Slide 1 - Women For Positive Action

Werbung
Frauen mit HIV – Stigma,
Ausgrenzung
und Diskriminierung
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Inhalt
Einleitung und Begriffsklärungen
Was bewirken Stigmatisierung und Diskriminierung?
Offen mit HIV oder nicht – was hilft Frauen, sich zu entscheiden?
Wie kann Stigmatisierung gemessen werden?
Wie lassen sich Stigmatisierung und Diskriminierung überwinden?
Überwinden von Stigmatisierung und Diskriminierung: Fallbeispiele
Beispiele für Initiativen gegen Stigmatisierung und Diskriminierung
Zusammenfassung
2
Einleitung und
Begriffsklärungen
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Was bedeutet “Stigmatisierung”?
Definition von Erving Goffman:
„… ein Verhalten, das in hohem Maße diskriminierend ist“ und den
Stigmatisierten „von einer vollkommenen und normalen Person
auf eine befleckte und diskreditierte Person reduziert.“1
•
Laut Goffman ist Stigmatisierung, wenn die Gesellschaft eine
Einzelperson oder eine Gruppe von Personen als andersartig
oder abweichend (und damit als minderwertig) wahrnimmt.1
•
Stigmatisierung im Zusammenhang mit HIV/Aids ist „das
Abwerten von Personen, die entweder selbst HIV-positiv sind
oder mit HIV/Aids in Verbindung gebracht werden.“2
4
1. Goffman E. 1963; 2. Mahajan A. et al., 2008
Was bedeutet “Diskriminierung”?
•
Diskriminierung ist eine Folge von Stigmatisierung:
„wenn ohne sachlichen Grund Unterschiede gemacht werden
zwischen Menschen, die einer bestimmten Gruppe – tatsächlich
oder vermeintlich – angehören, und wenn diese Unterschiede zu
ungerechter Behandlung führen“1
5
Mahajan A. et al., 2008
Coming out mit HIV
•
Das Offenlegen einer HIV-Infektion, auch als „Outing“ oder
„Coming out“ bezeichnet (im Englischen ist „disclosure“
gebräuchlich), wird wie folgt definiert:
„Der Vorgang, eine oder mehrere Personen über den HIV-Status
eines Menschen zu informieren.“1
•
Das Offenlegen kann erfolgen
~
~
durch die HIV-positive Frau selbst (coming out; sich selbst outen),
durch eine andere Person (outing, geoutet werden): mit oder ohne
Einverständnis der HIV-positiven Frau.
6
UNAIDS, 2003
Probleme im Leben mit HIV
Stressen mich
Ängste oder
Heimlichkeiten?
Belastet es
mich, wenn
meine Infektion
bekannt wird?
Fürchte ich,
diskriminiert zu
werden?
Wie gehe ich mit
Beziehungen,
Unabhängigkeit,
Gewalt um?
Viele Fragen
für Frauen
mit HIV
Wie komme ich mit
der Diagnose, einer
Erkrankung und der
Therapie klar?
Was ist mit
Schwangerschaft,
Mutterschaft und dem
Pflegen und Betreuen
von Angehörigen?
Was bedeuten
Älterwerden
und Wechseljahre
für mich?
Wie sehr bin ich
emotional belastet, z.B.
durch Depressionen oder
Selbstmordgedanken?
Wie gehe ich mit
Trauer, Verlust
und
Schuldgefühlen
um?
Wie sichere ich
meine
Lebensqualität?
Wie nehme ich
meinen Körper
wahr?
Wie ist mein
Risikoverhalten,
z.B. beim Sex?
7
Keegan A. et al., 2005
Diskriminierung kann aus verschiedenen
Formen von Stigmatisierung entstehen
Stigmatisierung
von außen
empfundene
Stigmatisierung
SelbstStigmatisierung
symbolische
Stigmatisierung
Stigma wegen HIV
8
Zhang Y. et al., 2009
Stigma kann auf mehreren Ebenen auftreten
Mirkoebene (klein)
• bezieht
sich auf die eigenen
Ansichten und Überzeugungen
sowie auf zwischenmenschliche
Beziehungen z.B. zu
Familienmitgliedern, FreundInnen,
PartnerInnen und zum sozialen
Umfeld
HIVbezogene
Stigmatisierung
Mesoebene (mittel)
• bezieht
sich auf die jeweilige
Gemeinschaft, z.B. die Wohngegend oder die Kirchengemeinde
MIKRO
Makroebene (groß)
MIKRO
• bezieht
sich auf Organisationen und
politische Instanzen, Gesetze und
Richtlinien sowie auf Gesundheitsund andere soziale Versorgungssysteme
MESO
MAKRO
9
Nach Logie C. et al., 2011
Was bewirken
Stigma und
Diskriminierung
wegen HIV?
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Frauen mit HIV erleben mehr
Stigmatisierung als Männer mit HIV
HIV-bezogene Stigmatisierung bei 1.065 Menschen mit HIV in
Ontario, Kanada
Frauen
(n = 186)
Männer
(n = 879)
p-Wert
Stigmatisierung von
außen,
Subskalenwert
11,5
9,0
< 0,001
Outing / Offenlegung,
Subskalenwert
16,0
15,0
< 0,001
Selbststigmatisierung,
Subskalenwert
13,0
10,0
< 0,001
empfundene
Stigmatisierung,
Subskalenwert
15,0
12,0
< 0,001
Gesamtwert
55,0
48,0
< 0,001
11
Zhang Y. et al., 2009
Wohlbefinden und Gesundheit – wie
wirken sich Stigma und Diskriminierung
aus?
• ich lasse mich nicht auf HIV testen
• ich riskiere, meine Diagnose zu spät zu bekommen
• ich finde keine Zugang zu guter Versorgung
• ich mache schlechte Erfahrungen mit medizinischem Personal und in
medizinischen Einrichtungen
12
1. Ironson G. et al., 2006; 2. Woodard E. et al., 2001; 3. Ridge D. et al., 2008
• ich nehme meine Medikamente nicht vorschriftsmäßig (schlechte Adhärenz)
• ich stelle Familienplanung zurück
• ich stille mein Baby / es kommt zu höheren Raten bei der vertikalen
HIV-Übertragung
• ich werde von klinischen Studien und Forschungsprojekten ausgeschlossen
13
1. Ironson G. et al., 2006; 2. Woodard E. et al., 2001; 3. Ridge D. et al., 2008
Psyche und Persönlichkeit – wie wirken
sich Stigma und Diskriminierung aus?
- ich fühle mich wertlos und habe keine Zuversicht mehr
• Loss of hope and feelings of worthlessness
• ich habe Angst, dass meine HIV-Infektion bekannt wird
• Fear of disclosure
••ich
erlebe Depression
und leide
an anderen psychischen
Folgen
Depression
and other
psychological
effects
• ich fühle mich doppelt belastet durch die HIV-Infektion: körperlich und seelisch
• Double stigma – burden of HIV and emotional wellbeing
• ich erlebe immer mehr Stigmatisierungen
•und
Intensification
of stigma experiences
ich erwarte Stigmatisierung immer öfter
– anticipation of stigma
••ich
übernehmeinternalisation
eine negative Sichtweise
von HIV-Infektionen
Increased
of negative
cultural views
••ich
gehe beimchance
Sex häufiger
Risiken einin
Increased
of engaging
of HIV infection
risky sexual behaviour
14
Vanable P et al, 2006; Sandelowski M et al, 2004; www.stigmaindex.org
Gesellschaft und Gemeinschaft – wie wirken
sich Stigma und Diskriminierung aus?
• ich verliere mein Einkommen, meine beruflichen Perspektiven und
• meine
Loss of
income and job/career options
Karriere-Chancen
•• ich
werde aus
meiner
Religionsgruppe/Kirchengemeinde
oder aus
Exclusion
from
religious/cultural
communities
meiner kulturellen Gemeinschaft ausgeschlossen
•• inInmanchen
Gruppen und
Gemeinschaften
werde
ich als
Frau mitto
some communities
women
with HIV are
treated
differently
HIV
anders behandelt als Männer mit HIV, z.B. wird mir die Schuld
men
für die Infektion gegeben
•• ich
habe Probleme
beim Zugang
zu Bildung/Ausbildung oder zu
Difficulties
with education
and housing
Wohnraum
meide soziale
Kontakte
und scheue mich, sexuelle Beziehungen
• ich
Avoidance
of social
interaction
einzugehen
15
Vanable P. et al., 2006; Sandelowski M. et al., 2004; www.stigmaindex.org
Partnerschaft und Familie – wie wirken
sich Stigma und Diskriminierung aus?
• ich habe schlechtere Chancen auf Heirat, Partnerschaft und
sexuelle Beziehungen
• mein Partner / meine Partnerin, meine Familie und meine
Freunde lehnen mich ab
• ich verliere meine sexuelle Gesundheit und die Möglichkeit,
Kinder zu bekommen
16
Vanable W. et al., 2006; Sandelowski M. et al., 2004; www.stigmaindex.org; WHO, 2011
• zuhause bekomme ich keine Pflege oder Betreuung
• Ich traue mich nicht, meine HIV-Infektion offen zu legen / oder
ich sage meinen Kindern und meiner Familie erst spät
Bescheid
• ich strenge mich immer mehr an, meine HIV-Infektion geheim
zu halten
17
Vanable W. et al., 2006; Sandelowski M. et al., 2004; www.stigmaindex.org; WHO, 2011
Medizinische Versorgung und Therapie –
wie wirken sich Stigma und Diskriminierung
aus?
•
Stigmatisierung wegen HIV und mangelhaftes Befolgen der
Therapie-Empfehlungen (schlechte Adhärenz) können
zusammenhängen
~ 42,5 % berichteten, dass sie ihre Therapie nicht wie vorgesehen einhalten
können (suboptimale Adhärenz)
~ das kann teilweise mit einer schlechten seelischen Verfassung
zusammenhängen
•
Menschen mit HIV und Aids, die einen hohen Grad an
Stigmatisierung erfahren, berichteten mehr als 4-mal so oft von
schlechten Zugängen zu medizinischer Versorgung
~ 77 % berichteten von einem schlechten Zugang zur Versorgung und 10,5 %
berichteten, gar keine regelmäßige HIV-Versorgung zu haben.
18
Sayles J. et al., 2009
Offen mit HIV oder
nicht – Was hilft
Frauen, sich beim
Thema Outen zu
entscheiden?
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Offen mit der eigenen HIV-Infektion umgehen?
•
In allen Lebensbereichen
kann der offene Umgang
mit einer HIV-Infektion
eine wichtige Rolle
spielen – und das im
Laufe eines Lebens
immer wieder.1
Welche Gedanken machen sich Frauen im
Zusammenhang mit dem Offenlegen ihrer
HIV-Infektion?1
Ich
fürchte,
Fear
of
zurückgewiesen
rejection
oder verurteilt
or
zu werden
judgement
Desire
to
Ich
möchte
protect
meine
Kinder
children
und mein
Ansehen
and
schützen
reputation
•
Wer negative Folgen
eines Outings befürchtet,
wird die eigene HIVInfektion nicht bereitwillig
offenlegen.2
Fear
Mir of
worries
nahe
stehende
from
Menschen
könnten
family
besorgt umand
mich
close
sein
ones
Potential
Ich könnte
to gain
Hilfe
und
access to
Unterstützung
support
erhalten
Perception’s
Die
of
HIV
mayauf
Reaktionen
be
more
meine HIV-Infektion
positive
könnten
positiver
than
sein,
als ich es
imagined
mir ausmale
20
1. Quebec-Projekt; 2. WHO, 2004
Sich frei entscheiden können
Wer sich outet, sollte sich sicher fühlen. Die Vorteile des offenen Umgangs mit der HIVInfektion sollten mögliche Probleme deutlich überwiegen.
•
Ein offener Umgang mit HIV lohnt – ABER es gibt auch ein Recht
auf Schweigen (verbrieft u.a. im Rahmen der Menschenrechte)
•
Jeder Mensch sollte darauf vertrauen können, dass
•
•
•
das Ergebnis eines HIV-Tests vertraulich ist und
jede Frau und jeder Mann selbst zu entscheiden hat, ob, wann und wie sie
sich outen – oder auch nicht
Der offene Umgang mit der eigenen HIV-Infektion bleibt eine
lebenslange Herausforderung, jede Frau und jeder Mann mit HIV
entwickelt dabei eigene Wege
•
es gibt so viele Ebenen und Phasen beim Offenlegen der HIV-Infektion, dass
es kein Patentrezept gibt und keinen Weg, der immer und für alle passt
21
Vorteile bringt der offene Umgang mit der
eigenen HIV-Infektion, wenn:
…ich selbst über
mein Outen
bestimme
…sich dadurch
weitere
Ansteckungen
vermeiden lassen
…ich Zugang zu
HIV-Prävention
und
-Versorgung
bekomme
…meine Würde
gewahrt bleibt
Was bringt das
Offenlegen
der HIV-Infektion?
…dadurch das
Vertrauen
zwischen
Menschen mit
und ohne HIV
wächst
…Angstzustände
und
Depressionen
seltener werden
…ich mich auf die
Diskretion der
Anderen verlassen
kann
…daraus Vorteile für
mich, meine Familie und
meinen Partner / meine
Partnerin erwachsen
… es leichter
wird, meine
Medikamente zu
nehmen
… meine
Gemeinschaft
dadurch
aufgeschlossener
für HIV wird
… ich weniger
Stigma und
Ausgrenzung
erlebe
20
22
…Heimlichkeiten
unnötig werden
UNAIDS, 2000, WHO, 2004
Was Frauen motiviert, ihren HIV-Status
offenzulegen:
Moralisches
Verantwortungsgefühl
Bedürfnis
nach
sozialer
Unterstützung
Sorge um
die
Gesundheit
des Partners
Wunsch nach
mehr Lebensqualität
Hilfsangebote
von
Beratungsstellen
23
1. WHO, 2004; 2. Chandra P. et al., 2003
Maßnahmen, die Frauen unterstützen, wenn
sie ihren HIV-Status offenlegen wollen:
…durch Richtlinien
und Programme
…in der Beratung
• Schulung von
medizinischem Personal
im Umgang mit HIV
• fortlaufende (!) Beratung
und Selbsthilfegruppen
zu HIV
• mehr Angebote zu
freiwilligen und
anonymen Tests mit
Beratung - auch in
ländlichen Gegenden und
für Gruppen mit
besonderen
Bedürfnissen
• Rollenspiele
• Begleitung beim Outing
• Beteiligung von Frauen
bei HIV-Tests und
-Beratung
…in der Öffentlichkeit
• Kampagnen, die die
breite Öffentlichkeit und
die verschiedenen
Zielgruppen informieren
und die für Toleranz,
Mitgefühl und
Verständnis werben, um
so gegen Ängste,
Stigmatisierung und
Diskriminierung zu
wirken
• besserer rechtlicher
Schutz; z.B. bei
Diskriminierung oder
Verletzung der
Schweigepflicht
24
WHO 2004
Die Kinder informieren?
• Es gibt Broschüren und Ratgeber für Mütter mit HIV, die mit ihren Kindern über die
sprechen
wollen – is
denn
Kindern gegenüber offen mit HIV umzugehen,
• Infektion
Disclosure
to children
complex
kann viele Fragen aufwerfen
• Manche Mütter fürchten, dass ihre Kinder sich ängstigen könnten und wollen ihnen
• eine
Concerns
aboutKindheit
scaringermöglichen
the child, and preserving a care-free childhood
unbeschwerte
Bestehende Ängste und falsche Vorstellungen der Kinder können durch einen offenen
••Umgang
Disclosure
can address the child’s concerns / misconceptions, and allow
mit der Infektion ausgeräumt werden; die Mütter können sogar Zuspruch von
the Kindern
motherbekommen
to gain comfort from child
ihren
Disclosure
may
to short
behavioural
problems and adjustment
•• Das
Offenlegen
kannlead
bei Kindern
zuterm
kurzfristigen
Verhaltensauffälligkeiten
und
Anpassungsschwierigkeiten
führen
challenges
•• Kinder
mitwith
HIV nehmen
ihre Medikamente
zuverlässiger,
wenn die
ihre eigene
A child
HIV is significantly
more
likely to adhere
toMutter
their own
Infektion
offenlegt
treatment
if the mother discloses
• Auch die WHO hat Richtlinien entwickelt, die dabei helfen, Kindern gegenüber offen
• über
Recent
WHO HIV-Infektion
guidance developed
eine eigene
zu sprechento support disclosure to children
25
Delaney R. et al., 2008; WHO, 2011; Murphy D.A. 2008
Wie kann
Stigmatisierung
gemessen werden?
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Wozu dient das Messen von Stigma bei HIV?
zur Auswertung von
Maßnahmen
Evaluate
antigegen
stigma
Stigmatisierung
interventions
um festzulegen,
Determine
how
wieprograms
Maßnahmen
in unter-be
should
schiedlichen
Zusammenapplied
in
hängen
different
anzuwenden
sind
contexts and
populations
um die wirksamsten
Identify
most
Maßnahmen
effective
gegen antiStigmatisierung
stigma
zu
bestimmen
approaches
Stigmatisierung
Stigma
um herauszufinden,
if a
obDetect
Programme,
program is
Maßnahmen
having
oder
Projekte
unintended
unbeabsichtigte
consequences
Folgen haben
Determine
um zu bestimmen,
whether new
ob neue Angebote
trends in
in der Beratung
zu oder
services/von HIV
in der Behandlung
availability
Stigmatisierungof
treatment
reduzieren
können
um HIV-bezogene
Stigmatisierungen
Compare
HIV
in verschiedenen
stigma
Zusammenhängen
across
miteinander
contexts
vergleichen zu
können
reduce stigma
27
USAID, 2006
Warum es schwierig ist, Stigmatisierung
zu messen?
•
Beim Entwickeln von Programmen gegen Stigmatisierung und
Diskriminierung wurden Fortschritte gemacht,
~ doch weil standardisierte Indikatoren (wissenschaftliche Hilfsmittel) zum
Messen der Wirksamkeit fehlen, können bewährte Strategien oft nicht
eingesetzt oder weiter entwickelt werden.
•
Mess-Instrumente sind darauf ausgelegt, Stigmatisierung aus
zwei Blickwinkeln zu erfassen:
~ aus Sicht der ‚Stigmatisierenden‘, zu denen die Öffentlichkeit, aber auch
einzelne Gruppen wie beispielsweise medizinisches Personal zählen
können;
~ und aus Sicht der ‚Stigmatisierten‘, zu denen beispielsweise HIV-positive
Frauen gehören können.
28
Mahajan A et al., 2008
Der “People Living with HIV
Stigma Index”
…ist ein Instrument, um zu erfassen,
welche Stigmatisierung oder
Diskriminierung Menschen mit HIV
erleben
…besteht aus einer Umfrage, die
Informationen zu der Frage sammelt, ob
und wie Menschen mit HIV
Stigmatisierung, Diskriminierung oder die
Verletzung ihrer Rechte erleben
29
http://www.stigmaindex.org/
Der “People Living with HIV
Stigma Index”
…Menschen mit HIV,
ihre Netzwerke und
ihre Gemeinschaften
stärken, damit sie Mut
zur Veränderung
entwickeln können
Der Index
will
…an bestimmten
Stellen für ein
besseres Verständnis
von Stigma- und
DiskriminierungsErfahrungen sorgen
...ermitteln, ob und wie
sich StigmaErfahrungen im Laufe
der Zeit verändern
30
http://www.stigmaindex.org/
Stigma-Index: 10 Schlüsselbereiche für
das Erfassen und Messen
Probleme
Problems
und Herausforand
derungen
wegen
challenges
HIV
of HIV
Erfahrungen
Experience
mit
Stigma /
of stigma/
Diskriminierung
discrimund deren
ination
and
their
causes
Ursachen
Innere
Internal
Stigmatisierung
stigma
Zugänglichkeit
von to
Access
Arbeit
work
and
und
services
Versorgung
medizinische
Treatment
Versorgung und
Behandlung
Stigma
index
Veränderungen
Effecting
herbeichange
führen
Kinder haben
Having
undchildren
bekommen
Offenlegen/
SchweigeDisclosure/
Pflicht/
confidentiality
Vertraulichkeit
Rechte,
Rights,
Gesetze
und
laws and
Richtlinien
policies
HIV-Test
HIV testing
31
29
http://www.stigmaindex.org/
Der Stigma-Index in Deutschland
•
In Deutschland sammelt das Projekt „Positive
Stimmen“ Daten für den Stigma-Index
•
Die Deutsche Aids-Hilfe trägt das Projekt
•
Informationen unter
www.positive-stimmen.de
32
Wie lassen sich
Stigmatisierung und
Diskriminierung
überwinden?
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Wer kann etwas gegen Stigma und
Diskriminierung unternehmen?
Mikro
Micro
Meso
Meso
Macro
Makro
mitliving
HIV with HIV
•• Frauen
Women
•
•
•
•
Familie/Betreuungspersonen
Families/carers
Medizinisches
Personal
Healthcare professionals
ArbeitgeberInnen
Employers
Andere
Bereichee.g.
wie
Other wichtige
key populations
migrant communities,
faith
Migrationsund
communities
Glaubensgemeinschaften
• Politische
und gesellschaftliche
Policymakers
• EntscheidungsträgerInnen
General population
• Allgemeinbevölkerung
34
Logie C. et al., 2011
Das GIPA-Prinzip
•
GIPA = Greater Involvement of People living with HIV and AIDS
(stärkeres Einbeziehen von Menschen mit HIV und Aids)
•
… umfasst das Recht zur Selbstbestimmung und Beteiligung bei
Entscheidungsprozessen
•
… gründet auf der Tatsache, dass eigene Erfahrungen und
eigenes Engagement durch nichts zu ersetzen sind:
~ Niemand kann die Interessen von Menschen mit HIV besser vertreten als
Menschen mit HIV selbst
•
… ist weithin anerkannt und akzeptiert
•
… sollte bei jeder Gelegenheit angewandt werden, wenn
Organisationen oder Einzelpersonen zusammenarbeiten
35
UNAIDS, 2007
Vorteile von GIPA
GIPA fördert Selbst- und Mitbestimmung
sowie die persönliche Entwicklung von Frauen mit HIV
•
Frauen mit HIV
•
•
•
•
•
•
•
•
engagieren sich in Projekten und/oder leiten diese
werden als Expertinnen anerkannt
entwickeln ein größeres Selbstwertgefühl
leiden seltener unter Depressionen oder sozialer Isolation
können sich leichter an ihre Therapie-Vorgaben halten (= größere
Adhärenz)
sind auf dem Arbeitsmarkt besser vermittelbar
erleben insgesamt mehr Gesundheit und Wohlbefinden
Organisationen im HIV-Bereich werden gestärkt
36
UNAIDS, 2007
Vorteile von GIPA
Mit GIPA lässt sich vor Ort besser auf HIV reagieren und
es bilden sich stärkere Gemeinschaften
•
•
•
•
•
•
•
•
Stigmatisierung geht zurück
wichtige Bevölkerungsgruppen sind eingebunden
Gemeinschaften können selbst auf ihren Bedarf reagieren
gegen Diskriminierung wird angegangen
es entstehen starke, unterstützende und leicht zugängliche
Gesundheitsangebote
Ungleichheiten werden offengelegt
vor Ort entwickeln sich stärkere Gemeinschaften und bessere
Angebote
Rechte werden anerkannt
37
UNAIDS, 2007
Selbsthilfegruppen und Aufklärung durch
andere Betroffene („Peer Groups“)
•
•
… ermöglichen den Austausch über Gefühle und von
Informationen
… bieten gegenseitige Unterstützung und helfen Frauen dabei
•
•
•
•
… bieten viele Möglichkeiten für HIV-positive Frauen, andere
Frauen zu unterstützen und zu ermutigen
•
•
•
•
•
zu erkennen, dass sie nicht alleine sind
die HIV-Infektion zu akzeptieren
die HIV-Infektion gegenüber der Familie oder Nahestehenden offen zu
legen
als aktives Mitglied in einer Selbsthilfegruppe
durch das Halten von Vorträgen
durch Weitergabe eigener Erfahrungen
indem sie sich selbst als Mitbetroffene engagieren
… können helfen, Fälle zu verstehen, in denen Andere nicht gut
über HIV informiert sind, z. B. auch Personal im
Gesundheitswesen ohne Fachkenntnisse zu HIV
38
Selbsthilfeinitiativen und -projekte
für Frauen mit HIV
39
Glaubens- und Religionsgemeinschaften
• Glaube und Religion können sich positiv auf das Wohlbefinden und die
emotionale Gesundheit auswirken.1-3
• Glaubens- und Religionsgemeinschaften können die Einstellungen und das
Verhalten ihrer Mitglieder beeinflussen, die wiederum in engem und
regelmäßigem Kontakt mit allen Altersgruppen in der Gesellschaft stehen.
• Manche Glaubens- und Religionsgemeinschaften bieten Menschen mit HIV
Geborgenheit, Freundschaft und praktische Unterstützung.
• Mehr und mehr HIV-Initiativen bilden die FührerInnen der Glaubens- und
Religionsgemeinschaften fort, damit sie HIV-bezogener Stigmatisierung und
Diskriminierung in ihren Gemeinden entgegenwirken können.
40
1. Ironson G. et al., 2006; 2. Woodard E. et al., 2001; 3. Ridge D. et al., 2008
Fachpersonal im Gesundheitswesen für
Stigmatisierung sensibilisieren
•
Fachpersonal im Gesundheitswesen sollte den Einfluss von
Stigmatisierung auf die Gesundheit kennen.
•
•
Fachpersonal im Gesundheitswesen sollte größeres Verständnis
entwickeln für Frauen mit HIV, ihre Probleme und Bewältigungsstrategien.
•
•
Insgesamt geht es den Menschen besser, wenn sie individuell passende
Unterstützung erhalten.
Mit einer HIV-Infektion klarzukommen, kann als positiver Mechanismus zur
Stigma-Reduktion dienen.
Pharmakologische und verhaltensspezifische Maßnahmen
können Frauen helfen, mit ihrer Infektion und ihrer
Zukunftsplanung umzugehen.
41
Makoae L. et al., 2008
Diskriminierung und Adhärenz
•
Thrasher et al. (2008) untersuchten, wie sich diskriminierende
Erfahrungen im Gesundheitswesen und Misstrauen gegenüber
Ärztinnen und Ärzten auf die Therapietreue auswirken.
• Über 33 % der Teilnehmenden berichteten von diskriminierende Erfahrungen
im Gesundheitswesen.
• 24% vertrauten dem medizinischen Personal nicht.
• Je mehr Diskriminierung, desto größeres Misstrauen, desto geringer die
positiven Wirkungen der Behandlung und desto schlechter die Therapietreue.
• Das Misstrauen beeinflusste die Therapietreue insofern, als dass es die
psychische Belastung im Zusammenhang mit der Behandlung erhöhte und den
Glauben an die Vorteile der Behandlung verringerte.
42
Thrasher A. et al., 2008
Was hilft Frauen im Umgang mit
Stigmatisierung?
•
Fachpersonal im Gesundheitswesen kann ein Reihe von
Vorschlägen machen, damit betroffene Frauen besser mit
Stigmatisierung und Diskriminierung bei HIV umgehen können
Emotionale
Bewältigungsstrategien
Problemlösungsstrategien
• rationalisieren
• sich selbst okay finden
• einer Selbsthilfegruppe
beitreten
• es einfach vorbeigehen lassen
• den HIV-Status offenlegen
• sich an Gott wenden
• mit anderen reden
• die Hoffnung nicht aufgeben
• sich beraten lassen
• mit Humor nehmen
• Wissen von anderen
Betroffenen sammeln
• aktiv/beschäftigt bleiben
• das eigene Verhalten ändern
• von anderen lernen / sich an
Vorbildern orientieren
43
Makoae L. et al., 2008
Fallbeispiele:
Wie Stigma und
Diskriminierung überwunden
werden können
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Fallbeispiel: Weißrussland
•
Positive Movement: eine Initiative mit dem Ziel,
stigmatisierenden Haltungen gegenüber Menschen mit HIV
entgegenzuwirken
Maßnahmen
Ziele
•
weitere
Ausbreitung von
HIV in
Weißrussland
verhindern
•
•
•
•
psychosoziale
Unterstützung und
Aktivitäten gegen
Stigmatisierung
anbieten
•
•
Ergebnisse
wöchentliche
Selbsthilfegruppen
Gruppen- und
Einzeltherapie
Telefon-Hotline
Rechtsberatung
Einbindung von
Menschen mit HIV
•
Zugang zu Informationen
und zu Selbsthilfegruppen
• landesweite Seminare
• Berichte zu und
Geschichten von
Menschen mit HIV in den
Medien
45
http://data.unaids.org/publications/irc-pub06/jc999-humrightsviol_en.pdf
Fallbeispiel: Thailand
Sangha-Metta-Projekt: Eine Initiative, die religiöse Führer dazu motiviert,
sich an der Prävention zu beteiligen sowie Respekt und Mitgefühl für
Menschen mit HIV/Aids zu fördern.
•
Ziele
•
Religiöse Führer
für ihre Rolle zu
schulen, die sie
dabei
übernehmen, wie
ihre Gemeinde mit
HIV umgeht
Maßnahmen
Religiöse Führer:
• veranstalten
Seminare mit ihren
religiösen Gruppen
vor Ort
• machen Hausbesuche bei
Menschen mit HIV
• bieten Hilfe für und
Unterstützung von
Aids-Waisen an
• leiten Selbsthilfegruppen vor Ort
Ergebnisse
Religiöse Führer
unterstützen Menschen
mit HIV, die ihren HIVStatus noch nicht
offengelegt haben
• Menschen mit HIV
übernehmen eine
aktivere Funktion in der
Gemeinde
• Frauengruppen im
Norden Thailands haben
HIV-positive Frauen
aufgenommen
•
46
http://data.unaids.org/publications/irc-pub06/jc999-humrightsviol_en.pdf
Fallbeispiel: Südafrika
Soul City: Initiative im „Edu-Tainment“-Format, die die
Lebensqualität für Menschen verbessern will
•
Maßnahmen
Ziele
•
Die Einstellungen
gegenüber
Menschen mit HIV
ändern
• Die Lebensqualität
von Menschen mit
HIV verbessern
• Dazu gehören die
Themen:
•
•
•
Stigma und
Diskriminierung
Positiv leben mit
HIV
Bedeutung von
Aufklärung
Fünf Serien der TVSendung Soul City
und eine Serie der
TV-Sendung Soul
Buddyz 1 wurden
ausgestrahlt
• Radiobeiträge
• Eine BroschürenReihe, unter
anderem AIDS in our
Community (Aids in
unserer Gemeinde)
und Living Positively
with HIV/AIDS
(Positiv leben mit
HIV/Aids)
•
Ergebnisse
•
Haltungen und
Einstellungen gegenüber
Menschen mit HIV haben
sich verbessert,
insbesondere in
jüngeren Altersgruppen
• Erkenntnis, dass
Menschen mit HIV ein
normales und gesundes
Leben führen können
• Eine größere Offenheit
für Sexualität von
Jugendlichen wurde
festgestellt
47
http://data.unaids.org/publications/irc-pub06/jc999-humrightsviol_en.pdf
Fallbeispiel:
Wann ist der beste Zeitpunkt, sich zu
outen?
•
Eine Frau erhielt ihre positive HIV-Diagnose.
•
Sie vertraute sich ihrem Ehemann an und hoffte auf seine Hilfe.
Doch er beschuldigte sie der Untreue und verließ sie.
•
Die nächsten fünf Jahre lang litt sie allein, ohne jemandem von
ihrer Infektion zu erzählen:
~ sie legte ihre Infektion gegenüber ihrer Familie nicht offen, denn sie dachte,
dass sie Vorurteile zu HIV haben, und sie fürchtete, ausgegrenzt und
stigmatisiert zu werden;
~ sie verlor viel Gewicht, weil sie nicht mehr gut für sich sorgen konnte.
•
Nach fünf Jahren nahm sie an einer Beratung teil und das
veränderte ihr Leben:
~ sie erfuhr, dass sie nicht allein war;
~ sie hörte auf, allein zu trauern, und fasste Vertrauen in ihre Fähigkeit, ein
erfülltes Leben zu führen;
~ sie ernährte sich besser und nahm wieder zu.
48
Fallbeispiel (Fortsetzung):
•
•
Zuerst sprach sie mit ihren FreundInnen und ihrer Familie ganz
allgemein über HIV.
Dabei merkte sie, dass sie ganz gut über HIV Bescheid wussten.
So entschied sie sich, sich zu outen und ihre Infektion offen zu
legen:
~ ihre Familie war nicht schockiert, aber sie sagten, sie hätten immer gefühlt,
dass sie etwas vor ihnen geheim hielt;
~ ihre Familie unterstützt sie sehr – emotional und praktisch.
•
Inzwischen spricht sie auf der Arbeit, zu Hause und bei
Selbsthilfegruppen ganz offen über ihren HIV-Status.
Sich outen ist ein Prozess, kein einmaliges Ereignis
Mit Hilfe von Beratung können Frauen ihre Fähigkeiten für den Umgang mit der Infektion
erkennen und entwickeln, um so besser mit Problemen fertig zu werden.
Beratung und die Hilfe anderer Betroffener können Frauen im Laufe des Outings
unterstützen.
49
Beispiele für Initiativen
gegen Stigmatisierung
und Diskriminierung
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
AVERT
•
AVERT Ist eine gemeinnützige internationale Organisation zu HIV
und Aids
~ die HIV weltweit durch Aufklärung, Behandlung und Betreuung
zurückdrängen will
•
auf der Website zeigt AVERT Beispiele zu HIV- und Aidsbezogener Stigmatisierung und Diskriminierung und erörtert dabei
~ unterschiedliche Arten von Stigmatisierung
~ Lebensbereiche, in denen Stigmatisierung vorkommen kann
•
AVERT macht Vorschläge, wie Betroffene von Stigmatisierung
und Diskriminierung unterstützt werden können, und betont
anhand von beispielhaften Kampagnen gegen Stigmatisierung,
wie wichtig Aids-Aufklärung ist
Ein Wandbild in Ghana
51
www.avert.org/hiv-aids-stigma.htm
AVERT zu Stigma und Diskriminierung:
Weshalb es Stigmatisierung bei HIV/Aids gibt
Stigmatisierung in verschiedenen Zusammenhängen
Folgen von Stigmatisierung
Arten von Stigmatisierung und Diskriminierung bei HIV
Wie es weiter geht – der Weg nach vorn
52
www.avert.org/hiv-aids-stigma.htm
International Centre for Research on
Women (ICRW)
•
Seit über zehn Jahren verfolgt das ICRW Stigmatisierung und
Diskriminierung von Menschen mit HIV
•
•
•
es entwickelt z. B. wissenschaftlich überprüfte Instrumente, mit denen
Gruppen und Gemeinschaften Stigma und Diskriminierung reduzieren können
es bietet seine Erfahrungen aus der Forschung an, um Stigma und
Diskriminierung bei neuen und bestehenden Projekten und Programmen
weltweit zu reduzieren
Das Heft „HIV/AIDS Stigma: Finding Solutions to Strengthen
HIV/AIDS Programs“ (Stigmatisierung bei HIV/Aids: Wie man
Programme zu HIV/Aids stärkt) umfasst folgende Punkte :
•
•
•
Forschungsergebnisse zu Stigma bei HIV/Aids
Entwicklung von Instrumenten gegen Stigmatisierung
wie man Erfolge im Kampf gegen Stigma misst
53
www.icrw.org/publications/hivaids-stigma-finding-solutions-strengthen-hivaids-programs
International HIV/AIDS Alliance (IHAA)
•
Die IHAA will HIV-Prävention, -Betreuung und Behandlung in einige der ärmsten Gemeinden dieser
Welt tragen.
•
Auf der Webseite können verschiedene Blogs aufgerufen
werden
• unter anderem der Blog „HIV stigma in Kenya, a positive
woman's story“ (HIV-Stigmatisierung in Kenia, die Geschichte
einer positiven Frau), in dem eine junge Mutter von ihren
Erfahrungen mit Stigma und Diskriminierung berichtet.
•
Zu Stigma und Diskriminierung informiert auch der
Abschnitt zum Thema Menschenrechte.
54
http://blog.aidsalliance.org/2011/02/hiv-stigma-in-kenya-a-positive-womans-story/
Stigma Action Network
•
Die Organisation setzt sich gegen Stigma und Diskriminierung bei HIV/Aids ein.
Als Netzwerk will sie den Dialog, den Austausch von Wissen und den Aufbau von
Partnerschaften fördern, und zwar durch Engagement und Maßnahmen auf
lokaler, regionaler und globaler Ebene.
Erforschen der
wissenschaftlich
en Grundlagen
von Stigma und
Diskriminierung
bei HIV
Ziele des
Stigma
Action
Network
Entwickeln
innovativer
Lösungen und
Ausbauen
bewährter
Methoden
Weitergeben von
Erfahrungen und
Fachwissen, von
bewährten Methoden
und Instrumenten
zur StigmaReduktion
55
www.stigmaactionnetwork.org
Frankreich: AIDES – Kampagne
•
2006 startete in Frankreich eine Medienkampagne gegen
Diskriminierung bei HIV/Aids.
•
bekannte und beliebte Personen des öffentlichen Lebens
fragten im Rahmen der Kampagne:
„Würdest Du mich noch genauso lieben, wenn Du
wüsstest, dass ich HIV-positiv bin?“
Line Renaud (französische Schauspielerin/Sängerin)
„Würdest Du immer noch
zu meinen Konzerten kommen,
wenn Du wüsstest,
dass ich HIV-positiv bin?“
Diam’s (französische Sängerin)
56
Stigmatisierung in Deutschland
•
2007 startete die Michael-Stich-Stiftung eine Plakat-Kampagne, um
für HIV-Tests in der Schwangerschaft zu werben.
~ Die dabei verwendeten Bilder und Texte waren jedoch Beispiele für extreme
Stigmatisierung und Diskriminierung von Frauen und Müttern mit HIV.
•
Das bundesweite Netzwerk Frauen und Aids und die Deutsche AidsHilfe setzten sich dafür ein, die Motive entfernen oder korrigieren zu
lassen.
~ Nach massivem öffentlichen Protest, zahlreichen Schreiben und persönlichen
Gesprächen wurden einzelne Motive korrigiert oder nicht mehr verwendet.
57
www.michael-stich-stiftung.org
Lifeboat Deutschland:
Ein Multimedia-Projekt für positive Mutterschaft
•
Lifeboat Deutschland ist Teil eines internationalen MedienProjekts, bei dem Frauen und Familien mit HIV zum Thema
positive Mutterschaft informieren
~
•
Kurzfilme und begleitendes Material klären auf und unterstützen HIVpositive Frauen; sie geben Beispiele für den Umgang mit Stigma und
Diskriminierung
Die Teilnehmenden des Projekts teilen
ihr Wissen und ihre Erfahrungen
zum Leben mit HIV
~
Ziel ist es, die Tabus um Sexualität,
Schwangerschaft und Mutterschaft
bei HIV-positiven Frauen zu brechen
58
www.projekt-lifeboat.de
Deutschland: staatliche Kampagne
•
Kampagne der BZgA zum
Welt-Aids-Tag 2011
•
Mehrere Menschen mit HIV
stellen sich öffentlich vor
•
Die Motive
~ klebten als Plakate im
öffentlichen Raum,
~ erschienen als Anzeigen in
wichtigen Printmedien
~ wurden mit einem Webauftritt
begleitet
59
Zusammenfassung
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
Zusammenfassung
•
Stigma und Diskriminierung bei HIV können sich für Frauen mit
HIV auf vielen Ebenen auswirken.
•
Folgen von Stigmatisierung können sein
~ Angebote zu HIV-Prävention, -Tests und –Beratung werden nicht oder
weniger angenommen
~ Offen mit HIV zu leben passiert seltener und später
~ Therapietreue ist seltener
•
Stigma und Diskriminierung betreffen Frauen und Mädchen
überproportional
•
Es gibt Initiativen und Projekte, die bei der Offenlegung des HIVStatus und beim Kampf gegen Stigma und Diskriminierung
helfen.
61
Interessante Links und
Lektüre für Frauen in
Deutschland
62
Women for Positive Action wird von Abbott unterstützt
… zu HIV und Stigma
•
www.positive-stimmen.de
~ Internetseite zum deutschen Stigma-Index
•
www.aidshilfe.de
~ Informationsmaterialien, aktuelle Infos,
Veranstaltungskalender
•
www.stiftung-gssg.org
~ Informationen und Projekte zum Mitmachen und
gegen Ausgrenzung
63
… für finanzielle Hilfen
•
www.aids-stiftung.de
~ Unterstützung für Menschen mit HIV in finanziellen
Notlagen
•
www.michael-stichstiftung.org/foerderung/einzelfallhilfe.html
~ Einzelfallhilfen für HIV-positive Kinder
64
… für Frauen-Fragen zu HIV
•
www.netzwerkfrauenundaids.de
~ Infos und Termine vom bundesweiten Netzwerk Frauen
und Aids
•
www.frauengesundheitsportal.de/themen/hiv-aids/
~ Plattform für qualitätsgeprüfte Informationen und
Webseiten
•
www.frauenundhiv.info
~ Info-Seite der Deutschen Aids-Hilfe für Frauen
65
•
www.daignet.de
~ Sektion All Around Women special:
www.daignet.de/site-content/die-daig/aawsall-aroundwomen-special
~ Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe:
www.daignet.de/site-content/die-daig/sektiongynakologie-und-geburtshilfe
•
http://3a.dagnae.de/
~ 3A: Arbeitsgruppe Ärztinnen und Aids in der DAGNAE
•
www.waldschloesschen.org
~ Infos über Veranstaltungen für Menschen mit HIV, z.B.
bundesweite Treffen für Frauen mit HIV
66
… zu Selbsthilfe-Netzwerken
•
http://netzwerkplus.eu
~ Netzwerk der Menschen mit HIV und Aids
•
www.afrolebenplus.de
~ Netzwerk der HIV-positiven Afrikanerinnen und Afrikaner
in Deutschland
•
www.hetero.aidshilfe.de
~ Netzwerk HIV-positiver heterosexueller Menschen
•
www.angehoerige.org
~ Netzwerk der Angehörigen von Menschen mit HIV
67
… für Mütter, Eltern und Familien
•
www.projekt-lifeboat.de
~ Multimediaprojekt für Frauen, Mütter und Familien mit HIV
•
www.kinder-aids.de/BAG_Flyer.pdf
~ Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder im Umfeld von HIV
und Aids
~ Adressen von Beratungsstellen
•
www.daignet.de/site-content/die-daig/paadpadiatrische-arbeitsgemeinschaft-aids
~ Sektion PAAD, Infos und Adressen von
Kliniken/Schwerpunktpraxen für Kinder mit HIV
68
… für Familien in den Regionen
•
www.ajs-Hamburg.de
~ Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz Hamburg;
bietet viele Infomaterialien und eine eigene Seite für HIVpositive Jugendliche: http://www.aids-und-jugendliche.de/
•
www.aidsundkinder.de
~ Aids und Kinder e.V., Baden-Württemberg; bietet
Informationen und Treffen für HIV-betroffene Familien
•
www.ehk-kids.de
~ Elterninitiative HIV-betroffener Kinder; bietet Treffen für
HIV-betroffene Familien in NRW
69
… über wichtige regionale Projekte
•
www.xxelle-nrw.de
~ Informationen und Veranstaltungen für Frauen mit HIV in
NRW
•
www.fgz-muc.de
~ FrauenGesundheitsZentrum München e.V.:
Informationen, Veranstaltungen und Broschüren zur
Frauengesundheit; Projekt „Positive Frauen“
70
… für internationales Engagement
•
www.womenforpositiveaction.org
~ Info-Materialien für Frauen mit HIV und für Fachkräfte im
Gesundheitswesen in mehreren Sprachen
•
www.womeneurope.net
~ Website des internationalen Netzwerks WECARe+
(Women in Europe and Central Asia Regions plus) Informationen für Frauen mit HIV in mehreren Sprachen
71
Zeitschriften
•
DHIVA
~ Magazin für Frauen zu Sexualität, HIV und Gesundheit
~ www.dhiva.de
•
Projekt Info
~ Zeitschrift, Betroffene informieren Betroffene
~ www.projektinfo.de
•
HIV and more
~ Zeitschrift für medizinische Fachkreise und Betroffene
~ www.hivandmore.de
•
LhivFE Magazin
~ Zeitschrift der Firma Abbott für Menschen mit HIV
~ www.garten-der-lueste.com/blattwerk/LhivFE.php
72
Lesetipps
•
eben leben
~ Texte, Gedichte, Bilder von Frauen mit HIV
~ http://www.fgzmuc.de/fgz/fgz_shop/broschueren.php
•
Wie sag ich‘s meinem Kind?
~ Tipps und Anregungen für HIV-positive Mütter
und Väter
~ http://www.aidshilfe.de/de/shop/wie-sag-ichsmeinem-kind
•
positiv gesund leben
~ Informationen für Frauen mit HIV
~ http://www.aidshilfe.de/de/shop/positiv-gesundleben
73
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