Wanderer

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Wanderer
Jamina Gerl, Klavier
Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, der leichten Fußes die Welt durchschreitet. Im Wandern
spiegelt sich ein schwergewichtiges Urbild romantischer Bewegung und Seelenqual: die Sehnsucht
nach der fernen Geliebten, die Heimatlosigkeit des einsam verlorenen Menschen. Franz Schubert hat
dieses Bild entscheidend geprägt, zumal in seinem berühmten Zyklus nach Wilhelm Müller Die
Winterreise. Gleich die erste Liedzeile ist gleichsam zum Ikon des romantischen Lebens- und
Leidensgefühls geworden: „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus“. Auch mit seiner
Wanderer-Fantasie widmet sich Schubert diesem zentralen Motiv seiner Zeit. Das Werk entlehnt er
dem deutschen Dichter Georg Philipp Schmidt von Lübeck. Dessen Wanderer kommt auf seinem Weg
vorbei an brausenden Meeren und dampfenden Tälern – ewig auf der Suche nach einem Ort der
Zugehörigkeit, seiner Heimat. Die Vergeblichkeit dieses Suchens endet mit den Worten: „Dort, wo du
nicht bist, dort ist das Glück.”
Die Wanderer-Fantasie ist gedanklicher Ausgangspunkt und Gipfelwerk dieser Aufnahme, die indes
bewusst auch die stimmungsvoll lichte Seite des romantischen Wanderns in den Blick nimmt. So
führt das Programm dezidiert vom berühmten bildungsbürgerlichen Wanderer Felix Mendelssohn
und seiner Reise durch Schottland zu farbenprallen musikalischen Stimmungsbildern von Liszt bis
Debussy. Sie erzählen von Wäldern, der Welt der Gnome und Naturgeister sowie von fantastischen
und exotischen Tänzen. Venezianische Gondellieder bringen uns hernach vom Land stimmungsvoll
übers Wasser und leiten uns auf den verschlungenen Windungen des Canale Grande bis hin zur L’Isle
joyeuse, jener Insel der Freude, die als Reich der Liebe und Glückseligkeit gilt.
Ich komme vom Gebirge her
Es dampft das Tal, es braust das Meer
Ich wandle still, bin wenig froh
Und immer fragt der Seufzer, wo?
Die Sonne dünkt mich hier so kalt
Die Blüte welk, das Leben alt
Und was sie reden, leerer Schall
Ich bin ein Fremdling überall
Wo bist du, mein geliebtes Land?
Gesucht, geahnt, und nie gekannt!
Das Land, das Land so hoffnungsgrün
Das Land, wo meine Rosen blühn
Wo meine Freunde wandelnd gehen
Wo meine Toten auferstehn
Das Land, das meine Sprache spricht
O Land, wo bist du?...
Ich wandle still, bin wenig froh
Und immer fragt der Seufzer, wo?
Im Geisterhauch tönt's mir zurück
„Dort, wo du nicht bist, dort ist das Glück.“
Text: Der Wanderer von Franz Schubert (1797–1828)
Auszug aus Des Fremdlings Abendlied von Georg Philipp Schmidt von Lübeck (1766–1849)
Jamina Gerl · Kessenicher Strasse 14 · 53129 Bonn
Mobil: +49 (0)170 3153333 · [email protected] · www.jaminagerl.com
Titelliste
Felix Mendelssohn–Bartholdy (1809–1847)
Fantasie op. 28 in Fis-moll
(Schottische Sonate)
1. Con moto agitato - Andante – Con moto agitato
2. Allegro con moto
3. Presto
05:26
02:06
06:22
13:54
Franz Liszt (1811–1886)
4. Waldesrauschen
5. Gnomenreigen
04:58
03:19
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Drei Phantastische Tänze op. 5
6. Allegretto
7. Andantino
8. Allegretto
01:21
01:28
01:01
Emmanuel Chabrier (1841–1894)
9. Bourée Fantasque
06:04
Felix Mendelssohn–Bartholdy (1809–1847)
10. Venezianisches Gondellied op. 19 Nr.6: Andante sostenuto in G-moll
11. Venezianisches Gondellied op. 30 Nr.6: Allegretto tranquillo in Fis-moll
12. Venezianisches Gondellied op. 62 Nr.5: Andante con moto in A-moll
02:02
02:52
02:31
Claude Debussy (1862–1918)
13. L’Isle joyeuse
06:03
Franz Schubert (1797–1828)
14. Der Wanderer für Singstimme und Klavier op. 4 D 489
(Fassung für Klavier von Franz Liszt)
Franz Schubert (1797–1828)
Fantasie für Klavier C-Dur op. 15 D 760 (Wanderer-Fantasie)
15. Allegro con fuoco ma non troppo
16. Adagio
17. Scherzo: Presto
18. Finale: Allegro
Gesamtdauer:
06:30
06:11
06:23
04:57
03:43
21:14
73:17
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Mobil: +49 (0)170 3153333 · [email protected] · www.jaminagerl.com
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