Giulia und Julian - Traumberuf Mediamatiker

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Inhaltsverzeichnis
Giulia und Julian
Der Morgen, der alles veränderte
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Giulia und Julian lernen mediamatisch
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Fast Facts 1. und 2. Lehrjahr
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Mediamatisch geht auch am Abend
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Fast Facts 3. und 4. Lehrjahr
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Kontaktinformationen17
Der Weg zur Mediamatiker/in EFZ
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Der Morgen, der alles veränderte
Montag, im Oktober um 07.03 Bahnhof Südwest. Julian
und seine Schulkollegin warten auf den Zug zur Schule im
Nachbardorf. Sie besuchen dort die 2. Sekundarklasse. Der
Zug kommt wie üblich ca. 2-3 Minuten später. Wie so oft
ist der Zug ziemlich gut gefüllt. Die beiden haben jedoch
Glück, in einem Abteil sind zwei Plätze frei.
Eine junge, gepflegte Dame sitzt in Fahrtrichtung am
Fenster. Ihr gegenüber sitzt ein vermutlich gleichaltriger
Mann mit Notebook-Tasche. Sie sind in ein Gespräch verwickelt. „Was hast du heute für Arbeiten?“, fragt die Dame
den Herrn. Dieser antwortet: „Heute drehe ich die ersten
Szenen für den Werbefilm unserer Firma. Danach kann ich
diese auch gleich im Schnittprogramm bearbeiten und zusammenfügen.“ Sie erwiedert, „Es ist schon toll, dass wir
damals in der Berufsschule den Umgang mit der Videokamera lernten und in Marketing unterrichtet wurden.“
Der junge Herr grinste: „Ja, unser Marketing-Lehrer werde ich wohl nie vergessen, der war ja noch spezieller als
unser Informatik-Lehrer.“
Nun werden Giulia und Julian hellhörig. „Was haben die
beiden nur gelernt?“, flüstert Julian zu Giulia. „Keine
Ahnung, Marketing und Informatik in der Berufsfachschule klingt jedoch nach einer interessanten Mischung.“ Sie
hören nun angespannt weiter zu, denn sie sind auf der
Suche nach einem geeigneten Beruf für die Lehre.
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„Ja, die beiden Lehrer waren schon Kult“, meinte die junge
Dame grinsend. „Hör mal Mike, wie läuft es denn nun bei
dir in der Buchhaltung? In der Berufsschule war das ja
nicht gerade deine Stärke.“ Mike antwortet: „Wie sagt man
so schön? Übung macht den Meister! Inzwischen komm
ich damit sehr gut klar und führe die Buchhaltung meiner
Firma selbstständig.“
Giulia schaut Julian fragend an: „Was haben die Beiden
bloss gelernt?“ Julian wirkt auch etwas ratlos, nimmt nun
aber doch allen Mut zusammen und spricht die Beiden an:
„Entschuldigung, wir haben mitgehört und rätseln was sie
beide nun wirklich gelernt haben?“ stottert er.
Die Beiden schauen sich an und lächeln: „Wir haben den
vielseitigsten und schönsten Beruf der Welt. Wir haben
Mediamatiker gelernt. Wieso, habt ihr zwei Interesse an
diesem Beruf?“ Giulia und Julian nicken heftig und sind
überrascht. Von diesem Beruf haben sie bisher noch nichts
gehört. Mike schaut seine Begleiterin an: „Claudia, kannst
du in kurzen Sätzen erzählen was der Beruf des «Mediamatikers» alles umfasst?“
Claudia stimmt zu, erwähnt jedoch, dass sie bereits an der
nächsten Bahnstation aussteigen wird. Auch die beiden
Sek-Schüler steigen hier aus. Mike macht den Beiden ein
Angebot: „Morgen treffen wir uns hier eine Stunde früher
am Bahnhof, da können wir weiter reden.“
Giulia und Julian sind damit sofort einverstanden.
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Giulia und Julian lernen mediamatisch
Bahnstation, alle vier treffen sich wie abgemacht und
nutzen die Gelegenheit für ein ausgiebigeres Gespräch im
Zielbahnhof-Café.
„Am besten fangen wir ganz von vorne an“, meint Mike
und lächelt den beiden Schülern zu. „Im 1. Lehrjahr war
alles sehr aufregend. Man brauchte Zeit, um sich an die
neue Situation zu gewöhnen. Zu Beginn lernte man viel
Nützliches über die Office-Programme Word, Excel und
PowerPoint. Auch das Verhalten gegenüber Kunden, die
richtige Beratung am Telefon und das Zeitmanagement im
Betrieb wurden vermittelt. In der Schule gab es ansonsten viel Theorie, das Meiste konnte man dann im Lehrbetrieb nach und nach umsetzen. Am besten haben mir
jedoch immer die überbetrieblichen Kurse (ÜKs) gefallen.
Da konnte man die Theorie von der Schule in der Praxis
anwenden. Was fällt dir zum 1. Lehrjahr noch ein Claudia?“ Sie antwortet ohne zu überlegen: „Das Erste was
mir einfällt, ist der Designunterricht. Da konnte man sich
so richtig ausleben und kreativ sein. Es war aufregend die
ganzen Möglichkeiten von Programmen wie Photoshop,
InDesign und Co. zu entdecken. Zusätzlich haben wir auch
gelernt wie man z. B. ein selbstgestaltetes Plakat richtig
für den Druck aufbereitet.“
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„Das Spezielle im 2. Lehrjahr war, dass man im Betrieb
nun spürbar mehr Selbstverantwortung hatte“, meint Claudia. Mike stimmt ihr zu. „Ja, ausserdem hatte man sich bis
dahin an den Betrieb gewöhnt. Man wusste langsam, welche Arbeiten immer wieder anstehen und wie man diese
zu erledigen hatte. Trotzdem kamen auch neue Arbeiten
auf mich zu. Ab dem 2. Lehrjahr wurde ich in unser Buchhaltungssystem eingeführt und mir wurde auch gezeigt,
wie unsere Firmenwebseite zu betreuen ist.“
„Stimmt, damals konnte ich innerhalb eines Projektes
selbstständig eine Webseite gestalten und diese mit einer
Fachkraft dann auch gleich programmieren. Das hat mir
sehr viel Spass gemacht“, Claudia lächelt.
Die Stunde ist im Flug vergangen. Giulia und Julian wollen
noch viel mehr wissen. Die Vier vereinbaren, das Gespräch
an einen gemütlichen Abend bei Giulia zu Hause fortzusetzen.
Fast Facts 1. Lehrjahr
Fächer in der Schule
Arbeiten im Betrieb
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•
•
•
• Telefondienst
• Post verarbeiten
• Kleine Gestaltungsaufträge
• Einrichten von Computerarbeitsplätzen
• Installieren von Hard- und
Software
• Korrespondenz
Informatik
Deutsch
Englisch
Französisch
Wirtschaft und Recht
Multimediatechnik
Design
Bürokommunikation
Sport
Mitgestalten von Projekten
Überbetriebliche Kurse: ÜK1 (PC zusammenbauen),
ÜK2 (Gestalten und Designen von Layouts)
Fast Facts 2. Lehrjahr
Fächer in der Schule
Arbeiten im Betrieb
•
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•
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•
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•
•
•
•
• Einführung Buchhaltungssystem
• Betreuung von Webauftritten
• Fotografieren und Nachbearbeitung im Photoshop
Informatik
Deutsch
Englisch
Französisch
Wirtschaft und Recht
Multimediatechnik
Design
Bürokommunikation
Sport
Projektmanagement
Rechnungswesen
Überbetriebliche Kurse: ÜK3 (Filme erstellen),
ÜK4 (Dynamische Webseite herstellen)
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Mediamatisch geht auch am Abend
Claudia und Mike haben sich am Kiosk verabredet um,
gemeinsam zu Giulia nach Hause zu gehen. „Hast du
gemerkt, wie neugierig die Beiden sind?“, fragt Mike.
„Ja, ich kann mich aber auch gut erinnern, wie fasziniert
ich vom Beruf Mediamatikerin war als, ich das erste Mal
davon hörte. Dieser Beruf ist so vielfältig, da wird einem
nie langweilig und trotzdem ist er bei den Schülern kaum
bekannt. Das ist sehr schade, aber wenigstens haben wir
hier die Chance Giulia und Julian die wunderbare Welt der
Mediamatik etwas näher zu bringen“, erwidert Claudia.
Error
Es ist ein Fehler augetreten!
OK
Als die Beiden beim Haus von Giulia ankommen, werden
sie von den Eltern in Empfang genommen. Für ihre Gespräche suchen sie sich das Wohnzimmer aus. Gerade als
Mike anfängt vom 3. Lehrjahr zu berichten, kommt Giulias Mutter in den Raum. „Hast du etwas am PC verstellt?
Ich kann keine Programme mehr starten“, sie schaut ihre
Tochter fragend an. „Nein, ich habe gar nichts gemacht“,
entgegnet Giulia. „Darf ich kurz einen Blick darauf werfen?
Vielleicht kann ich Ihnen ja weiterhelfen“, bietet Mike an.
Bereits fünf Minuten später ist Mike zurück und Giulias
Mutter kann ohne Probleme an ihrem Computer weiterarbeiten.
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„So, wo waren wir stehen geblieben?“, fragt Mike. „Beim
3. Lehrjahr“, sagt Claudia. „Ah ja, hauptsächlich habe ich
bei Marketingprojekten mitgeholfen und wir haben das
ganze Netzwerk in der Firma neu aufgebaut. Da konnte
ich die Kenntnisse aus dem ÜK beim Serveraufsetzen und
beim Vernetzen der einzelnen Computer gut anwenden.
Was lief bei dir da im Betrieb?“ Claudia überlegt kurz, “Da
wurde mir mehr anvertraut im Betrieb. Ich bekam vor
allem viele Gestaltungsaufträge zu dieser Zeit. Ich erstellte
Flyer, Plakate und Fotomontagen und bereitete diese auch
für den Druck auf.“
Nun betritt der Vater von Giulia das Wohnzimmer. „Meine
Tochter erzählte mir, dass sie auch Webseiten gestalten
und programmieren können. Der Vorstand meines Sportvereins hat sich überlegt, eine Webseite einzurichten. Hätten sie Interesse diesen Webauftritt für uns zu erstellen?“
„Das klingt durchaus interessant. Wir können gerne einen
Termin vereinbaren und die Details dazu abklären.“ Claudia nimmt rasch ihren Terminkalender hervor und schon
bald haben sich beide auf ein Datum geeinigt.
Mike ergreift nun das Wort: „Das 4. Lehrjahr war wohl
das beste von allen. Wir hatten da nur noch ein Tag in der
Woche Berufsschule. Somit konnten wir im Betrieb aktiver
tätig sein. Ich konnte im Betrieb beinahe alle Aufträge eigenständig erledigen und wurde oft schon wie ein Ausgelernter Mediamatiker behandelt. Trotzdem war immer eine
Ansprechperson da falls Fragen auftauchten.“
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Fast Facts 3. Lehrjahr
Fächer in der Schule
Arbeiten im Betrieb
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•
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•
•
• Erstellung von Flyern, Plakaten
• Aufbauen und administrieren
des Firmennetzwerks
• Programmieren und verwenden von Datenbankanwendungen
• Präsentieren von Ergebnissen
den Kunden
Informatik
Deutsch
Englisch
Wirtschaft und Recht
Sport
Projektmanagement
Rechnungswesen
Marketing
Geschichte
Überbetriebliche Kurse: ÜK5 (Kleines Netzwerk aufbauen und
betreiben)
Fast Facts 4. Lehrjahr
Fächer in der Schule
Arbeiten im Betrieb
•
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•
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•
• Organisieren von Veranstaltungen
• Unterhalten der Informatik im
Betriebsumfeld
• Mithelfen bei Marketingaktionen
• Drehen von Werbevideos
Informatik
Wirtschaft und Recht
Sport
Projektmanagement
Rechnungswesen
Marketing
Geschichte
Überbetriebliche Kurse: Im 4. Lehrjahr finden keine ÜKs
mehr statt.
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Giulias älterer Bruder ist KV-Lernender und kommt genervt
ins Wohnzimmer, setzt sich auf das Sofa und schaltet den
Fernseher ein. „Was ist denn mit dir los?“, fragt Giulia.
„Ich habe morgen eine Prüfung im Fach Rechnungswesen
und ich komme einfach nicht weiter. Ich verstehe nicht,
wie man diese Abschlussbuchungen am Jahresende vornehmen muss. Bei jeder Übung die ich dazu löse stellt
sich mein Ergebnis schlussendlich als falsch heraus.“ „Ich
helfe dir gerne weiter, ich hatte ebenfalls das Fach Rechnungswesen in der Berufsfachschule. Es war zwar nicht
gerade mein Lieblingsfach, jedoch ist die Führung einer
Buchhaltung gar nicht so schwer, wenn man erst mal die
Grundlagen verstanden hat“, bietet Mike an. „Das klingt
super, danke!“, Giulias Bruder schaltet den Fernseher aus
und verschwindet in sein Zimmer.
Julian meldet sich zu Wort: „Jetzt wissen wir ja, was in
diesen vier Lehrjahren als Mediamatiker so vorgeht. Mich
würde aber noch interessieren, wie es mit den Abschlussprüfungen abläuft?“ „Ganz toll war die Individuelle Produktivarbeit (IPA) im 4. Lehrjahr. Da konnte man im Betrieb
selbstständig ein Projekt durchführen. Hier wurde einem
auch wirklich bewusst, wie viel Wissen man sich in diesen vier Lehrjahren angeeignet hat“, meint Claudia. Jetzt
wird Giulia neugierig: “Was für ein Projekt habt ihr denn
als IPA gemacht?“ „Ich habe einen Webshop für meinen
Betrieb erstellt“, sagte Mike. „Dabei durfte ich ein Konzept
erstellen, wie ich mir den Aufbau des Webshops vorstelle,
danach machte ich mich an die Gestaltung meines Web14
?
+
Bank
1‘000
250
756
2‘000
340
?
?
-
1‘450
2‘896 S
?
4‘346
4‘346
?
?
?
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?
shops und schlussendlich noch an die Programmierung.
Es war ein super Gefühl so etwas selber zu entwickeln,
ich war richtig stolz auf mich, als ich fertig war“, meint
Mike. „Ja, das ist schon eine tolle Erfahrung, ein selbstständig erledigtes Projekt fertig vor sich zu haben. Ich
habe damals ein Konzept erstellt für die Schulungsräume
unseres Betriebs. Ziel dieses Projekts war es, die Kursräume effizienter zu nutzen. Ich erstellte also einen Kosten-Nutzen-Plan auf und erstellte ein Webformular, damit
die Kursräume auch über das Internet von den Kunden
reserviert werden können. Dank des Kosten-Nutzen-Plans
konnte ich auch einen fairen Preis für die Vermietung
berechnen“, sagte Claudia. „Wow, das klingt wirklich super
interessant. Was macht man eigentlich nach der Lehre
als Mediamatiker?“, fragt Julian. „Wisst ihr, Mediamatiker
sind sehr gefragte Berufsleute. Nach der Lehre kann man
in den Bereichen Projektplanung, Informatik, Marketing,
Administration oder Gestaltung weiterarbeiten. Entweder
man spezialisiert sich für einen dieser Bereiche, oder man
fährt fort wie bisher und kann in allen Bereichen gleichzeitig tätig sein. Eigentlich steht einem mit dieser Ausbildung
die ganze Berufswelt in Richtung Informationstechnologie
offen und genau das ist es, was diesen Beruf ausmacht. Er
ist kreativ, spannend und vielfältig; er ist so gut wie überall einsetzbar“, sagt Mike.
„Ich glaube ich habe heute meinen Traumberuf gefunden“,
meint Julian. „Geht mir genauso“, sagt Giulia und freut
sich bereits eine Lehre als Mediamatikerin anzufangen.
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Kontaktinformationen
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Fragen zur Ausbildung zum Mediamatiker EFZ oder zur
Mediamatikerin EFZ hast, so scheue Dich nicht mit uns
Kontakt aufzunehmen.
Wir wünschen Dir alles Gute auf Deinem Weg zum Traumberuf.
Verein zur Förderung
der ICT-Berufsbildung
Ebikonerstrasse 75
6043 Adligenswil
041 371 24 24
[email protected]
www.vfi.ch
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