INFO - Heindl Bandagist

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I NF O
8. Jahrgang • Nr. 2/2006
Verbesserung der
Koordination und
muskulären Kraft durch
die Orthopädie-Technik
Gehstörungen und
Stürze im Alter
Stürze sind im Alter überaus häufig: zirka 3o Prozent aller Menschen über 65 Jahre stürzen mindestens einmal im Jahr. Bei den
über-80-jährigen steigt die jährliche Sturzquote auf 50 Prozent.
Gehfähigkeit und Balance werden bei vielen Menschen mit zunehmendem Alter schlechter und
dann kommt es in bestimmten Situationen zum Sturz, der nicht
von außen ausgelöst wurde, sondern bei ganz normalen Alltagsaktivitäten passiert.
Schuld ist nicht primär das Altern, sondern mangelnde oder
falsche körperliche Aktivität.
Der Bewegungsapparat mit seinen Nerven, Muskeln, Knochen
und Gelenken nützt sich durch
die Bewegung nicht ab, sondern
er braucht geradezu bestimmte
Belastungen, um sich ständig
zu regenerieren. Der häufigste
Grund für die mangelnde oder
zu schonende Haltung sind oft
Schmerzen und Bewegungsstörungen. Die Ursachen dieser Einschränkungen liegen hierbei oft
in der Schädigung von Füßen
und Gelenken.
Stabilität und Mobilität durch Aktivitätsförderung mit Hilfe von
Einlagen, Bandagen und Orthesen zur externen und sensomotorischen Unterstützung des Bewegungsapparates.
SCHWERPUNKTE:
Gehstörungen und Stürze im Alter
1
Die Bedeutung einer neuromuskulären
Gelenkstabilisierung
2
Sensomotorik-Einlagen
2
Anwendungsziele und Wirkungsweise bei
Bandagen und Orthesen
2
Stabilisierungshilfen am Sprunggelenk und
Sensomotorik
2
Einfluss von Kniegelenksbandagen/orthesen auf die
Koordination und muskulären Kraft
2
Kompressionstherapie
3
Funktionelle Hilfen für die Wirbelsäule
3
Neue Generation von Defibrillatoren
4
VORWORT
Jüngste wissenschaftliche Forschungsergebnisse belegen spezifische Behandlungseffekte von
Bandagen und Orthesen. Im
Mittelpunkt dieser Betrachtungen steht die Wirkungen auf
Sensomotorik und Schmerzdämpfung.
Orthesen und Bandagen erhöhen die sensomotorische Leistungsfähigkeit, verbessern die
muskuläre Koordination und
Kontrolle und dämpfen bestehende Schmerzen.
Der enge Zusammenhang zwischen allgemeiner Koordinationsfähigkeit und Sensomotorik
wird durch die Rezeptoren bewirkt. Durch sie werden die
empfangenen Reize über das
Zentralnervensystem gesteuert.
Das Zusammenspiel dieser mechanischen und sensomotorischen Funktionen wird in dieser
Ausgabe der Heindl-Info im Bereich Fuß, Sprunggelenk, Knie
und Wirbelsäule beschrieben
und auch die Bedeutung in der
Rehabilisation und Prävention
dargestellt.
Die Bedeutung einer
neuromuskulären
Gelenkstabilisierung
wird vor allem dann sichtbar,
wenn die propriozeptive Wahrnehmung durch akute Verletzungen oder chronische Beschwerden geschädigt ist.
Es ist daher wichtig, nach Verletzungen nicht nur die Muskulatur
wieder aufzubauen, sondern
auch die propriozeptiven Fähigkeiten zu trainieren bzw. wieder
zu erlernen.
Die Propriozeption ist ein spezieller Teil der Sensorik, mit der
Gelenkstellungen und Gelenkbewegungen sowie Muskelkraft
wahrgenommen werden können.
Propriozeption
Die Bedeutung des propriozeptiven Informationssystems wird
erst richtig deutlich, wenn akute
Verletzungen oder chronische
Beschwerden auftreten und die
propriozeptive Wahrnehmungsfähigkeit gestört ist.
Neurophysiologische Grundlagen: Stellungssinn, Bewegungssinn und Kraftsinn zusammen ermöglichen eine Wahrnehmung
der Positionen und Bewegungen
von Gelenken und Gliedmaßen,
sowie eine Abschätzung der notwendigen Muskelkraft.
Stabil und mobil trotz
Verletzung
Orthesen und Bandagen spielen im
Rahmen präventiver und therapeutischer Interventionen bei einer Vielzahl von Erkrankungen und Verletzungen eine bedeutende Rolle.
Neben ihren mechanisch stabilisierenden Eigenschaften entfalten sie ihre Wirkung vor allem
auch durch die Beeinflussung
des sensomotorischen Systems
und tragen zu einer entsprechenden neuromuskulären Gelenkstabilisierung bei.
2
Sensomotorik-Einlagen
Speziell gefertigte Einlagen beeinflussen den Bewegungsablauf
und nehmen Einfluss auf die Körperhaltung und damit auf die Gesamtstatik.
Sie wirken wie ein Signal, das die
Muskelaktivität verändern kann.
Folglich wird unnötige Muskelarbeit vermieden und die erworbenen Bewegungsmuster werden
so weit wie möglich unterstützt.
Fazit: Subjektives Komfortempfinden, erhöhte Leistungsfähigkeit, verzögerte Ermüdung der
Muskulatur und eine reduzierte
Verletzungsgefahr.
Aktivierungspunkte an den Einlagen: Mediale Rückfußabstützung
zur Afferenzförderung und Stimulation der Tibialis-Gruppe, laterale Rückfußabstützung zur Afferenzförderung und Stimulation
der Peroneus-Gruppe, retrocapitale Abstützung und Zehensteg
zur Stimulation der plantaren
Muskulatur und damit auch der
Wadenmuskulatur.
Anwendungsziele und
Wirkungsweise bei
Bandagen und Orthesen
• Beschleunigte Mobilisation
• Vermeidung oder Minimierung
von Immobilisationsschäden
• Schmerzreduzierung.
Entlastung
überbeanspruchter
oder geschädigter Strukturen des
Bewegungsapparates direkt, oder
indirekt durch Bewegungsbegrenzung,
Bewegungsführung,
Lastumverteilung, Minderung der
Muskelspannung und Immobilisation.
Kompression führt in Verbindung
mit Bewegung zu einer Wechselkompression
des
Gewebes.
Durch Einbringen von Pelotten
wird dies noch verstärkt.
Propriozeption
Verletzungen,
Entzündungen oder spontane
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Einblutungen können direkt die
Dehnungsrezeptoren in Bändern
und Gelenkkapseln schädigen.
Kompression mit Pelottierung
wirkt durch den Massageeffekt
günstig auf die Mechanismen der
Propriozeptoren-Depression und
zwar über Förderung der Durchblutung, Steigerung des Stoffwechsels, Verbesserung des
Lympabflusses und Kräftigung
der Muskulatur.
Stabilisierungshilfen
am Sprunggelenk und
Sensomotorik
Entscheidend ist die Wechselwirkung zwischen der externen mechanischen und der internen,
über die neuromuskuläre Aktivität der Muskulatur erfolgenden
Gelenksicherung am Sprunggelenk.
Die äußere Stabilisierung erfolgt
durch die Reduzierung der von
Außen einwirkenden Traumakräfte.
Äußere Stabilisierungshilfen am
Sprunggelenk zeichnen sich
durch die Aufnahme äußerer und
damit durch die Reduzierung der
einwirkenden Trauma Kräfte aus.
Die interne Stabilisierung besteht
in der indirekten Aktivierung der
Sensomotorik und damit der
Muskelaktivität.
Stabilisierungshilfen am Sprunggelenk bewirken eine Verbesserung
der
Leistungsfähigkeit,
präventive Wirksamkeit zur Verletzungsprophylaxe im Sport und
eine beschleunigte Rehabilitationsphase.
Einfluss von Kniegelenksbandagen/orthesen
auf die Koordination
und muskuläre Kraft
Ein Verlust propriozeptiver Qualitäten bzw. eine Störung in der
zentralnervösen
Verarbeitung
primärer propriozeptiver Impulse
führt zu einer Beeinträchtigung
der Positionskontrolle des betrof-
fenen Gelenkes und zur Störung
der Feinkoordination motorischer Abläufe.
Dieser dynamische Anteil des
Gelenkschutzes spielt neben
einem intakten Bandapparat eine
wesentliche Rolle im Schutz vor
Überlastungen des Knorpels.
Der hohe Anteil von Verletzungen und Beschwerden im Bereich des Kniegelenks erfordert
verschiedene Behandlungsmaßnahmen zur Wiederherstellung
der Funktionalität des Knies und
der damit verbundenen Leistungsfähigkeit.
Externe Stabilisierung durch
Knieorthesen: Zur Stabilisierung
und Sicherung bestimmter Bewegungen, Verhinderung und Begrenzung von belastenden oder
gefährdenden Bewegungen, Sicherung und Korrektur von Gelenkstellungen.
Mechanisch
sensomotorische
Stabilisierung durch Kniebandagen: Durch eine positive Beeinflussung der Propriozeption
durch elastische Kniebandagen
wird eine verbesserte Leistungsfähigkeit des Kniegelenks erreicht. Es kommt zu einer Verbesserung des Stellungs- und
Bewegungssinns sowie der Muskelaktivität.
Kompressionstherapie
Die Ausübung von flächenhaftem Druck auf die Haut beeinflusst neben Rezeptoren auch tiefer gelegene Strukturen wie
Gelenke, Gefäße und unser Nervensystem.
Ob und welche physiologischen
oder pathologischen Wirkungen
hervorgerufen werden, ist nicht
nur von der Stärke des Drucks,
sondern auch von der Dauer und
Richtung der Einwirkung abhängig.
Kompression kann passiv durch
elastische Materialien und aktiv
durch Muskelarbeit aufgebaut
werden. Die Auswahl des geeig-
neten Materials oder Hilfsmittels
ist immer eine Einzelfallentscheidung. Sie muss neben der Indikation auch die Individualität des
Patienten berücksichtigen.
Die Kompressionsstärke sollte einerseits in einem physiologisch
wirksamen Bereich liegen, darf
aber andererseits bestimmte
Größenordnungen nicht übersteigen.
Wirkungsmechanismen:
Direkte Einwirkung auf das Gewebe
Hauterkrankungen,
Ödeme, Narbenkompression
Wirkung auf das Gefäßsystem Verringerung des Gefäßquerschnitts, Verbesserung der
• Muskelpumpe, Verminderung
der Viskosität des Blutes,
• Fixierung von Thromben an
der Gefäßwand,
• Reparatur von pathologisch
veränderten Venenwandungen
• Wirkung auf das Nervensystem
- (Propriozeptoren sind Teil des
sensomotorischen Systems).
• Die Kompression mobilisiert
hunderttausende Hautrezeptoren wirkt aber auch indirekt
über Sehnen und Bänder.
Verbesserte Muskelbalance:
Durch die motorische Funktion
der elastischen Bandage und Pelotte kommt es zu einem erhöhten Drehmomentmaximum der
lumbal/thorakalen
Extensoren
und damit zu einer Stimulation
der Rückenstreckeraktivität.
Abdominaler Pressdruck:
Durch Kontraktion der expiratorisch wirkenden Muskulatur entsteht ein Überdruck im intrathorakalen und intraabdominalen
Raum, der auf das Becken und
Perineum übertragen wird.
Dies führt beim Anheben von Lasten mit gestrecktem Rumpf zu
einer Verringerung der von den
Rückenmuskeln aufzubringenden Kraft um 55 Prozent. (Kapandji)
Sensomotorik:
Ihre Wirkungsweise beruht im
Wesentlichen auf einer Veränderung des sensorischen Inputs und
somit auf einer Modulation der
rückgekoppelten
Bewegungssteuerung, womit ein verbesserter Positionssinn erreicht wird.
Funktionelle Wirkungsweise:
Funktionelle Hilfen
für die Wirbelsäule
Die biomechanische Wirkungsweise besteht in der Verbesserung der Durchblutung durch
mechanische Stimulation und
Wärmewirkung, sowie der verbesserten muskulären Führung
durch die Beeinflussung der neuromuskulären Regulation.
Da Kraftdefizite und Dysbalancen der Wirbelsäule sichernden
und entlastenden Rumpfmuskulatur einen wichtigen Faktor
sowohl bei der Entstehung als
auch bei der Chronifizierung
von Rückenschmerzen darstellen, kommt gerade einer Beeinflussung der lumbal/thorakalen
Flexoren- und Extensorenkraft
durch elastische Rückenbandagen eine hohe Bedeutung zu.
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• Stabilisation durch Teilfixation
und Komplettfixation
• Lagebeeinflussung innerer Organe und Weichteilunterstützung durch intraabdominalen
Druck
• Neurophysiologische
Phänomene mit entlordosierenden
Bewegungsabläufen im Sinne
einer propriozeptiven Muskelaktivierung und damit aktiven
Beeinflussung der Körperhaltung.
• Schmerzhemmung über Erregung von Mechanorezeptoren
der Haut
• Wärme und Massagewirkung
• Hilfe bei der Vermeidung von
Fehlhaltungen und Fehlbewegungen
• Psychologische Wirkung im
Sinne eines erhöhten Sicherheitsgefühls
• Unterstützung der Haltung und
Funktion der Muskulatur
3
Neue Generation von
Defibrillatoren bei
Bandagist Heindl
Rechtzeitige Defibrillation
rettet Leben
Rasch Defibrillation hat sich als
der Standard in der Behandlung
von Herzstillständen durchgesetzt, die durch Kammerflimmern
verursacht werden. Im Moment
überleben weniger als 5% der
Betroffenen, weil in den seltensten Fällen ein lebensrettender
Defibrillator rechtzeitig zur Verfügung seht.
Kardiopulmonalen Reanimation
(CPR, Herz-Lungen-Wiederbelebung) - immer im richtigen
Tempo und mit der richtigen Dosierung.
Sicherheit
Tägliche Selbsttests verschiedenster Systemkomponenten, wie
zum Beispiel der Batterie, die für
eine Gerätestromversorgung von
4 Jahren konzipiert wurde oder
der Elektroden machen das Gerät
nahezu wartungsfrei. Ein lautes
Alarmsignal warnt, falls der
Gerätetest eine Fehlfunktion ergeben hat.
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(gültig bis Ende 2006):
Euro 1378,80 (brutto)
Nähere Informationen zum
Gerät:
Ing. Gerald Spitz
Philips Medizinische Systeme
GmbH,
Tel.: 01/60101-1852
E-Mail:
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Untersuchungen haben gezeigt,
dass Patienten, die einen Herzstillstand in Anwesenheit eines
Mediziners, dem ein „Erste-HilfeDefibrillator“ zur Verfügung
steht, mit mehr als 70% Wahrscheinlichkeit überleben und
rechtzeitig das Krankenhaus zur
weiteren Behandlung erreichen.
HeartStart: Defibrillieren leicht
gemacht
Der Philips „Erste-Hilfe-Defibrillator“ ist der erste Defibrillator
einer neuen Generation, die speziell für den Gebrauch für jedermann konzipiert wurde. Auf die
Bedürfnisse von Menschen abgestimmt, die in einem solchen
Notfall unter enormer psychischer Belastung stehen, führt er
mit ruhigen und klar verständlichen akustischen Anweisungen
durch alle notwendigen lebensrettenden Schritte. Der Defibrillator erinnert sogar daran, die
Rettung zu verständigen und
führt mit klaren Sprachanweisungen durch die Maßnahmen der
Wir informieren Sie gerne ausführlich über die Technologie der
neuen Generation von Defibrillatoren und können Ihnen für dieses Gerät der Firma Philips ein
spezielles Angebot unterbreiten.
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Bandagist Heindl:
Josef Korner,
Tel.: 0732/738316-22,
Fax-DW-23,
E-Mail:
[email protected]
Bandagist Heindl Hotline:
Linz: Hafferlstraße 7,
0732/775046
Graz: Dominikanergasse 1,
0316/717520
Innsbruck: Museumstraße 26,
0512/59634
Oberwart: Steinamangererstraße 10,
03352/38079
Amstetten: Wiener Straße 1,
07472/623860
NEU! Diabeteszentrum Garnisonstraße 5,
4020 Linz (am Gelände des neuen UKH), 0732/770840
IMPRESSUM:
Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Bandagist Heindl Gesellschaft mbH., Sonnensteinstraße 1, A-4040 Linz, Telefon 0732 / 738316-0.
e-mail: [email protected]
Für die Produktion verantwortlich: Gerhard Heindl.
Gesamtabwicklung: Mayrhofer & Partner Medientechnik OEG, Waldeggstraße 16, A-4020 Linz.
Erscheinungsweise: Vierteljährlich.
www.heindl-bandagist.at
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