Vertrieb und Marketing

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Berufsreport
Vertrieb & Marketing
WISU-KARRIERE
Kaum ein Bereich in der Wirtschaft bietet so gute Einstiegschancen wie der Vertrieb. Denn gleichgültig ob die
Konjunktur gerade brummt oder nicht: Unternehmen leben vom Verkauf ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Gute Verkäufer sind deshalb zu allen Zeiten gefragt. Genauso wie Experten, die sich mit zeitgemäßen Marketing-Methoden auskennen.
BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
Berufsreport
Vertrieb und Marketing:
Jobs, Jobs, Jobs
um Verkäufer muss man geboZ
ren sein, hieß es früher oft. Doch
diese Weisheit ist längst widerlegt.
Denn viele Eigenschaften und Kniffe
erfolgreicher Verkäufer lassen sich
erlernen. Nicht ohne Grund verfügen
Unternehmen mit großer Vertriebsmannschaft über ein großes Arsenal
an Trainingsmöglichkeiten, mit denen
sie die kommunikativen Fähigkeiten
ihrer Mitarbeiter, ihr Verhandlungsgeschick und ihre Sozialkompetenz
verbessern.
Viele Management- und Trainer-Gurus behaupten sogar, aus jedem einen Starverkäufer machen zu können.
Das dürfte bei einem äußerst zurückhaltenden und schüchternen Menschen zwar schwierig
sein. Doch schon so mancher
hat bei einem Verkaufsjob, an
den er vielleicht durch Zufall
geraten war, ungeahnte Talente in sich entdeckt — wie in jenem berühmten Witz, in dem
ein junger Verkäufer einem Kunden, der einen Angelhaken kaufen will, am Ende eine Angelrute, einen Geländewagen und eine Yacht aufschwatzt.
Dass die Kunst des Verkaufens
im wahrsten Sinne des Wortes
kein Buch mit sieben Siegeln
ist, zeigt auch die kaum noch
zu überblickende Zahl der Ratgeber,
die sich mit erfolgreichen Verkaufsstrategien und -techniken befassen.
Titel wie „Verkaufen kann von selbst
laufen“, „Nicht gekauft hat er schon“
oder „Heiß auf Kaltakquise: So vervielfachen sie Ihre Erfolgsquote am
Telefon“, stehen in den Bestsellerlisten ganz oben. Offenbar rennen
die Autoren, die sich allesamt damit
brüsten, selber als Verkäufer erfolgreich zu sein, bei vielen Menschen
offene Türen ein.
Zur ganzen Wahrheit gehört allerdings auch: Nicht jeder wird im Vertrieb glücklich werden. Wer einen voraussehbaren und wohl strukturierten
Arbeitstag und geregelte Arbeitszei-
WISU
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ten schätzt, nicht gern reist und genervt ist, wenn ständig das Telefon
klingelt und Kunden ihn mit Fragen
löchern, wer Smalltalk für Zeitverschwendung hält und überhaupt froh
ist, wenn man ihn in Ruhe vor sich
hin werkeln lässt, ist im Vertrieb und
insbesondere im Außendienst fehl
am Platz.
Ob man Verkaufstalent hat, lässt sich
rasch feststellen. Hat man als Schüler
im Einzelhandel gejobbt oder in den
Semesterferien in einem Call-Center
gearbeitet? Gehört man vielleicht zu
denjenigen, die regelmäßig Dinge
über Ebay und andere Online-Plattformen vertickern? Oder macht es
einem Freude, andere von den Vorzügen einer Sache zu überzeugen?
Dann ist die Wahrscheinlichkeit recht
hoch, dass man Verkäuferblut in den
Adern hat.
Viele, die im Verkauf arbeiten, würden ihren Job um nichts in der Welt
gegen eine andere Tätigkeit eintauschen. Sätze wie „Hier bin ich mein
eigener Herr“ oder „Es macht mich
einfach glücklich, wenn ein Kunde
zufrieden von dannen zieht“, hört
man bei leidenschaftlichen Verkäufern immer wieder.
Eine Vertriebstätigkeit kann nicht
nur sehr befriedigend und erfüllend
sein, sie wird meist auch sehr gut
bezahlt. Zudem lassen sich in kaum
einem anderen Bereich der Wirtschaft so schnell so hohe Einkommen erzielen. Selbst Einsteiger können nach wenigen Jahren auf ein
sechsstelliges Gehalt kommen. Und
dazu muss man keineswegs — wie
der Verkäufer in dem Witz mit dem
Angelhaken — ein Verkaufsgenie
sein.
Laut dem im letzten Jahr veröffentlichten Kienbaum-Vergütungsreport
werden Einsteiger mit Bachelor-Abschluss (FH) im Schnitt mit 41.800
Euro entlohnt. Master mit Uni-Zeugnis können sogar mit 47.000 Euro
und Promovierte mit 53.100 Euro
rechnen. Klettert man die Karriereleiter höher, geht dann so
richtig die Post ab. So verdienen Key Accounter 94.000 Euro,
als Vertriebsleiter ist man mit
durchschnittlich 134.000 Euro
dabei, und wer zur oberen Führungsebene gehört, bringt es
sogar auf 158.000 Euro. Kienbaum zufolge sind die Gehälter
im Vertrieb 2013 um 3,2 Prozent gestiegen.
Das sind natürlich nur Anhaltspunkte. Wie viel man tatsächlich
verdient, hängt vor allem von
der Größe des Unternehmens
und der jeweiligen Branche ab.
Die Faustregel lautet: je größer die
Firma, desto höher das Gehalt. Die
höchsten Gehälter werden traditionell im Vertrieb der Pharma- und Medizingerätehersteller gezahlt. Grund
sind die hohen fachlichen Anforderungen, die im Gesundheitssektor an
die Außendienstmitarbeiter gestellt
werden.
Auch die eigene Leistung — sprich
der Verkaufserfolg — entscheidet
über den Verdienst. Zumal der Anteil
der variablen Vergütung am Jahresgehalt, also Provision und Bonus,
seit Jahren steigt. Laut KienbaumStudie liegt er bei Führungskräften
bei 20 Prozent. Wobei gilt: je höher
die Position im Unternehmen, desto
Alles außer gewöhnlich.
r bei Lidl:
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BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
WISU-KARRIERE
Regionalverkaufsleiter
werden bei Aldi Süd
durch ein 12-monatiges
Training on the Job
ausgebildet. Bereits
nach kurzer Zeit übernimmt der Nachwuchs
Führungsverantwortung
in einer Filiale. Florian
Hennen weiß nach einem
Jahr als RVL vor allem
eins: In diesem Beruf ist
immer etwas los.
ALDI SÜD
Wo
es nie
langweilig
wird
ls Regionalverkaufsleiter von
Aldi Süd sollte man vor alA
lem ...
Hennen: ... kommunikationsstark
und entscheidungsfreudig sein und
über eine gute Portion organisatorisches Geschick verfügen.
Wie haben Sie Ihre Vorgesetzten
davon überzeugt, dass Sie diese
Eigenschaften besitzen?
Hennen: Bereits eine Woche nach
meiner Bewerbung wurde ich zu einem Gespräch mit einem der Geschäftsführer von Aldi Süd eingeladen, dem sich wenige Tage später
ein zweites Interview anschloss.
Dazwischen fand ein Schnuppertag
statt, den ich mit einem Regionalverkaufsleiter verbrachte. Bei dieser Gelegenheit konnte ich alle meine Fragen loswerden und erste Eindrücke vom Arbeitsalltag eines RVL
sammeln.
Also offenbar ein schneller und
effektiver Auswahlprozess.
Hennen: Ja, was in gewisser Weise
typisch für den Handel und insbesondere für Aldi Süd ist. Wie gesagt: Entscheidungsfreude wird hier
groß geschrieben.
Hatten Sie bereits als Student vor,
später in den Handel zu gehen?
Hennen: Ich habe Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt und Mann-
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heim studiert. Auf die Idee, mich bei
Aldi Süd zu bewerben, brachte mich
ein Bekannter, der dort ebenfalls als
Regionalverkaufsleiter angefangen
hatte und von dem breitem Aufgabenspektrum und der frühen Verantwortung schwärmte.
Und? Hat er übertrieben?
Hennen: Keineswegs. Ich betreue
derzeit sechs Filialen im Raum Fulda.
Zu meinen Kernaufgaben gehören
— wie bei jedem RVL — Personalführung, Controlling und die Filialorganisation. Zudem bin ich in mehreren Arbeitsgruppen tätig, die unterschiedliche Projekte vorantreiben.
Da kann es sein, dass man vormittags eine Inventur aufnimmt und Vorstellungsgespräche führt, nach dem
Mittagessen Optimierungen für die
Logistik erarbeitet und später noch
eine Messe organisiert.
Das hört sich in der Tat sehr abwechslungsreich an.
Hennen: Ist aber noch nicht alles.
Zwei Filialen in meinem Gebiet werden in den nächsten Monaten erweitert. In Zusammenarbeit mit der
Abteilung Filialentwicklung plane
und organisiere ich den Umbau.
Eine andere Filiale feiert in Kürze ihr
zehnjähriges Bestehen. Aus diesem
Anlass sind einige Sonderaktionen
geplant — Verkostungen, Werbeartikel und ein verkaufsoffener Sonntag —, die ich in Absprache mit der
Zentrale organisiere.
Kann man bei Aldi Süd auch im
Ausland Karriere machen?
Florian Hennen
Hennen: Bei sehr guten Leistungen
können Regionalverkaufsleiter für
zwei Jahre ins englischsprachige
Ausland wechseln, beispielsweise
nach Australien oder in die USA.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Hennen: Die Aldi Süd Akademie
bietet regelmäßig Seminare zu Themen wie Rhetorik und Personalführung an. Auf diese Weise kann man
sich weiterentwickeln und seine Karrierechancen verbessern.
größer der variable Gehaltsanteil.
Während bei den Führungskräften
93 Prozent in den Genuss eines Bonus kommen, sind es bei Sachbearbeitern nur 72 Prozent.
Im Außendienst sind Mitarbeiter ohne variable Vergütung sogar die absolute Ausnahme. Nur acht Prozent
beziehen ausschließlich ein Fixgehalt. Dass dies in den allermeisten
Fällen kein Nachteil ist, zeigen die
hohen Einkommen, die im Außendienst erzielt werden, und zwar nicht
nur in der Gesundheitsbranche. Laut
der Stellenbörse Absolventa verdienen die Außendienstmitarbeiter von
Pharmaunternehmen durchschnittlich 57.000 Euro. Die Außendienstler
von Banken und Maschinenbaufirmen folgen mit 56.000 bzw. 54.000
Euro dicht dahinter.
Was den Außendienst zusätzlich attraktiv macht, sind die vielen Extras.
Fast allen Mitarbeitern wird ein Firmenwagen zur Verfügung gestellt,
den sie in der Regel auch privat nutzen können. Unternehmen belohnen
ihre erfolgreichen Vertriebler zudem
mit interessanten Reisen und ande-
Hohe Einkommen,
viele Extras
und Freiheiten
ren Incentives wie Tickets für Formel-Eins-Rennen oder den Wiener
Opernball.
Was viele Vertriebsmitarbeiter an ihrem Beruf am meisten schätzen, ist
jedoch etwas anderes: Es sind die
Freiheiten, die der Vertrieb — und
insbesondere der Außendienst —
üblicherweise mit sich bringt. Wer
sich die Arbeitszeit geschickt einteilt
und von Montag bis Donnerstag etwas mehr arbeitet, kann sich auch
mal den Freitag freinehmen und früher ins Wochenende verabschieden.
Die ganz große Freiheit — allerdings
auch das unternehmerische Risiko —
hat man als selbständiger Vertriebsmitarbeiter bzw. freier Handelsvertreter. Vor allem die Versicherungen
und der Finanzvertrieb bieten diese
Möglichkeit.
Trotz dieser Vorzüge gibt es immer
noch viele, die über Vertriebsjobs die
Nase rümpfen. Wozu hat man schließlich sechs Semester BWL studiert?
Doch nicht, um genervten Rentnern
und Hausfrauen Staubsauger oder
Lebensversicherungen zu verkaufen.
Die meisten, die ihr Studium auf Marketing & Vertrieb ausgerichtet haben,
zieht es deshalb ins — irgendwie
Ute Spickenheuer, OBI Corporate Center
23 praktische Einstiege.
Ein Weg ans Ziel.
Vorausgehen statt folgen. Das ist der Anspruch von OBI. Immer wieder neue Wege zu beschreiten, ist unser Erfolgsrezept. In
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BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
WISU-KARRIERE
Norma ist einer der
großen deutschen Discounter. Das Unternehmen hat in den
letzten Jahren kräftig
expandiert. Als Bereichsleiter sollte man wie
die Sozialwissenschaftlerin Kathrin Maurer
den Kontakt zu anderen
Menschen lieben und
Spaß am Handel haben.
Norma
Etwas
für Multitalente
urch ein Praktikum hat schon
so mancher den Beruf fürs
D
Leben entdeckt. Oder wenigstens
herausgefunden, welche Branche
ihm besonders liegt.
Maurer: Bei mir war es eine Werkstudententätigkeit im Kostencontrolling eines großen Lebensmittelhändlers. Dadurch wurde mir klar,
dass ich nicht für einen Einzelkämpferjob hinter dem Schreibtisch geschaffen bin, sondern den ständigen Kontakt zu anderen Menschen
brauche.
Dann ist der Handel, wo ja bekanntlich immer etwas los ist, genau das Richtige für Sie.
Maurer: Ja, wobei der Lebensmitteleinzelhandel hier besonders heraussticht. Es vergeht kein Tag ohne
intensiven Austausch mit den Mitarbeitern und Kollegen. Auch mit den
Kunden spreche ich viel. Das Schöne an meinem Beruf als Bereichsleiterin ist, dass man am Abend
meist ein klares Ergebnis vor Augen
hat und sieht, was man mit seiner
Arbeit bewirken kann.
Wie wird man denn Bereichsleiter?
Maurer: Ein etwa neunmonatiges,
intensives Programm bereitet einen
auf diese Tätigkeit vor. Als Bereichsleiter führt man dann einen eigenen
Verkaufsbezirk mit sechs Filialen
und ca. 60 Mitarbeitern. Man hat
Personal- und Umsatzverantwor-
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tung, was bedeutet, dass nach Möglichkeit alle Kennzahlen erreicht werden müssen.
Wie sah das Auswahlverfahren
aus?
Maurer: Ich führte ein Gespräch mit
dem Verkaufsleiter und mit dem Leiter der Niederlassung, in der ich anfing. Dann folgte noch ein Schnuppertag bei einer Bereichsleiterin.
Womit haben Sie bei der Bewerbung überzeugt?
Maurer: Ich glaube, es war meine
offene und auch zupackende Art.
Das kommt im Handel gut an.
Spielten Ihre Studienfächer keine Rolle?
Maurer: Doch, durchaus. Ich habe
Sozialwissenschaften an der Universität Erlangen-Nürnberg studiert.
Das Fach ist dort sehr praxisnah
und interdisziplinär angelegt. So
hört man neben Sozialpsychologie
und Statistik auch Vorlesungen in
BWL und VWL.
Als Bereichsleiter arbeitet man ja
auch interdisziplinär ...
Maurer: So kann man sagen. Denn
man muss schon einige Talente haben. In drei Wochen steht beispielsweise eine Filialeröffnung an. Zusammen mit drei anderen Bereichsleitern und dem Verkaufsleiter organisiere ich alles von A bis Z — von
der Erstbestückung der Regale über
die Auswahl der Sonderartikel bis
zur Zusammenstellung des Filialteams. Daneben muss ich mich um
die anderen Filialen in meinem Ge-
Kathrin Maurer
biet kümmern, Vorstellungsgespräche mit Bewerbern führen, Inventuren abnehmen und für eine kundenfreundliche Gestaltung der Verkaufsräume sorgen.
Bleibt da noch Zeit für die Karriereplanung?
Maurer: Der nächste Karriereschritt
steht sogar schon fest: Ich werde
demnächst ins Inhouse Consulting
wechseln, wo ich meine bisherigen
Erfahrungen sicher gut einsetzen
kann.
glamourösere — Marketing. Da geht
es zwar auch ums Verkaufen, aber
aus einer anderen, strategischen Perspektive. Und statt mit Kunden hat
man es mit Marktforschern, Werbetextern und anderen interessanten
Leuten zu tun.
Während sich die Marketing-Abteilungen vor Bewerbern kaum retten
können, haben viele Firmen deshalb
Probleme, ihre offenen Stellen im
Vertrieb zu besetzen. Und davon
gibt es reichlich. Denn kaum ein Bereich der Wirtschaft bietet so gute
Einstiegschancen wie der Vertrieb.
Gute Verkäufer sind immer gefragt
— gleichgültig ob die Konjunktur gerade brummt oder nicht. Schließlich
leben Unternehmen vom Verkauf ihrer Produkte und Dienstleistungen.
Viele — etwa Versicherungen — suchen geradezu händeringend nach
Nachwuchs für ihre Vertriebsmannschaft. Verschärft wird das Problem
durch den demografischen Wandel,
der auch vor dem Vertrieb nicht halt
macht.
Das Job-Spektrum ist breit und reicht
vom Außendienstmitarbeiter über den
Der Vertriebsnachwuchs
macht sich rar
Gebietsleiter bis zum Vertriebsdirektor und vom Produktmanager bis
zum Key Accounter. Nicht zu vergessen die vielen neuen Berufe im
Marketing, sei es der Customer Relationship Manager, der Fundraiser
oder der Category Manager. Viele
weitere Job-Möglichkeiten sind in
den letzten Jahren rund ums Internet entstanden, das als Vertriebskanal unentwegt an Bedeutung gewinnt. Beispiele sind der OnlineSales-Manager, der Affiliate Manager und der Social Media Manager,
um nur einige zu nennen.
Aber es muss ja nicht unbedingt eine
verkäuferische Tätigkeit sein. Denn
nicht jeder Job im Vertrieb hat auch
etwas mit Verkaufen zu tun. Da gibt
es Schnittstellenfunktionen wie das
Vertriebscontrolling oder die Vertriebslogistik. Und natürlich kommt
keine Vertriebsorganisation ohne fähige IT-Mitarbeiter aus.
Die besten Einstiegschancen gibt es
jedoch nach wie vor im klassischen
Vertriebsaußendienst. Wirtschaftsabsolventen, aber auch anderen Akademikern, die keine Lust auf einen
Nine-to-Five-Tag im Büro haben,
bietet sich vor allem der Finanzver-
„WISU 2014"
BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
WISU-KARRIERE
Lidl ist nicht nur —
gemessen am Filialnetz — der größte europäische Discounter.
Bei dem Unternehmen
aus Neckarsulm kann
man bereits nach neun
Monaten Verkaufsleiter
werden — und damit
auf der mittleren Managementebene starten.
Lidl
Wo die ganz
Schnellen
Karriere
machen
as die meisten Lidl-Kunden
nicht wissen: Das UnternehW
men mit den niedrigen Preisen und
dem markanten blau-rot-gelben
Logo gibt es bereits seit den dreißiger Jahren. Doch erst in den
Siebzigern, als man konsequent
auf das Discount-Prinzip setzte,
ging so richtig die Post ab: Lidl
entwickelte sich in wenigen Jahren zu einem der bedeutendsten
Player auf dem europäischen Lebensmittelmarkt. Mit rund 10.000
Märkten verfügt man heute über
das dichteste Discounter-Netz in
Europa. Das Unternehmen ist inzwischen in nahezu allen europäischen Ländern präsent.
Ähnlich rasant, wie diese Entwicklung verlaufen ist, kann man bei
Lidl auch Karriere machen. Mit
dem Einarbeitungsprogramm zum
Verkaufsleiter können es ehrgeizige Absolventen bereits in neun
Monaten auf die mittlere Managementebene schaffen — vorausgesetzt, sie bringen die nötigen
Eigenschaften mit, sind motiviert,
zielstrebig und verantwortungsbewusst.
Ausgestattet mit Firmenwagen,
iPad und einem stattlichen Gehalt
übernehmen sie in ihrem Gebiet
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vom ersten Tag an verantwortungsvolle Aufgaben. Sie durchlaufen mehrere praktische Phasen, wobei ihnen ein erfahrener
Verkaufsleiter als Pate zur Seite
steht. Ein Seminarprogramm, bei
dem das notwendige Hintergrundwissen vermittelt wird, rundet die
Ausbildung ab.
Nach dem Programm übernimmt
man zunächst einen kleineren Bezirk mit drei bis vier Filialen. Sobald man den Job beherrscht,
wird daraus ein großer Bezirk mit
fünf bis sechs Filialen und 80 bis
100 Mitarbeitern.
Wer meint, seine Talente lägen
auf einem anderen Gebiet als dem
Vertrieb, kann bei Lidl ebenfalls
groß herauskommen. Am Hauptsitz in Neckarsulm ist in fast allen
Bereichen ein Direkteinstieg möglich, etwa im Personalwesen, im
Einkauf, in der Logistik oder in der
IT. Hier kann man auch als Werkstudent arbeiten, ein Praktikum
absolvieren oder eine Abschlussarbeit schreiben.
Oder wie wäre es mit einem dualen Studium? Auch diese Ausbildung bietet Lidl in Zusammenarbeit mit mehreren Dualen Hochschulen wie der DHBW Mannheim
und der DHBW Mosbach an. Mögliche Studiengänge sind unter anderem Accounting & Controlling,
Lidl-Markt
Warenwirtschaft & Logistik, Wirtschaftsinformatik, Online-Medien
Dienstleistungsmanagement und
betriebswirtschaftliche Steuerlehre & Finanzen.
Mindestens 150 Absolventen will
Lidl in diesem Jahr einstellen. Wie
der Handelsriese betont, sind Begeisterungsfähigkeit und Freude
am Handel mindestens ebenso
wichtig wie die Noten und der
Studiengang.
trieb als Einstiegsalternative an. Unternehmen wie MLP bereiten ihren
Finanzberater-Nachwuchs nicht nur
sehr sorgfältig auf seine Tätigkeit vor.
Auch später wird man nicht allein
gelassen, sondern nimmt immer wieder an Seminaren und Workshops
teil, in denen die rund 2.100 MLPBerater ihr Wissen auffrischen. Die
Firma aus Wiesloch hat eigens zu
diesem Zweck eine Corporate University gegründet, an der man sich
zum Certified Financial Planner (CFP)
und sogar zum MBA weiterbilden
kann (s. auch Interview S. 443).
Bei MLP, das sich auf die Beratung
von Akademikern spezialisiert hat,
stellt man vor allem Hochschulabsolventen ein. Schließlich sollen die
Berater ihren Kunden auf Augenhöhe begegnen. Aber auch in anderen
Unternehmen besteht die Vertriebsmannschaft heute zu einem großen
Teil aus Akademikern. Das hat vor
allem mit den gestiegenen Anforderungen im Außendienst zu tun. Denn
die Zeiten, als der Außendienstler
mit dem Köfferchen in der Hand von
Kunde zu Kunde tingelte, sind in den
meisten Branchen vorbei.
Aus Vertriebsmitarbeitern werden
Berater
Da viele Produkte und Dienstleistungen — ob Finanzprodukte oder HighTech-Druckmaschinen — heutzutage erklärungsbedürftig sind, werden
aus Vertriebsmitarbeitern immer öfter Berater, die nicht mehr den Abschluss um jeden Preis suchen, sondern an einer langfristigen Zusammenarbeit mit dem Kunden interessiert sind, die gehegt und gepflegt
werden muss. Das Stichwort in diesem Zusammenhang lautet „Consultative Selling“: Der Verkäufer erforscht die Bedürfnisse seines Gegenübers und geht mit seinem Angebot optimal darauf ein.
In nicht wenigen Fällen — vor allem
bei Investitionsgütern wie großen
Maschinen — reicht die Betreuung
bis zur ausführlichen Beratung in Finanzierungs- und Marketing-Fragen.
Bei einem solchen umfassenden After Sales Service wird aus dem Vertriebler dann ein Customer Relationship Manager.
Wer im Vertrieb zum Gebietsleiter
aufsteigt, übernimmt darüber hinaus
Führungsverantwortung für mehrere
Mitarbeiter. Ein solcher Aufstieg ist
in der Regel auch mit zusätzlichen
Kompetenzen verbunden, etwa bei
BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
WISU-KARRIERE
KiK ist die europäische
Nummer eins beim Textildiscount. Das Unternehmen aus Bönen in Westfalen ist in den letzten
Jahren stark gewachsen
und weiter auf Expansionskurs. Was den Nachwuchs
bei KiK erwartet, erklärt
Anja Knobloch, Leiterin
Personalentwicklung.
KiK
Spaß an
Mode und
Zahlen
ei KiK ist momentan einiges
B
in Bewegung.
Knobloch: Ja, wir sind gerade dabei, unseren 3.200 Filialen in Europa ein neues Outfit zu verpassen.
Die Geschäfte werden noch freundlicher und übersichtlicher. Zudem
sind wir jetzt auch in den Niederlanden präsent. Damit gibt es KiK bereits in neun europäischen Ländern.
Außerdem feiert unser Online-Shop
KiK24.de gerade sein einjähriges Jubiläum. Das Internet-Angebot unterscheidet sich übrigens durch das
eine oder andere Produkt-Highlight
von dem, was man in den Läden
findet.
Dann sind Sie sicher auch auf der
Suche nach qualifiziertem Personal.
Knobloch: Für unsere Internet-Aktivitäten suchen wir beispielsweise
Social Media Manager, Webcontroller und Experten für QlikView.
Daneben gibt es viele Angebote für
Bewerber mit kaufmännischer Ausbildung, aber auch für Ingenieure
wie beispielsweise Bekleidungstechniker.
Wie sieht es mit Trainee-Stellen
aus?
Knobloch: Traineeprogramme bieten wir je nach Bedarf an, derzeit
etwa im Vertrieb, Warencontrolling
und Produktmanagement. Auch im
Marketing, in der IT und Logistik
kommen Trainees zum Einsatz. Insgesamt werden wir dieses Jahr aller
Voraussicht nach zehn von ihnen
einstellen.
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Der Handel legt in der Regel großen Wert darauf, dass der Nachwuchs das Geschäft von Grund
auf kennenlernt.
Knobloch: Das gilt auch für KiK.
Deshalb lautet das Motto unserer
Traineeprogramme auch „Von der
Pike auf zum Erfolg“. So startet man
als Vertriebstrainee in einer Filiale
und wächst dann mit den Aufgaben. Gegen Ende der zwölfmonatigen Ausbildung wird man von erfahrenen Kollegen als Bezirksleiter
eingearbeitet. In dieser Funktion hat
man für zehn bis zwölf Filialen mit
60 bis 70 Mitarbeitern Personalund Umsatzverantwortung und setzt
unser Ladenkonzept vor Ort um.
Hat man auch Spielräume, etwa
bei der Warenpräsentation?
Knobloch: Es gibt immer Möglichkeiten, sein kreatives Potenzial zu
entfalten, zumal im Zuge der Expansion und Umstrukturierung unseres Unternehmens derzeit zahlreiche Filialen neu bzw. wiedereröffnet werden.
Gibt es Eigenschaften, auf die
Sie bei den Bewerbern besonders achten?
Knobloch: Da Personalführung eine
der Kernaufgaben des Bezirksleiters
ist, sind uns Menschenkenntnis und
Fingerspitzengefühl im Umgang mit
den Mitarbeitern und Kollegen besonders wichtig. Spaß an Mode und
Zahlen gehört ebenfalls dazu. Und
man sollte sich für den Handel und
insbesondere das Discount-Prinzip
begeistern können.
der Preisgestaltung und der Distributionsplanung. Nicht selten wird der
Außendienstler auf diese Weise zum
Marketing-Experten. Selbst Marktforschungsaufgaben werden manchmal
von ihm übernommen.
Die Grenzen zwischen Marketing und
Vertrieb verwischen in der Praxis also häufig — auch wenn das eingefleischte Marketing-Fans nicht gern
hören. Viele sind überrascht, wenn
sie sich nach dem Studium in einem
Vertriebsjob wiederfinden und — statt
sich neue Werbekampagnen auszudenken — Kunden akquirieren und
Konditionen aushandeln. Denn leider
hatte der Marketing-Prof vergessen
zu erwähnen, dass reine MarketingJobs im Vergleich zu Vertriebspositionen eher dünn gesät sind. Letztere kommen vier- bis fünfmal häufiger
vor.
Festzuhalten bleibt: Ein Produkt zu
verkaufen ist heute oft eine komplexe und komplizierte Angelegenheit.
Hinzu kommt, dass es die Unternehmen mit den bestinformierten Kunden aller Zeiten zu tun haben. Denn
dank Internet, Social Media und Mo-
Grenzen zwischen
Marketing und Vertrieb
verwischen
bile Computing kann jeder in Windeseile Produkte und Preise vergleichen
und Meinungen und Kundenbewertungen von Dritten einholen — wenn
es sein muss, im Ladengeschäft kurz
vor der Kasse.
Umso mehr kommt es für die Anbieter darauf an, sich durch einen exzellenten Service, eine möglichst individuelle Beratung und Betreuung
sowie andere zusätzliche Leistungen — Stichwort After Sales Management — von den Wettbewerbern zu unterscheiden. Und wer,
wenn nicht der Vertrieb, kommt für
diese Aufgaben in Betracht?
Anja Knobloch
Kann man bei KiK auch im Ausland arbeiten?
Knobloch: Wenn in dem betreffenden Land eine Stelle frei ist und man
die Landessprache beherrscht, ist
das ohne weiteres möglich.
Wie wählen Sie die Teilnehmer
der Traineeprogramme aus?
Knobloch: Ganz klassisch mithilfe
von Vorstellungsgesprächen. Sie finden in dem Verkaufsbezirk statt, in
dem man später eingesetzt wird.
Kein Wunder, dass viele Unternehmen — nicht nur Versicherungen —
Trainee- und andere Einstiegsprogramme aufgelegt haben, mit denen
sie ihren Vertriebsnachwuchs auf die
Übernahme von Führungsaufgaben
vorbereiten. Große Einzelhandelsketten wie Aldi Süd, Lidl und Norma
setzen bereits seit langem auf entsprechende Einstiegshilfen. Auch
beim Textildiscounter KiK und bei der
Baumarktkette OBI sind Traineeprogramme — übrigens nicht nur
für den Vertrieb — ein wichtiges Personalentwicklungsinstrument.
➜
Ihr LebensmittelDiscounter
Wir zählen mit über 1.400 Filialen
in Deutschland, Frankreich, Tschechien
und Österreich seit vielen Jahren
zu den erfolgreichsten und bedeutendsten
deutschen Handelsunternehmen
im Lebensmittel-Discountbereich.
Der kontinuierliche NORMA-Erfolg
resultiert aus einer konsequenten
Geschäftspolitik mit flachen
Hierarchien, einem
Top-Management, einer
kompromisslosen Qualitätsphilosophie
und dem enormen Engagement aller Mitarbeiter.
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BERUFSREPORT VERTRIEB UND MARKETING
WISU-KARRIERE
OBI zählt hierzulande
zu den bekanntesten
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Nummer eins unter
den Bau- und Heimwerkermärkten. Für den
Nachwuchs hat das
„orange Unternehmen“
mehrere Traineeprogramme aufgelegt.
OBI
Das richtige
Werkzeug
für die
Karriere
D
er Startschuss fiel 1970: Emil
Lux und Manfred Maus eröffneten in Hamburg-Poppenbüttel
den ersten deutschen Do-it-yourself-Markt, ein Vertriebskonzept,
das sie aus den USA mitgebracht
hatten. Bis dahin ging man als
Heimwerker ins Farben- und Tapetengeschäft oder zum Eisenwarenhändler, wenn man einen
Eimer Farbe oder eine Säge benötigte. Dank OBI — der Name geht
auf die französische Aussprache
von „Hobby“ zurück — gab es nun
alles aus einer Hand.
Damit hatte OBI bei den Deutschen, die bekanntlich ein Volk
der Bastler und Heimwerker sind,
einen Nerv getroffen. Obwohl es
nicht lange dauerte, bis die ersten
Konkurrenten auf den Plan traten,
entwickelte sich das Unternehmen
rasant und ist heute die unbestrittene Nummer eins in Deutschland
und eine der führenden Baumarktketten in Europa. Es gibt über 570
OBI-Märkte in zwölf europäischen
Ländern. Die 42.000 Mitarbeiter
erwirtschafteten 2013 einen Umsatz von 6,7 Mrd. Euro.
Dem Nachwuchs bieten sich bei
OBI beste Aufstiegschancen und
eine internationale Perspektive.
Absolventen — pro Jahr werden
etwa 50 eingestellt — können über
WISU
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ein Traineeprogramm oder direkt
ins Unternehmen einsteigen. Im
Headquarter in Wermelskirchen
bei Köln sind immer wieder interessante Stellen zu vergeben, sei
es im Marketing, Merchandising,
E-Commerce, Category Management, Human Resources, Finance,
in Logistik oder IT. Auch drei- bis
sechsmonatige Praktika sind in
diesen Bereichen möglich.
Die vier Traineeprogramme finden
in den Bereichen Category Management, Finance, Logistik und
IT statt. Zudem gibt es noch ein
Führungsnachwuchsprogramm,
das auf die Leitung der OBI-Gartencenter vorbereitet.
Wer sich für das Category Management entscheidet, dem werden umfassende Kenntnisse rund
um den Prozess des CM vermittelt — von der Warenpräsentation
bis hin zum Abverkauf im Markt.
Als Finance-Trainee lernt man die
Bereiche Accounting, Controlling,
Tax & Transfer Pricing und Treasury kennen.
Angehende Logistiker verhandeln
mit den Lieferanten und entwickeln Kennzahlen entlang der
Wertschöpfungskette, bevor sie
als Project Manager bei OBI einsteigen. Und ITler haben die Wahl
zwischen einer Karriere als Application Developer oder Business
OBI-Markt
Analyst — je nachdem ob sie ihre
Zukunft in der Software-Entwicklung oder im Prozessdesign sehen.
Für alle Positionen gilt: Wichtig ist
zuallererst eine hohe Affinität
zum Handel. Darüber hinaus sollte man motiviert, engagiert und
bereit sein, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen. Ganz nach
dem alten Heimwerker-Motto: Do
it yourself!
Ob Vertriebstrainee, selbständiger Finanzberater oder Bezirksleiter eines
Handelsunternehmens: Wer fürchtet,
er müsse sich ständig den Mund
fusselig reden und sein Gegenüber
„totquatschen“, um im Vertrieb erfolgreich zu sein, kann unbesorgt
sein. Die meisten Menschen wissen
es zu schätzen, wenn man ein offenes Ohr für sie hat, und sind deshalb
erleichtert, wenn sich ein Verkäufer
nicht als Phrasendreschmaschine
entpuppt, sondern in Ruhe auf ihre
Fragen eingeht.
Auch von erfahrenen Vertriebsleuten
hört man immer wieder, wie wichtig
Einfühlungsvermögen und Zuhörenkönnen in ihrem Beruf sind. Oft wird
allerdings der analytische Aufwand
unterschätzt, der mit den meisten Positionen im Vertrieb verbunden ist.
Ohne ausgeprägtes Zahlenverständnis — auch das wird einem jeder erfahrene Verkäufer bestätigen — geht
es in diesem Beruf nicht. Nur wer die
wichtigen Zahlen und Daten stets
abrufbereit im Kopf hat, systematisch
Verkaufsstatistiken auswertet und
die Angebote der Konkurrenz kennt,
wird langfristig Erfolg haben.
Phrasendrescher
unerwünscht
Dazu gehört auch ein — zumindest
ausbaufähiges — IT-Wissen. Begriffe wie Data Mining, Data Warehouse
und Efficient Consumer Response
(ECR) sollten also keine Fremdwörter sein.
Last but not least bietet der Vertrieb
auch erstklassige Aufstiegschancen.
Studien belegen, dass zwei von fünf
Spitzenmanagern ihre Karriere einst
im Vertrieb oder im Marketing starteten. Kein Wunder, lassen sich Leistungen hier doch besonders einfach
einzelnen Personen zuordnen. Außerdem weiß jeder, der schon mal
im Vertrieb gearbeitet hat, wo das
wirtschaftliche Herz des Unternehmens schlägt. Nicht selten führt der
Weg erfolgreicher Vertriebler sogar
bis ins Top-Management. In einigen
Branchen wie der Assekuranz gehört es auch heute noch zum guten
Ton, sich seine Sporen im Außendienst zu verdienen, bevor man die
Karriereleiter hinaufsteigt.
Viele Gründe also, seine Vorurteile
über Bord zu werfen und die Herausforderung Vertrieb anzunehmen.
Man wird viele positive Überraschungen erleben.
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