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Medienmitteilung, 4. Mai 2017
Atelier Peter Zumthor präsentiert das Erweiterungsprojekt der
Fondation Beyeler –
Im Herzen von Riehen entsteht ein neuer, öffentlicher Park
Der Schweizer Architekt Peter Zumthor präsentiert am Donnerstag, 4. Mai 2017, das Projekt für den
Erweiterungsbau der Fondation Beyeler in Riehen/Basel. Dieser ist auf dem bisher privaten, an die
Fondation Beyeler angrenzenden Grundstück des Iselin-Weber-Parks geplant. Damit entsteht ein neuer,
öffentlicher Park im Herzen von Riehen. Die Fondation Beyeler schafft so ein Ensemble aus
Museumsgebäuden, das den Anforderungen an ein besucherfreundliches Museum gerecht wird. Die
Parkfläche wird verdoppelt.
Ein Museum des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr nur ein Ort für Objekte, sondern auch für Menschen.
Es ist ein sozialer Raum, in dem alleine oder gemeinsam mit anderen Erfahrungen gemacht werden
können. Menschen kommen ins Museum, um sich zu bilden, zu unterhalten, zu erholen, sich zu treffen
und auszutauschen. Kulturelle Veranstaltungen und Kunstvermittlung zählen heute neben der
allgemeinen Ausstellungstätigkeit zu den Hauptaufgaben eines besucherfreundlichen Museums. Im
Museumsbau von Renzo Piano existieren dafür jedoch keine geeigneten Räume, weshalb
Veranstaltungen und Anlässe in den Ausstellungsräumen durchgeführt werden müssen. Dies ist nur mit
grossem organisatorischem und technischem Aufwand, unter erheblichen Einschränkungen und mit
zusätzlichen Kosten möglich. Das ist ein zentraler Grund für die geplante Erweiterung. Ein anderer ist
der Mangel an Räumen, um neben dem aktiven Ausstellungsprogramm auch die stetig wachsende
Sammlung der modernen und zeitgenössischen Kunst permanent präsentieren zu können. Es fehlt an
Platz, die Schenkungen und Dauerleihgaben von Künstlern, aus Künstlernachlässen und
Privatsammlungen zu zeigen. Von daher ist die geplante Erweiterung für die erfolgreiche Entwicklung
der Fondation Beyeler essenziell.
Die einzigartige Chance zur Erweiterung ergibt sich nun durch den Erwerb des benachbarten IselinWeber-Parks. Dieser schliesst im Süden beim Museumsrestaurant an den Park der Fondation Beyeler
an, von dem er nur durch den Bachtelenweg getrennt ist. Das Erweiterungsprojekt ist entlang des
Bachtelenwegs geplant, beide Parks werden miteinander verbunden. Der bisher private Iselin-WeberPark mit seinen alten Bäumen und einem Seerosenteich wird damit der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht. Durch die Erweiterung entsteht im Herzen von Riehen ein neuer grüner Erholungsraum für
alle. Die Fondation Beyeler rückt damit noch stärker an das Dorfzentrum heran. Wie bisher bleibt der
Bachtelenweg für Anwohner, Landwirte, Velofahrer und Spaziergänger zu den Langen Erlen hin offen.
Im Rahmen eines Studienauftrags, an dem sich elf renommierte Architekturbüros aus der ganzen Welt
beteiligten, wählte ein internationales Expertengremium einstimmig das Atelier Peter Zumthor aus, um
das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler zu realisieren.
Der Entwurf von Peter Zumthor verteilt die verschiedenen Funktionen auf drei kleinteilige Gebäude und
schlägt damit ein Projekt vor, dass sich dem Dorfcharakter Riehens anpasst und sich harmonisch in die
umliegende Natur integriert. Geplant sind ein schlichtes Servicegebäude für Administration und
Anlieferung, ein ebenerdiger, transparenter Pavillon für Veranstaltungen sowie ein Haus für Kunst.
Gemeinsam schaffen sie eine kluge Verbindung zwischen beiden Parks, die im frühen 19. Jahrhundert
vom selben Landschaftsarchitekten, Jean-François Caillat, entworfen worden sind.
Die Fondation Beyeler entwickelt mit dem Erweiterungsprojekt von Atelier Peter Zumthor, dem
modernen Museumsbau von Renzo Piano und den historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert ein
einzigartiges Ensemble an Museumsbauten. Die Parkfläche, die schon jetzt bei allen Besuchern
überaus beliebt ist, wird verdoppelt. Das unvergleichliche Erlebnis von Kunst, Architektur und Natur,
charakteristisches Merkmal der Fondation Beyeler, wird weiter gestärkt.
Der Erweiterungsbau (Erwerb von Land und Liegenschaften, Finanzierung des Neubaus sowie Betrieb
und Unterhalt für die ersten zehn Jahre) wird privat finanziert. Dafür liegen bereits feste Zusagen in der
Höhe von über CHF 50 Mio. vor. Grosszügige Schenkungen der Wyss Foundation sowie der Daros
Collection der Familie Stephan Schmidheiny legen den Grundstein für die Realisierung. Insgesamt
werden die Kosten für Bau und Inbetriebnahme des Projekts auf CHF 100 Mio. beziffert.
Für alle Riehenerinnen und Riehener ist der neue Park am Freitag, 5. Mai, im Rahmen eines Tages der
offenen Tür zugänglich, an dem der Museumseintritt gratis ist. Das Projekt von Atelier Peter Zumthor
wird mit Plänen, Modellen und Visualisierungen im Souterrain der Fondation Beyeler von Freitag, 5.
Mai, bis Sonntag, 7. Mai, präsentiert.
Von Mittwoch, 10. Mai, bis Dienstag, 23. Mai, werden die Pläne und Modelle für knapp zwei Wochen
im Gemeindehaus Riehen, Wettsteinstrasse 1, 4125 Riehen, gezeigt. Die Öffnungszeiten sind wie folgt:
Montag bis Freitag von 8.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.30 Uhr.
„Das Projekt der Erweiterung ist ein wichtiger Entwicklungsschritt für die Fondation Beyeler und ein
erweitertes Angebot für Besucherinnen und Besucher. Vor allem ist es ein grosses Geschenk für
Riehen“, freut sich auch Hansjörg Wyss, Präsident der Beyeler-Stiftung und des
Entscheidungsgremiums sowie Initiator des Projekts.
„Peter Zumthor bringt grosse Erfahrung im Bau von kulturellen Gebäuden mit und hat die nötige
Sensibilität, um an diesem besonderen Ort im Herzen Riehens ein Museum von herausragender
Qualität zu bauen. Das Zusammenspiel von Mensch, Natur, Kunst und Architektur, welches die
Fondation Beyeler seit jeher auszeichnet, wird ebenso gelungen umgesetzt, wie dies bereits Renzo
Piano vor 20 Jahren tat“, fasst Sam Keller, Direktor der Fondation Beyeler, zusammen.
„Ich möchte Gebäude bauen, die geliebt werden“, bemerkt Peter Zumthor und fügt hinzu: „Dass ich in
Basel, der Stadt meiner Jugend, ein Haus bauen darf, ist mir eine besondere Ehre.“
„Das Projekt von Peter Zumthor wurde vom Beurteilungsgremium einstimmig gewählt, weil es die
ideale Lösung für die Erweiterung der Fondation Beyeler ist“, so Roger Diener, Architekt und Mitglied
des Beurteilungsgremiums.
„Der Gemeinderat freut sich auf den geplanten Neubau der Fondation Beyeler und insbesondere über
den Iselin-Weber-Park, der damit für die Öffentlichkeit zugänglich wird“, erklärt Daniel Albietz,
Gemeinderat Riehen.
Peter Zumthor
Der Träger des Pritzker-Preises, des Praemium Imperiale und vieler weiterer Auszeichnungen wurde
1943 in Basel geboren. Peter Zumthor absolvierte eine Ausbildung als Möbelschreiner in der Werkstatt
seines Vaters sowie als Gestalter und Architekt an der Kunstgewerbeschule Basel und am Pratt
Institute, New York. 1978 gründete er das eigene Architekturbüro in Haldenstein, Graubünden. Von
1996 bis 2008 war er Professor an der Accademia di architettura, Università della Svizzera italiana in
Mendrisio.
Peter Zumthor bringt grosse Erfahrung in der Realisierung von Museumsbauten mit, darunter das
Kunsthaus Bregenz, das Kolumba Museum des Erzbistums Köln und aktuell das LACMA (Los Angeles
County Museum of Art). Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Zumthor durch die Therme Vals und den
Schweizer Pavillon der Expo 2000 in Hannover bekannt. Als gebürtiger Basler ist es ihm eine
besondere Freude, den Neubau für die Fondation Beyeler im angrenzenden, kürzlich erworbenen IselinWeber-Park zu realisieren.
Bisher von Zumthor realisierte oder geplante Projekte: Schutzbauten für Ausgrabung mit römischen
Funden, Chur, Schweiz, 1986; Kapelle Sogn Benedetg, Sumvitg, Schweiz, 1988; Therme Vals,
Schweiz, 1996; Kunsthaus Bregenz, Österreich, 1997; Klangkörper Schweiz, Schweizer Pavillon, Expo
2000, Hannover, Deutschland, 2000; Kolumba Museum des Erzbistums Köln, Deutschland, 2007;
Feldkapelle Bruder Klaus, Wachendorf, Eifel, Deutschland, 2007; Steilneset, Memorial for the Victims
of the Witch Trials in Vardø, Finnmark, Norwegen, 2011; Serpentine Gallery Pavilion, London, England,
2011; Werkraumhaus, Bregenzerwald, Österreich, 2013; Zinkminenmuseum Allmannajuvet, Sauda,
Norwegen, 2016; LACMA (Los Angeles County Museum of Art), USA, in Entwicklung.
Die Fondation Beyeler
Die Fondation Beyeler in Riehen/Basel hat sich zu einer internationalen Erfolgsgeschichte entwickelt
und als meistbesuchtes Kunstmuseum der Schweiz etabliert. Über 6,5 Mio. Menschen aus allen
Kontinenten sind seit der Eröffnung 1997 zu Besuch gekommen. Das vom italienischen Architekten
Renzo Piano entworfene, mehrfach ausgezeichnete Museumsgebäude im idyllischen Berowerpark gilt
als einer der schönsten Kunsträume weltweit.
Die berühmte Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst hat sich seit der Gründung durch Ernst
und Hildy Beyeler im Umfang verdoppelt und ist durch wertvolle Schenkungen und Dauerleihgaben aus
privaten Kunstsammlungen und von renommierten Künstlern erweitert worden. Dank einer
Partnerschaft mit der Daros Collection werden in der Fondation Beyeler regelmässig Werke aus dieser
hochkarätigen Kunstsammlung ausgestellt. Wurden anfangs jährlich zwei, so werden heute drei bis vier
grosse Ausstellungen sowie zusätzliche Projekte und Kooperationen präsentiert. Diese werden durch ein
vielseitiges Kunstvermittlungs- und Veranstaltungsprogramm ergänzt, für welches allerdings bisher im
Museum keine eigenen Räume existieren. Die Verbindung des Berower- mit dem angrenzenden IselinWeber-Park schafft eine erweiterte öffentliche Parkanlage, welche ideal für Skulpturen, für kulturelle
Veranstaltungen und zur Erholung in der Natur genutzt werden kann.
Kontakt Fondation Beyeler:
Silke Kellner-Mergenthaler
Head of Communications
Tel. +41 (0)61 645 97 21
[email protected]
www.fondationbeyeler.ch
Fondation Beyeler, Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen
Internationale Medien:
Caroline Widmer
Rhiannon Pickles PR
Tel. +44 (0)7908 848 075
[email protected]
www.picklespr.com
Fondation Beyeler, Riehen
Peter Zumthor
Gedanken zum Entwurf des neuen Museums
Das langgestreckte Gelände des Beyeler Museums in Riehen, das im Wesentlichen auf die Umrisse
des barocken Berowerguts zurückgeht, soll im Süden mit einem neuen Parkgelände, dem IselinWeber-Park, erweitert werden. Dieser historische Park und sein alter Baumbestand, bis heute ein
privater Garten, sind eine Entdeckung. Er soll nun als Teil des Museumsgeländes öffentlich
zugänglich werden.
Die Nahtstelle zwischen den zwei historischen Parkräumen ist der Bachtelenweg, eine alte
Wegverbindung, die aus dem Dorf Riehen hinunter in die Langen Erlen führt. An diese Nahtstelle sind
die drei Bauten gesetzt, die unser Entwurf für die Erweiterung der Fondation Beyeler vorschlägt. Ist
das grossartige Museum von Renzo Piano, das auf das langgestreckte Grundstück im Norden
antwortet, linear aufgebaut, so sind die mit der Erweiterung hinzukommenden drei Bauten im Süden
– das Haus für Kunst, ein Betriebsgebäude und ein Veranstaltungspavillon – frei in das sich weitende
Areal gesetzt, wo sie sich mit dem historischen Baubestand am Rande des Dorfes verzahnen.
Das grösste der drei Häuser enthält ausschliesslich Räume für die Kunst, alle ausgestattet mit
Tageslicht und Ausblicken in Park und Landschaft. Es steht am Eingang zum Iselin-Weber-Park.
Das kleinere Betriebsgebäude, in dem technische und administrative Nutzungen des
Museumsbetriebes wie die Kunstanlieferung, Lager und Büros untergebracht werden, formuliert am
Bachtelenweg eine neue Torsituation zum Museumsgelände, indem es die Brandmauer eines
bestehenden Gebäudes im Osten abdeckt. Es wird unterirdisch mit dem Haus für Kunst verbunden.
Das dritte Gebäude für Veranstaltungen ist eingeschossig und hat den Charakter eines
Gartenpavillons. Es liegt in der Mitte der erweiterten Anlage und schafft eine Beziehung zwischen dem
neuen Haus für Kunst, den historischen Bauten und dem Renzo Piano-Bau. Es ist ein Ort für
Künstlergespräche, Filmvorführungen, Konzerte, Vorträge, Vernissagen etc., aber auch ein Ort zum
Ausruhen, Reden und Lesen. Ein leichtes Holzdach überdeckt den Innenraum, dessen rückseitige
Wände aus den bestehenden Gartenmauern des Berowerguts herauswachsen. Zum Park hin ist das
Gebäude verglast, Schiebewände lassen sich öffnen, ein grosses Vordach bietet Schutz vor Sonne
und Regen und lädt ein zum entspannten Verweilen im Freien.
Das neue Haus für Kunst, das Museum, wirkt monolithisch. Sein Baukörper ist skulptural geformt, er
erscheint wie aus einem grossen Block herausgemeisselt. Betrachtet man seine Form, erkennt man
gut, dass sie auf die Stellung der eindrücklichen alten Bäume, die das Gebäude umgeben, antwortet.
Das Baumaterial des neuen Hauses ist gestampfter Beton. Dessen Struktur ist offenporig. Sie wirkt
natürlich und lebt von den unregelmässigen Schichtungen des Lage für Lage gegossenen und
gestampften Betons, die man an den Fassaden ablesen kann. Die für den Stampfbeton verwendeten
Kiese und der Sand sind aus Jurakalk gewonnen. Sie verleihen dem Baukörper einen warmen, hellen
Farbton.
Das Innere des neuen Museums bietet etwa 1'500 Quadratmeter Ausstellungsfläche, die auf drei
Geschosse von unterschiedlicher Höhe verteilt ist. Der Grundriss zeigt drei frei geformte, ineinander
fliessende Gebäudeflügel und einen zentralen Kern mit Aufzug und Nebenräumen, um den sich die
Erschliessung dreht. Man geht von Saal zu Saal und steigt über die Treppe hinauf. Die Sequenz der
hellen kreidefarbenen Säle entwickelt sich vom Eingang am Bachtelenweg ausgehend hinauf zu
einem grossen Doppelsaal, dessen mächtiges Aussichtsfenster in die Kronen der Bäume vor der
Nordwestfassade und durch ihr Ast- und Blätterwerk hindurch zum Tüllingerhügel hinüber blickt. Das
Haus hat das Gepräge einer grosszügigen Villa, geschaffen für die Betrachtung von Kunst, geschaffen
für diesen besonderen Ort.
4.5.2017 / zth
FONDATION BEYELER
Museum im neuen Park
Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler
Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen / Basel
T +41 (0)61 645 97 00, F +41 (0)61 645 97 19, fondationbeyeler.ch
FONDATION BEYELER
1 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst, Sicht aus dem Iselin-Weber-Park
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
2 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst, Ausstellungsraum
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
© Successió Miró / Calder Foundation, New York / Art Resource, NY / 2017, ProLitteris, Zürich
FONDATION BEYELER
Museum im neuen Park
Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler
Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen / Basel
T +41 (0)61 645 97 00, F +41 (0)61 645 97 19, fondationbeyeler.ch
FONDATION BEYELER
3 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst und Pavillon (rechts), Sicht aus dem Berower Park
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
4 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst, Sicht aus dem Iselin-Weber-Park
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
FONDATION BEYELER
Museum im neuen Park
Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler
Beyeler Museum AG, Baselstrasse 77, CH-4125 Riehen / Basel
T +41 (0)61 645 97 00, F +41 (0)61 645 97 19, fondationbeyeler.ch
6 Der Iselin-Weber-Park
Foto: Mark Niedermann
FONDATION BEYELER
5 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst, Sicht aus dem Iselin-Weber-Park
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
7 Das Erweiterungsprojekt der Fondation Beyeler von Atelier Peter Zumthor
Haus für Kunst und Pavillon, Sicht entlang des Bachtelenwegs Richtung
Baselstrasse von Westen her
Courtesy Atelier Peter Zumthor & Partner
8 Peter Zumthor
Foto: Martin Mischkulnig
Pressebilder https://www.fondationbeyeler.ch/medien/pressebilder/
Das Bildmaterial darf nur zu Pressezwecken im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zum Erweiterungsprojekt verwendet werden.
Jede weitergehende Verwendung – in analoger und in digitaler Form – bedarf einer Genehmigung durch die Rechtsinhaber. Ausgenommen
davon ist der rein private Gebrauch. Bitte verwenden Sie die Bildlegenden und die dazugehörenden Copyrights.
Mit freundlicher Bitte um Zusendung eines Belegexemplars.
FONDATION BEYELER
Biographie Peter Zumthor
1943 geboren in Basel, Ausbildung als Möbelschreiner in der Werkstatt seines Vaters sowie als
Gestalter und Architekt an der Kunstgewerbeschule Basel und am Pratt Institute, New York. Seit 1978
eigenes Architekturbüro in Haldenstein, Graubünden.
Gastprofessuren am Southern California Institute of Architecture, SCI-ARC, Los Angeles, 1988; an der
Technischen Universität München, 1989, und an der Graduate School of Design, GSD, Harvard
University, Boston, 1999. Von 1996-2008 Professor an der Accademia di architettura, Università della
Svizzera italiana, Mendrisio.
Wichtigste Bauten
Schutzbauten für Ausgrabung mit römischen Funden, Chur, 1986; Kapelle Sogn Benedetg, Sumvitg,
1988; Therme Vals, 1996; Kunsthaus Bregenz, 1997; Klangkörper Schweiz, Schweizer Pavillon Expo
2000, Hannover, 2000; Kolumba Kunstmuseum, Köln, 2007; Feldkapelle Bruder Klaus, Wachendorf,
Eifel, 2007; Steilneset, Memorial for the Victims of the Witch Trials in Vardø, Finnmark, Norwegen,
2011; Serpentine Gallery Pavilion, London, England, 2011; Werkraumhaus, Andelsbuch, Österreich,
2013; Zinkminenmuseum Almannajuvet, Sauda, Norwegen, 2016.
Wichtigste Auszeichnungen
Heinrich-Tessenow-Medaille, Technische Universität Hannover, 1989; Carlsberg Architectural Prize,
Kopenhagen, 1998; Bündner Kulturpreis, Graubünden, 1998; Mies van der Rohe Award for European
Architecture, Barcelona, 1998; Prix Meret Oppenheim, Bundesamt für Kultur, Schweiz, 2006;
Praemium Imperiale, Japan Art Association, 2008; DAM Preis für Architektur in Deutschland, 2008;
Pritzker Architecture Prize, The Hyatt Foundation, 2009; RIBA Royal Gold Medal, Royal Institute of
British Architects, 2013.
Ein neuer Park für Riehen – die Fondation Beyeler und der Iselin-WeberPark
Die Fondation Beyeler ist im idyllischen Englischen Garten des Berowerguts beheimatet, in welcher der
moderne Museumsbau von Renzo Piano (mit zeitgenössischer Erweiterung der Gartenanlage) sowie ein
Ensemble von historischen Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert stehen. Die Fondation Beyeler kann
sich nun um das Gelände des angrenzenden Iselin-Weberschen Guts erweitern, dessen Gartenanlage
vom selben Landschaftsarchitekten ebenfalls im Englischen Stil entworfen wurde.
Beide Anlagen – das Berowergut, auf dem das heutige Museum steht und das Iselin-Webersche Gut,
der Ort des zukünftigen Gebäudes – haben ihre Ursprünge um das Jahr 1600 als Rebgüter mit
Herrschaftshäusern und wurden seither in mehreren Bauphasen weiterentwickelt.
Der Park des Berowerguts entspricht in den Grundzügen noch heute der Englischen Gartenanlage,
die1823 von Jean-François Caillat entworfen wurde. Damals wurde auch die Berower Villa von den
Architekten Melchior Berri und J. Stehlin in klassizistischem Stil erbaut.
Jean-François Caillat entwarf wenig später auch für das Iselin-Webersche Gut den Englischen
Landschaftsgarten. Der Garten gilt aufgrund seines beachtlichen Gehölzbestands als eine der
vollkommensten Parkanlagen seiner Art in der Region. Die ursprünglich zugehörigen Gutshäuser
(Baselstrasse 61 und 65) bestehen aus dem ursprünglichen Ökonomiegebäude, das erst 1948 zu
einem Wohnhaus umgebaut wurde, und dem Wohnhaus. Das sehr wertvolle spätbarocke
Erscheinungsbild beider Gebäudeflügel ist von 1769. Der Architekt ist unbekannt. Die Gutshäuser
befinden sich heute in anderem Besitz als der Park und sind nicht Teil des Erweiterungsprojekts.
Das heutige Erscheinungsbild der beiden Parkanlagen unterscheidet sich in auffälliger Weise. Der
Garten des Berowerguts, auf dem das Museum der Fondation Beyeler steht, wirkt übersichtlich und
gepflegt. Demgegenüber wirkt der Landschaftsgarten des Iselin-Weberschen Guts versteckt und leicht
verwildert. Pointiert lässt sich sagen, dass dem klassischen oder apollinischen Charakter des
Berowerguts der romantische oder dionysische Charakter des Iselin-Weber-Parks gegenüber steht.
Der bisher private Iselin-Weber-Park wird durch das Erweiterungsprojekt zu den Öffnungszeiten der
Fondation Beyeler der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden. Der historisch wertvolle Garten
mit altem Baumbestand wird in seiner Form erhalten bleiben und die Erweiterung wird sich an die
historische Bepflanzung und Wegeführung anpassen. Die drei grossen Platanen in der nordwestlichen
Ecke des Parks stehen unter Baumschutz und werden ebenso erhalten bleiben wie der grosse
Ginkobaum und der Mammutbaum, die unmittelbar an das Baufeld angrenzen.
Die Verbindung der Parks durch das geplante Erweiterungsprojekt
Der Verbindung und Wechselwirkung von Berower-Park und Iselin-Weber-Park und seiner historischen
und modernen Gebäude kommt eine grosse Bedeutung zu. Das Erweiterungsprojekt soll als Ergänzung
des heutigen Museums und als Verbindung zwischen den beiden Parks wahrgenommen werden. Dabei
soll es sich sowohl in die historisch gewachsenen städtebaulichen Bedingungen des Ortes einfügen, als
auch architektonisch und landschaftlich Akzente setzen.
Die Verbindung des Berower- mit dem angrenzenden Iselin-Weber-Park schafft eine erweiterte
öffentliche Gartenanlage, welche ideal für Skulpturen, kulturelle Veranstaltungen und zur Erholung in
der Natur genutzt werden kann.
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