Aufgabe 1 (10 Punkte) - wiwi.uni

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Aufgabe 1 (10 Punkte)
Wie lauten die makroökonomischen Koordinationsaufgaben in
Volkswirtschaften? Inwieweit wurden die einzelnen Aufgaben in der
ehemaligen DDR erfüllt? Geben Sie eine kurze Begründung.
Koordinationsaufgabe
Bewert Begründung
ung
(+,-,0)
Lösung:
Koordinationsaufgabe
Preisstabilität
Angemessenes
Wirtschaftswachstum
Bewertung Begründung
(+,-,0)
Zurückgestaute Inflation,
-
-
Kaum technischer Fortschritt,
Aufzehrung der Kapitalbasis, zu hoher
Konsum
Versteckte Arbeitslosigkeit
Hoher
Beschäftigungsgrad
-
Außenwirtschaftliches
Gleichgewicht
-
Überschuldung durch Konsumimporte
Punktevergabe:
Nennung der Koordinationsaufgabe: 1 Punkt,
Bewertung: 0,5 Punkte,
Begründung: 1 Punkt
Aufgabe 2 (6 Punkte)
a) Man kann wissenschaftlich zwischen 3 Kategorien von Aussagen
unterscheiden, die unterschiedlichen Wahrheitskriterien genügen. Benennen
Sie die Aussagen und füllen Sie die folgende Tabelle aus. (4,5 Punkte)
Aussageart
Überprüfungsmethode
Anwendungsbereich
Lösung:
(Bewertungshinweis: 0,5 Punkte pro richtig ausgefülltes Feld; in Feldern mit
mehreren Möglichkeiten reicht ein Stichwort)
Aussageart
Überprüfungsmethode
Anwendungsbereich
Analytische Aussagen
Definitionen, Regeln
Mathematik, Logik
Empirisch bewährte
Experimente,
VWL, Natuwissenschaften
Aussagen
Ersatzuntersuchungen
Normativ anerkannte
Abstimmungen, Umfragen Kulturwissenschaften
Aussagen
b) Ordnen Sie die untenstehenden Statements den Aussagetypen aus Teil a)
zu. (1,5 Punkte)
“Ein gutes Wirtschaftssystem hat für eine gleichmäßige Einkommensverteilung
zu sorgen. ”
Aussageart:
“Eine Senkung des Leitzinses durch die Zentralbank wirkt sich i.d.R. positiv
auf die Produktion und die Beschäftigung aus.”
Aussageart:
“Die reale Wachstumsrate einer Volkswirtschaft ergibt sich aus der Differenz
zwischen der nominellen Wachstumsrate und der gesamtwirtschaftlichen
Inflationsrate.”
Aussageart:
Lösung:
“ Ein gutes Wirtschaftssystem hat für eine gleichmäßige
Einkommensverteilung zu sorgen. ”
Aussageart: normativ anerkannte Aussage (0,5 Punkte)
“ Eine Senkung des Leitzinses durch die Zentralbank wirkt sich i.d.R. positiv
auf die Produktion und die Beschäftigung aus.”
Aussageart: empirisch bewährte Aussage (0,5 Punkte)
“ Die reale Wachstumsrate einer Volkswirtschaft ergibt sich aus der Differenz
zwischen der nominellen Wachstumsrate und der gesamtwirtschaftlichen
Inflationsrate.”
Aussageart: analytische Aussage (0,5 Punkte)
Aufgabe 3 (5 Punkte):
Gegeben sind folgende Ex-post-Größen:
Investitionen:
Staatsausgaben:
Nettoendnachfrage:
Exporte:
Nettosteuern:
Unentgeltliche Übertragungen:
Verfügbares Einkommen:
I = 300
A = 700
N = 2500
X = 300
T = 600
U = 50
YV = 1450
Berechnen Sie die Summe der Expansionsgrößen, den Konsum (C), die
Ersparnis (S) und die Importe (M).
Lösung:
(Bewertungshinweis: Es gibt verschiedene Wege, zu den richtigen Ergebnissen
zu kommen.)
Summe der Expansionsgrößen:
I + A + X = 300 + 700 + 300 = 1300
(1 Punkt)
Konsum:
C = N – ( I + A + X) = 2500 –1300 = 1200
(1 Punkt)
Ersparnis:
S = YV – C = 1450 –1200 = 250
(1,5 Punkte)
Importe:
Kontraktionsgrößen = Expansionsgrößen
I+A+X=T+U+S+M
M = (I + A + X) – (T + U + S) = 1 300 – 600 – 50 – 250 = 400 (1,5 Punkte)
oder
N=C+T+U+S+M
M = N – (C + T + U + S) = 2500 –1200 – 600 – 50 – 250 = 400 (1,5 Punkte)
Aufgabe 4 (13 Punkte):
a) Wie lautet das erste Nachfragegesetz?
(1 Punkt)
Lösung:
Nachfragekurven verlaufen stets fallend.
b) Definieren Sie die Begriffe Substitutionsgüter und Komplementärgüter.
Geben Sie jeweils ein Beispiel.
(4 Punkte)
Lösung:
Substitutionsgüter: Güter sind aus der Sicht des Verwenders ohne
(nennenswerte) Nutzenminderung gegeneinander austauschbar. (1 Punkt)
Beispiel: Butter / Margarine
(1 Punkt)
Komplementärgüter: ergänzen sich aus der Sicht des Verwenders; der Konsum
des einen Gutes stiftet ohne den Konsum des anderen Gutes keinen, oder nur
einen geringeren Nutzen.
(1 Punkt)
Beispiel: Auto / Benzin
(1 Punkt)
c) Wie lautet die Formel für die Kreuzpreiselastizität? Welche Aussage
hinsichtlich der Kreuzpreiselastizität können wir bei Substitutions- bzw.
Komplementärgütern treffen?
(4 Punkte)
Lösung:
(X1neu – X1alt) / X1 alt
Formel: ε X1,P2 = ---------------------------------(P2 neu – P2 alt) / P2 alt
(2 Punkte)
X1: Menge des Gutes 1
P2: Preis des Gutes 2
Bei Substitutionsgütern ist die Kreuzpreiselastizität immer positiv. (1 Punkt)
Bei Komplementärgütern ist die Kreuzpreiselastizität immer negativ. (1 Punkt)
d) Wie wirkt sich eine Einkommenssteigerung auf die Nachfrage nach einem
superioren Gut aus? Wie verhält es sich bei einem inferioren Gut? Geben
Sie für beide Güterarten jeweils ein Beispiel.
(4 Punkte)
Lösung:
Bei superioren Gütern steigt die Nachfrage infolge einer
Einkommenssteigerung.
(1 Punkt)
Beispiel: Luxusartikel (Lebensmittel, Autos, Schmuck)
(1 Punkt)
Bei inferioren Gütern sinkt die Nachfrage infolge einer Einkommenssteigerung.
(1 Punkt)
Beispiel: einfache, billige Güter zur Deckung des Grundbedarfs (z.B. Kartoffeln,
fettes Fleisch) (1 Punkt)
Aufgabe 5 (7 Punkte):
Kreuzen Sie die richtige Antwort an. Pro Teilaufgabe ist nur eine Antwort
möglich. Mehrfachnennungen wie auch falsche Antworten werden mit
Punktabzügen belegt.
a) Das erste Gossensche Gesetz besagt, daß
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich immer negativ ist.
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Konsum eines Gutes immer steigt.
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Konsum eines Gutes immer fällt.
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Einkommen immer steigt.
b) Wie lautet das zweite Gossensche Gesetz?
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Grenznutzen des Geldes in
allen Verwendungsrichtungen gleich.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist das Budget gleichmäßig auf alle
Verwendungsrichtungen aufgeteilt.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Grenznutzen in allen
Verwendungsrichtungen gleich.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Nutzen in allen
Verwendungsrichtungen gleich.
c) Was wird in der Volkswirtschaftslehre als Kosten definiert?
Summe aller Steuern und Sozialabgaben.
Saldierte Aufwandspositionen sämtlicher Unternehmen einer
Volkswirtschaft.
Produktionbedingter Faktorverzehr
Nutzenverzicht
Sämtliche Ausgaben von allen privaten Haushalten sowie allen
Unternehmen einer Volkswirtschaft.
d) Nach der Auktionatorregel muß beim Vorliegen eines
Angebotsüberschusses
der Preis konstant bleiben und die Nachfrage erhöht werden.
der Preis konstant bleiben und die Nachfrage gesenkt werden.
der Preis fallen.
der Preis steigen.
der Auktionator die überschüssigen Mengen aufkaufen.
e) Die Einkommenselastizität bezeichnet
die prozentuelle Einkommensänderung als Folge des
Wirtschaftswachstums.
die absolute Einkommensänderung als Folge einer einprozentigen
Änderung der Inflationsrate.
die prozentuelle Preisänderung eines Gutes als Folge einer einprozentigen
Einkommensänderung.
die prozentuelle Änderung der Nachfragemenge eines Gutes als Folge einer
einprozentigen Einkommensänderung.
f) Was bezeichnet der Begriff „Produktivität“?
Das Einsatzverhältnis der Produktionsfaktoren.
Das Verhältnis Output/Input.
Das Verhältnis Input/Output.
Die prozentuale Änderung der Outputmenge bei einer einprozentigen
Variation der Inputmenge.
g) Was ist eine Indifferenzkurve?
Die Ableitung der Grenzrate der Substitution beim konstanten Grenznutzen.
Die Tangente an die Grenznutzenkurve für ein konstantes Nutzenniveau.
Eine Funktion, die beschreibt, welche Güterkombinationen zu einem
konstanten Nutzenniveau führen.
Die Grenznutzenfunktion für ein konstantes Nutzenniveau.
Lösung:
a) Das erste Gossensche Gesetz besagt, daß
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich immer negativ ist.
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Konsum eines Gutes immer steigt.
Χ der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Konsum eines Gutes immer fällt.
der Grenznutzen im ökonomisch relevanten Bereich bei steigendem
Einkommen immer steigt.
b) Wie lautet das zweite Gossensche Gesetz?
Χ Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Grenznutzen des Geldes in
allen Verwendungsrichtungen gleich.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist das Budget gleichmäßig auf alle
Verwendungsrichtungen aufgeteilt.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Grenznutzen in allen
Verwendungsrichtungen gleich.
Bei einer optimalen Budgetaufteilung ist der Nutzen in allen
Verwendungsrichtungen gleich.
c) Was wird in der Volkswirtschaftslehre als Kosten definiert?
Summe aller Steuern und Sozialabgaben.
Saldierte Aufwandspositionen sämtlicher Unternehmen einer
Volkswirtschaft.
Produktionbedingter Faktorverzehr
Χ Nutzenverzicht
Sämtliche Ausgaben von allen privaten Haushalten sowie allen
Unternehmen einer Volkswirtschaft.
d) Nach der Auktionatorregel muß beim Vorliegen eines
Angebotsüberschusses
der Preis konstant bleiben und die Nachfrage erhöht werden.
der Preis konstant bleiben und die Nachfrage gesenkt werden.
Χ der Preis fallen.
der Preis steigen.
der Auktionator die überschüssigen Mengen aufkaufen.
e) Die Einkommenselastizität bezeichnet
die prozentuelle Einkommensänderung als Folge des
Wirtschaftswachstums.
die absolute Einkommensänderung als Folge einer einprozentigen
Änderung der Inflationsrate.
die prozentuelle Preisänderung eines Gutes als Folge einer einprozentigen
Einkommensänderung.
Χ die prozentuelle Änderung der Nachfragemenge eines Gutes als Folge einer
einprozentigen Einkommensänderung.
f) Was bezeichnet der Begriff „Produktivität“?
Das Einsatzverhältnis der Produktionsfaktoren.
Χ Das Verhältnis Output/Input.
Das Verhältnis Input/Output.
Die prozentuale Änderung der Outputmenge bei einer einprozentigen
Variation der Inputmenge.
g) Was ist eine Indifferenzkurve?
Die Ableitung der Grenzrate der Substitution beim konstanten Grenznutzen.
Die Tangente an die Grenznutzenkurve für ein konstantes Nutzenniveau.
Χ Eine Funktion, die beschreibt, welche Güterkombinationen zu einem
konstanten Nutzenniveau führen.
Die Grenznutzenfunktion für ein konstantes Nutzenniveau.
Aufgabe 6 (8 Punkte):
Auf einem Markt gelten folgende Funktionen:
Angebotsfunktion: P = 25 + 3 X
Nachfragefunktion: P = 65 – 5 X
P: Preis, X: Mengeneinheiten des gehandelten Gutes.
a) Wie lauten die Gleichgewichtswerte für Preis und Menge, wenn es sich um
einen funktionsfähigen Wettbewerbsmarkt handelt?
(3 Punkte)
Lösung:
(Bewertungshinweis: Die einzelnen Schritte brauchen nicht explizit genannt zu
werden)
Gleichgewichtsmenge:
Gleichgewichtsbedingung: Angebot = Nachfrage
(1 Punkt)
25 + 3X = 65 –5 X
8X = 40
X=5
(1 Punkt)
Gleichgewichtspreis:
Einsetzen von X = 5 in die Angebotsfunktion oder, alternativ, in die
Nachfragefunktion.
P = 25 + 3 * 5 = 40
(1 Punkt)
b) Einer der Anbieter arbeitet mit der folgenden Kostenfunktion:
K(X) = 10 X + 7,5 X 2
Welche Menge wird dieser Anbieter bei normalem Verhalten für den
Gleichgewichtspreis aus Aufgabe a) absetzten und welchen Gewinn erzielt er
dabei?
(5 Punkte)
Lösung:
Gewinnmaximumsregel (im Wettbewerb): Grenzkosten = Marktpreis (1 Punkt)
Grenzkostenfunktion: K`(X) = 10 + 15 X
Es muß also gelten:
10 + 15 X = 40
X=2
(1 Punkt)
Die gewinnmaximale Menge beträgt 2.
(1 Punkt)
Maximaler Gewinn:
Umsatz – Kosten an der Stelle X = 2
(1 Punkt)
G(Max) = 2 * 40 – (10 * 2 + 7,5 * 2 2 )
= 80 – 20 – 30 = 30
Der Gewinn beträgt 30.
(1 Punkt)
Aufgabe 7 (11 Punkte):
a) Zeigen Sie mit Hilfe eines einfachen Zahlenbeispiels den
wohlfahrtssteigernden Effekt der Arbeitsteilung. Unterstützen Sie Ihre
Ausführungen durch eine geeignete Skizze. (Lösungshinweis: Unterstellen
Sie vereinfachend einen linearen Verlauf der Transformationskurven).
(9 Punkte)
Lösung:
Zeichnung inkl. Legende: 4 Punkte.
Gut 2
Gut 2
Transformationskurve
des Unternehmens A
Transformationskurve
des Unternehmens B
D
100
50
B
A
45
25
50
C Gut 1
100
Gut1
50
80
Punkt A: Produktionspunkt des Unternehmens A vor der Arbeitsteilung
Punkt B: Produktionspunkt des Unternehmens B vor der Arbeitsteilung
Punkt C: Produktionspunkt des Unternehmens A nach der Arbeitsteilung
Punkt D: Produktionspunkt des Unternehmens B nach der Arbeitsteilung
Produktion vor der Arbeitsteilung:
Gut 1: 50 Einheiten durch Unternehmen A und 50 Einheiten durch
Unternehmen B; insgesamt 100 Einheiten.
(1 Punkt)
Gut 2: 25 Einheiten durch Unternehmen A und 45 Einheiten durch
Unternehmen B; insgesamt 70 Einheiten.
(1 Punkt)
Produktion nach der Arbeitsteilung:
Gut 1: 100 Einheiten durch Unternehmen A und 0 Einheiten durch
Unternehmen B; insgesamt 100 Einheiten.
(1 Punkt)
Gut 2: 0 Einheiten durch Unternehmen A und 100 Einheiten durch
Unternehmen B; insgesamt 100 Einheiten.
(1 Punkt)
Wohlstandsgewinn durch Spezialisierung: 0 Einheiten von Gut 1 und 30
Einheiten von Gut 2.
(1 Punkt)
b) Nennen Sie die beiden wichtigsten Voraussetzungen der Arbeitsteilung (2
Punkte)
•
•
Ungleiche Verteilung der Talente / Fähigkeiten oder unterschiedliche
Grenzraten der Transformation oder unterschiedliche Technologie etc. (1
Punkt)
Einigung über Aufteilung des Spezialisierungsgewinns
/Austauschverhältnis der Produkte
(1 Punkt)
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