Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation

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PRAXISBEISPIEL
Facebook-Praxisbeispiel:
Kommunikation, Marketing
und Technik
Praxisbeispiel der Handwerkskammer für Unterfranken
Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Handwerk in Deutschland
… das sind rund eine Million Betriebe mit bundesweit
über fünf Millionen Beschäftigten. Mit ihren vielfältigen
Leistungen sorgen Handwerker beispielsweise dafür,
dass wir ein Dach über dem Kopf haben, mobil sind, es
uns schmecken lassen und wir uns verwöhnen lassen
können, dass wir wieder scharf sehen und vieles mehr.
Als „Wirtschaftsmacht. Von nebenan“ bietet das deutsche
Handwerk rund 130 verschiedene Ausbildungsberufe
und ist damit der leistungsstärkste Ausbildungsmotor
innerhalb der deutschen Wirtschaft.
Profil der Handwerkskammer für Unterfranken
• Anzahl der Mitgliedsbetriebe: Dem Wohlergehen der zugehörigen Handwerks­
18.500 Mitgliedsbetriebe mit etwa 95.000 betriebe verpflichtet, treten die Handwerkskammern
Beschäftigten
in allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Ebenen als Sprachrohr auf. Im Bereich der
• Aufgaben und Funktionsbereiche:
Interessenvertretung sind die Ziele der Handwerks - Selbstverwaltung des Handwerks
kammer, für gesunde Rahmenbedingungen für die
- Interessenvertretung für das regionale Handwerk
regionale Wirtschaft einzutreten, diese bestmöglich
- Beratung für Mitgliedsbetriebe zu erhalten sowie das Image des Handwerks im
-
Ausbildungsberatung Allgemeinen­­ zu fördern.
-
Weiterbildungsangebote (gewerblich/technisch und kaufmännisch)
- Verschiedenste Dienstleistungen
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Vorwort
eBusiness-Lotsen Mainfranken initiiert haben, diente
deshalb vorrangig dazu, diese Basis auszubauen und
die Facebook-Seite der Handwerkskammer für Unterfranken in verschiedenen Punkten weiterzuentwickeln. Ziel war es, bestehende Potenziale des sozialen Netzwerkes auszuschöpfen und neue Potenziale
zu identifizieren. Als Vertreter des Handwerks stehen
wir in der Verantwortung mit gutem Beispiel voranzugehen. Aus diesem Grund möchten wir den Handwerks-Betrieben und Unternehmen aufzeigen, wie die
strategische Umsetzung funktionieren kann.
Bereits im Frühjahr 2012 entschloss sich die Handwerkskammer für Unterfranken, ihren Medienmix um
eine Unternehmensseite bei Facebook zu erweitern.
Als öffentliche Verwaltung, Bildungsträger und Dienstleister des Handwerks sprechen wir, wie vielleicht auch
manches mittelständische Unternehmen, sehr viele und
sehr unterschiedliche Zielgruppen an. Diesen Punkt
haben wir auch in unserer Facebook-Strategie berück­
sichtigt­und uns bewusst dafür entschieden, uns thematisch sehr breit aufzustellen. Über die Plattform
erreichen wir Zielgruppen wie Betriebsinhaber, Handwerkskunden, Auszubildende, Schüler oder auch Eltern und informieren sie über verschiedenste Themen
aus der Welt des Handwerks. Unsere Facebook-Seite hatte bereits kurze Zeit nach ihrem offiziellen Startschuss eine solide Basis an Fans erreicht, was uns
zeigt, dass dieser Ansatz richtig gewählt war.
Das „Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marke­
ting­und Technik“, das wir 2013 gemeinsam mit den
Das vorliegende Praxisbeispiel zeigt auf, wie wir als
Organisation Facebook inhaltlich, technisch und im
Bereich Marketing nutzen. Teil des Projektes mit den
eBusiness-Lotsen Mainfranken war unter anderem
die Integration der Lehrstellenbörse, die ein wesent­
liches Onlineangebot der Handwerkskammer ist, in
den Face­book-Auftritt. Durch den Einsatz verschiedener Werbeformen­erzielten wir zudem eine gute
Reichweite und konnten die App „Lehrstellenradar“,
die die Suche von Ausbildungsstellen per Smartphone
ermöglicht, sehr gut bei der relevanten Zielgruppe platzieren. Eine Nutzer­befragung diente zudem der inhalt­
lichen Standort­bestimmung und Weiterentwicklung der
redaktionellen­Ausrichtung der Seite.
Im Rahmen des Projektes wurde weder eine umfassen­de
Studie durchgeführt noch ein ausführlicher Leitfaden
erstellt. Mit der vorliegenden Dokumentation möchten
wir vielmehr unsere Erfahrungen mit anderen Facebook-Nutzern wie beispielsweise mittelständischen
Unternehmen, Organisationen oder öffentlichen Verwaltungen „teilen“, um in der Sprache des Netzwerks
zu bleiben.
Rolf Lauer Hauptgeschäftsführer
Handwerkskammer für Unterfranken
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Checkliste für den Aufbau einer Facebook-Fanseite
1. Analyse
An erster Stelle sollte das Unternehmen eine interne
Analyse durchführen. Klären Sie, ob die Zielgruppe
an Facebook-Neuigkeiten von Ihrem Betrieb interessiert ist und ob Sie die zeitlichen Ressourcen haben,
eine Fan-Seite zu pflegen.
2. Strategie
Schreiben Sie sich zu Beginn konkrete Ziele auf und
analysieren Sie, ob diese zu Ihrer Unternehmensstrategie passen. Wichtig ist auch, dass Sie im Betrieb
klare Verantwortlichkeiten definieren. Es muss geklärt
werden, wer Beiträge schreibt und welche Inhalte
grundsätzlich gepostet werden. Zur Strategie gehört
auch, dass Sie festlegen, wie viele Beiträge Sie in
welchem Zeitraum veröffentlichen. Legen Sie auch
fest, wie mit dem Medium Social Media in Ihrem
Unter­nehmen umgegangen wird. (siehe Infobox Social­
Media Guidelines, S. 5)
3. Planung
Die Basis für den Start bei Facebook ist nun gelegt.
Nun geht es darum, einen passenden Namen zu
finden (wir empfehlen den offiziellen Firmennamen)
und die Seite zu gestalten. Wichtig ist, dass Sie alle
relevanten Unternehmensinformationen bereitstellen.
Nutzen Sie zum Beispiel auch die Timeline-Funktion,
um Ihre Unternehmenshistorie darzustellen.
4. Social Media Management
Die Themen, mit denen Unternehmen aktiv im Internet
auftreten, können vorbereitet werden. Es empfiehlt
sich, einen Plan zu erstellen, der die Themen, den
Zeitpunkt der Veröffentlichung und die Person festlegt, der diese Themen im Unternehmen bearbeitet,
kontrolliert und bei Facebook einstellt. Außerdem
lohnt sich eine Überlegung, wie Internetuser auf diese­
Beiträge reagieren können. An dieser Stelle haben
die Unternehmen am meisten Einfluss darauf, welche
Themen sie zur Diskussion bereitstellen und welche
dementsprechenden Aktionen sie planen. Wenig
Einfluss haben Unternehmen darauf, was über sie im
Netz durch Dritte kommuniziert wird. Durch gezieltes Beobachten sollte das Internet regelmäßig nach
Diskussionen und Meinungsäußerungen zu ihrem
Unternehmen durchsucht werden. Als weiteren Punkt
sollten Sie an dieser Stelle auch festlegen, ob Sie
Ihre Fans mit „Du“ oder „Sie“ ansprechen.
5. Ads-Werbeformate bei Facebook
Facebook bietet eine Vielzahl an möglichen Werbeformaten an. Bitte beachten Sie hierzu auch die
„Infobox zu Facebook-Ads“ in dieser Broschüre (S. 7)
und die Tipps von Allfacebook.de.
6. Rechtliches
Die Namenswahl der Facebook-Seite ist ein wichtiges
Kriterium. Vermeiden Sie Verstöße gegen fremde
Namens- oder Markenrechte. Einfach ausgedrückt:
Sagen Sie, wer Sie sind und allenfalls, was Sie tun.
Auch bei Facebook muss ein rechtskonformes Impressum eingestellt werden. Seit März 2014 bietet
Facebook ein Impressums-Feld an. Siehe hierzu
auch die „Infobox zum Impressum“ in dieser Broschüre
(S. 9)
7. Hinweise auf die Facebook-Seite
Weisen Sie Ihre Kunden auf die aktuellen Informationen hin, die Sie über die Facebook-Seite erhalten
können. Machen Sie Werbung auf Ihrer Website!
Tipp:
AllFacebook.de ist die beliebteste deutschsprachige Ressource rund um Facebook & Social Media Marketing.
Wenn es um die erste Kampagne geht, finden Sie hier viele hilfreiche Informationen.
http://allfacebook.de/fbmarketing/facebook-anzeigen-2014-fuer-anfaenger-10-tipps-zum-erstellenerfolgreicher-kampagnen
Lesen Sie zum Thema „Facebook für kleine Unternehmen und das Handwerk“ auch den Leitfaden des
eBusiness-­Lotsen Berlin unter:
http://www.mittelstand-digital.de/MD/Redaktion/DE/PDF/facebook-fuer-klein-unternehmen-und-das-handwerk
Weitere Publikationen aus dem eKompetenz-Netzwerk zum Thema Kundebeziehungen finden Sie unter:
http://www.mittelstand-digital.de/DE/Wissenspool/Kundenbeziehungen/publikationen.html
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
1 Idee und Ausgangslage
Die offizielle Facebook-Seite der Handwerkskammer für
Unterfranken wurde im Mai 2012 mit der Ausrichtung­auf
die Zielgruppen „Jugendliche“, „Handwerker“ sowie an
alle „am Handwerk Interessierten“ erstellt. Bewusst hat
sich die Handwerkskammer für keine eindeutige Zielgruppe entschieden, da die Kammer als Institution Ansprechpartner für unterschiedliche Zielgruppen ist.
Der erste Schritt in Richtung Social Media Auftritt war die
interne Analyse. Dabei stellten wir uns folgende­Fragen:­
Welche Ziele verfolgen wir mit der Fanpage? Generieren­wir einen Mehrwert für die Handwerks­betriebe und
die Fans durch den Face­book-­Auftritt? Welche Inhalte
werden publiziert? Wie oft werden Inhalte gepostet? etc.
Bereits kurze Zeit nach dem Start zeigte sich, dass eine
Frequenz von zwei bis drei Posts pro Woche ausreichend ist. Thematisch decken die Posts die Bereiche
Aus- und Weiterbildung, regionales Handwerk sowie
auch aktuelle Handwerksthemen ab. Vor allem Fotos
und kurze Videos kommen bei den Nutzern der Facebook-Seite sehr gut an.
In der Checkliste auf der linken Seite finden Sie Tipps
und Tricks, was Sie beim Aufbau einer Fan-Seite beachten sollten.
Social-Media-Guidelines erstellen
Zusätzlich wurden im Vorfeld von der Abteilung Presse-­
und Öffentlichkeitsarbeit der Handwerkskammer in
enger Abstimmung mit dem Personalrat Social-MediaGuidelines* für alle Mitarbeiter erstellt. Das elf-seitige
Dokument enthält reine Handlungsempfehlungen für
den Umgang mit sozialen Netzwerken sowie konkrete
Richtlinien für Social­­-Media-Verantwortliche im Unternehmen.
* kursiv und fett geschriebene Wörter werden in Infoboxen gesondert erklärt
Verantwortlichkeiten festlegen
Kommunikator über das Medium Facebook der Handwerkskammer für Unterfranken ist ausschließlich die
Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die den
Beiträgen und der allgemeinen Kommunikation in
diesem Medium Struktur gibt. Die Beiträge werden
von zwei Mitarbeitern verfasst und veröffentlicht. Nach
einer­Laufzeit von knapp einem Jahr entschloss sich
die Handwerkskammer, den bestehenden Auftritt
weiterzuentwickeln. Im Einzelnen sollten die Bereiche
„Kommunikation“, „Marketing“ und „Technik“ Inhalte der Weiter­entwicklung des Facebook-­Auftritts sein.
Unterstützt wurde die Handwerkskammer hierbei vom
eBusiness-­Lotsen und von drei Studierenden der Universität Würzburg.
Infobox: Social-Media-Guidelines
Basis der Social-Media-Guidelines ist die Zielsetzung der Strategie, die mit sozialen Medien
(z. B. Facebook, Twitter etc.) verfolgt wird.
Definiert werden anschließend:
•die Kanäle, die genutzt werden
•die Inhalte, die kommuniziert werden
•die Zielgruppen, die adressiert werden
•Verantwortlichkeiten und Ansprechpartner
•Verhaltensrichtlinien zur privaten und geschäftlichen Nutzung sozialer Medien
Weitere Informationen finden Sie unter anderem von BITKOM: http://www.bitkom.org/files/documents/BITKOM-SocialMediaGuidelines.pdf
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
2Umsetzung
Kommunikation: Zielgruppenorientierte Ansprache durch Power-User-Befragung
Um die bisherige Facebook-Strategie der Handwerks­
kammer für Unterfranken zu verbessern und die Resonanz­zu erhöhen, führte die Kammer anhand eines
kurzen Fragebogens eine Power-­User-Befragung in
Form von persönlichen Interviews nach einen vorab
ausgearbeiteten kurzen standardisierten Fragebogens
durch. Befragt wurden jene Nutzer, die besonders
häufig Inhalte teilten oder Beiträge mit „Gefällt mir“
markierten­sowie diese kommentierten.
Ziel des Fragebogens war es, zu ermitteln, aus welchen­
Gründen diese Nutzer Fans der Facebook-Seite sind
und wie hoch die Akzeptanz der Themen und Inhalte
ist und um welche Themen der Facebook-Auftritt noch
erweitert werden kann.
Was hat es gebracht?
Alle Befragten nutzen die Facebook-Seite der Handwerkskammer für Unterfranken, weil sie informativ­ist.
Dieses Ergebnis zeigt, dass der aktuelle Facebook-­
Auftritt der Handwerkskammer angenommen wird. Die
Ergebnisse werden genutzt, um den Auftritt noch
benutzer­freundlicher­zu gestalten und die Inhalte an
die Bedürfnisse der Fans anzupassen.
Weitere Ergebnisse:
•Stark wahrgenommene Themen sind
-„Ausbildung im Handwerk“ -„Nachwuchswerbung“ -„Imagekampagne des deutschen Handwerks“
-„Aktuelles aus der Handwerkspolitik“
-„Tipps für Arbeitnehmer/Arbeitgeber im Handwerk“
•Eine große Akzeptanz zeigte sich bei der Darstellungsform „Fotos und Grafiken“ sowie bei kurzen und prägnanten Texten
•Etwas weniger als die Hälfte stimmte zu, durch die
geposteten Inhalte nützliche Tipps zu erhalten
•Ein gutes Drittel der Befragten findet die Inhalte unterhaltsam
•Weiterführende Links sowie Videoinhalte klicken weniger als die Hälfte der Power-User regelmäßig an
•Das geringste Interesse bestand beim Themen-­
bereich „Informationen aus meinem Gewerk“
•Als Erweiterung wurde zudem mehrheitlich ein
Veranstaltungskalender gewünscht
•Dialogmöglichkeiten wie Umfragen oder Gewinn-
spiele akzeptierten die befragten Nutzer ebenfalls
•Eine stärkere Fokussierung auf klassische Bera-
tungsthemen der Handwerkskammer für Unter franken wünschte die Mehrheit der Nutzer nicht
Marketing: Zielgruppenorientierte Facebook-Werbekampagne
Die Handwerkskammer für Unterfranken wollte neben
neuen redaktionellen Möglichkeiten auch die Werbe­
potentiale der Plattform Facebook nutzen. Sie führte­eine zeitlich begrenzte Werbekampagne bei einer
klar definierten Zielgruppe durch und bewarb dort den
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„Lehrstellenradar 2.0“. Die kostenlose App ermöglicht
Jugendlichen die Suche nach freien Praktikums- und
Ausbildungsstellen bei unterfränkischen Handwerks­
betrieben per Smartphone oder Tablet PC.
Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Kampagnen gezielt einsetzen: „Sei authentisch, ehrlich und bleibe deiner Marke treu!“
Fakten zur Facebook-Kampagne:
• Beworbenes Produkt: App „Lehrstellenradar 2.0“
• Kampagnenzeitraum: insgesamt sieben Werktage
• Parameter Zielgruppe: 14 bis 17 Jahre, männlich/weiblich, aus den Regionen Landkreis Haßberge/Stadt
und Landkreis Kitzingen/Städte Aschaffenburg, Schweinfurt, Würzburg
• Budget: 99 Euro insgesamt
Die Handwerkskammer führte die Kampagne mit den
von Facebook angebotenen Werbeformen, sogenannten­
Facebook­ Ads, durch.
Die Anzeigen waren zudem auf das Abrechnungs­
modell Cost-per-Million (CPM) optimiert, bei dem
Kosten­­­­jeweils pro tausend Einblendungen entstehen.
Da es sich bei der zu bewerbenden App „Lehrstellen­
radar 2.0“ um ein Instrument zur Ausbildungssuche
handelt, beschränkte die Kammer die Zielgruppe auf
die Altersgruppe zwischen 14 und 17 Jahren. Weiter­
hin wurde zwischen männlichen und weiblichen
Jugend­lichen unterschieden und eine regionale Einteilung­­vorgenommen. Die Zielgruppen gliederten sich
in eine ländliche Region (Landkreis Haßberge), eine
ländlich-­städtische Mischregion (Stadt und Landkreis
Kitzingen) sowie ein städtisches Gebiet (Schweinfurt,
Aschaffenburg, Würzburg).
Infobox: Facebook Ads
Werbeanzeigen auf Facebook sind eine Möglichkeit Werbung für eine bestimmte Zielgruppe zu schalten.
Anzeigen, die auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind, werden nachweislich häufiger mit „Gefällt mir“
markiert. Erfolgreiches Facebook Marketing gelingt mit dem Einsatz von Facebook Ads.
Facebook Ads sind geeignet, um
• mehr Nutzer zu erreichen
• eine breite Zielgruppe anzusprechen
• Markenbekanntheit zu steigern
• Umsatz zu steigern
Es gibt verschiedene Werbeanzeigen bei Facebook. Die Standard Ads sind die meist verwendeten Werbeanzeigen. Mit deren Hilfe können bestimmte Facebook-Seiten, Orte, Anwendungen, Veranstaltungen oder auch
Webseiten beworben werden. Wichtig für eine gelungene Werbeanzeige bzw. Kampagne ist aber die genaue
Einschränkung der jeweiligen Zielgruppe.
Facebook selbst gibt detaillierte Informationen zu Werbemöglichkeiten. Diese finden Sie im Werbe-Bereich
von Facebook: https://www.facebook.com/advertising/.
Auf den Seiten des Social Media Instituts (http://socialmedia-institute.com) finden Sie weitere hilfreiche
Experten-­Tipps für Ihre erfolgreiche Social Media Werbung.
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Infobox: Was kostet Werbung auf Facebook?
Bei Facebook gibt es zwei Arten der Kostenberechnung für Werbeanzeigen.
•CPC = Cost per Click (Kosten pro Klick)
Der Werbende bezahlt pro Klick auf die Werbeanzeige. Die Häufigkeit der Anzeige spielt bei dieser Abrech nungsform keine Rolle.
•CPM = Cost per 1000 Impressions (Kosten pro 1000 Einblendungen)
Der Werbende bezahlt in 1000-er Schritten. Die Einblendungen der Werbung werden pro 1000 Einblendungen bezahlt. Die Anzahl der Klicks sind nicht relevant.
Bei Facebook-Werbung kann zwischen zwei Budgetformen gewählt werden:
•Tagesbudget: Ein bestimmter Betrag wird maximal pro Tag vorgegeben.
•Laufzeitbudget: Ein bestimmter Betrag wird während einer Laufzeit, z.B. während einer Woche, ausgegeben.
Was hat es gebracht?
Insgesamt konnte durch die Werbekampagne mit einem
geringen Budget (99 Euro) und in einem begrenzten
Zeitraum (7 Tage) eine große Zahl an Nutzern erreicht
werden. Außerdem wurde die Fanzahl der Facebookseite gesteigert. In Zahlen: Im Kampagnenzeitraum
wurden die Werbeanzeigen auf Facebook insgesamt
rund 281.000 Mal bei Nutzern der gewählten Zielgruppe
eingeblendet. Innerhalb von sieben Wochentagen wurden hierdurch 21 neue „Gefällt mir“-­Angaben generiert.
Die Handwerkskammer für Unterfranken hat durch
eine tagesaktuelle Statistik zudem die Möglichkeit, die
Zahl der Suchanfragen über die App „Lehrstellenradar
2.0“ auszuwerten. Im Kampagnenzeitraum wurden 6,5 %
mehr Lehrstellen- und Praktikumsangebote über die
App abgerufen, was auch auf die Bewerbung über
das Medium Facebook zurückzuführen ist.
Impressum bei Facebook
Die Impressumspflicht nach §5 Telemediengesetz gilt
für alle gewerblich genutzten Webseiten, wie z. B.
Online-Shops, Webseiten und generell alle Seiten auf
denen Werbung geschaltet wird. Auch auf So­cial-MediaPlattformen wie Facebook, Twitter und Google+ muss
ein rechtskonformes Impressum eingestellt werden. Seit
März 2014 bietet Facebook ein Impressums-Feld an.
Die Umsetzung erfolgte problemlos und schnell gemäß
den rechts stehendem Praxistipp.
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Praxistipp: So richten Sie Ihr Impressum ein
1.Facebook-Seite aufrufen
2.Seiteneinstellungen öffnen
3. In den Bereich/Tab Seiteninformationen wechseln
4.Das Feld Impressum raussuchen und
Informationen eintragen
Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Infobox: Impressum lt. Telemediengesetz §5 Allgemeine Informationspflichten
· Ausgeschriebener Familien- und Vornamen
· Bei juristischen Personen Firma unter Angabe der Rechtsform
· Ladungsfähige Anschrift, d.h. Adresse (kein Postfach), PLZ und Ort
· Informationen zur unmittelbaren Kontaktaufnahme, insb. E-Mail-Adresse und Telefonnummer
· Ggf. Registergericht und Registernummer
· Ggf. Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
· Bei erlaubnispflichtigen Tätigkeiten Name und Anschrift der zuständigen Behörde bzw. Stelle
· Bei reglementierten Berufen (Ärzte, Anwälte, Apotheker, Orhopädietechniker, Optiker, Architekten etc.)
die gesetzliche Berufsbezeichnung, der Staat, in dem sie verliehen wurde und ggf. Angaben zur Kammer
· Ggf. Angaben zur Berufshaftpflichtversicherung, insb. Name, Anschrift und räumlicher Geltungsbereich
· Ggf. AGB, Vertragsklauseln, Gerichtsstand, Garantien, Preise
Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/tmg/__5.html
Technische Erweiterung durch programmierte Tabs
Das Projektteam – bestehend aus den Praktikanten
sowie einer Mitarbeiterin der Handwerkskammer – nahm
auch eine technische Erweiterung des Facebook-­Auftritts
der Handwerkskammer für Unterfranken in Form neu
programmierter Inhalts­seiten vor, die über die so genannten Tabs im Kopfbereich der Chronik aufgerufen
werden können. Maßgeblich für die Gestaltung waren
die Standards des Corporate Designs­der Handwerkskammer für Unterfranken, da ein einheitlicher­und
qualitativ hochwertiger Außen­auftritt auch im sozialen
Netzwerk Facebook gewährleistet sein sollte.
Der Facebook-Auftritt der Handwerkskammer für Unter­­
franken ist um die Inhaltsseiten Lehrstellenbörse,
Netiquette (Umgangsformen) und eine Kontaktbox
ergänzt­­worden. Nach einer ausgiebigen Planungsphase wurden die Inhaltsseiten umgesetzt.
Generell ermöglicht es Facebook, Fanseiten durch das
Erstellen von so genannten iFrame-Tabs individuell
zu erweitern. Die Handwerkskammer gab hierfür die
Programmierung von Inhaltsseiten in HTML und CSS in
Auftrag, die über eine Facebook-App in die Fanpage integriert wurden. Die Umsetzung erfolgte im Rahmen des
Praktikums von Studierenden der Universität Würzburg.
Eine kostenlose Applikation, welche das Hosting dieser
Tabs ermöglicht, ist „Static HTML Thunderpenny“.
Mittels HTML, CSS und JavaScript werden Unter­seiten
erstellt und in Facebook eingesetzt. Dies stellt eine
einfach zu wartende Möglichkeit dar, ein Tab direkt im
Browser zu erstellen und zu editieren.
Voraussetzung hierfür war unter anderem ein eigener
Webspace, auf den grafische Elemente abgelegt und
entsprechend extern verlinkt wurden. Auch die beiden
über die Tabs erreichbaren Datenbankmodule „Lehrstellenbörse“ und „Kontaktformular“ wurden extern
verlinkt. Um dies umzusetzen, sind Kenntnisse in
HTML, CSS und Javascript notwendig. Sind diese
vorhanden, können die Tabs problemlos und schnell
angelegt werden.
Infobox: Thunderpenny
Statische HTML-App
Mit Hilfe der HTML-App können Sie alle Inhalte, die Sie in Ihrem Register haben wollen, einbauen. Die App
ermöglicht es HTML-, Javascript- oder CSS-Unterseiten zu erstellen.
Static HTML: iframe tabs – Ein Video zur Anleitung und Einbindung von iFrame Tabs finden Sie unter:
http://www.thunderpenny.com/
Thunderpenny wurde 2010 in den USA gegründet. Thunderpenny ist ein Software-Unternehmen, das andere
Unternehmen unterstützt, den eigenen Umsatz mit Hilfe von Facebook zu steigern und Kundenbeziehungen­
besser zu pflegen.
Quelle: http://www.thunderpenny.com/
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Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
3Fazit
Das Projekt zur strategischen, konzeptionellen und
technischen Weiterentwicklung der Facebook-Fanseite der Handwerkskammer für Unterfranken kann
ins­gesamt als effektiv bezeichnet werden.
Strategisch und konzeptionell bestätigten die Nutzer
durch die User-Befragung, die bereits vor dem Start
der Fanseite durch die Handwerkskammer angedachte
Ausrichtung der Seite. Mit den Ergebnissen der Befragung wird die Handwerkskammer konsequent den
Weg einer informativen, seriösen und transparenten
Kommunikation weitergehen. Bewährt hat sich aus
Sicht der Handwerkskammer, dass die Ansprache nicht
einer, sondern unterschiedlicher Zielgruppen seitens
Verwaltungen mit heterogenen Zielgruppen auf eine
hohe Akzeptanz stößt. Facebook bietet die Möglichkeit, bestimmte Nutzergruppen gezielt anzusprechen.
Weiterhin kann man durch die Statistiken herausfinden,
in welchen Bereichen die Facebook-Ansprache verbessert werden kann.
10
Durch technische Erweiterungen ist es möglich, weitere­
von Facebook nicht vorgegebene Bereiche zu integrieren. Damit wird die Struktur der Seite verbessert und
benutzerfreundlich gestaltet. Die Umsetzung verschiedener Tabs der Handwerkskammer für Unter­franken
hat gezeigt, dass die Nutzer zum Beispiel die Möglich­
keit schätzen, mit dem Social-Media-Team direkt in
Kontakt treten zu können. Die direkte persönliche
Ansprache bei Facebook ist erfolgsentscheidend. Es
ist also unabdingbar, nicht anonym auf Facebook zu
sein, sondern die direkte Ansprache durch z. B. eine
Kontaktbox zu ermöglichen. Verwaltungen und Unternehmen, die zentrale Elemente darstellen möchten,
können mit programmierten Tabs einen für den Nutzer
sehr leichten und komfortablen Einstieg ermöglichen.
Die Handwerkskammer für Unterfranken konnte durch
die Einbindung der Lehrstellenbörse ein wesentliches
Werkzeug zur Ausbildungskräfte-Suche auf Facebook
integrieren.
Facebook-Praxisbeispiel: Kommunikation, Marketing und Technik
Teilnehmende Institutionen und Kontaktdaten
Industrie- und Handelskammer
Würzburg-Schweinfurt
Mainaustraße 33
97082 Würzburg
Ihre Ansprechpersonen:
Oliver Freitag
Julia Grosser
Michaela Rentmeister
Tel.: 0931 4194-317
E-Mail: [email protected]
Lehrstuhl für BWL
und Wirtschaftsinformatik
Paradeplatz 4
97070 Würzburg
Ihre Ansprechpersonen:
Prof. Dr. Rainer Thome
Christine Scheid
Tel.: 0931 31-80013
E-Mail: [email protected]
Handwerkskammer für Unterfranken,
Akademie für Unternehmensführung
Dieselstraße 13
97082 Würzburg
Ihre Ansprechpersonen:
Urban Östreicher
Rüdiger Landeck
Tel.: 0931 4503-2382
E-Mail: [email protected]
Impressum
Herausgeber:
eBusiness-Lotse Mainfranken
c/o IHK Würzburg-Schweinfurt
Mainaustraße 33
97082 Würzburg
c/o Universität Würzburg
Lehrstuhl für BWL und
Wirtschaftsinformatik
Paradeplatz 4
97070 Würzburg
[email protected]
www.ebl-mainfranken.de
© eBusiness-Lotse Mainfranken, Würzburg.
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