SWR2 MANUSKRIPT SWR2 Musikstunde „Filmmusik ohne Film“ Berühmte Schauspielmusiken und die Dramen dahinter (1) Mit Christian Schruff Sendung: Montag, 24. April 2017 Redaktion: Ulla Zierau Produktion: SWR 2017 Bitte beachten Sie: Das Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des Urhebers bzw. des SWR. Service: SWR2 Musikstunde können Sie auch als Live-Stream hören im SWR2 Webradio unter www.swr2.de Kennen Sie schon das Serviceangebot des Kulturradios SWR2? Mit der kostenlosen SWR2 Kulturkarte können Sie zu ermäßigten Eintrittspreisen Veranstaltungen des SWR2 und seiner vielen Kulturpartner im Sendegebiet besuchen.Mit dem Infoheft SWR2 Kulturservice sind Sie stets über SWR2 und die zahlreichen Veranstaltungen im SWR2Kulturpartner-Netz informiert. Jetzt anmelden unter 07221/300 200 oder swr2.de 1 SWR2 Musikstunde mit Christian Schruff Montag, 24.04.2017 „Filmmusik ohne Film“ Berühmte Schauspielmusiken und die Dramen dahinter (1) Signet Mit Christian Schruff. Herzlich willkommen. In dieser Woche führe ich Sie fünf Mal ins Theater, denn es geht um fünf berühmte Schauspielmusiken und die Dramen dahinter. „Filmmusik ohne Film“, so habe ich diese Woche überschrieben, denn Schauspielmusiken funktionieren eigentlich wie Filmmusik... Zum Auftakt heute: Franz Schuberts Musik zum Schauspiel „Rosamunde“. Titelmusik Franz Schubert wollte immer Erfolg im Theater haben. Denn nur, wer im Musiktheater bekannt wurde, galt damals wirklich etwas in Wien. Das hatte ihm schon früh sein Lehrer vermittelt, Antonio Salieri. Dass wir Schubert heute für seine Lieder schätzen, für seine Klavier- und Orchesterwerke und für seine Kammermusik, das beweist auch: Im Theater hatte Schubert trotz vieler Versuche nie den ersehnten Erfolg. Der letzte Versuch war seine Musik zum Schauspiel „Rosamunde. Prinzessin von Zypern.“ Ein Schauerdrama aus der Feder der deutschen Aristokratin Helmina von Chézy. Kurz vor der „Rosamunde“ war sie in Wien als Librettistin von Carl Maria von Webers „Euryanthe“ durchgefallen. Musik 1 CD 3, Track 6 bis 2:20 // 2:20 Carl Maria von Weber Jägerchor aus “Euryanthe” (3. Akt, 1. Szene) Rundfunkchor Leipzig Staatskapelle Dresden Ltg.: Marek Janowski BERLIN CLASSICS, EAN 78212484412, LC06203 2 Helmina von Chézy hat das Libretto zu Webers „Euryanthe“ verfasst. Nach dem Sensationserfolg des „Freischütz“ waren die Erwartungen immens hoch. Für den Misserfolg der „Euryanthe“ machte die Kritik die Dichterin verantwortlich. Chézy hatte wenig Erfahrung mit der Bühne. Sie hatte vor allem Prosa geschrieben und war als Journalistin bekannt. Weil „Euryanthe“ scheiterte, wurden in Wien alle weiteren Pläne für Deutsche Opern auf Eis gelegt. Davon war auch Franz Schubert betroffen. Dessen jüngstes Opernprojekt „Fierabras“ wurde abgesagt. Noch vor der Uraufführung der „Euryanthe“ am Wiener Kärtnertortheater, hatte das Theater an der Wien die Dichterin Chézy mit dem Schauspiel „Rosamunde“ beauftragt. In jener Zeit wurden Theaterstücke musikalisch begleitet. Es gab immer eine Ouvertüre und Zwischenaktmusiken. Die sorgten für Unterhaltung in den Umbaupausen. Theater hatten damals noch keine Foyers, in denen sich das Publikum die Pausenzeit hätte vertreiben können. Man blieb also im Theatersaal und redete, während das Orchester irgendeine Musik spielte. Die Kapellmeister bedienten sich dazu einfach aus dem Fundus aktueller Stücke. Selten wurden Schauspielmusiken gezielt in Auftrag gegeben. Bei „Rosamunde“ war es anders. Joseph Kupelwieser, ein Freund Schuberts, war Dramaturg an der Hofoper und hatte das Libretto zu Schuberts „Fierabras“ geschrieben, der nun ja nicht mehr herauskam. Kupelwieser sorgte aber dafür, dass Schubert einen neuen Auftrag bekam: Er sollte die Musik zu Chézys „Rosamunde“ komponieren. Schubert blieben dafür keine drei Wochen Zeit. In denen schrieb er zehn Musiken von fast einer Stunde Dauer: 3 Zwischenakte, 2 Ballette, 3 Chöre, ein Lied und eine Bühnenmusik zu einer Hirtenszene. Zuerst erledigte er die Stücke, die für die Bühne geprobt werden mussten: Tanzstücke, Chöre und das Lied. Dann kümmerte er sich um die Zwischenaktmusiken. Alles wurde auf den letzten Drücker fertig. Eine Ouvertüre schaffte Schubert dann aber nicht mehr. Doch er hatte noch eine fertige Opernouvertüre im Schreibtisch: Seine Oper „Alfonso und Estrella“ hatte er knapp zwei Jahre vorher vollendet. Sie war aber – wie die ganze Oper - nie aufgeführt worden. So wurde die Ouvertüre zur „Alfonso und Estrella“ kurzerhand zur „Rosamunde“-Ouvertüre“ bei der Premiere am 20. Dezember 1823. Musik 2 CD 7, Track 1 6:37 Franz Schubert Ouvertüre zu „Alfonso und Estrella“ Berliner Philharmoniker Nikolaus Harnoncourt BPHR 150061-8, EAN426030618061-5, LC13781 3 Der Premierenabend der „Rosamunde“ hatte erfolgreich begonnen. Die Ouvertüre musste umgehend wiederholt werden, so viel Beifall gab es für dieses Stück. Für Schubert sollte der Abend auch erfolgreich weitergehen. Seine Musik zu „Rosamunde“ wurde überwiegend positiv aufgenommen. Später hat Schubert einige Nummern separat veröffentlicht. Dabei hat er allerdings die Ouvertüre getauscht gegen eine andere, eine ältere Ouvertüre, nämlich die zum Melodram „Die Zauberharfe“. Darum taucht diese „Zauberharfen“-Ouvertüre heute auch häufiger als „Rosamunden“-Ouvertüre in Konzertprogrammen auf, obwohl sie nie gemeinsam mit dem Schauspiel „Rosamunde“ im Theater aufgeführt worden war. Das Schauspiel „Rosamunde“ wurde jedoch trotz Schuberts Musik kein Erfolg. „Leer, langweilig, unwahrscheinlich“, so urteilte ein Zuschauer. Es gab nur eine weitere Vorstellung am nächsten Abend, dann wurde das Stück vom Spielplan genommen. Helmina von Chézy beklagte sich, dass Schuberts Musik zu spät fertig geworden sei. Offenbar sind sogar manche Musik-Nummern während der kurzen Probenzeit spontan an andere Stellen im Drama gerückt worden, so dass man heute die genaue Satzfolge gar nicht mehr rekonstruieren kann. Zudem ist die Premierenfassung des Schauspiels verloren gegangen. Der Inhalt lässt sich nur erahnen anhand von zeitgenössischen Berichten. Erst im 20. Jahrhundert hat man dann in Stuttgart eine überarbeitete Fassung des Schauspiels gefunden. Helmina von Chézy hatte den Wiener Misserfolg offenbar zum Anlass genommen, die Handlung von ursprünglich vier Akten auf fünf Akte zu entwirren. Worum geht es überhaupt in „Rosamunde. Prinzessin von Zypern“? Prinzessin Rosamunde wurde von ihrem sterbenden Vater als kleines Mädchen der armen Witwe Axa anvertraut. Abseits des Hofes sollte Rosamunde zur gerechten Herrscherin erzogen werden. Sie ist dem Prinzen Alfons von Candia versprochen, den sie heiraten soll. Bis dahin regiert der Statthalter Fulgentius über die Insel. Bis Rosamunde und Alfons am Ende rechtmäßig herrschen, müssen sie allerdings Schicksalsschläge und Intrigen überstehen, die den eigentlichen Inhalt des romantischen Schauerstücks ausmachen: Schiffbruch, falsche Liebe, Entführung, Haft und ein Giftanschlag. Das alles war offenbar so wirr und zugleich undramatisch geschrieben, dass das Theaterstück floppte. Schon im 1. Akt hat Chézy den Zuschauern viel zugemutet. Da erscheint zuerst Rosamunde in der Hütte ihrer armen Ziehmutter Axa. An ihrem 18. Geburtstag erfährt sie, dass sie eine Prinzessin ist. Parallel segelt Prinz Alfons nach Zypern, um seine Braut zu treffen und erleidet Schiffbruch. Alfons ist der einzige Überlebende. Unter falschem Namen Manfredi tritt er in die Dienste des Statthalters Fulgentius. Am Ende des Aktes stellt Axa den Bürgern Zyperns Rosamunde als neue Fürstin vor. 4 Schuberts Entr’act nach dem 1. Akt beginnt mit einem ungestümen Thema, das offenbar den Statthalter Fulgentius darstellen soll, gefolgt von einem lieblichen Thema, das für die Titelheldin Rosamunde stehen könnte. Musik 3 CD Track 3 5:23 Franz Schubert Rosamunde Zwischenakt I Orchester des Bayerischen Rundfunks Ltg. Robert Heger WARNER, EAN 5054196055424, LC30434 Im 2. Akt wird schnell deutlich, warum die Handlung der „Rosamunde“ von Zeitgenossen als „unwahrscheinlich“ kritisiert worden war. Statthalter Fulgentius hat sich in Rosamunde verliebt. Er will die Prinzessin heiraten und damit seine Macht weiterhin sichern. Rosamunde aber weist seine Liebeserklärung zurück. Aus Rache befiehlt Fulgentius nun ein paar Korsaren, Rosamunde zu entführen. Die verwechseln Rosamunde jedoch mit Claribella, der Tochter des Fulgentius. Rosamunde hatte mit ihr die Kleider getauscht. Nun wird Rosamunde wegen der Entführung von Claribella angeklagt und verurteilt. Sie kommt erst wieder frei, als einer der Korsaren seinen Meineid widerruft. Kommen sie noch mit? Im diesen 2. Akt gibt es das erste von zwei Balletten. Fulgentius befiehlt einen Tanz, ärgert sich jedoch, dass „fremde Völker“ tanzen, nämlich – in der Sprache der Zeitgenossen – Indianer. Abrupt fordert er: „Liebend klinge die Musik, erscheinet Grazien und Liebesgötter“. Schubert beginnt dieses Ballett mit dem ungestümen Fulgentius-Thema, das wir schon im Zwischenakt gehört haben und den abrupten Stimmungswechsel hin zu den „Liebesgöttern“ werden Sie nach ungefähr vier Minuten nicht überhören können. 5 Musik 4 CD Track 3 7:22 Franz Schubert Rosamunde 3. Ballett Staatskapelle Dresden Ltg. Willy Boskovsky BERLIN CLASSICS, 0090042BC, EAN78212490042, LC06203 Am Ende des 2. Aktes war Rosamunde in Haft. Zu Beginn des 3. Aktes wird sie vom Volk der Zyprioten befreit. Sie kehrt zurück in die Hütte ihrer Ziehmutter Axa. Die empfängt Rosamunde mit einer Romanze. Eine ländlich getönte, melancholische Weise, die zwischen Moll und Dur changiert – typisch Schubert. „Der Vollmond strahlt“ singt Axa. Es ist also in der Dunkelheit hell. Schubert instrumentiert hier sehr fein: Hohe Instrumente – Geigen und Flöten – schweigen, die Melodie liegt in Klarinetten, Oboen und Hörnen – und in der Singstimme Axas. Hören Sie eine historische Aufnahme mit Anneliese Rothenberger, Sopran, aufgenommen 1966. Musik 5 CD Track 2 3:01 Franz Schubert Rosamunde 3b. Romanze „Der Vollmond strahlt“ Anneliese Rothenberger, Sopran Orchester des Bayerischen Rundfunks Ltg. Robert Heger WARNER, EAN 5054196055424, LC30434 Diese Romanze der Axa hat Schubert auch als Klavierlied veröffentlicht. 6 SWR 2 – Sie hören die Musikstunde – heute über Franz Schuberts Schauspielmusik zu „Rosamunde. Fürstin von Zypern“. Es konnte übrigens bislang nicht geklärt worden, woher die Dichterin Helmine von Chézy den Stoff für ihr Drama genommen hat. Sie selbst erwähnte eine alte spanische Erzählung. Helmina von Chézy war eine hoch gebildete Frau. Sie war 1783 in Berlin zur Welt gekommen als Wilhelmine von Klencke. In Paris heiratete sie in zweiter Ehe den Orientalisten Antoine de Chézy. Gut möglich, dass sie durch ihn Geschichten kennen gelernt hat, die sich in „Rosamunde“ wiederfinden. Die Ehe mit Chézy hielt nicht, und die Dichterin ging zurück nach Deutschland. Sie pflegte in Lazaretten Verwundete aus den Befreiungskriegen. Sie übte öffentlich Kritik an den Zuständen, wurde angeklagt, aber vom Richter E.T.A. Hoffmann am Berliner Kammergericht freigesprochen. Diese Erlebnisse – Hilfe für Arme, Anklage vor Gericht – tauchen als Motive in „Rosamunde“ wieder auf. Helmina von Chézy war ganz offenbar eine selbständige und mutige Frau, die ihr Leben gemeistert hat. Das Weimarer „Journal für Literatur“ schrieb 1824, im Jahr nach „Rosamunde“: „Der Name der Verfasserin hat Ruf, sie ist eine Frau von Welt, sie lebte in den bedeutendsten Städten Deutschland’s und Frankreich’s, hat die Gabe der Beobachtung, weiß gut zu erzählen, ist – eine Dame, eine Dichterin, eine gefühlvolle Frau: gewiß alle Vorzeichen einer interessanten Lektüre.“ Musik 6 CD Track 2 2:00 (7:50) Franz Schubert Rosamunde 5. Zwischenakt 3 (Andantino) Anima Eterna Ltg.: Jos van Immerseel CHANNEL CLASSICS, CCS 4292, EAN 72338542922, LC Die aus dem Gefängnis befreite Rosamunde ist in der Idylle von Axas bescheidener Hütte keineswegs in Sicherheit. Statthalter Fulgentius sinnt noch immer auf Rache. Nun wird er zum Alchimisten und kocht Gift. Diese Szene untermalt Schubert mit dem Männerchor „In der Tiefe wohnt das Licht“, der laut Bühnenanweisung tatsächlich unter der Bühne gesungen werden soll. 7 Musik 7 CD Track 3 3:11 Franz Schubert Rosamunde 4. Geisterchor „In der Tiefe wohnt das Licht“ Ernst-Senff-Chor Chamber Orchestra of Europe Ltg. Claudio Abbado DG, 431 655-2, EAN 02894316552, LC00173 Dieser Chor war bei der Premiere kaum hörbar, da die Sänger unter der Bühne sangen. Schuberts Freund Moritz von Schwind berichtet: „Ein unterirdischer Chor war unmöglich zu vernehmen und die Gesten des Herrn Rott der währenddessen Gift kochte ließen ihn nicht zu seiner Existenz kommen.“ Sprich: Das Bühnenspektakel in dieser übersinnlichen Szene ließ die Wirkung der Musik verpuffen. Schauspielmusik wurde eben auch anders gehört als Oper. Noch einmal Moritz von Schwind: „Ein Ballett ging unbemerkt vorüber, und ebenso der zweyte und 3te Zwischenakt. Die Leute sind halt gewohnt, gleich nach dem Akt zu plaudern, und ich begreife nicht, wie man ihnen zutrauen konnte, so ernste und liebliche Sachen zu bemerken. Im letzten Akt kam ein Chor von Hirten und Jägern so schön und so natürlich, dass ich mich nicht erinnere etwas ähnliches gehört zu haben. Mit Beyfall wurde er wiederholt, und ich glaube er wird dem Chor aus der Weberischen Eurianthe den gehörigen Stoß versetzen.“ Musik 8 CD Track 10 2:01 Franz Schubert Rosamunde 8. Jägerchor „Wie lebt sich’s so fröhlich im Grünen“ Ernst-Senff-Chor Chamber Orchestra of Europe Ltg. Claudio Abbado DG, 431 655-2, EAN 02894316552, LC00173 8 Wie geht die Geschichte von Rosamunde und dem giftkochenden Statthalter aus? Fulgentius tränkt einen Brief im Gift, den sein Diener Manfredi Rosamunde überbringen soll. Manfredi, Sie erinnern sich, ist in Wahrheit Alfons von Candia, der Verlobte von Rosamunde. Der gibt sich zu erkennen und warnt Rosamunde vor dem Giftanschlag. Hören Sie hier eine WDR-Produktion, in der Schuberts Hirtenmelodien mit Texten aus Chézys 2. Textfassung des Dramas kombiniert worden sind. Dort ist Manfredi zu Rinaldo geworden und Fulgentius zu Fulvio. Das soll Sie nicht weiter irritieren. Sie hören hier, wie Schauspiel und Musik zusammenwirken. Musik 9 CD 2 / Track 5 3:32 Franz Schubert Rosamunde (Textfassung nach Chézy von Christoph Schwandt) 6. Hirtenmelodien und Szene Gunda Aurich, Rosamunde Martin Neubauer, Alfons Gert Westphal, Erzähler WDR Rundfunkorchester Köln Helmuth Froschauer CAPRICCIO, 67 009/10, EAN4006408670094, LC08748 Die letzte Musik zur „Rosamunde“ ist ein Hirtenballett. Schubert hat es mit viel Bühneninstinkt komponiert: Kleine Abschnitte können beliebig oft wiederholt werden, die Länge des Stücks kann also dem Bühnengeschehen angepasst werden. Doch welchen Sinn hat das Hirtenballett am Schluss der „Rosamunde“? Statthalter Fulgentius ist zu Axas Haus gekommen, wo Rosamunde von ihrem Verlobten Alfons den vergifteten Brief erhalten hat. Da Alfons sie gewarnt hatte, hat sie sich nicht daran vergiftet. Fulgentius ist darüber wütend. Alfons kann ihn beruhigen, indem er behauptet, Rosamunde sei durch das Gift im Wahn, fühle sich als Hirtin. Diesen Wahn will Fulgentius fördern und lässt ein Hirtenfest veranstalten. Am Ende allerdings stirbt Fulgentius nach einer weiteren Verwechslung am eigenen Gift. Rosamunde und Alfons werden als neues Fürstenpaar gefeiert. Das Drama ist schwach, Schuberts Musik aber stark und wirkungsvoll. Es scheint, dass die Dichterin das selbst bemerkt hat als sie über Schuberts Musik schrieb: 9 „Ein majestätischer Strom, als süß verklärender Spiegel der Dichtung durch ihre Verschlingungen dahin wallend, großartig, rein melodiös, innig und unnennbar rührend und tief, riß die Gewalt der Töne alle Gemüther hin.“ Musik 10 CD 3 3:00 (6:51) (Puffer - auf Ende fahren) Franz Schubert Rosamunde 9. Ballettmusik G-Dur (Andantino) Anima Eterna Ltg.: Jos van Immerseel CHANNEL CLASSICS, CCS 4292, EAN 72338542922, LC „Filmmusik ohne Film“ Berühmte Schauspielmusiken und die Dramen dahinter (1) Das war Teil 1 der SWR 2 Musikstunde mit Christian Schruff – heute ging es um Schuberts Musik zu „Rosamunde“. Morgen: Beethovens Musik zu Goethes „Egmont“ Bis dahin Ihnen einen schönen Tag. 10