Kryptokokkose

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Fortbildung
Christian Hoffmann, Hamburg
Opportunistische Infektionen –
Teil 4 – Kryptokokkose
Infektionen durch den Hefepilz Cryptococcus neoformans sind gefürchtet, wenn
auch in Europa relativ selten. In den USA, Afrika und in Südostasien sind sie sehr
viel häufiger und gehören weltweit zu den wichtigsten AIDS-definierenden Erkrankungen. Unbehandelt verläuft die Kryptokokkose letal. Die Therapie ist kompliziert,
langwierig und nur stationär zu empfehlen. Rezidive waren in der prä-HAART-Ära
häufiger (mindestens 15%) als heute. Die Prognose hat sich deutlich verbessert
– allerdings bei gleich bleibender Frühmortalität.
Cryptococcus neoformans wird überwiegend per Inhalation übertragen. Vogelkot
ist ein wichtiges Erregerreservoir. Wichtigster Manifestationsort neben der Lunge
ist, nach hämatogener Streuung, das ZNS.
Allerdings kommen auch isolierte Hautmanifestationen und Lymphadenitiden
vor. Die Kryptokokkose tritt fast immer bei
massiver Immunschwäche auf. In einer
Fallsammlung von 114 Patienten in
Deutschland hatten 87% weniger als 100
CD4-Zellen/µl, der Median lag bei 30/µl.
Die Kryptokokkose wird außerdem relativ
häufig im Rahmen eines Immunrekonstitutionssyndroms gesehen.
Klinik
Die ZNS-Manifestation mit einem enzephalitischen Bild ist am häufigsten (ca.
80%). Die Patienten klagen vor allem über
Kopfschmerzen und Fieber. Die ebenfalls
Abb. 1: CT-Thorax, pulmonale Kryptokokkose
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häufigen Bewusstseinsstörungen (Verwirrung) nehmen oft im Laufe weniger Tage
rasch zu. Mitunter bestehen Gang-, Höroder Visusstörungen sowie Paresen, vor
allem der Hirnnerven – fast immer ist der
Hirndruck erhöht. Eine meningeale Reizsymptomatik fehlt dagegen üblicherweise.
Im Rahmen eines IRIS ist die Klinik oft untypisch.
Bei pulmonalem Befall bestehen Symptome einer atypischen Pneumonie mit unproduktivem Husten und Brustschmerzen.
Kutane Läsionen können anfangs wie Mollusca contagiosa aussehen, die später zu
größeren ulzerativen Läsionen konfluieren. Andere Organbeteiligungen mit Befall
des Urogenital- oder Gastrointestinaltrakts sind eher selten.
Fallbeispiel Klinik
Eine 34jährige thailändische Patientin
wird mit einer neu vom
Hausarzt diagnostizierten HIV-Infektion überwiesen. Die Patientin ist
seit einigen Monaten in
Deutschland. Sie klagt
über seit mindestens 4
Wochen bestehenden
Husten, leichte Schmerzen beim Atmen, Gewichtsabnahme von 8
kg, das aktuelle Körpergewicht liegt bei 42 kg
(157 cm). Auskultato-
risch ist kein pathologischer Befund zu
erheben, auch neurologisch finden sich
keine Auffälligkeiten. Es besteht allerdings
ein deutlicher Mundsoor. Unter dem initialen Verdacht auf eine PCP wird die Patientin stationär aufgenommen.
Diagnostik
Eine Kryptokokkose ist lebensgefährlich,
die Mortalität bei HIV-Patienten wird in
der Literatur mit 6 bis 25% angegeben. Es
sollte keine Zeit vertan werden: bei jedem
Verdacht (zum Beispiel positiver Kryptokokken-Antigen-Test) müssen vor allem
Lunge und ZNS zügig untersucht werden.
Im Röntgen-Thorax sieht man allerdings
oft nicht viel, weshalb bei Verdacht auf
pulmonalen Befall unbedingt ein HR-CT
gemacht werden sollte. Das bildmorphologische Spektrum der Läsionen ist vielfältig: Verstreute, kleine Herde wie bei Tuberkulose sind möglich, ebenso scharf abgrenzbare Infiltrate, die eher an eine
Bronchopneumonie erinnern. KavernenBildungen, auch Bronchiektasen kommen
vor. Es sollte daher auf jeden Fall versucht
werden, den Erreger über eine BAL eindeutig zu identifizieren.
Bei neurologischen Symptomen sollte
immer ein MRT des Kopfes gemacht werden. Im Gegensatz zur Toxoplasmose und
zum zerebralen Lymphom ist es allerdings
oft unauffällig, und einzelne oder multiple
Massenläsionen (Kryptokokkome) sind selten. Dennoch ist der Hirndruck bei den
Patienten oft erhöht (Funduskopie: Papillenödem?).
Wichtigste Untersuchung bei der Kryptokokkose ist die Liquorpunktion (nach Funduskopie und MRT!). Meist besteht eine
Pleozytose, die Glucose ist erniedrigt, das
Eiweiß erhöht. Die Liquorpunktion bringt
mit einem Tuschepräparat oder mittels
Kultur in vielen Fällen die Diagnose. Auch
bei pulmonaler oder anderer Lokalisation
muss der Liquor untersucht werden, um
einen ZNS-Befall auszuschließen. Cryptococcus-Antigen im Blut (Titer >1:8) sowie
die Blutkultur sind wichtige Parameter
Fortbildung
und sollten immer bestimmt werden. Bei
kutanem Befall wird die Diagnose zumeist
nur bioptisch gestellt.
Kathrin Tintelnot, Berlin
Fallbeispiel Diagnostik:
Pilze der Gattung Cryptococcus gehören zur Klasse der Basidiomyzeten. Die 3-10µm großen sprossenden Hefezellen sind in vivo umhüllt von einer
Schleimkapsel unterschiedlicher Dicke. Diese Kapsel ist von weitreichender immunologischer und
diagnostischer Bedeutung. Sie hat einen antiphagozytären Effekt und steht im Focus beim mikroskopischen und serologischen Nachweis der Kryptokokkose. Die Erreger besitzen eine Phenoloxidase
(Laccase), die zur Melaninsynthese aus Dopamin
und L-Dopa befähigt. Anders als Hefen der Gattung
Candida können pathogene Cryptococcus species
mithilfe dieses Enzyms auch Katecholamine des
Gehirns verstoffwechseln, was bei dem ausgeprägten Neurotropismus von Cryptococcus neoformans von Bedeutung ist.
Der häufigste Erreger der Kryptokokkose ist C.
neoformans. Zunehmende Bedeutung erfährt eine
weitere Cryptococcus Art, Cryptococcus gattii, die
bis vor kurzem als Varietät von C. neoformans galt.
Die beiden Arten unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich der Verbreitung in der Natur, ihrer
Virulenz und zahlreicher phänotypischer Merkmale. Während Vogel-, insbesondere Taubenkot,
die bekannteste ökologische Nische von C. neoformans darstellt, kann C. gattii in Umgebung von
Eucalyptus-Bäumen und Koniferen isoliert werden.
C. neoformans ist weltweit verbreitet, während C.
gattii vorwiegend in tropischen/subtropischen Regionen in Australien, Afrika, Amerika (USA, Mittelund Südamerika) und Südostasien vorkommt. Seit
wenigen Jahren gehört British Columbia/Canada zu
Endemiegebieten von C. gattii. In Europa können
autochthone Infektionen durch C. gatti am ehesten in Mittelmeerregionen mit Anpflanzungen von
Eucalyptus-Bäumen erworben werden. C. gattii ist
für Mensch und Tier virulenter als C. neoformans,
daher erkranken vergleichsweise häufiger auch
immunkompetente Personen an einer Kryptokokkose durch C. gattii. Infektionen durch andere Cryptococcus-Arten sind eine Rarität.
Bei HIV-Infizierten ist die Kryptokokkose seit Einführung einer HAART deutlich rückläufig. Während der
Anteil von HIV-Infizierten bei Patienten mit Kryptokokkose in Deutschland in einer Erhebung der PaulEhrlich-Gesellschaft 1992-1997 noch bei 90% lag,
fiel der Anteil auf 65% in den Jahren 1998-2003.
Erworben wird die Infektion in der Regel per inhalationem, seltener werden die Erreger traumatisch inokuliert. Die Infektion der Lunge verläuft meist subklinisch oder mit unklaren pulmonalen Beschwerden
(„katarrhalischer Infekt”), sodass die Kryptokokkose
in diesem Stadium äußerst selten erkannt wird. Typischerweise beginnt die Diagnostik daher erst anlässlich unspezifischer neurologischer Symptome wie
zunehmenden Kopfschmerzen, psychischen Alterationen, Parästhesien oder auch fokalen Anfällen.
Die Eingangsuntersuchung ergibt bei der
Patientin einen fortgeschrittenen Immundefekt von 60 CD4-Zellen/µl (8%), die Viruslast liegt bei 108.000 Kopien/ml. Das
CRP ist deutlich erhöht (60 mg/l), das Hämoglobin erniedrigt (8,4 g/dl). Die LDH ist
normal. Im infektiologischen Screening
findet sich ein positives KryptokokkenAntigen im Serum. Ein MRT des Kopfes ist
unauffällig, ebenso eine Funduskopie. In
einem HR-CT der Lunge finden sich dagegen ausgedehnte Läsionen links basal
(siehe Abbildung). In der daraufhin veranlassten bronchoalveolären Lavage wird C.
neoformans mikroskopisch nachgewiesen,
wie auch in einer Liquoruntersuchung.
Therapie
Bei der Meningitis ist akut eine Kombination aus mehreren Antimykotika erforderlich. Die Kombination verhindert Resistenzen und erlaubt eine Verkürzung der
Akuttherapie auf vier bis sechs Wochen.
Welche Kombination verwendet werden
soll, ist nicht eindeutig geklärt. In Deutschland wird bei Meningitis oft eine Kombination mit den drei Antimykotika Amphotericin B, Flucytosin und Fluconazol eingesetzt. Die Raten für eine Vollremission
bei Meningitis liegen unter der Dreifachtherapie bei etwa 80% und damit möglicherweise etwas höher als unter der in den
USA bevorzugten Duotherapie mit Amphotericin B und Flucytosin. Neuere Daten
lassen jedoch Zweifel an der Überlegenheit der Dreifachtherapie aufkommen. So
war in einer kleinen, randomisierten Studie aus Thailand an 64 Patienten die Kombination aus Amphotericin B und Flucytosin am effektivsten – gemessen an der
Kryptokokken-Clearance im Liquor. Sie
war sogar signifikant besser als die Dreifachtherapie oder auch Amphotericin B
>
und Fluconazol.
Cryptococcus species als Erreger
der Kryptokokkose beim Menschen
Mikrobiologische Diagnostik der Kryptokokkose
Am häufigsten wird die Diagnose einer Kryptokok-
kose aus dem Liquor gestellt, gefolgt vom Nachweis in Blutkulturen, bioptisch gewonnenen Proben und BAL. Bei entsprechender Erregerlast ist die
Diagnose meist umgehend durch die Darstellung
bekapselter Hefezellen im Liquor-Sediment mittels
Tusche-Präparat nach Burri zu stellen. Die Antigenbestimmung zum Nachweis von Kapselpolysaccharid von C. neoformans bzw. C. gattii aus Serum,
Liquor oder Urin gehört aufgrund hoher Sensitivität
und Spezifität zum unverzichtbaren weiteren Parameter der Diagnostik. Am zuverlässigsten sind Teste
auf der Basis polyklonaler Antikörper. Generell
sollte bei jedem Cryptococcus-Antigen-screening
aus Liquor parallel auch eine Serumprobe untersucht werden, da ein fehlender Cryptococcus-Antigennachweis eine Kryptokokkose nicht ausschließt.
Jeder Cryptococcus-Antigen-Nachweis – unabhängig von der Höhe des Titers – ist bis zum Beweis
des Gegenteils als Zeichen einer bestehenden oder
kürzlich abgelaufenen Kryptokokkose zu bewerten.
Falsch negative Befunde sind insbesondere bei unbzw. wenig bekapselten Stämmen möglich.
Zum kulturellen Nachweis eignet sich am besten
ein Indikator-Agar (Guizotia abyssinica-KreatininAgar, syn. Nigersaat-Agar, syn. Staib-Agar), benannt
nach Friedrich Staib, dem ehemaligen Leiter des
Fachgebietes Mykologie am RKI. Auf diesem Medium sind Kolonien von C. neoformans bzw. C. gattii
auch in Misch-Kulturen, z.B. mit Candida albicans,
an ihrem Braunfarbeffekt zu erkennen. Der kulturelle Nachweis von C. neoformans bzw. C. gattii
sollte in jedem Fall versucht werden. Kommerzielle biochemische Verfahren zur Identifizierung
von Hefen differenzieren bislang nicht zwischen
C. neoformans und C. gattii, so dass C. gattii möglicherweise als C. neoformans verkannt wird. Die
zuverlässige Differenzierung und Typisierung erfolgt
heutzutage mit molekularbiologischen Methoden.
Die Re-Identifizierung klinischer CryptococcusIsolate aus den deutschsprachigen Ländern am RKI
ergab, dass der Anteil von C. gattii in den letzten 10
Jahren 4,4% betrug. Aufgrund der regional unterschiedlichen Prävalenz von HIV-Infektionen einerseits und der Verbreitung von C. gattii in der Natur
andererseits ist der Anteil von C. gattii-Infektionen
bei AIDS-Patienten in Mittel-Europa noch selten.
Bis auf weiteres bietet das Konsiliarlaboratorium
für C. neoformans am Robert Koch-Institut einen
kostenlosen Service an, klinische Isolate der Gattung Crytococcus zu identifizieren, sofern Angaben
zur Herkunft des Isolates gemacht werden. Erregersteckbriefe, Erhebungsbögen und Begleitscheine
für das Untersuchungsmaterial sind unter www.
rki.de > Infektionskrankheiten A bis Z > Mykosen
abrufbar.
Dr. med. Kathrin Tintelnot
Konsiliarlabor für Cryptococcus neoformans,
Pseudallescheria boydii / Scedosporium sp. und
Erreger außereuropäischer Systemmykosen
Robert Koch-Institut · Nordufer 20 · D-13353 Berlin
E-Mail: [email protected]
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Fortbildung
Dennoch: Angesichts der Toxizität von
Flucytosin (das es überdies in Deutschland
nur noch als Infusion und nicht mehr in
Tablettenform gibt) favorisieren wir die
Kombination aus Amphotericin B und Fluconazol. Wir fangen außerdem noch während der Akuttherapie bei den fast immer
unbehandelten Patienten mit einer antiretroviralen Therapie an.
Liposomales Amphotericin (Ambisome®)
ist – abgesehen von einer deutlich geringeren Toxizität – wahrscheinlich etwas
wirkungsvoller als konventionelles Amphotericin B. Die Therapie ist jedoch auch
bei Ambisome®-haltigen Kombinationen
sehr toxisch. Tägliche Kontrollen von Nieren- und Leberwerten, Blutbild und Elektrolyten sind zu empfehlen. Fluconazol
sollte insbesondere bei verwirrten Patienten als Infusion gegeben werden.
Bei isoliert pulmonalem Befall (Liquor negativ!) oder anderen extrazerebralen Manifestationen behandeln wir ebenfalls
ohne Flucytosin und beenden die Akuttherapie mit Amphotericin B und Fluconazol schon nach zwei statt nach vier Wochen. Einen positiven Kryptokokken-Antigen-Test ohne Nachweis für ZNS-,
Lungen- oder andere Infektion würden wir
nur mit Fluconazol behandeln.
Der Therapieerfolg wird durch Klinik und
wiederholte Lumbalpunktionen überwacht. Nach zwei Wochen ist der Liquor
in rund 60% der Fälle negativ. Ist dies der
Fall, frühestens aber nach vier Wochen,
kann auf eine Erhaltungstherapie umgestellt werden. Bei erhöhtem Hirndruck
chen Akuttherapie wird
die Patientin schließlich
auf eine Erhaltungstherapie mit Fluconazol umgestellt. Eine KontrollLiquorpunktion ist negativ. Angesichts des
positiven Antigentiters im
Serum auch nach einem
Jahr wird entschieden,
trotz sehr guter Immunrekonstitution auf über
Abb. 2: Histopathologisches Bild. Pulmonale Kryptokokkose bei
500 CD4-Zellen (ART beimmungeschwächtem Patienten. Alcian blau-PAS Färbung
steht inzwischen aus
DDI+3TC+EFV) die tägkann eine Liquordrainage notwendig liche Gabe von Fluconazol 200 mg weiter
werden, Steroide haben hier keinen zu führen.
Effekt.
PROPHYLAXE
Fallbeispiel Therapie
Eine Primärprophylaxe gegen CryptococDie Patientin erhält eine Therapie aus Ambisome® und Fluconazol. Nach 10 Tagen
wird zusätzlich eine antiretrovirale Therapie mit Tenofovir, FTC und Efavirenz begonnen (angesichts möglicher Interaktionen wird kein geboosterter PI verwendet,
wegen der Anämie wird auf AZT, wegen
des Fiebers auch auf Abacavir verzichtet
– eine HLA-Typisierung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich). Unter der
Kombination aus Ambisome® und Tenofovir entwickelt die Patientin innerhalb von
zwei Wochen ein akutes Nierenversagen,
das vorübergehend den Einsatz einer Dialyse erfordert. Nach Ersatz von Tenofovir
durch Stavudin rasche Besserung der renalen Situation. Nach insgesamt 6 Wo-
Therapie/Prophylaxe der Kryptokokkose, zur Applikation und Dosierung siehe
auch die Fachinformationen
Akuttherapie
Therapie der Wahl
Erhaltungstherapie
Therapie der Wahl
Alternative
Primär-Prophylaxe
Dauer: Immer mindestens 4-6 Wochen
Amphotericin B + Flucytosin* + Fluconazol
Absetzen ab >200 CD4-Zellen/µl >6 Monate mgl.
Fluconazol
Itraconazol
Nicht empfohlen
* Anmerkung: Wir lassen das Flucytosin meist weg. Stattdessen fangen wir noch während der Akuttherapie bei den fast immer
unbehandelten Patienten mit einer antiretroviralen Therapie an.
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cus neoformans wird nicht empfohlen, da
selbst in Endemiegebieten wie Thailand
kein Überlebensvorteil gezeigt wurde. Die
Exposition kann man wohl ebenfalls nicht
verhindern. Die Sekundärprophylaxe bzw.
Erhaltungstherapie besteht aus Fluconazol. Fluconazol ist wirksamer als Itraconazol – in einer randomisierten Studie betrug die Rezidivrate unter Fluconazol nur
4% gegenüber 23% im Itraconazol-Arm,
und die Studie wurde vorzeitig abgebrochen. Fluconazol kann wahrscheinlich, wie
einige Studien nahelegen, bei ausreichender Immunrekonstitution (über 100
CD4-Zellen, Viruslast drei Monate unter
der Nachweisgrenze) und nach mindestens
sechs Monaten Erhaltungstherapie abgesetzt werden. Zuvor sollte sicherheitshalber das Cryptococcus-Antigen kontrolliert
werden. Bei positivem Antigen, das insbesondere bei hohen Titern mit einem erhöhten Rezidivrisiko assoziiert ist, sollte
die Erhaltungstherapie sicherheitshalber
fortgesetzt werden.
Priv.-Doz. Dr. med. Christian Hoffmann
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