Prezista, INN-Darunavir

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ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
PREZISTA 300 mg Filmtabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Filmtablette enthält 300 mg Darunavir (als Ethanolat).
Sonstiger Bestandteil: Jede Tablette enthält 1,375 mg Gelborange S (E110).
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Orangefarbene, ovale Tablette mit Prägung "300MG" auf der einen Seite und "TMC114" auf der
anderen Seite.
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir eingenommen ist indiziert in Kombination mit anderen
antiretroviralen Arzneimitteln zur Therapie von Infektionen mit dem humanen Immundefizienzvirus
(HIV-1) bei mehrfach vorbehandelten Erwachsenen, bei denen es unter mehr als einem
Behandlungsschema mit einem Proteaseinhibitor (PI) zu einem Therapieversagen gekommen ist.
Diese Indikation beruht auf einer 24-Wochen-Analyse des virologischen und immunologischen
Ansprechens von zwei Phase-II-Dosisfindungsstudien und weiteren Daten aus nicht kontrollierten
Studien (siehe Abschnitt 5.1).
Bei der Entscheidung, die Behandlung mit PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir aufzunehmen,
sollten die Behandlungsgeschichte des einzelnen Patienten und die mit den verschiedenen
Medikamenten zusammenhängenden Mutationsmuster besonders berücksichtigt werden. Die
Anwendung von PREZISTA sollte sich nach genotypischen oder phänotypischen
Resistenzbestimmungen (soweit möglich) und der Behandlungsanamnese richten.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der in der Behandlung von HIV-Infektionen
erfahren ist.
PREZISTA ist stets oral zusammen mit 100 mg Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker und in
Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln anzuwenden. Vor Aufnahme einer Therapie
mit PREZISTA ist daher die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels von Ritonavir zu
beachten.
Erwachsene: Die empfohlene Dosierung von PREZISTA ist 600 mg zweimal täglich, mit Ritonavir
100 mg 2x täglich mit Essen. Die Art der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die systemische
Verfügbarkeit von Darunavir (siehe Abschnitte 4.4, 4.5 und 5.2).
Kinder und Jugendliche: PREZISTA wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und
Jugendlichen, da Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Pharmakokinetik fehlen.
Ältere Patienten: Es liegen nur begrenzt Informationen in dieser Patientengruppe vor (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2).
2
Leberfunktionsstörungen: Darunavir wird über das hepatische System verstoffwechselt. Schwere
Leberfunktionsstörungen könnten deshalb zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Darunavir führen und
dessen Sicherheitsprofil verschlechtern. Deswegen sollte PREZISTA bei Patienten mit leichter
(Child-Pugh-Klasse A) oder mäßiger (Child-Pugh-Klasse B) Leberfunktionsstörung mit Vorsicht
angewendet werden; bei Patienten mit schwerer (Child-Pugh-Klasse C) Leberfunktionsstörung darf
PREZISTA nicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).
Nierenfunktionsstörungen: Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung nicht
erforderlich (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).
Für den Fall, dass eine Dosis PREZISTA und/oder Ritonavir vergessen wurde, dieses Versäumnis aber
innerhalb von 6 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt wurde, sollten die Patienten
angewiesen werden, die vorgeschriebene Dosis von PREZISTA und Ritonavir zusammen mit Essen so
bald wie möglich einzunehmen. Wenn dies später als 6 Stunden nach dem üblichen
Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, darf die vergessene Dosis nicht eingenommen werden und der
Patient sollte sein gewohntes Behandlungsschema wieder aufnehmen.
Diese Empfehlung basiert auf der 15- stündigen Halbwertszeit von Darunavir in Gegenwart von
Ritonavir und dem empfohlenen Dosierungsintervall von ca. 12 Stunden.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Klasse C).
Rifampicin darf nicht zusammen mit PREZISTA eingenommen werden, da die gemeinsame
Anwendung eine erhebliche Abnahme der Darunavir-Konzentration bewirken kann, was wiederum zu
einer signifikanten Abnahme der therapeutischen Wirkung von Darunavir führen kann (siehe
Abschnitt 4.5).
Pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, dürfen während der
Behandlung mit PREZISTA nicht angewendet werden, da das Risiko besteht, dass die
Plasmakonzentrationen sinken und die klinische Wirkung von Darunavir abnimmt (siehe Abschnitt
4.5).
Die gleichzeitige Anwendung von PREZISTA und 100 mg Ritonavir zusammen mit aktiven
Substanzen, deren Clearance in hohem Maße von CYP3A abhängig ist und bei denen erhöhte
Plasmakonzentrationen mit schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen einhergehen,
ist kontraindiziert. Zu diesen aktiven Substanzen zählen z. B. Antiarrhythmika (Amiodaron, Bepridril,
Chinidin, systemisches Lidocain), Antihistaminika (Astemizol, Terfenadin), Ergotaminderivate (z. B.
Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin), Substanzen zur Steigerung der
gastrointestinalen Motilität (Cisaprid), Neuroleptika (Pimozid, Sertindol), Sedativa/Hypnotika
(Triazolam, oral angewendetes Midazolam) und HMG-CoA-Reduktaseinhibitoren (Simvastatin und
Lovastatin) (siehe Abschnitt 4.5).
4.4
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die derzeitige antiretrovirale Therapie eine
HIV-Erkrankung weder heilt noch dessen Übertragung auf andere Personen durch Blut oder sexuellen
Kontakt nachweislich verhindert. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sollten weiterhin ergriffen
werden.
PREZISTA ist immer in Kombination mit 100 mg Ritonavir zur pharmakokinetischen Verstärkung
angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2).
Eine höhere Dosis Ritonavir als die in Abschnitt 4.2 empfohlene zeigte keine signifikanten
Auswirkungen auf die Darunavir-Konzentration und wird nicht empfohlen.
3
Ältere Menschen: Da zur Anwendung von PREZISTA bei Patienten ab 65 Jahren nur begrenzte
Informationen verfügbar sind, sollte PREZISTA bei älteren Patienten mit Vorsicht angewendet
werden, zumal bei diesen die Häufigkeit von Einschränkungen der Leberfunktion sowie von
Begleiterkrankungen und anderen Therapien erhöht ist (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).
Darunavir bindet überwiegend an α1-saures Glykoprotein. Diese Proteinbindung ist
konzentrationsabhängig und weist somit auf eine Bindungssättigung hin. Daher kann eine
Verdrängung von Arzneimitteln, die stark an α1-saures Glykoprotein binden, aus ihrer Proteinbindung
nicht ausgeschlossen werden.
Darunavir enthält einen Sulphonamid-Anteil. PREZISTA sollte bei Patienten mit bekannter
Sulfonamidallergie mit Vorsicht angewendet werden. Während der klinischen Entwicklung wurde
über Fälle schwerer Hautausschläge einschließlich Erythema multiforme und
Stevens-Johnson-Syndrom berichtet. Entwickelt sich ein schwerer Ausschlag, sollte die Behandlung
mit PREZISTA abgebrochen werden.
Patienten mit Begleiterkrankungen
Lebererkrankungen
Zur Sicherheit und Wirksamkeit von PREZISTA bei Patienten mit einer zugrunde liegenden schweren
Lebererkrankung liegen keine Daten vor, und deshalb ist PREZISTA bei Patienten mit schwerer
Leberfunktionsstörung kontraindiziert. PREZISTA sollte bei Patienten mit leichter oder mäßiger
Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und 5.2).
Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie
behandelt werden, unterliegen einem erhöhten Risiko für schwere und potentiell tödliche
unerwünschte hepatische Ereignisse. Bitte beachten Sie bei einer antiviralen Begleittherapie für eine
Hepatitis B oder C die relevanten Produktinformationen zu diesen Arzneimitteln.
Bei Patienten mit vorbestehender Leberfunktionsstörung, einschließlich chronischer Hepatitis, kommt
es während einer antiretroviralen Kombinationstherapie gehäuft zu Veränderungen der Leberfunktion;
diese Patienten sollten daher gemäß den üblichen Standards überwacht werden. Treten bei solchen
Patienten Anzeichen für eine Verschlechterung der Lebererkrankung auf, sollte eine Unterbrechung
oder ein Absetzen der Behandlung erwogen werden.
Nierenerkrankungen
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung sind keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder
Dosisanpassungen erforderlich. Aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung von Darunavir und
Ritonavir ist eine signifikante Entfernung durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse
unwahrscheinlich. Daher sind bei diesen Patienten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder
Dosisanpassungen erforderlich (siehe Abschnitt 4.2 und 5.2).
Bluter
Bei Patienten mit Hämophilie A oder B, die mit PIs behandelt wurden, wurde eine Zunahme von
Blutungen, einschließlich spontan aufgetretener Hämatome der Haut und Blutungen in den Gelenken
(Hämarthros), berichtet. Bei einigen Patienten wurde zusätzlich der Faktor VIII verabreicht. In mehr
als der Hälfte der berichteten Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt oder wieder
aufgenommen, falls diese abgebrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet; der
Wirkungsmechanismus ist jedoch nicht geklärt. Hämophilie-Patienten sollten daher auf eine mögliche
Zunahme von Blutungen hingewiesen werden.
Diabetes mellitus/Hyperglykämie
Bei Patienten, die eine antiretrovirale Therapie erhielten, die PIs einschließt, wurde ein neu
aufgetretener Diabetes mellitus, Hyperglykämie oder eine Verschlechterung eines bestehenden
Diabetes mellitus berichtet. Bei einigen dieser Patienten war die Hyperglykämie stark ausgeprägt; in
einigen Fällen ging sie auch mit einer Ketoazidose einher. Bei vielen Patienten lagen zusätzlich
Erkrankungen vor, die teilweise eine Behandlung mit Substanzen erforderten, die mit der Entstehung
von Diabetes mellitus oder Hyperglykämie in Verbindung gebracht wurden.
4
Umverteilung von Körperfett und Störungen des Stoffwechsels
Eine antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts
(Lipodystrophie) bei HIV-infizierten Patienten in Verbindung gebracht. Die Langzeit-Auswirkungen
dieser Erscheinung sind derzeit noch nicht bekannt. Der Mechanismus ist nicht vollständig bekannt.
Ein Zusammenhang zwischen viszeraler Lipomatose und PIs bzw. Lipoathrophie und NRTIs wird
angenommen. Ein erhöhtes Lipodystrophie-Risiko wurde mit individuellen Faktoren wie z. B.
fortgeschrittenem Lebensalter sowie mit medikamentenbedingten Faktoren, wie z. B. einer länger
andauernden antiretroviralen Behandlung und damit verbundenen Stoffwechselstörungen, in
Verbindung gebracht. Bei einer klinischen Untersuchung sollte auch auf physische Anzeichen einer
Körperfett-Umverteilung geachtet werden. Eine Messung des Serum-Lipidspiegels sowie der
Blut-Glucosewerte im nüchternen Zustand sollte in Erwägung gezogen werden. Störungen des
Fettstoffwechsels sollten in klinisch angemessener Weise behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8).
Osteonekrose
Obwohl die Ätiologie als multifaktoriell (einschließlich Kortikosteroidtherapie, Alkoholkonsum,
schwerer Immunsuppression, höherem Body-Mass Index) angesehen wird, wurde über Fälle von
Osteonekrose besonders bei Patienten mit fortgeschrittener HIV Erkrankung und/oder
Langzeitexposition gegenüber einer antiretroviralen Kombinationstherapie (CART) berichtet.
Patienten sollten angewiesen werden medizinischen Rat zu suchen, wenn sie Gelenkschmerzen ,
Gelenksteifigkeit oder Beschwerden bei Bewegungen verspüren.
Immunrekonstitutionssyndrom
Bei HIV-infizierten Patienten, die zu Beginn der kombinierten antiretroviralen Therapie (CART) an
einer schwerwiegenden Immunschwäche leiden, kann eine entzündliche Reaktion auf
asymptomatische oder residuale opportunistische Erreger auftreten und ernsthafte Erkrankungen oder
eine Verstärkung der Symptome hervorrufen. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der
ersten Wochen oder Monate nach Beginn einer CART beobachtet. Relevante Beispiele sind
Cytomegalievirus-Retinitis, generalisierte und/oder fokale mykobakterielle Infektionen sowie
Pneumonie verursacht durch Pneumocystis jiroveci ( früher bekannt als Pneumocystis carinii).
Etwaige entzündliche Symptome sollten untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Darüber
hinaus wurde in klinischen Studien mit einer gleichzeitigen Anwendung von PREZISTA und 100 mg
Ritonavir eine Reaktivierung von Herpes simplex und Herpes zoster beobachtet.
Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
Einige der Interaktionsstudien wurden in einer niedrigeren Dosis Darunavir als der empfohlenen
durchgeführt. Die Effekte einer gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln könnten daher
unterschätzt werden und eine klinische Überwachung der Sicherheitsparameter indiziert sein. Zur
vollständigen Information über Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln siehe Abschnitt 4.5.
PREZISTA-Tabletten enthalten Gelborange S (E110), welches allergieähnliche Reaktionen
hervorrufen kann.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Darunavir und Ritonavir sind beide Inhibitoren der CYP3A4-Isoform. Die gleichzeitige Gabe von
Darunavir und Ritonavir mit Arzneimitteln, die primär über CYP3A4 metabolisiert werden, kann zu
erhöhten Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel führen, wodurch sich deren therapeutische
Wirkung sowie Nebenwirkungen verstärken oder verlängern können.
PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir darf nicht mit Arzneimitteln kombiniert werden, deren
Clearance in hohem Maße von CYP3A4 abhängig ist und bei denen erhöhte Plasmakonzentrationen
mit schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen einhergehen (enge therapeutische
Breite). Zu diesen Arzneimitteln zählen u. a. Amiodaron, Bepridil, Chinidin, systemisches Lidocain,
Astemizol, Terfenadin, Midazolam, Triazolam, Cisaprid, Pimozid, Sertindol, Simvastatin, Lovastatin
und die Mutterkornalkaloide (z. B. Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin und Methylergometrin)
(siehe Abschnitt 4.3).
5
Die gesamte pharmakokinetische Wirkungsverstärkung durch Ritonavir belief sich auf eine ca.
14-fache Zunahme der systemischen Darunavir-Exposition bei oraler Gabe einer 600 mg Einzeldosis
Darunavir in Kombination mit 100 mg Ritonavir 2x täglich. Deshalb darf PREZISTA nur in
Kombination mit 100 mg Ritonavir zur pharmakokinetischen Verstärkung angewendet werden (siehe
Abschnitte 4.4 und 5.2).
Mehrere der Interaktionsstudien (siehe unten stehende Tabellen) sind mit einer niedrigeren Dosis
Darunavir als der empfohlenen durchgeführt worden. Die Effekte einer gleichzeitigen Anwendung von
Arzneimitteln könnten daher unterschätzt werden und eine klinische Überwachung der
Sicherheitsparameter indiziert sein.
Arzneimittel, die die Darunavir/Ritonavirverfügbarkeit beeinfluss
Darunavir und Ritonavir werden über CYP3A metabolisiert. Von Arzneimitteln, die die CYP3A
Aktivität induzieren, wäre zu erwarten, dass sie die Clearance von Darunavir und Ritonavir erhöhen,
was zu niedrigeren Plasmakonzentrationen von Darunavir und Ritonavir führt (Beispiele sind
Rifampicin, Rifabutin, Johanniskraut, Lopinavir). Die gleichzeitge Anwendung von Darunavir mit
Ritonavir und anderen Arzneimitteln, die CYP3A inhibieren, können die Clearance von Darunavir und
Ritonavir vermindern und zu höheren Plasmakonzentrationen von Darunavir und Ritonavir führen
(Beispiele sind Indinavir, systemische Azole wie Ketoconazol und Clotrimazol). Diese Interaktionen
sind in den unten stehenden Tabellen beschrieben.
Wechselwirkungstabelle
Wechselwirkungen zwischen Darunavir/Ritonavir und Proteaseinhibitoren, anderen antiretroviralen
Substanzen als Proteaseinhibitoren und anderen nicht-antiretroviralen Arzneimitteln sind in
nachfolgenden Tabellen gelistet (Anstieg ist als "↑", Abnahme als"↓", keine Veränderungen als "↔",
zweimal täglich als "2x tgl." und einmal täglich als "1x tgl." gekennzeichnet).
Wechselwirkungen – Darunavir/Ritonavir mit Proteaseinhibitoren
Die Wirksamkeit und Sicherheit der Anwendung von PREZISTA mit 100 mg Ritonavir und anderen
PIs (Beispiele sind (Fos)amprenavir, Nelfinavir und Tipranavir) sind bei HIV-Patienten nicht
erwiesen. Im Allgemeinen wird eine Zweifach-Therapie mit Proteaseinhibitoren nicht empfohlen.
Dosierung von
Bewertetes
AUC
Cmin
Gleichzeitig
Dosierung des
Darunavir/Ritonavir Arzneimittel
angewendetes
gleichzeitig
(mg)
Arzneimittel
angewendeten
Arzneimittels
(mg)
Lopinavir/Ritonavir
400/100 2x tgl.
300/100 2x tgl.
Lopinavir
↑ 37% ↑ 72%
Darunavir
↓ 53% ↓ 65%
Eine kombinierte Anwendung von PREZISTA zusammen mit 100 mg
Ritonavir und Lopinavir/Ritonavir wird nicht empfohlen.
Saquinavir
1000 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Darunavir
↓ 26% ↓ 42%
In einer Studie mit geboostertem Saquinavir zeigten sich keine signifikanten
Auswirkungen von Darunavir auf Saquinavir. Eine kombinierte Anwendung
von PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir und Saquinavir wird nicht
empfohlen.
Indinavir
800 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Indinavir
↑ 23% ↑ 125%
Darunavir
↑ 24% ↑ 44%
Bei kombinierter Anwendung von PREZISTA zusammen mit 100 mg
Ritonavir ist bei Unverträglichkeit gegebenenfalls eine Dosisanpassung von
Indinavir von 800 mg 2x tgl. auf 600 mg 2x tgl. gerechtfertigt.
Atazanavir
300 1x tgl.
400/100 2x tgl.
Atazanavir
↔
↔
Darunavir
↔
↔
6
Darunavir/Ritonavir hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Verfügbarkeit
von Atazanavir; allerdings lagen das 90%ige Konfidenzintervall für Cmin bei
99 – 234%. Atazanavir kann mit PREZISTA bei gleichzeitiger Anwendung
von 100 mg Ritonavir angewendet werden.
Wechselwirkungen – Darunavir/Ritonavir mit antiretroviralen Wirkstoffen, die keine
Proteaseinhibitoren sind
Dosierung von
Bewertetes
AUC
Cmin
Gleichzeitig
Dosierung des
Darunavir/Ritonavir Arzneimittel
angewendetes
gleichzeitig
(mg)
Arzneimittel
angewendeten
Arzneimittels
(mg)
Efavirenz
600 1x tgl.
300/100 2x tgl.
Efavirenz
↑ 21% ↑ 17%
Darunavir
↓ 13% ↓ 31%
Efavirenz senkt durch CYP3A4-Induktion die Plasmakonzentration von
Darunavir. Darunavir/Ritonavir lässt durch Hemmung von CYP3A4 die
Efavirenz-Plasmakonzentration ansteigen. Bei einer Kombination von Efavirenz
und PREZISTA mit 100 mg Ritonavir ist ggf. eine klinische Überwachung im
Hinblick auf eine mit der erhöhten Verfügbarkeit von Efavirenz einhergehende
ZNS-Toxizität angezeigt.
Nevirapin
200 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Nevirapin
↑ 27% ↑ 47%
Darunavir
↔
↔
Darunavir/Ritonavir führt durch Hemmung von CYP3A4 zu einem Anstieg der
Nevirapin-Plasmakonzentration. Da dieser Unterschied als klinisch nicht
relevant betrachtet wird, ist eine Kombination aus der gleichzeitigen
Anwendung von PREZISTA und 100 mg Ritonavir mit Nevirapin ohne
Dosisanpassungen möglich.
Tenofovir
300 1x tgl.
300/100 2x tgl.
Tenofovir
↑ 22% ↑ 37%
Darunavir
↔
↔
Eine Beeinflussung des MDR-1-Transport in den Nierentubuli durch Ritonavir
wird als Mechanismus für erhöhte Plasmakonzentrationen von Tenofovir
vermutet. Wird Tenofovir mit PREZISTA bei gleichzeitiger Anwendung von
100 mg Ritonavir kombiniert, so ist ggf. eine Überwachung der Nierenfunktion
angezeigt, insbesondere bei Patienten mit zugrunde liegenden
Nierenerkrankungen oder systemischen Erkrankungen, sowie bei Einnahme
nephrotoxischer Substanzen.
Aufgrund der unterschiedlichen Eliminationswege der anderen NRTIs
Zidovudin
(Zidovudin, Zalcitabin, Emtricitabin, Stavudin und Lamivudin), welche primär
Didanosin
über die Nieren ausgeschieden werden, sowie von Didanosin und Abacavir,
Zalcitabin
deren Metabolisierung nicht durch CYP450 vermittelt wird, sind keine
Emtricitabin
Wechselwirkungen dieser Arzneimittel mit PREZISTA bei gleichzeitiger
Stavudin
Anwendung von 100 mg Ritonavir zu erwarten.
Lamivudin
Abacavir
Wechselwirkungen – Darunavir/Ritonavir mit gleichzeitig angewendeten nicht-antiretroviralen
Arzneimitteln
Gleichzeitig
Dosierung des
Dosierung von
Bewertetes
AUC
Cmin
angewendetes
gleichzeitig
Darunavir/Ritonavir Arzneimittel
Arzneimittel
angewendeten
(mg)
Arzneimittels
(mg)
Antiarrhythmika
Digoxin
0,4 mg,
600/100 2x tgl.
Digoxin
↑ 60% ND
Einzeldosis
7
Darunavir/Ritonavir erhöht die Plasmakonzentration von Digoxin. Dies lässt
sich wahrscheinlich durch eine Pgp-Hemmung erklären. Auf Grund der engen
therapeutischen Breite von Digoxin empfiehlt sich, bei mit Darunavir/Ritonavir
behandelten Patienten zunächst die geringstmögliche Dosis von Digoxin zu
verordnen. Die Dosis von Digoxin ist sorgfältig zu titrieren, um die gewünschte
klinische Wirkung bei gleichzeitiger Beurteilung des klinischen
Allgemeinzustands des Patienten zu erzielen.
Antibiotika
Clarithromycin
Antikoagulantien
Warfarin
Antikonvulsiva
Phenobarbital
Phenytoin
Carbamazepin
Antimykotika
Voriconazol
500 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Clarithromycin
↑ 57% ↑ 174%
Darunavir
↔
↔
Darunavir/Ritonavir führt durch Hemmung von CYP3A4 und eine mögliche
Pgp-Hemmung zu einem Anstieg der Clarithromycin-Plasmakonzentration.
Konzentrationen des Metaboliten 14-OH-Clarithromycin waren nicht
nachweisbar. Hierbei ist Vorsicht geboten und eine klinische Überwachung
wird empfohlen. Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen sollte eine
Dosisreduktion von Clarithromycin erwogen werden.
Die Konzentration von Warfarin kann bei gleichzeitiger Anwendung von
Darunavir zusammen mit Ritonavir beeinflusst werden. Im Falle einer
Kombination von Warfarin mit PREZISTA bei gleichzeitiger Anwendung von
100 mg Ritonavir wird eine Überwachung der INR-Werte (international
normalized ratio) empfohlen.
Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin sind CYP450-Enzyminduktoren.
PREZISTA mit gleichzeitiger Anwendung von 100 mg Ritonavir sollte nicht
mit diesen Arzneimitteln kombiniert werden, da dies zu einer signifikanten
Verminderung der Darunavir-Plasmakonzentration führen kann.
Zur Kombination von Voriconazol mit Darunavir bei gleichzeitiger
Anwendung von 100 mg Ritonavir liegen keine Untersuchungen vor.
Voriconazol wird durch die Cytochrome-P450-Isoenzyme, CYP2C19, CYP2C9
und CYP3A4 metabolisiert. Da Ritonavir einige dieser Isoenzyme induzieren
kann, kommt es unter Umständen zu einer Abnahme der Plasmakonzentration
von Voriconazol. Voriconazol sollte nicht gleichzeitig mit PREZISTA und
100 mg Ritonavir angewendet werden, es sei denn, die Abschätzung des
Nutzen/Risiko-Verhältnisses rechtfertigt die Anwendung von Voriconazol.
Ketoconazol
200 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Ketoconazol
↑ 212% ↑ 868%
Darunavir
↑ 42%
↑ 73%
Ketoconazol ist ein potenter Inhibitor sowie ein Substrat von CYP3A4. Hier ist
Vorsicht geboten und eine klinische Überwachung empfohlen. Ist eine
gleichzeitige Anwendung erforderlich, so sollte die Tagesdosis von
Ketoconazol nicht über 200 mg liegen.
Itraconazol
Itraconazol ist ebenso wie Ketoconazol ein potenter Inhibitor sowie ein Substrat
von CYP3A4. Bei gleichzeitiger systemischer Anwendung von Itraconazol und
Darunavir mit 100 mg Ritonavir kann die Plasmakonzentration von Darunavir
ansteigen. Gleichzeitig kann sich die Plasmakonzentration von Itraconazol
durch Darunavir mit 100 mg Ritonavir erhöhen. Hierbei ist Vorsicht geboten
und eine klinische Überwachung wird empfohlen. Ist eine gleichzeitige
Anwendung erforderlich, so sollte die Tagesdosis von Itraconazol nicht über
200 mg liegen.
8
Clotrimazol
Bei gleichzeitiger systemischer Anwendung von Clotrimazol und Darunavir mit
100 mg Ritonavir kann die Plasmakonzentration von Darunavir ansteigen. Dies
wurde anhand eines populationspharmakokinetischen Modells bestätigt. Der
Anstieg des medianen Darunavir-AUC24h-Werts bei den mit Clotrimazol
behandelten Patienten gegenüber dem Gesamt-Median betrug 33%. Ist eine
gleichzeitige Anwendung von Clotrimazol erforderlich, so ist Vorsicht geboten;
eine klinische Überwachung wird empfohlen.
Calciumantagonisten
Felodipin
Darunavir und Ritonavir hemmen CYP3A4; daher ist mit einem Anstieg der
Nifedipin
Plasmakonzentrationen von Calciumantagonisten zu rechnen, welche
CYP3A4-Substrate sind. Bei gleichzeitiger Anwendung von diesen
Nicardipin
Arzneimitteln und PREZISTA mit 100 mg Ritonavir wird eine klinische
Überwachung der therapeutischen Wirkungen und Nebenwirkungen empfohlen.
HMG-CoA-Reduktase-Hemmer
Lovastatin
Da die Metabolisierung von Lovastatin und Simvastatin in hohem Maße von
CYP3A4 abhängt, ist zu erwarten, dass sich deren Plasmakonzentrationen bei
Simvastatin
gleichzeitiger Anwendung von Darunavir zusammen mit 100 mg Ritonavir
deutlich erhöhen. Dieses kann zu einer Myopathie, einschließlich
Rhabdomyolyse führen. Die gleichzeitige Anwendung von PREZISTA mit
100 mg Ritonavir und Lovastatin bzw. Simvastatin ist daher kontraindiziert
(siehe Abschnitt 4.3).
Atorvastatin
Pravastatin
10 1x tgl.
300/100 2x tgl.
Atorvastatin
3-4 3-4 fach↑
fach↑
Darunavir
ND
ND
Die Ergebnisse dieser Interaktionsstudie zeigen, dass die Kombination von
Atorvastatin (10 mg 1x tgl.) mit Darunavir/Ritonavir (300/100 mg 2x tgl.) eine
Atorvastatin-Verfügbarkeit ergibt, die nur 15% niedriger liegt als bei alleiniger
Gabe von (40 mg 1x tgl.)Atorvastatin. Soll Atorvastatin gleichzeitig mit
PREZISTA mit 100 mg Ritonavir angewendet werden, empfiehlt sich für
Atorvastatin eine Anfangsdosis von 10 mg 1x tgl.. In Abhängigkeit vom
klinischen Ansprechen des Patienten kann die Atorvastatin-Dosis dann
allmählich erhöht werden.
40 mg Einzeldosis
600/100 2x tgl.
Pravastatin
0-5 ND
fach ↑
Bei einer Einzeldosis Pravastatin führte Darunavir/Ritonavir bei der Mehrzahl
der Probanden nicht zu einer erhöhten Pravastatin-Verfügbarkeit; bei einer
kleineren Untergruppe von Probanden nahm diese allerdings bis zu 5-fach zu.
Ist eine gleichzeitige Anwendung von Pravastatin und PREZISTA mit 100 mg
Ritonavir erforderlich, so wird empfohlen, mit der geringstmöglichen Dosis von
Pravastatin zu beginnen und dann bei gleichzeitiger Überwachung der
Sicherheitsparameter bis zur gewünschten klinischen Wirkung aufzutitrieren.
Hormonelle Kontrazeptiva
Ethinylestradiol
35 μg/1 mg 1x tgl. 600/100 2x tgl.
Ethinylestradiol
↓ 44% ↓ 62%
Norethisteron
Norethisteron
↓ 14% ↓ 30%
Bei gleichzeitiger Anwendung von estrogenhaltigen Kontrazeptiva und
PREZISTA mit 100 mg Ritonavir sind alternative oder zusätzliche Methoden
der Empfängnisverhütung zu empfehlen. Patienten, die Estrogene als
Hormonersatztherapie anwenden, sollten klinisch auf Anzeichen eines
Estrogenmangels überwacht werden.
Immunsuppressiva
9
Cyclosporin
Tacrolimus
Sirolimus
Die Verfügbarkeit von Cyclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus erhöht sich bei
gleichzeitiger Anwendung von PREZISTA mit 100 mg Ritonavir. Bei einer
gleichzeitigen Anwendung muss der Plasmaspiegel des jeweiligen
Immunsuppressivums überwacht werden.
H2-Rezeptor-Antagonisten und Protonenpumpen-Inhibitoren
Ranitidin
150 2x tgl.
400/100 2x tgl.
Darunavir
↔
↔
Basierend auf diesen Ergebnissen kann PREZISTA mit 100 mg Ritonavir
gleichzeitig mit H2-Rezeptor-Antagonisten ohne Dosisanpassungen
angewendet werden.
Omeprazol
Opioide
Methadon
PDE-5-Hemmer
Sildenafil
Vardenafil
Tadalafil
Rifamycin
Rifabutin
20 1x tgl.
400/100 2x tgl.
Darunavir
↔
↔
Basierend auf diesen Ergebnissen kann PREZISTA mit 100 mg Ritonavir
gleichzeitig mit Protonenpumpenhemmern ohne Dosisanpassungen angewendet
werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Methadon und PREZISTA mit 100 mg
Ritonavir sollten die Patienten auf ein Opiat-Entzugssyndrom hin überwacht
werden, da Ritonavir bekanntermaßen die Metabolisierung von Methadon
induziert, was zu einer Verringerung seiner Plasmakonzentration führt. In
Abhängigkeit vom klinischen Ansprechen kann eine Erhöhung der
Methadon-Dosis erwogen werden.
In einer Interaktionsstudie ergaben sich vergleichbare
Sildenafil-Verfügbarkeiten bei einer Einzeldosis von 100 mg Sildenafil allein
und einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil mit gleichzeitiger Anwendung von
Darunavir/Ritonavir (400/100 mg 2x tgl.). Die gleichzeitige Anwendung von
PDE-5-Hemmern und PREZISTA mit 100 mg Ritonavir sollte mit Vorsicht
erfolgen. Ist eine gleichzeitige Anwendung von Sildenafil, Vardenafil oder
Tadalafil und PREZISTA mit 100 mg Ritonavir indiziert, so empfiehlt sich für
Sildenafil eine Einzeldosis von höchstens 25 mg in 48 Stunden, für Vardenafil
eine Einzeldosis von höchstens 2,5 mg in 72 Std. und für Tadalafil eine
Einzeldosis von höchstens 10 mg in 72 Std.
Rifabutin ist ein Induktor und Substrat von CYP450-Enzymen. Bei
gleichzeitiger Anwendung von Rifabutin und Darunavir mit Ritonavir sind ein
Anstieg der Rifabutin-Verfügbarkeit und eine Abnahme der
Darunavir-Verfügbarkeit zu erwarten; die gleichzeitige Anwendung einer
Rifabutin-Standarddosis ist nicht zu empfehlen, da es dabei zu einer
Rifabutin-Unverträglichkeit kommen kann. Ist eine gleichzeitige Anwendung
von Rifabutin und PREZISTA mit 100 mg Ritonavir indiziert, empfiehlt sich
daher für Rifabutin eine Dosierung von 150 mg einmal alle zwei Tage.
Ggf. sind offizielle Leitlinien zur angemessenen Behandlung einer Tuberkulose
bei HIV-infizierten Patienten in Betracht zu ziehen.
Rifampicin
Rifampicin ist ein hoch wirksamer Induktor des CYP450-Metabolismus.
PREZISTA mit 100 mg Ritonavir darf nicht mit Rifampicin kombiniert werden,
da dies zu einer signifikanten Verminderung der
Darunavir-Plasmakonzentration führen kann (siehe Abschnitt 4.3).
Selektive Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRIs)
Paroxetin
20 1x tgl.
400/100 2x tgl.
Paroxetin
↓ 39% ↓ 37%
Darunavir
↔
↔
Sertralin
50 1x tgl.
400/100 2x tgl.
10
Sertralin
Darunavir
↓ 49%
↔
↓ 49%
↔
Bei gleichzeitiger Anwendung von SSRIs und PREZISTA mit Ritonavir
empfiehlt sich für den SSRI eine Dosistitration in Abhängigkeit von einer
klinischen Bewertung des Ansprechens auf das Antidepressivum. Darüber
hinaus sollten Patienten mit stabiler Sertralin- oder Paroxetin-Dosierung, die
eine Behandlung mit PREZISTA und 100 mg Ritonavir beginnen, auf ein
Ansprechen der Antidepressiva hin überwacht werden.
Steroide
Fluticasonpropionat
Dexamethason
Sonstige
Johanniskraut
4.6
In einer klinischen Studie, in der Ritonavir 100 mg Kapseln (2x tgl.)
gleichzeitig mit 50 µg Fluticasonpropionat intranasal (4x tgl.) über 7 Tage an
gesunden Probanden angewendet wurde, stiegen die
Fluticasonpropionat-Plasmaspiegel signifikant an, während die endogenen
Kortisol-Spiegel um etwa 86% absanken (90%-Konfidenzintervall 82 bis 89%).
Stärkere Wirkungen sind nach Inhalation von Fluticasonpropionat zu erwarten.
Systemische kortikosteroide Wirkungen einschließlich Morbus Cushing und
Suppression der Nebennierenfunktion sind bei Patienten berichtet worden, die
Ritonavir zusammen mit inhalativ oder intranasal angewendetem
Fluticasonpropionat erhalten hatten; diese Wirkungen könnten auch bei anderen
Kortikosteroiden (z. B. Budesonid) auftreten, die über den P450-3A-Weg
verstoffwechselt werden. Infolgedessen wird die gleichzeitige Anwendung von
PREZISTA mit 100 mg Ritonavir und diesen Glukokortikoiden nicht
empfohlen, es sei denn, der mögliche Nutzen der Behandlung überwiegt das
Risiko systemischer kortikosteroider Wirkungen. Eine Reduktion der
Glukokortikoid-Dosis sollte mit einer engmaschigen Überwachung auf lokale
und systemische Wirkungen oder einem Wechsel auf ein Glukokortikoid, das
kein Substrat von CYP3A4 ist (z. B. Beclomethason), in Erwägung gezogen
werden. Zudem muss im Falle eines Absetzens der Glukokortikoide ggf. eine
schrittweise Dosisreduktion über einen längeren Zeitraum erfolgen. Die
Wirkungen einer hohen systemischen Fluticason-Verfügbarkeit auf die
Ritonavir-Plasmaspiegel sind bisher nicht bekannt.
Systemisches Dexamethason induziert CYP3A4, wodurch sich die
Darunavir-Verfügbarkeit verringern kann. Diese Kombination sollte daher mit
Vorsicht angewendet werden.
PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir darf nicht mit Präparaten
kombiniert werden, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da
dies zu einer signifikanten Verminderung der Darunavir-Plasmakonzentration
und auch der Ritonavirkonzentration führen kann. Dieses ist auf die Induktion
der metabolisierenden Enzyme durch Johanniskraut zurückzuführen. Wenn ein
Patient bereits Johanniskraut anwendet, ist Johanniskraut abzusetzen und wenn
möglich die Viruslast zu überprüfen. Die Darunavir- (und auch
Ritonavir-)verfügbarkeit kann mit dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen.
Der induzierende Effekt kann noch für mindestens 2 Wochen nach
Therapieende von Johanniskraut anhalten (siehe Abschnitt 4.3).
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Darunavir bei Schwangeren existieren keine geeigneten, hinreichend
kontrollierten Studien. Tierexperimentelle Studien zeigen keine direkt schädlichen Effekte hinsichtlich
Schwangerschaft, embryonale/fötale Entwicklung, die Geburt oder postnatale Entwicklung (siehe
Abschnitt 5.3).
PREZISTA sollte in Kombination mit Ritonavir 100 mg bei Schwangeren nur dann angewendet
werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.
11
Stillzeit
HIV-infizierte Mütter sollen ihre Kinder keinesfalls stillen, um eine HIV-Übertragung zu vermeiden.
Es ist nicht bekannt, ob Darunavir in die Muttermilch übertritt. Studien an Ratten haben gezeigt, dass
Darunavir in die Milch übertritt und bei hohen Dosierungen (1000 mg/kg/Tag) zu toxischen
Reaktionen führt. Mütter sollten dazu angehalten werden, während einer Behandlung mit PREZISTA
nicht zu stillen.
Fertilität
Humandaten über den Effekt von Darunavir auf die Fertilität liegen nicht vor. Bei Ratten hatte die
Behandlung mit Darunavir keine Auswirkungen auf das Paarungsverhalten und die Fertilität (siehe
Abschnitt 5.3).
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen von PREZISTA in Kombination mit Ritonavir auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Bei einigen
Patienten wurde jedoch im Rahmen von Behandlungsschemata, die PREZISTA zusammen mit
Ritonavir 100 mg/ enthielten, über Benommenheit berichtet; dies sollte in Bezug auf die
Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen berücksichtigt werden (siehe
Abschnitt 4.8).
4.8
Nebenwirkungen
Daten zur Sicherheit basieren auf Studien, die für Studienzwecke bestimmte und handelsübliche
Darunavir-Formulierungen verwendeten. Die Bioverfügbarkeit von Darunavir war bei der
handelsüblichen Formulierung im Vergleich zu den für Studienzwecke bestimmten Formulierungen
ungefähr 20 % höher. Die Verträglichkeit von Darunavir wurde bei einer begrenzten Anzahl von
Patienten, die während der klinischen Studien potentiell interagierende Arzneimittel einnahmen,
untersucht. Die Sicherheit von Darunavir wurde nicht bei Patienten, die NNRTIs einnahmen,
untersucht. Aus diesem Grund kann es sein, dass die vorhandenen Daten nicht vollständig auf einen
mehr allgemeinen Gebrauch von Darunavir zutreffen.
Die Daten zur Sicherheit von PREZISTA 600 mg zusammen mit Ritonavir 100 mg 2x täglich
stammen aus zwei laufenden Studien der Phase IIb, ergänzt durch Daten zweier offener Studien, in
denen insgesamt 458 Patienten die Behandlung mit der empfohlenen Dosis (De-novo-Patienten)
begannen. Bei vierzig Prozent dieser Patienten trat mindestens eine Arzneimittel-bedingte
Nebenwirkung auf.
Die am häufigsten (> 2%) bei den De-novo-Patienten berichteten Nebenwirkungen mit einem
Schweregrad von mindestens 2 und einem möglichen Zusammenhang mit PREZISTA zusammen mit
Ritonavir 100 mg waren Durchfall (2,6%), Erbrechen (2,2%) und Hypertriglyceridämie (2,0%).
Die Mehrzahl der während der Behandlung mit PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg 2x
täglich berichteten Nebenwirkungen hatte einen Schweregrad von 1 bis 2. Die am häufigsten
berichteten Nebenwirkungen unabhängig von ihrem Schweregrad waren Übelkeit (7.2%), Diarrhoe
(6.6%) und Kopfschmerz (3.3 %). Alle anderen Nebenwirkungen wurden bei weniger als 3% der
Patienten berichtet.
Ein Prozent der Patienten brach die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen ab.
Die Nebenwirkungen sind nach Systemorganklassen (SOC) und Häufigkeiten aufgelistet. Innerhalb
jeder Häufigkeitsgruppe sind die Nebenwirkungen nach absteigendem Schweregrad geordnet
aufgeführt. Die Häufigkeitsangaben sind definiert als häufig (> 1/100, < 1/10), und gelegentlich
(> 1/1000 bis< 1/100).
Die bei den De novo Patienten berichteten Nebenwirkungen (Schweregrad 1-4) sind nachfolgend
zusammengefasst.
12
Die Häufigkeit berechnet sich jeweils aus Nebenwirkungen, die nach Angaben der Prüfärzte auf
PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg zurückzuführen waren (zumindest ein möglicher
Kausalzusammenhang).
Systemorganklasse
Untersuchungen
Herzerkrankungen
Erkrankungen des Blutes und des
Lymphsystems
Erkrankungen des Nervensystems
Augenerkrankungen
Erkrankungen des Ohrs und des
Labyrinths
Erkrankungen der Atemwege, des
Brustraums und Mediastinums
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Erkrankungen der Nieren und
Harnwege
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Skelettmuskulatur-, Bindegewebsund Knochenerkrankungen
Endokrine Erkrankungen
Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen
Infektionen und parasitäre
Erkrankungen
Gefässerkrankungen
Nebenwirkung
erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhtes
Kreatinin im Blut, erhöhte Blut-Amylase,
erhöhte Aspartat-Aminotransferase, erhöhte
Gamma-Glutamyltransferase, erhöhte Lipase,
erhöhter Blutzuckerwert, erhöhte alkalische
Phosphatase Harnstoff im Blut erhöht
Myokardinfarkt, EKG-Veränderung,
Tachykardie, Vorhofdilatation
Neutropenie, Thrombozytopenie
Häufigkeit
Gelegentlich
Gelegentlich
Kopfschmerz, Schwindel,
Häufig
periphere Neuropathie, Parästhesie,
Hypästhesie, Gedächtnisstörung, Schläfrigkeit,
transitorische ischämische Attacke,
Aufmerksamkeitsstörung,
Koordinationsstörung, Synkope
Keratoconjunktivitis sicca
Vertigo
Gelegentlich
Gelegentlich
Gelegentlich
Dyspnoe, Husten, Schluckauf
Gelegentlich
Erbrechen, Diarrhoe, Übelkeit,
Bauchschmerzen, Obstipation, Flatulenz,
Spannungsgefühl im Bauch, Dyspepsie
Häufig
Mundtrockenheit, Speichelhypersekretion,
Ulzeration der Zunge
akutes Nierenversagen, Polyurie,
Niereninsuffizienz, Nephrolithiasis, Dysurie,
Nykturie, Proteinurie
Lipoatrophie, Erythema multiforme*,
Dermatitis medicamentosa, Hautentzündung,
Nachtschweiß, Hyperhidrose, Alopezie,
makulopapulöser Ausschlag, allergische
Dermatitis, Ekzem, toxischer Hautausschlag,
trockene Haut, Pruritus, Gesichtsödem,
Urtikaria
Arthralgie, Extremitätenschmerzen, Myalgie,
Osteopenie, Osteoporose, Muskelkrampf
Hypothyreose
Hypertriglyceridämie, Anorexie
Gelegentlich
Gelegentlich
Gelegentlich
Gelegentlich
Gelegentlich
Gelegentlich
Häufig
Gelegentlich
Diabetes mellitus, Hypercholesterinämie,
Polydipsie, Hyperlipidämie, Fettumverteilung,
verminderter Appetit, Gewichtszunahme,
Hyponatriämie, Fettsucht
Follikulitis
Gelegentlich
Hypertonie, plötzliches Erröten (Flushing)
Gelegentlich
13
Allgemeine Erkrankungen und
Beschwerden am
Verabreichungsort
Erkrankungen der
Geschlechtsorgane und der
Brustdrüse
Psychiatrische Erkrankungen
*
Asthenie, Erschöpfung
Häufig
Pyrexie, Hyperthermie, peripheres Ödem,
Schüttelfrost
Gynäkomastie, erektile Dysfunktion
Gelegentlich
Gelegentlich
Schlaflosigkeit
Häufig
Angstzustände, Verwirrtheitszustände,
Desorientiertheit, Reizbarkeit,
Stimmungsveränderung, Albträume
Gelegentlich
In einer anderen Dosierung berichtet.
Abweichungen von Labor-Normalwerten
Folgende während der Behandlung auftretende klinische Abweichungen von Labor-Normalwerten
(Grad 3 oder 4) wurden bei mindestens 2% der De-novo-Patienten beobachtet: und zwar Erhöhungen
der Triglycerid-Werte (8,6%), der Pankreas-Amylase (6,6%), des Gesamtcholesterin (4,9%), der
Gamma-Glutamyltransferase (GGT) (3,8%), der partielle Thromboplastinzeit (PTT) (3,6%), der
Pankreas-Lipase (3,5%), der Alanin-Aminotransferase (ALT) (2,4%), der Aspartat-Aminotransferase
(AST) (2,2%) sowie Verminderung der Leukozytenzahl (6,4%), der neutrophilen Granulozyten
(4,7%), der absoluten Gesamtzahl der neutrophilen Granulozyten (4,2%) und der Lymphozyten
(3,8%). Alle sonstigen Abweichungen von Labor-Normalwerten wurden bei weniger als 2% der
Probanden beobachtet.
Über schwere Fälle von Hautausschlägen einschließlich Stevens-Johnson-Syndrom (selten) wurde in
laufenden Studien von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg berichtet.
Eine antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts
(Lipodystrophie) bei HIV-infizierten Patienten in Verbindung gebracht; diese äußerte sich u. a. in
einer Verringerung des subkutanen Fettgewebes in peripheren Körperpartien und im Gesicht,
vermehrter intraabdominaler und viszeraler Fetteinlagerung, Brustvergrößerung und Bildung eines
dorsozervikalen Fettpolsters („Büffelhöcker“) (siehe Abschnitt 4.4).
Des weiteren wurde eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Stoffwechselstörungen in
Verbindung gebracht, wie z. B. Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz,
Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt 4.4).
Bei der Anwendung von Proteasehemmern, insbesondere in Kombination mit NRTIs, wurden erhöhte
CPK-Werte, Myalgie, Myositis und in seltenen Fällen Rhabdomyolyse berichtet.
Über Fälle von Osteonekrose, insbesondere bei Patienten mit den allgemein bekannten Risikofaktoren,
fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeit-Exposition gegenüber einer antiretroviralen
Kombinationstherapie (CART) wurde berichtet. Die Häufigkeit ist nicht bekannt (siehe Abschnitt 4.4).
Bei HIV-Patienten, die zu Beginn der antiretroviralen Kombinationstherapie eine schwerwiegende
Immunschwäche aufweisen, kann es zu einer entzündlichen Reaktion auf asymptomatische
Infektionen oder Infektionen verursacht von residualen opportunistischen Erregern kommen (siehe
Abschnitt 4.4).
Es gab Berichte über erhöhte Spontanblutungen bei Hämophilie-Patienten, die antiretrovirale
Proteasehemmer erhielten (siehe Abschnitt 4.4).
Patienten mit gleichzeitiger Hepatitis-B- und/oder Hepatitis-C-Virusinfektion
Unter den 458 Patienten, die PREZISTA zusammen mit Ritonavir 600/100 mg zweimal täglich
erhielten, hatten 59 Patienten eine Koinfektion mit chronischer Hepatitis B oder C. Bei koinfizierten
Patienten war die Wahrscheinlichkeit, zu Beginn und während der Behandlung erhöhte Werte der
14
Leber-Transaminasen zu haben bzw. zu bekommen, größer als bei Patienten ohne chronische virale
Hepatitis (siehe Abschnitt 4.4).
4.9
Überdosierung
Zu einer akuten Überdosierung von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg beim Menschen
liegen nur begrenzte Erfahrungswerte vor. Einzeldosen von bis zu 3200 mg Darunavir als orale
Lösung allein und bis zu 1600 mg Darunavir in Tablettenform kombiniert mit Ritonavir wurden an
gesunde Freiwillige verabreicht, ohne dass unerwünschte Symptome auftraten.
Für eine Überdosierung mit PREZISTA gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung einer
Überdosierung mit PREZISTA besteht in allgemeinen unterstützenden Maßnahmen, wie z. B.
Überwachung der Vitalzeichen und Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Bei
entsprechender Indikation kann eine Elimination des nicht resorbierten Wirkstoffs durch Erbrechen
oder Magenspülung erreicht werden. Des weiteren kann auch Aktivkohle gegeben werden, um die
Entfernung des nicht resorbierten Wirkstoffs zu unterstützen. Aufgrund der hohen Proteinbindung von
Darunavir erscheint eine Dialyse in Bezug auf eine signifikante Entfernung des Wirkstoffs wenig
hilfreich.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirale Mittel zur systemischen Anwendung, ATC-Code:
J05AE10.
Wirkmechanismus
Darunavir ist ein Hemmer der HIV-1-Protease (KD-Wert von 4,5 x 10-12 M). Es hemmt selektiv die
Spaltung HIV-kodierter Gag-Pol-Polyproteine in virusinfizierten Zellen und verhindert dadurch die
Bildung reifer infektiöser Viruspartikel.
Antivirale Aktivität in vitro
Darunavir zeigt eine Wirkung gegen Laborstämme und klinische Isolate von HIV-1 sowie
Laborstämme von HIV-2 bei akut infizierten T-Zell-Linien, menschlichen mononukleären Zellen aus
dem peripheren Blut und menschlichen Monozyten/Makrophagen mit medianen EC50-Werten im
Bereich von 1,2 bis 8,5 nM (0,7 - 5,0 ng/ml). Darunavir zeigt in vitro eine antivirale Wirkung gegen
ein breites Spektrum von primären Isolaten der HIV-1-Gruppen M (A, B, C, D, E, F, G) und O mit
EC50-Werten im Bereich von < 0,1 bis 4,3 nM.
Diese EC50-Werte liegen weit unter dem Konzentrationsbereich von 87 µM bis > 100 µM für eine
50-prozentige Zelltoxizität.
In Anwesenheit von menschlichem Serum erhöht sich der EC50-Wert von Darunavir um einen
medianen Faktor von 5,4.
Darunavir zeigte eine synergistische antivirale Wirkung bei Untersuchungen in Kombination mit den
Proteasehemmern Ritonavir, Nelfinavir oder Amprenavir und eine additive antivirale Wirkung bei
Untersuchungen in Kombination mit den Proteasehemmern Indinavir, Saquinavir, Lopinavir,
Atazanavir oder Tipranavir sowie den N(t)RTIs Zidovudin, Zamivudin, Zalcitabin, Didanosin,
Stavudin, Abacavir, Emtricitabin oder Tenofovir und den NNRTIs Nevirapin, Delavirdin oder
Efavirenz sowie dem Fusionshemmer Enfuvirtid. Ein Antagonismus zwischen Darunavir und diesen
antiretroviralen Mitteln wurde nicht beobachtet.
Resistenz
Die In-vitro-Selektion von Darunavir-resistenten Viren vom Wildtyp HIV-1 dauerte sehr lange (bis zu
2 Jahre). Die selektierten Viren waren bei Darunavir-Konzentrationen oberhalb von 220 nM nicht
wachstumsfähig. Viren, die unter diesen Bedingungen selektiert wurden und eine verminderte
Empfindlichkeit gegen Darunavir aufwiesen (Bereich: 6- bis 21-fach), hatten 3-6
Aminosäure-Substitutionen im Protease-Gen. An der Identifizierung der Determinanten für eine
verminderte Empfindlichkeit dieser Viren gegen Darunavir wird derzeit geforscht.
15
Die In-vitro-Selektion von Darunavir-resistenten HIV-1-Viren (Bereich: 53- bis 641-fache
Veränderungen der EC50-Werte) aus 9 HIV-1-Stämmen mit multiplen PI-Resistenz-assoziierten
Mutationen zeigte, dass in vitro mindestens 8 unter Darunavir selektierte Mutationen der HIV-1
Protease erforderlich waren, um das Virus gegen Darunavir resistent zu machen („Fold Change“-Wert
[FC] > 10).
In POWER 1, 2 und 3 (siehe Abschnitt Klinische Erfahrung) handelte es sich bei den
Aminosäure-Substitutionen, die sich unter PREZISTA mit Ritonavir (600/100 mg 2x täglich) bei mehr
als 20% der Isolate bildeten, um V32I und I54L. Die Aminosäure-Substitutionen L33F, I47V und
L89V traten bei 10 bis 20% der Isolate auf.
Kreuzresistenz
Darunavir besitzt eine < 10-fach verminderte Empfindlichkeit in Bezug auf 90% von 3309 klinischen
Isolaten mit Resistenz gegen Amprenavir, Atazanavir, Indinavir, Lopinavir, Nelfinavir, Ritonavir,
Saquinavir und/oder Tipranavir; dies zeigt, dass Viren mit einer Resistenz gegen die meisten PIs
dennoch auf Darunavir empfindlich sind.
Klinische Erfahrung
Wirksamkeit von PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir bei nicht-vorbehandelten Patienten
Es liegen keine Daten zur Wirksamkeit von Darunavir zusammen mit 100 mg Ritonavir bei
nicht-vorbehandelten HIV-1 infizierten Patienten vor.
Wirksamkeit von PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir bei vorbehandelten Patienten
Die Nachweise für die Wirksamkeit von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg bei
vorbehandelten Patienten basieren auf Folgendem:
POWER 1 und POWER 2 sind randomisierte, kontrollierte Studien, die jeweils aus einem ersten Teil
zur Dosisfindung und einem zweiten Langzeit-Teil bestehen, in dem alle für PREZISTA zusammen
mit Ritonavir 100 mg randomisierten Patienten die empfohlene Dosierung von 600/100 mg 2x täglich
erhielten.
Bei den HIV-1-infizierten Patienten, die in diese Studien aufgenommen werden konnten, war zuvor
ein Therapieversagen bei mehr als einem PI enthaltenden Therapieregime aufgetreten. PREZISTA
zusammen mit 100 mg Ritonavir plus einer optimierten Basisbehandlung (optimised background
regimen, OBR) wurde verglichen mit einer Kontrollgruppe, die mit einem vom Prüfarzt ausgewählten
Therapieschema bestehend aus PI(s) plus OBR behandelt wurde. Die OBR bestand aus mindestens
2 NRTIs mit oder ohne Enfuvirtid (ENF).
POWER 3: Zusätzliche Daten zur Wirksamkeit von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 600/100 mg
2x täglich mit einer optimierten Basisbehandlung (OBR) wurden bei vergleichbar vorbehandelten
Patienten gewonnen, die an den nicht randomisierten Studien TMC114-C215 und TMC114-C208
teilnahmen. Es galten die gleichen Einschlusskriterien wie für POWER 1 and POWER 2 und die
Baseline-Charakteristika waren vergleichbar.
Ergebnisse der 24 Wochen Analyse
Die folgende Tabelle zeigt die Wirksamkeitsdaten der 24-Wochen-Auswertungen für die empfohlene
600-mg-Dosierung von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 100 mg 2x täglich aus den kombinierten
POWER 1 und POWER 2-Studien sowie aus der 24-Wochen-Auswertung der POWER 3.
Kombinierte Daten aus POWER 1 und POWER 2
Baseline-Merkmale
Medianer Plasma
HIV-1 RNA Wert
Mediane
CD4+-Zellzahl
Behandlungserfolg
4,52 log10 Kopien/ml
153 x 106 Zellen/l
PREZISTA/Ritonavir
600/100 mg 2x täglich
n=131
Kontrolle
n=124
16
Behandlungsunterschied
POWER 3
4,60 log10
Kopien/ml
115 x 106
Zellen/l
PREZISTA/
Ritonavir
600/100 mg
2x täglich
n=327
a
b
c
d
e
f
HIV-1 RNA log10
Veränderung
gegenüber Baseline
(log10 Kopien/ml)a
CD4+-Zellzahl
Veränderung
gegenüber Baseline
(x 106/l)c
HIV RNA > 1 log10
unter Baselined
HIV RNA
< 400 Kopien/mld
HIV RNA
< 50 Kopien/mld
-1,89
(-2,11; -1,68)f
-0,48 (-0,65;
-0,31)f
-1,41 (LSMb)
(-1,67; -1,14)f
- 1,73
(-1,87; -1,58)f
92
(73; 112)f
17
(0; 35)f
75 (LSMb)
(49; 101)f
80
(69; 90)f
92 (70%)
(62%; 78%)f
82 (63%)
(54%; 71%)f
59 (45%)
(37%; 54%)f
26 (21%)
(14%, 28%)f
23 (19%)
(12%; 25%)f
15 (12%)
(7%; 18%)f
49%
(39%; 60%)e,f
44%
(33%; 55%)e,f
33%
(23%; 43%)e,f
217 (66%)
61%; 71%)f
193 (59%)
(54%; 64%)f
141 (43%)
(38%; 48%)f
Non-completer wird als „Versager“ gewertet: Für Patienten mit vorzeitigem Studienabbruch wird eine Veränderung = 0 angesetzt.
Behandlungsunterschiede basieren auf Mittelwerten (LSM) der kleinsten Quadrate aus einem ANOVA-Modell unter Berücksichtigung
der Stratifizierungsfaktoren. P-Werte < 0,001.
„Last Observation Carried Forward“-Bewertung
Bewertungen nach dem TLOVR-Algorithmus.
Konfidenzintervall um den beobachteten Unterschied zwischen den Responseraten; P-Werte < 0,001.
95% Konfidenzintervall.
Baseline-Genotyp/Phänotyp und virologischer Behandlungserfolg
In den Studien POWER 1, 2 und 3 wurde bei Baseline das Vorliegen von 3 oder mehr der Mutationen
V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54L oder M, G73S, L76V, I84V oder L89V mit einer verminderten
virologischen Ansprechrate auf PREZISTA zusammen mit 100 mg Ritonavir assoziiert. Das
Vorhandensein dieser individuellen Mutationen war mit durchschnittlich 10 PI Resistenz-assoziierten
Mutationen aus der IAS-USA Liste von Mutationen vergesellschaftet.
Ansprechrate auf PREZISTA zusammen mit Ritonavir (600/100 mg 2x täglich) nach
Baseline-Genotyp*: “As treated”--Analyse aus POWER 1, 2 und 3.
Anzahl der Mutationen Veränderung der log10
Anteil der Patienten
Anteil der Patienten
bei Baseline*
Viruslast in Woche 24
mit einer Abnahme von mit < 50 Kopien/ml in
≥ 1 log10 in Woche 24
Woche 24
0–2
-2,1
78%
50%
213/274
138/274
3
-1,12
45%
22%
26/58
13/58
≥4
-0,46
27%
10%
11/41
4/41
* Anzahl der Mutationen aus der Liste der Mutationen, die in Zusammenhang mit einer verminderten Ansprechrate auf
PREZISTA/Ritonavir stehen (V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54L oder M, G73S, L76V, I84V oder L89V)
Der Darunavir-Phänotyp bei Baseline (Veränderung der Empfindlichkeit in Relation zur Referenz)
erwies sich als ein prädiktiver Faktor für den virologischen Behandlungserfolg.
Ansprechrate auf PREZISTA zusammen mit Ritonavir (600/100 mg 2x täglich) nach dem
Darunavir-Phänotyp bei Baseline: “As treated”--Analyse aus POWER 1, 2 und 3.
Darunavir-Phänotyp bei
Anteil der Patienten mit einer
Anteil der Patienten mit < 50
Baseline
Abnahme von ≥ 1 log10 in
Kopien/ml in Woche 24
n=349
Woche 24
82%
53%
< 10
201/244
129/244
10 – 40
44%
26%
27/62
16/62
40%
14%
> 40
17/43
6/43
Langzeit-Ergebnisse
17
Darüber hinaus stehen aus der Gesamtauswertung von POWER 1 und POWER 2 unterstützende Daten
zur Langzeitwirksamkeit von PREZISTA zusammen mit Ritonavir 600/100 mg 2x täglich bei
vorbehandelten Patienten über eine Dauer von bis zu 48 Wochen zur Verfügung. Bei den Patienten,
die die Woche 48 erreichten oder bereits früher ausschieden, zeigt die 48-Wochen-Auswertung, dass
der Anteil der Patienten, die eine Reduktion der Viruslast um mindestens 1 log-Stufe hatten, im Lauf
der Zeit abnimmt (von 69% auf 61%); hingegen war beim gleichen Prozentsatz (45%) von Patienten
in Woche 24 und Woche 48 die Viruslast nicht nachweisbar (< 50 HIV-RNA-Kopien/ml).
Dieses Arzneimittel wurde unter besonderen Bedingungen zugelassen. Das bedeutet, dass weitere
Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA) wird neue Informationen zum Arzneimittel jährlich
bewerten und, falls erforderlich, wird die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels
aktualisiert werden.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Darunavir mit gleichzeitiger Einnahme von Ritonavir
wurden an gesunden erwachsenen Freiwilligen sowie an HIV-infizierten Patienten untersucht. Die
Darunavir-Exposition war bei den HIV-infizierten Patienten höher als bei den gesunden Probanden.
Die höhere Darunavir-Exposition bei HIV-infizierten Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden
erklärt sich möglicherweise durch die höheren Konzentrationen von alpha-1-saurem Glycoprotein
(AAG) bei HIV-Infizierten, welche zu einer stärkeren Anbindung von Darunavir an Plasma-AAG und
somit zu höheren Plasmakonzentrationen führen.
Darunavir wird hauptsächlich über CYP3A metabolisiert. Ritonavir hemmt CYP3A, was zu einem
beträchtlichen Anstieg der Darunavir-Plasmakonzentration führt.
Resorption
Darunavir wurde bei oraler Anwendung rasch resorbiert. Die maximale Plasmakonzentration von
Darunavir wird in Gegenwart von niedrig dosiertem Ritonavir im Allgemeinen innerhalb von 2,5 4,0 Stunden erreicht.
Die absolute orale Bioverfügbarkeit bei alleiniger Anwendung einer Einzeldosis von 600 mg
Darunavir betrug ca. 37% und stieg durch die Gabe von 100 mg Ritonavir 2x täglich auf 82% an. Die
allgemeine pharmakokinetische Verstärkungswirkung von Ritonavir zeigte sich in einer ca. 14-fachen
Zunahme der systemischen Darunavir-Exposition bei oraler Gabe einer 600-mg-Einzeldosis Darunavir
in Kombination mit 100 mg Ritonavir 2x täglich (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Einnahme ohne Nahrung liegt die relative Bioverfügbarkeit von Darunavir in Gegenwart von
niedrig dosiertem Ritonavir um 30% niedriger als bei Einnahme mit Nahrung. Deshalb sollten
PREZISTA-Tabletten zusammen mit Ritonavir und mit Nahrungsmitteln eingenommen werden. Die
Art der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die Darunavir-Verfügbarkeit.
Verteilung
Darunavir wird zu ca. 95% an Plasmaprotein gebunden. Darunavir bindet primär an das Alpha-1-saure
Glycoprotein im Plasma.
Nach intravenöser Anwendung betrug das Verteilungsvolumen von Darunavir bei alleiniger Gabe
88,1 ± 59,0 l (Mittelwert ± SD); zusammen mit 100 mg Ritonavir 2x täglich stieg der Wert auf
131 ± 49,9 l (Mittelwert ± SD) an.
Metabolisierung
In-vitro-Versuche mit Mikrosomen der menschlichen Leber (human liver microsomes, HLMs) deuten
auf eine primär oxidative Metabolisierung von Darunavir hin. Darunavir wird in hohem Maße über
das CYP-System der Leber metabolisiert, und zwar fast ausschließlich durch das Isozym CYP3A4.
Eine an gesunden Freiwilligen durchgeführte Studie mit 14C-Darunavir zeigte, dass die im Plasma
vorliegende Radioaktivität nach einer Einzeldosis von 400/100 mg Darunavir mit Ritonavir auf die
aktive Ausgangssubstanz zurückzuführen war. Beim Menschen wurden mindestens 3 oxidative
Metaboliten von Darunavir identifiziert; diese zeigten allesamt eine Aktivität, die um mindestens das
Zehnfache geringer war als die Aktivität von Darunavir gegen Wildtyp-HIV.
18
Ausscheidung
Nach einer Dosis von 400/100 mg 14C-Darunavir mit Ritonavir waren im Stuhl ca. 79,5% und im Urin
ca. 13,9% der angewendeten 14C-Darunavir-Dosis nachweisbar. Unverändertes Darunavir machte ca.
41,2% bzw. 7,7% der angewendeten Dosis im Stuhl bzw. im Urin aus. Die terminale
Eliminationshalbwertszeit von Darunavir betrug in Kombination mit Ritonavir ca. 15 Stunden.
Die intravenöse Clearance betrug 32,8 l/h für Darunavir allein (150 mg) und 5,9 l/h in Gegenwart von
niedrig dosiertem Ritonavir.
Besondere Populationen
Pädiatrische Patienten
Es sind keine pharmakokinetischen Daten bei Kindern und Jugendlichen verfügbar.
Ältere Patienten
Eine populationsspezifische Analyse der Pharmakokinetik bei HIV-infizierten Patienten ergab keine
wesentlichen Unterschiede der Pharmakokinetik von Darunavir in dem Altersbereich (18 bis 75
Jahre), der bei HIV-Patienten untersucht wurde (n=12, Alter ≥ 65) (siehe Abschnitt 4.4). Es lagen
jedoch nur begrenzte Daten für Patienten über 65 Jahre vor.
Geschlecht
Die populationsspezifische Analyse der Pharmakokinetik ergab bei HIV-infizierten Frauen eine
geringfügig höhere Darunavir-Exposition (16,8%) als bei Männern. Dieser Unterschied ist nicht
klinisch relevant.
Nierenfunktionsstörung
Aus einer Stoffbilanz-Studie mit 14C-Darunavir mit Ritonavir geht hervor, dass ca. 7,7% der
angewendeten Darunavir-Dosis unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden.
Zur Anwendung von Darunavir bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen liegen keine
Untersuchungen vor; die populationsspezifische Analyse ergab jedoch keine signifikante
Beeinflussung der Pharmakokinetik von Darunavir bei HIV-infizierten Patienten mit mittelschweren
Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance 30 - 60 ml/min, n=20) (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Leberfunktionsstörung
Darunavir wird primär über die Leber metabolisiert und ausgeschieden. Eine Mehrfachdosis-Studie
mit PREZISTA zusammen mit Ritonavir (600/100 mg) 2x täglich zeigte, dass die
pharmakokinetischen Steady-state-Parameter von Darunavir bei Patienten mit leichter
(Child-Pugh-Klasse A, n=8) oder mäßiger (Child-Pugh-Klasse B, n=3) Leberfunktionsstörung
vergleichbar zu gesunden Probanden waren. Die Auswirkungen einer schweren Leberfunktionsstörung
auf die Pharmakokinetik von Darunavir wurden bisher nicht untersucht (siehe Abschnitte 4.2, 4.3 und
4.4).
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
Tierexperimentelle Studien wurden mit Darunavir an Mäusen, Ratten und Hunden und mit der
Kombination Darunavir/Ritonavir an Ratten und Hunden durchgeführt. Die Dosierungen in diesen
Studien führten zu ähnlichen Expositionen wie die in der humantherapeutischen Anwendung.
Studien nach wiederholter Gabe von Darunavir mit Mäusen, Ratten und Hunden zeigten nur eine
moderate Toxizität. Die betroffenen Zielorgane bei Nagern waren das blutbildende System, das
Blutgerinnungssystem, die Leber und die Schilddrüse. Eine variable, aber begrenzte Abnahme der
Erythrozyten-Parameter wurde zusammen mit einem Anstieg der aktivierten partiellen
Thromboplastinzeit beobachtet. Veränderungen an der Leber (Leberhypertrophie, Vakuolenbildung,
erhöhte Leberenzym-Werte) und an der Schilddrüse (Follikelhypertrophie) wurden beobachtet. Bei
Ratten führte die Kombination von Darunavir mit Ritonavir im Vergleich zu alleiniger Anwendung
von Darunavir zu einem geringfügigen Anstieg des Effektes auf die Erythrozyten-Parameter, die
Leber und die Schilddrüse und zu einer erhöhten Inzidenz von Inselzellfibrose des Pankreas (nur bei
männlichen Ratten). Beim Hund wurden bei Dosierungen, die der klinischen Exposition bei der
empfohlenen Dosierung entsprachen, keine Zielorgane für toxische Wirkungen identifiziert und keine
schwerwiegenden Toxizitäten beobachtet.
19
Bei einer an Ratten durchgeführten Studie waren die Anzahl der Corpora lutea und Implantationen bei
maternaler Toxizität vermindert. Ansonsten ergaben sich keine Auswirkungen auf Paarungsverhalten
und Fertilität bei Darunavir-Dosierungen bis zu 1000 mg/kg/Tag und Expositionen unterhalb des
humantherapeutischen Bereichs (AUC– 0,5-fach) bei der klinisch empfohlenen Dosierung. Bis zu den
selben Dosierungen ergab sich weder für Darunavir allein bei Ratten und Kaninchen noch in
Kombination mit Ritonavir bei Mäusen eine Teratogenität. Die Expositionen lagen jeweils unterhalb
des humantherapeutischen Bereichs bei der empfohlenen klinischen Dosierung. In einer Untersuchung
zur prä- und postnatalen Entwicklung bei Ratten führte Darunavir sowohl mit als auch ohne Ritonavir
zu einer vorübergehenden Abnahme des Zuwachses an Körpergewicht bei den Nachkommen vor der
Entwöhnung und es kam zu einem verspäteten Öffnen der Augen und Ohren. In Kombination mit
Ritonavir verursachte Darunavir eine Abnahme der Zahl an Jungtieren, die den Schreckreflex an
Tag 15 der Laktation zeigten und zu einer verminderten Überlebensrate der Jungtiere während der
Laktation. Dieses sind wahrscheinlich sekundäre Effekte ausgelöst über die Aufnahme der aktiven
Substanz über die Milch und/oder durch maternale Toxizität. Nach der Entwöhnung zeigten sich keine
funktionellen Störungen durch die Behandlung mit Darunavir allein oder in Kombination mit
Ritonavir. Bei juvenilen Ratten, die an ihrem 12. - 25. Lebenstag eine direkte Dosis erhielten, wurde
eine erhöhte Mortalität beobachtet und bei einigen Tieren traten Krampfanfälle auf.
Langzeitstudien zur Kanzerogenität von Darunavir bei Nagern sind derzeit noch nicht abgeschlossen.
Darunavir wurde jedoch im In-vitro-Rückmutationstest (Ames-Test) und im
In-vitro-Chromosomenaberrationstest in menschlichen Lymphozyten negativ getestet; beide Tests
wurden sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit eines metabolischen Aktivierungssystems
durchgeführt. Im In-vivo-Mikronukleus-Test an Mäusen führte Darunavir bei Verfügbarkeitsspiegeln,
die höchstens ähnlich den therapeutischen Werten beim Menschen waren, nicht zu
Chromosomenschäden.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Mikrokristalline Cellulose
Kolloidales, wasserfreies Siliciumdioxid
Crospovidon
Magnesiumstearat
Tablettenüberzug
Polyvinylalkohol – teilhydrolysiert
Macrogol 3350
Titandioxid (E171)
Talkum
Gelborange S (E110)
6.2
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
20
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Plastikflasche aus Polyethylen hoher Dichte (HDPE) zu je 120 Tabletten mit kindersicherem
Verschluss aus Polypropylen (PP).
1 Flasche
6.6
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG
Janssen-Cilag International NV
Turnhoutseweg 30
B-2340 Beerse
Belgien
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
9.
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG
10.
STAND DER INFORMATION
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
ArzneimittelAgentur (EMEA) http://www.emea.europa.eu/ verfügbar.
21
ANHANG II
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR
DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
C.
SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER
GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN ZU
ERFÜLLEN SIND
22
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist
Janssen-Cilag SpA
Via C. Janssen
IT-04010 Borgo San Michele
Latina
Italien
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, Abschnitt 4.2).
•
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN HINSICHTLICH DER SICHEREN
UND WIRKSAMEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS
Nicht zutreffend.
•
SONSTIGE BEDINGUNGEN
Pharmakovigilanzsystem
Der Zulassungsinhaber hat vor Markteinführung und während der gesamten Vermarktungsperiode des
Produktes die Funktionsbereitschaft eines Pharmakovigilanzsystems sicher zu stellen.
Risk Management Plan
Der Zulassungsinhaber verpflichtet sich zu zusätzlichen, im Pharmakovigilanzplan näher
beschriebenen Maßnahmen zur Pharmakovigilanz.
C.
SPEZIFISCHE AUFLAGEN, DIE VOM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN ZU ERFÜLLEN SIND
Der Inhaber der Genehmigung für das Inverkehrbringen hat innerhalb der vorgegebenen Zeit das
folgende Studienprogramm abzuschließen, dessen Ergebnisse die Grundlage für den jährlichen
Bewertungsbericht zum Nutzen-Risiko-Verhältnis bilden.
Aspekt
Klinische Aspekte
Beschreibung
1
Der Studienabschlussbericht der Interaktionsstudie
TMC114-C163 (Eine offene, randomisierte, crossover Phase I-Studie bei gesunden Probanden zur
Untersuchung der pharmakokinetischen Interaktionen
zwischen Rifabutin und TMC114 zusammen mit
niedrig dosiertem Ritonavir angewendet im SteadyState) soll vorgelegt werden
23
Stichtag
31. Oktober 2007
Klinische Aspekte
2
Klinische Aspekte
3
Klinische Aspekte
Klinische Aspekte
Klinische Aspekte
Klinische Aspekte
4
5
6
7
Der Studienabschlussbericht der Interaktionsstudie
TMC114-C123 (Eine offene, randomisierte, crossover Phase I-Studie bei gesunden Probanden zur
Untersuchung der pharmakokinetischen Interaktionen
zwischen Didanosin und TMC114 zusammen mit
niedrig dosiertem Ritonavir angewendet im SteadyState) soll vorgelegt werden.
Der abschließende 48-Wochen Studienbericht (erste
Analyse) der Studie TMC114-C214 (Eine
randomisierte, kontrollierte, offene Studie zum
Vergleich der Wirksamkeit, Sicherheit und
Verträglichkeit von TMC114/RTV versus LPV/RTV
bei HIV-1 infizierten Patienten mit
Therapieerfahrung) soll vorgelegt werden und eine
Analyse beinhalten, welche den Effekt von
gleichzeitig angewendetem Nevirapin und Efavirenz
auf Darunavir bewertet und zusätzlich die
intraindividuelle Variabilität abschätzt.
Der finale 96-Wochen Studienbericht der Studie
TMC114-C214 soll vorgelegt werden.
Der abschließende 96-Wochen Studienbericht der
Studie TMC114-C202 (Eine randomisierte,
kontrollierte, teilweise verblindete Phase II-Studie zur
Untersuchung der Dosis-Response von TMC114/RTV
bei HIV-1 infizierten Patienten, die mit 3
Substanzklassen vorbehandelt sind, gefolgt von einem
offenen Studienabschnitt mit der empfohlenen Dosis
von TMC114/RTV) soll vorgelegt werden.
Der finale 144-Wochen Studienbericht der Studie
TMC114-C202 soll vorgelegt werden.
Der 96-Wochen Studienabschlussbericht der Studie
TMC114-C213 (Eine randomisierte, kontrollierte,
teilweise verblindete Phase II-Studie zur
Untersuchung der Dosis-Response von TMC114/RTV
bei HIV-1 infizierten Patienten, die mit 3
Substanzklassen vorbehandelt sind, gefolgt von einem
offenen Studienabschnitt mit der empfohlenen Dosis
von TMC114/RTV) soll vorgelegt werden
Der finale 144-Wochen Studienbericht der Studie
TMC114-C213 soll vorgelegt werden.
Der 96-Wochen Studienabschlussbericht der Studie
TMC114-C215 (Eine offene Studie mit TMC114/RTV
bei HIV-1-infizierten Patienten mit
Therapieerfahrung) soll vorgelegt werden.
Der finale 144-Wochen Studienbericht der Studie
TMC114-C215 soll vorgelegt werden.
Der cut-off Studienbericht (2. Quartal 2007) der
Studie TMC114-C208 (Eine offene Studie mit
TMC114/RTV bei HIV-1 infizierten Patienten, die in
den Studien TMC114-C201, TMC114-C207 oder in
Sponsor selektierten Phase I Studien randomisiert
waren) soll vorgelegt werden.
24
30. April 2007
31. Juli 2007
3. Q. 2008
31. Juli 2007
3. Q. 2008
30. April 2007
1. Q. 2008
31. Dezember
2007
3. Q. 2008
31. Dezember
2007
Klinische Aspekte
8
Klinische Aspekte
9
Der cut-off Studienbericht (2. Quartal 2007) der
Studie TMC114-C209 (Eine offene Sicherheitsstudie
von TMC114 in Kombination mit niedrig dosiertem
RTV und anderen ARVs bei mehrfach vortherapierten
HIV-1 infizierten Patienten mit limitierten oder keinen
Therapieoptionen) soll vorgelegt werden.
Die Daten des Darunavir-Behandlungsarms, der
innerhalb der beiden folgenden Studien das NNRTIPrüfpräparat (TMC125) nicht erhält, sollen vorgelegt
werden:
- der 24-Wochen Studienabschlussbericht
(Erstanalyse) der Studie TMC125-C206 (Eine
randomisierte, doppelt verblindete, Plazebo
kontrollierte Phase III-Studie zur Untersuchung
der Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit
von TMC114/RTV und einer Prüfarzt-selektierten
OBR bei HIV-1 infizierten Patienten mit
limitierten oder keinen Behandlungsoptionen)
- der abschließende 24-Wochen Studienbericht
(Erstanalyse) der Studie TMC125-C216 (Eine
randomisierte, doppelt verblindete, Plazebo
kontrollierte Phase III-Studie zur Untersuchung
der Wirksamkeit, Verträglichkeit und Sicherheit
von TMC114/RTV und einer Prüfarzt-selektierten
OBR bei HIV-1 infizierten Patienten mit
limitierten oder keinen Behandlungsoptionen)
25
31. Dezember
2007
31. Oktober 2007
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
26
A. ETIKETTIERUNG
27
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG UND AUF DEM BEHÄLTNIS
UMKARTON/FLASCHENETIKETT
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
PREZISTA 300 mg Filmtabletten
Darunavir
2.
WIRKSTOFF(E)
Jede Filmtablette enthält 300 mg Darunavir (als Ethanolat).
3.
SONSTIGE BESTANDTEILE
Enthält Gelborange S (E110).
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
120 Filmtabletten
5.
HINWEISE ZUR UND ART(EN) DER ANWENDUNG
Zum Einnehmen
Packungsbeilage beachten.
6.
WARNHINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND
NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
7.
WEITERE WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLDATUM
Verwendbar bis:
9.
BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEM ARZNEIMITTEL ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
28
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Janssen-Cilag International NV
Turnhoutseweg 30
B-2340 Beerse
Belgien
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/0/00/000/000
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.:
14.
VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig.
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
16.
INFORMATION IN BRAILLE-SCHRIFT (nur auf der äußeren Umhüllung)
prezista 300 mg
29
B. PACKUNGSBEILAGE
30
GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER
PREZISTA 300 mg Filmtabletten
Darunavir
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses
Arzneimittels beginnen.
Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter.
Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie.
Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie
Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist PREZISTA und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Einnahme von PREZISTA beachten?
3.
Wie ist PREZISTA einzunehmen?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist PREZISTA aufzubewahren?
6.
Weitere Informationen
1.
WAS IST PREZISTA UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
Was ist PREZISTA?
PREZISTA ist ein antiretrovirales Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen mit dem
menschlichen Immunschwächevirus (HIV). Es gehört zur Arzneimittelgruppe der so genannten
Proteasehemmer. Die Wirkung von PREZISTA beruht auf einer Verringerung der Anzahl der
HI-Viren in Ihrem Körper. Dies stärkt Ihr Immunsystem und vermindert das Risiko von
Erkrankungen, die mit einer HIV-Infektion zusammenhängen.
Wofür wird es angewendet?
PREZISTA wird zur Behandlung von Erwachsenen angewendet, die mit HIV infiziert sind und die
nicht (ausreichend) auf andere antiretrovirale Arzneimittel angesprochen haben.
PREZISTA muss in Kombination mit einer geringen Dosis von Ritonavir und anderen
Anti-HIV-Medikamenten eingenommen werden. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, welche
Medikamenten-Kombination für Sie am besten geeignet ist.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON PREZISTA BEACHTEN?
PREZISTA muss in Kombination mit einer geringen Dosis Ritonavir und anderen antiretroviralen
Medikamenten eingenommen. Es ist daher wichtig, dass Sie die Packungsbeilagen, die diesen
Medikamenten beigefügt sind, aufmerksam lesen. Wenn Sie weitere Fragen zu den verschriebenen
Medikamenten haben, fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
PREZISTA darf nicht eingenommen werden,
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Darunavir oder einen der sonstigen Bestandteile
von PREZISTA oder gegen Ritonavir sind.
wenn Sie schwere Leberprobleme haben. Fragen Sie Ihren Arzt, wenn Sie sich nicht sicher
sind, wie schwer Ihre Lebererkrankung ist. Einige zusätzliche Untersuchungen könnten
notwendig sein.
Nehmen Sie PREZISTA nicht zusammen mit folgenden Arzneimitteln ein:
31
-
Astemizol oder Terfenadin (zur Behandlung allergischer Symptome)
Midazolam oder Triazolam (zur Behandlung von Schlaf- und/oder Angststörungen)
Cisaprid (zur Behandlung einiger Magenerkrankungen)
Pimozid oder Sertindol (zur Behandlung psychiatrischer Erkrankungen)
Mutterkornalkaloide (wie z. B. Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin und
Methylergometrin zur Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen)
Amiodaron, Bepridil, Chinidin und systemisches Lidocain (zur Behandlung bestimmter
Herzerkrankungen z. B. Herzrhythmusstörungen)
Lovastatin und Simvastatin (Medikamente zur Senkung der Cholesterinwerte)
Rifampicin (Arzneimittel zur Behandlung einiger Infektionen wie z. B. Tuberkulose)
Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
Falls Sie eines oder mehrere dieser Arzneimittel einnehmen, erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt nach
einer Umstellung auf ein anderes Arzneimittel.
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von PREZISTA ist erforderlich
PREZISTA ist kein Heilmittel für eine HIV-Infektion. PREZISTA verringert nicht das Risiko einer
Übertragung von HIV auf andere Personen durch sexuellen Kontakt oder durch Blut. Deshalb müssen
Sie weiterhin entsprechende Vorsichtsmaßnahmen anwenden.
Bei Personen, die PREZISTA einnehmen, können weiterhin Infektionen oder andere mit einer
HIV-Infektion zusammenhängende Erkrankungen auftreten. Sie müssen regelmäßigen Kontakt zu
Ihrem Arzt halten.
PREZISTA ist nur bei einer begrenzten Anzahl von Patienten von 65 Jahren oder älter angewendet
worden. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie PREZISTA anwenden können, wenn Sie dieser
Altersgruppe angehören.
Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Situation
Achten Sie darauf, folgende sieben Punkte zu prüfen und Ihrem Arzt mitzuteilen, ob einer oder
mehrere davon auf Sie zutreffen.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie früher schon einmal Probleme mit Ihrer Leber
einschließlich Hepatitis B oder C hatten. Unter Umständen muss Ihr Arzt erst die Schwere Ihrer
Lebererkrankung beurteilen, bevor er darüber entscheiden kann, ob Sie PREZISTA einnehmen
können.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie an Diabetes leiden. PREZISTA kann den Zuckerspiegel im
Blut erhöhen.
Informieren Sie sofort Ihren Arzt, wenn Sie irgendwelche Symptome einer Infektion
bemerken. Bei manchen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion und opportunistischen
Infektionen in der Vorgeschichte können kurz nach Beginn der Anti-HIV-Behandlung
Anzeichen und Symptome einer Entzündung auftreten, die von solchen früheren Infektionen
herrühren. Man nimmt an, dass diese Symptome auf einer verbesserten Immunreaktion des
Körpers beruhen, die ihn in die Lage versetzt, Infektionen zu bekämpfen, die ohne
offensichtliche Symptome schon vorher vorgelegen haben.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Veränderungen Ihres Körperfettanteils feststellen. Bei
Patienten, die mit einer Kombination aus antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, kann
es zu einer Umverteilung, einer Ansammlung oder einem Abbau von Körperfett kommen.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Bluter sind. PREZISTA kann das Risiko von Blutungen
erhöhen.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie allergisch sind gegen Sulfonamide (die z. B. zur
Behandlung von bestimmten Infektionen angewendet werden).
Infomieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie Beschwerden des Bewegungsapparates bemerken.
Einige Patienten, die eine kombinierte antiretrovirale Therapie einnehmen, können die
Knochenkrankheit Osteonekrose (Absterben von Knochengewebe durch mangelnde
Blutversorgung des Knochens) entwickeln. Die Dauer der kombinierten antiretroviralen
Therapie, die Einnahme von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, eine schwere
Immunsuppression, ein hoher Body-Mass-Index (Maßzahl zur Bestimmung des Körpergewichts
im Verhältnis zur Körpergröße) u.a. können einige von vielen Risikofaktoren für die Entstehung
32
dieser Krankheit sein. Anzeichen einer Osteonekrose sind Gelenksteifigkeit, Schmerzen
(insbesondere der Hüfte, Knie und Schulter) und Schwierigkeiten bei Bewegungen. Bitte
informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie irgendeines dieser Symptome bemerken.
Bei Einnahme von PREZISTA mit anderen Arzneimitteln
Zwischen PREZISTA und anderen Arzneimitteln können Wechselwirkungen auftreten. Bitte
informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen
haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Es gibt einige Arzneimittel, die Sie nicht zusammen mit PREZISTA einnehmen dürfen. Diese sind
vorstehend unter der Überschrift „Nehmen Sie PREZISTA nicht zusammen mit folgenden
Arzneimitteln ein“ aufgeführt.
In den meisten Fällen kann PREZISTA mit Anti-HIV-Arzneimitteln, die zu anderen Wirkstoffklassen
gehören (z. B. NRTIs (Nukleosidische Reverse-Transkriptasehemmer), NNRTIs
(Nicht-Nukleosidische Reverse-Transkriptasehemmer), FIs (Fusionshemmer)), angewendet werden.
PREZISTA in Kombination mit Ritonavir ist nicht mit allen PIs (Proteasehemmern) getestet worden.
Informieren Sie deshalb immer Ihren Arzt, wenn Sie andere Anti-HIV-Arzneimittel einnehmen und
befolgen Sie sorgfältig die Anweisungen Ihres Arztes, welche Arzneimittel miteinander kombiniert
werden können.
Die Wirkung von PREZISTA kann sich vermindern, wenn Sie eines der folgenden Präparate
einnehmen. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Folgendes einnehmen:
Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin (Arzneimittel zur Vermeidung von Krampfanfällen)
Dexamethason (Steroide).
Die Wirkung anderer Arzneimittel kann durch die Einnahme von PREZISTA eventuell beeinflusst
werden. Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie Folgendes einnehmen:
Felodipin, Nifedipin, Nicardipin (Arzneimittel gegen Herzerkrankungen), da die therapeutische
Wirkung oder unerwünschte Nebenwirkungen dieser Arzneimittel zunehmen können.
Warfarin (Arzneimittel zur Herabsetzung der Blutgerinnung), da ihre therapeutische Wirkung
oder unerwünschte Nebenwirkungen sich ändern können; es kann sein, dass Ihr Arzt Ihr Blut
untersuchen muss.
Hormonelle Verhütungsmittel und Hormonersatztherapie. PREZISTA könnte deren
Wirksamkeit herabsetzen. Zur Empfängnisverhütung müssen Sie hormonelle Verhütungsmittel
mit anderen Methoden zur Empfängnisverhütung wie z. B. Kondome kombinieren.
Pravastatin, Atorvastatin (Arzneimittel zur Senkung des Cholesterinspiegels). Das Risiko für
Muskelgewebserkrankungen könnte zunehmen. Ihr Arzt wird beurteilen, welche
Cholesterin-senkende Therapie in Ihrer besonderen Situation am besten ist.
Cyclosporin, Tacrolimus, Sirolimus (Arzneimittel für Ihr Immunsystem), da die therapeutische
Wirkung oder unerwünschte Nebenwirkungen dieser Arzneimittel verstärkt werden könnten. Ihr
Arzt möchte vielleicht einige zusätzliche Untersuchungen durchführen.
Fluticasonpropionat (Arzneimittel zur Asthmakontrolle). Seine Anwendung sollte nur nach
medizinischer Bewertung und unter engmaschiger Kontrolle von
Kortikosteroid-Nebenwirkungen durch den Arzt erfolgen.
Die Dosierung anderer Arzneimittel muss gegebenenfalls geändert werden, wenn die therapeutische
Wirkung von diesen Arzneimitteln oder von PREZISTA beziehungsweise Nebenwirkungen durch die
Kombination beeinflusst werden.
Teilen Sie Ihrem Arzt mit, ob Sie Folgendes einnehmen:
Digoxin (Arzneimittel gegen bestimmte Herzerkrankungen)
Ketoconazol, Itraconazol, Clotrimazol (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen).
Voriconazol sollte nur nach medizinischer Bewertung eingenommen werden.
Rifabutin (Arzneimittel gegen bakterielle Infektionen)
Sildenafil, Vardenafil, Tadalafil (Arzneimittel gegen Erektionsstörungen)
Clarithromycin (Antibiotika)
Paroxetin, Sertralin (Arzneimittel zur Behandlung von Depression und Angst)
33
-
Methadon
Bei Einnahme von PREZISTA zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
Siehe Abschnitt 3 „Wie ist PREZISTA einzunehmen“ (zusammen mit Nahrungsmitteln und
Getränken).
Schwangerschaft und Stillzeit
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Schwangere und stillende Mütter
sollten PREZISTA nicht einnehmen, es sei denn, der Arzt hat es ausdrücklich verordnet. Es wird
empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder nicht stillen, weil die Möglichkeit besteht, dass das
Kind sich über die Muttermilch mit HIV infiziert.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen oder irgendwelche Werkzeuge oder
Maschinen bedienen, wenn Sie sich nach der Einnahme von PREZISTA schwindlig oder benommen
fühlen.
Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von PREZISTA
PREZISTA-Tabletten enthalten Gelborange S (E110), das allergische Reaktionen hervorrufen kann.
3.
WIE IST PREZISTA EINZUNEHMEN?
Nehmen Sie PREZISTA immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt
nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Auch wenn Sie sich besser fühlen, beenden Sie die Einnahme von PREZISTA nicht, ohne vorher
darüber mit Ihrem Arzt zu sprechen.
PREZISTA ist bei Kindern und Jugendlichen nicht anzuwenden , da es bei Patienten unter 18 Jahren
nicht untersucht worden ist.
Hinweise
Die übliche Dosis von PREZISTA sind zwei Tabletten zweimal täglich.
Nehmen Sie PREZISTA immer zusammen mit Ritonavir ein. PREZISTA kann ohne Ritonavir
nicht richtig wirken.
Nehmen Sie morgens zwei 300 mg PREZISTA-Tabletten zusammen mit 100 mg Ritonavir ein.
Nehmen Sie abends zwei 300 mg PREZISTA-Tabletten zusammen mit 100 mg Ritonavir ein.
Nehmen Sie PREZISTA zusammen mit Essen ein. PREZISTA kann nicht richtig wirken, wenn
es nicht zusammen mit Nahrungsmitteln eingenommen wird. Die Art der Nahrungsmittel ist
dabei unwichtig.
Schlucken Sie die Tablette mit einem Getränk wie z. B. Wasser oder Milch.
Öffnen des kindersicheren Verschlusses
Die Plastikflasche hat einen kindersicheren Verschluss, der wie folgt zu öffnen
ist:
Drücken Sie den Plastik-Schraubverschluss nach unten und drehen Sie ihn
dabei entgegen dem Uhrzeigersinn.
Nehmen Sie den geöffneten Schraubverschluss ab.
Wenn Sie eine größere Menge von PREZISTA eingenommen haben, als Sie sollten
Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie die Einnahme von PREZISTA vergessen haben
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Wenn Sie dies innerhalb von 6 Stunden bemerken, müssen Sie die Tabletten sofort einnehmen.
Nehmen Sie die Tabletten immer zusammen mit Ritonavir und Nahrungsmitteln ein. Wenn Sie dies
erst nach 6 Stunden bemerken, dann lassen Sie diese Einnahme aus und nehmen Sie die nächste
Dosis wie gewöhnlich ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige
Einnahme vergessen haben.
Beenden Sie die Einnahme von PREZISTA nicht, ohne vorher darüber mit Ihrem Arzt zu
sprechen.
Durch die HIV-Therapie kann sich Ihr allgemeines Befinden verbessern. Brechen Sie die Behandlung
mit PREZISTA nicht ab, auch wenn Sie sich schon besser fühlen. Sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt.
4.
WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann PREZISTA Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen.
Bei der Behandlung einer HIV-Infektion lässt sich oft nur schwer erkennen, welche Nebenwirkungen
von PREZISTA verursacht werden, welche von anderen Arzneimitteln, die Sie einnehmen und welche
von der HIV-Infektion an sich.
Häufige Nebenwirkungen (Das bedeutet, dass diese bei weniger als 1 von 10 Patienten, aber bei mehr
als 1 von 100 Patienten vorkommen können.)
Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Bauchschmerzen, Verstopfung, Blähungen, Spannungsgefühl
im Bauch, Verdauungsstörung, Appetitlosigkeit
Kopfschmerzen, Schwindel, Verlust oder Nachlassen der Körperkraft, Erschöpfung,
Schlaflosigkeit
Erhöhung der Blutfettwerte
Hautausschlag. Der Ausschlag ist gewöhnlich schwach bis mäßig. Ein Hautausschlag kann auch
ein Symptom eines seltenen schweren Krankheitszustandes sein. Es ist daher wichtig, dass Sie
Ihren Arzt aufsuchen, wenn sich ein Ausschlag entwickelt. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie
Ihre Symptome zu behandeln sind oder ob PREZISTA abgesetzt werden muss.
Gelegentliche Nebenwirkungen (Das bedeutet, dass diese bei weniger als 1 von 100 Patienten, aber bei
mehr als 1 von 1000 Patienten vorkommen können.)
Herzinfarkt, anormales EKG, Herzrasen, Vergrößerung der Herzkammer
Taubheit, Kribbeln oder Schmerzen in Händen und Füßen, Verlust der Hautempfindlichkeit,
Gedächtnisstörung, Ameisenlaufen, Benommenheit, leichter Schlaganfall,
Aufmerksamkeitstörung, Ohnmacht
Gleichgewichtsprobleme
Atembeschwerden, Husten, Schluckauf
trockener Mund, verstärker Speichelfluss, Geschwüre auf der Zunge
Nierenversagen, schmerzhaftes, häufiges oder übermäßiges Wasserlassen, manchmal mit
Überschuß an Proteinen (Eiweißen), Nierensteine, eingeschränkte Nierenfunktion
Verlust des Unterhautfettgewebes, Hautentzündung, Nachtschweiss, Haarausfall, Ekzem,
übermäßiges Schwitzen, Entzündung der Haarfollikel, trockene Haut, Juckreiz, trockene Augen,
Gesichtsschwellung, Nesselsucht
Gelenkschmerz, Schmerz in den Extremitäten, Muskelschmerz oder Krämpfe, Osteoporose
Diabetes, Verminderung des Appetits, anormaler Durst, Körperveränderungen im
Zusammenhang mit einer Fettumverteilung, Gewichtszunahme, Fettsucht, verminderte
Schilddrüsenfunktion
Bluthochdruck, Erröten
Fieber, Schwellung der unteren Gliedmaßen durch Flüssigkeitsansammlung, Schüttelfrost
übermäßige Entwicklung der Brustdrüsen bei Männern, Erektionsstörung
Angstzustände, Gefühl von Verwirrtheit oder Desorientiertheit, Reizbarkeit, veränderte
Stimmungslage, Albträume
35
-
Veränderung der Anzahl der Blutzellen oder der Blutwerte. Dies kann in Blutuntersuchungen
festgestellt werden. Ihr Arzt wird Ihnen diese erklären. Beispiele hierfür sind: niedrige Anzahl
weißer Blutzellen, niedrige Anzahl der Blutplättchen, hohe Cholesterinwerte, hohe
Blutfettwerte, niedrige Natrium-Werte.
Manche Nebenwirkungen sind typisch für HIV-Arzneimittel, die der selben Familie angehören wie
PREZISTA. Dies sind:
erhöhte Blutzuckerwerte und Verschlimmerung eines Diabetes.
Muskelschmerzen bzw. Muskeldruckschmerz oder Muskelschwäche. In seltenen Fällen waren
diese Muskelbeschwerden schwerwiegend.
Veränderungen der Körperform durch Umverteilung von Körperfett – z. B. Abbau von Fett an
Armen, Beinen und im Gesicht, verstärkte Fetteinlagerung in der Körpermitte (Bauchgegend)
und den inneren Organen, Brustvergrößerung und Fettansammlungen am Nacken
(„Büffelhöcker“). Die Ursache dieser Erscheinungen sowie deren langfristige Auswirkungen auf
die Gesundheit sind noch nicht bekannt.
Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich
beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation
angegeben sind.
5.
WIE IST PREZISTA AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Sie dürfen PREZISTA nach dem auf dem Umkarton und der Flasche nach „Verwendbar bis“
angegebenen Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag
des Monats.
Für PREZISTA sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Das Arzneimittel darf nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall entsorgt werden. Fragen Sie Ihren
Apotheker wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr benötigen. Diese Maßnahme
hilft die Umwelt zu schützen.
6.
WEITERE INFORMATIONEN
Was PREZISTA enthält
Der Wirkstoff ist: Darunavir. Jede Tablette enthält 300 mg Darunavir als Ethanolat.
Die sonstigen Bestandteile sind: mikrokristalline Cellulose, kolloidales, wasserfreies
Siliciumdioxid, Crospovidon, Magnesiumstearat. Die Filmbeschichtung enthält
Polyvinylalkohol - teilhydrolysiert, Macrogol 3350, Titandioxid (E171), Talk, Gelborange S
(E110).
Wie PREZISTA aussieht und Inhalt der Packung
Filmbeschichtete, orangefarbene, ovale Tablette, mit Angabe TMC114 auf der einen Seite und 300MG
auf der anderen Seite.
120 Tabletten in einer Plastikflasche.
Pharmazeutischer Unternehmer
Janssen-Cilag International NV, Turnhoutseweg 30, 2340 Beerse, Belgien
Hersteller
Janssen-Cilag SpA, Via C. Janssen, 04010 Borgo San Michele, Latina, Italien
36
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
België/Belgique/Belgien
TIBOTEC, een divisie van, une division de, eine
Division der JANSSEN-CILAG NV/SA
Roderveldlaan 1
B-2600 Berchem
Tél/Tel: +32 3 280 54 11
Luxembourg/Luxemburg
TIBOTEC, une division de, eine Division der
JANSSEN-CILAG NV/SA
Roderveldlaan 1
B-2600 Berchem
Belgique/Belgien
Tél: +32 3 280 54 11
България
Представителство на TIBOTEC, дивизия на
Johnson & Johnson, d.o.o.
ж.к. Младост 4
Бизнес Парк София, сграда 4
София 1715
Тел.: +359 2 976 94 00
Magyarország
TIBOTEC, JANSSEN-CILAG Kft. divíziója
H-2045 Törökbálint, Tó Park
Tel: +36 23 513 800
Česká republika
TIBOTEC, divize JANSSEN-CILAG s.r.o.
Karla Engliše 3201/06
CZ-150 00 Praha 5 - Smíchov
Tel: +420 227 012 222
Malta
AM MANGION LTD.
Mangion Building, New Street off Valetta Road
MT-Luqa LQA 06
Tel: +356 25402600 -10
Danmark
TIBOTEC, en division af JANSSEN-CILAG A/S
Hammerbakken 19
DK-3460 Birkerød
Tlf: +45 45 94 82 82
Nederland
TIBOTEC, een divisie van JANSSEN-CILAG
B.V.
Postbus 90240
NL-5000 LT Tilburg
Tel: +31 13 583 73 73
Deutschland
JANSSEN-CILAG GmbH
Raiffeisenstr. 8
D-41470 Neuss
Tel: +49 2137 955-0
Norge
TIBOTEC, en divisjon av JANSSEN-CILAG AS
Hoffsveien 1D
N-0275 Oslo
Tlf: +47 24 12 65 00
Eesti
TIBOTEC, JANSSEN-CILAG Polska Sp z o.o.
Eesti filiaal
Weizenbergi 20b
EE-10150 Tallinn
Tel: +372 626 6500
Österreich
TIBOTEC, eine Division von JANSSEN-CILAG
Pharma GmbH
Pfarrgasse 75
A-1232 Wien
Tel: +43 1 610 300
Ελλάδα
TIBOTEC, τμήμα της JANSSEN-CILAG
Φαρμακευτική Α.Ε.Β.Ε.
Λεωφόρος Ειρήνης 56
GR-151 21 Πεύκη, Αθήνα
Tηλ: +30 210 61 40 061
Polska
TIBOTEC, oddział JANSSEN-CILAG Polska
Sp. z o.o. ul. Szyszkowa 20
PL-02-285 Warszawa
Tel: +48 22 668 01 50
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España
JANSSEN-CILAG, S.A. división TIBOTEC
Paseo de las Doce Estrellas, 5-7
Campo de las Naciones
E-28042 Madrid
Tel: +34 91 722 81 00
Portugal
TIBOTEC, uma divisão da JANSSEN-CILAG
FARMACÊUTICA, LDA.
Estrada Consiglieri Pedroso, 69 A
Queluz de Baixo
PT-2734-503 Barcarena
Tel: +351 21 43 68 835
France
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1, rue Camille Desmoulins, TSA 91003
F-92787 Issy Les Moulineaux, Cedex 9
Tél: 0 800 25 50 75 / +33 1 55 00 44 44
România
TIBOTEC, subsidiară a Janssen-Cilag, Johnson &
Johnson d.o.o.
Sipotul Fantanilor no. 8, Sect. 1
010 157 Bucureşti
Tel: +40 21 312 1169
Ireland
TIBOTEC, a division of JANSSEN-CILAG Ltd.
Saunderton High Wycombe
Buckinghamshire HP14 4HJ - UK
Tel: +44 1 494 567 444
Slovenija
TIBOTEC za Janssen-Cilag, del
Johnson&Johnson d.o.o.
Šmartinska cesta 53
SI-1000 Ljubljana
Tel: +386 1 401 18 30
Ísland
TIBOTEC, deild hjá JANSSEN-CILAG
c/o Vistor hf.
Hörgatún 2
IS-210 Garðabær
Sími: +354 535 7000
Slovenská republika
TIBOTEC, divízia Johnson & Johnson s.r.o.
Plynárenská 7/B
SK-824 78 Bratislava
Tel: +421 233 552 600
Italia
TIBOTEC, una divisione di JANSSEN-CILAG
SpA
Via M.Buonarroti, 23
I-20093 Cologno Monzese MI
Tel: +39 02 2510 1
Suomi/Finland
TIBOTEC
JANSSEN-CILAG OY
Metsänneidonkuja/Skogsjungfrugränden 8
FI-02130 Espoo/Esbo
Puh/Tel: +358 9 4155 5300
Κύπρος
Βαρνάβας Χατζηπαναγής Λτδ,
7 Ανδροκλέους
CY-1060 Λευκωσία
Τηλ: +357 22 755 214
Sverige
TIBOTEC, en division inom JANSSEN-CILAG
AB
Box 7073
S-192 07 Sollentuna
Tel: +46 8 626 50 00
Latvija
TIBOTEC, JANSSEN-CILAG Polska Sp. z o.o.
filiāle Latvijā
Baznīcas iela 20/22
Rīga, LV-1010
Tel: +371 7039805
United Kingdom
TIBOTEC, a division of JANSSEN-CILAG Ltd.
Saunderton High Wycombe
Buckinghamshire HP14 4HJ - UK
Tel: +44 1494 567 444
38
Lietuva
UAB “Johnson & Johnson”
Šeimyniškių g. 1A
LT-09312 Vilnius
Tel: +370 5 278 68 88
Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im: XX 2006.
Dieses Arzneimittel wurde unter besonderen Bedingungen zugelassen. Das bedeutet, dass weitere
Nachweise für den Nutzen des Arzneimittels erwartet werden.
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMEA) wird neue Informationen zum Arzneimittel jährlich
bewerten und, falls erforderlich, wird die Packungsbeilage aktualisiert werden
Ausführliche Informationen zu diesem Arzneimittel sind auf der Website der Europäischen
ArzneimittelAgentur (EMEA) http://www.emea.europa.eu/ verfügbar.
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