Europa-Kulturtage 2015 - Frankfurter Neue Presse

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Europa-Kulturtage 2015
© Niels Plotard
der Europäischen Zentralbank
Valletta, die Megalithtempel – sie zählen zu den ältesten
Bauwerken der Welt – und das ebenfalls steinzeitliche
Dieses Land zu entdecken, ist ohne Flugreise hier und jetzt
möglich. Indem man sich zunächst auf den folgenden Seiten
gefangen nehmen lässt von den Einblicken in die bewegte
Inselstaat über Jahrtausende geprägt haben. Und indem man
dann dem Programm folgt, das die Europäische Zentralbank
(EZB) gemeinsam mit der Zentralbank von Malta für die
Dabei präsentiert sich Maltas Kultur als lebendiger Teil einer
weltumspannenden künstlerischen Auseinandersetzung.
2015 überschrieben. Prof. Joe Friggieri, Professor für Philosophie
I
In der Antike erstmals erwähnt wurde Malta
bei den Inselbewohnern wie auch bei
in einer Überlieferung von Xenophanes von
den Touristen großer Beliebtheit. Gozo
Archäologie, Geschichte und
Kolophon, einem griechischen Philosophen und
ist übrigens die legendäre Insel Ogygia
Kunst. Die gewaltigen prähisto-
-
Wissenschaftler der im 6. Jahrhundert vor Christus
aus Homers „Odyssee“, wo Odysseus
rischen Tempel, die deutlich
net und werden noch täglich genutzt. Doch ihre
lebte. Xenophanes zog als erster Fossilien als Beweis
sieben Jahre von der wunderschönen
sichtbaren Spuren römischer
glanzvollsten Momente haben sie wohl im Sommer,
für eine Theorie der Entwicklung der Erde heran. Er
solche Dichte von Schätzen der
Nymphe Kalypso festgehalten wurde,
und arabischer Herrschaft, die
wusste, dass es auf Malta und der griechischen Insel
die ihm für eine Heirat mit ihr Unsterb-
prachtvollen Paläste der Or-
Poros Fossilien von Fischen und anderen Meerestie-
lichkeit versprach. Zur Hochzeit kam es
densritter sowie die beieindru-
ren gab und schlussfolgerte daraus, dass das Land,
nicht. Aber Gozo wurde durch Homers
ckende
wo diese steinernen Zeitzeugen gefunden wurden,
Beschreibung der Landschaft in und um
einst unter Wasser gelegen haben musste. Und noch
Kalypsos Höhle unsterblich. Bis heute
Foto: privat
Das dürfte neu sein, zumindest für die meisten: Malta ist
geballte Kultur. Denn auf 316 Quadratkilometer Fläche trifft
man auf drei UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte: Die Hauptstadt
etwas zeichnet Xenophanes aus: Er stellte als einer
der ersten eine radikale Theorie für den globalen
Klimawandel auf und distanzierte sich, ebenfalls als
Die maltesische Sprache ist eine der
wichtigsten Identitätsmerkmale des Landes. Poli-
einer der ersten, von der Art und Weise, wie Götter
in der durch Dichter wie Homer oder Hesiod dar-
Tragweite der Förderung des Maltesischen, handelt
gestellt wurden.
es sich doch um die einzige mit dem Arabischen
Zur Zeit der Römer war Malta für die Produktion
von Honig und feinen Tüchern bekannt. Aus Überlieferungen Ciceros wissen wir, dass ein korrupter
römischer Statthalter namens Gaius Verres auf Malta
Befestigungsanlagen
rund um Valletta, Cottonera
sicher auch Zeit für einen Streifzug durch die engen
Gassen der alten Dörfer und der Besuch von einigen
anstaltungskalender für die Abendstunden stets ein
glanzvollen Teatru Manoel oder in den wunderschön renovierten Sälen des St. James Cavalier in
und die Zitadelle auf Gozo ge-
-
hören ebenso zu den Sehens-
ment der Militärarchitektur, das nun, symbolisch
würdigkeiten des Landes wie
bedeutsam, in ein Kulturzentrum umgewandelt
die Kunstwerke von Caravaggio und Preti.
wurde.
Weil die Insel Jahrhunderte lang unter der Herr-
In der Oberstadt von Valletta ist eines der ehr-
-
geizigsten Bauvorhaben des Architekten Renzo
verwandte Sprache, die in der EU als Amtssprache
ein reiches Barockerbe, das sich dadurch auszeich-
-
anerkannt wurde.
net, dass sich nahezu alle europäischen Varianten
chitektur, bei dem die gute Formbarkeit des maltesi-
Obgleich „il-Malti“ die Landessprache ist, wird in
vielen Bereichen hauptsächlich in der zweiten Amts-
schen Kalksteins in bemerkenswert harmonischer
denn die Sprachen, die sogenannten „Zungen“ des
und einzigartiger Weise genutzt wurde. Auch der
eine Weberei für Frauenkleidung aufgebaut hatte
sprache Englisch kommuniziert. Was damit zusam-
Ordens reichen vom Bayerischen bis hin zum Portu-
neue Stadteingang an Stelle des alten Stadttors fügt
und die auf Malta hergestellten Tücher stahl und
menhängt, dass Malta 150 Jahre Kronkolonie des
giesischen. Für den Erhalt dieses Kulturguts setzt
sich wunderbar in die Struktur der alten Stadtmauer
zu Exportzwecken nach Sizilien brachte. „Wofür
Vereinigten Königreichs war. So ist Englisch die
sich zum einen das „International Institute of
ein, während das Freilichttheater, das auf den Ruinen
Lehrsprache an der Universität, und die meisten Bü-
Baroque Studies“ ein, und zum anderen wird alle
des alten Opernhauses erbaut wurde und diese
zwei Jahre ein Barockfestival ausgerichtet mit dem
teilweise integriert, besonders im Sommer als attrak-
an der Universität Malta und einer ihrer Pro-Rektoren, Dichter,
hattest du vor, die Gattinnen all deiner Freunde
cher in den Bibliotheken und Buchhandlungen sind
Dramatiker,Theaterdirektor und Kulturmanager ist nicht nur
einzukleiden?“, fragte Cicero Verres in seiner
in englischer Sprache. Ebenso werden Filme auf
1732 erbauten Teatru Manoel, das einzige Theater
berühmten Rede vor dem römischen Senat.
Englisch gezeigt, und in dieser Sprache erscheinen
dieser Epoche, das noch ständig genutzt wird, als
baren Kulturveranstaltungen dient. Es wird einer
auch viele lokale Zeitungen und Zeitschriften.
seinem Mittelpunkt.
der Zentralpunkte bei den Feierlichkeiten sein,
Kulturbotschafter seines Landes, der uns nun mitnimmt nach
Heute gibt es auf Malta keine Textilindustrie mehr.
Malta, dem Inselstaat und Treffpunkt der Kulturen.
D
ie maltesischen Inseln haben eine schil-
Jahr zwar zum 450. Jahrestag der Großen Be-
lernde und bewegte Geschichte. Bei vie-
lagerung von Malta. Ein Ereignis, das nicht
len bedeutsamen Ereignissen im Mittelmeer-
nur tiefgreifende Auswirkungen auf die geo-
raum spielte Malta auf sozialer und politischer
Ebene eine zentrale Rolle. Einer der Hauptgründe dafür könnte neben der strategisch
wichtigen geographischen Lage der natürliche
Tiefwasserhafen sein, welcher eine geologische Seltenheit darstellt. Die schmale Mündung bietet für Besucher eine Reihe von einladenden Buchten. Dies war wohl ein entscheidender Faktor, Malta und ihre Schwesterinseln
im Jahre 1530 in die Obhut des Ordens zu ge-
politische Zukunft Europas hatte, sondern
auch die Ausbreitung des Osmanischen Reiches stoppte, und dessen Schicksal ein paar
Jahre später in der Schlacht von Lepanto besiegelt wurde. Zumindest kulturell gesehen hat
sen Mitglieder, allesamt Angehörige von Europas namhaften geschichtsprägenden Familien,
stets ihre eigenen Architekten, Handwerker
und Künstler unterhielten. Im Rausche des
Manierismus, Barock und Rokoko trugen sie
dazu bei, Malta ein neues Gesicht zu verleihen.
Vor allem in der „neuen“ Hauptstadt Valletta
wurden reichlich Paläste, Auberges (Herbergen) und Kirchen gebaut, an denen sich heute
Bewohner, Besucher und vor allem kulturell
Interessierte gleichermaßen erfreuen.
ben, dessen Namen diese noch heute tragen.
Der Souveräne Ritter- und Hospitalorden des
heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos
und von Malta, heute als Souveräner Malteser
Ritterorden bekannt, wird seitdem stark dieser
Inselgruppe zugeordnet. Diese historische Verbindung zeigte sich besonders stark in diesem
Malta besitzt ein einzigartiges kulturelles Erbe. In
Interessierte und anspruchsvolle Besucher können
Malta innerhalb einer Woche besichtigen, wobei
Foto:The Malta Independent
ihr künstlerischer Leiter, sondern gleichfalls ein begeisternder
An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass der
wahre Geist des Ordens auf die Spitalbruderschaft zurückzuführen ist. Im 11. Jahrhundert
beschlossen der Heilige Gerard und seine Angung zu bieten. Dazu ließen sie alles hinter sich
und zogen, geführt vom Benediktinerorden,
wenn Malta für 2018 die Rolle der Kulturhauptstadt
Europas übernimmt.
nach Jerusalem. Der Geist der Spitalbru-
älterer und kranker Menschen unterhalten die
derschaft währte fort und die militärische
Malteser hunderte von Krankenhäuser und
gen Herkunftsländern der Flüchtlinge, wäh-
Rolle des Ordens wurde nun beinahe ver-
chen Berufung angesehen. Ein konkretes
Beispiel hierfür war die Mühe, die der
Orden auf sich nahm, um Maltas kleine
islamische Gemeinde bei Feierlichkeiten
in Birgu und Valletta miteinzubeziehen.
Die Gedenkfeier zum Jahrestag der Großen Maltesischen Belagerung nutzten sie
zum Beispiel als Plattform für den interkulturellen Dialog.
Heute leistet der Malteserorden weltweit
medizinische und humanitäre Hilfe. Mit 13.500
Mitgliedern, 80.000 Freiwilligen und 25.000
Mitarbeitern ist der Malteserorden in über 120
Ländern im Einsatz und übernimmt dabei medizinische Nothilfe im Fall von Naturkatastro-
Flüchtlingen in Europa und auf der ganzen
Vielzahl von Rettungsdiensten sowie humanitäre Hilfseinsätze auf der ganzen Welt prägen
heute das Bild des Souveränen Malteserordens. Eine moderne Ausrüstung und Technik ist dabei ebenso unerlässlich wie der gute
rend ihrer Reise und auch in Gastländern geleistet, in denen Flüchtlinge sich niederlassen.
Manchmal wird gesagt, dass der Souveräne
Malteserorden in gewisser Weise ein Vorläufer
der Europäischen Union ist. Im Laufe der Jahr-
Außerdem unterhält der Souveräne Maltelomatische Beziehungen zu mehr als 100 Ländern und genießt Beobachterstatus bei den
Vereinten Nationen. Ohne die Notwendigkeit,
eigenes Territorium verteidigen zu müssen,
verleiht der diplomatische Status dem Orden
eine besondere Position, die es ihm ermöglicht,
diplomatische Kanäle zum Schutz der
Schwächsten zu nutzen. Eine weitere Aufgabe
des Malteser Hilfsdiensts ist die Betreuung von
18. Jahrhunderts, leistete der Orden mit seiner
Sprachenvielfalt einen wesentlichen Beitrag
zur europäischen Völkerverständigung. So
waren viele Vorläufer europäischer Nationen
weils in einer der schönen Auberges (Herbergen)untergebracht, die heute die Straßen von
Maltas Hauptstadt zieren.
Seite 2
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE
Frankfurts Dezernentin für Integration
zu den EUROPA-KULTURTAGEN
„In Vielfalt geeint“, dies kennzeichnet die in Malta über Jahrhunderte
gewachsene Symbiose verschiedenster Kulturen, dies beschreibt unser
Zusammenleben in Frankfurt, und dies ist zugleich der Wahlspruch
unserer Europäischen Union. Künstlerisch wertvoll bringen die
EUROPA-KULTURTAGE der EZB dieses europäische Moment hier
in Frankfurt nun bereits schon seit Jahren zum Ausdruck.
Carmine Lauri ist einer der führenden Geiger der Londoner Musikszene und als Konzertmeister des London
Symphony Orchestra weltweit unterwegs. In Frankfurt gibt er einen Kammermusikabend mit betont virtuoser Note.
-
Man hört ja viel über die Operntradition
in Malta. Opernsänger sind dort sehr populär,
aber auch die Bandas mit ihren Blasinstrumenten. Ist man da ein Exot, wenn
man sich für die Violine entscheidet?
Ihre beiden Solo-CDs tragen die Titel „Bravura“
und „Violin Extravaganza“. Lässt sich daraus
ihr Selbstverständnis als Musiker ablesen?
Wie wichtig ist Ihnen die reine Virtuosität?
Carmine Lauri:
Carmine Lauri:
-
Foto: Stadt Frankfurt am Main
-
-
-
-
Malta.
bert bei einem Kreisler-Potpourri oder einem
Sie selbst sind Zweiter Konzertmeister
des London Symphony Orchestra und traten
bereits mit fast allen anderen großen
Londoner Orchestern auf.Wissen Sie von
weiteren maltesischen Musikern
in internationalen Top-Orchestern?
Carmine Lauri und sein Klavier-Partner Simon Hester am 16. November 2015, 20 Uhr, Oper Frankfurt.
Foto:Tony Mangion
Carmine Lauri:
Sie verfolgen die Geschicke des Malta
Philharmonic Orchestra seit rund
40 Jahren und traten oft als Solist dort auf.
Wie hat sich das Orchester entwickelt?
-
-
Carmine Lauri:
Carmine Lauri:
-
-
blieren.
den sein.
In Maltas Kultur-Szene kennt jeder jeden,
die Szene ist naturgemäß übersichtlich.
War es schwer für Sie, sich in der
unvergleichlich größeren Londoner Kultur-
In Malta gibt es nur ein Sinfonieorchester,
alleine in London dagegen ein Dutzend.
War das der Grund, nach London zu gehen?
-
Carmine Lauri:
-
-
-
In Frankfurt präsentieren Sie auch ein
Werk von Joseph Vella, einem maltesischen
Komponisten von heute. Seine „Rapsodija
Maltija“ ist aber nicht unbedingt typisch
für seinen Stil, oder?
Mit Brian Schembri hat das Orchester
einen Dirigenten, den man durchaus als
fanatisch bezeichnen darf, oder?
Sie sind selbst ja schon oft in Frankfurt gewesen, nicht zuletzt weil des London Symphony
Orchestra ein regelmäßiger Gast in der Alten
Oper ist. Konnten Sie aber mehr von der
Stadt kennen lernen als den Flughafen und
den Konzertsaal?
Carmine Lauri:
Carmine Lauri:
Carmine Lauri:
Nargess Eskandari-Grünberg
-
e Stadträtin und Dezernentin für Integration der Stadt Frankfurt am Main
-
nes Landes zu sein.
Stefan Schickhaus
Maltas Botschafter sieht sein Land bestens positioniert
Was kann Europa von Malta lernen?
Dr. Albert Friggieri:
TAU N U S T U R M ⁄ TAU N U S TO R 1 ⁄ F R A N K F U R T
+ 4 9 (0) 6 2 1 1 2 7 2 5 2 0 0
Sozialsystem, eine der niedrigstenArbeitslosen-
-
-
-
-
-
Welche Chancen sehen Sie für Maltas
Wirtschaft in den kommenden Jahren?
Dr. Albert Friggieri:
-
D O R OT H E E-S C H U M AC H E R.C O M
-
-
Dr. Albert Friggieri, seit 2013 Botschafter
der Republik Malta in Berlin.
-
Foto: M. El Sauaf, Bildjournalist, DJV
Regierung ist dabei, unsere Standortvorteile zu optimieren und alle
Die Insel Malta – südlich von Sizilien im
Mittelmeer gelegen; in weniger als drei
Flugstunden aus Deutschland erreichbar
Welchen Beitrag leistet Malta zur EU?
Dr. Albert Friggieri:
-
Das kleinste EU-Land – reich an 7000 Jahren
Die Inselhauptstadt Valletta – barocke
Könnte man die Auftritte während der EUROPA-KULTURTAGE
in Frankfurt als eine Art Pre-View für die Planungen 2018
betrachten, wenn sich Valletta als Kulturhauptstadt Europas
präsentiert?
Festung der Malteserritter und Europäische
Dr. Albert Friggieri:
wechselvoller Geschichte und zahlreichen
UNESCO-Welterbestätten
-
Kulturhauptstadt des Jahres 2018
-
Gozo und Comino – Maltas kleine,
grüne Schwesterinseln begeistern
Naturliebhaber und Aktivurlauber
Kultur, Geschichte, mediterrane
Gastfreundschaft und Lebensart –
ein vielfältiger Urlaub an über
Was sind die aktuellen Herausforderungen Ihres Insel-Staates?
Dr. Albert Friggieri:
300 Sonnentagen im Jahr
www.visitmalta.com & www.visitvalletta.de
Kostenfreie Informationen unter [email protected]
-
-
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE 2015 – Pulsierendes Malta
Seite 3
Kultur und Integration
Prof. Josef Bonnici, Gouverneur der Zentralbank von Malta und Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank
zu den EUROPA-KULTURTAGEN und Malta
Was hat Sie bewogen, die Kultur
Maltas nach Frankfurt und
ins Rhein-Main-Gebiet zu bringen?
einer wunderbaren und sicheren Umwelt, dem
Duft des Meeres und der maltesischen Küche, in
der sich das gesamte Spektrum von italienischen
Prof. Josef Bonnici: Für die Entscheidung, uns dem
Kreis der EU-Mitgliedstaaten anzuschließen, die in
den vergangenen Jahren hier am Sitz der EuroKultur präsentieren konnten, bedurfte es keiner langen Überlegungen. Wir haben ein Programm zusammengestellt, in dem sich Elemente unseres reichen kulturellen Erbes mit Angeboten der zeitgenössischen Kunstszene verbinden. Das war für alle,
die an diesem Prozess beteiligt waren, eine sehr interessante Erfahrung. Wir sind stolz darauf, den
Kulturherbst in Frankfurt bereichern zu dürfen.
Nur wenige wissen, dass Malta
eine besondere eigene Sprache
und Charakter hat.
Was heißt es, Malteser zu sein?
Prof. Josef Bonnici: Ja, unsere Sprache ist etwas
ganz Besonderes. Sie ist das Ergebnis unseres historischen Erbes. Während „il-Malti“ unsere Landessprache ist, gilt Englisch als zweite Amtssprache.
Weil unsere Inseln jahrhundertelang unter der Herrschaft des Johanniterordens – später bekannt als die
Ritter von Malta – standen, wurde Malta von ver-
gehen entspannt an Dinge heran, arbeiten hart
und genießen das Leben. Unsere Insel ist vor
allem bei jungen Menschen und Künstlern sehr
beliebt.
Sind Malteser stolz darauf,
Europäer zu sein?
B
ei Malta denkt man unweigerlich an den Malteserorden,
der bleibende Spuren auf der Insel hinterlassen hat. Der
Orden wurde ursprünglich gegründet, um Pilgern ins Heilige
Land Schutz und Obdach zu gewähren. Heute setzen sich
viele in Europa, unter anderem auch in Valletta und Frankfurt,
für Flüchtlinge ein, die in umgekehrter Richtung unterwegs
sind. Solche überraschenden historischen Wendungen zeigen,
wie komplex und miteinander verwoben unsere gemeinsame
Geschichte in Europa ist.
Prof. Josef Bonnici: Unsere Wirtschaft hat vom Euro
spielsweise Dienstleistungen im Bereich der Softwarebranche, Call Center und den Finanzsektor.
genommen. Dem Tourismus kommt zwar, im Hinblick auf die hohe Qualität von Kunst und Kulturveranstaltungen, eine immense Bedeutung zu, doch
wir sind für viele andere Branchen ebenso attraktiv,
insbesondere auch für die Produktions- und Fertigungswirtschaft. Unsere Filmindustrie und Services
für die Flugzeugindustrie entwicklen sich sehr
dynamisch. Hilfreich ist auch die hervorragende
Arbeitsmoral der Malteser. Die Frage war, ob wir im
EU-Verbund unsere Identität bewahren können:
Geldpolitik und der Gewährleistung von Preisstabilität im
Euro-Währungsgebiet. Sie unterstützt jedoch auch uneingeschränkt eine vertiefte Integration in Europa und die Stärkung
des Vertrauens der Völker in das europäische Projekt. Auf dem
Weg dorthin ist die Kultur ein wichtiges Instrument.
Kultur trägt wesentlich zur Integration bei. Kultur macht es
uns leichter, andere in ihrer Einzigartigkeit anzuerkennen und
zu verstehen. Regionale Besonderheiten, die Vielfalt an ästhe-
Das haben wir, und die Antwort lautet: Ja, die meisSprachen des Ordens reichten vom Bayerischen bis
tischen Ausdrucksformen und die Themen, die Menschen be-
ten Malteser fühlen sich in der EU zu Hause.
hin zum Portugiesischen. Durch die von Beamten
der Bank of England geleistete wertvolle Unterralbank hat das Vereinigte Königreich Spuren in
wegen, wecken immer wieder unser Interesse.
Malta dient als erste Anlaufstelle für Flüchtlinge
Wo sehen Sie Herausforderungen,
und was bereitet Ihnen Kopfschmerzen?
che nach einem besseren Leben, sehen sich jedoch,
Prof. Josef Bonnici: Mit einer Fläche von 316
wenn sie nach Malta kommen, mit Einschränkun-
Malta verfügt als eines der südlichsten Länder Europas über
und Immigranten. Viele von ihnen sind auf der Su-
Entwicklungen, die Grenzen zwischen Genres durchbrechen,
Quadratkilometern und 420.000 Einwohnern liegt
gen konfrontiert. Dabei handelt es sich um natürli-
werden auf der Insel bereitwillig aufgenommen. Malta ist Teil
lien als Nachbarinsel im Norden und Libyen direkt
Ausgangspunkt für Übersiedlungen in andere Län-
genössischen Interpretationen von klassischer Musik sowie
im Süden. Die Flächenlimitationen sind an sich
der. Wir beobachten, dass es viele in die USA, nach
Jazz, Literatur, Tanz, Theater und bildenden Künsten ausein-
zum Erfolg des maltesischen Tourismus beigetra-
schon eine Herausforderung, und wir sind stolz da-
Kanada oder ins nördliche Europa zieht. Aufgrund
andersetzt.
gen. Ich glaube, wir Malteser sind in gewisser Weise
rauf, dass die maltesische Regierung alle Chancen
unseres geschichtlichen Hintergrunds verfügen wir
unseren Rechtsvorschriften hinterlassen. Nach un-
eines weltweiten künstlerischen Dialogs, der sich mit zeit-
serer Unabhängigkeit wurde ein solides Währungssystem mit strengen Kontrollen der Staatsausgaben
mit dem Besten aus mehreren Welten gesegnet: Eine
nutzt und sich vor allem auch der Fragilität des
über vielfältige Erfahrungen im Umgang mit Migra-
Heimatstadt, Frankfurt am Main, einen Beitrag zu einem
Mischung aus einem angenehmen Klima inmitten
Schutzes der Umwelt bewusst ist.
tion, auf die wir uns heute stützen können.
besseren Verständnis unter den Europäern leisten.
Fünf Bläser für Camilleri
Das Cosmos Wind Ensemble stellt sich
und die Musik des bedeutendsten Komponisten Maltas vor
W
-
enn man eine Bildungslücke schließen
die Cosmos-Musiker für Bläser bearbeitet.
und etwas über den maltesischen
dern hat eine betonte und vier unbetonte
Darunter ist das „Picasso Set“, komponiert
Komponisten Charles Camilleri erfahren
Silben. Später atomisierte er die Musik ge-
1964 als Reaktion auf die erste Retrospektive
möchte, fragt man am besten das Cosmos
radezu, die Unterteilungen wurden immer
von Werken Pablo Picassos in Kanada. „An
Wind Ensemble. Unter den fünf Musikern
feiner. Seine Musik aus den 1960ern bis 80ern
des 2004 in Malta gegründeten Bläserquin-
ist sehr komplex. Gegen Ende seines Lebens
zwei Bläserensembles sowohl in Malta als
tetts ist zwar nur einer ein gebürtiger Mal-
– er starb 2009 – kehrte er zu einem einfacher
auch in Island zum ersten Mal aufgeführt“,
terser – der Klarinettist Godfrey Mifsud –,
hörbaren, konzertanteren Stil zurück, wieder
doch ist Camilleri eine der festen Programm-
mit deutlichen Folkloreelementen und ohne
säulen in den Konzerten des Ensembles. Der
avantgardistische Anteile.“
einem Tag im Jahr 1997 wurde das Werk von
Malta früher dran.“
Fünf Musiker bilden ein Quintett – die per-
Die Flötistin kommt aus Kanada, der
Flötistin Rebecca Hall. „Er wurde in Malta
geboren, lernte hier Akkordeon, begann früh
das Streichquartett ist, das ist für die Bläser
das Bläserquintett: Die Instrumente Flöte,
Malta, die Fagottistin Ulrike Buhlmann ist
eine Deutsche aus Potsdam, der Hornist José
zu komponieren und ging in den 1950ern
Oboe, Klarinette, Horn und Fagott bilden die
1935 geborene Charles Camilleri sei der be-
Wenn aus höchstem Anspruch
der Bitburger Siegelhopfen wird.
Oboist aus England, der Klarinettist aus
kannteste maltesische Komponist, erklärt die
García Gutiérrez Spanier – „Wir sind fünf
Musiker aus fünf verschiedenen Ländern,
nach Kanada. Wenn ich richtig informiert
leben aber alle in Malta. Arbeiten immer zusammen, auch im Philharmonischen Orchester, bringen aber ganz
klärt Rebecca Hall den besonderen
Spirit des Ensembles. „Dieses Ensemble hat eine fantastische Energie!“ Der Name war eine Idee des
Oboisten John McDonough: Cosmos
9. Dezember 2015,
Alten Oper Frankfurt.
Wenn aus Bier Bitburger wird.
Aus Tradition einzigartig: unser Bitburger Siegelhopfen.
bin, war er der Assistent von Igor Strawinsky
bei dessen Aufnahmen mit dem kanadischen
auch auf die kanadische Musikszene. Camilleri war zum einen sehr interessiert an Maltesischer Volksmusik, die ja auch nordafrikatigte er sich ab der Mitte seines Lebens mit
Fragen des Kosmos, mit Astrologie.“
„Er hatte die Idee, vieles in Fünfer-Gruppen zu unterteilen, er notierte gerne in Quintolen“, ergänzt John McDonough, der aus
England stammende Oboist des Quintetts.
„Ich fragte ihn, warum er das mache, und er
sagte: Wegen der maltesischen Sprach-
waren zwar auch die mit acht Instrumenten
besetzten Harmoniemusiken üblich, doch für
die Bläser-Kammermusik hat sich bald schon
gert. „Spätestens ab dem 19. Jahrhundert war
das der Standard“, sagt die Flötistin. „Stark
Bedeutung der Klangfarben war in Frankreich traditionell groß.“
Die Quintette, die das Cosmos Wind
Ensemble gerade auf CD aufgenommen hat
und von denen es zwei auch in Frankfurt
vierstücken aus den frühen 1960er Jahren
und wurden vom Komponisten eigens für
Wind Ensemble, denn „wir kommen quasi
aus dem ganzen Kosmos, sind kosmopolitisch. Genau wie Charles Camilleri, der für
uns so wichtige Komponist.“
Beim Frankfurter Auftritt wird der Hornist
José Garcia Gutiérrez noch mit dabei sein,
doch die große Australien-Tournee später im
Herbst muss er ausfallen lassen, tritt er doch
da seine neue Stelle als Erster Hornist des
London Symphony Orchestra an, wo übriist. Das Ende des Quintetts? Mit Sicherheit
nicht, beteuern die Mitglieder. Das Kosmopolitische wird eben nur ein Stück weit
größer.
Stefan Schickhaus
Es ist schon besonders, dass unsere Braumeister direkt vor der Haustür eine der wichtigsten Zutaten zum Brauen von Bitburger
Pils finden: den Bitburger Siegelhopfen. Der wächst in Holsthum, einem kleinen Dorf im Kreis Bitburg-Prüm. Hier pflanzen unsere Hopfenbauern mit großem Einsatz und viel Können Hopfen in bester Qualität an. Doch was macht ihn so besonders?
Kurz gesagt: der Anspruch, das Bestmögliche zu erreichen.
Denn genau das haben die Brauer der Bitburger Brauerei
mit den Holsthumer Hopfenbauern gemeinsam. Und so
führten Jahrzehnte intensiver Zusammenarbeit zur Kultivierung unseres Bitburger Siegelhopfens. Gereift auf dem
bedeutendsten Anbaugebiet von Rheinland-Pfalz verleiht er
Bitburger Premium Pils seinen unverwechselbaren feinherben
Charakter. Die Folge: echter, vollmundiger Pilsgeschmack. Ein
echtes Bitburger kann eben nur in der Eifel aus den besten
Zutaten gebraut werden. So erklärt sich auch, warum jedes
Bitburger Pils ein vollendeter Genuss ist. Und warum es so
oft in geselliger Runde heißt: Bitte ein Bit.
Seite 4
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE
Peter Cachola Schmal
Foto: Lisa Farkas
Direktor Deutsches Architekturmuseum
Gründerzeitvilla am Frankfurter Museumsufer. Oswald Mathias Ungers
baute die Villa zum ersten Architekturmuseum in Deutschland um.
Im Mittelpunkt von Ungers weißer Museumsarchitektur steht eine
gebaute Metapher für Architektur, das kubische „Haus im Haus“.
Als Ausstellungshalle und Diskussionszentrum widmet sich das DAM
der Baukultur und stellt in Wechselausstellungen, Symposien und
Vorträgen architektonische Fragen und städtebauliche Probleme
zur Diskussion.
Den EUROPA-KULTURTAGEN der EZB fühlt sich das Deutsche
Architekturmuseum seit Jahren verbunden. Wir freuen uns daher,
auch diesmal wieder dabei zu sein und Prof. Denis De Lucca Raum
zu geben für seinen Vortrag. Am 7. Dezember spricht er über Maltas
glänzende Barockarchitektur, die Ausdruck der Herrschaft des
Malteserordens ist und dessen Bedürfnis, seine Position deutlich
über die Architektur zu markieren.
Mit „Pulsierendes Malta“ sind die diesjährigen EUROPA-KULTURTAGE
überschrieben. Pulsierend auch die Bewegungen im Barock, die im
Barock Maltas sogar auf besondere Weise. Kein Wunder bei einem
Land, das auf solch enger Fläche eine solche große kulturelle Kraft
voller Überraschungsmomente vorhält.
Die Sopranistin Lydia Caruana singt Liszt und Rossini
S
Lydia Caruana (links)
und Yvette Galea (unten)
am 1. Dezember 2015, 20 Uhr
in der Oper Frankfurt.
-
Fotos: Brian Grech, Fabrizio Fenech
-
-
erste Musetta in Maltas Hauptstadt Valletta. Seitdem
Foto: Daniel Cilia
-
Programm.
-
-
-
Farben, Formen, Stimmungen
Daniel Cilia weiß sie einzufangen. Mit seinen
Fotobildern von Malta. Sie machen Lust auf mehr.
Auch wenn Malta eine Insel des Außergewöhn-
-
-
lodien und seiner Emotionalität ist einer mediterranen
immer noch Außergewöhnliches.Wie hier:
Blühende Landschaften auf Gozo mit Zitadelle.
-
Heimat verbindet.
Weltweit und zu Hause.
Weltoffen und heimatverbunden. Das ist kein Widerspruch. Global denken,
lokal handeln bedeutet für uns, modern und international zu sein und zugleich auch
regionale Traditionen und Werte zu erhalten. Aus diesem Grund möchten wir all
die unterstützen, die unsere Region zu dem machen, was sie ist.
Aktiv für die Region.
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RFR seit 1991 in den USA und seit zehn Jahren auch in
Deutschland. Das Geschäftsmodell basiert bis heute
auf der Idee, faszinierende Gebäudemarken oder
Gebäude mit Markenpotenzial in bester Lage zu kaufen. Mit einer individuellen Strategie plant, entwickelt oder modernisiert die RFR diese Immobilien.
Ulmenstraße 18
Stefan Schickhaus
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE 2015 – Pulsierendes Malta
Kulturbotschafter des hohen C
„Vielleicht auch mal Wagner?“
Was Joseph Calleja mit Frankfurt verbindet, wie er zeitgenössische Musik sieht
und wo er zu Hause ist
Mit Joesph Calleja und dem Malta Philharmonic Orchestra
eröffnen die EUROPA-KULTURTAGE prominent
Er ist nicht nur der ideale Kulturbotschafter Maltas und der aktuell berühmteste
Malteser, sondern auch ein Tenor von singulärer Qualität: Joseph Calleja, 1978 in
Attard geboren, jener Stadt, die ziemlich
genau die Mitte bildet der maltesischen
Hauptinsel. Mit 16 begann er zu singen,
mit 19 hatte er dann bereits sein Operndebüt als Macduff in Giuseppe Verdis
„Macbeth“. 1997 war das – da konnte
noch niemand ahnen, dass dieser Mann
bald die internationale Opernszene zum
Schwärmen bringen wird. Im vergangenen
Jahr sang Calleja bei den Münchener
Opernfestspielen erneut den Macduff, und
der Kritiker der Süddeutschen Zeitung war
hingerissen vom „Balsam“ dieser Stimme:
„Sein Tenor klingt inzwischen so schön wie
der von Beniamino Gigli.“
beschrieb er seine Reaktion darauf. Calleja
trat einem Chor bei, lernte Noten lesen, der
Gesangsunterricht war da nicht mehr weit.
„Die Oper ist einfach die höchste musikalische Kunstform“, darüber war er sich nun
im Klaren.
Wenn Joseph Calleja, Maltas prägnanteste
Stimme, die EUROPA-KULTURTAGE in der
gramm ein Querschnitt durch genau diese
Kunstform sein. Er wird Arien singen von
Giuseppe Verdi, Peter Tschaikowsky, Charles
mo-Komponisten Puccini, Leoncavallo und
Cilea, deren Tenor-Partien einen besonders
Seite 5
Aus der Not haben die Philharmoniker
eine Tugend gemacht, erklärt Rebecca Hall,
die aus Kanada stammende Flötistin des Orchesters. „Wir haben keinen besonders großen Pool von Musikern hier in Malta. Das
heißt: Wir müssen immer gesund sein, immer
müsse sie sein wie diese Mauern, sagt sie und
klopft auf die massiven Steinquader jener
Fort-Anlage, die weite Teile von Maltas
Hauptstadt Valletta umgibt. Belastbar, verlässlich, grundsolide.
Stefan Schickhaus
Sie sind ein Stargast der von der
diesjährigen EUROPA-KULTURTAGE..
Die Grundidee der Kulturserie ist es,
die kulturelle Vielfalt Europas am Standort
der EZB in Frankfurt zu präsentieren,
in dem jeweils ein anders EU Land zu
Gast ist und gewissermaßen seine
kulturelle Visitenkarte hinterläßt.
Was halten Sie von dieser Idee?
Joseph Calleja: Es ist eine gute Gelegenheit,
unsere europäische Vielfalt zu fördern und
damit letztlich zu zeigen, wie viele Gemeinsamkeiten wir doch haben.
Bernd Loebe, Intendant der Oper Frankfurt, entdeckte Sie 1996 bei einer Audition
in Brüssel und hat Sie daraufhin einige
Male nach Frankfurt eingeladen.Was ist
das Besondere an der Frankfurter Oper?
Joseph Callejas umjubelter Aufstieg hat der
klassischen Musik in Malta einen gewaltigen
Schub verliehen, bestätigt auch Brian Schembri, der Dirigent des Malta Philharmonic Orchestra. „Jeder kann sehen: Es ist möglich.
Man kann von Malta aus Karriere machen.
Gerade unsere jungen Sängerinnen und Sänger hat das ungemein motiviert.“ Calleja sei
eine nationale Ikone geworden, das ganze
Joseph Calleja: Das war sehr mutig von Bernd
Loebe. Er war damals noch künstlerischer Direktor an der Brüsseler Oper La Monnaie, als
er mir mit meinen gerade mal 18 Jahren eine
Chance gab. Mit 19 habe ich dann die Rolle des
Remendado in Carmen unter der musikalischen Leitung von Antonio Pappano bekommen. Als Loebe später nach Frankfurt ging,
war es für mich selbstverständlich, ihm zu
folgen. Ich habe glückliche Erinnerungen an
dieses wundervolle Haus, das inzwischen zu
einem der wichtigsten Opernhäuser in
Deutschland geworden ist. Übrigens werde
ich 2016 bei einer neuen Produktion von Carmen an der Frankfurter Oper zu hören sein.
Kennen Sie in Frankfurt nur die Oper
oder haben Sie auch die Stadt näher
kennengelernt? Und wenn ja, was zeichnet
Frankfurt in Ihren Augen besonders aus?
Joseph Calleja: Bevor ich das erste Mal selbst
herkam, habe ich oft gehört, dass Frankfurt
nicht so „toll“ sei. Obwohl die Stadt nicht so
prunkvoll ist wie viele andere deutsche Städte, hat sie aber einen gewissen Charme. Sachsenhausen ist zum Beispiel eine besonders
schöne Ecke und von den Hochhäusern und
Bars dort oben hat man eine großartige Aussicht.
Von allen Rollen, die Sie schon auf
internationalen Bühnen gespielt haben,
welche Partienwürden Sie gerne einmal
singen? Wie wäre es mit Wagner?
Joseph Calleja: Da meine Stimme reifer wird,
würde mich Wagner reizen – zumindest
Lohengrin, weil ich das jetzt auch stimmlich
leisten könnte. Mein Deutsch muss nur noch
ein wenig besser werden. Ich hatte schon seit
Jahren vor, die Sprache zu lernen, doch ich
beschäftige mich erst seit kurzem ernsthaft
damit. Das deutsche Repertoire an schönen
Partien und Liedern ist so gewaltig: Beethoven, Mozart, Wagner. Es wäre wirklich bedauerlich, sich nicht an diese wundervolle
Musik heranzuwagen.
Wie stehen Sie zu
zeitgenössischer Musik?
Joseph Calleja: Wenn die Musik gut ist, mag
ich sie, wenn sie schlecht ist, dann mag ich sie
nicht. Natürlich sollte auch diese Art von
Musik unterstützt und gefördert werden.
Auch die Oper muss sich immer weiterentwickeln. Und das ist gut, so lange es eine
Entwicklung ist und keine Entfremdung.
Das dürfte gerade Calleja nicht ungern gelesen haben. Denn die Tenöre vergangener Tage, also Gigli, Mario Lanza oder Jussi Björling
sind die Ideale des sympathischen Maltesers.
„Manche meiner Kollegen sprechen von den
Tenören der Vergangenheit in einer recht respektlosen Art und Weise, als sei das alles mittlerweile altmodisch und von gestern. Dabei
dürfen wir nicht vergessen, dass ja auch die
Musik, die wir singen, von gestern ist. Ich
denke, mancher historische Tenor war ein-
das Malta Philharmonic Orchestra selbst hat
gewaltige Schritte nach vorne gemacht in den
letzten zehn, fünfzehn Jahren und noch einmal seit 2014, als der so temperamentvoll agierende Schembri die Leitung übernahm. Ge-
Joseph Calleja (oben rechts)
und das Malta Philharmonic
fach noch näher an der Gedanken- und Ge-
gründet wurde es 1968 als Or-
Orchestra unter
fühlswelt des Komponisten dran, wusste
chester des Manoel-Theaters,
Brian Schembri (oben links)
noch mehr, was der Komponist wollte“, sagte
doch mittlerweile hat es nicht
Joseph Calleja: Wenn man es nicht besser
weiß, könnte man meinen, dass Cross-over ein
eine über 6.000 Jahre alte Kultur, eine eigene
neues Phänomen wäre – so ist es aber nicht.
Sprache hat und unabhängig ist. Manchmal
Schon große Tenöre wie Tito Schipa haben auf
frage ich mich, ob es einigen meiner Lands-
merhin hat er – und hat mit ihm die Musik-
wonnen, so dass die schmale
am 3. November 2015, 20 Uhr
in der Alten Oper Frankfurt.
Fotos: Kuluri, Simon Fowler,
welt – es jenen Tenören von damals zu ver-
Bühnen dieses altehrwürdigen
Joe Smith
Joseph Calleja in einem Interview. Und im-
nur, aber auch an Größe ge-
Sie bewegen sich mit Ihrem Gesang
ja nicht nur im klassischen Repertoire,
sondern singen auch, was wir im deutschen Unterhaltungsmusik nennen.
Was fasziniert Sie, am Cross-over?
Sie sind in Malta geboren und
aufgewachsen und reisen
unentwegt um die ganze Welt.
Was ist Heimat für Sie?
Joseph Calleja: Natürlich sage ich jetzt Malta,
aber ich kann Ihnen versichern, dass dieser
Inselstaat ein magischer Ort ist. Nennen Sie
mir eine andere Insel auf der Welt, die zwar
nur einen Durchmesser von 27 km hat, aber
danken, dass Joseph Calleja überhaupt zum
Hauptstadt-Theaters beinahe
ihren Tourneen Lieder gesungen und auch
Operngesang gekommen ist. Er war 13, Sän-
zu klein geworden ist. Es ist
aufgenommen, die man heute als Popmusik
was für einem außergewöhnlichen Teil der
ger in einer Heavy-Metal-Band und entspre-
das einzige permanente Or-
bezeichnen würde. Solange das Lied zur Stim-
Erde sie da leben! Außerdem bin ich unheim-
chend weit von jedem kultiviert-hohen C
chester Maltas, spielt 70 Kon-
me passt, kann man singen, was immer einem
lich stolz, dass Malta ein vollwertiges Mitglied
entfernt, als er den Film „The Great Caruso“
leute überhaupt ausreichend bewusst ist, auf
zerte im Jahr quer durch alle
gefällt. Die Aufgabe eines Sängers ist es, zu
der Europäischen Union ist und ich bin fest
zu sehen bekam mit Mario Lanza in der
Gattungen und bildet die Basis
unterhalten und zu kommunizieren. Wenn es
davon überzeugt, dass unsere Größe allein
Hauptrolle. „Wow, das sind die schönsten Tö-
fast aller klassischer Aktivitä-
da also ein schönes „modernes“ Lied gibt, das
kein Maßstab für das ist, was wir zu dieser
ne, die ein Mensch hervorbringen kann!“ – so
ten der Inselrepublik.
zur Stimme passt – warum nicht?
Gemeinschaft beitragen können.
Zwei Sängerinnen, eine Harfenistin:
Ein Liederabend der etwas anderen Art
S
ie ist eines der ältesten Musikinstrumente
Wir möchten nicht zwei Singstimmen plus
der Menschheit, in Ägypten spielte
Begleitinstrument sein, sondern wirklich ein
man sie bereits vor 5000 Jahren: Die Harfe.
Der alttestamentarische David begleitete
ausbalanciertes Trio.“
Die Harfe verfügt nicht über die Bass-
les, was typisch ist für Malta und seine Künstler – nicht nur den Namen Vella, der zu jenen
seinen Gesang mit einem Harfeninstrument,
register eines Klaviers oder gar eines Orches-
zehn, vielleicht fünfzehn maltesischen Nach-
auch wenn dieses noch deutlich anders
ters, sie liegt in ihrer Tessitura sogar über
namen gehört, die auf 75 Prozent aller Klin-
aussah als jene moderne Doppelpedalharfe
gelschilder der Inselrepublik zu lesen sind.
mit ihren 47 Saiten, wie sie heute Standard
sei eine echte Herausforderung, sagt Clare
Die Namensauswahl auf Malta scheint
ist – den Harfe spielenden David hat be-
Ghigo. Aber darin liegt auch der Reiz dieser
übersichtlich zu sein, die Aktivitäten der
sonders schön Mattia Preti eingefangen, der
Klangkombination, die immer etwas Leich-
Barockmaler, der in den 1660ern maßgeblich
tes, ja Mediterranes hat.
die Co-Kathedrale St. Johns in Maltas
la Gregory etwa ist Komponist, Pianist und
Die drei Musikerinnen haben Werke aus-
Organist, er studierte Klavier bei Joanne
Hauptstadt Valletta ausgestaltet hat. Doch
heute ist die Harfe als Begleitinstrument für
gewählt, die von diesem Klang besonders
nisten Charles Camilleri – die Namenswelt
die Singstimme so gut wie verschwunden,
tiker Reynaldo Hahn wurden sie fündig,
ist eben klein). Er war Mitbegründer der Cap-
sie wurde längst vom Klavier abgelöst. Umso
ebenso bei Francesco Paolo Tosti, der großen
pella Sanctae Catharinae, Maltas einzigem
spannender, wenn sich gleich zwei Sängerin-
Stimme der Neapolitanischen Volksmusik.
Männerchor, er ist aktiv in der Theaterszene
von dem sie unter anderem das Lied
arbeitet als Autor und Stimm-Coach. In Mal-
nen und eine Harfenistin für ein Lieder-
sowie in der Kinder- und Jugendbildung und
um die Sopranistin Gillian Zammit, die
tas Kunst- und Kulturszene ist jeder breit
Mezzosopranistin Clare Ghigo und die
lehren zu küssen“) vorstellen werden, eine
Harfenistin Britt Arend, die auch für die
Kussanleitung zum Harfenklang sozusagen.
genehm undogmatisch.
Stefan Schickhaus
Arrangements gesorgt hat: In Frankfurt
geben sie ein mediterranes Programm mit
Werken
italienischer,
spanischer
und
französischer Komponisten – und eines
maltesischen natürlich.
„Auf dem Programm stehen unter ande-
Gillian Zammit,
Britt Arend und
Clare Ghigo
darunter das Blumen-Du-
(im Uhrzeigersinn)
am 2. Dezember 2015,
20 Uhr in der
ett aus ,Lakmé‘ von Léo
Oper Frankfurt.
rem zwei berühmte Duette, die eigentlich für
Stimmen und Orchester geschrieben sind,
Delibes“, erklärt die Mezzosopranistin Clare Ghigo,
Fotos: Brian Grech,
Fabian Mizzi,
Clive Barda
Master for opera performance abgelegt hat und
derzeit in England lebt. Sie
liebt dieses Musizieren mit
Freunden abseits der großen Opernbühne, weiß
aber auch um den besonderen Anspruch. „In der
Oper hat man drei Stunden
Zeit, etwas zu entwickeln.
Im Lied sind es nur zwei
Minuten.“
„Mit der Harfe als Begleitinstrument stellt
sich schnell dieses Gefühl von Intimität ein,
denn als Sängerin hat man hier gar nicht die
Möglichkeit eines Maestoso-Klanges – man
würde die Harfe damit einfach übertönen“,
so die junge Mezzosopranistin. „Die Schwieharmonischen Gesamtklang zu erreichen.
Seite 6
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE
The Dominic Galea JAZZTET und Nadine Axisa
am 27. November 2015, 20 Uhr in der
Lust am vollen Klang
Frankfurter Paulskirche (links).
15. Dezember 2015,
20 Uhr im Gesellschaftshaus Palmengarten.
Zwei Lokationen – Zwei Eindrücke – Jazz aus Malta
ICAM Photography (Matthew Cutajan)
Keine andere Musikform steht so für den Wunsch nach Freiheit wie der Jazz. Er hat sich überall auf der Welt etabliert, auch
Malta hat eine lebendige Jazz-Szene mit einer Reihe unterschiedlicher Ensembles. Regionale Eigenheiten spielen bei dieser Art von
widerspiegeln.
Brass Bands lieben den großen, auftrump-
EUROPA-KULTURTAGEN der Europäischen Zentralbank treten zwei Formationen auf, die mediterranes Flair mitbringen und auch
Einlagen garnierten Auftritt: Die Big Band
Linie die anspruchsvolle Unterhaltung im Sinn.
Eduardo di Capua und Giovanni Capurro,
in der es einen Dialog von Melodiestimmen
Sängerin Nadine Axisa bieten beim traditio-
Michael Hierholzer
Den Großteil des Abends bestreiten die
neun Instrumentalisten des Ensembles und die
Angelika Bierbaum
„Nicht Wirtschaft und Finanzen, sondern die Kultur ist es, die letztlich die Identität eines Landes prägt
EUROPAKULTURTAGEN von Anfang an reizvoll und vielversprechend. Mit Malta steht in diesem Jahr der kleinste
-
Pianist international gefragt.
lerweile zu Hause. Das diesjährige Eröffnungskonzert mit dem internationalen Sängerstar setzt somit
gleich ein künstlerisches Ausrufezeichen.Wie schon in allen Jahren zuvor ist hr2-kultur als Medienpartner
EUROPA-KULTURTAGEN einen
Wir pflegen unser
Bankenviertel.
Die Europäische Zentralbank hat Ihren Sitz in
Frankfurt, Frankfurt Rhein-Main ist einer der wichtigsten
Finanz- und Börsenplätze der Welt. Und Dank guter Infrastruktur ist die Naherholung so nah wie anderswo ein anderer Stadtteil: Kulturreise zur Documenta,
herrliche Wanderrouten durch hessische Mittelgebirge, verträumte Radwanderwege entlang der Lahn,
berühmte Kurbäder und Thermen für Wellness, ein Glas Riesling im Rheingau…
www.htai.de
© HA Hessen Agentur GmbH
Foto: Daniel Cilia
Malta leuchtet.
Durch Daniel Cilias Bildsprache auf
besondere Weise. Festgehalten:
Vittoriosa Marina in Vittoriosa/Birgu,
im Hintergrund die Collegiate Church
of St. Lawerence und links das
Maritime Museum. Mehr zu Cilia und
seinem Künstler-Kollegen Joe Xuereb
auf Seite 10, Die Spur der Steine.
Foto: hr/A. Frommknecht
-
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE 2015 – Pulsierendes Malta
Wechselbad der Gefühle
Die Einsamkeit im Blick
Renzo Spiteri und seine Klangskulpturen
Zeitgenössischer Tanz – International mediterran
E
r erinnert sich gern an Regensburg, wo er
eine Zeitlang als Tänzer am städtischen
Ballett arbeitete. Mavin Khoo freut sich daher
auch, wieder in Deutschland auftreten zu
können. Dieses Mal allerdings als Leiter des
schen Tanzcompagnie Maltas. Er selbst vereinigt in sich fernöstliche und westliche Tanztraditionen. Der in Kuala Lumpur geborene
in den großen Tanzzentren der Welt betrieben
wird. Er war schon an vielerlei Bühnen tätig
und ist insofern ein typischer Vertreter des
Gegenwartstanzes, als er sich an den internationalen Entwicklungen dieser künstlerischen Sparte orientiert. So lässt er ganz selbstverständlich Choreographen aus verschiedenen Ländern und Kulturen mit seinem
Ensemble arbeiten.
Tänzerin eignet sich nach wie vor bestens, um
die charakteristischen Beziehungen zwischen
Mann und Frau darzustellen. Das Verhältnis
des Einzelnen zur Gesellschaft wird in
Stücken verhandelt, in denen Solotänzer dem
Ensemble gegenüberstehen.
Noch nie hatte das Ballett solche Freiheiten
wie in der Gegenwart: Es muss sich keinem
fühlen und ist schon
längst nicht mehr auf eigens für es verfasste Musik angewiesen. So gut
wie jede Komposition
kann zur Grundlage einer Choreographie werden. Diese Unabhängigkeit von Vorgaben gilt
Dance Ensemble.
Wenn ein Solotänzer
auftritt, geht es oft um
existentielle Fragen. In
konzentriert sich auf Künstler, die in einem
mediterran-europäischen Kontext ihre Stücke
19. und 20. November 2015,
Künstlerhaus Mousonturm.
Seite 7
Francesca Tranter eine
Tänzerin auftreten, die
mit sich selbst, ihrem
bisherigen Leben, ihrem
eigenen Selbst ringt. Jose
Agudo dagegen interessiert sich für den
geschichtlichen Augenblick, in dem sich die Barockkultur von der
-
D
eben nicht nur als Konzert oder Präsentation
exotischer Klangerzeugnisse zu verstehen ist.
Das theatralische Moment spielt eine bedeutende Rolle, desgleichen der Mensch als
klangerzeugendes Wesen, weshalb der LiveCharakter entscheidend ist.
Spiteri hat Motive der Neuen Musik, die
sich gegen die klassische Kompositionsweise
wendet, ebenso aufgenommen wie solche des
Jazz mit seinen eigenwilligen Rhythmen und
seinem Hang zum Improvisieren. Geräusche,
Klänge, Töne sind in dieser Tradition Material,
das Strukturen bildet und nicht vorrangig zu
harmonischen oder melodiösen Gebilden zusammengefügt wird. Und doch ergeben sich in
ie Welt ist Klang, denn alles tönt: Materialien, mit denen wir täglich umgehen,
bringt Renzo Spiteri zum Klingen, etwa Platten oder Röhren aus Metall und Holz. Hinzu
kommen zahlreiche andere Mittel zur Erzeugung von Schall und Hall, Lauten und
Rhythmen, von einer gewöhnlichen Fahrradhupe bis zu elektronisch erzeugten Sounds.
Zentrale Objekte seiner dieses Jahr im
im englischen Manchester uraufgeführten
Schlaginstrumente wie Trommeln, Becken
und Gongs. Hinzu kommen unter anderem
einfache Saiteninstrumente, Windspiele, ein
Metallophon.
Spiteri nutzt Instrumente der fernöstlichen
wie der afrikanischen Musik. Real erzeugte
Töne mischen sich mit Stimmen, melodischen
Fragmenten, Wispern und Mantragesängen
aus dem Computer. Eine Vielzahl von an- und
abschwellenden Tonfolgen, vereinzelt stehenden Geräuschen und sich zu einem Klangteppich verwebenden Ton-Elementen, vor
allem aber die unterschiedlichen Objekte und
Quellen dessen, was hier zu hören ist, führen
zu immer neuen überraschenden akustischen
Erlebnissen.
Diverse Klangschichten lassen sich unterscheiden, und die Stimmung wechselt von
meditativ über euphorisch zu zornig. Obwohl
der maltesische Komponist, Perkussionist und
8. November 2015,
Gallus Theater.
Performance-Künstler nicht im Sinn hatte,
bestimmte Emotionen hervorzurufen, taucht
er die Zuhörer dennoch in ein Wechselbad der
Gefühle. Mal kracht es, mal klingt es wie aus
weiter Ferne, Wut und Melancholie, Aufbegehren und Gleichmut, Tumult und Stille,
alles ist in dieser Arbeit enthalten, die viel
Raum für Improvisationen lässt.
Dieses Werk weist Parallelen zur bildenden
Kunst, aber auch zur Architektur auf: Es ist
eine Skulptur aus Klängen, und die jeweiligen
Klang-Einheiten lassen sich als Bestandteile
einer Plastik begreifen. Hinzu kommt der
die Suche nach dem Wesentlichen und Prinzipiellen in der Musik – immer wieder Inseln
des Zusammen- und Wohlklangs, werden
sphärische Chorpassagen eingeblendet oder
löst sich ein Geräuschkomplex in eine Reihe
zarter Töne auf.
Dann aber wird wieder mit großer Lautstärke, metallischem Scheppern und allerlei
Missklängen auf das gewaltige Spektrum an
Klangmöglichkeiten, das uns zur Verfügung
verstärken sich verschiedene Klänge zu einem
dissonanten Ganzen. So zeugt dieser Abend
auch vom Eigenleben der unkontrollierten
musikalischen Energie, die der Künstler anregt, um sie eine Weile für sich wirken zu
lassen. Mit Renzo Spiteri kommt einer der
wichtigsten Avantgarde-Musiker der Gegenwart nach Frankfurt, der die Tonkunst mit
erarbeiten. Im März dieses Jahres hatte das
graph den Moment der Ruhe zwischen zwei
anderen künstlerischen Sparten verbindet und
Programm in Malta und Gozo Premiere.
Epochen zum Thema machen.
an zahlreichen internationalen Projekten auf
Auch hier wird deutlich, dass moderner
Ballett-Chef Khoo selbst hat zu „Stabat
dem Gebiet der experimentellen Klangkunst
Tanz sich nicht nur einer einzigen Technik
beteiligt ist.
Michael Hierholzer
18. Jahrhunderts tätigen maltesischen TonKhoo ist ein Meister des Bharata Natyam,
einer der acht traditionellen indischen Tanz-
und Zusammenhänge.
Es geht um historische Ereignisse ebenso
setzers Girolamo Abos, eine Choreographie
geschrieben. In deren Mittelpunkt steht eine
Barocke Prachtentfaltung
Frage, die das von Abos vertonte Marien-
stile, hervorgegangen aus der südindischen
Tempelkultur. Als einer von wenigen männ-
kann eine Geschichte erzählen oder sich den
Gebet aus dem 13. Jahrhundert aufwirft: Wie
lichen Solotänzern beherrscht er das Re-
Emotionen innerhalb einer Gruppe widmen.
lassen sich Schmerz und Gnade vereinbaren?
pertoire dieser Kunst.
Er kann sich aber auch auf einen einzelnen
Aber Khoo hat auch eine Ausbildung als
richten, dessen Inneres zum Ausdruck brin-
ist ein Stück für zwei Tänzer, in dem es darum
klassischer Balletttänzer genossen und ist zu-
gen, Gefühle in Bewegung transformieren,
geht, wie der eine weiterleben kann, wenn
dem bestens vertraut mit der Sprachenvielfalt
die Einsamkeit in den Blick nehmen. Ein
der andere stirbt.
der gegenwärtigen Bewegungskunst, wie sie
Duett zwischen einem Tänzer und einer
… ist immer auch das Zeigen von Macht.
Man sollte überwältigt sein. Dieses Überwältigende
überwältigend ins Bild zu setzen, ist Daniel Cilia
gelungen. Zu sehen: St. John‘s Co-Cathedral
in Valletta.
Michael Hierholzer
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Seite 8
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE
„Die tätowierte Rose“ von Tennessee Williams
zum Abschluss der EUROPA-KULTURTAGE
Eine außergewöhnliche Poesie-Performance
W
F
-
-
-
-
tas und seiner Lage im Mittelmeer.
-
Die Albert Marshall Theatre Group am
19. und 20. Februar 2016, jeweils 19.30 Uhr
im English Theatre Frankfurt.
Foto: Nadine Genovese
zum besten geben.
-
-
lebt oder tot ist (seine eigene Stimme dringt
-
-
Marcus Hladek
12. November 2015,
19.30 Uhr im Literaturhaus Frankfurt.
-
Dirk Geßner
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Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE 2015 – Pulsierendes Malta
Seite 9
Mo., 7. Dez. | 19.00 Uhr
Vortrag
MUSIK
Klangwelten: Große Oper, Jazz
und Harfenmelodien
Malta – Glanz seiner barocken Architektur
Prof. Denis De Lucca
Die Barockarchitektur Maltas ist eng
verknüpft mit der Herrschaft des
Malteserordens und dessen Bedürfnis,
seiner Macht Ausdruck zu verleihen.
Der Festungsbau war eine Hauptaufgabe
der damaligen Architekten, da es die
Inseln gegen die Osmanen zu sichern
galt (in englischer Sprache).
Di., 3. Nov. | 20.00 Uhr
Eröffnungskonzert
Klingende Gefühle:
Joseph Calleja singt Arien und Lieder
Joseph Calleja,Tenor
Malta Philharmonic Orchestra
Leitung: Brian Schembri
Ort: Deutsches Architekturmuseum
Schaumainkai 43, www.dam-online.de
Tickets / Preise: Eintritt frei
Er wird von den Kritikern mit den
legendären Sängern seines Fachs
verglichen, sogar mit Caruso: Der
maltesische Ausnahme-Tenor trägt
Werke aus dem italienischen, aber
auch russischen, französischen und
deutschen Repertoire vor.
Fr., 19. Febr. | 19.30 Uhr
Sa., 20. Febr. | 19.30 Uhr
Abschlussveranstaltung
Foto: Daniel Cilia
Ort: Alte Oper Frankfurt
Großer Saal, Opernplatz 1
www.alteoper.de
Tickets / Preise:
69 € / 56 € / 43 € / 30 € / 20 € / 12 €
Alte Oper & Frankfurt Ticket
RheinMain GmbH
www.frankfurt-ticket.de
Ticket-Hotline: 069-1340400
sowie alle weiteren
Frankfurt Ticket RheinMain-Vorverkaufsstellen
THEATER (Februar 2016)
Neuer Blick auf
einen Bühnenklassiker
Tennessee Williams’ „The Rose Tattoo“
(„Die tätowierte Rose“)
Albert Marshall Theatre Group
Eine Klangperformance
Renzo Spiteri, Perkussionist
Der Musiker, Komponist und SoundKünstler hat eine Performance
geschaffen, bei der er neben
traditionellen Schlaginstrumenten
auch Alltagsobjekte zur Erzeugung
von Klängen und Rhythmen nutzt.
Für seine vielschichtige Ton-Collage
verwendet er aber auch auf dem
Computer gespeicherte Stimmen.
Ort: Gallus Theater, Kleyerstraße 15
www.gallustheater.de
Tickets / Preise: 15 €
Ticket-Hotline: 069-75806020
Kartenvorbestellung: www.gallustheater.de
Mo., 16. Nov. | 20.00 Uhr
Violin-Konzert
Violine und Klavier
Carmine Lauri,Violine
Simon Hester, Klavier
Werke von Mozart, Brahms,Vella,
Gershwin,Tschaikowsky, de Sarasate
und Wieniawski stehen auf dem
Programm dieses Abends mit einem
gefeierten Violin-Solisten.
Ort: Oper Frankfurt
Holzfoyer,Willy-Brandt-Platz
www.oper-frankfurt.de
Tickets / Preise: 20 €
Zentrale Vorverkaufskasse der
Städtischen Bühnen
www.oper-frankfurt.de
Ticket-Hotline: 069-21249494
sowie alle weiteren Vorverkaufsstellen
der Städtischen Bühnen
Fr., 27. Nov. | 20.00 Uhr
Charity-Konzert
Jazz Classics
The Dominic Galea JAZZTET
Nadine Axisa, Sängerin
Bekannte Melodien und ein paar
maltesische Überraschungen von einem
Ensemble professioneller Musiker, die
klassische Jazz-Stücke nebst JazzBearbeitungen populärer Songs im
Programm haben.
In Kooperation mit der Stadt Frankfurt am Main
Der Spendenerlös kommt einem
gemeinnützigen Zweck zugute,
der zu einem späteren Zeitpunkt
bekanntgegeben wird.
Ort: Frankfurter Paulskirche, Paulsplatz 11
Tickets / Preise: Eintritt frei,
jedoch Einlasskarten erforderlich, erhältlich bei:
Frankfurt Ticket RheinMain GmbH
www.frankfurt-ticket.de
Ticket-Hotline: 069-1340400
sowie alle weiteren
Frankfurt Ticket RheinMain-Vorverkaufsstellen
Impressum
EUROPA-KULTURTAGE 2015 – Pulsierendes Malta
Anzeigensonderveröffentlichung der RheinMainMedia
vom 1. November 2015
Veröffentlicht in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung /
Regionalteil Rhein-Main
RheinMainMedia GmbH (RMM) Frankenallee 71-81,
60327 Frankfurt am Main
Geschäftsführer: Michael Hollfelder, Ingo Müller
Projektleitung: Michael Nungässer (RMM)
Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:
Gabriele Eick (Redaktionsleitung), Executive Communications
Unternehmensberatung für synchronisierte Kommunikation
und Marketing,Vogelweidstraße 21, 60596 Frankfurt am Main
Text und Redaktion: Gabriele Eick, Norbert Sickenberger
Layout: Bianca Schramm
Produktion: Dr. Peter Lüttig (RMM)
Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH,
Kurhessenstr. 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf
Weitere Detailangaben siehe Impressum der oben
aufgeführten Veröffentlichung.
Der Regisseur und Theaterleiter Albert
Marshall ist zugleich einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Maltas:
Programmübersicht
So., 8. Nov. | 20.00 Uhr
Quintessence
Die Veranstaltungen im Rahmen der EUROPA-KULTURTAGE 2015
Di., 1. Dez. | 20.00 Uhr
Gesangskonzert
Ein Liederabend mit Lydia Caruana
Lydia Caruana, Sopran
Yvette Galea, Klavier
Die gefeierte Sopranistin Lydia Caruana
singt Werke von Liszt, Rossini und
Camilleri, unter anderem dessen Anfang
der 1990er-Jahre entstandene Hames
Kanti Popolari nach Versen des
maltesischen Dichters Joe Friggieri.
Ort: Oper Frankfurt
Holzfoyer,Willy-Brandt-Platz
www.oper-frankfurt.de
Tickets / Preise: 20 €
Zentrale Vorverkaufskasse der Städtischen
Bühnen, www.oper-frankfurt.de
Ticket-Hotline: 069-21249494
sowie alle weiteren Vorverkaufsstellen
der Städtischen Bühnen
Mi., 2. Dez. | 20.00 Uhr
Spezialkonzert
Harfenmelodien
Britt Arend, Harfe
Gillian Zammit, Sopran
Clare Ghigo, Mezzosopran
Im Zentrum stehen Stücke mit ansprechenden Melodien von Komponisten aus
dem Mittelmeerraum. Interpretiert
werden sie auf ungewöhnliche Weise:
von zwei Sängerinnen und einer
Harfenistin.
Ort: Alte Oper Frankfurt
Mozartsaal, Opernplatz 1
www.alteoper.de
Tickets / Preise: 20 € / 15 €
Alte Oper & Frankfurt Ticket RheinMain GmbH,
www.frankfurt-ticket.de
Ticket-Hotline: 069-1340400
sowie alle weiteren
Frankfurt Ticket RheinMain-Vorverkaufsstellen
Mi., 9. Dez. | 20.00 Uhr
Kammermusik
Bläserensemble
Cosmos Wind Ensemble: Rebecca Hall (Flöte),
John McDonough (Oboe), Godfrey Mifsud
(Klarinette), José García Gutiérrez (Horn),
Ulrike Buhlmann (Fagott)
Das Cosmos Wind Ensemble gilt als
schwungvollstes Kammermusik-Ensemble
Maltas. Es spielt an diesem Abend Werke
von Beethoven, Camilleri, Mozart und
Albert Garzia.
Ort: Alte Oper Frankfurt
Mozartsaal, Opernplatz 1, www.alteoper.de
Tickets / Preise: 20 € / 15 €
Alte Oper & Frankfurt Ticket
RheinMain GmbH, www.frankfurt-ticket.de
Ticket-Hotline: 069-1340400
sowie alle weiteren
Frankfurt Ticket RheinMain-Vorverkaufsstellen
Di., 15. Dez. | 20.00 Uhr
Big-Band-Konzert
Unsterbliche Melodien
Big Band Brothers
Leitung: Daniel Cauchi
Bei den Big Band Brothers handelt es
sich um ein Projekt, das der Perkussionist und Sänger Daniel Cauchi 2005
ins Leben gerufen hat.Vier Posaunen,
vier Trompeten, fünf Saxofone und eine
komplette Rhythmus-Abteilung sorgen
für einen satten Big-Band-Sound.
Ort: Gesellschaftshaus Palmengarten
Palmengartenstraße 11, www.palmengarten.de
Tickets / Preise: 20 € / 16 € / 5 €
Frankfurt Ticket RheinMain GmbH
www.frankfurt-ticket.de
Ticket-Hotline: 069-1340400
sowie alle weiteren
Frankfurt Ticket RheinMain-Vorverkaufsstellen
TANZ
VORTRÄGE
Internationale Bewegung
Maltesische Kulturgeschichten
Do., 19. Nov. | 20.00 Uhr
Fr., 20. Nov. | 20.00 Uhr
Tanz
Erbgha (4)
Leitung: Mavin Khoo
Erbgha (4) besteht aus vier zeitgenössischen Tanzstücken, für die vier unterschiedliche, international arbeitende
Choreografen verantwortlich sind.
Aufgeführt werden die Stücke von
Maltas nationaler Tanzcompagnie, die
sich ganz dem modernen Ballett
verschrieben hat.
Mo., 30. Nov. | 19.00 Uhr
Vortrag
Aufstieg und Fall einer frühgeschichtlichen Kultur:
die megalithischen Tempel von Malta
Prof. Anthony Bonanno
Zwischen 4000 und 2500 v. Chr. existierte
auf dem maltesischen Archipel eine Zivilisation, von der die ersten frei stehenden
Steingebilde der Welt stammen. Die Tempel
waren Grabstätten mit unterirdischen
Räumen (in englischer Sprache).
Ort: Goethe-Universität, Campus Westend,
House of Finance, Grüneburgplatz 1,
www.hof.uni-frankfurt.de / Tickets: Eintritt frei
Fr., 4. Dez. | 19.00 Uhr
Vortrag
die zur Gruppe der Immigranten aus
Sizilien in New Orleans gehört, haben
ihn unter anderem die für Williams
untypische Komik und das sizilianische
Flair gereizt (in englischer Sprache).
Ort: English Theatre Frankfurt
Gallusanlage 7, www.english-theatre.de
Prof. Keith Sciberras
Tickets / Preise: 22 € / 18 € / 16 €
Ticket-Hotline: 069-24231620
www.english-theatre.de/tickets/
sich stets im Fall Caravaggios.
Fest steht, dass der Barockmaler
Weitere Informationen zum Programm
der EUROPA-KULTURTAGE 2015 im Internet:
www.ecb.europa.eu/ecb/cultdays/html/index.de.html
Caravaggio
er wegen einer Straftat aus Rom
verbannt wurde. Seinen rauen
Lebenswandel änderte er nicht
(in englischer Sprache).
Ort: Goethe-Universität
Campus Westend, House of Finance
Grüneburgplatz 1
www.hof.uni-frankfurt.de
Tickets / Preise: Eintritt frei
Ort: Künstlerhaus Mousonturm
Frankfurt am Main GmbH
Waldschmidtstraße 4, www.mousonturm.de
Tickets / Preise: 19 € (9 €)
Ticket-Hotline: 069-40589520
www.mousonturm.de / www.adticket.de
AUSSTELLUNG
Die Spur der Steine
Do., 19. Nov. – So., 13. Dez.
Vernissage:
Mi., 18. Nov. | 19.00 Uhr
Ausstellung
Daniel Cilia, Fotograf
Joe Xuereb, Bildhauer
und Skulptur: Daniel Cilia hat seine
Heimat Malta für zahlreiche Bildbände
abgelichtet. Joe Xuereb verwendet
das auf Gozo vorhandene Gestein,
um seine archaischen Formen
nachempfundenen Skulpturen zu
schaffen.
Ort: AusstellungsHalle
Frankfurt-Sachsenhausen, Schulstraße 1A
www.ausstellungshalle.info
Tickets / Preise: Eintritt frei
Öffnungszeiten:
Mi.–Do. 18.00–20.00 Uhr
Fr.–So. 14.00–18.00 Uhr
LITERATUR
Der Klang der Worte
Do., 12. Nov. | 19.30 Uhr
Poesie-Performance
Stimmen, elektronische Musik,Tanz
Literatur-Ensemble
Künstlerische Leitung:
Albert Marshall und Mavin Khoo
Musikalische Leitung, Komposition
und Live-Musik: Renzo Spiteri
Eine vielschichtige Performance
rund um die maltesische Kurzgeschichte „Nixtieq Nghajjat lil
Samirah“ („I Want to Call Out to
Samirah“), für die der Autor
Pierre J. Mejlak 2009 mit dem
Literaturpreis „A Sea of Words“
ausgezeichnet wurde.
Ort: Literaturhaus, Schöne Aussicht 2
www.literaturhaus-frankfurt.de
Tickets / Preise: 9 € (6 €) Vorverkauf
10 € (7 €) Abendkasse
Ticket-Hotline: 069-407662580
Mo.–Fr. 9.00–19.30 Uhr, Sa. 10.00–14.00 Uhr
www.literaturhaus-frankfurt.de/
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Seite 10
Sonntag, 1. November 2015
EUROPA-KULTURTAGE
Perspektiven zur maltesischen Kulturgeschichte
Der Hauch einer fernen Vergangenheit
Das Leben kaum eines anderen Künstlers
Gold, wohin das Auge blickt.
einzigartige Wirkung zu erzeugen: Alles
Megalithische Tempel
„Caravaggio“ – Vortrag Professor Keith Sciberras,
am 4. Dezember 2015, 19 Uhr im
House of Finance, Goethe Universität.
einem zentralen Raum verbunden sind, man
Barockarchitektur
Organisation, die aus dem Kreuzrittertum
die brutale Szene darstellt.
Es ist das einzige
Caravaggio
„Aufstieg und Fall einer frühgeschichtlichen Kultur:
die megalithischen Tempel von Malta“ –
Vortrag Prof. Anthony Bonanno,
am 30. November 2015, 19 Uhr im
House of Finance, Goethe Universität.
„Malta – Glanz seiner barocken Architektur“ –
Vortrag Prof. Denis De Lucca, am 7. Dezember
2015, 19 Uhr im Deutsches Architekturmuseum.
Michael Hierholzer
Foto: Roberto Runza
der EUROPA-KULTURTAGE 2016
Ein Gespräch mit Dr. Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank
Foto: Gaby Gerster/Bundesbank
Deutschland als Gastland in Frankfurt
zu präsentieren klingt etwas paradox.
Warum engagiert sich die Bundesbank
für die EUROPA-KULTURTAGE 2016?
Dr. Jens Weidmann:
Auf was können wir uns nächstes
Jahr freuen? Können Sie uns schon die
Programmhöhepunkte verraten?
Dr. Jens Weidmann:
Starke Medienmarken – made in Frankfurt
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Dr. Jens Weidmann,
Präsident der Deutschen Bundesbank
Wie sind Ihre kulturellen Präferenzen?
Dr. Jens Weidmann:
sollen die EUROPA-KULTURTAGE 2016
Mehr wissen, richtig entscheiden.
Was macht aus Ihrer Sicht
die deutsche Kultur aus?
Dr. Jens Weidmann: Wenn Sie an die deut-
S
ein Material ist der Stein, aus dem seine
na-Kalkstein. Joe Xuereb bearbeitet die
mit Malta und seiner Ge-
E-PAPjetzER
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Die Spur der Steine
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bis 13. Dezember 2015
in der AusstellungsHalle
Frankfurt-Sachsenhausen
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seine Kollegen aus der Steinzeit
Joe Xuerebs,Affair De Coeur.
Foto: Daniel Cilia
in das Wesen des kleinsten Mitgliedsstaates
Michael Hierholzer
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