Sicherheit beim Schweizer Fernsehen

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Arbeitssicherheit
Welche Aufgaben haben Sie als
Sicherheitsbeauftragter?
Mein Auftrag an Sicherheit richtet
sich grundsätzlich nach den gesetzlichen Vorschriften und beinhaltet die
drei wesentlichen Bereiche:
● Personensicherheit
● Sicherheit und Schutz von Objekten
und Anlagen
● Arbeitssicherheit und Gesundheit
am Arbeitsplatz
Welches sind die Risiken in dieser
grossen Firma?
Die Betriebsabläufe und Prozesse aus
dem Kerngeschäft stehen in hoher
Agilität, weil das tagesaktuelle Berichten im Vordergrund steht. In diesem Umfeld gilt es für den Sicherheitsbeauftragten die geordneten,
sicheren Rahmenbedingungen zu
schaffen. Hauptsächlich werden die
geordneten Rahmenbedingungen gestört durch:
● Betriebsunfälle
● Drittfirmen mit temporären Einsätzen am Standort (Handwerker)
● Elektroversorgung
● Brandschutz und Bühnenbau.
Wie stellen Sie sicher, dass die
Mitarbeiter bei der Arbeit, im
Verkehr, im Umgang mit Licht,
Elektrizität und Lösungsmitteln
sich sicher verhalten?
Wir haben klar definierte Installationsvorschriften und Installationsleitsätze, welche die hohen Anforderungen aus dem Betrieb verbindlich
umschreiben.
Wir sind ein Team, bestehend aus drei
Mitarbeitern, welches bei der Umsetzung dieser Anforderungen täglich an
der Front ihre Arbeit leistet. Daneben
schauen wir, dass die Anlagen in
gutem Zustand sind.
Mitarbeiter, die mit Elektrizität zu tun
haben, geniessen regelmässig die
Weiterbildung bei Electrosuisse und
an Fachtagungen.
SF DRS hatte in den vergangenen
zwei Jahren zweimal einen Sendeunterbruch durch Stromausfall.
Sicherheit beim
Schweizer Fernsehen
Ludwig Binkert
Am Standort Leutschenbach sind rund 2320 Personen beschäftigt.
1300 Mitarbeitende beschäftigen sich mit dem Programminhalt bei
SF, und 570 Mitarbeitende sind bei tpc in der Produktion beschäftigt.
Die übrigen 450 Personen sind Mitarbeiter von Tochtergesellschaften
und Mediaservices der SRG SSR idée suisse. Der Betriebsaufwand
von SF beträgt jährlich 448 Mio. CHF.
Der Hauptauftrag von SF und tpc formuliert sich aus dem RTV und
definiert sich primär auf die Herstellung und Verbreitung des
Fernsehens in der deutschsprachigen Schweiz. Am Standort
Leutschenbach werden nebst dem Fernsehprogramm auch alle
Radioprogramme der SRG SSR idée suisse verbreitet. Die IZA hat
sich bei Kurt Fischer (Sicherheitsbeauftragter Gebäude) und Thomas
Schuppli (Leiter Elektro-Haustechnik) erkundigt, wie in dieser
vielseitigen Firma die Sicherheit gewährleistet wird.
Kurt Fischer und Thomas Schuppli.
Wie ist die Firma gegen Stromunterbrüche gesichert?
Für kritische Bereiche haben wir Notstromaggregate, aber nicht für alles.
Unsere Anlagen sind mit USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) gesichert.
Vom Gesetz sind wir verpflichtet, den
Sendebetrieb für die Radiosendungen
sicherzustellen.
Das Problem im letzten Sommer entstand durch eine Störung, verursacht
durch ein Eichhörnchen bei der EWZ,
unserem Stromlieferanten. Unsere
Anlagen wurden überprüft, und die
Transformation und die Hauptverteilungen wurden erneuert. Zusätzlich
verfügen wir heute über eine Umschaltautomatik, sodass bei Unterbruch der einen Stromleitung auf eine
andere umgeschaltet werden kann.
Wie sind Sie für den menschlichen
Notfall gerüstet?
Wir haben eine Betriebssanität mit
fünf ausgebildeten Betriebssanitä2/10
Arbeitssicherheit
tern, drei Sanitätszimmern und eine
Betriebsfeuerwehr. Die 16 Mitglieder
der Betriebsfeuerwehr sind auch in
der Lage, Erste Hilfe zu leisten. Die Sanitätszimmer sind mit Defibrillatoren
ausgerüstet.
Unsere zwei Securitasmitarbeiter
rücken bei Alarm aus und bringen die
Sanitätsausrüstung an den Schadenplatz.
Im Bereich Personensicherheit haben
wir eine Lösung mit der NSBIV Luzern
erarbeitet. Im Studio haben wir bei
Lifesendungen eine Feuerwache.
Generell arbeiten wir eng mit «Schutz
und Rettung» Zürich zusammen. Damit stellen wir sicher, dass Ausbildung
und Ausrüstung auf dem neusten
Stand der Anforderungen gewährleistet sind.
Sind Sie einer EKAS Branchenlösung angeschlossen?
Nein. Wir sind Teil der Betriebsgruppenlösung SRG, welche mit der NSBIV
Luzern erarbeitet wurde.
Brandschutz: Wie sind die Vorkehrungen zum Brandschutz, und
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welches sind die Eckpunkte des
Notfallkonzeptes?
Wir haben die Betriebsfeuerwehr und
beim Brandschutz einen regelmässigen und guten Kontakt mit der Feuerpolizei. Mängel werden sofort behoben.
Die Anforderungen an den Brandschutz in einer Firma mit 24 StundenBetrieb sind hoch und manchmal
mühsam. Bis jetzt hat sich unser Konzept jedoch bewährt. Wir haben einen
Evakuationsplan und führen auch gelegentliche Evakuationsübungen durch.
Das Schweizer Fernsehen hat bestimmt auch Zulieferfirmen, sei es
für Bauprojekte, sei es für andere
Aufgaben. Wie sind die Vorgaben
bezüglich Arbeitssicherheit bei
diesen Unterakkordanten?
Lieferanten und Drittfirmen von SF
und tpc müssen angemeldet sein und
eine interne Bezugsperson haben,
welche sie bei der Ausübung ihres
Auftrages begleitet.
Bei internen Mitarbeitern und Drittfirmen achten wir darauf, dass die Bestimmungen des Arbeitsschutzes wie
z. B. bei Schuhen, Helmen und je nach
Tätigkeit den Masken eingehalten
werden.
Auch im Bereich von Elektroarbeiten
wird rigoros durchgegriffen, wenn mit
ungenügendem Schutz und Sicherheitsvorrichtungen gearbeitet wird.
Nationales SicherheitsBüro
Industrie und Verkehr (NSBIV)
1. Das NSBIV wurde 1997 gegründet
2. NSBIV unterstützt und berät über
70 Unternehmen und Kommunalwesen bezüglich Arbeits- und
Prozesssicherheit.
3. NSBIV beschäftigt gegenwärtig
8 Mitarbeiter
4. Angebote:
Akkreditierte Zertifizierungsstelle
SIBE Schweiz
ASA-Beratung: Sicherheit und
Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Unfalluntersuchung, Vorkommnisabklärung, Expertisen
Risk Engineering
Schulung, Seminare
Weitere Informationen:
www.sibe.ch
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