in der internationalen Werbung als
echte Probleme entpuppen. Es ist möglich,
zwei Hauptbestandteile zu unterscheiden.
Das erste ist ausschliesslich soziokultureller
Natur und ist Bestandteil der Religion, der
Traditionen, ethnischer Haltungen, der
Haltungsweisen der Gemeinschaft, und
dessen Kaufgewohnheiten. Das zweite, ist
das gesetzliche Bestandteil, und betrifft
hauptsächlich Produkte, die nicht beworben
werden dürfen. Es handelt sich hier um die
Gesetzgebung kaufmännischer Förderung
(zum Beispiel, das Verbot die Verbraucher
falsch zu informieren oder in einem
Werbespot zwei Produkte zu vergleichen).
Diese letzte Wirkung ist verschieden von
Land zu Land, und hängt nicht nur von
der Natur des Produktes ab, sondern auch
von dem jeweiligen politischen System
eines Landes, ab. So wird der Übersetzer
gezwungen, die Gesetzgebung von Zielländern in Betracht zu nehmen.
Solche Gesetze regeln Werbeinhalt ebensogut wie ihren Ausdruck und ihre Darstellung. In Frankreich zwingt das Evin
Gesetz Inserenten dazu, in den Spots
ausschliesslich die französische Sprache zu
gebrauchen. In Quebec müssen Werbespots
zweisprachig sein. In Saudi-Arabien setzt
die Coderegelung fest, dass es verboten ist,
das ganze oder Teil des Körpers einer Frau
abzubilden, abgesehen vom Gesicht und
verboten ist es ebenfalls jede Ansprache
an der Beziehung zwischen Mann und
Frau zu machen. Tabak-Werbung wird im
französischen und englischen Fernsehen
verboten. Die Niederlande hat strenge Regeln
für Süßigkeiten-Werbung. Belgien verbietet
jede Bezugnahme auf eine identifizierbare
Person. Werbeaufsichts-Organisationen verfolgen die Beachtung dieser Gesetze: B.V.P.
in Frankreich, B.T.P. in Belgien, T.R.A.F. in
der Niederlande, I.B.A. in Großbritannien,
usw.2
Die Vernachlässigung oder Nichtbeachtung
von gewissen Regelungen während des
Übersetzungsprozesses können das Ende
für die besten Werbekampagnen bedeuten.
Deshalb ist es wichtig, den kulturellen
Elementen die entsprechende Aufmerksamkeit zu schenken. Sowohl Werbung
als auch die Übersetzungen versuchen
eine Balance zwischen den ökonomischen
Anforderungen und den Begrenzungen der
jeweiligen Kulturen zu schaffen.
Das „Wie“ der Werbung
Der ,,Anbieter versucht [...], dem Verbraucher
seine Sicht des Objektes widerzuspiegeln [...],
d.h. ein paralleles Wissen zu vermitteln“3.
Das Ziel besteht also in der Beeinflussung
des Kunden mit der Absicht, eine Meinungs-
http://www.accurapid.com/journal/62prof.
htm (21. Okt. 2007).
3
Hamm, Ingo (2000): Internet-Werbung. Von der
strategischen Konzeption zum erfolgreichen
Auftritt, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart,
S.32.
2
31
oder Handlungsänderung durchzuführen
und die Haltung gegenüber dem Werbeobjekt
zu verändern. Das Ziel ist im Grossen und
Ganzen, möglichst viel zu verkaufen.
Werbewirkung und Werbeerfolg
Unter „Werbewirkung“ versteht man die
psychologischen Effekte der Werbekommunikation auf den Konsumenten. Ob
das Produkt die Aufmerksamkeit des
Konsumenten erregt? Ob er den Wunsch hat,
das Produkt zu besitzen bzw. die Leistung
in Anspruch zu nehmen? Da es sich bei
Werbewirkung um ein ,,Gemenge aus
psychologischen und sozialen Prozessen“4
handelt, ist eine Messung dieser Aspekte
kaum möglich. Aus diesem Grund wurden
Werbewirkungsmodelle formuliert, von
denen zwei in dieser Arbeit vorgestellt
werden. Das früheste hierarchische Modell
ist das „AIDA-Modell“, welches bereits
zum Ende des 19. Jahrhunderts verfasst
wurde5. Demnach gibt es vier Stufen
der Werbewirkung: Attention, Interest,
Desire, Action. Die vier Stufen bedingen
sich gegenseitig – Aufmerksamkeit ist die
Voraussetzung für Interesse, das Interesse
bewirkt den inneren Drang, der letztendlich
zum Kauf/ zur Handlung führt. Viele der
Modelle die später erschienen sind, sind
Erweiterungen des AIDA – Modells, so
beispielsweise das „Information-ProcessingModel of Advertising Effectiveness“ von
McGuire6. Das Modell besteht bereits aus
12 Stufen und ist nicht nur auf Werbung,
sondern allgemein auf Kontexte der
Ebd., S.35.
http://mabuse.phil.uni-passau.de/psycho/
studium/referate/Werbewirkungsmodelle.
pdf (25. Feb. 2008).
6
Vgl. Hamm, Ingo (2000): Internet-Werbung. Von
der strategischen Konzeption zum erfolgreichen
Auftritt, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart,
S.35.
4
5
32
persuasiven Kommunikation anwendbar.
Die Beschäftigung mit diesen Theorien der
Werbewirkungen ist sehr wichtig, denn
die Werbewirkungen sind ein Prädikator
für Werbeerfolg. Während man die
Werbewirkung nicht direkt messen kann,
ist der „Werbeerfolg“ das ökonomische
Ergebnis, das leicht messbar ist.
Werbekommunikation
Nina Janich beschreibt in ihrem Buch
„Werbesprache7 , die Werbekommunikation
folgendermassen: ,,Werbung ist eine inszenierte Form der Kommunikation“. Grundsätzlich lassen sich klassische Kommunikationsmodelle auch auf Werbung anwenden. Ein Sender überträgt über einen Kanal
(Zeitung, Radio, Tv, Internet) eine (Werbe-)
Botschaft an einen Empfänger (Konsument).
Anders als in der Kommunikation anderer
Bereiche, müssen in der Werbekommunikation mehrere Aspekte in Betracht
gezogen werden: zum Beispiel, dass
der Sender in der Regel nicht eindeutig
bestimmbar ist, denn die Botschaft wird in
den meisten Fällen von einer Werbeagentur
entwickelt.
Die verschiedenen Marketing-Instrumente,
wie etwa Preis und Distributionspolitik,
wirken ebenso wie der Einfluss anderer
Personen. Die Art und Weise wie die
Werbekommunikation gestaltet wird, hängt
immer vom Thema, von der Zielgruppe, und
vom Medium ab. Denn das Medium gibt die
Zielgruppe mit ihren soziodemographischen
Eigenschaften an (Altersgruppe, Schulungsgrad, Geschlecht....). Je nach diesen
Eigenschaften, gestaltet der Copywriter die
Sprache.
7
Janich, Nina (1999): Werbesprache. Ein
Arbeitsbuch. Günter Narr Verlag, Tübingen,
S.29.
Werbebotschaften
Werbebotschaften bestehen aus einer
Gesamtheit von persuasiven Textelementen
(Wörter, Sätze, Phrasen) und Bilder (statische
oder dynamische). Die Werbebotschaft
vermarktet meistens sowohl ein Produkt,
Dienstleistung, als auch die Herstellerfirma.
Auch wenn die optischen Bildern in der
Werbeindustrie an Gewicht gewinnen, ist
der Text derjenige der die Werbebotschaft
an Wert gewinnen lässt. Deshalb ist es
wichtig, dass die verbale Kommunikation
die Aufmerksamkeit erregt, damit sie
aufgenommen und verstanden werden
kann. Die Rechtfertigung eines Produktes
vor dem anderen muss ganz klar verbal
aufgebaut werden. Die Reihenfolge in der
die Argumente aufgestellt werden sollen,
muss eine bestimmte sein und muss sich
an einer Anzahl von Regeln halten.8
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Text
gut verstanden wird, hängt von mehreren
Faktoren ab, darunter: die Länge der Sätze
und die Anzahl der Silben der verwendeten
Wörter. Die meistverwendeten Wörter sind
einfache, allgemeine Wörter. Die Top Ten
der meistverwendeten Wörter in deutschen
Werbespots, im Jahre 2008, ist folgende:9 wir,
sie, mehr, your, Leben, einfach,, gut, alles,
ihr, you. Generäll werden die Substantive
den Verben und Adjektiven vorgezogen,
da sie konkreter sind. Die Wörter werden
mit ihrem denotativen Sinn, aber auch
ganz oft mit ihrem konnotativen Sinn
verwendet, so dass die Werbewirklichkeit
positiv erscheint. Auf dem deutschen Markt
werden tatsächlich diese Regeln beachtet,
Balban, Delia Crisitina (2005): Comunicare
publicitară, Accent, Cluj-Napoca, S.79.
9
http://www.slogans.de/slogometer.php?
Year=2007 (01 Okt. 2007).
es werden kurze und einfache Wörter
in den Werbeanzeigen verwendet. Doch
wenn man genauer hinschaut, merkt man,
dass sehr viele englische Wörter auftreten.
Vergleicht man den Slogometer von 200810,
mit dem Slogometer von 199511, stellt man
fest dass ein Viertel der in der Werbung
meistverwendeten Wörtern 2008, englische
Wörter sind. Während 1995 nur 9 englische
Wörter oft verwendet wurden, sind es jetzt
19, Tendenz steigend. Das zeigt nichts
anderes als den internationalen Charakter
dieses Bereichs der Werbung.
Viele Slogans der Markenartikel setzen
aktuell verstärkt auf Emotion. Ob englisch
oder deutsch, die Liebe ist in aller Munde.
Keine Branche ist derzeit vor ihr sicher, keine
Marke kann sich vor ihr retten, irgendwann
erwischt sie jeden: die Liebe!
Die spürbar wachsende Emotionalisierung
der Werbung sieht man in den Slogans:
„Liebe, die man schmeckt“ (Pfanni), „Aus
Liebe zum Automobil“ (VW). Doch zur
Liebe gehört auch Leidenschaft: „Leistung
aus Leidenschaft“ (Deutsche Bank), „Eis aus
Leidenschaft“ (Mövenpick), „So schmeckt
Leidenschaft“ (Delacre).
All diese stilistische Mittel dienen zur
Erfüllung der wichtigsten Rolle der Werbung,
und zwar persuasiv zu sein. Es werden
viele Metaphern und Personifikationen
verwendet, da diese eine optische Wirkung
auf den potentiellen Kunden haben.
Diese Stilmitteln verwandeln abstrakte
Eigenschaften in konkrete Eigenschaften.
Zum Beispiel bei den Reinigungsmitteln
haben wir ganz viele Personifikationen,
wie: den Spee Fuchs, den Bären Cocolino,
8
10
11
Siehe Anhang 1.
Siehe Anhang 2.
33
die Ente Anitra, die Sunsilk Monster.
Neologismen oder verschiedene Fachtermini
werden selten benutzt. Meistens in IT
Werbung oder in Werbeanzeigen für Autos,
um zu beeindrucken. Superlative werden
vermeidet. Vielmehr versuchen sich die
Copywriters in den Künsten der superlativen
Wortspielerei. Ein solcher gelungener Fall
ist der für das Bier Carlsberg – „Probably
the best beer in the World“.
Slogans/ Claims/ Taglines
Die Bezeichnungen für Werbeslogans
im Ausland sind vielfältig. „Slogans“ ist
dabei der Grundbegriff, der weltweit sofort
verstanden und am häufigsten verwendet
wird. Doch welche Namen werden parallel
genutzt?
Jede Werbekampagne wird von einem
Slogan geprägt, der abhängend vom Erfolg,
von Kampagne zu Kampagne gewechselt
oder nicht werden kann. Aber was ist ein
Slogan?12
Slogans sind die Essenz der Markenstrategie
und häufig das Element, das dem Verbraucher
von einer Kampagne am längsten im
Gedächtnis bleibt. Wer aber einen englischen
Geschäftspartner beispielsweise auf den
„Claim“ einer Kampagne anspricht, wird
häufig missverstanden werden. Der Begriff
„Claim“ wird ausschließlich in Deutschland
als Bezeichnung eines Werbeslogans
verwendet, in England kennt man diesen
als „Endline“ oder „Strapline“. Hier eine
Übersicht der wichtigsten Bezeichnungen
in den einzelnen Ländern der Welt13:
12
http://www.slogans.de/magazine.php?
Op=Article&Id=57 (28 Nov. 2007).
13
http://www.slogans.de/magazine.php?
Op=Article&Id=57 (28 Nov. 2007).
34
Slogans (Weltweit)
Der übergreifende, allgemein verständliche
Begriff für Werbeslogans, in Deutschland,
Europa und nahezu weltweit.
Claims, Werbeclaims (Deutsche
Werbebranche)
Ausschließlich in Deutschland hat sich
die Bezeichnung „Claims“ als Fachbegriff
der Werbebranche seit den 80er Jahren
etabliert. Sie wird häufig synonym zum
Begriff „Slogans“ verwendet, beschreibt
streng genommen aber eher den allgemeinen
strategischen Anspruch einer Marke als die
textliche Umsetzung als Werbeaussage.
Taglines, Tags (USA)
Als Taglines oder Tags werden Slogans in
den USA bezeichnet.
Endlines, Straplines (Großbritannien)
Die Briten nennen sie „Endlines“ oder auch
„Straplines“.
Signatures, Slogans publicitaires
(Frankreich)
In Frankreich kennt man Werbeslogans als
„Signatures“ oder „Slogans publicitaires“.
Lemas (Spanien)
Der spanische Begriff für die Slogans der
Werbung ist „Lemas“.
Auch wenn diese Studie die Übersetzung von
Werbetexten behandelt, und das auch noch
in deutscher Sprache tut, wird weiterhin das
generische Wort „Slogan“ benutzt, da es
wegen seiner internationalen Verwendung
am passendsten zu sein scheint.
Geheimnisse eines guten Slogans
Die höchste Leistung worauf eine Werbeanzeige hoffen kann, ist einen guten Slogan
zu haben. Denn ein guter Slogan wird oft mit
dem Namen des Produktes assoziiert, und
wenn ein Kunde sich an den Produktnamen
erinnert gibt es gute Chancen, dass er das
Produkt, das er schon kennt, kaufen wird.
Ein guter Produktname und ein guter
dazugehörender Slogan, sind die ersten
Schritte auf dem langen Weg, die Kunden
zu überzeugen. Um die Aufmerksamkeit der
Kunden zu erhalten, greifen die Werbemacher
oft zu Werbemitteln die die potenziellen
Kunden am Prozess der Entschlüsselung
der Botschaft, teilnehmen lassen. Wenn
die Kunden es schaffen, die Botschaft die
sich hinter einem gutgemachten Werbetext
befindet, zu entschlüsseln, wird sie dieses
positive Erlebnis dazu bringen, eine positive
Einstellung dem Produkt gegenüber zu
entwickeln.
Ein gelungener Slogan muss zwei Eigenschaften haben: er muss kurz und
leicht zu merken sein. Aus der Sicht des
Werbeschaffers ist die Ausarbeitung eines
guten Slogans der aufwendigste Test,
sowohl für seine Phantasie, Intelligenz,
Aufnahmefähigkeit, Kreativität, sein Selektionspotential, als auch für seine Synthesefähigkeit. Denn ein Werbetexter muss
über all diese Eigenschaften verfügen. Der
Slogan ist eine spezielle und konzentrierte
Widerspiegelung eines ganzen Werbespots
und der Eigenschaften des beworbenen
Produktes. Somit wird der Slogan ein Alter
Ego des Produktes welches er völlig und
ganz repräsentiert.
„Ein Slogan hat eine Projektionsfunktion.
Ein guter Slogan ist einer, der die Tore zu
einer möglichen Welt öffnet. Eine Welt über
die man weiss, dass es sie nicht gibt, aber
über der dieser Slogan die Erscheinung
lassen soll, dass es sie geben kann.“14 (meine
Übersetzung).
14
Odangiu, Marian, Ciobanu, Daniela (1997):
Publicitatea audio, Hestia, Timişoara, S.146.
Mit Werbetexten zu arbeiten, bedeutet in
erster Linie, dass man die Sprache(n) gut
beherrscht und zweitens, dass man ein guter
Vermittler zwischen der informierenden
Seite und der Seite die informiert werden
soll, in diesem Fall die Zielgruppe, ist.
Es gibt ein ABC der allgemeingültigen
Regeln, die unbedingt bei der Erstellung von
Werbeslogans beachtet werden müssen:15
a) Das Vermeiden von Wörtern die
schwer auszusprechen sind, die zu
Missverständnissen führen können.
Manchmal kann ein einziger Laut den
ganzen Sinn einer Idee auf den Kopf
stellen.
b) die Auswahl von musikalisch kompatiblen Wörtern
c) keine Fachtermini benutzen, ohne sie zu
erklären. Das Publikum wird eher das
Produkt abweisen, als zum Wörterbuch
zu greifen
d) die Verwendung von Analogien statt
komplizierter Erklärungen
e) kurze und expressive Wörter sind
angebracht
f) unbedingt aktive Verben benutzen
g) unbedingt aktive Pronomen benutzen
h) grammatikalische Regeln beachten
i) die Anzahl der Verben und Adjektiven
sollte nicht übertrieben sein
j) einfache, klare Sätze bauen
k) keine Fehler machen
l) spezifisch sein
m) so tun, als ob die Zielgruppe nichts
weiss
n) trotzdem nicht angeben
o) keine Schlussfolgerungen ziehen
p) Sicherheit vermitteln
q) es sollen nur Fragen gestellt werden,
die das Publikum einfach beantworten
kann
15
Ebd., S.96-97.
35
r) nicht pathetisch sein
s) nicht bombastisch sein
t) die Verwendung von ungewöhnlichen
Konnotationen ist mehr als willkommen
u) die Schlüsselwörter sollen immer zum
Vorschein gebracht werden, immer am
Anfang oder Ende des Copy
v) Abkürzungen sollten vermieden werden,
ansonsten riskieren sie unverständlich
zu sein
x) jedes Satzzeichen soll expressiv sein,
soll so verwendet werden, dass das
Publikum es wahrnimmt und ihm einen
Sinn gibt
y) Schreib für die Ohren! Nach dem ersten
Hören sol der Slogan im Sinn gehalten
werden können
z) das Publikum muss dazu gebracht
werden zu sehen worüber der Slogan
spricht.
Wie jeder andere Bereich, beruht auch die
Werbekreation auf Regeln, Prinzipien und
Strategien. Dichter, Maler oder Architekten
können ihre Gabe nicht zum Vorschein
bringen, ohne vorher die Theorie ihres
Berufs studiert zu haben, genausowenig
wie Werbetexter.
Die Gabe und die Inspiration sind vielleicht
die Eigenschaften eines Menschen, die am
schwierigsten zu kontrollieren sind. Ohne
ein methodisches Studium sind sie nur ein
Funken von dem was sie eigentlich sein
könnten.
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37
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