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Demokratie und politisches System • Beitrag 18
Demokratie-Quiz
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Zeichnung: © Harm Bengen/www.toonpool.com
Was wissen Sie über Wahlen? –
Ein Quiz zur Parteiendemokratie
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Torsten Stratmann und Lena Neurauter
(nach einer methodischen Vorlage von Gertrud Gandenberger und Stefanie Gerlach)
Dauer:
1 bis 3 Stunden
Inhalt:
Grundwissen zu Wahlen allgemein, zum deutschen Wahlsystem und zu den politischen
Parteien in Quizform; Webquiz zur 5-Prozent-Hürde, Erst- und Zweitstimme und dem
Sinn von Wahlen.
Ihr Plus:
Quizfragen in zwei Schwierigkeitsgraden und ein Kreuzworträtsel
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27 RAAbits Politik • Berufliche Schulen • Juni 2013
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Demokratie-Quiz
Demokratie und politisches System • Beitrag 18
IV
Fachliche Hinweise
„Unser Wissen ist kritisches Raten.“
Karl R. Popper (Wissenschaftsphilosoph)
Der Politikwissenschaftler Werner Patzelt urteilte über die deutschen Bürgerinnen und Bürger, sie
wüssten über ihr Parlament „recht wenig, und zum Ausgleich vermuten sie viel Falsches“ (in: Der
Bundestag – Ansichten und Fakten. Themenblätter im Unterricht, Nr. 78, hg. von der Bundeszentrale
für politische Bildung. Neudruck 2009. S. 3). Wie viel die Schülerinnen und Schüler über dieses
Thema wissen, lässt sich mithilfe der verschiedenen Quizformen in diesem Beitrag herausfinden.
Bei dem verbreiteten Nichtwissen anzusetzen, ist auch deshalb sinnvoll, weil danach möglicherweise eine offenere Haltung gegenüber dem Thema eingenommen wird.
Die richtige Wortwahl – Begriffe kennen
Die wichtigste Grundlage für die Auseinandersetzung mit einem Thema ist die Kenntnis der zentralen Begriffe. Bezeichnungen wie Wahlkreis, Direktmandat, Erst- und Zweitstimme, Verhältniswahlrecht und deren Bedeutung können die Schülerinnen und Schüler entweder vor dem Quiz
kennenlernen und durch die Fragen herausfinden, was sie sich gemerkt haben, oder sie können im
Anschluss an das Quiz ihre Wissenslücken schließen. Für die Beschäftigung mit Parteien und Wahlen sind nicht nur Begriffe wichtig, sondern auch Zahlen.
Zahlen spielen für Parteien und bei Wahlen eine zentrale Rolle
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Bei einer Wahl geht es um politische Inhalte und Persönlichkeiten. Doch letztlich dreht sich alles um
Zahlen. Vor der Wahl wird Bürgerinnen und Bürgern die Sonntagsfrage gestellt: „Welche Partei
würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?“ Die Auswertung der
Antworten ergibt ein Stimmungsbild vor der Wahl. Die Parteien nehmen diese Umfrageergebnisse
wahr und ziehen daraus Schlüsse für ihre Wahlkampfstrategie. Nach der Wahl spielen die Zahlen
eine zentrale Rolle bei der Beantwortung wichtiger Fragen: Welche Partei hat die meisten Stimmen
bekommen? Welche Parteien haben die 5-Prozent-Hürde überwunden und welche nicht? Wie viele
Sitze hat jede Partei im Bundestag? Um diese und weitere Fragen geht es bei den Hochrechnungen
am Wahlabend, die viele Wählerinnen und Wähler verfolgen.
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Die Besonderheiten der deutschen Bundestagswahl
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Mit der Erststimme entscheiden sich die Wählerinnen und Wähler für eine Direktkandidatin oder
einen Direktkandidaten aus ihrem Wahlkreis. Die Kandidatin oder der Kandidat, der die meisten
Stimmen erhält, zieht direkt in den Bundestag ein. Drei dieser Direktmandate sind notwendig, damit
eine Partei auch über die Landesliste in den Bundestag einzieht. Gelingt das einer Partei nicht, muss
sie mindestens fünf Prozent der bundesweiten Zweitstimmen gewinnen. Mit der Zweitstimme wählen die Bürgerinnen und Bürger die jeweilige Landesliste einer Partei. Aufgrund dessen, dass eine
Person pro Wahlkreis mittels Mehrheitswahl und eine Parteiliste durch Verhältniswahl bestimmt
werden, wird das deutsche Wahlrecht „personalisierte Verhältniswahl“ genannt. Doch wozu sind
die Parteien überhaupt notwendig, wenn die Personen doch auch direkt gewählt werden könnten?
Warum brauchen wir Parteien?
Parteien wirken nach Artikel 21 des Grundgesetzes bei der politischen Willensbildung des Volkes
mit. Sie bieten den Bürgerinnen und Bürgern Informationen und Positionen in politischen Fragen.
Außerdem vertreten sie die Interessen der Wählerinnen und Wähler im Parlament. Zudem bilden
Parteien den politischen Nachwuchs aus, indem sie ihre Mitglieder auf die Übernahme politischer
Ämter vorbereiten. Parteien repräsentieren die Bürgerinnen und Bürger und binden sie in den politischen Prozess ein.
27 RAAbits Politik • Berufliche Schulen • Juni 2013
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Demokratie und politisches System • Beitrag 18
Demokratie-Quiz
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Didaktisch-methodische Hinweise
Das Quiz bietet eine spielerische Form, sich mit Grundfragen zu Wahlen in der Demokratie auseinanderzusetzen. Es kann zur Wiederholung, aber auch als Einstieg in das Thema „Wahlen und politisches System“ verwendet werden, indem die Wissenslücken gesammelt und anschließend im
Unterricht besprochen werden. Die offenen Fragen stellen dann einen wertvollen Hinweis dar, wie
gut die Vorkenntnisse in der Lerngruppe sind. Der Hintergedanke dabei ist, einerseits das Interesse
an den anstehenden Bundestagswahlen zu wecken und andererseits deutlich zu machen, dass eine
Beschäftigung mit politischen Themen auch Spaß machen kann.
Wie Sie das Spiel vorbereiten
Zur Vorbereitung wird die auf Seite 4 stehende Übersicht mit den einzelnen Sachgebieten und den
Punktezahlen an die Tafel geschrieben bzw. per Overhead an die Wand projiziert. Die Fragen sind in
fünf Bereiche unterteilt und jeweils nach Schwierigkeitsgrad sortiert:
1. Wort-Wahl (Begriffe und Definitionen) (M 1)
2. Wahlen in Zahlen (M 2)
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3. Am Wahltag (Ablauf einer Wahl, Regeln) (M 3)
4. Stimmungsbarometer (Parteien und Kandidaten) (M 4)
5. Querbeet (M 5)
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Die Spieldauer beträgt ca. 30–45 Minuten. Die Übersicht mit vier mal fünf Frage- und Antwortfeldern
kann beliebig um weitere Bereiche oder Fragen ergänzt bzw. gekürzt werden.
Zu Beginn wird die Aufgabenstellung von der Lehrkraft erläutert. Daraufhin werden drei bis vier
Gruppen gebildet und aufgefordert, sich jeweils einen Namen zu geben – beispielsweise „Politprofis“, „Deutschland-Stars“, „Wahl-Giganten“ oder Ähnliches. Die Namen der Gruppen werden neben
das Quizraster geschrieben und auch die erzielten Punkte dort vermerkt. Jede Gruppe erhält 200
Punkte auf ihr Startkonto. Im Verlauf des Spiels werden die Gruppen mit ihren jeweiligen Namen
angesprochen.
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Wie kann man Punkte gewinnen?
Eine Gruppe, die auch durch Los bestimmt werden kann, beginnt. Sie wählt ein Feld aus dem Quizraster, zum Beispiel „Stimmungsbarometer 80“. Anschließend liest die Lehrkraft die Frage laut vor
und die Gruppe überlegt gemeinsam. Erst wenn die Gruppe sich auf eine Antwortmöglichkeit geeinigt hat, wird die Antwort vom Quizmaster (= Lehrkraft) angenommen.
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Ist die Frage richtig beantwortet, bekommt die Gruppe zu den anfänglichen 200 Punkten 80 Punkte
dazu und hat nun 280 Punkte. Beantwortet sie die Frage falsch, werden ihr vom Startguthaben 80
Punkte abgezogen und sie hat dann nur noch 120 Punkte. Nun kann die nicht beantwortete Frage an
die nächste Gruppe weitergegeben werden. Diese kann die Frage annehmen und somit die Punkte
gewinnen bzw. verlieren. Jedoch muss die nächste Gruppe die Frage nicht annehmen. Ist dies der
Fall, wird die darauffolgende Gruppe gefragt, ob sie die Frage annehmen möchte usw. Nimmt keine
Gruppe die Frage an bzw. beantworten alle weiteren Gruppen die Frage falsch, so löst die Lehrkraft
die Frage auf und die Punkte verfallen. Anschließend darf diejenige Gruppe ein Feld auswählen, die
in der ursprünglichen Reihenfolge dran ist.
Durch Annehmen kann also eine Gruppe öfter Quizfragen beantworten als andere Gruppen. Zu
beachten ist, dass nach jeder richtig beantworteten Frage direkt die nächste Gruppe an die Reihe
kommt.
Risiko und Einsatz – was bedeutet das?
Das Quiz enthält neben den Standardfragen auch Risikofragen. Hat die Gruppe ein Risikofeld
gewählt, so muss die Gruppe einen Betrag setzen, bevor sie die Frage gehört hat. Sie darf so viel
setzen, wie sie auf ihrem Konto hat. Sollte eine Gruppe 0 Punkte auf ihrem Konto haben, so kann ihr
ein Betrag von 10–50 Punkten gewährt werden. Wenn diese Regel angewendet wird, sollte sie jedoch
vor Spielbeginn bekannt gegeben werden.
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Demokratie-Quiz
Demokratie und politisches System • Beitrag 18
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Joker – eine schnellere Variante
Zusätzlich können zwei bis vier Joker verteilt werden. Die Lehrkraft bestimmt vor Spielbeginn, ob
mit oder ohne Joker gespielt wird. Zwei bis vier Felder werden dazu vorab (geheim) als Jokerfelder
bestimmt. Wählt die Gruppe ein solches Feld, bekommt sie einfach 100 Punkte auf ihr Konto. Dies
kürzt die Spieldauer ab.
Ende des Spiels und Gewinner
Die Lehrkraft streicht die bereits behandelten Felder durch. Sind alle Felder durchgestrichen, ist das
Spiel beendet. Gewonnen hat die Gruppe, die die meisten Punkte hat.
Übersicht über die Fragefelder – das Quizraster
Wort-Wahl
Wahlen
in Zahlen
Am Wahltag
Stimmungsbarometer
Querbeet
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1. Dieses Raster ist für alle sichtbar (Tafel oder Overheadprojektor).
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2. Es werden drei oder vier Spielgruppen gebildet und die Namen der Gruppen neben das Raster
geschrieben.
3. Jede Gruppe startet mit 200 Punkten.
4. Die Frage- und Antwortkarten für die einzelnen Bereiche darf nur der Quizmaster (= Lehrkraft) einsehen.
5. Beantwortete Fragen werden vom Quizmaster durchgestrichen.
Ergänzende Materialien
Bundestagswahlen – ein Dossier der Bundeszentrale für politische Bildung
http://www.bpb.de/politik/wahlen/bundestagswahlen/
Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein Dossier zum Thema „Bundestagswahlen“ zusammengestellt. Es geht um die Frage, warum wir überhaupt wählen, was Parteien sind und wie sie sich
im Laufe der Zeit verändert haben. Außerdem wird erörtert, welche Besonderheiten das deutsche
Wahlsystem aufweist und wer überhaupt zur Wahl aufgestellt werden darf. Zudem wird erläutert,
wie ein Wahlkampf funktioniert und welche Veränderungen das Internet gebracht hat. Das Dossier
enthält viele erklärende Texte, anschauliche Grafiken und interessante Videos.
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Demokratie-Quiz
Demokratie und politisches System • Beitrag 18
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M1
Wort-Wahl – Fragen für Einsteiger
30
In welchem Papier bereiten die Parteien ihre Positionen zu den wichtigsten Themen für die
Bundestagswahl auf?
A Wahlprogramm
B Grundsatzprogramm
C Parteiprogramm
60
Wie nennt man die Parteien, die im Bundestag nicht zu den Regierungsparteien gehören?
A Koalition
B Opposition
C Fraktion
80
Wie bezeichnet man eine Demokratie, in der die Wählerinnen und Wähler ihre politische
Gestaltungsmacht an politische Vertreter auf Zeit übertragen?
A direkte Demokratie
B apathische Demokratie
C repräsentative Demokratie
100
Wie wird das deutsche Wahlsystem genannt?
A absolutes Mehrheitswahlrecht
B personalisiertes Verhältniswahlrecht
C einfaches Verhältniswahlrecht
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Wort-Wahl – Fragen für Profis
30
Wie heißt die schriftliche Vereinbarung der Regierungsparteien über die gemeinsamen
Ziele und Vorhaben der Regierungszeit? (Wir gehen vom Regelfall aus, in dem zwei oder
mehr Parteien zusammen regieren.)
A Koalitionsvertrag
B Zusammenarbeitsvertrag
C Regierungsvertrag
60
Wer bildet die Bundesregierung?
A die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler und die Ministerpräsidentinnen und
Ministerpräsidenten der Bundesländer
B der Bundespräsident oder die Bundespräsidentin und die Bundeskanzlerin oder
der Bundeskanzler und ausgewählte Experten
C die Bundeskanzlerin oder der Bundeskanzler und die Bundesministerinnen und
Bundesminister
80
Wie wird die Bundesregierung noch genannt?
A Korsett
B Kabinett
C Kabarett
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RISIKO
100
Welche Sperrklausel gibt es bei Bundestagswahlen?
Antwort: Die 5-Prozent-Hürde
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Demokratie und politisches System • Beitrag 18
Demokratie-Quiz
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Erläuterung (M 1–M 5)
Je nach Vorwissen der Lerngruppe können Sie die Fragen für Einsteiger oder die Fragen für Profis
aussuchen.
Die Gruppe, die beginnen darf, wählt ein beliebiges Feld aus, beispielsweise „Wort-Wahl 60“. Sie –
als Quizmaster – lesen die Fragen sowie die Antwortmöglichkeiten zu dem gewählten Feld vor. Einzelne Fragen sind offen gestaltet (RISIKO), beispielsweise „Am Wahltag – Fragen für Einsteiger 100“.
In diesem Fall ist es wichtig, nur die Frage vorzulesen und nicht versehentlich auch die Antwort.
Im Folgenden ein paar Zusatzinformationen zu den Fragen aus den fünf Bereichen. Die Materialien
M 6–M 8 vertiefen das Wissen in der Rubrik „Am Wahltag“. Sie können diese Themen aber auch vor
dem Quiz bearbeiten.
Erläuterung (M 1)
Wort-Wahl – Fragen für Einsteiger
Wort-Wahl 30: Ein Parteiprogramm ist die Zusammenstellung der Ziele, die eine Partei langfristig
realisieren möchte. Aufgrund dessen, dass es über einen längeren Zeitraum seine Gültigkeit behalten soll und grundlegende Fragen einer Partei behandelt, sind die Ziele allgemein formuliert. Das
Parteiprogramm wird auch Grundsatzprogramm genannt. Während des Wahlkampfs wird von den
Parteien ein aktualisiertes Wahlprogramm herausgegeben. Es beschreibt vor allem die Ziele, die die
Partei in der nächsten Legislaturperiode umsetzen möchte.
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Wort-Wahl 60: Eine Koalition ist ein Bündnis von zwei oder mehr Parteien, um beispielsweise Interessen durchsetzen zu können, die allein nicht realisierbar sind. Bei einer Fraktion handelt es sich
ebenfalls um einen Zusammenschluss zur Durchsetzung von Interessen, aber eine Fraktion besteht
aus den Mitgliedern einer Partei. Die Opposition bezeichnet die Parteien, die sich im Parlament als
Minderheit gegen die Regierung und deren Mehrheit stellen. Die Opposition handelt dabei nicht
immer als Zusammenschluss. Die Parteien können ganz unterschiedliche Ziele verfolgen.
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Wort-Wahl 80: Die direkte Demokratie ist eine Form der Demokratie, in der die Bürgerinnen und Bürger unmittelbar selbst die politischen Entscheidungen fällen und dies nicht gewählten Vertretern
(Repräsentanten) überlassen. Beispiele für direkte Demokratie in der Gegenwart sind Volksentscheid
und Referendum. Gegensatz: Repräsentative Demokratie.
Nach: www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16390/direkte-demokratie (Stand 15.04.2013)
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Wort-Wahl 100: Das Wahlverfahren zum Deutschen Bundestag wird häufig missverstanden und als
Mischung von Mehrheitswahl und Verhältniswahl dargestellt. Das ist nicht richtig. Zwar werden die
Direktkandidatinnen und -kandidaten nach relativer Mehrheitswahl bestimmt. Wie viele Sitze eine
Partei im Bundestag erhält, hängt jedoch allein vom Anteil der Zweitstimmen ab. Das bundesdeutsche Wahlrecht ist daher eindeutig ein Verhältniswahlrecht. Das Wahlsystem der Bundesrepublik ist
gleichzeitig auch auf die politischen Personen zugeschnitten. Es wird daher als „personalisierte Verhältniswahl“ bezeichnet.
Nach: http://www.bpb.de/politik/wahlen/bundestagswahlen/62524/personalisierte-verhaeltniswahl?p=all (Stand 15.04.2013)
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Demokratie-Quiz
Demokratie und politisches System • Beitrag 18
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Aufgaben zur Farbfolie (M 6)
1. Betrachten Sie das Schaubild und erklären Sie, wen man mit seiner Erststimme wählt.
2. Welche Rolle spielt die Zweitstimme bei der Bundestagswahl? Erläutern Sie.
3. Welche der beiden Stimmen ist für den Ausgang der Bundestagswahl wichtiger? Begründen Sie
Ihre Ansicht.
Erläuterung (M 6)
Die Farbfolie in M 6 kann bei der Besprechung des Buchstabenrätsels in M 7 aufgelegt werden. Die
Darstellung ist stark vereinfacht. Beispielsweise sind die Überhangmandate nicht berücksichtigt.
Dieses relativ komplizierte Thema lässt sich anhand folgenden Lernvideos im Unterricht aufgreifen:
www.bpb.de/mediathek/618/ueberhangmandate
Empfehlenswert sind außerdem folgende Lernvideos zur Frage „Wie funktioniert die Bundestagswahl?“ – die ersten beiden von der Bundeszentrale für politische Bildung und das dritte von der
Wochenzeitung Die Zeit:
www.bpb.de/mediathek/614/fuenf-prozent-huerde
www.bpb.de/mediathek/599/erst-und-zweitstimme
www.zeit.de/video/2013-01/2079821681001
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Zu Aufgabe 1: Mit der Erststimme kann jeder Wahlberechtigte für eine Kandidatin oder einen Kandidaten in seinem Wahlkreis stimmen. Diejenige Person, die in einem Wahlkreis die meisten Stimmen
gewonnen hat, gewinnt das Direktmandat und erhält damit einen Sitz im Bundestag. Die Bewerberinnen und Bewerber für ein Direktmandat in Wahlkreisen können auch parteilos sein. Die Gewinner
der 299 Direktmandate ziehen als Abgeordnete in den Bundestag. Damit ist die Hälfte der Bundestagssitze vergeben. Das System nennt man Mehrheitswahl.
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Zu Aufgabe 2: Mit der sogenannten Zweitstimme wird eine Partei gewählt. der Prozentsatz, den eine
Partei dabei erreicht, bestimmt die Anzahl der Sitze, die ihr im Bundestag zustehen. Alle Parteien,
die mehr als 5 Prozent der Wählerstimmen erreicht haben, erhalten demnach gemäß ihrem Stimmenanteil Bundestagssitze. Das System nennt man Verhältniswahl.
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Zu Aufgabe 3: Die Bezeichnung Erststimme wird von vielen missverstanden im Sinne von wichtiger.
Generell gilt: Vom Anteil der Zweitstimmen hängt es ab, wie viele Sitze eine Partei im Bundestag
erhält. Die Zweitstimme ist also die wichtigere Stimme für die Frage, welche Partei(en) die Mehrheit
im Bundestag stellen und damit die Regierung bilden können.
Wie viele Sitze eine Partei erhält, errechnet sich so: Zunächst ermittelt man den Anteil an den
Gesamtsitzen = Anteil an Zweitstimmen. Davon wird die Zahl der Direktmandate abgezogen.
Die dann noch verbleibenden Sitze werden mit Kandidaten von den sogenannten Landeslisten der
Parteien aufgefüllt.
Das bundesdeutsche Wahlrecht ist daher eindeutig ein Verhältniswahlrecht. Gleichzeitig ist das
Wahlsystem der Bundesrepublik auch auf die politischen Personen zugeschnitten – deutlich wird
dies durch die Auswahl der Personen für die Direktmandate. Es wird daher als „personalisierte Verhältniswahl“ bezeichnet.
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Demokratie-Quiz
Demokratie und politisches System • Beitrag 18
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Erläuterung (M 7)
Zu Aufgabe 1: Die richtige Lösung der einzelnen Begriffe lautet:
ERSTSTIMME
WAHLKABINE
STIMMZETTEL
DIREKTMANDAT
HOCHRECHNUNG
ZWEITSTIMME
WAHLURNE
WAHLLOKAL
WAHLKREIS
PARTEI
Zu Aufgabe 2: Wenn Sie die Buchstaben aus den nummerierten Kästchen der einzelnen Begriffe
richtig übernommen haben, dann bekommen Sie dieses Lösungswort heraus:
BUNDESTAGSWAHL
Aufgaben zum Webquiz (M 8)
1. Bilden Sie Kleingruppen und lösen Sie das Rätsel. Folgende Internetseiten helfen Ihnen dabei weiter:
www.bpb.de/mediathek/676/warum-sollte-man-sich-die-muehe-machen-zu-waehlen ww.bpb.de/
mediathek/312/wer-regiert-die-welt
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2. Diskutieren Sie die folgenden Aussagen kritisch:
a. „Je größer die Beteiligung am demokratischen Prozess ist, desto weniger wahrscheinlich ist
es, dass die Ergebnisse sinnvoll sind.“ (Stanley Fish, Wissenschaftler und Kolumnist der New
York Times, USA)
b. „Jeder sollte Präsident der Welt sein. Nein, nicht der Welt, sondern Präsident seines eigenen
Lebens.“ (Suellen, Jongo da Serrinha, Brasilien)
Welche Meinung vertreten Sie?
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Methodischer Tipp
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Vergrößern Sie das Arbeitsblatt für die Arbeit in Kleingruppen auf DIN A3-Format.
Erläuterung (M 8)
Zu Aufgabe 1: Die richtigen Antworten auf die Fragen lauten folgendermaßen:
Waagerecht
1.
3.
7.
9.
11.
12.
13.
14.
16.
17.
18.
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Druck
Zweitstimme
Vielfalt
Leben
Sperrklausel
apathisch
Überhangmandate
Landesliste
Region
fünf
Gewalt
Senkrecht
1.
2.
4.
5.
6.
7.
8.
10.
15.
drei
Direktmandat
Minderheitenparteien
Gesellschaft
Kapitalismus
verschmelzen
Geld
Zersplitterung
Strafe
Zu Aufgabe 2: Die beiden Zitate eignen sich als Impuls für eine Diskussion. Präsentieren Sie dazu
eines der beiden Zitate auf einem großformatigen Plakat. Die Lernenden sollen dazu eine Position
einnehmen. Dazu wird auf dem Boden mit Kreide eine Linie eingezeichnet – sie reicht von 100-prozentiger Zustimmung bis zu 100-prozentiger Ablehnung. Die einzelnen Schülerinnen und Schüler
stellen sich genau an den Punkt auf dieser Linie hinstellen, der ihrem Grad der Zustimmung bzw.
Ablehnung entspricht. Darüber hinaus kann man das Unterrichtsgespräch mit der Frage „Welche
Meinung vertreten Sie?“ vertiefen.
Weitere Zitate für einen Diskussionsimpuls finden Sie im Video „Wählen, ja oder nein?“ der BBC
(5.42 Minuten) unter www.bpb.de/mediathek/676/warum-sollte-man-sich-die-muehe-machen-zuwaehlen oder im Video „Wer regiert die Welt?“ (5.53 Minuten) unter ww.bpb.de/mediathek/312/werregiert-die-welt.
27 RAAbits Politik • Berufliche Schulen • Juni 2013
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Demokratie und politisches System • Beitrag 18
Demokratie-Quiz
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Ein Buchstabenrätsel
zur Wahl des Deutschen Bundestages
Die Wahl zum Deutschen Bundestag kann sehr verwirrend sein. Können Sie die wichtigsten Begriffe
zur Wahl trotzdem entschlüsseln?
Die Bundestagswahl – so ein Durcheinander
S EEMI M STT R
10
M I STETZ EMW I
7
U
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N AB HEA KI L W
13
1
N UH RA EWL
H
C
2
T I EZES LM MT T
6
L OAK ALLH W
S
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K ERN TT A DA DM I
O
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E A LI H WKR S
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3
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N HGEU H CH CN OR
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A TI PR E
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L ÖSUN GSW ORT
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Aufgaben
1. Entwirren Sie jedes der Wörter und tragen Sie die richtige Lösung in die Kästchen ein.
2. Übernehmen Sie die Buchstaben der nummerierten Kästchen und tragen Sie sie in die untere
Reihe ein. Daraus ergibt sich das Lösungswort.
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