Bier - freyhaendig

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BIER
gut zu wissen:
Das BIERBRAUEN erfordert wesentlich höheren
Aufwand als die Spontangärung von süßen
Früchten. Beim Bier muss die im Getreide
vorhandene Stärke zuerst enzymatisch und
chemisch in Zucker umgewandelt werden
bevor dieser zu Alkohol vergären kann.
Das gängige Prozedere der Bierherstellung
schließt das Mälzen nicht mit ein, obwohl es
zum ursprünglichen Bierbrauprozess gehört.
Doch schon seit Jahrhunderten gibt es dafür
Mälzereien, die sich nur auf das Mälzen von
Getreide spezialisiert haben und von denen die
Bierbrauer ihr Malz beziehen.
Bier
WILD-GEBRAUTES
vereinfachte Braumethode:
• etwas gekeimte und ungekeimten
Weizen schroten.
• Weizenschrot zu einen dünnen
Porridge bei max. 80° langsam
„kochen“
• in der Zwischenzeit einen
Inkubator auf 80°C vorbereiten
(z.B. Ofen, mit Wassertopf als
Wärmespeicher)
• dem angekochten gequollenen
Weizenporridge 250g der gemälzen,
gedarrten und geschroteten Gerste
(mit Spelzen) zugeben.
• langsam auf 80°C mit Ruhepause
von etwa einer Stunde auf 60°C
erhitzen.
• den heißen schon deutlich süßen
Porridge in den Inkubator stellen bis
die Temperatur 60°C erreicht hat
• nochmals 250g gemälzte,
geschrotete Gerste zum Porridge
geben, mit Wasser verdünnen.
• nochmals auf 80°C erhitzen.
• abkühlen lassen.
• nun 12-24 h fermentieren lassen.
Was du brauchst
Bier
1
Gerste (mit Spelzen)
2
Schnipsgummis
3
Nylonstrumpf
4
Einweckgläser
5
Wasser
6
Löffel
7
Thermometer
8
Topf
9
Mühle
10
Honig
11
F laschen
12
Inkubator
• der Porridge schmeckt nun
säuerlich.
• nun den Porridge mehrere Stunden
bei schwacher Stufe kochen,
gelegentlich umrühren und mit
Wasser verdünnen.
• abkühlen lassen auf 37°C.
• eine Hand voll geschrotetes
Gerstenmalz mit Spelzen als Starter
der Maische zugeben.
• Wild gebrautes Gersten-Grutbier
kann mit verschieden Gewürz- und
Kräuterzusätzen, ohne Hopfen
gebraut werden.
• Mögliche Zusätze, die man schon
über Jahrhunderte zum Brauen
genutz wurden: Honig, Ingwer,
Hefesatz aus Mostherstellung,
Rosmarin, Koriandersamen,
Majoran, Lorbeerblatt, Kardamon,
Wachholderbeeren, Zimt, Anis,
Thymian
• Die Fermentation dauert nun bis
zu einer Woche. Jeden kosten, um
den Zeitpunkt des Biergenusses zu
bestimmen.
WISSENSWERT
BIER BRAUEN
klassische Methode:
KEIMEN
• Ankeimen der gespelzten Gerste in
Einweckgläsern o.ä. mit Strumpfhose
und Schnipsgummi.
• Wässern etwa 8h.
• Dann das Wasser weg gießen.
(fließt durch den Strumpf)
• Etwa 12h ruhen (Einweckglas
herumgedreht in eine Schale, Sieb
oder Gitter stellen, damit das Wasser
abfließen kann, und Sauerstoff an
die Körner gelangt).
• Nun sind erste Keimspitzen zu
sehen.
• Nochmaliges Wässern etwa 8h.
• Belüften/Keimen.
• Nach etwa 4-5 Tagen ist die
Keimung abgeschlossen, wenn der
Keim (nicht die Wurzen, etwa so
lang wie das Korn sind).
DARREN
Das gekeimte Korn wird nun gedarrt.
• Indem man das gekeimte Getreide
auf einem Blech ausbreitet und
im Ofen bei 80-100°C langsam
trocknet, wird die Keimung
gestoppt. Durch die Hitze wird die
spätere Bierfärbung und das Aroma
bestimmt (Schwelken).
• Bei hoher Darrgutfeuchte erhält
man ein sehr dunkles Malz. Nach
dem Schwelken wird das Malzkorn
abgedarrt, also die Malzenzyme
inaktiviert.
SCHROTEN
Nach dem Darren kann das Malz
geschrotet werden, bevor man die
Maische ansetzt.
• Vor dem Schroten sollte man das
Malzkorn vom Keim trennen, indem
man es in einem Sieb bewegt, bis
die getrockneten Keime durchfallen.
Angeblich würde das Bier sonst eine
„gurkige“ Note bekommen.
• Das Schroten erleichtert den
nachfolgenden Maischvorgang.
Jedoch sollten die Spelzen erhalten
bleiben. Sie dienen später als Filter
beim Läutern. Deshalb kann man
zuerst grob schroten, danach das
Schrot im Behälter schütteln, die
leichten Spelzen wandern nach oben
und können abgenommen werden.
• Das Malzkorn selbst sollte man zu
feinem Grieß verarbeiten, damit das
Maischen beschleunigt wird.
• Durch das Feinschroten des Korns
zu Mehl wird eine große Oberfläche
erzeugt und die „Freilegung“ der
Enzyme beschleunigt das In-Lösungbringen.
MAISCHEN
Das In-Lösung-Bringen der
Malzinhaltsstoffe passiert durch
enzymatische, physikalische und
chemische Vorgänge.
• Im Maischbottich wird das
Malzschrot mit 45°C-62°C warmen
Wasser („Brauwasser“) vermischt eingemaischt. Unter stetigem Rühren
und bei konstanter Temperatur wird
die Stärke aus dem Malz im Wasser
aufgelöst und
• anschließend die Temperatur
auf kurz über 70°C erhöht. Dabei
sorgt das Enzym Amylase aus dem
Malz dafür, dass sich die Stärke in
vergärbaren Malzzucker verwandelt.
Das im Korn enthaltende Eiweiß
wird währenddessen in Aminosäuren
zerlegt.
• Beim Maischen ist die genaue
Temperatur sehr wichtig. Denn
erhitzt man das Ganze auf über
78°C, werden wertvolle Enzyme, die
wichtig für den Brauvorgang sind,
denaturiert.
• Das Rasten während des Maischens
hat Einfluss auf das Bieraroma.
Rasten bedeutet, man hält die
Temperatur konstant auf einer Stufe
zwischen 45°C und 70°C. (Stärke in
Malzzucker). Bei der Maltoserast
bei 65°Cwird vermehrt Maltose
produziert, die im nachfolgenden
Gärprozess zu Ethanol abgebaut
wird.
• Bei Rasten um 70°C wandelt sich
Stärke in nicht vergärbare Dextrinen,
die bei vollmundigen Bieren
erwünscht sind. Der Maischvorgang
dauert 2 bis 4 Stunden.
Mehr unter: https://de.wikipedia.org/
wiki/Bierbrauen
LÄUTERN
Malz von der Bierwürze trennen.
• den heißen Sud in einen
Läuterbottich füllen. Die dabei
absinkenden Malzreste (Malzkuchen)
aus Gerstenspelzen bildet dabei
einen natürlichen Filter. Die
Flüssigkeit wird nun langsam durch
den Läuterbottich (ein Bottisch mit
einem Siebeinsatz, durch den die
Flüssigkeit nach unten abfließen
kann) in einen geeigneten Behälter
abgelassen, woraus später das Bier
entstehen soll. Die gewonnene
Flüssigkeit nennt sich Bierwürze.
• Beim Läutervorgang muss der
Würzstrom immer wieder durch ein
Hackwerkzeug angekurbelt werden,
weil der Malzkuchen sicher immer
wieder zusetzt.
• Der erste Abguss wird als
Vorderwürze bezeichnet. Jenachdem,
wieviele Nachgüsse mit Wasser man
durch den Treber (Malzkuchen) lässt,
gestaltet sich die spätere Bierwürze
(Stammwürze) und Konzentration an
Malzzucker beziehungsweise daruas
resultierender Alkoholgehalt.
Eiweiße aus der Würze entfernt,
indem sich der Trub in der Mitte des
Kühlschiffes als Tegel absetzt.
WÜRZEKOCHEN
• In einer Pfanne wird die Würze
zum Sieden gebracht, Hopfen
hinzugefügt und mitgekocht bis auf
über 80°C, sodass die Malzenzyme
denaturieren und sich ein Trub
an der Oberfläche bildet. Sorte
und Menge des Hopfens steuern
Geschmack und Haltbarkeit. Je mehr
Hopfen, desto haltbarer und herber
das Bier.
• Eine alte Methode: Steinbier: statt
in einer Pfanne den Sud zu erhitzen
wurden heiße Steine in den Bottich
gelegt.
• Das Würzkochen dient auch als
Entkeimung der Würze, Senken
des ph-Wertes, Austreiben von
Dimethylsulfid.
ABKÜHLEN
• auf 5°C-20°C
• HEFEZUGABE UND GÄREN:
Durch Zugabe von Hefe wird der
Zucker in Alkohol umgewandelt.
Gärung erfolgt isoliert in gekühlten
Gefäßen innerhalb von 5-8 Tagen.
Etwa 60% bis 70% des Zuckers
werden dabei vergoren.
AUSSCHLAGEN
Durch ein Kühlschiff werden nicht
gelöste Hopfenbestandteile und
https://de.wikipedia.org/wiki/
Bierbrauen
2
http://hobbybrauer.de/forum/
1
Wichtig beim Keimen der Gerste
ist generell, dass mit kaltem Wasser
gearbeitet wird und die Temperaturen
während des Keimprozesses optimal
zwischen 13°C und 18°C liegen. Nicht
wärmer! Außerdem ist zwischen dem
Wässern das Belüften der Keimlinge
sehr wichtig. Die Körner benötigen
Sauerstoff, sonst werden sie schnell sauer
(Milchsäuregärung).
Während der gesamt Keimphase ist es
wichtig, dass kein Sonnenlicht einstrahlt,
da die Keime UV-empfindlich sind.
Außerdem sollen die Keime nicht grünen.
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