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Fachinformation
Voltareny Schmerzgel
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Voltaren y Schmerzgel
Wirkstoff: Diclofenac, Diethylaminsalz
2. Verschreibungsstatus/
Apothekenpflicht
Apothekenpflichtig
Hinweis:
Patienten mit Asthma, chronischen obstruktiven Atemwegserkrankungen, Heuschnupfen oder Nasenschleimhautschwellung (sog.
Nasenpolypen) reagieren häufiger als andere Kranke auf nichtsteroidale Antiphlogistika
mit Asthmaanfällen, örtlicher Haut- oder
Schleimhautschwellung (sog. QuinckeÖdem) oder Urtikaria.
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff- oder Indikationsgruppe
Phenylessigsäurederivat
Nichtsteroidales Antiphlogistikum/Analgetikum
3.2 Arzneilich wirksame Bestandteile
nach Art und Menge
100 g Gel enthalten:
1,16 g Diclofenac, Diethylaminsalz
Die Wirksubstanz hat folgende Strukturformel und Bezeichnung:
Diclofenac, Diethylaminsalz
3.3 Sonstige Bestandteile
Gereinigtes Wasser; 2-Propanol (Isopropylalkohol); Propylenglykol; Capryl-/Caprinsäure-Fettalkoholester; Paraffin; Cetomacrogol; Acrylsäurepolymerisat; Diethylamin;
Parfumcreme.
4. Anwendungsgebiete
Zur äußerlichen Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei:
– rheumatischen Erkrankungen der Weichteile (Sehnen- und Sehnenscheidenentzündungen, Schleimbeutelentzündungen,
Schulter-Arm-Syndrom, Entzündungen
im Muskel- und Kapselbereich);
– degenerativen Erkrankungen der Extremitätengelenke und im Bereich der Wirbelsäule;
– Sport- und Unfallverletzungen (Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen).
Juli 1999
5. Gegenanzeigen
Voltaren Schmerzgel darf nicht angewendet
werden bei bekannter Überempfindlichkeit
gegenüber Diclofenac, Isopropylalkohol,
Propylenglykol oder anderen Inhaltsstoffen.
Bei Patienten, die auf Acetylsalicylsäure und
andere nichtsteroidale Antiphlogistika oder
Analgetika bei einer früheren Anwendung
z. B. mit Asthmaanfällen, Hautreaktionen
oder akuter Rhinitis überempfindlich reagiert
haben, darf Voltaren Schmerzgel ebenfalls
nicht angewendet werden.
Im letzten Drittel der Schwangerschaft und in
der Stillzeit darf Voltaren Schmerzgel nicht
über längere Zeit und großflächig angewendet werden (siehe auch Punkt 13. und 14.).
Voltaren Schmerzgel darf bei Kindern unter
6 Jahren nicht angewendet werden.
5528-r767 -- Voltaren Schmerzgel -- *
6. Nebenwirkungen
lokal
Gelegentlich können lokale Hautreaktionen
(allergisch oder nicht allergisch bedingte
Kontaktdermatitis) mit Juckreiz, Rötung, Ausschlag, Brennen, Schuppenbildung, Papeln,
Trockenheit, Ödem- und Blasenbildung auftreten.
systemisch
Wenn Voltaren Schmerzgel großflächig auf
die Haut aufgetragen und über einen längeren Zeitraum angewendet wird, ist das Auftreten von systemischen Nebenwirkungen,
wie sie u. U. nach Anwendung Diclofenachaltiger Dragees, Zäpfchen oder Ampullen
auftreten können, nicht völlig auszuschließen.
In Einzelfällen wurde über Magen-DarmStörungen, generalisierten Hautausschlag,
Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von
Angioödem und Atemnot sowie Photosensibilisierung berichtet.
7. Wechselwirkungen mit
anderen Mitteln
Bei der Anwendung von Voltaren Schmerzgel sind bisher keine Wechselwirkungen
bekanntgeworden.
8. Warnhinweise
Keine.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Voltaren Schmerzgel wird 3- bis 4mal täglich
auf die betroffene Körperregion aufgetragen
und gegebenenfalls leicht eingerieben.
Je nach Größe der zu behandelnden
schmerzhaften Stelle sind 1 – 4 g Voltaren
Schmerzgel (kirsch- bis walnußgroße Menge) erforderlich.
Es empfiehlt sich, vor Anlegen saugfähiger
Verbände oder Bekleidung Voltaren
Schmerzgel einige Minuten in die Haut einziehen zu lassen.
Voltaren Schmerzgel ist zur Anwendung mittels Iontophorese geeignet. Mit dieser Form
der Elektrotherapie wird ein verstärktes Eindringen des Wirkstoffs durch die Haut ermöglicht. Dabei ist Voltaren Schmerzgel unter dem Minuspol (Kathode) aufzutragen.
11. Art und Dauer der Anwendung
Voltaren Schmerzgel kann auch als Begleittherapie zusammen mit anderen Diclofenachaltigen Darreichungsformen angewendet
werden.
Voltaren Schmerzgel soll nur auf intakte
Hautflächen, nicht auf Hautwunden bzw. offene Verletzungen aufgetragen werden. Augen
und Schleimhäute sollen nicht mit dem Präparat in Berührung kommen.
Nicht einnehmen!
Die Dauer der Anwendung wird vom Arzt
festgelegt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome und
Gegenmittel
Entfällt.
Aufgrund der geringen systemischen Resorption von Diclofenac bei topischer Anwendung ist eine Überdosierung sehr unwahrscheinlich.
13. Pharmakologische und toxikologische
Eigenschaften, Pharmakokinetik und
Bioverfügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
13.1 Pharmakologische Eigenschaften
Diclofenac ist ein nichtsteroidales Antiphlogistikum/Analgetikum, das sich über die
Prostaglandinsynthesehemmung in den üblichen tierexperimentellen Entzündungsmodellen als wirksam erwies. Beim Menschen
reduziert Diclofenac entzündlich bedingte
Schmerzen, Schwellungen und Fieber. Ferner hemmt Diclofenac die ADP-induzierte
Plättchenaggregation.
13.2 Toxikologische Eigenschaften
Präklinische Studien mit Voltaren Schmerzgel ergaben keine klinisch relevanten toxikologischen Effekte.
1. Daten zur topischen Verträglichkeit
Topische Applikation von Voltaren Schmerzgel über 3 Monate führte im Tierversuch nicht
zur Gewichtsabnahme oder zu Veränderungen von Laborwerten, Blutbild und Urin.
Im Zusammenhang mit UV-A-Bestrahlung
traten weder Erytheme noch Ödeme auf.
In einem Sensibilisierungstest wurden Voltaren Schmerzgel und das wirkstofffreie Emulsionsgel als Präparationen mit niedrigstem
Sensibilisierungspotential eingestuft.
2. Daten zur systemischen Verträglichkeit
a) Akute Toxizität
Die Prüfung auf akute Toxizität an verschiedenen Tierspezies hat keine besondere
Empfindlichkeit ergeben (siehe auch
Punkt 12.).
b) Chronische Toxizität
Die chronische Toxizität wurde bei oraler Applikation von Diclofenac-Natrium an Ratten,
Hunden und Affen untersucht. Im toxischen
Bereich — unterschiedlich nach Spezies ab
Dosen über 0,5 bzw. 2,0 mg/kg — traten
Ulzerationen im Magen-Darm-Trakt und Veränderungen im Blutbild auf.
c) Mutagenes und tumorerzeugendes
Potential
Eine mutagene Wirkung von Diclofenac
erscheint aufgrund von Ergebnissen aus Invitro- und In-vivo-Tests ausgeschlossen.
Langzeituntersuchungen bei oraler Applikation von Diclofenac-Natrium an Ratte und
Maus ergaben keine Anhaltspunkte für eine
tumorerzeugende Wirkung.
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Voltareny Schmerzgel
d) Reproduktionstoxikologie
Elimination
Das embryotoxische Potential von Diclofenac wurde an drei Tierarten (Ratte, Maus,
Kaninchen) untersucht. Fruchttod und
Wachstumsretardierung traten bei Dosen im
maternal-toxischen Bereich auf. Mißbildungen wurden nicht beobachtet. Tragzeit und
Dauer des Geburtsvorgangs wurden durch
Diclofenac verlängert. Eine nachteilige Wirkung auf die Fertilität wurde nicht festgestellt.
Dosen unterhalb der maternal-toxischen
Grenze hatten keinen Einfluß auf die postnatale Entwicklung der Nachkommen.
Die systemische Gesamtclearance von
Diclofenac aus dem Plasma beträgt 236 e
56 ml/min, die terminale Plasmahalbwertszeit 1 – 2 Stunden. Vier der Metaboliten, darunter die beiden pharmakologisch wirksamen, besitzen ebenfalls eine kurze Plasmahalbwertszeit von 1 – 3 Stunden. Ein Metabolit, 3 u-Hydroxy-4 u-methoxy-diclofenac, hat
eine viel längere Halbwertszeit, ist aber pharmakologisch praktisch unwirksam. Diclofenac und seine Metaboliten werden vorwiegend renal ausgeschieden.
Bei Niereninsuffizienz ist nicht mit einer Kumulation von Diclofenac und seinen Metaboliten zu rechnen. Bei Patienten mit chronischer Hepatitis oder kompensierter Leberzirrhose verlaufen die Kinetik und der Metabolismus von Diclofenac wie bei Patienten ohne Lebererkrankung.
13.3 Pharmakokinetik
Resorption, Verteilung, Gewebsspiegel
Die Menge des durch die Haut resorbierten
Diclofenac verhält sich proportional zur Dauer des Hautkontakts und zu der mit Voltaren
Schmerzgel bedeckten Hautfläche und ist
abhängig von der topischen Gesamtdosis
sowie von der Hydration der Haut. Nach lokaler Anwendung von Voltaren Schmerzgel
auf Hand- und Kniegelenke wird der Wirkstoff perkutan resorbiert und ist im Plasma
sowie in unterschiedlich hoher Konzentration — abhängig von der Diffusionsstrecke
— in der Synovialflüssigkeit, im Synovialgewebe und in der Muskulatur nachweisbar.
Die perkutane Resorption nach Applikation
von 2,5 g Voltaren Schmerzgel pro 500 cm2
Haut liegt bei etwa 6 % der aufgetragenen
Diclofenac-Dosis (gemessen an der Urinausscheidung von Diclofenac und seinen
hydroxylierten Metaboliten im Vergleich zur
oralen Gabe von Diclofenac-Natrium). Durch
Okklusionsverband während 10 Stunden
kann die perkutane Resorption von Diclofenac um das Dreifache erhöht werden.
Diclofenac wird zu 99,7 % an Serumproteine, hauptsächlich an Albumin (99,4 %) gebunden. Die maximalen Plasmakonzentrationen von Diclofenac sind nach topischer
Applikation von Voltaren Schmerzgel etwa
100mal niedriger als nach oraler Therapie mit
Diclofenac-Natrium. Die Plasmaspiegel reichen zur Erklärung der beobachteten therapeutischen Wirksamkeit allein nicht aus; diese wird vielmehr mit dem Vorliegen deutlich
höherer Wirkstoffkonzentrationen unterhalb
der Auftragestelle erklärt.
Mehrtägige Anwendung von Voltaren
Schmerzgel bei entzündeten Handgelenken
von Polyarthritikern führte zu ca. 20- bis
70mal höheren Konzentrationen im Synovialgewebe der behandelten Gelenke als im
Plasma. Die gemessene Konzentration von
Diclofenac im hierbei untersuchten Synovialgewebe lag zwischen 0,41 und 8,62 µmol/
kg. Die Konzentrationen in der Synovialflüssigkeit überstiegen ebenfalls deutlich die
Plasmaspiegelwerte.
Biotransformation
Die Biotransformation von Diclofenac erfolgt
zum Teil durch Glukuronidierung des unveränderten Moleküls, hauptsächlich aber
durch ein- und mehrfache Hydroxylierung
mit anschließender Glukuronidierung der
meisten der dabei entstehenden phenolischen Metaboliten. Zwei dieser phenolischen Metaboliten sind pharmakologisch
wirksam, jedoch in viel geringerem Ausmaß
als Diclofenac.
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14. Sonstige Hinweise
Über die Sicherheit einer Anwendung in der
Schwangerschaft liegen für den Menschen
keine ausreichenden Erfahrungen vor. Da
der Einfluß einer Prostaglandinsynthesehemmung auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Diclofenac in den ersten sechs
Monaten der Schwangerschaft möglichst
nicht oral und parenteral angewendet werden.
Im letzten Schwangerschaftsdrittel ist die
großflächige kutane Anwendung von Diclofenac über längere Zeit kontraindiziert. Aufgrund des Wirkungsmechanismus könnte
es zu einer Hemmung der Wehentätigkeit,
vorzeitigem Verschluß des Ductus arteriosus
Botalli, verstärkter Blutungsneigung bei Mutter und Kind und verstärkter Ödembildung
bei der Mutter kommen.
Diclofenac geht in geringen Mengen in die
Muttermilch über.
15. Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
16. Besondere Lagerund Aufbewahrungshinweise
Nicht über +25 tC lagern!
17. Darreichungsformen und
Packungsgrößen
60 g Gel
120 g Gel
18. Stand der Information
Juli 1999
19. Name oder Firma und Anschrift
des pharmazeutischen
Unternehmers
Novartis Consumer Health GmbH
D-81366 München
Novartis Consumer Health GmbH
Zielstattstraße 40
D-81379 München
Telefon (0 89) 78 77-0
Telefax (0 89) 78 77-444
Zentrale Anforderung an:
Bundesverband der
Pharmazeutischen Industrie e. V.
FachInfo-Service
Postfach 12 55
88322 Aulendorf
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