OPERATION WALKÜRE - DAS STAUFFENBERG

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OPERATION WALKÜRE - DAS STAUFFENBERG-ATTENTAT:
Kurzbiografien der Verschwörer des 20. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg
* 15. November 1907; † 20. Juli 1944
Claus Schenk Graf von Stauffenberg tritt 1926 ins Militär ein und wird 1933 zum Oberleutnant ernannt.
Zunächst steht er Hitler positiv gegenüber und unterstützt ihn 1932 bei der Reichspräsidentenwahl.
Wegen des Massenmordes der Nationalsozialisten und der inkompetenten militärischen Führung versucht er,
höhere Kommandanten davon zu überzeugen, Hitler im Sommer und Herbst 1942 zu stürzen. 1943 verliert
Stauffenberg bei einem Tieffliegerangriff in Nordafrika ein Auge, die rechte Hand und zwei Finger der linken Hand.
Nach der Rückkehr aus dem Lazarett schließt er sich dem seit langem bestehenden zivilen Widerstand gegen
Hitler an. Mit anderen Oppositionellen hilft er beim Entwurf von Plänen für einen Umsturz (Operation Walküre).
Stauffenberg ist Oberst im Generalstab und wird im Juli 1944 zum Stabschef des Ersatzheeres ernannt. So erhält
er Zugang zu den Lagebesprechungen im Führerhauptquartier. Trotz Bedenken wegen des Eides, den er auf Hitler
geschworen hat, ist er zur Durchführung des Anschlags bereit. Als dieser am 20. Juli 1944 scheitert, wird er mit
anderen Verschwörern verhaftet und wegen Hochverrats erschossen.
Ludwig Beck
* 29. Juni 1880; † 20. Juli 1944
Beck begrüßt zunächst den Machtantritt der Nationalsozialisten. Von 1933–1938 ist er Chef des Truppenamts und
ab 1935 Chef des Generalstabes des Heeres. Er wird zum wichtigen Repräsentanten der Führungselite im Dritten
Reich.
1937 kritisiert er Hitlers Plan des schnellstmöglichen Angriffs auf die Tschechoslowakei. 1938 versucht er, die
Generalität gegen die Kriegsplanungen Hitlers zu mobilisieren. Diese Versuche werden durch das Münchner
Abkommen zunichte gemacht. Beck tritt zurück, scheidet aus der Wehrmacht aus und engagiert sich in der
Folgezeit im Widerstand gegen das Hitlerregime.
In verschiedenen Umsturzplänen ist er als Staatsoberhaupt vorgesehen. Nach dem gescheiterten Attentat auf
Hitler erlaubt ihm Generaloberst Fromm, Selbstmord zu begehen, der jedoch zweimal misslingt, bevor er von
einem Feldwebel erschossen wird.
Carl Friedrich Goerdeler
* 31. Juli 1884; † 02. Februar 1945
Goerdeler wird 1930 Oberbürgermeister von Leipzig, in den beiden Folgejahren ist er als Kommissar zur
Preisüberwachung tätig, wird jedoch 1934 von Hitler wegen seiner Kritik an der NS-Wirtschaftspolitik aus dieser
Funktion entlassen. 1937 tritt er als Oberbürgermeister zurück.
Ab 1939 koordiniert er mit Ludwig Beck zusammen den konservativen Widerstand gegen das Hitlerregime. Er
befürwortet einen - schwer durchführbaren - Staatsstreich ohne Attentat. In den Planungen Tresckows und Becks
wird er als Regierungschef geführt.
Am 18. Juli 1944 flieht er vor der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) nach Westpreußen. Zwar lehnt er das Attentat
auf Hitler aus moralischen Gründen ab, wird jedoch wegen seiner Teilnahme an der Verschwörung verhaftet und
am 2. Februar 1945 nach monatelangen Folterungen in Berlin-Plötzensee enthauptet.
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Werner von Haeften
* 09. Oktober 1908; † 20. Juli 1944
Der Jurist und Oberleutnant ist ab 1939 vor allem an der Ostfront eingesetzt. Nach der Genesung von einer
schweren Verwundung ist er seit November 1943 Adjutant von Stauffenberg, beim Befehlshaber des Ersatzheeres.
Er ist entscheidend an den Attentatsplänen beteiligt und fliegt am 20. Juli 1944 mit Stauffenberg ins
Führerhauptquartier „Wolfsschanze“. Er hilft ihm bei den letzten Vorbereitungen für den Anschlag und beide
entkommen wie geplant nach der Detonation mit dem Flugzeug nach Berlin.
Nach dem Scheitern des Attentats wird Werner von Haeften in der Nacht zum 21. Juli 1944 im Hof des
Bendlerblocks gemeinsam mit Stauffenberg, Friedrich Olbricht und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim
erschossen.
Friedrich Olbricht
* 04. Oktober 1888; † 20. Juli 1944
Der Sohn eines Mathematikprofessors wird nach mehreren Stabsfunktionen in Dresden 1938 zum Kommandeur
der 24. Infanteriedivision ernannt. 1940 wird er zum General der Infanterie befördert. Als Leiter des Allgemeinen
Heeresamtes ist er für den gesamten Nachschub an Soldaten und Kriegsgerät des Heeres verantwortlich und leitet
auch die zentrale Nachrichtenstelle der Wehrmacht.
Als einer der ersten Mitglieder der Verschwörung ist er eine zentrale Figur des Attentats vom 20. Juli. Bereits am
15. Juli - das geplante Attentat Stauffenbergs muss kurzfristig verschoben werden - ruft Olbricht den „Walküre“Alarm aus, der jedoch als Übungsalarm kaschiert werden kann.
Nach dem missglückten Attentat wird Olbricht in der Nacht zum 21. Juli 1944 gemeinsam mit Stauffenberg, Werner
von Haeften und Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim im Hof des Bendlerblocks erschossen.
Henning von Tresckow
* 10. Januar 1901; † 21. Juli 1944
Sohn eines preußischen Offiziers und Gutsbesitzers in Magdeburg. Der gelernte Bankkaufmann und Jurist tritt
1924 in die Reichswehr ein. Zunächst begrüßt er die Machtergreifung der Nationalsozialisten, nach der Ermordung
des Führers der Sturmabteilung (SA) Röhm distanziert er sich jedoch von ihnen. Obgleich er den Zweiten
Weltkrieg ablehnt, bleibt er in der Wehrmacht und dient ihr in Polen, Frankreich und an der Ostfront.
1941 versucht er vergeblich, Mitglieder der Generalität zu einem Staatsstreich zu bewegen. Im März 1943
missglückt sein Sprengstoffanschlag auf das Flugzeug Hitlers wegen eines defekten Zeitzünders. Im gleichen Jahr
wird Tresckow in die „Führerreserve“ versetzt.
Er nutzt die Gelegenheit, zusammen mit Stauffenberg in Berlin an den „Walküre“-Plänen für einen Staatsstreich zu
arbeiten, ist selbst jedoch nicht an der Ausführung beteiligt. Einen Tag nach dem gescheiterten Attentat vom 20.
Juli begeht er an der Ostfront Selbstmord.
Albrecht Ritter Mertz von Quirnheim
* 25. März 1905; † 20. Juli 1944
Ab 1923 Berufsoffizier. Seit einem gemeinsamen Lehrgang an der Kriegsakademie in Berlin ist er mit Stauffenberg
befreundet. Im Winter 1941 kommt er an die Ostfront, wo er mit ihm bis zu dessen Versetzung nach Afrika
zusammenarbeitet.
1942/43 erlebt er die Niederlage von Stalingrad mit. Im Juni 1944 tritt er die Nachfolge Stauffenbergs als Chef des
Stabes bei General Friedrich Olbricht an. Er gehört inzwischen zum engsten Kreis der Verschwörer.
Nach dem Scheitern des Umsturzversuches wird Mertz in der Nacht zum 21. Juli 1944 im Hof des Bendlerblocks
gemeinsam mit Stauffenberg, Werner von Haeften und Friedrich Olbricht erschossen.
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